Regionencheck Nordschwarzwald 2016

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Transkript:

Regionencheck Nordschwarzwald 2016 Eine Untersuchung der Creditreform Pforzheim Müller & Schott KG in Zusammenarbeit mit der Creditreform Rating AG

Das Ausfallrisiko wird immer geringer 1. Einleitung Der vorliegende Regionencheck dient als Instrument zur Darstellung der Risikostruktur einer Region und zeigt Gefährdungspotenziale nach verschiedenen Strukturmerkmalen auf. So wird die Struktur einer Region aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, um die spezifische Risikosituation darzustellen und daraus Rückschlüsse zu ziehen. Auf diese Weise kann herausgearbeitet werden, in welchen Branchen die untersuchte Region besonders insolvenzgefährdet ist und welche Rechtsformen oder Umsatzklassen mit einem hohen Ausfallrisiko behaftet sind. Datengrundlage für die vorliegende Analyse ist die Creditreform Wirtschaftsdatenbank mit über 4,2 Mio. Unternehmensdatensätzen. Durch stichtagsbezogene Selektionen wird die Anzahl der Unternehmen, sowie die Anzahl der ausgefallenen Firmen je Region, ausgewiesen. Grundlage und Orientierungsgröße des Analyseverfahrens ist der Creditreform Risiko-Indikator (CRI in %), der die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Region misst. Das Vorliegen eines Ausfalls wird durch folgende Negativmerkmale angezeigt: - Unternehmerisches Insolvenzverfahren - Verbraucherinsolvenzverfahren von unternehmerisch tätigen Personen - Sonstige Insolvenzverfahren - Abgabe der Vermögensauskunft (früher: Eidesstattlichen Versicherung) - Haftanordnung zur Abgabe der Vermögensauskunft Auf Basis der über den Creditreform Risiko-Indikator ermittelten Ausfallquoten erfolgt eine Einteilung nach sechs Risikoklassen, ähnlich dem Schulnotenprinzip. Je höher der Creditreform Risiko-Indikator, desto höher ist die Insolvenzgefahr. Ein geringes Ausfallrisiko wird durch eine grüne Ampelschaltung symbolisiert; ein hohes Ausfallrisiko durch eine rote Ampelschaltung. 2

Risikoklassen für alle Kreise in Deutschland über alle Branchen 2015 2016 3

2. Risikoklassen nach Regionen Die untersuchte Region Nordschwarzwald umfasst insgesamt 24.874 Unternehmen. Die Anzahl der Unternehmen mit Negativmerkmalen, hochgerechnet auf das Halbjahr, beträgt 354. Dies entspricht einem aktuellen Creditreform Risiko-Indikator (CRI) von 1,42% (2015:1,60%). Dieser liegt knapp über dem Wert der Bundesrepublik Deutschland. Die Gefahr des Pleiterisikos hat sich in der Region Nordschwarzwald erneut verringert. Nachfolgend werden die untersuchten Kreise nach dem CRI mit dem Bundesland Baden- Württemberg und mit Westdeutschland verglichen. Die gute Ausgangsposition von Baden- Württemberg (1,32%) ist normalerweise schwer zu übertreffen. Im Nordschwarzwald liegen allerdings in diesem Jahr alle untersuchten Gebiete außer die Goldstadt- unter dem CRI des Bundeslandes. Auch im direkten Vergleich mit Westdeutschland können sie demnach als weniger insolvenzgefährdet eingestuft werden. Die Schwarzwald-Region folgt 2016 dem allgemeinen Trend mit einem sinkenden CRI. Einzeln betrachtet schwächelt -nach den guten Entwicklungen in den Vorjahren- nur die Goldstadt und weist eine steigende Tendenz auf. Die Creditreform Risiko-Indikatoren der einzelnen Kreise entnehmen Sie bitte der folgenden Tabelle und dem Schaubild. Region Anzahl Unternehmen Ausfälle CRI % Pforzheim 5.488 132 2,41 Enzkreis 8.473 86 1,01 Landkreis Calw 6.121 74 1,21 Landkreis Freudenstadt 4.792 62 1,29 Nordschwarzwald 24.874 354 1,42 Baden-Württemberg 485.654 6.426 1,32 Westdeutschland 3.104.667 43.278 1,39 Deutschland 3.850.683 54.416 1,41 4

