Werkstoffprüfung mit Ultraschall

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Transkript:

J osef I<rautkrämer Herbert I<rautkrämer Werkstoffprüfung mit Ultraschall Vierte, verbesserte Auflage unter Mitarbeit von w. Grabendärfer. L. Niklas R. Frielinghaus. M. Gregor. W. Kaule H. Schlemm. U. Schlengermann. H. Seiger Mit 514 Abbildungen und 10 Tafeln Springer-Verlag Berlin HeidelbergGmbH 1980

Dr. rer. nato JosefKrautkrämer Dr. rer. nato Herbert Krautkrämer Firma Krautkrämer GmbH, Köln Mitarbeiter Dr. phil. Werner Grabendörfer Dr. phil. Ludwig Niklas Dr. Ing. Rainer Frielinghaus Dr. Ing. Manfred Gregor Dipl.-Ing. Walter Kaule Dr. rer. nato Hans Schlemm Udo Schlengermann Dr. rer. nato H. Seiger alle in Firma Krautkrämer GmbH, Köln CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek. Krautkrämer, J osef: Werkstoffprüfung mit Ultraschall/ J osef Krautkrämer ; Herbert Krautkrämer. Unter Mitarbeit von W. Grabendörfer... - 4., neubearb. Aufl. Engl. Ausg. u. d. T.: Krautkrämer, Josef: Ultrasonic testing of materials. ISBN 978-3-662-13423-8 DOI 10.1007/978-3-662-13422-1 ISBN 978-3-662-13422-1 (ebook) NE: Krautkrämer, Herbert Das Werk ist urheberreehtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Bei der Vervielfältigung für gewerbliche Zwecke ist gemäß 54 UrhG eine Vergütung an den Verlag zu zahlen, deren Höhe mit dem Verlag zu vereinbaren ist. Springer VerlagBerlinHeidelberg 1961, 1966, 1975 und 1986. Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1980 Softcover reprint ofthe hardcover 4th edition 1980 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der 'Varenzeiehen- und :\larkenschutz Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher yon jedermann benutzt werden dürften. 2060/3020-543210

Vorwort zur vierten Auflage Änderungen der vierten Auflage gegenüber der dritten waren vor allem im Teil D (Spezielle Prüfaufgaben) notwendig. Im übrigen haben wir uns auf die Korrektur von Druckfehlern und die Beseitigung von Irrtümern beschränkt. Einige Abbildungen wurden durch neuere ersetzt; die Tabelle der Normen wurde überarbeitet und ergänzt. Köln. im Mai 1980 J. und H. Krautkrämer

Vorwort zur dritten Auflage Um dem neuesten Stand der Technik gerecht zu werden, mußte die dritte Auflage an vielen Stellen ergänzt, an einigen ganz neu bearbeitet werden. Andere als piezoelektrische Verfahren wurden in Kap. 8 ausgiebig behimdelt. Bei den Intensitätsverfahren wurde die Ultra.schallholografie in einem eigenen Abschnitt 9.4 erwähnt. Aus Gründen der Systematik Wurden Resonanzverfahren im Teil Bunter Laufzeitverfahren eingeordnet. Es schien nötig, die Definition von Eigenschaften einer Impuls-Echo-Prüfausrüstung und ihre Messung wesentlich erweitert darzustellen (10.4). Die neueren Gebiete der Impulsspektroskopie (5.6) und der Schallemissionsanalyse (12.) konnten nur sehr kurz Erwähnung finden, da ihre Bedeutung noch umstritten ist. Im Teil C wurden außer vielen Ergänzungen, insbesondere über automatische Prüfanlagen, ein neuer Abschnitt über das Gebiet der Kernrea.ktorprüfung (28.) eingeschoben, ferner ein kurzer Bericht über Oberflächenhä.rtemessung (32.4). Eine kritische Behandlung aller wichtigeren Normen in Kap. 33 erschien unmöglich. Sie wurden z. T. bei den wichtigsten Sachgebieten (z. B. für Schweißnahtprüfung in Kap.26) erwähnt, im übrigen aber in Kap. 33 nur tabellarisch aufgeführt. Bei der zunehmeriden Fülle des Schrifttums war die Auswahl nicht immer leicht, so daß wir Autoren, die ihre Arbeiten vermissen, um Verständnis bitten müssen. Denn trotz aller Kürzungen und Streichungen ist der Umfang des Buches leider wieder gewachsen Dem Verlag sei für sein Verständnis für diese Tatsache sowie seine wie gewohnt sorgfältige Bearbeitung und Ausstattung herzlich gedankt. Die Erstautoren danken auch den neu hinzugekommenen Bearbeitern einzelner Abschnitte sowie den vielen ungenannten Quellen von Beiträgen. Köln, im März 1975 J. und H. Krautkrämer

