SENIORENZENTRUM AM EICHENDORFFPARK. Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel



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Transkript:

SENIORENZENTRUM AM EICHENDORFFPARK Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Vorwort Inhalt Liebe Leserin, lieber Leser, Welt der Regeln und Verträge Der Mensch, Bewohner wie Mitarbeiter, steht bei uns im Mittelpunkt mit all seinen Erinnerungen, seinen besonderen Eigenarten, seiner Einzigartigkeit. Deshalb ist die Betreuung älterer Menschen für uns mehr als ein Job. In unserem Haus sind Menschen für Menschen da. Deshalb ist es für uns sehr wichtig, dass wir die Menschen kennen, für die wir rund um die Uhr da sind. Für uns ist die Persönlichkeit unserer Bewohner wichtig, weil wir mit Leidenschaft betreuen, mit Hingabe fördern und das Altern und die Krankheit erleichtern. So erleben die Bewohner im Eichendorffpark ein Zuhause, das ihnen Sicherheit und Geborgenheit gibt. Unsere Berufung ist es, den Menschen, die wir betreuen, das Altern und das Leben mit Pflegebedürftigkeit zu erleichtern. Dafür stehen wir im Seniorenzentrum gemeinsam und mit Leidenschaft ein. Bei der Pflege und Betreuung setzen wir die modernsten Erkenntnisse der Arbeit mit Senioren um. Regelmäßig besuchen unsere Mitarbeiter Fort- und Weiterbildungen, damit wir unseren Bewohnern stets eine Pflege auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand bieten können. Mit viel Herz und vollem Einsatz sind zahlreiche unserer Mitarbeiter schon lange seit Errichtung des Seniorenzentrums 2001 für andere Menschen da. Von der Verwaltung und Altenpflegerin bis zur Alltagsbegleiterin sie alle bleiben, weil es ihnen im Seniorenzentrum Am Eichendorffpark gefällt und weil sie das, was sie tun, lieben. Unser multiprofessionelles Team gestaltet ein Lebensumfeld für Menschen, die hier wohnen und für Menschen, die hier arbeiten. Sie haben sich entschieden in unserem Team mitzuarbeiten. Darüber freuen wir uns. Wir heißen Sie recht herzlich willkommen. Die Broschüre wird Ihnen helfen, uns und Ihr Arbeitsumfeld besser kennenzulernen. Zur besseren Lesbarkeit des Berichts wurde teilweise auf die Doppelbezeichnung in männlicher und weiblicher Schreibweise verzichtet. Dies stellt keine Abwertung des Geschlechtes dar. Ihre Betriebsleitung Andreas Wedeking Fritz Wolk Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt? Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus? Wie sind meine Dienstzeiten geregelt? 4 7 11 Welt der Vorgesetzten und Kollegen Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden? Mit wem arbeite ich hier zusammen? 13 14 Welt der Unterstützung und Förderung Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann? Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklang bringen? Welche Unterstützungsangebote gibt es? Was ist, wenn ich krank werde? Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann? 21 21 23 23 24 Welt der Bildung und Karriere Wie unterstützt die Einrichtung meine berufliche Entwicklung? Wie kann ich mich fort- und weiterbilden? 25 28 Welt der Organisation und Ergebnisse Wie ist das Qualitätsmanagement organisiert? Welche Ergebnisse erzielt das Unternehmen? Wie ist die Arbeit hier organisiert? Wie ist die Arbeit hier organisiert? 34 36 39 43

Wie werde ich für meine Arbeit bezahlt? Warum zahlt die Seniorenhilfe SMMP nach Tarif? Wir sind ein christlicher Träger und betonen in unseren Leitlinien und Zielen das christliche Gottes- und Menschenbild. Das soll sich auch in der Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit unserer über 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seniorenhilfe widerspiegeln. Pflegende beispielsweise gehören ohnehin nicht zu den Topverdienern, leisten aber einen ungeheuer wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Mit der Bezahlung nach Tarif liegen wir teilweise mehr als 20 Prozent über dem Niveau mancher privater Träger. Die Spannbreite ist groß, der Wettbewerb hart. Aber im Rahmen des Möglichen wollen wir für eine faire und angemessene Bezahlung sorgen. Warum ist es nicht selbstverständlich, dass nach Tarif bezahlt wird? Die Kostenträger stehen unter einem enormen Druck. In den Pflegesatzverhandlungen mit den Pflegekassen werden wir mit anderen privaten und frei-gemeinnützigen Trägern verglichen. Darunter gibt es Träger, die deutlich weniger bezahlen. Der Rahmen dessen, was wir gegenüber den Kostenträgern darstellen und vermitteln können, ist also begrenzt. Und das sogenannte Selbstkostendeckungsprinzip gilt auch im Seniorenhilfebereich nur noch sehr begrenzt. Das bedeutet, dass die Lohnkosten einer Einrichtung im Rahmen von Pflegesatzverhandlungen keine wesentliche Rolle mehr spielen. Das ist aus Sicht der Kostenträger ja auch nachvollziehbar, denn diese kaufen bei uns aus ihrer Sicht eine Dienstleistung ein. Mit welchen Personalkosten wir diese Dienstleistung erbringen, spielt hierbei keine wesentliche Rolle. Die Tariferhöhungen der vergangenen Jahre, insbesondere im AVR-Bereich, fallen kräftiger aus als die Erhöhung der Pflegesätze. Das heißt, dass sich hier bereits eine Diskrepanz ergibt. Deshalb ist die Bezahlung nach Tarif nicht selbstverständlich. Aber bisher ist es uns gelungen, diesen finanziellen Aufwand durch eine sehr gute wirtschaftliche Steuerung unserer Einrichtungen zu kompensieren wozu die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wiederum entscheidend beitragen. Ich habe höchsten Respekt vor unseren Mitarbeitern, die sich jeden Tag pflegebedürftigen Menschen zuwenden. Auch vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung ist dies eines der wichtigsten Arbeitsfelder, die es in unserer Gesellschaft gibt. Mitarbeiter in diesem Bereich haben unseren Respekt und unsere Anerkennung verdient. Warum wird nicht nach einem einheitlichen Tarif bezahlt? Wir müssen die Refinanzierung unserer Stellen im Blick behalten. Die Kostenträger also die Pflegekassen legen für ihre Kalkulationen verschiedene Tarife für die Pflegekräfte, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Küche sowie der Gebäudereinigung zugrunde. Das muss sich in unserem Gehaltsgefüge widerspiegeln. Aus diesem Grund haben wir den Küchen- und den Reinigungsbereich vor einigen Jahren in neue Gesellschaften, die GDS GmbH und die GfS GmbH, überführt und damit den bis zu diesem Zeitpunkt an Fremdfirmen vergebenen Reinigungsbereich wieder integrieren können. Wichtig war uns aber, dass die Ordensgemeinschaft als Einrichtungsträger Mehrheitsgesellschafter dieser neu gegründeten Firmen bleibt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind also weiterhin Mitarbeiter von SMMP. Fortsetzung nächste Seite 4

