Unsere PASTORALEN WEINBERGE in Zahlen

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Transkript:

Unsere PASTORALEN WEINBERGE in Zahlen

Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung und Ziel: Einführung zum Sinn und Zweck der Erkenntnisse/Ergebnisse............ 03 2. Bevölkerungsstruktur................................................. 04 2.1. Altersstrukturen................................................... 04 2.2. Soziale Lage........................................................ 09 2.3. Ausländer/innen................................................... 11 2.4. Wanderungsverhalten (Fort-/Zuzüge).............................. 14 2.5. Bevölkerungsprognosen für Berlin und Brandenburg............... 18 3. Sonstiges............................................................ 21 4. Katholische demografische Strukturen................................. 23 4.1. Verteilung der Kirchensteuerpflichtigen in Berlin................... 23 4.2. Anmerkungen zu katholischen Altersstrukturen.................... 24 4.3. Ausländeranteil im Erzbistum Berlin............................... 28 5. Milieus, Glauben und Kirche........................................... 30 6. Quellen.............................................................. 31 Zum Autor............................................................. 32 2

1. Einleitung und Ziel Dem Glauben Raum geben, heißt auch den Raum und die darin Lebenden, zu kennen, denn eine Kirchengemeinde lebt nicht im luftleeren Raum. Für die Menschen, die um sie herum wohnen und arbeiten, sollte sie keine introvertierte Clubgesellschaft sein. Was in einem Pfarrgebiet geschieht und sich entwickelt, erfordert den regelmäßigen Blick des Verwalters, wie es um seine pastoralen Weinberge steht. Die Struktur der Mitglieder einer Gemeinde und ihrer kommunalen Umgebung sieht in der Regel sehr ähnlich aus, weil die Siedlungsstruktur mit ihren sozialen Rahmenbedingungen eine bestimmte Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern beherbergt, ob katholisch, religiös oder atheistisch. Die Kenntnis über Stadt oder Dorf, Ortsteil, Kiez oder Nachbarschaft kann also Hinweise liefern, in welchem Geflecht von Beziehungen die Gemeindemitglieder leben. Es ergeben sich daraus auch Hinweise, welche Fragen und Erwartungen an Glaube, Kirche und glaubende Gemeinschaft vorherrschen dürften. Seit Jahren verbessern Bund, Länder, Regionen, Landkreise und Städte die Datenanalyse, um einen schnellen und aktuellen Überblick u.a. über die demografische und soziale Situation und ihre wahrscheinlichen Veränderungen zu erhalten. Sie verwenden diese Erkenntnisse als Beurteilungs- und Entscheidungsgrundlage für Leitbilder, Entwicklungsziele, Handlungskonzepte, Förderprogramme, Investitionsplanungen sowie Prozesse und Projekte aller Art. Daher ist es naheliegend, für Zukunftsfragen von Kirchengemeinden dieses öffentlich zugängliche Wissen zu nutzen. Hiermit soll ein erster Anlauf genommen werden. Im Folgenden sind die wichtigsten Grafiken und Zahlen aus statistischen Quellen, Entwicklungsplanungen und Prognosen der betroffenen Bundesländer unseres Bistums zusammengestellt. Einige Einzelaussagen werden bekannt sein. Aber erst die Gesamtbetrachtung von Daten fördert die pastorale Wahrnehmung für unsere Nächsten. Wo und zwischen wem glauben wir? Wir stellen fest, wie unterschiedlich die örtlichen und sozialen Gegebenheiten des Glaubens im Erzbistum sind und ob sich die Gemeindestruktur von unserer Nachbarschaft gravierend unterscheidet. Auf Grund des Umfangs können nur Kurzerläuterungen die wesentlichsten Darstellungsinhalte beschreiben. Da die statistischen Informationen in den Bundesländern sehr unterschiedlich aufbereitet werden, sind bistumsweit leider keine gleichartigen oder nebeneinander zu legenden Grafiken oder Tabellen möglich. Es wurde Wert darauf gelegt, die neuesten öffentlich verfügbaren, aufbereiteten und kleinräumlichsten Daten zu verwenden. Im weiteren Prozess Wo Glauben Raum gewinnt wird an der Aktualisierung, der Vergleichbarkeit und der Aussageschärfe weiter gearbeitet. Ein kleinteiligerer Vergleich zwischen kommunalen und katholischen Zahlen ist leider wegen der abweichenden statistischen und rechtlichen Grenzen nicht möglich. Es gibt sicherlich auch eine weit größere Fülle an Informationen und Daten, die interessant sein könnten. Eine höhere Dichte an Zahlen nimmt uns aber nicht die Entscheidung und die Mühe ab, an Veränderungen, Vernetzung und Weiterentwicklung unserer Gemeinden sowie der Glaubhaftmachung des Glaubens in unseren Nachbarschaftsräumen zu arbeiten. Zu einigen Fakten sind pastorale Fragen angefügt, die die Möglichkeiten anreißen sollen, als beobachtende und kreative Gemeinde den Raum für unseren Glauben zu gewinnen. Klaus-Dieter Hoffmann 3

