Stadtteil in der Schule" -Sozialräumliche Armutsprävention. Prof. Dr. Ludger Kolhoff

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Transkript:

Stadtteil in der Schule" -Sozialräumliche Armutsprävention von Prof. Dr. Ludger Kolhoff Dokument aus der Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages www.praeventionstag.de Herausgegeben von Hans-Jürgen Kerner und Erich Marks im Auftrag der Deutschen Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe (DVS) Zur Zitation: Ludger Kolhoff: Stadtteil in der Schule" -Sozialräumliche Armutsprävention, in: Kerner, Hans- Jürgen u. Marks, Erich (Hrsg.), Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages. Hannover 2015, www.praeventionstag.de/dokumentation.cms/3128

Prof. Dr. Ludger Kolhoff Stadtteil in der Schule Sozialräumliche Amtsprävention (Vortrag auf dem 20. Deutschen Präventionstag am 09.06.2015) Meine sehr verehrten Damen und Herren, mein Name ist Ludger Kolhoff. Ich bin seit 1993 Professor für Soziales Management an der Ostfalia, Hochschule Braunschweig/Wolfenbüttel und begleite das Projekt Stadtteil in der Schule, ein Projekt zur sozialräumlichen Armutsprävention. Wie Herr Thomson in seinem Gutachten für diesen Präventionstag deutlich gemacht hat, können Aktivitäten und Interventionen, die primär auf die Bildungsteilhabe oder auf die Vermeidung ungünstiger Lebensumstände im frühen bzw. sehr frühen Kindesalter abzielen, zu beachtlichen präventiven Effekten im Hinblick auf eine spätere Straffälligkeit bzw. die Kriminalität im Allgemeinen beitragen. Er verweist z.b. auf das Perry Preschool Programm, das einen Effekt von 1 : 16 benennt. (Ein investierter Dollar führt zu 16 Dollar Ertrag für die Gemeinschaft und für den Einzelnen.) Auch das Braunschweiger Projekt Stadtteil in der Schule setzt hier an. Es konzentriert sich auf die in Braunschweig durch eine besonders hohe Kinderarmut gekennzeichneten Sozialräume der Grundschulen: Altmühlstraße, Rheinring und Bebelhof mit dem Ziel, Teilhabechancen für Kinder in diesen sozialen Brennpunkten zu erhöhen, indem die im Sozialraum vorhandene Strukturen und Ressourcen genutzt und aktiviert werden. Das Projekt entstand in Folge einer Masterarbeit von Herrn Christoph Gebhardt zum Thema Analyse zur Erfassung von Unterstützungssystemen an Grundschulen im Einzugsgebiet Braunschweig, die von der Bürgerstiftung Braunschweig in Auftrag gegeben worden ist und verfolgt folgende übergeordnete Ziele: Verknüpfung von bildungspolitischen und armutspräventiven Ansätzen an drei Grundschulstandorten in Braunschweig, Konstatierte und nachhaltige Lösungen im Bereich der Armutsprävention mit Vorbildcharakter installieren und begleiten, Gewinnung und Einbindung relevanter Akteure, Wirksamer Einsatz der zur Verfügung gestellten Mittel im Projekt, Anschub für Innovationen leisten und Weiterentwicklungen sicherstellen. Für dieses Projekt wurden von 3 Stiftungen, der Bürgerstiftung Braunschweig, der Richard-Borek-Stiftung und der Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz 500.000,-- Euro zur Verfügung gestellt. Die Stadt Braunschweig möchte das Angebot nach der Pilot- Phase, wenn es erfolgreich ist, weiterführen. Sie ist Partner im Projekt. Ebenso wie die Diakonie im Braunschweiger Land als Anstellungsträger für die drei im Projekt tätigen SozialarbeiterInnen. 1