Fortsetzung des Interviews mit Herrn Ludger Dabrock Für die älteren bzw. langjährig Beschäftigten gilt das Prinzip der Besitzstandswahrung. Bei den anderen haben wir die Gehaltszahlungen schrittweise über mehrere Jahre möglichst sozialverträglich umgestellt. Die Einzahlung in eine zusätzliche Rentenversicherung sowie das Urlaubs- und Weihnachtsgeld blieben wenn meist auch nicht in derselben Höhe erhalten. Die Umstellung war sicherlich für viele mit Einschnitten verbunden. Rückblickend müssen wir aber feststellen, dass sie wesentlich dazu beigetragen hat, die Einrichtungen und damit auch die Arbeitsplätze insbesondere der in diesen Bereich tätigen Mitarbeiter nachhaltig wirtschaftlich abzusichern. Welche Möglichkeiten gibt es, gute Leistungen zu honorieren? Der neue Tarif nach Caritas-AVR sieht vor, dass bei den Pflegekräften ein kleiner Teil des Gehaltes abgezweigt und in einen Topf eingezahlt wird, aus dem dann besonders verdiente Mitarbeiter am Ende des Jahres einen Bonus erhalten. Die Absicht ist lobenswert, aber natürlich ist es schwer, dafür geeignete Kriterien zu finden, die dann auch noch allgemein akzeptiert werden. 2011 wurden bereits 1,5 Prozent der jeweiligen Gehälter dafür verwendet, 2012 sind es bereits 1,75 und 2013 schon 2,0 Prozent. Eine weitere Erhöhung ist vorgesehen. Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass Arbeitgeber im Rahmen des Tarifsystems die Möglichkeit haben müssen, Übernahme von Verantwortung oder besonderes Engagement durch Bonuszahlungen an einzelne Mitarbeiter zu würdigen. Von daher geht diese Entwicklung in die richtige Richtung. Darüber hinaus belohnen wir außergewöhnliche Leitungen und Ideen schon immer durch Gutscheine: etwa für Bücher, eine Massage oder fürs Tanken. Und das wollen wir auch in Zukunft so beibehalten. Uns ist klar, dass solche Formen der Anerkennung keine angemessene finanzielle Vergütung für ein außergewöhnliches Engagement sind, doch soll sie die Wertschätzung der Arbeit zum Ausdruck bringen. Letztendlich sind es die Mitarbeiter vor Ort, die eine Einrichtung prägen und das menschliche Gesicht von SMMP sind, eine Geschäftsführung schafft nur den Rahmen. Und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir nur dankbar sein. Sie sorgen dafür, dass das, was mit der Ordensgründerin Maria Magdalena Postel eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Frau in der Normandie vor vielen Jahren begann, heute in unserer Gesellschaft lebendig bleibt. Das Interview führte Ulrich Bock Das letzte Wort hat der Betriebsleiter Bezahlung nach Tarif Wir bezahlen nach AVR, das sage ich immer, wenn es um die Frage nach der Bezahlung geht. Schließlich bieten wir als kirchlicher Arbeitgeber mit den so genannten Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes (AVR) den Rahmen für den monatlichen Verdienst der Pflege- und Betreuungsmitarbeiter sowie für die Führungskräfte. Was man dann tatsächlich verdient, hängt davon ab, was man gelernt hat, wo man eingesetzt wird und was zu den täglichen Aufgaben gehört. Jeder Mitarbeiter wird in eine so genannte Vergütungsgruppe einsortiert. Welche der Gruppen die richtige ist, hängt vom Ausbildungsabschluss, nachgewiesenen Erfahrungen und möglichen Zusatzqualifikationen ab. Die Personalabteilung macht einen ersten Vorschlag, nachdem die Andrea Starkgraff, Geschäftsfeldleitung der Seniorenhilfe SMMP Mitarbeiter dort die Bewerbungsunterlagen durchgesehen haben und von der Betriebsleitung wissen, für welchen Arbeitsbereich der Bewerber vorgesehen ist. Das letzte Wort hat immer die jeweilige Betriebsleitung vor Ort. Für Führungskräfte entscheidet die Geschäftsführung. Andrea Starkgraff (Geschäftsfeldleitung Seniorenhilfe SMMP) 5

"Die Menschen, die zu uns kommen, erwarten ein klares Profil" Muss ich einer christlichen Glaubensgemeinschaft angehören, um im Seniorenzentrum Am Eichendorffpark zu arbeiten? Als Ordensgemeinschaft sehen wir uns als Teil der Kirche, somit sind auch unsere Einrichtungen Teil der Kirche. Das bedeutet, dass wir den Sendungsauftrag der Kirche umsetzen und uns im Sinn des Evangeliums den Menschen zuwenden wollen, die uns in unseren Einrichtungen anvertraut sind. Die leitenden Mitarbeiter tragen in besonderer Weise Verantwortung in unsern Einrichtungen, daher erwarten wir von ihnen die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche oder zumindest zu einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Auch grundsätzlich erwarten wir bei unseren Mitarbeitern eine christliche Grundeinstellung. Die beinhaltet zumindest das Mittragen unserer Wertevorstellungen, wie sie in unseren Leitlinien und Zielen zum Ausdruck kommen. Als Ordensgemeinschaft wollen und müssen wir ein klares Profil haben. Das erwarten die Menschen, die in unsere Häuser kommen. Das erwarten auch die meisten derer, die sich bei uns bewerben. Darum müssen alle Mitarbeiter das vertreten, was uns wichtig ist. Doch wenn in den Leitlinien und Zielen steht, dass unsere Einrichtungen Lebens- und Lernorte des Glaubens sein sollen, so bedeutet das auch, dass unsere Mitarbeiter das Recht haben, noch auf dem Weg zu sein. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen und mit ihnen im Gespräch bleiben. Deshalb ist es nicht ausgeschlossen, dass wir nach sorgfältiger Abwägung auch einem Konfessionslosen oder einem Andersgläubigen die Möglichkeit geben, bei uns anzufangen. In Leitungspositionen, wo unser Profil in der Öffentlichkeit am stärksten sichtbar wird, ist dies allerdings ausgeschlossen. Sr. Aloisia Höing, Generaloberin SMMP einfordern. Bei Einstellungsgesprächen wird das Leitbild vorgestellt, das Wesen einer christlichen Einrichtung angesprochen und darauf hingewiesen, dass wir eine Unterstützung der in den Leitlinien genannten Ziele und Werte erwarten und Als Ordensgemeinschaft, die allein in Deutschland Träger und Gesellschafter von 30 Einrichtungen mit über 3.500 Angestellten ist, liegt uns daran, dass unsere Mitarbeiter sich an dem Leitbild, dem christlichen Gottes- und Menschenbild, das wir vertreten, orientieren. Das macht unsere Einrichtungen aus und das wollen wir in unseren Einrichtungen zu leben versuchen. Wir bieten den Mitarbeitern beispielsweise Gespräche, Besuche in Bestwig und in Heiligenstadt, die Teilnahme an Ordensfesten und -veranstaltungen und Pilgerfahrten zu den Gründungsorten unserer Ordensgemeinschaft in der Normandie an, damit es ihnen möglich wird, am Charisma der Ordensgründerin teilzuhaben. Diese Möglichkeit wollen wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eröffnen. 6