2. Bevölkerungsstruktur 2.1. Altersstrukturen 2.1.1 Altersstrukturen in Berlin Monitoring Soziale Stadtentwicklung 03010101 Senioren 2010 12231102 03010102 03010104 03020203 Einwohnerinnen und Einwohner über 64 Jahren in % der Einwohnerinnen und Einwohner auf Ebene der Planungsräume 03030405 12231101 12301206 12224230 03030406 12302212 12301205 03020307 12302211 12302108 12302109 03040508 12304314 12302110 12301204 12302107 03030711 03020210 12214527 12214528 12224229 03020209 03040512 12301203 11010102 12304313 03030716 05010101 12214126 11010101 12103218 12214421 03040513 12103220 12214423 03040614 03030715 12103116 11010206 11010308 12214424 05010204 05010205 03051017 05010310 01044203 01044101 05010311 05010208 05020416 05010312 05010313 05030730 05030731 04010102 03061227 05020420 04030519 01022201 01022202 05010339 04020310 04020205 05020627 04020312 05020524 04020207 04020206 04030416 04020313 04030724 04020208 04030827 01011303 01011304 01011203 02040503 02040701 01011103 04030931 07010101 04030929 04030930 04030726 04031032 02010103 02030301 02020201 05040935 05040934 04041137 04041136 04051549 11041022 11040926 10040830 10030727 10040933 09010102 11051330 08010302 08010303 08010116 08010115 08010211 11051331 08010406 09010201 Mittelwert Berlin: 19,2 08010405 09010202 08010407 08010117 08010212 08010404 11051332 08010508 08010213 09020501 09052001 08010118 07040403 06010209 06010210 06010101 06010102 06040808 08010214 08010509 09010301 08010510 07040402 09020502 07040406 07040405 08020619 09051702 09020601 06010208 06010204 05040937 06040804 05040938 08020620 07040404 06010207 06030605 06040806 06030609 09020602 08020623 07050504 08020621 07050501 06030606 08020622 08040932 06020303 06020409 07050502 06020304 08020624 07050505 06030504 06020410 06020306 07050506 07060601 06020408 08030831 09041301 08041037 10101401 08020728 08020726 07060603 06030607 unbewohnte Fläche 09020802 09020701 08030829 08030830 06040702 09020702 09010402 08041035 08020625 06020305 06030608 09051801 09041501 08040934 08040933 06020301 06030610 06030503 06030501 0904140109041402 06020302 06040807 09051701 09020801 07050503 06010205 06040703 06040805 09051901 09010401 09010302 06010206 06040809 06040701 11041027 11041128 11051229 09010101 07030303 06010103 10040932 02050803 02050804 07040401 06040810 30 und mehr 11041023 10040829 02030402 04041343 04041240 0404124104041342 07030301 07030302 04041344 05040936 bis unter 30 11030721 11030824 10030726 08010301 07020204 04041135 10040931 10020623 10020622 10040828 02050602 02030302 02020206 02020205 07020203 04051654 0405165507020202 04051551 04041238 04041239 04051656 20 10020518 10030725 02030401 02020204 07010104 02020203 10030724 02050802 02040703 02010104 02020202 04051653 07010103 04051652 04051550 07020201 04051445 04041134 10010308 11040925 02010102 02010101 01011104 07010102 0405144704051448 04051446 04041133 04061757 20 10020519 10020621 10020620 10010309 11030720 02050801 01011306 15 bis unter 02040702 01011305 01011204 10020414 02040502 01011202 01011105 01011101 bis unter 15 10020416 10020413 10020517 02050601 03061441 01011102 04030623 04030828 10010311 10010310 11020515 11030618 02040501 01011302 01022206 01011201 04030725 04020314 04020209 01011301 01022205 01022106 04030621 01022207 04030622 04030417 04020311 05020629 10020415 11020516 01022204 04030620 04020204 05020628 01022105 04030415 10 10020412 10010207 11020514 03061434 03061430 03071537 11030617 03071638 03071639 03061435 11030619 01011401 0102210201022104 01022101 01022203 04030518 05020626 05020523 10010206 