Ähnliche Dokumente
Für alle, die gut versorgt sein wollen 800 I.E I.E I.E I.E. Ein Ratgeber zu Vitamin D 3

LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 16.Wahlperiode. K l e i n e A n f r a g e. A n t w o r t. Drucksache 16/3897. der Abgeordneten Kathrin Anklam-Trapp (SPD) und

Schutz vor künstlicher UV-Strahlung: Rechtsetzung und freiwillige Zertifizierung

Das Sonnenvitamin für Ihre Gesundheit

Wissenschaftler entwickeln Impfstoff gegen Bakterium Heliobacter pylori

01KINDERÄRZTE FORDERN

Prof. Dr. Hajo Zeeb. Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie BIPS. Oldenburger Ernährungsfachtagung,

lyondellbasell.com Hautkrebs

Vitamin D. Patienten-Ratgeber

931/J XXIV. GP. Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

BLEIB SO AKTIV, WIE DU ES LIEBST. Mit gesunden Knochen & Muskeln.

OPTISCHE STRAHLUNG MIT HEILER HAUT DURCH DEN SOMMER

Pressekonferenz. Vitamin D versus Hautkrebs: Welche Dosis Sonne ist gesund? Es informieren Sie: Linz, am 7. Juni 2011

Vitamin D mehr als nur ein Vitamin DR. MED. FRIEDRICH DOUWES K L I N I K S T. G E O R G B A D A I B L I N G

Das ist das neue Sonnenvitamin - Depot DAS MULTITALENT FÜR IHRE GESUNDHEIT

Plädoyer für ein Vitamin, das eigentlich ein Hormon ist Vitamin D

D- Batte Vitamin D - Mangel im Überfluss? Mag. Petra Heschgl

& ultraviolette Strahlung

Das Sonnen- Vitamin - Depot

Selbstverteidigung für Solariumgänger.

Die meisten harmlos. Flecken sind t#'ia?"'a'esundaeit

SCHWARZER HAUTKREBS (MELANOM)

Richtige Ernährung bei Osteoporose

Das Sonnen- Vitamin-Depot

Arbeiten im Freien Strahlenalarm

Aktion Sonne(n) mit Verstand statt Sonnenbrand Jahresmotto 2006 Sonnenschutz ist (k)ein Kinderspiel

VSP CHAMPIDOR Fragen und Antworten

3.8 Malignes Melanom der Haut

Das Wissen über die Gefahren der UV-Strahlen wird immer wichtiger, da die UV-Belastung in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen hat.

In aller Munde - kontrovers diskutiert, Vitamin-Bericht 2012

Vitamin D vermindert die Sturzgefahr bei Senioren

Fettsäureprofil der roten Blutkörperchen steht im Zusammenhang mit dem Diabetes-Risiko

Gesundheit, Fitness. revolutiond. und Wohlbefinden auch für Sportler unerlässlich.

UV-Strahlung geht unter die Haut. Stokoderm Sun Protect schützt MAKE HANDS MATTER IN THE WORKPLACE

VERSTEHEN UND VERARBEITEN EINES HÖRTEXTES

EIN LÄCHELN STEHT MIR EINFACH BESSER ALS EIN GÄHNEN! Vitamin-D-Gesundheitsratgeber

Hautkrebs-Screening aus Sicht des Hausarztes

Schlüsselvitamine für starke Knochen

Frauenkrebs Kommunikationsprojekt

UV-Strahlung als krebserregende Strahlung

Sonne und Gesundheit

Hauttypenberatungsblatt

Thema: BARMER GEK Arztreport 2014 zeigt: Immer mehr Hautkrebs-Fälle in Deutschland

Das Sonnenvitamin für jeden Tag

14/2017 (R) Erste Kita für Hautkrebsprävention ausgezeichnet Botschafterin Susanne Klehn: UV-Schutz muss bei den Kleinsten beginnen

Genetische Unterschiede beeinflussen die Wirkung von Anti-Brechmitteln

Der häufigste Hautkrebs

Ratgeber "Ernährung bei Krebs" zum Download

Diagnose Diabetes? Früh erkennen - richtig handeln

SOLARIUM. Tanken Sie Sonnenenergie.