Wie sieht mein Arbeitsvertrag aus? Arbeitsverträge befristet Die Laufzeit meines Arbeitsvertrages! Seit einigen Jahren werden mit neuen Mitarbeitern grundsätzlich nur auf zwei Jahre befristete Arbeitsverträge geschlossen. Möglichst in Teilzeitbeschäftigung. Natürlich sind wir an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert. Mit den Befristungen streben wir eine hohe Flexibilität der Personalpläne an. Das brauchen wir, um unsere Einrichtungen und Dienste wirtschaftlich abzusichern. Gleichzeitig haben sowohl die Mitarbeiter, als auch die Einrichtungen ausreichend Zeit zu prüfen, ob es miteinander klappt. Im Regelfall werden Verträge nach zwei Jahren entfristet. Außer, wenn es Zweifel an der Erfüllung der Aufgaben oder wirtschaftliche Probleme in der Einrichtung gibt. Da müssen wir genauer hinschauen! Das Ende befristeter Arbeitsverträge Frau Starkgraff, Sie prüfen aktuell, ob Sie in Zukunft allen Fachkräften eine unbefristete Beschäftigung anbieten. Wie kommen Sie auf diese Idee? AS: Die Befragung unserer Mitarbeiter hat uns gezeigt, dass die Befristung auf zwei Jahre zu großer Verunsicherung führt. Außerdem zeigen uns interne Auswertungen, dass wir die meisten Verträge sowieso irgendwann entfristen. Da können wir das auch gleich sein lassen. Was würde sich dadurch ändern? AS: In Zukunft müsste zur Überprüfung der Fähigkeiten der Mitarbeiter die Probezeit von sechs Monaten besser genutzt werden. Hier würden wir genauer hinsehen und nachvollziehbare Kriterien zur Beurteilung entwickeln. Außerdem müssten wir gezielter und besser einarbeiten als bisher. Da fangen wir aber nicht bei null an. Was versprechen Sie sich von dieser Maßnahme? AS: Im Hinblick auf den Fachkräftemangel im Pflegebereich möchten wir ein attraktiver Arbeitgeber sein. Wir möchten auch zukünftig ausreichend Bewerber für offene Stellen bekommen. Erhöht sich dadurch nicht das wirtschaftliche Risiko der Einrichtungen? AS: Nein! Zur wirtschaftlichen Sicherung der Einrichtungen und Dienste werden wir an den Flexiblen Arbeitsverträgen festhalten. Dieses bedeutet, dass 25% der Wochenarbeitszeit als flexibler Anteil gestaltet wird, so dass die Wochenarbeitsstunden je nach Belegung oder Anzahl der Patienten flexibel verteilt werden können. Im Arbeitsvertrag sind sowohl die Mindeststunden festgelegt, auf die sich der jeweilige Mitarbeiter verlassen kann, als auch die maximal zu leistenden Stunden, die je nach Arbeitsanfall abgerufen werden können. Bezahlt wird am Ende, was an Stunden geleistet wurde. 7

Befristet oder unbefristeter Arbeitsvertrag? Eine fast unendliche Geschichte Wir schreiben das Jahr 2005. Carola Sonnenberg bewirbt sich im Seniorenzentrum Am Eichendorffpark in Stromberg für die Betreuung und Beschäftigung der Bewohner. Wie in den meisten Betrieben werden auch hier Jahresverträge angeboten. Der Umgang mit den alten Menschen hat mir auf Anhieb viel Spaß gemacht, berichtet Carola Sonnenberg. Zwei Monate vor Ablauf der Befristung erkundigt sie sich, ob eine Weiterbeschäftigung möglich wäre. Man vertröstet sie immer wieder, macht keine konkreten Angaben. Kurz vor Vertragsende kommt dann die Absage. Eine Weiterbeschäftigung ist nicht möglich, die Enttäuschung riesig. Carola meldet sich arbeitslos. Ich bin damals in ein Loch gefallen. Sie bemüht sich ab dann immer wieder um eine Anstellung in der Pflege. Ende 2006 geht eine Mitarbeiterin aus der Pflege in den Mutterschutz. Für Carola die Möglichkeit als Pflegehelferin angestellt zu werden. Sie erhält einen befristeten Vertrag für anderthalb Jahre. Die Freude war groß, die Suche nach einer Arbeit hier im Ort war abgeschlossen. Sie sagt: Damals dachte ich: Jetzt hast Du es geschafft! Drei Monate vor Vertragsende sprach Carola die Pflegedienstleistung auf eine Vertragsverlängerung an. Man vertröstete sie immer wieder, macht keine konkreten Angaben. Das Warten, Hoffen und Bangen war zermürbend. Diesmal lief es aber anders. Frau Sonnenberg erhielt einen weiteren Einjahresvertrag. Mitte 2010 war es dann mal wieder soweit. Der Vertrag lief aus. Die Pflegedienstleitung konnte wieder keine Angaben über eine Verlängerung machen. Also stellte Carola sich beim Arbeitsamt vor und hatte sogar schon einen Gesprächstermin. Jetzt stand sie wieder am Rande der Arbeitslosigkeit. Der Pflegedienstleiter, Herr Wolk, hat mir immer wieder versichert, dass er mit mir sehr zufrieden sei, aber leider keine Zusagen machen könne ; erzählt Carola Sonnenberg rückblickend. Ihre Stimme zeigt heute noch Verärgerung, wenn sie sagt: Ich war total frustriert und verärgert! 14 Tage vor Ablauf ihres Dienstvertrages kam dann aber doch die ersehnte Nachricht. Sie wird weiterbeschäftigt und zwar unbefristet. Endlich haben sich meine Erwartungen erfüllt! Marion Schneider (Empfang) im Gespräch mit Carola Sonnenberg 8

Datenschutz gilt für beide Seiten Wie du mir - so ich Dir! Der Datenschutz ist uns im Eichendorffpark sehr wichtig. Durch Fort- und Weiterbildungen halten wir uns ständig auf dem aktuellen Stand. Aber ebenso wichtig ist uns auch der Schutz der Daten unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Rita Borneman entsorgt Akten gemäß der Datenschutrzbestimmungen Deshalb unterschreibt jeder Mitarbeiter eine Verschwiegenheitserklärung, in der er sich verpflichtet, keine Informationen über sie aus dem Haus zu tragen. Auch unsere Bewohner/innen werden zum Thema Datenschutz informiert: in der Vorabinformation und im Heimvertrag. Und was ist mit alten Daten? Die werden fachgerecht im Archiv aufbewahrt und nach entsprechenden Fristen einer professionellen Datenvernichtung zugeführt. Einstellungsbogen Datensammlung und Personalakte Unmittelbar nach der Einstellung werden folgende Daten abgefragt: Name, Anschrift, Telefonnummer Geburtsdatum, Geburtsort, Geburtsname Nationalität, Familienstand, Konfession Anzahl der Kinder, Steuerklasse, Krankenkasse,Sozialversicherungsnummer Wenn eine Schwerbehinderung oder Gleichstellung vorliegt, sollte der Ausweis bei der Betriebsleitung vorgelegt werden. Ausübung einer Nebentätigkeit Ob man schon mal im kirchlichen Dienst beschäftigt war und/oder nach AVR vergütet worden ist. Ob man bereits bei der KZVK oder einer anderen Zusatzversorgungskasse versichert war/ist. die Bankverbindung Ob Pfändungen vorliegen Ob Vorstrafen eines Deliktes bestehen, die im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit zu sehen sind. Diese Daten werden beim Abschluss eines Arbeitsvertrages in der Personalakte gespeichert. Klare Zugriffsregelung Welche Daten werden über mich gesammelt? Jeder Mitarbeiter erhält bei seiner Einstellung einen Bogen, mit dem seine wichtigsten Daten erhoben werden. Neben dem Einstellungsbogen werden die Bewerbungsunterlagen mit dem Lebenslauf, Qualifikationsnachweise und Zeugnisse in die Personalakte aufgenommen. Weiterhin benötigen wir ein ärztliches Attest, in dem die Unbedenklichkeit zur Ausübung der vorgesehenen Tätigkeit bescheinigt wird, ein polizeiliches Führungszeugnis sowie bei Führungskräften einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister. Mitarbeiter, die für einen Arbeitsbereich vorgesehen sind, wo sie mit Lebensmitteln zu tun haben, müssen zudem ein Gesundheitszeugnis vorlegen. Der größte Teil der Daten wird für die entsprechende Eingruppierung sowie für die Gehaltsabrechnung benötigt. Weiterhin wird geprüft, welche Ansprüche im Bezug auf Zusatzversorgung bestehen. Ebenfalls wird überprüft, ob ein Ausschlussgrund für die Einstellung besteht. Alle Daten werden entsprechend des Datenschutzes gespeichert und verwendet. Sie sind ausschließlich dem Sachbearbeiter in der Personalabteilung zugänglich. Die Geschäftsführung, Geschäftsfeldleitung sowie die zuständige Betriebsleitung (Disziplinarvorgesetzter) können jederzeit Einsicht in die Personalakten nehmen und Informationen aus der Personalakte durch die Personalsachbearbeiter erhalten. Selbstverständlich kann jeder Mitarbeiter auf Wunsch ebenfalls Einsicht in seine Personalakte erhalten. 9