11020412 11020513 03061429 03071536 01022103 01011402 05020625 05020419 05020522 10010205 03051022 03050925 03061332 01033202 03071633 04010103 05030833 05020521 10010203 03050924 03061228 03061131 01033201 01033203 01044202 04010101 05020417 10 11020411 03050923 01044201 01044103 05030832 05010209 05010314 05020418 unter 10010102 11010205 10010204 03051021 03050920 03061126 01033102 05010206 05020415 11010310 03050919 01044102 05010103 11010204 03040818 12103117 12214125 01033101 05010207 10010101 11010309 12103219 05010102 11010103 11010207 12103115 12214422 08020727 07060602 09030901 09041302 08041036 06020411 08041040 06030502 Grenze und Nummer Planungsraum 09041601 06020407 07060604 08041038 07070701 07070702 09030902 09031101 09030903 Grenze Bezirk 08041039 09031001 07070705 07070703 07070704 09031201 0 07070707 2000 4000 6000 8000 m 07070706 09031202 Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg Datenstand: 31.12.2010 Datenbearbeitung: res urbana GmbH Kartografie: 12/2011, SenStadtUm I A 14 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Referat I A, Stadtentwicklungsplanung Abb. 1 Abb. 1 Die mittlerweile bekannteste Tatsache demografischer Aussagen ist, dass die Zahl und der Anteil der Senior/innen in den nächsten Jahren drastisch steigen werden. Die Abbildungen zeigen, dass die räumliche Ausgangslage in Berlin/Brandenburg/Vorpommern räumlich sehr unterschiedlich ist. Die höchsten Anteile, der über 65-Jährigen liegen in Berlin derzeit in den Außenbezirken. Ursache ist u.a. das Wanderungsverhalten der 1960er/70er und 80er Jahre durch den Bau von Großsiedlungen (Gropiusstadt, Falkenhagener Feld, Märkisches Viertel, Marzahn u.a.), deren Erstbe- 4 zieher jetzt sterben oder in ihre Ruhesitze umziehen. Auch der höhere Altersanteil in den Einfamilienhausgebieten, z.b. in Reinickendorf, Grunewald, Steglitz, Lichtenrade sowie Rudow, hat ähnliche Ursachen. Zusätzlich vollendet sich hier der Fortzug der Kindergeneration der 1950er bis 1970er Jahre. In den nächsten 20 25 Jahren wird in diesen Außenstadtbereichen ein Generationsaustausch stattfinden. Inwieweit hier dann junge Familien hinzuziehen, wird beeinflusst von der wirtschaftlichen Lage sowie der Einstellung zum Kind.

Monitoring Soziale Stadtentwicklung Kinder und Jugendliche 2010 03010101 12231102 03010102 03010104 03020203 Einwohnerinnen und Einwohner unter 18 Jahren in % der Einwohnerinnen und Einwohner auf Ebene der Planungsräume 03030405 12231101 12301206 12224230 03030406 12302212 12301205 03020307 12302211 12302108 12302109 03040508 12304314 12302110 12301204 12302107 03030711 03020210 12214527 12214528 03020209 03040512 12301203 12224229 11010102 12304313 03030716 05010101 12214126 11010101 12103218 12214421 03040513 12103220 12214423 03040614 03030715 12103116 05010207 05010205 03051017 01044203 01044101 05010311 05010310 05010208 05020416 05010312 05010313 01033102 05030730 05030731 04010102 03061227 05020418 04010103 05020417 01022103 01022201 01022202 05010339 05020522 05020626 05020523 04020205 05020627 04020312 04020207 04020206 01022105 04030415 04030622 04030724 04020314 04030827 02040503 02040701 04031032 01011103 02010103 02030301 02020201 04061757 05040934 04041137 04041136 04051549 02020203 10030726 11040926 10040830 10040933 09010102 11051330 08010302 08010303 08010116 08010115 08010211 11051331 08010406 Mittelwert Berlin: 14,7 09010201 08010405 09010202 08010407 08010117 08010212 08010404 11051332 08010508 08010213 09020501 09052001 08010118 06010103 08010214 08010509 09010301 08010510 07040402 07040403 06010209 06010210 06010101 06010102 09020502 07040406 07040405 08020619 09051702 09020601 06010208 06010204 05040937 06040804 05040938 07040404 06010207 06030605 06040806 08020620 09010401 09020602 08020623 07050504 08020621 07050501 06030606 08040932 06020303 06020409 07050502 06020304 08020624 07050505 06020410 08030829 06020306 07050506 07060601 06020408 08030831 09041301 08041037 10101401 08020728 08020726 07060603 06030607 unbewohnte Fläche 09020802 09020701 08030830 06030504 06040702 09020702 09010402 08041035 08020625 06020305 06030608 09051801 09041501 08040934 08040933 06020301 06030610 06030503 