Das Projekt wurde für einen Zeitraum von drei Jahren konzipiert und wird evaluiert. Der Evaluationsansatz orientiert sich am Struktur-Prozess-Wirkungs-Modell und umfasst folglich die Phasen der Struktur-Prozess- und Wirkungsevaluation. Strukturevaluation 1 : Die Strukturevaluation erfolgte 2013 und umfasste 2 Ebenen: Eine allgemeine Erhebung in den Sozialräumen. Hierfür wurden Materialien des Referates Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Braunschweig z.b. zur Bevölkerungsstruktur und zu sozialen Merkmalen, zur wirtschaftlichen Situation, zur Wohnsituation, zur räumlichen Struktur der Sozialräume, zur politischen Struktur und zu Problemlagen ausgewertet. Es wurde auf die Planungsbereiche der Jugendhilfe zurückgegriffen, die nicht immer deckungsgleich mit den Einzugsgebieten der Grundschulen sind, so dass hier leider einige Unschärfen zu verzeichnen sind. Weiterhin fanden Sozialraumbegehungen und Interviews mit Akteuren im Sozialraum statt. Ergänzt wurde diese allgemeine Erhebung durch eine schulspezifische Erhebung. Es konnten differenzierte Aussagen über die Verhältnisse in den Sozialräumen der Grundschulen getroffen werden. Ich stelle Ihnen nun einige der Ergebnisse vor und beginne mit der Grundschule Altmühlstraße. Das Einzugsgebiet der Grundschule Altmühlstraße befindet sich in den statistischen Planungsräumen 27 und 26 der Stadt Braunschweig. Der Anteil der Kinder, die im SGB II-Bezug leben, liegt hier bei 44 bis 52,6 Prozent. Hervorzuheben ist, dass es in diesem Sozialraum viele aktive Akteure gibt, die sehr gut miteinander vernetzt sind. So existiert eine Vielzahl von Verbindungen zwischen den Kindertagesstätten und zwischen Grundschulen und Kindertagesstätten. Zahlreiche Impulse scheinen auch von einer evangelisch-lutherischen Gemeinde auszugehen. Die Grundschule Rheinring befindet sich im statistischen Bezirk 28 der Stadt Braunschweig, der sich mit dem Planungsbereich 13 der Jugendhilfe deckt. Hier liegt der Anteil der Kinder aus Hartz IV-Familien bei 42,6 Prozent und die Netzwerke sind in diesem Sozialraum geringer ausgeprägt als im Sozialraum der Grundschule Altmühlstraße. Der Sozialraum der Grundschule Bebelhof entspricht dem Planungsbereich 9 der Jugendhilfe und setzt sich aus den statistischen Bezirken 23 Zuckerberg und 22 Bebelhof zusammen. Der Bezirk Zuckerberg ist ein Villenviertel und wenn man sich hier den SGB II-Bezug der Kinder anschaut, dann stellt man fest, dass dieser bei 0 Prozent liegt, während er im Sozialraum Bebelhof bei 47,2 Prozent liegt. (Die Kinder aus dem Bezirk Zuckerberg leben im Einzugsbereich der Grundschule Bebelhof, aber ihre Eltern schicken sie nicht in die Grundschule Bebelhof, sondern z.b. auf Privatschulen.) Auffällig ist, dass es in der Grundschule Bebelhof wenig Kooperationen im Sozialraum gibt, auch wenn die Grundschule mit vielen Einrichtungen kooperiert. Doch diese liegen außerhalb des Sozialraums und es gibt auch wenige Vernetzungen zwischen diesen Einrichtungen. 1 Vgl.: Kolhoff, L., Gebhardt, Ch. (Hg.): Stadtteil in der Schule - Planung eines Modellprojekts zur kindsbezogenen und stadtteilorientierten Armutsprävention, Springer VS, Wiesbaden (im Erscheinen) 2