Bundesfreiwilligendienst BFD Das ist nicht so gut gelaufen Grundsätzlich freue ich mich über jede Bewerbung zum Bundesfreiwilligendienst. Denn wer erklärt sich schon bereit, freiwillig gegen eine Aufwandsentschädigung zu arbeiten. So war ich denn auch sehr positiv eingestellt, als sich die 18-jährige Sabine W. (Name geändert) bei mir vorstellte. Sie wollte den Freiwilligendienst nutzen, um mal zu sehen, ob der Pflegeberuf das Richtige für sie ist. Das machen übrigens viele so. Wir haben gemeinsam abgesprochen, in welchen Bereichen sie arbeiten soll und das dann vertraglich geregelt. Schon nach kurzer Zeit erreichten uns aus dem Stromberger Dorffunk einige irritierende Nachrichten. Sabine W. hat sich nämlich nicht bei uns, sondern bei Nachbarn und Verwandten über ihre Arbeit beschwert. So waren die Getränkekisten zu schwer, das Nutzen der Treppe zu anstrengend usw.. Das fanden wir natürlich nicht lustig. Herr Wolk unser Pflegedienstleiter und ich haben sie zur Rede gestellt. Doch das hat nicht viel gerbacht. Schon nach kurzer Zeit hörten wir wieder etwas aus dem Dorffunk. Wir haben dann in einem Gespräch ihre Mutter hinzugezogen und das Dienstverhältnis kurzerhand beendet. Wir einigten uns darauf, den Bundesfreiwilligendienst zum 31.12.2011 in unserer Einrichtung zu beenden. Natürlich flossen da ein paar Tränen. Ich hoffe sehr, dass Sabine W. daraus die richtigen Konsequenzen zieht. Als Arbeitgeber kann man sich ein solches Verhalten nicht gefallen lassen. Aber wir konnten das Gespräch auch dazu nutzen, der jungen Interessentin weitere Wege zur Berufsfindung aufzuzeigen. Außerdem war es wichtig der Mutter deutlich zu sagen, dass sie ihre Tochter richtig einschätzen und nicht überschätzen solle. Nach unserem Eindruck war das Gespräch dann doch noch recht positiv. Wir hoffen, dass die junge Interessentin eine angemessene Tätigkeit findet schade, bei uns ist es nicht so gut gelaufen. Grundsätzlich erwarten wir von unseren Mitarbeitern, egal ob ehrenamtlich, freiwillig oder hauptamtlich, dass Kritik offen und ehrlich geäußert wird. Probleme müssen vor Ort und mit den betreffenden Personen besprochen werden. So können wir gemeinsam schauen, was verbessert werden kann. Andreas Wedeking (Einrichtungsleiter) Für mich und für andere Bundesfreiwilligendienst Teilnehmer/in BFD: Alter: 16 27 Jahren, Vollzeitbeschäftigung / ab 27 Jahren (Ü 27) auch in Teilzeit mit mehr als 20 Std. wöchentlich möglich Leistungen im FSJ Der Freiwillige erhält ein Taschengeld in Höhe von 330,00 /Mt. (max. 6 % der Rentenbeitragsbemessungsgrenze), einen Zuschuss für Verpflegung in Höhe von 50,00 /Mt. und ggf. eine kostenlose Unterkunft. Von diesem o.g. Personalbrutto führt die Einsatzstelle Sozialversicherungsbeiträge in die Renten-, Arbeitslosen, Kranken- und Pflegeversicherung ab und zahlt die Kosten dafür. Seminararbeit: 25 Bildungstage in 12 Monaten Die 25 Bildungstage werden ebenfalls in fünf Seminarwochen à fünf Tagen durchgeführt. Zwei Seminarwochen finden in und unter der Leitung eines staatlichen Bildungszentrums statt. Drei Seminarwochen finden in Kooperation mit Jugendbildungsstätten des Bistums Münster statt. Die heterogenen Gruppen bestehen maximal aus 25 TeilnehmerInnen und sind im BFD-Kursjahr konstant. Nach Abschluss des BFD erhält der Teilnehmer ein qualifiziertes Zeugnis. 10

Wie sind meine Dienstzeiten geregelt? Eine Hand wäscht die andere Wann muss ich damit rechnen, kurzfristig einspringen zu müssen? Einspringen ist eine nicht so schöne Sache, jedoch notwendig, wenn z.b. ein Kollege erkrankt. Ich muss mit einem Anruf rechnen, wenn ich nicht geplant bin. Das heißt, wenn ich an dem Termin keinen genehmigten Urlaub im Dienstplan habe. Bei der Abfrage, wer einen Dienst übernehmen kann, berücksichtigen wir folgende Punkte: - Ist eine Fachkraft oder eine Hilfskraft erforderlich? - Wie ist der bestehende Dienstplan? Muss der Mitarbeiter zusätzlich kommen oder kann durch Tauschen die Lücke geschlossen werden? - Wie viel Mehrarbeitsstunden hat der Angerufene? - Werden trotz des zusätzlichen Einsatzes die notwendigen Ruhezeiten eingehalten? Wir machen es uns also nicht einfach. Als Team profitieren wir davon, dass wir das Einspringen kollegial untereinander regeln. Denn eine Hand wäscht die andere. Und wer gelegentlich mal einspringt, darf davon ausgehen, dass ihm selber bei einem Engpass auch weiter geholfen wird. Oxana Schäfer, Wohnbereichsleitung Stromberg Werden gesetzliche Ruhezeiten zwischen den Dienstzeiten eingehalten? Ja, auf jeden Fall. Dabei hilft uns unser Dienstplanungsprogramm von Vivendi. Immer, wenn wir einen Dienst zu dicht planen, erhalten wir sofort einen Hinweis von der Software. Und sollten wir doch einmal etwas übersehen haben, bekommen wir einen Anruf aus der zentralen Personalverwaltung aus Herten-Westerholt. Dann können wir die Angelegenheiten immer noch rechtzeitig korrigieren. Fritz Wolk, Pflegedienstleitung 11