06030501 0904140109041402 08020622 06020302 06040807 09051701 09020801 07050503 06010205 06030609 06040805 09051901 09010302 06010206 06040809 06040703 06040701 11041027 07030303 06040810 19 und mehr 10030727 08010301 02020205 07040401 06040808 bis unter 19 11041128 11051229 09010101 04041343 04041240 0404124104041342 07030301 07030302 04041344 05040936 10040932 02050803 02050804 07020204 04041135 10040931 11041023 10040829 02030402 02020206 07010104 07020203 04051654 0405165507020202 04051551 04041238 04041239 04051656 10030725 10020623 10020622 10040828 11041022 02030401 02020204 05040935 17 10020518 11030721 11030824 02030302 02010104 02020202 04051653 07010103 04051652 04051550 07020201 04051445 04041134 10030724 02050602 02050802 02040703 11040925 02010102 02010101 01011104 07010102 0405144704051448 04051446 04041133 17 10020517 02050801 01011306 15 bis unter 02040702 01011305 01011204 bis unter 15 10020519 10020621 10020620 10010308 02040502 01011304 01011203 01011101 04030931 07010101 04030929 04030930 04030726 04020209 01011303 01011202 01011105 04030828 10020416 10020413 10020414 10010309 11030720 02050601 03061441 01022206 01011201 04030725 10010311 10010310 11020515 11030618 02040501 01011302 01011102 04030623 04030417 04020208 10020415 11020516 01022204 04030416 04020313 04020311 05020629 01011301 01022205 01022106 04030621 01022207 04030620 04020204 05020628 05020524 01011401 0102210201022104 01022101 01022203 04030518 04020310 13 10020412 10010207 11020514 03061434 03061430 03071537 11030617 03071638 03071639 03061435 11030619 01011402 04030519 05020625 05020419 11020412 11020513 03061429 03071536 05030833 05020420 10010205 10010206 03051022 03050925 03061332 01033202 03071633 05010314 05020521 10010203 03050924 03061228 03061131 01033201 01033203 01044202 04010101 11020411 03050923 01044201 01044103 05030832 05010209 13 11010205 10010204 03051021 03050920 03061126 05010206 05020415 11010310 03050919 01044102 10010102 11010204 03040818 12103117 01033101 05010103 10010101 11010309 12103219 12214125 05010204 unter 11010206 11010308 12214424 05010102 11010103 11010207 12103115 12214422 08020727 07060602 09030901 09041302 08041036 06020411 Grenze und Nummer Planungsraum 08041040 06030502 09041601 06020407 07060604 08041038 07070701 07070702 09030902 Grenze Bezirk 09031101 09030903 08041039 09031001 07070705 07070703 07070704 09031201 0 2000 4000 6000 8000 m 07070707 07070706 Datenquelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 09031202 Datenstand: 31.12.2010 Datenbearbeitung: res urbana GmbH Kartografie: 11/2011, SenStadtUm I A 14 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Referat I A, Stadtentwicklungsplanung Abb. 2 Abb. 2 Der Anteil der unter 18-Jährigen ist in Berlin entsprechend stadträumlich gegensätzlich gelagert. In der Innenstadt ist der Kinder-/Jugendanteil in den Quartieren mit höherer bis hoher migrantischer Bevölkerung stark ausgeprägt. Auch in einigen städtischen Randlagen, in denen Mitte bis Ende der 1990er Jahre durch den Bauboom der Nachwendezeit ein hoher Zuzug stattfand, ist der Anteil jetzt erheblich höher. Die Erfahrungen zeigen auch, dass in den Innenstadtlagen insbesondere bei deutschen Eltern von 4 5-jährigen Kindern Ortswechsel vollzogen werden, um eine zufriedenstellende Grundschule zu erreichen. 5

Durchschnittsalter in Berlin 50 Jahre und älter 45 bis unter 50 Jahre 40 bis unter 45 Jahre 35 bis unter 40 Jahre unter 35 Jahre Bezirksgrenzen Grenze Planungsraum unbewohnte Gebiete Wasserflächen Berlin: 42,8 Jahre Abb. 3 Quelle: Wohnungsmarkt-Bericht 2012, Investitionsbank Berlin Abb. 3 Aus diesen Altersdaten ergibt sich ein stadträumliches Bild beim Durchschnittsalter in der Stadt. Für diesen Altersindikator ist über die gleichnamigen Abbildungen (Abb. 5 und 6) ein bistumsweiter Vergleich möglich. 2.1.2 Altersverteilung in Brandenburg Strukturatlas Land Brandenburg Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg Bevölkerung ab 65 Jahren 2011 (vor Zensus 2011) Anteil in % unter 15 15 bis unter 20 20 bis unter 25 25 bis unter 30 30 und größer Land Berlin: 18,9 % Land Brandenburg: 22,4 % Landesamt für Bauen und Verkehr, Raumbeobachtung Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Kartengrundlage: BKG Quelle: AfS BB, LBV 6 Abb. 4