Aus der Strukturevaluation wurden sozialraumspezifische Ziele für die Projektumsetzung und als Basis der Prozessevaluation abgeleitet. Ich stelle beispielhaft für die Grundschule Bebelhof die Rahmenziele vor. Es handelt sich um die Rahmenziele: 1. Kooperation mit den Eltern verbessern, 2. Teilhabemöglichkeiten von Kindern (in besonderen Lebenslagen) am Leben in der Gemeinschaft erhöhen 3. Netzwerkarbeit, (Grundschule als Koordinationszentrum, um vorhandene Kooperationen zu stärken und neue zu rekrutieren) und 4. LehrerInnen in die Planung, Umsetzung des Projektes mit aufzunehmen. Zu jedem Rahmenziel wurden Ergebnisziele entwickelt und um zielführende Arbeitsabläufe zu ermöglichen, erfolgten Umsetzungsplanungen in Workshops. Es wurden Planungsübersichten entwickelt, die sich an folgenden Fragen orientieren: Wer (macht) womit wann was warum (und) wozu Organisationsperspektive Ressourcen Zeitschiene Maßnahme Ergebnisziel Rahmenziel Prozessevaluation: Die Prozessevaluation findet zurzeit als Begleitforschung bis 2016 statt. Die einzelnen Aktivitäten werden detailliert erfasst und dokumentiert, um die Zielerreichung des Projektes mit den Beteiligten abzugleichen und zu überprüfen. Es werden interne und externe Evaluationen miteinander kombiniert, d.h. die Evaluation erfolgt als kontinuierliche Selbstevaluation durch die eingestellten Sozialarbeiterinnen an den drei Schulstandorten und als kontinuierliche externe Evaluation, so dass Prozesse aus Sicht der unterschiedlichen Akteure erfasst und vergleichend dargestellt werden können. Die Prozessevaluation orientiert sich an Indikatoren, die zu jedem Ergebnisziel formuliert wurden, bevor mit der eigentlichen Datenerhebung begonnen wurde. Sie zeigen die Zielerreichung an. Wenn die Ergebnisziele erreicht wurden, gelten die Rahmenziele als erfüllt. Wenn die Ergebnisziele nicht erreicht wurden, erfolgen Vorschläge, um nachzusteuern. Wirkungsevaluation: Struktur- und Prozessevaluation sind die Basis der Wirkungsevaluation, die in der Projektabschlussphase stattfindet. Im Rahmen der Wirkungsevaluation soll unter- 3

sucht werden, welche Ziele erreicht wurden, Entwicklungen sollen dokumentiert und thematisiert werden. Zur Implementierung: Auf diesem Präventionstag wird das Thema Implementierung von Präventionsprojekten intensiv diskutiert. Am Beispiel des Projektes Stadtteil in der Schule kann gezeigt werden, wie Präventionsprojekte erfolgreich auf den Weg gebracht werden können, wenn wichtige Entscheider mit eingebunden werden. So wurde für dieses Projekt ein Steuerungskreis gebildet, in dem relevante Entscheider versammelt sind. (Im Steuerungskreis sind neben den Vertretern der Organisationen, die die Ressourcen für das Projekt zur Verfügung gestellt haben (Bürgerstiftung Braunschweig, Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz, Borek-Stiftung), der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, die das Projekt ggf. weiterführen will, die zuständige Dezernentin der Landesschulbehörde als Vertreterin der Schulen und die Leitung der Diakonie als Anstellungsträger der Sozialarbeiterinnen, vertreten.) Neben dem Steuerungskreis ist ein Arbeitskreis vorgesehen worden, in dem neben den Vertretern der Stadt Braunschweig aus den Feldern Koordination offene Ganztagsschulen und Gesundheitsplanung, die Schulleitungen der Grundschulen Altmühlstraße, Bebelhof und Rheinring, der Schulbezirkspersonalrat, ein Vertreter der Hochschule, die die Evaluation durchführt, Vertreter der Bürgerstiftung Braunschweig und der Ev. Landeskirche Mitglieder sind. Die SchulsozialarbeiterInnen im Projekt haben die Aufgabe, Konzepte vor Ort zu entwickeln, in bestehende Netzwerke zu integrieren, neue Netzwerkstrukturen aufzubauen und bei der Evaluation mitzuarbeiten. Sie sollen die Zusammenarbeit und Kooperation zwischen den Schulen und Angeboten im Sozialraum der Schulen, die Zusammenarbeit und Kooperation mit den pädagogischen Fachkräften, und die Konzeptentwicklung auf Grundlagen von Bedarfs- und Zielgruppenanalysen sicherstellen. Die Fachaufsicht liegt beim Anstellungsträger der Projektmitarbeiterinnen, der Diakonie. Der öffentliche Träger Stadt Braunschweig hat sich verpflichtet, zu regelmäßigen Dienstbesprechungen, Runden Tischen und/oder ähnlichen Formen des strukturierten Austausches beizutragen. 4