Müssen Teilzeitbeschäftigte mehr Überstunden machen als andere? Nein. Denn aufgrund der niedrigeren Wochenstundenzahl würde der Mitarbeitende in Teilzeit ja auch viel länger für den Ausgleich der Stunden benötigen. Deshalb versuchen wir anfallende Mehrarbeit gleichmäßig zu verteilen. Mehrstunden werden grundsätzlich abgesprochen in beide Richtungen! Wenn ein Mitarbeiter mehr arbeiten muss, um seine Arbeit zu bewältigen, muss er das mit seinem Vorgesetzten absprechen. Ebenso sprechen wir mit dem Mitarbeitenden ab, wenn Mehrstunden notwendig sind. Fritz Wolk, Pflegedienstleitung Was ist, wenn ich kurzfristig aus persönlichen und privaten Gründen (z.b. krankes Kind) nicht zum Dienst kommen kann? Das Team arbeitet im Notfall für den ausgefallenen Kollegen gerne mit. Wichtig ist, dass rechtzeitig angerufen wird. Außerdem ist es hilfreich zu wissen, warum jemand ausfällt. Natürlich sollte man grundsätzlich seine privaten Angelegenheiten so gut geregelt haben, dass es eher eine Ausnahme ist. Jedoch auch hier gilt, wer für andere einspringt, darf damit rechnen, dass ihm selber auch weitergeholfen wird, wenn man einmal nicht zum Dienst kommen kann. Fritz Wolk, Pflegedienstleitung Wie ist die Urlaubsplanung geregelt und kann ich mitentscheiden? Die Planung des Urlaubs wird direkt zum Jahresanfang im Team vorgenommen. Dabei kann jeder zunächst seine Wünsche äußern. Außerdem stimmen sich die Kollegen ab. Diese Vorschläge werden bei der Genehmigung durch den Vorgesetzten berücksichtigt, ebenso soziale Gründe wie z.b. schulpflichtige Kinder. Grundsätzlich gilt jedoch: erst den Urlaub genehmigen lassen, dann erst buchen! Andreas Wedeking, Einrichtungsleitung 12

Wie ist der Umgang zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden? Wer etwas zum Verhältnis der Vorgesetzten und der Mitarbeiter wissen will, fragt am besten mal bei den zukünftigen Kollegen nach. Wer darf was? Wer kann/darf mir hier Anweisungen geben? Wie ist die Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und Personal? Kümmern sich Führungskräfte aktiv um das Wohlergehen der Mitarbeitenden? Werden Führungskräfte regelmäßig im Umgang mit Mitarbeitenden geschult? Gehen Vorgesetzte freundlich, respektvoll, gerecht und objektiv mit allen Mitarbeitern um? Pflegedienstleiter Fritz Wolk hat nicht nur beim Bowlen eine sichere (Kugel)Führung. Sicher, Vorgesetzte sind auch dazu da, mal etwas Unangenehmes zu sagen. Sie müssen Anweisungen geben, damit die Mitarbeitenden wissen, was sie tun sollen, müssen oder dürfen. Da gibt es ganz unterschiedliche Wege dies zu tun. Das hängt auch davon ab, wie wichtig die Information ist, die da gerade weiter gereicht wird. Grundsätzlich handeln wir aber nach der Prämisse: Ich kann nur etwas von jemandem verlangen, wenn ich es ihm vorher erklärt habe. Neben dem notwendigen Ernst und der angesagten Sachlichkeit in der alltäglichen Arbeit kommt das Zwischenmenschliche aber nicht zu kurz. Die gemeinsame Kaffeepause oder die Anteilnahme an den schönen und weniger schönen Ereignissen in der Familie der Mitarbeitenden. Auch gemeinsame Feste stehen da auf der Agenda: eine Weihnachtsfeier, spontane Aktionen wie das Bowlen oder ein Fest zur guten MDK Note. Auch die guten Befragungsergebnisse bei der alle zwei Jahre stattfindenden Mitarbeiterbefragung sprechen da für sich. Diese Ergebnisse erreicht man nur durch wirklich gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Hilfreich sind da auch immer wieder Schulungen oder Fortbildungen zur Mitarbeiterführung für uns. Auch Da freut sich nicht nur Einrichtungsleiter Andreas Wedeking über gute Ergebnisse beim Arbeiten oder beim Firmencub im Bowlingcenter der Austausch auf den in der Seniorenhilfe SMMP stattfindenden Betriebsleitertagungen und Arbeitskreisen sind da echt Gold wert. Fühlen sich beim Firmencub 2012 wohl: v.l. Karin Sprenger, Fritz Wolk, Petra Siding, Barbara Schynoll, Kerstin Klever, Beate Babik Wie sagt man immer so schön: Man soll immer von sich auf andere schließen? wir fühlen uns richtig wohl! Betriebsleitungsteam Andreas Wedeking / Fritz Wolk 13

Mit wem arbeite ich hier zusammen? Wie wir unsere Zusammenarbeit regeln Teamzusammenarbeit ist kein Wunschkonzert Wer sind meine Kollegen? Wie werden die Teams hier zusammengestellt? Wir arbeiten in einem multiprofessionellen Team zusammen. Da gibt es die Krankenschwester und den Krankenpfleger, die Altenpflegerin und den Altenpfleger im Bereich der examinierten Fachkräfte. Bei den Pflegeassistentinnen und -assistentenhaben wir ganz unterschiedliche Professionen. Da ist ja wesentlich, dass die Kollegen für ihre Einsatzgebiete geschult sind. Alle hier im Haus haben Zusatzqualifikationen oder Weiterbildungen: Wundmanagerin, Aromapflegerin, Hygienefachkraft, Mentorin, Assessor nach EFQM, Wohnbereichsleitung, Pflegedienstleitung, um nur einige zu nennen. Bei der Teamzusammenstellung darf man sich nicht vorstellen, dass wir es da mit einem Wunschkonzert zu tun haben. Eine Stelle ist bzw. wird frei. Wenn niemand aus dem Haus wechseln will, wird nach einem passenden externen Bewerber Ausschau gehalten. In der Probezeit zeigt sich dann, ob der Neue ins Team passt. Meistens ist das jedenfalls so. Es wird auch nach den jeweiligen Ausbildungen und Weiterbildungen geschaut. Also danach, was ein Team gerade so braucht. Das ging mir auch so. Früher war ich immer im Erdgeschoss im Einsatz. Seitdem ich meine Ausbildung zur Wundmanagerin abgeschlossen habe, bin ich für das ganze Haus zuständig. Damit ich mich mit den Bewohnern und auch den Gepflogenheiten meiner Kollegen im Obergeschoss auskenne, hat mich unser Pflegedienstleiter Fritz Wolk auch regelmäßiger im Obergeschoss eingesetzt. Nach der anfänglichen Eingewöhnung sind mir jetzt die Abläufe im gesamten Haus gut bekannt. Und wenn ich im Obergeschoss im Einsatz bin, kann ich sogar mit meinen Teamkollegen aus dem Erdgeschoss gelegentlich eine gemeinsame Pause verbringen das ging sonst nicht. Beate Babik, Pflegefachkraft und Wundmanagerin im Seniorenzentrum Am Eichendorffpark. Wunden managen? Es kommt vor, dass Bewohner nach einem Krankenhausaufenthalt eine Wunde haben. Auch unsere Kurzzeitgäste weisen gelegentlich Wunden aufgrund ihrer Pflegesituation auf. Die Wundmanager werden auf Wunsch des behandelnden (Haus)-Arztes und der Pflegefachkräfte bei der Wundversorgung hinzugezogen. Diese interdisziplinäre Versorgung der Bewohner durch den laufenden Austausch an der Behandlung Beteiligten führen zu optimalen Heilergebnissen. Die Aufgaben der Wundmanager sind insbesondere die Versorgung chronischer Wunden nach den Maßstäben der modernen bzw. feuchten Wundversorgung. Die häufigsten Krankheitsbilder des Wundmanagements sind: und Diabetisches Fußsyndrom Dekubitalgeschwüre, Ulcerationen Die Teilnahme des Wundmanagers an Fortbildungsveranstaltungen sichert die Qualität und führt zu einer laufenden Weiterentwicklung des Wundmanagements. 14