Inhaltsverzeichnis* TeilA Pkysika:liscke Grundla,gen der UUrasckallwerkstoUprü/ung 1 1. Wellen..... 1 1.1 Schwingungen und Wellen... 1 1.2 Wellenarten und Wellenformen. 4 1.3 Zusammengesetzte und stehende Wellen. Interferenz 9 1.4 Einige Formeln und Zahlenwerte........ 13 2. Ebene Schallwellen an Grenzflächen 19 2.1 Senkrechter Einfall auf einfache, ebene Grenzflächen.. 19 2.2 Senkrechter Einfall auf mehrfache Grenzflächen. Platte und Spalt.................. 22 2.3 Das Brechungsgesetz............... 27 2.4 Die Schalldruckwerte an Grenzflächen........ 28 2.5 Reflexion in einer rechtwinkiigen Kante und in einer Ecke 37 2.6 Abspaltung von Oberflächen- und Grenzschichtwellen 39 2.7 Schallausbreitung in Platten. Plattenwellen..... 39 3. Geometrische Ultraschalloptik 3.1 Gültigkeitsgrenzen.... 3.2 Abstandsgesetz des Schalldrucks für die Kugel- und ZylinderweIle................... 3.3* Reflexion und Brechung von KugelweIlen an ebenen Flächen.... 3.4* Gekrümmte Grenzflächen als Hohlspiegel und Linsen 3.5* Kugelwellen im Hohl- und VolIzylinder... 42 42 43 44 47 53 4. Wellenphysikalische Behandlung des Schallfelds, der Schallstrahl...... 4.1 Elementare Beschreibung.. 4.1.1 Ebene Schwinger.... 4.1.2* Fokussierende Schwinger. 4.2* Zonenkonstruktion des SchalIfelds 58 58 58 71 76 * Die mit einem Sternchen bezeichneten Abschnitte sind für Anfänger weniger wichtig und können zur Erlernung elementarer Kenntnisse überschlagen werden.

VIII Inhaltsverzeichnis 4.3 Schallfeld bei ungleiclllörmiger Erregung des Schwingers und bei ImpuIsanregung........ 82 5. Echo und Schatten eines Hindernisses im Schallfeld 86 5.1 Echo eines ebenen Reflektors senkrecht zur Schallstrahlachse eines Kolbenschwingers (AVG-Diagramm).. 86 5.2 Schatten eines Kreisscheibenfehlers senkrecht zur akustischen Achse................ 92 5.3 Schrägliegende Fehler. Reflexion durch Randwellen.. 94 5.4 Andere Reflektoren............ 97 5.5 Natürliche Reflektoren. RauWgkeit........ 98 5.6* Einfluß des Reflektors auf die Frequenzverteilung des Impulses................. 101 6. Die Schwächung von Ultraschallwellen in festen Stoffen 103 6.1 Absorption und Streuung.......... 103 6.2* Die Schwächung in Metallen, Anisotropie und Gußstruktur................... 109 7. Piezoelektrische Verfahren zur Erzeugung und zum Empfang von Ultraschallwellen............ 115 7.1 Der piezoelektrische Effekt............ 115 7.2 Die piezoelektrische Platte als Sender und Empfänger für Ultraschallwellen............... 120 7.3* Der piezoelektrische Wandler bei Impulsanregung. 128 7.4 Piezoelektrische Stoffe............... 138 8. * Andere Verfahren zum Senden und Empfangen von Ultraschall........ 146 8.1* Mechanische Effekte 147 8.2* Thermische Effekte. 148 8.3* ElektrostatiSche Verfahren. 151 8.4* Verfahren, die auf nichtmagnetischen Wirkungen des elektrischen Stromes beruhen. 152 8.5* Elektrodynamische Verfahren 153 8.6* Magnetostriktive Verfahren 158 8.7* Optische Verfahren.... 162 Teil B I Verfahren und GeröJ,e der UUraschaUwerkstoDprüfung 171 9. Intensitätsverfahren....... 172 9.1 Prinzip, Einteilung und Abgrenzung gegenüber den Laufzeitverfahren......... 172 9.2 Geräte für Intensitätsmessung. 177 9.3 Geräte für Schallsichtverfahren 180 9.4* Ultraschall-Holografie. 1ß3

