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Welt Lymphom Tag Seminar für Patienten und Angehörige 15. September 2007 Wien

Transkript:

rund 200 ausgewählte Wirkstoffe Von der Wirkstoffverordnung sind insbesondere folgende Darreichungsformen ausgeschlossen: - Arzneimittel, die auf die Haut aufgetragen werden (z.b. Salben, Gele) - Arzneimittel zur Anwendung im Auge oder Ohr (z.b. Augen- und Ohrentropfen) - wirkstoffhaltige Pflaster (z.b. Schmerzpflaster) - Inhalativa (z.b. Asthmasprays) - Arzneimittel, die gespritzt werden (z.b. Insulin)

Zunächst sind folgende Indikationen Gegenstand des Medikationskataloges: Hypertonie Koronare Herzkrankheit Fettstoffwechselstörung Osteoporose Herzinsuffizienz Vorhofflimmern Alzheimer-Demenz Depression Eine Erweiterung des Medikationskatalogs ist zum 01.01.2015 für folgende Indikationen geplant: Diabetes mellitus Typ 2 Antibiotikatherapie der oberen Atemwege Antibiotikatherapie der unteren Atemwege Antibiotikatherapie der Harnwege

Apotheker erfasst die Gesamtmedikation Apotheker erstellt einen vorläufigen Medikationsplan Arzt bewertet die Medikation und ergänzt den Medikationsplan ARMIN-Patiententagebuch Der Apotheker komplettiert den Medikationsplan Kontinuierliche Pflege des Medikationsplans

AMTS Gesamtheit der Maßnahmen, um mögliche Gefahren und Fehler in der Therapie von Arzneimitteln zu vermeiden. Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) z.b. Handlungsempfehlung Methotrexat; Sturzprävention

MAI (Medication Appropriateness Index) Überversorgung? Risiko 25% Arzneimittelinteraktionen, 23% unangemessene Dosierungen, 15% Wechselwirkungen mit Begleiterkrankung 15% PIM (Beers-Liste; Medikamente, die Patienten über 65 nicht erhalten sollten) 1. Indikation für den Arzneistoff? 2. Arzneistoff bei der Indikation effektiv? 3. Dosierung korrekt? 4. Applikationsweg korrekt? 5. Applikationsweg praktikabel? 6. Klinisch relevante Arzneimittelwechselwirkung? 7. Klinisch relevante Wechselwirkung mit Begleiterkrankung? 8. Doppelverordnung? 9. Dauer der Anwendung angemessen? 10. Arzneimittel kosteneffektiv?

STOPP / START ein neues Modell in der klinischen Praxis - zum Umgang mit Polypharmazie 65 STOPP 22 START Kriterien STOPP z.b. Sturzneigung Benzodiazepine Neuroleptika Vasodilatatoren mit arterieller Hypotonie Langwirksame Opiate (bei Mehrfachstürzen) z.b. ZNS TCA bei Demenz TCA bei Herzrhythmusstörungen TCA bei Obstipation TCA bei Prostatahyperplasie oder Harnverhaltung Langwirksame Benzodiazepine Langwirksame Neuroleptika bei Mb. Parkinson Langzeitgebrauch von Antihistaminika der ersten Generation START z.b. ZNS L-DOPA bei idiopathischem Mb. Parkinson und resultierendem funktionellem Defizit. Antidepressiva bei klar gesicherter Depression unter einer Dauer länger als 3 Monaten.

die regelmäßige Analyse der Medikation und des Gesundheitszustandes des Patienten mit dem Ziel einer optimalen medizinischen Versorgung, Überprüfung der Wirksamkeit und unerwünschter Wirkungen der Medikation, Diskussion der Optimierung eines Therapieregimes auf der Basis von Monitoring-Parametern und Symptomatik, Analyse des Umgangs des Patienten mit seiner Medikation und seiner Erkrankung, Evaluation verschiedener Behandlungsoptionen, Begründung der gewählten therapeutischen Strategie hinsichtlich Nutzen und Risiken gegenüber dem Patienten.

die vollständige Aufnahme der Medikation, der Dosierungen und Einnahmeschemata sowie der Gründe, von dem Einnahmeschema abzuweichen, das Angebot der Information über die Arzneimitteltherapie des Patienten und der Beantwortung seiner Fragen zur Medikation, die Identifizierung von Aspekten, in denen die Auffassungen des Patienten und des Apothekers beziehungsweise Arztes hinsichtlich der Arzneimitteltherapie voneinander abweichen, die Abschätzung der Bereitschaft und Fähigkeit des Patienten, seine Arzneimittel einzunehmen, die Sicherstellung, dass der Patient weiß, was zu tun ist, wenn sich Symptome verändern oder keine Besserung eintritt und die Unterstützung des Patienten in seinem Selbstmanagement.