Abb. 4 zeigt die unterschiedlichen Ausgangslagen, z.b. bei den über 65-Jährigen auch im Land Brandenburg. Durch den erheblichen Zuzug jüngerer Familien nach der Wende, ist der Seniorenanteil im Umland Berlins (dicke gestrichelte Linie) wesentlich geringer. Die Zahl und damit der Anteil der Senior/innen werden in den nächsten Jahren in allen Kommunen steigen, insbesondere am westlichen und nördlichen Rand Brandenburgs. Strukturatlas Land Brandenburg Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg Durchschnittsalter 2011 (vor Zensus 2011) Durchschnittsalter der Bevölkerung in Jahren unter 42 42 bis unter 44 44 bis unter 46 46 bis unter 48 48 und älter Land Berlin: 42,9 Jahre Land Brandenburg: 46,0 Jahre Landesamt für Bauen und Verkehr, Raumbeobachtung Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Kartengrundlage: BKG Quelle: AfS BB, LBV Abb. 5 Abb. 5 veranschaulicht das Durchschnittsalter in Brandenburg. Dabei scheinen die Entfernungen bzw. die Schienenverkehrsverbindungen nach Berlin/Potsdam bzw. Frankfurt/O. Einfluss auf ein geringeres Durchschnittsalter zu nehmen. 2.1.3 Durchschnittsalter in Vorpommern Eine Grafik bzgl. Alter gibt es für Mecklenburg-Vorpommern bisher nur auf (alter) Landkreisebene für 2010. Mit Ausnahme der Universitätsstadt Greifswald, die im gesamten Bundesland das jüngste Durchschnittsalter (42,3 Jahre) aufweist, gehört Vorpommern zu den Landesteilen mit den höchsten Werten im Durchschnittsalter. 7

Durchschnittsalter der Bevölkerung in den kreisfreien Städten und Landkreisen am 31.12.2010 Nordwestmecklenburg 44,2 Ludwigslust 44,7 Wismar 46,2 Schwerin 45,9 Rostock 44,5 Bad Doberan 44,9 Parchim 46,3 Güstrow 45,7 Stralsund 46,0 Nordvorpommern 46,4 Müritz 45,8 Demmin 46,4 Rügen 46,6 Greifswald 42,3 Neubrandenburg 45,1 Mecklenburg-Strelitz 46,4 Ostvorpommern 46,4 Uecker-Randow 46,7 Insgesamt unter 43 Jahre 43 bis unter 44 Jahre 44 bis unter 45 Jahre 45 bis unter 46 Jahre 46 bis unter 47 Jahre 47 bis unter 48 Jahre 48 und mehr Jahre Abb. 6 Quelle: Frauen und Männer in Mecklenburg-Vorpommern im Spiegel der Zahlen Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, Statistische Hefte 1/2012 2.1.4 Pastorale Fragen (u.a.): Entspricht das Erlebnisbild im Gemeindeleben (Gottesdienste, Kommunion, Firmung, Kinder- und Jugend, Seniorenaktivitäten) den statistischen Angaben? Wie ist das gefühlte Durchschnittsalter bei Gemeindeveranstaltungen? Welche Form von Gemeindeleben ist wünschenswert und denkbar, das auch die Älteren (mit zunehmenden Mobilitätsproblemen) an Gemeinde teilhaben lässt? Was könnte Kirche an Maßnahmen entwickeln, um den Älteren in Dörfern und kleinen Städten Gott und Gemeinschaft näher zu bringen? 8

2.2. Soziale Lage Auch die soziale Lage und Komplexität unserer pastoralen Weinberge sind im Bistum räumlich unterschiedlich ausgeprägt. Auf Grund der Datenlage wird für Brandenburg und Vorpommern nur die Arbeitslosigkeit (ALG II) benannt. Monitoring Soziale Stadtentwicklung 03010101 12231102 03010102 03010104 03020203 Entwicklungsindex 03030405 12231101 12301206 Soziale Stadtentwicklung 12224230 03030406 12302212 12301205 03020307 12302211 12302108 2011 12302109 03040508 12304314 12302110 12301204 12302107 03030711 03020210 12214527 12214528 03020209 03040512 12301203 12224229 auf Ebene der Planungsräume (LOR) 11010102 12304313 03030716 05010101 12214126 11010101 12103218 12214421 03040513 12103220 12214423 03040614 03030715 12103116 11010206 11010308 12214424 03051017 01044203 01044101 05010311 03061126 01033102 03061227 05010208 05020416 05010312 05010313 01044103 05030832 05010209 05030730 05030731 04010102 01022201 01022202 05010339 05020522 05020626 05020523 04020310 04020205 05020627 04020312 05020524 04020207 04020206 01022105 04030415 04030416 04020313 04030622 04030724 04020208 04030827 01011304 01011203 01011102 02040503 02040701 01011103 0405144704051448 04051446 04041133 02010103 02030301 02020201 04041137 04041136 04051549 02050804 10030727 10040933 09010102 11051330 11051331 08010406 09010201 08010405 09010202 08010407 07040401 08010117 08010212 08010404 