Inhaltsverzeichnis IX 10. Impuls-Echo-Verfahren 191 10.1 Geschichtliches und Grundlagen........ 191 10.2 Aufbau und Wirkungsweise eines Impuls-Echo-Gerätes 195 10.2.1 Kippspannungsteil mit Bildröhre 195 10.2.2 Senderteil......... 200 10.2.3 Der Verstärker........ 204 10.2.4 Abstandsskala und Zeitmarken 213 10.2.5 Störschutz... 217 10.3 Die Prüfköpfe... 217 10.3.1 Normalprüfköpfe 217 10.3.2 Winkelprüfköpfe 228 10.4 Eigenschaften von Impuls-Echo-Geräten und Prüfköpfen 235 10.4.1 Eigenschaften des Bildteils.. 236 10.4.2 Eigenschaften des Verstärkers 236 10.4.3 Eigenschaften des SchaIIfelds. 241 10.4.4 Der Entfernungsabgleich 243 10.5 Geräte für das Impuls-Echo-Verfahren. 245 10.6 Verfahren und Zusatzgeräte zur elektronischen Datenverarbeitung................ 247 10.7 Verfahren und Zusatzgeräte zur Dokumentation 252 10.8* Frequenzmodulationsverfahren........ 263 11. Laufzeitverfahren.... 265 11.1 Laufzeitverfahren mit DauerschaII (Resonanzverfahren). Grundlagen und Geräte........ 265 11.2 Laufzeitverfahren mit Impulsen 270 11.2.1 Vergleichsverfahren. Interferometer 270 11.2.2 Frequenzmeßverfahren... 272 11.2.3 Elektronische Laufzeitmessung 279 11.2.4* Phasenmeßverfahren 286 12. * SchaIIemissionsanalyse 287 Teil 0 I Allgemeine Prüftechnik................. 289 13. Ankopplung. Wahl von Prüfkopf und Frequenz 289 13.1 Oberfiächenzustand und -vorbereitung 289 13.2 Gekrümmte Oberfiächen 291 13.3 Kopplungsmittel......... 293 13.4 AnkopplungskontroIIe....... 297 13.5 Ankopplung über Zwischenschichten 298 13.6 UltraschalIfrequenz und Prüfkopfart 304 14. Störeinfluß von Grenzflächen. Komplizierte SchaIIwege und Schirmbilder..................... 307 14.1 SchaIIfeldveränderungen durch Grenzflächen paraiiel zur Strahlachse... 307

X Inhaltsverzeichnis 14.2 Nebenechos durch abgespaltene Transversalwellen 311 14.3 Dreieckrefiexionen........ 314 14.4 61 Refiexion........... 316 14.5 Schirmbilder bei Prüfung einer Platte 318 14.6 Störechos durch Oberflächenwellen. 324 15. Prüftechnik mit Transversal, Oberflächen und Plattenwellen 326 15.1 Transversalwellen. 326 15.2 Oberflächenwellen. 332 15.3 Plattenwellen 336 16. Form und Größenbestimmung von Fehlstellen 338 17. Störungen durch fremde Hochfrequenz. und Ultraschall. quellen.............. 344 18. Organisation der Prüfung, Personal und Ausbildungsfragen. 348 19. Prüfanlagen und Auswertung der Prüfergebnisse 353 Teil D I SpezieUe Pro/au/gaben............. 357 20. Bearbeitete Prüfstücke aus Metall in Einzelbeispielen 357 20.1 Schwere Schmiedestücke.. 357 20.2 Bearbeitete Maschinenteile. 372 21. Eisenbahnmaterial. 382 21.1 Achswellen.. 382 21.2 Schienen... 389 21.3 Sonstiges Eisenbahnmaterial 398 22. Bleche und Bänder.... 401 22.1 Mittel und Grobbleche. 401 22.2 Bänder und Feinbleche 416 23. Halbzeug... 430 23.1 Stangen. 430 23.2 Knüppel. 438 23.3 Drähte 441 24. Rohre. 442 25. Gußstücke 462