Gut empfangen von GFB's Marion Schneider, Angela Nacke, Heike Huesca-Valverde und ich erledigen am Empfang alles, was so anfällt. Kopieren, Essensbestellungen, Blumengießen, Gäste empfangen, Telefondienst und was sonst noch so gemacht werden muss. Anfangs habe ich mich ehrlich gesagt ein bisschen gelangweilt. Da war es nur unsere Aufgabe die Gäste zu empfangen und Telefonate weiterzugeben. Als unser Einrichtungsleiter, Herr Wedeking, vor vier Jahren angefangen hat, begann sich das schnell zu verändern. Jede von uns hat ein Spezialgebiet dazu bekommen. Angela Nacke ist zuständig für die Vermietung und Mieterkontakte des Seniorengerechten Wohnens in der Hüfferstraße und für die Vertretung der Heimbverwaltung. Zwischendurch sorgt Sie auch mal für frische Blumen im Haus. Heike Huesca-Valverde hat beste Verbindungen in den Ort. Sie organisiert Auftritte der Stromberger Vereine im Haus, beispielsweise zu Karneval, zum Sommerfest oder in der Weihnachtszeit Marion Schneider stellt die Informationsmappen zusammen, betreut unsere Homepage und macht bei jeder Gelegenheit Photos, die anschließend im Eingangsbereich ausgestellt werden. Und ich bin fast immer am Wochenende und mittwochs da. Mehr geht bei mir nicht. Ich bin hauptberuflich Arzthelferin. Christiane Vogt, Empfang. Was bedeutet GFB?... d.h. Geringfügig Beschäftigte/r (früher 400- -Job). Wir haben Arbeitsverträge, die sich je nach Stundenlohn auf bis zu 50 Wochenstunden im Monat erstrecken. Mindestens muss jedoch eine Stunde gearbeitet werden 15

Abwechslung zum Schulalltag Mal eben einen Ferienjob finden Ich bin noch Schüler und erst 16 Jahre jung. Es fing alles mit einem Ferienjob an. Ich dachte, ich kann da einfach mal ein paar Stunden im Seniorenzentrum arbeiten. Arbeit sei genug da wurde mir versichert. Aber wie soll das vertraglich geregelt werden? Davon habe ich ja nun wirklich keine Ahnung. Herr Wedeking hat mir einen Job als 400- -Aushilfe im Bereich Haustechnik angeboten. Das bedeutet, dass ich mindestens eine bis maximal 50 Stunden im Monat arbeiten muss. Das ist ja eine Riesenspanne. Das kam mir ganz entgegen, weil ich auch noch viele Hobbys habe: Singen in verschiedenen Chören, Theater spielen an der Burgbühne oder Gruppenleiter in der Jugendarbeit. Es hat sich echt ganz gut eingespielt. Wenn der Hausmeister Urlaub hat oder der Weihnachtsmarkt ansteht, muss ich natürlich mehr ran. Der Umgang mit den Menschen macht mir viel Spaß. In der Hausmeisterei werde ich immer wieder vor neue technischen Herausforderungen gestellt. Das ist echt eine super Abwechslung zum Schulalltag. Und es bereitet mich gut auf das Berufsleben vor. So viel Glück hat ja nicht jeder, aus einem Ferienjob eine dauerhafte Einnahmequelle zu machen. Das Seniorenzentrum, ein offenes Haus Die Arbeit im Seniorenzentrum macht wirklich Spaß. Bevor ich montags um 15.00 Uhr beginne, komme ich oft ein bisschen früher. Dann spiele ich auf dem Klavier. Zu Hause habe ich (noch) keins. Herr Wedeking hat nichts dagegen, wenn das Klavier bedient wird. Und manchmal bekomme ich sogar ein wenig Applaus von den Bewohnern, die vom Eingangsbereich aus zuhören. Ein anderes Mal hatte ich Freunde mit. Sie haben mir geholfen, die anfallenden Arbeiten zu erledigen - ehrenamtlich, versteht sich. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Altenheim so offen ist. Raul Huesca Valverde, (GFB) Helfer in der Haustechnik Raul Huesca Valverde, Geringfügig Beschäftigter (GFB) Helfer in der Haustechnik 16

Mit alternativen Mitteln die Lebensqualität erhalten Heiße Milch mit Honig Oft kommt es vor, dass Bewohner in der Nacht nicht gut ein- und/oder durchschlafen können. Ärzte verschreiben dann häufig Schlafmittel. Aber oft möchten Bewohner diese nicht noch zusätzlich zu den anderen Medikamenten nehmen. So auch im Fall von Frau Zollstock (Name verändert). Sie war in der Nacht oft unruhig und hat oft nur zwei Stunden Ruhe gefunden. Immer wieder schellte sie in der Nacht. Wir Pflegekräfte im Nachtwachenteam versuchten, in Gesprächen die Ursachen hierfür zu finden und auch im Team wurde rege über die Schlafgewohnheiten von Frau Zollstock diskutiert. Es gab viele Ideen und Vorschläge. Es ist Mittwochabend. Mittwochs ist immer Arztvisite. Frau Zollstock hatte nach der Visite berichtet, dass der Arzt ihr ein Schlafmittel verschreiben wolle. Im Gespräch mit ihr wurde jedoch deutlich, dass sie nicht bereit war, noch mehr Tabletten einzunehmen. Schließlich sind wir im Team auf die Idee gekommen, ihr eine Heiße Milch mit Honig anzubieten. Einige Kollegen im Team waren sich nicht sicher, ob das Hausmittelchen helfen würde. Auch Frau Zollstock war skeptisch. Sie hat dann aber zugestimmt, es einmal auszuprobieren. Nach einigen Tagen zeigte sich eine interessante Wirkung. Frau Zollstock wirkt nachts zunehmend ruhiger, entspannter und konnte besser einschlafen. Seitdem ist es zu einem festen Ritual geworden, Frau Zollstock um 20.30 Uhr die warme Milch mit Honig zu bereiten. Serviert mit einem kleinen Schwätzchen schmeckt und wirkt sie noch mal so gut. Und wenn wir einmal nicht pünktlich sind, erinnert Frau Zollstock uns freundlich an ihre neue Einschlafhilfe. Frank Schulte (Nachtwache/ Examinierter Altenpfleger) Das ist ein richtig tolles Team hier in Stromberg. Mit Ernst bei der Arbeit, mit Freude beim Feiern Wer arbeiten kann, kann auch feiern. Ich war ein wenig überfordert mit der Dekoration zu Weihnachten. Also habe ich mir meine Nachbarn aus Wadersloh hinzu geholt, um eine große grüne Girlande vor dem Haus zu platzieren. Das gute Stück musste natürlich auch wieder abgenommen werden. Zu recht erkundigten sich meine Nachbarn nach unseren Mitarbeitern. Also haben wir hier im Hause überlegt, wie man das Ende der Weihnachtszeit gut begehen könnte. Eine Truppe interessierter Mitarbeiter, Bewohner und meine Nachbarn fanden sich zum Abnehmen des Türkranzes mit Glühwein am Haupteingang des Seniorenzentrums zusammen. Danach sind wir dann alle zusammen zur Schnapsverkostung in die Stromberger Brennerei Druffel gegangen. Und weil die Party so schön war, ging s danach noch in die Gaststätte "Zum alten Horn". Na ja, das Arbeiten fiel am nächsten Tag dann doch etwas schwer. Aber wir haben uns schon verabredet, die Aktion zu wiederholen. Gibt es doch auch bei 'Druffel' neue Sorten zu probieren. Und wir haben ja in der Zwischenzeit fleißig gearbeitet also ist es auch an der Zeit, mal wieder zünftig zu feiern. Andreas Wedeking, Einrichtungsleiter 17