11051332 09020501 09052001 08010118 07040403 06010209 06010210 06010101 06010102 06040808 08010214 08010509 09010301 08010510 07040402 09020502 07040406 07040405 08020619 09051702 09020601 06010208 06010204 05040937 06040804 05040938 08020620 07040404 06010207 06030605 06040806 06040703 06040805 09020602 08020623 07050504 08020621 07050501 06030606 08040932 06020303 06020409 06030501 06020304 08020624 07050505 06020306 07050506 07060601 06020408 08030831 09041301 08041037 01011401 08020728 08020726 07060603 06030607 unbewohnte Fläche 09020701 08030829 08030830 06020410 09020802 08041035 08020625 06020305 06030608 06030504 06040702 09020702 09010402 06030503 07050502 09051801 09041501 08040934 08040933 06020301 06030610 Gebiete ohne Zuordnung (13) 0904140109041402 08020622 06020302 06040807 09051701 09020801 07050503 06010205 06030609 09051901 09010401 09010302 06010206 06040809 06040701 hoch / sehr hoch 08010508 08010213 07030303 06010103 mittel 10040830 11051229 09010101 08010302 08010303 08010116 08010115 08010211 04041343 04041240 0404124104041342 07030301 07030302 04041344 06040810 10040932 10040829 11041027 11041128 08010301 02020205 07020204 04041135 05040936 niedrig 11041023 10030726 11040926 02030401 02020206 07010104 02020203 11041022 11030824 02050802 02050803 07020203 04051654 0405165507020202 04051551 04051656 04041238 04041239 10040931 02040702 02040703 02030302 02010104 02020204 04061757 05040934 sehr niedrig 10030725 10020623 10020622 10040828 02030402 02020202 04051653 07010103 04051652 04051550 07020201 04051445 04041134 05040935 10030724 11040925 02010102 02010101 01011104 07010102 10010309 10010308 10020518 11030721 02050801 01011306 01011101 04030931 07010101 10020517 11030720 02050602 01011305 01011204 01011105 04030828 04030929 04030930 04030726 04031032 10020414 10020621 10020620 02040502 01011202 10020416 10020413 10020519 02050601 03061441 01011303 10010311 10010310 11020515 11030618 02040501 01011302 01022206 01011201 04030725 04020314 04020209 01011301 01022205 04030623 04030417 04020311 05020629 10020415 11020516 01022204 01022106 04030621 01022207 04030620 04020204 05020628 10020412 10010207 11020514 03061434 03061430 03071537 11030617 03071638 03071639 03061435 11030619 01011401 0102210201022104 01022101 01022203 04030518 05020521 11020412 11020513 03061429 03071536 01011402 04030519 05020419 03050925 03061228 03061332 01033202 01022103 05030833 05020625 10010205 10010206 03051022 03071633 04010103 05020417 10010203 03050924 03061131 01033201 01033203 01044202 04010101 05010314 05020418 Statistische Zusammenfassung von "Status-Index" und "Dynamik-Index" im Verhältnis 3:2 11020411 03050923 01044201 10010102 11010205 10010204 03051021 03050920 05010206 05020415 05020420 11010310 03050919 01044102 05010310 11010204 03040818 12103117 01033101 05010207 05010205 10010101 11010309 12103219 12214125 05010103 11010103 11010207 12103115 12214422 05010102 05010204 08020727 07060602 09030901 Grenze und Nummer Planungsraum 09041302 08041036 06020411 Grenze Bezirk 08041040 06030502 09041601 06020407 07060604 08041038 07070701 07070702 09030902 09031101 09030903 08041039 09031001 07070705 07070703 07070704 09031201 0 07070707 2000 4000 6000 8000 m 07070706 09031202 Abb. 7 Datenquelle: Amt für Statistik BB, Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Datenstand: 31.12.2010 Datenbearbeitung: res urbana GmbH Kartografie: 12/2011, SenStadtUm I A 14 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Referat I A, Stadtentwicklungsplanung 2.2.1 Soziale Lage in Berlin Eine zusammenfassende Übersicht vieler sozialer Indikatoren gibt der sog. Entwicklungsindex des Sozialen Stadtmonitorings der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Stadtquartiere mit niedriger bis sehr niedriger Dynamik und niedrigem Status (sog. soziale Brennpunkte ) liegen vornehmlich in der Innenstadt West und in einzelnen Stadtquartieren in der Außenstadt (West/Ost) in Verbindung mit Großsiedlungen der 1960-80er Jahre. Kirchengemeinden in diesen Stadtquartieren finden die sozialen Probleme direkt vor ihrer Kirchentür. In den meisten dieser Gebiete versucht die öffentliche Hand mit Hilfe von (Städtebau-)Förderprogrammen vor allem die soziale Infrastruktur und damit die soziale Nachbarschaft zu verbessern. Von besonderem Interesse für örtliches Engagement und damit für die Präsenz von Kirchengemeinden ist das Förderprogramm Soziale Stadt, das im Rahmen des Quartiersmanagements die Fortentwicklung sozialer Netzwerke und Projekte vor Ort fördern möchte. Generell sei an dieser Stelle für alle Siedlungsbereiche auf dem Land oder in einer Stadt im Erzbistum Berlin darauf verwiesen, dass Städtebaufördergebiete und Sanierungsgebiete eine besondere Intensität der Bürgerbeteiligung erwünschen und fördern. Wenn sich Kirchengemeinden daran beteiligen und als Christ/innen und/oder Gemeindevertreter/innen zu erkennen geben und mitwirken, dann ist auch für die Nachbarschaft erlebbar, dass Gott durch glaubende Menschen im Kiez ein Gesicht erhält. 9

2.2.2 Arbeitslosigkeit in Brandenburg Strukturatlas Land Brandenburg Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg Arbeitslosengeld II-Empfangende 6/2011 (vor Zensus 2011) ALG II-Empfangende (ab 50 Personen) unter 500 500 bis unter 1.000 1.000 bis unter 5.000 5.000 bis unter 15.000 435.000 ALG II-Empfangende je 1.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Jahre) unter 100 100 bis unter 150 150 bis unter 200 200 und größer Abb. 8 Land Berlin: 182 ALG II-Empf. je 1.000 EW im erwerb. Alter Land Brandenburg: 127 ALG II-Empf. je 1.000 EW im erwerb. Alter Landesamt für Bauen und Verkehr, Raumbeobachtung Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie Kartengrundlage: BKG Quelle: Bundesagentur für Arbeit, AfS BB Abb. 8 und Abb. 9 Beide Karten zeigen, dass der Nordosten Brandenburgs stärker von Arbeitslosigkeit betroffen ist, als der Nordwesten. In diesem Zusammenhang wäre zu überprüfen, inwieweit die Präsenz und Aktivität von Kirche auf die möglichen Brüche der Lebensentwicklung und der Perspektivlosigkeit eingehen kann. Strukturatlas Land Brandenburg Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg Arbeitslosenquote 12/2012 Arbeitslosenquote (Basis: alle zivilen Erwerbspersonen) unter 8 8 bis unter 11 11 bis unter 14 14 bis unter 17 Land Berlin: 11,6 % Land Brandenburg: 9,9 % Abb. 9 10

2.2.3 Arbeitslosigkeit in Vorpommern Tabelle 1 Ausgewählte Zahlen für die Landkreise Vorpommern-Rügen / Vorpommern-Greifswald Landkreis Einwohner Ausländer Anteil Ausländer Bedarfsgemeinschaften Vorpommern- Rügen Vorpommern- Greifswald geltender Zeitraum Summe Fort-/Zuzüge in % Arbeitslose Arbeitslosenquote abs abs % abs % abs % 1 2 3 4 5 6 7 8 229.340 3.764 1,6 27.176 11,8 28.286 12.404 10,6 244.207 7.939 3,3 29.577 12,1 34.353 15.814 13,0 31.12.2011 1) März 2013 2) August 2013 2) 1) Regionaldatenbank Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern für 31.12.2011 (Berichtsjahr 2011) 2) Zahlenspiegel Mecklenburg-Vorpommern, Oktober 2013 Hier liegt keine Grafik, sondern nur die Tabelle 1 (Spalten 6 8) vor. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald mit seinen von der Küste entfernteren Kommunen ist stärker von sozialen Schwierigkeiten betroffen. 2.2.4 Pastorale Fragen (u.a.): Inwieweit sind Gemeindemitglieder betroffen? Wie erfahren wir davon? Gibt es Möglichkeiten und Potenziale, Projekte zu entwickeln, die sich hilfreich und bewusst mit der Situation auseinandersetzen? Welche sozialen Begleiterscheinungen treffen wir bei den (u.a. arbeitslosen) Menschen in unserem Gemeindegebiet an? Gibt es Menschen und Institutionen, mit denen sich ein Netzwerk entwickeln lässt (z.b. Caritas, ggf. auch ökumenisch die Diakonie)? Welchen gemeinschaftsfördernden Wert haben Räume in den Kirchengemeinden, wenn diese mit zur Verfügung gestellt werden? 