Inhaltsverzeichnis XI 26. SchweiBverbindungen....... 470 26.1 Stumpf schweißnähte..... 470 26.1.1 Allgemeines zur Prilimethode 470 26.1.2 Blechdicke, Schallwinkel und Prüffrequenz 475 26.1.3 Fehlerortungsverfahren...... 478 26.1.4 Fehlerart, -form und -größe.... 487 26.1.5 Registrierung und Automatisierung. 490 26.2 Kehlnähte...... 500 26.3 Punktschweißungen......... 505 26.4 Andere Schweißnahtformen 506 27. Niet-, Klebe- und Schrumpfverbindungen 27.1 Nietlochprüfung......... 27.2 Schichtverbindungen durch Löten, Kleben, 27.3 Schrumpfsitze 510 510 Plattieren 512 521 28. Kernreaktoren.. 523 29. Metallische Werkstoffe und ihre besonderen Prüfaufgaben 531 29.1 Stähle.. 531 29.2 Stahl guß... 533 29.3 Gußeisen 534 29.4 Leichtmetalle 541 29.5 Buntmetalle. 544 29.6 Andere Nichteisenmetalle 546 29.7 Sintermetalle...... 547 30. Prüfaufgaben bei nichtmetallischen Prüfstücken. 549 30.1 Keramik und Glas 30.2 Kunststoffe 30.3 Gummi... 30.4 Gestein, Schleifscheiben und Kohle 30.5 Beton.... 30.6 Holz und Leder.. 30.7 Speck und Fleisch 549 554 558 559 562 567 569 31. Lage-, Form- und Füllstandsbestimmung. 574 32. Meßverfahren mit Ultraschall..... 578 32.1 Wand- und Schichtdickenmessung 578 32.2 Schallgeschwindigkeitsmessung.. 584 32.3 Schallschwächungs- und Schallstreuungsmessungen 592 32.4 Härteprüfung (Kleinlast) 600 33. Normung. Anhang... Literaturverzeichnis Sachverzeichnis.. 603 609 623 659

Einleitung Die Lehre vom Schall, die Akustik, beschreibt die Vorgänge der mechanischen Schwingungen und ihre Ausbreitung in festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen. Im leeren Raum gibt es keinen Schall, weil es die Materieteilchen selbst sind, welche schwingen, im Gegensatz etwa zu den Lichtschwingungen oder Hochfrequenzschwingungen, bei denen der elektrische und magnetische Zustand des Raumes an sich schwingt. Durch eine Schallwelle in Luft wird ein kleines Luftvolumen aus seiner Ruhelage heraus hin- und herbewegt, während eine Lichtwelle keinen Einfluß auf seinen Zustand der Ruhe oder Bewegung hat. Unterscheidet man solche mechanischen Bewegungen in Materie, die wenigstens eine Zeitlang regelmäßig wiederkehren, also periodisch sind, durch die Anzahl der Perioden in der Sekunde voneinander, so können wir einen Bereich abgrenzen, in dem sich unser Ohr zum Nachweis eignet: Wir hören den Schall, wenn er durch die Luft oder unseren Körper an unser Ohr gelangt. Dazu darf seine Frequenz weder zu tief noch zu hoch sein: Unter etwa 10 Hz (Hertz, d.h. Schwingungen je Sekunde) hören wir keinen Ton, auch nicht mehr über etwa 15000 bis 20000 Hz. (Das erstere ist allerdings nur dann richtig, wenn es sich um -eine sinusförmige Schwingung handelt. Andere Formen zerlegt das Ohr in Obertöne, wodurch die Schwingung als Ton- oder Knallfolge hörbar wird.) Ähnlich wie man im Bereich der Lichtwellen die unserem Auge nicht mehr wahrnehmbaren, höheren Frequenzen als Ultra-Violett bezeichnet, hat man die Schallwellen über 20000 Hz als Ultraschall abgegrenzt. Entsprechend dem Infrarot hat man auch für die Schallfrequenzen unter 10 Hz den Namen Infraschall vorgeschlagen. Die Einteilung ist willkürlich an das menschliche Ohr gebunden. Andere Nachweis- und Erzeugungsmethoden haben völlig andere Grenzen. Ultraschallwellen treten in der Natur und im täglichen Leben recht häufig und mitunter auch mit solchen Intensitäten auf, daß wir von Glück sagen können, wenn unser Ohr durch sie nicht auch noch belästigt wird, z. B. bei Dampfpfeifen. Eine rotierende Schleifscheibe erzeugt beim Bearbeiten von Werkstücken außer dem hörbaren Geräusch intensive Ultraschallwellen, sogar noch im Bereich der hohen Frequenzen, die man