Kein Tag ist wie der andere Nach zehn Jahren Berufserfahrung als Industriekauffrau bei der Möbelfirma Interlübke in Rheda-Wiedenbrück kam unsere Tochter zur Welt und ich blieb für zwei Jahre zuhause. Der Wunsch, dort danach in Teilzeit für drei Vormittage wieder bei Interlübke einsteigen zu können, erwies sich leider als nicht machbar. Zu diesem Zeitpunkt wurden für das im Bau befindliche Seniorenzentrum Am Eichendorffpark (SEZ) u.a. Mitarbeiter für den Empfang gesucht und ich hoffte, hier wieder ins Berufsleben starten zu dürfen und trotzdem noch viel Zeit für unsere Tochter haben zu können. Der Plan ging auf, ich freute mich über die neue Stelle, die neue Herausforderung, war es doch ein ganz anderer Bereich als in der Industrie. Als wir mit fünf Mitarbeiterinnen anfingen, waren die Aufgaben für uns noch sehr überschaubar. Wir bekamen neben dem Telefon- und Pfortendienst kleinere Verwaltungsaufgaben zugewiesen und ich fühlte mich anfangs nicht wirklich ausgelastet. Trotzdem machte die Arbeit Spaß, man wurde vertrauter mit den Bewohnern und Angehörigen, wusste immer besser auf ihre Fragen, Sorgen und auch mal Ängste einzugehen. Anfängliche leichte Berührungsängste schwanden schnell. Meine Arbeitszeit erstreckte sich damals vorwiegend auf Nachmittage und Wochenenden. Im Sommer 2006 fragte mich unser damaliger Einrichtungsleiter, Herr Neitemeier, ob ich nicht Interesse hätte, neue Herausforderungen einzugehen. Man suchte eine Unterstützung für die Verwaltung und mir wurde angeboten, für ca. zwei Vormittage in der Woche mit Frau Bornemann zusammen zu arbeiten. Ich freute mich über die neuen Aufgaben und schnell arbeiteten wir als Team zusammen. In den letzten fünf Jahren kamen dann immer neue Bereiche dazu. Mittlerweile fühle ich mich relativ sicher, auch eine mehrtägige Urlaubsvertretung zu bewältigen. Zusätzlich zur normalen Verwaltungsarbeit bin ich gemeinsam mit der Einrichtungsleitung auch zuständig für die Bewohner der seniorengerechten Wohnungen in der nahe gelegenen Hüfferstraße. Der Komplex umfasst neun Wohnungen, die über unsere Einrichtung an ältere, noch selbstständige Menschen vermietet werden. Zu meinen Aufgaben zählen u.a. Wohnungsübergabe bei Auszug/ Einzug der Mieter, verwaltungstechnische Arbeiten wie der Ablauf der Nebenkostenabrechnung und natürlich bin ich Anprechpartner bei Fragen, Wünschen, Beschwerden und Unsicherheiten der Mieter. Eine Aufgabe, die nicht immer leicht ist, mitunter fühle ich mich hier schon manchmal als kleiner Immobilienmakler. Vor dreieinhalb Jahren suchte dann Herr Wedeking noch eine Mitarbeiterin für die floristische Dekoration unseres Hauses und wenn es die Arbeits- und auch Freizeit erlaubt, dann lasse ich mich mit Freude daran aus, die Einrichtung mit frischen Blumen zu verschönern. Gelernt habe ich das nicht, aber ich merke von Werk zu Werk, man wächst mit seinen Aufgaben. Spaziergänge mit meinem Hund enden oft damit, mit Naturmaterialien aus dem Wald nach Hause zu kommen, um dort wieder Ideen fürs Seniorenheim umzusetzen. Wenn es meine Stundenkapazitäten erlauben, fahre ich dienstags zum Wochenmarkt nach Oelde und komme mit einem Arm voller frischer Blumen wieder. Die kreative Arbeit macht mir besonders viel Spaß und ich freu mich über Lob der Bewohner und Angehörigen/Besucher, wenn etwas besonders schön geworden ist. Ich kann mich über eine wirklich abwechslungsreiche Tätigkeit hier im SEZ freuen, die mich ausfüllt. Der Kontakt zu den Bewohnern und Angehörigen ist mir sehr wichtig und die Arbeitszeiten lassen sich gut in meine jetzige Lebenssituation mit schulpflichtigem Kind und Hund integrieren. Es ist ein schönes Gefühl, mit Freude zur Arbeit zu kommen und sich von immer neuen Herausforderungen inspirieren zu lassen. Kein Tag ist wie der andere. Angela Nacke, Mitarbeiterin am Empfang und in der Verwaltung 18

Altenpflegerin Karin Sprenger Reinigungskraft der GDS Sabine Breier Ich bin noch recht neu im Team der Reinigungskräfte und fühle mich sehr wohl an meinem Arbeitsplatz. Die Zusammenarbeit mit Angehörigen ist mir besonders wichtig. Sie können uns viele Informationen über die uns anvertrauten Senioren geben. Präsenzkraft in der Wohnstube Anita Schröder Ich versorge nicht nur die Bewohner/innen in der Wohnstube, sondern auch unseren gefiederten Freund Rico. Betreuungskraft im Bereich "87b" Annette Weldin Ich bin eine von vier Mitarbeiterinnen für den Bereich 87b. Wir kümmern uns um die Bewohner mit einer diagnostizierten Demenz und bieten Betreuung an. Ich freue mich, dass ich meine Kreativität in die Arbeit einbringen kann. Hier z.b. ein Aromabrett. Die Idee kam von unserem Pflegedienstleiter Fritz Wolk. Ich hatte die Aufgabe, es 'handwerklich' umzusetzen. Am Aromabrett stellen wir die Düfte vor, die in der Aromapflege zum Einsatz kommen. 19