Bekommen wir genug Vitamin D im Winter?

Bulimie bei Diabetespatientinnen: Psychotherapie hilft

Strahlen Sie von innen heraus.

Die Fachkraft UV Bestrahlungsgeräte

Richtige Ernährung bei Vitamin D (1-5) Mangel. Ursula Klein, Ernährungsberaterin

In der Sonne wohnt etwa Das ist voll krass und un

Für sonnenempfindliche Haut bei Mallorca-Akne verträglich

Dr. med. M. Menzen Chefarzt der Abteilung Innere Medizin - Diabetologie. Vitamin Diabetes mellitus wie hängt das zusammen

Statement. BARMER GEK Arztreport Hautkrebs-Screening verbessert Heilungschancen Früherkennung auf alle Altersgruppen ausdehnen

Dokument :40 Uhr Seite 1 Sei auf der Hut!

Die spezifische Vitaminkombination in nur einer Tablette.

Nachhaltiger Schutz der Bevölkerung vor UV-Strahlung

VORBERICHT EXPERTENTELEFON Metabolisches Syndrom am

Jeder dritte Krebspatient braucht seelische Hilfe

in vivo -- Das Magazin der Deutschen Krebshilfe vom

UNSERE VERANTWORTUNG FÜR DIE PATIENTENSICHERHEIT

Elevit gynvital für Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und Stillende

Monitoring und Evaluation von Krebsfrüherkennungsprogrammen. Evaluation Hautkrebs-Screening: Erfahrungen, Defizite, Lösungswege

Die neue Klassifikation des solaren UV-Index (UVI) Anpassung an die internationale Empfehlung der WHO

Gesund in sieben Tagen: Erfolge mit der Vitamin-D-Therapie

EUROPÄISCHE HAUTKREBSSTIFTUNG

Schließen Sie gezielt Vitaminlücken bei Epilepsie.

Erstmals Zahlen zu jährlichen Neuerkrankungen

Biologika trotz Nebenwirkungen sicher anwendbar

Ausgewählte Fragen und Antworten zu Calcium

Vitamin D3 hilft! SOLAR

Nierenspezialist fordert Umdenken bei Ernährung von Dialysepatienten

Information für Patienten. Kluge Diagnostik. Richtige Entscheidung.

AMD kann das scharfe Sehen zerstören, das notwendig ist für Aktivitäten wie Lesen, Autofahren und für das Erkennen von Gesichtern.

Pressemitteilung (Langfassung)

Gesund Reisen. So können Sie Ihren Urlaub genießen! sonnenschutz Gesunde Venen das Gehört in ihre reiseapotheke

Hautkrebs ist kein Todesurteil dank effizienter Vorsorge

HAUT UND SONNE Lehrer-Information

in vivo -- Das Magazin der Deutschen Krebshilfe vom

Gesetzliche Regulierung der Nutzung von Solarien

SONNIGE AUSSICHTEN. MIT DER RICHTIGEN VORSORGE.

wav.de Stand: 01/2017 UV-Strahlung

Früherkennung. Alles im Griff? Hodenkrebs: Ursachen. Früherkennung. Selbstuntersuchung

Vitamine: Aus der Natur oder als Nahrungsergänzung - wie sie wirken, warum sie helfen Extra: Die fatalen Denkfehler der Vitamin- Gegner

Angesichts unserer häufig älteren männlichen Patienten

Antwort. Deutscher Bundestag 11. Wahlperiode. Drucksache 11/5485. der Bundesregierung

Informationen über. Vitamin D. (Für medizinische Fachkreise) Medizinische Ernährungsberatung

BEWUSST SEIN. Stokoderm Sun Protect für Ihr Arbeitsschutz-Sortiment

Kosmetik kurz erklärt. Sonnenschutz

Bundesverband Rehabilitation: Krankenhäuser auf Demenzkranke vorbereiten. Bundesverband Rehabilitation Krankenhäuser auf Demenzkranke vorbereiten

Vitalstoff Journal Vitamin D - Das unterschätzte Schutzschild (1)

Risikofaktoren für die Volkskrankheiten sind in der Bevölkerung stark verbreitet

Transkript:

24.04.12 Solarien: Hautkrebsgefahr wird massiv unterschätzt Deutsche Krebshilfe und ADP fordern regelmäßige Kontrollen in Solarien Berlin (sts) Jährlich erkranken 224.000 Menschen neu an Hautkrebs, 26.000 davon am besonders gefährlichen malignen Melanom. Der so genannte schwarze Hautkrebs wird zunehmend bei jüngeren Menschen diagnostiziert, insbesondere bei Frauen. Experten machen häufige Solarienbesuche für diesen Trend verantwortlich. Das Risiko, durch regelmäßige Solariengänge an einem malignen Melanom zu erkranken, ist bedeutend höher, als bisher angenommen wurde. Wir werden die Bevölkerung daher noch stärker über die Risiken der Solariennutzung aufklären, betont Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, am 24. April 2012 auf einer Pressekonferenz in Berlin. Zudem müssen die Solarien dringend regelmäßig kontrolliert werden, damit die seit Januar geltende UV-Schutz-Verordnung auch tatsächlich umgesetzt wird. Das Risiko, an einem malignen Melanom zu erkranken, steigt auf fast 200 Prozent, wenn Solarien bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig genutzt werden, so Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie französischer und italienischer Wissenschaftler, die am 23. April 2012 im Rahmen des internationalen EUROSKIN-Workshops 'Health Risks of Sunbed Use Needs, Regulations and Perspectives' in Berlin vorgestellt wurde. Deutsche gelten als Europameister im künstlichen Bräunen. Jetzt hat das Mannheimer Institut für Public Health (MIPH) der Universität Heidelberg mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Krebshilfe 4.800 Bundesbürger zu ihren Solarien-Nutzungsgewohnheiten befragt. Die 'SUN STUDY 2012' belegt, dass Menschen unter 36 Jahren sich besonders häufig künstlich bräunen. Derzeit nutzen etwa 3,5 Millionen unter 36-Jährige Sonnenbänke.

Bei den Solarien gängern konnten wir eine typische 'Viel Nutzer Gruppe' identifizieren, die entsprechend besonders gefährdet ist: Es sind Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren, erläutert Professor Dr. Sven Schneider vom MIPH. Frauen dieser Altersgruppe gehen etwa doppelt so häufig auf die Sonnenbank wie Männer. Ein weiteres Ergebnis ist besonders schockierend: Etwa 167.000 der derzeitigen Solariennutzer sind minderjährig. Nach geltendem Recht sind die Betreiber verpflichtet, Jugendlichen den Zugang zu Solariengeräten zu verbieten. Sie riskieren seit März 2010 Bußgelder in Höhe von bis zu 50.000 Euro. Deutschland stellt mit der seit Anfang diesen Jahres geltenden UV Schutz Verordnung strenge Qualitätsanforderungen an die Betreiber von Solarien. So wird beispielsweise eine fachliche Qualifikation für das Personal von Sonnenstudios gefordert und eine einheitliche Bestrahlungsstärke von maximal 0,3 Watt pro Quadratmeter vorgeschrieben. Die Wirksamkeit der Verordnung wird jedoch davon abhängen, wie die einzelnen Bundesländer das Einhalten der Vorgaben in der Praxis kontrollieren. Kontinuierliche Interventionen der Solarienindustrie auf europäischer Ebene drohen bereits jetzt, den Erfolg zu verhindern, warnt Dr. Rüdiger Greinert, Generalsekretär von EUROSKIN. Die Industrie versucht, durch das Erstellen eigener Ausbildungsmaterialien die geforderte unabhängige Ausbildung des Fachpersonals für Solarien zu unterlaufen. Damit würde die unabhängige fachliche Beratung der Besucher in Solarien gefährdet. Ein weiterer beunruhigender Trend sei, dass die Sonnenstudios verstärkt mit therapeutischen Angeboten werben. UV Therapien dürfen nur unter ärztlicher Aufsicht nach einer klaren Nutzen Risikoabwägung für den Patienten durchgeführt werden, betont Professor Breitbart, denn UV Strahlen sind ein Karzinogen und erhöhen das Hautkrebsrisiko. Ausführliche Informationen, Ratgeber und Plakate zum Schutz der Haut vor zu viel UV Strahlen und zu den Risiken durch Solarien können bei der Deutschen Krebshilfe e. V., Postfach 1467, 53004 Bonn, unter der Telefonnummer 02 28/7 29 90 0 und im Internet unter www.krebshilfe.de kostenlos bestellt werden. Hintergrund Information: Forderungen zum Gesundheitsschutz in Solarien Quelle: Deutsche Krebshilfe =========================================================================================== ============================================================================================ Solarien: Hautkrebsgefahr wird massiv unterschätzt Deutsche Krebshilfe und ADP fordern regelmäßige Kontrollen in Solarien =========================================================================