Risikoklassen für alle Kreise im Bundesland Baden-Württemberg 3. Zeitreihenanalyse Die aktuelle Hochrechnung für das laufende Jahr 2016 fällt für die Region Nordschwarzwald wiedermal positiv aus. In Calw, Freudenstadt und dem Enzkreis ist die Entwicklung der Firmeninsolvenzzahlen wie im Vorjahr stark rückläufig. Der positive Aufwärtstrend von Sorgenkind Pforzheim hat einen kleinen Dämpfer erhalten. So verschlechterte sich der Risikoindikator in diesem Jahr von 2,17% auf 2,41%. Allerdings lässt die Prognose hoffen, dass es wieder bergauf geht. 5

Die Landkreise Calw und Freudenstadt bleiben der positiven Entwicklung treu und verbessern zum wiederholten Male ihren CRI. Die Nummer eins im Nordschwarzwald bleibt aber der Enzkreis mit einem sensationellen Risikoindikator von 1,01 %. Wie lange der Aufwärtstrend noch anhält ist ungewiss. Laut Prognosen ist zumindest noch nicht von einem Rücklauf zu sprechen. Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Prognosezahlen des letzten Jahres unterschritten wurden. Vielleicht können wir auch 2017 eine derart positive Aussage treffen. Wünschenswert wäre es. CRI (alle Werte in %) 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Prognose* Pforzheim 2,78 2,86 2,92 2,24 2,17 2,41 2,32 3 Enzkreis 2,47 2,09 1,86 1,56 1,39 1,01 0,99 1 Calw 2,69 2,26 2,56 1,71 1,55 1,21 1,18 1 Freudenstadt 1,97 1,99 2,45 1,67 1,24 1,29 1,24 1 Nordschwarzwald 2,50 2,28 2,17 1,81 1,60 1,42 1,39 1 Bundesrepublik 2,15 2,06 2,05 1,86 1,64 1,41 1,38 1 * Stand 06/2016 Die Vorhersage des Creditreform Risiko-Indikators für 2017 ergibt sich aus dem Creditreform Bonitätsindex. Dieser hat einen Prognosehorizont von 12 Monaten. Jedes Unternehmen hat am Jahresanfang einen Bonitätsindex, dem eine Ausfallwahrscheinlichkeit zugeordnet werden kann. Durch die Gesamtbetrachtung aller Unternehmen einer Region ermittelt man den Prognosewert. 6

4. Creditreform Risiko-Indikator nach Hauptbranchen in der Region Die 24.874 Unternehmen der Region Nordschwarzwald sind in die vom Statistischen Bundesamt vorgegebenen Hauptbranchen aufgeteilt worden. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie die Risikoindikatoren nach Hauptbranchen für 2016 in der Region Nordschwarzwald im Vergleich zur Gesamtwirtschaft dargestellt. Aufgeführt sind die Gesamtzahl der Unternehmen in der Region, die Anzahl der ausgefallenen Unternehmen und die Risikoverteilung über die Hauptbranchen, sowie der Bundesdurchschnitt für die jeweilige Branche. Kürzel Branche Anzahl Ausfälle CRI NSW % CRI Gesamtwirtschaft % 0 Keine Branchenzuordnung, Sonstige* 1.550 14 0,90 0,73 A-B Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Bergbau 495 2 0,40 0,76 C Verarbeitendes Gewerbe 2.857 18 0,63 1,14 D-E Energie- und Wasserversorgung 188 4 2,13 0,71 F Baugewerbe 2.873 62 2,16 1,99 G Handel 5.004 68 1,36 1,66 H Verkehr und Lagerei 788 18 2,28 2,69 I Gastgewerbe 1.091 48 4,40 3,05 J Information und Kommunikation 654 0 0,00 1,02 K Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 972 14 1,44 1,21 L Grundstücks- und Wohnungswesen 984 8 0,81 0,81 M N O-Q Wissenschaftliche und technische Dienstleistungen Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen Öff. Verw., Verteidigung, Sozialvers., Erziehung, Gesundheit 3.318 30 0,90 0,85 1.252 20 1,60 1,94 1.328 12 0,90 0,67 R Kunst, Unterhaltung und Erholung 407 10 2,46 1,32 S * Exterritoriale Organisationen, Körperschaften, private Haushalte Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 1.113 26 2,34 1,24 In der Region Nordschwarzwald kommen stückzahlmäßig die meisten Ausfälle (68 Stück) im Handel vor. Demnach sind beinahe ein Viertel aller Insolvenzen im Nordschwarzwald in der Branche anzufinden. Der Handel bildet mit 5.004 Unternehmen aber auch die größte Hauptbranche in der Region. 7