Präsenzkraft in der Wohnstube Sigrid Barth Die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner in der Wohnstube Gaßbachtal ist mir eine Herzens-angelegenheit. Wenn es ihnen gut geht, geht es mir auch gut. Pflegeassistentin Tanja Stoll Ich bin schon seit 2005 im Seniorenzentrum tätig. Mir macht die Arbeit viel Spaß. noch Auszubildende Svenja Rae Im September 2012 habe ich mein Examen. Danach werde ich übernommen, klasse! Betreuungskräfte nach 87 b SGB XI Mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz wurden die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung für Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, geistiger Behinderung oder psychischen Erkrankungen ausgeweitet. Eingeführt wurde u.a., dass Pflegeheime für Personen, die einen erheblichen allgemeinen Betreuungsbedarf im Sinne des 45a SGB XI aufweisen, zur Betreuung und Aktivierung zusätzliche Betreuungskräfte einstellen können und dies durch leistungsgerechte Zuschläge nach 87b SGB XI honoriert wird. Aufgabe der Betreuungskräfte ist es u.a., Betroffene in enger Kooperation mit den Pflegekräften bei alltäglichen Aktivitäten wie Spaziergängen, Gesellschaftsspielen, Lesen, Basteln usw. zu begleiten und zu unterstützen. Wohnstube? Wir haben in jeder Etage eine Wohnstube. Im EG Wohnstube Paulusturm. Hier wohnt auch 'Rico'. Im OG ist die Wohnstube Gaßbachtal. In den Wohnstuben werden die Senioren betreut, die eine diagnostizierte Demenz haben. Auch Bewohner, die zum Essen und Trinken animiert werden, bzw. die Speisen angereicht bekommen, haben einen Platz in der Wohnstube. Die selbstständigen Senioren nehmen ihre Mahlzeiten im Speisesaal der jeweiligen Etage ein. 20

Was wird getan, damit ich auf meine Gesundheit achten kann? Klangschalen zum Dienstjubiläum Eine angenehme Abwechslung zum Arbeitsalltag Kürzlich lösten acht Mitarbeiterinnen ihren Gutschein zu einer Klangschalenmassage in den Räumen der Betreuungs- und Tagesstätte Herzhausen ein. Anlässlich ihrer zehnjährigen Betriebszugehörigkeit erhielten Mitarbeiterinnen des Seniorenzentrums Am Eichendorffpark diese Aufmerksamkeit geschenkt. Nach langer Terminsuche sollte nun der entsprechende Abend am 15. März 2012 stattfinden. Anfänglich hatten einige Mitarbeiterinnen des Seniorenzentrums Bedenken, sich auf diese Methode der Entspannung einlassen zu können. Sind diese doch ein recht fröhlicher Haufen von Kolleginnen. Aber nachdem die ersten Klänge der Schalen zu hören waren, ließen es auch die Skeptischten zu, zur Ruhe und Entspannung zu gelangen, ja sogar soweit zur Ruhe zu kommen, dass manch eine Mitarbeiterin in einen angenehmen Tiefschlaf abdriftete. 90 Minuten in eine entspannte Welt eintauchen hinterließ ein wohliges Gefühl und gab Kraft für die nächsten arbeitsreichen Tage. Marion Schneider, Empfang Irene Sperling und Tanja Stoll beim testen der Klangschalen Lydia Fertich führt ihre Kollegin Valentina Dercho mit den Schwingungen der Klangschale zur Entspannung Wie kann ich hier Familie und Beruf miteinander in Einklang bringen? Was ist, wenn ich kurzfristig verhindert bin (z.b. Kind krank)? Das Team arbeitet im Notfall für den ausgefallenen Kollegen gerne mit. Wichtig ist, dass rechtzeitig angerufen wird. Außerdem ist es hilfreich zu wissen, warum jemand ausfällt. Natürlich sollte man grundsätzlich seine privaten Angelegenheiten so gut geregelt haben, dass es eher eine Ausnahme ist. Jedoch auch hier gilt, wer für andere einspringt, darf damit rechnen, dass ihm selber auch weitergeholfen wird, wenn man einmal nicht zum Dienst kommen kann. Fritz Wolk, Pflegedienstleitung 21

Spagat zwischen den Welten Die perfekte Lösung mit zwei Kindern Ich bin gelernte Fotokauffrau und war nun seit fünf Jahren Hausfrau und Mutter. Da wurde das Seniorenzentrum Am Eichendorffpark gebaut und die SMMP-Seniorenhilfe suchte Mitarbeiter für die Pflege, die Verwaltung und den Empfang. Ich entschloss mich nach kurzem Zögern eine Bewerbung abzuschicken. Ich hatte ein mulmiges Gefühl, nach so einer langen Zeit mit meinen Kindern wieder ins Berufsleben einzusteigen. Das ist jetzt zehn Jahre her. Als ich mich einmal entschlossen hatte, war ich glücklich, den Job am Empfang zu bekommen. Zwei kleine Kinder zu Hause und trotzdem arbeiten gehen. Jetzt musste eine Betreuung für die Kinder gesichert werden. Ich hatte Glück. Schließlich konnte ich an Vormittagen arbeiten, wenn die Kinder zur Schule gingen. Am Wochenende war mein Mann zu Hause. Die perfekte Lösung für mich. Die Zeit während der Schulferien war anfangs schwierig, weil die Kinder dann zu ihren Freunden gebracht werden mussten. Im Notfall waren auch meine Kolleginnen immer bereit die Dienste zu tauschen. Vor allem, wenn mal ein Kind krank wurde und ich keinen fand um sie zu beaufsichtigen, sind sie für mich eingesprungen. Das war schon oftmals ein Spagat zwischen den Welten. Inzwischen sind meine Kinder groß und ich arbeite immer noch am Empfang. Jetzt kann ich für meine Kolleginnen kurzfristig einspringen, wenn jemand krank wird oder Urlaub macht. Marion Schneider, Empfang Mehr Zeit für Zwischenmenschliches Pflege liegt in der Familie Bei Anna-Carina Schweins ist Pflege schon fast Familientradition. Mutter Karin Sprenger ist seit mehr als sieben Jahren im Seniorenzentrum Stromberg als Fachkraft beschäftigt. Ihr Bruder arbeitet im Krankenhaus als OP-Pfleger. Da wurde am Küchentisch nach Feierabend immer auch über die Arbeit gesprochen erzählt die Pflegeschülerin. Irgendwann hat sie dann Feuer gefangen. Seit der fünften Klasse stand für Anna-Carina fest, dass auch sie den Beruf der Pflegefachkraft erlernen wird. Während der Schulzeit hat sie im Seniorenzentrum Stromberg ein sechswöchiges Praktikum gemacht. Kurz danach hat sie sich auch in der Behindertenhilfe umgesehen. Nach der Mittleren Reife hat Anna-Carina sich dann für ein freiwilliges soziales Jahr entschieden. Für sie eine ganz wichtige Zeit: Hier habe ich den Unterschied der Berufsfelder Altenhilfe und Krankenpflege kennengelernt. Im Altenheim haben die zwischenmenschlichen Beziehungen einen größeren Stellenwert, wogegen im Krankenhaus die medizinische Versorgung und Heilung im Vordergrund steht. Sie will gar nicht bewerten, was besser oder schlechter ist. Beworben habe ich mich sowohl im Krankenhaus als auch bei der Seniorenhilfe, erzählt Anna-Carina. Den Zuschlag hat sie bei SMMP bekommen. Für die Familie war das schon ein Grund zum Feiern. Schließlich arbeiten Mutter und Tochter jetzt in einem Haus. Da wird abends am Küchentisch jetzt wieder viel über die Arbeit gesprochen. Fritz Wolk, Pflegedienstleiter 22