XIV Einleitung für die Werkstoffprüfung benutzt, nämlich über 100000 Hz (100 khz, Kilohertz) bis 10000000 Hz (10 MHz, Megahertz). Die zahlreichen Anwendungen von Schall- und Ultraschallwellen in der Technik teilt man in zwei Gruppen ein:.ähnlich wie in der Medizin die Röntgenbestrahlung zu zwei ganz verschiedenen Zwecken dient, nämlich therapeutisch zur Wirkung auf das durchstrahlte Gewebe (Krebsbestrahlung) und diagnostisch zur Untersuchung des Zustands (Lungendurchleuchtung), wird auch der Schall einmal zur Wirkung auf einen bestimmten Stoff und zweitens zum Nachweis eines Zustands benutzt. Im ersten Fall dient die Energie der Schallwelle z. B. zum Herausschleudern von Schmutzteilchen aus den Gewebefasern beim Waschen, zum Ablösen von Fremdteilchen von einer Oberfläche beim Reinigen, zum Ablösen von Stoff teilchen beim Bohren, zum überwinden der Oberflächenspannung beim Emulgieren, zum Durchmischen und vielen weiteren Anwendungen der mechanischen Energie. Das ist seine energetische Anwendung. In anderen Fällen ist die Energie der Schallwelle nur soweit vonnöten, wie sie zur übertragung eines genügend deutlichen Signals dient, z. B. bei einer Lautsprecherübertragung, zur Schiffsortung in der See, zum Loten der Meerestiefe, zur Ortung von Fischschwärmen und zur Prüfung von Werkstoffen auf ihren Zustand, z.b. auf mechanische Fehler, auf ihre Dicke, auf ihre elastischen Konstanten und ihren metallurgischen Zustand. Das ist die diagnostische Anwendung, von der in diesem Buch die Werkstoffprüfung behandelt wird. Zur Feststellung von mechanischen Eigenschaften eines Stoffs ist eine mechanische Methode die direkte und naheliegende. Um einen Riß in einer Achse festzustellen, kann man sie so weit auf Zug oder Biegung beanspruchen, daß der Riß sich durch einen Bruch kundtut. Das ist ein mechanisches, aber leider zerstörendes Prüfverfahren. Schall und Ultraschallliefern dafür zerstörungsfreie Verfahren, im Grunde auch mit mechanischer Beanspruchung unter Druck- und Zugkräften, Scher- oder Biegungskräften, aber von so geringen Größen, wie sie in den verschiedenen Wellenarten benutzt werden. Damit sei nicht gesagt, daß etwa ein indirektes Prüfverfahren, z. B. ein magnetisches, durch Nachweis der am Riß auftretenden Kraftlinien, nicht u. U. besser geeignet wäre, wenn der Zusammenhang zwischen der mechanischen Eigenschaft des Prüflings und dem jeweiligen physikalischen Mittel, wie Magnetismus, Elektrizität, Strahlung usw., eindeutig ist. Wenn man von der Einschränkung UUra absieht, hat der Schall bereits seit langem Verwendung zur Werkstoff-, genauer zur Werkstückprüfung gefunden: Man kann grobe innere Fehler in Schmiede- und Gußstücken leicht am veränderten Klang beim Anschlagen mit dem Hammer finden, eine auch heute noch benutzte Methode. Jede Hausfrau weiß, daß man eine Tasse durch Anschlagen auf einen Sprung prüft. Daher darf

Einleitung XV wohl mit Recht behauptet werden, daß die Schallprüfung eines der ältesten zerstörungsfreien Prüfverfahren auf nicht direkt sichtbare Fehler ist, weil sich sicher schon die Erfinder der Keramik seiner bedient haben werden. Durch die Mittel der modernen Elektronik ist es zugleich eines der jüngsten und vielseitigsten Verfahren geworden. Der übergang vom Hörschall zum mtraschall wurde durch die neuen elektrischen Erzeugungs- und Empfangsmethoden möglich, die den Hammer und das Ohr ersetzen. Während die von einem Hammerschlag angeregte Eigenschwingung eines Stücks nur sehr wenig vom Hammer, aber weitgehend von der Form des Stücks und der AnschlagsteIle abhängt (Glocke), kann man mit elektrischen Schallerzeugern die Frequenz vorgeben. Bei höheren Frequenzen wird die Wellenlänge einer Schwingung im umgekehrten Verhältnis kleiner, schließlich sogar sehr klein gegenüber den Abmessungen unserer Prüflinge. Dann kann man diese Wellen gebündelt, ungestört durch Form und Abmessungen des Stücks in dieses hineinstrahlen wie Licht mit einem Scheinwerfer. Das Stück wird auf diese Weise durchschalu, wie es bereits im Sprachgebrauch heißt. Auf diese Weise hat zuerst SOKOLOV 1929 Werkstücke durchschallt und darin Materialfehler festgestellt, die sich durch eine Abnahme der durchgelassenen Schallstärke im Vergleich zu einer fehlerfreien Stelle anzeigten. Im Jahr 1942 übertrug FrRESTONE als erster das aus der Schiffsortung und der Meerestiefenlotung bekannte Echolot auf die Werkstoffprüfung. Nach 1945 hat das Verfahren den Schritt in die Praxis getan, begünstigt durch den immer dringenderen Bedarf an zerstörungsfreien Prüfverfahren.