Mit 1,36% (2015: 1,86%) liegt der Creditreform Risiko-Indikator (CRI) unter dem allgemeinen Durchschnitt der Region und auch unter dem Durchschnitt der Handelsbranche in Gesamtdeutschland. Den höchsten CRI-Wert und somit auch das höchste Ausfallrisiko im Nordschwarzwald besteht erneut mit 4,40% (2015: 4,30%) im Gastgewerbe. 5. Risikoindikatoren nach Rechtsformen Betrachtet man die Risikoverteilung nach Rechtsformen gelangt man zu folgender Erkenntnis. Die meisten Ausfälle (224 Stück, CRI 2,01%) findet man bei den Gewerbetreibenden, die aber auch die größte Anzahl an Betrieben repräsentieren. Ein interessanter Faktor, wo doch die dahinter stehende Privatperson vollumfänglich für die Schulden des Unternehmens haftet. Höchster CRI bei der Einteilung der Ausfälle nach Rechtsformen, weisen mit 3,23% die AGs auf. Aufgrund der geringen Anzahl an Unternehmen wirken sich bereits wenige Ausfälle massiv auf den CRI aus. Rechtsform Anzahl Ausfälle CRI NSW % CRI % Gesamtwirtschaft Freier Beruf 2.381 14 0,59 0,64 Gewerbebetrieb 11.145 224 2,01 2,29 BGB-Gesellschaft 996 8 0,80 0,36 Arbeitsgemeinschaft 16 0 0,00 0,00 Einzelfirma 996 10 1,00 1,59 OHG 123 0 0,00 0,37 KG 140 0 0,00 0,55 GmbH & Co. KG 1.337 8 0,60 0,49 GmbH 6.935 82 1,18 1,00 AG 62 2 3,23 1,04 8

e.g. 46 0 0,00 0,05 e.v. 697 6 0,86 0,37 Summe 24.874 354 1,42 1,41 Beinahe die Hälfte aller im Nordschwarzwald erfassten Unternehmen werden aktuell als Gewerbe betrieben. Des Weiteren sind 3 von 5 Ausfällen in der Region den Gewerbebetrieben zuzuordnen. 6. Risikoindikatoren nach Umsatzklassen Abschließend wurde das Ausfallrisiko in der Region Nordschwarzwald noch nach Umsatzklassen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft untersucht. Unterteilt wurde hier in Kleinbetriebe unter 0,5 Mio. Jahresumsatz, die auch das Gros der Firmen im Nordschwarzwald ausmachen, Firmen mit 0,5-1,0 Mio. Umsatz im Wirtschaftsjahr, Unternehmen zwischen 1,0 bis 5 Mio. p.a. und mittelständischen und großen Unternehmen ab 5 Mio. Jahresumsatz. Die Creditreform Risiko-Indikatoren für die einzelnen Umsatzklassen finden Sie nachfolgend dargestellt. 9