Auch bei Vitamin-D-Mangel nicht ins Solarium! Zuviel UV-Strahlung ist krebserregend und fördert Hautkrebs Die Stärke der UV-Strahlen in Solarien ist so intensiv wie die der Sonne mittags am Äquator. Je stärker die UV-Strahlung, umso höher ist die Gefahr, dass Hautkrebs entsteht. Solarien sollten deshalb grundsätzlich nicht genutzt werden, auch nicht für die körpereigene Produktion von Vitamin D. Diese Ansicht vertreten die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e.v. UV-Strahlen sind krebserregend und der größte Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs, erklärt Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. Gleichzeitig haben UV-Strahlen wohldosiert aber auch eine lebenswichtige Funktion: Der Körper bildet mit ihrer Hilfe in der Haut Vorstufen von Vitamin D und kann so selbst seinen Bedarf an diesem Vitamin sicherstellen. Dies ist bedeutsam, da nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) rund 60 Prozent der Bundesbürger unzureichend mit Vitamin D versorgt sind. Regelmäßige Aufenthalte im Freien können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den Vitamin-D-Bedarf zu decken. Wer sich umsichtig in der Sonne verhält, nutzt die körpereigene Vitamin-D-Synthese und beugt der Entstehung von Hautkrebs vor, rät Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der ADP. Der Körper benötigt Vitamin D für den Aufbau und Erhalt der Knochen. Es reguliert den Calcium- und Phosphatstoffwechsel und fördert so die Mineralisierung und Härtung der Knochensubstanz. Ob Vitamin D als Schutzfaktor vor Multipler Sklerose, Diabetes oder auch Krebs wirken kann, ist wissenschaftlich derzeit noch unzureichend erforscht. Der Bedarf an Vitamin D wird hierzulande nur in geringem Maße über die Nahrung gedeckt. Denn nur wenige Lebensmittel, wie beispielsweise Makrelen und Heringe, enthalten das Vitamin in bedeutenden Mengen. Durch den Einfluss der UVB-Strahlen des Sonnenlichts bildet der Körper im Idealfall bis zu 90 Prozent des benötigten Vitamins selbst. Dies hängt jedoch von entscheidenden Faktoren ab: dem Breitengrad, der Jahres- und Tageszeit, der Witterung, der Aufenthaltsdauer sowie dem Hauttyp. In den Wintermonaten ist es in Deutschland aufgrund der geographischen Lage schwer möglich, genügend Vitamin D über das Sonnenlicht zu gewinnen. Im Sommer gebildetes Vitamin D wird allerdings gespeichert und kann in den Wintermonaten genutzt werden. Bewegen Sie sich täglich im Freien. Bei einem gesunden Menschen reicht es, Gesicht und Arme 15 bis 20 Minuten pro Tag der Sonne auszusetzen, um den Vitamin-D-Spiegel aufrecht zu erhalten, erklärt Professor Breitbart. Solarien sollten in jedem Fall gemieden werden. Die Eigensynthese dieses Vitamins lässt bei Menschen über 65 Jahren allerdings nach. Zudem halten sich Ältere meist weniger im Freien auf, so dass die Eigenversorgung mit Vitamin D zusätzlich sinkt. Dies ist insbesondere bei chronisch kranken und pflegebedürftigen Menschen der Fall. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in diesem Fall die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten. Hierfür ist es sinnvoll, dass der Hausarzt zuvor den Vitamin-D-Spiegel bestimmt und gegebenenfalls ein geeignetes Präparat verschreibt.