2.3. Ausländer/innen Das Thema Ausländer/in gehört in Deutschland zu einem der emotional heftigsten Themen. Hier wird vieles in einen Topf geworfen, generalisiert, werden individuelle Alltagserfahrungen zum Allgemeingerücht. Häufig fehlt es an Differenzierung und an der anderen Sichtweise: Ausländer-Sein aus muslimisch-geprägten Staaten, Hautfarbe, kultureller Fremdheit, EU-Bürger, ins soziale Netz flüchtend, nur einen anderen Ausweis haben, Asyl suchend oder Flüchtling sein. In der politischen Diskussion (sofern sie in den kommunalen Bereichen vor Ort stattfindend) wird mit Ängsten, Vorurteilen und Vorwürfen auch sehr locker und offensiv umgegangen. Die tatsächlichen und gefühlten Belastungen sind in der Tat im Bistum sehr unterschiedlich. Wie sieht die räumliche Verteilung der Ausländer/innen aus und wie spiegelt sie sich in der Mitgliederstruktur der katholischen Kirche? (vgl. 5.3). Ausländer/in ist, wer eine auswärtige Staatsbürgerschaft (und nur die) hat, wer staatenlos ist oder dessen Staatszugehörigkeit ungeklärt ist. Menschen mit zwei Staatsbürgerschaften, u.a. der deutschen, sowie Flüchtlinge und Vertriebene deutscher Volkszugehörigkeit werden als Deutsche geführt. Menschen mit Migrationshintergrund werden in der Einwohnerstatistik grundsätzlich wie folgt definiert: Es sind Ausländer, wie auch Deutsche mit Geburtsland außerhalb Deutschlands oder mit Einbürgerungskennzeichen oder mit Optionskennzeichen, d.h. im Inland geborene Kinder ausländischer Eltern (seit dem 1. Januar 2000 4 Absatz 3 Staatsangehörigkeitsgesetzes (StAG)) sowie Personen im Alter unter 18 Jahren ohne eigene Migrationsmerkmale, aber mit Geburtsland außerhalb Deutschlands oder mit Einbürgerungskennzeichen zumindest eines Elternteils, wenn die Person an der Adresse der Eltern/des Elternteils gemeldet ist. 11

2.3.1 Ausländische Einwohner/innen und Menschen mit Migrationshintergrund in Berlin Anteile ausländischer Einwohnerinnen und Einwohner in Berlin am 31. Dezember 2012 nach Ortsteilen in Prozent Anteil in % Mittelwert Berlin: 14,5 Anteil in % Mittelwert Berlin: 14,5 unter 5 unter 5 5 bis unter 15 15 bis unter 25 25 und mehr 0 Abb. 10 5 10 km G rünflächen Abb. 10 und Abb. 11 Aus den Grafiken sind Stadtstrukturen zu erkennen (Innenstadt Ost/West Außenstadt Ost/West). Der hohe ausländische bzw. migrantisch- G ewäs ser geprägte Teil der Bevölkerung konzentriert sich auf einige Ortsteile der Innenstadt West (insbesondere Wedding, Kreuzberg, Nord-Neukölln). Anteile ausländischer Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationshintergrund an allen Einwohnern in Berlin am 31. Dezember 2012 nach Ortsteilen in Prozent Anteil in % Mittelwert Berlin: 27,4 unter 10 10 bis unter 20 20 bis unter 30 30 bis unter 40 40 bis unter 50 50 und mehr 12 Abb. 11 0 5 10 km Grünflächen 5 bis unter 15 15 bis unter 25 25 und mehr Gewässer Anteil in % Mittelwert Berlin: 27,4 unter 10 10 bis unter 20 20 bis unter 30 30 bis unter 40 40 bis unter 50 50 und mehr

2.3.2 Ausländer/innen im Land Brandenburg Strukturatlas Land Brandenburg Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg Ausländer 2011 Ausländer ab 10 Personen 10 bis unter 100 100 bis unter 1.000 1.000 bis unter 5.000 5.000 bis unter 10.000 394.000 Ausländerquote in % unter 2 2 bis unter 4 4 bis unter 10 10 und größer Land Berlin: 11,8 % Land Brandenburg: 1,8 % Abb. 12 Landesamt für Bauen und Verkehr, Raumbeobachtung Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Kartengrundlage: BKG Quelle: AfS BB Abb. 12 Der Strukturatlas Brandenburg weist aus, dass die Ausländerquote in Brandenburg meist sehr gering ist und sich die ausländischen Einwohner/innen auf das Berliner Umland, Städte oder im Grenzbereich zu Polen konzentrieren. 2.3.3 Ausländer/innen in Vorpommern Tabelle 1 Ausgewählte Zahlen für die Landkreise Vorpommern-Rügen / Vorpommern-Greifswald Landkreis Einwohner Ausländer Anteil Ausländer Bedarfsgemeinschaften Vorpommern- Rügen Vorpommern- Greifswald geltender Zeitraum Summe Fort-/Zuzüge in % Arbeitslose Arbeitslosenquote abs abs % abs % abs % 1 2 3 4 5 6 7 8 229.340 3.764 1,6 27.176 11,8 28.286 12.404 10,6 244.207 7.939 3,3 29.577 12,1 34.353 15.814 13,0 31.12.2011 1) März 2013 2) August 2013 2) 1) Regionaldatenbank Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern für 31.12.2011 (Berichtsjahr 2011) 2) Zahlenspiegel Mecklenburg-Vorpommern, Oktober 2013 Auch hier steht nur Tabelle 1 zur Verfügung. Spalte 2 und 3 weisen für die zwei Landkreise Vorpommerns geringe Ausländerquoten auf, wobei Mecklenburg-Vorpommern generell die niedrigsten Ausländeranteile in Deutschland hat. 2.3.4 mögliche pastorale Fragenstellungen sind unter 5.3 Katholische Ausländer/innen zu finden. 13