Umsatzklasse Anzahl Ausfälle CRI NSW % CRI Gesamtwirtschaft % Umsatz < 500.000 22.348 344 1,54 1,49 500.000 <= Umsatz < 1 Mio. 1 Mio. <= Umsatz < 5 Mio. 630 2 0,32 1,05 1.265 6 0,47 0,79 Umsatz >= 5 Mio. 631 2 0,32 0,42 Summe 24.874 354 1,42 1,41 Betrachtet man die Negativmerkmale unterteilt nach Umsatzklassen, bestätigt sich der bereits durch die Rechtsformanalyse gewonnene Eindruck. Im Wesentlichen sind es kleine Betriebe, in der Regel Gewerbetreibende, die zahlungsunfähig werden (344 Insolvenzen). Die insgesamt 10 Insolvenzen bei Unternehmen mit mehr als 500.000 Euro Jahresumsatz spielen zahlenmäßig eine eher untergeordnete Rolle. Allerdings sind hierbei mehr Arbeitnehmer betroffen, als bei Kleinbetrieben. Erfreulich ist die Tatsache, dass die Zahl der Insolvenzen von Unternehmen über 500.000 Umsatz gegenüber dem Vorjahr wieder rückläufig ist (2015: 32 Insolvenzen). 7. Fazit Insgesamt ist die Entwicklung in der Region, wie auch bundesweit, als erfreulich zu bezeichnen. Wer im Nordschwarzwald Kredite auch Lieferantenkredite vergibt, kann statistisch betrachtet am ruhigsten schlafen, wenn der gewerbliche Schuldner im Enzkreis zu Hause ist. Dem gegenüber ist bei Geschäften in der Goldstadt Pforzheim nach wie vor etwas mehr Vorsicht geboten, auch im Hinblick auf die aktuell negativen Entwicklungen des Creditreform Risiko-Indikators. Die Halbjahreszahlen prognostizieren, dass der Enzkreis erneut die Führungsposition im untersuchten Gebiet übernehmen wird. Negativer (Branchen-)Spitzenreiter im Sinne des Ausfallrisikos ist auch in diesem Jahr das Gastgewerbe, gefolgt von Kunst, Unterhaltung und Erholung. Erfreulich ist nur, dass das Gastgewerbe in der Region zum ersten Mal unter dem Durchschnitt der Bundesrepublik liegt. 10

Unter dem Aspekt der Unternehmensform betrachtet zeigt sich, dass auch in der Region Nordschwarzwald die meisten Insolvenzen bei den Gewerbebetrieben vorkommen. Schlechte wirtschaftliche Verhältnisse, eine dünne Kapitaldecke und starke Abhängigkeiten von einigen wenigen Geschäftspartnern sind sicherlich die Hauptgründe für die zahlreichen Insolvenzen bei diesen Unternehmen. Betrachtet man den Creditreform Risiko-Indikator differenziert nach dem Umsatz so fällt auf, dass dieser im Bundesdurchschnitt sinkt, je umsatzstärker die Unternehmen sind. Auf unsere Region trifft diese Aussage ebenso zu. Die Unternehmen mit unter 500.000 Umsatz stehen an der Tabellenspitze. Dies bestätigt, dass insbesondere Kleinbetriebe insolvenzanfälliger sind, da diese wirtschaftliche Durststrecken oder Forderungsverluste oftmals deutlich schlechter kompensieren können. Die Region Nordschwarzwald wird aktuell mit einem Creditreform Risiko-Indikator von 1,42% in die Risikoklasse 1 eingestuft und mit einem sehr geringen Ausfallrisiko bewertet. Bezogen auf den CRI-Wert des Bundeslandes Baden-Württemberg liegt die Region Nordschwarzwald um 10 Prozentpunkte zurück. Allerdings ist dies nicht negativ zu sehen, da Baden- Württemberg auch im Ranking der Bundesländer immer eine Topposition beansprucht. Im Vergleich mit den restlichen Bundesländern belegt die Region immer noch einen guten Platz auch dank solch positiver Gebiete wie dem Enzkreis. Der prognostizierte Creditreform Risiko- Indikator liegt für 2017 bei 2,32% für Pforzheim, 0,99% für den Enzkreis, 1,18% für den Landkreis Calw und 1,24% für den Landkreis Freudenstadt. Insbesondere die weitere Entwicklung im Export und den Hauptbranchen der Region wird zeigen, inwiefern diese Prognose zu halten ist. Prognose 2017: Region Nordschwarzwald Pforzheim, 23.08.2016 11