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Transkript:

Seit über 20 Jahre sozial engagiert - Sozial-Medizinische Betreuungsringe im Bezirk Freistadt: Betreuung und Versorgung für ein würdevolles Altern in vertrauter Umgebung: Ein ganzer Bezirk setzt auf kommunale Vernetzung zur langfristigen Absicherung der mobilen Altenbetreuung durch gleichzeitige Schaffung und Erhaltung örtlicher Arbeitsplätze: Eine Initiative von Ärzten und Bürgermeistern im Bezirk Freistadt führte zu einer erfolgreichen flachendeckenden Umsetzung von Betreuung und Hilfe. Gemeindeübergreifende Zusammenarbeit funktioniert hier auf allen Ebenen: Sie orientiert sich an den Bedürfnissen der Bürger und führt zu einem kostbaren Mehrwert für alle Beteiligten. Schon im Jahr 1993 startete die Idee der sozialmedizinischen Betreuung für Privatpersonen und es folgte daraufhin die Gründung von insgesamt sechs regionalen SMBs im Bezirk: - 21.09.1993: Gemeinden Pregarten, Hagenberg, Unterweitersdorf und Wartberg (AKN Alten-Kranken-Nachbarschaftshilfe) - 17.10.1993: Gemeinden: Kaltenberg, Königswiesen, Liebenau, Pierbach, St. Leonhard, Unterweißenbach, Weitersfelden (SMB Mühlviertler Alm) - 24.11.1993: Gemeinden: Gutau, Hirschbach, Kefermarkt, Lasberg, Neumarkt, St.Oswald, Waldburg (SMB Lasberg) - 06.05.1994: Gemeinden Bad Zell, Tragwein und Schönau (SMB) - 16.11.1995: Stadtgemeinde Freistadt (Heimhilfe Freistadt) - 27.06.2001: Gemeinden: Grünbach, Leopoldschlag, Rainbach, Sandl, Windhaag (SMB Nord) Auslöser für die Initiative von Ärzten und Bürgermeistern war, dass es zwar private Dienstleister gab, diese aber am Abend oder am Wochenende nicht kamen. In guter Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Gemeinde, Ärztekammer OÖ und sozial

engagierten Bürgern wurde ein Modell erarbeitet, das eine sozial-medizinische Betreuung, die sich nach den Bedürfnissen der Bevölkerung richtet, garantiert. Im Laufe von acht Jahren kamen Schritt für Schritt die anderen Gemeinden im Bezirk und die Bezirkshauptstadt Freistadt dazu, womit seit 2001 eine flachendeckende Versorgung im Bezirk gegeben ist. Mit dieser Form der interkommunalen Zusammenarbeit ist Freistadt der einzige Bezirk in Oberosterreich! Konkret wurden sechs Vereine gegründet, in denen sowohl die Gemeinden als auch die Bürger Mitglieder sind. Die jeweiligen Vorstände arbeiten ehrenamtlich. 2004 wurde zudem ein Dachverband auf Bezirksebene gegründet, um die gewachsenen Strukturen noch besser miteinander zu verbinden. Dieser Dachverband (SMB Plus) ist seit 2014 zugleich Anbieter der Multiprofessionellen Dienste in einem bestimmten Bezirkssprengel. Neben laufenden Informationen in den Gemeindezeitungen der Mitgliedsgemeinden wurde auch eine Homepage (www.smbplus.at) geschaffen, wo Hilfesuchende durch Eingabe ihre Wohngemeinde die jeweils zuständigen Hilfseinrichtungen aufgelistet bekommen. Die Leistungen der regionalen SMBs werden von Spenden, Sponsoren, Benefiz- Veranstaltungen, Förderungen durch die öffentliche Hand (Vertrag mit dem Sozialhilfeverband), Mitgliedsbeiträgen und natürlich den Klienten-Tarifen pro Einsatzstunde getragen. Mitglied kann jeder Bürger des Bezirks werden. Der Mitgliedsbeitrag ist erschwinglich und kann als Investition in die eigene Zukunft gesehen werden. Dadurch, dass die Gemeinden Beratungs-, Kontakt- und Anlaufstelle sind, ist die bürokratische Hürde, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, so gering wie möglich. Dabei gibt es alles, vom verschiedenen Pflegebehelfen (zb leihweise Pflegebetten, Badelifte uvm. meist sofort verfügbar), über das Essen auf Rädern bis hin zur mobilen Betreuung im Rahmen des Haus- und Heimservices. Die meist weiblichen Mitarbeiterinnen (Entlohnung nach BAGS- Kollektikvertrag) arbeiten direkt in der organisierten Nachbarschaftshilfe. Hintergedanke der Nachbarschaftshilfe ist, dass es keine weiten Fahrzeiten zu den Hilfsbedürftigen gibt, sondern die Mitarbeiterinnen direkt in ihrer Gemeinde tätig sein können. Dadurch werden lokale

Arbeitsplätze geschaffen bzw. erhalten und für jene Personen, die vielleicht einmal verstärkt im Sozialberuf tätig sein möchten, ein erster und eindrucksvoller Einstieg geboten. Außerdem werden jährlich verschiedenste Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für die MitarbeiterInnen angeboten, die gerne und ehrenamtlich besucht werden. Auch Laienpflegekurse für Privatpersonen werden bezirksweit für interessierte Privatpersonen (pflegende Angehörige und neue MitarbeiterInnen) von den regionalen SMBs organisiert. Ziele und Hintergründe: Grundsätzlich soll das Leben in vertrauter Umgebung möglichst lange ermöglicht werden. Die Sozial-Medizinischen Betreuungsringe (SMBs) sind in der Basisversorgung tätig, während die so genannten Multiprofessionellen Dienste (Heimhilfe, FSB-A, Dipl.-Hauskrankenpflege und Angehörigen-Entlastungsdienst) die klassische Pflegearbeit abdecken (vier Organisationen sind im jeweils zugeteilten Bezirkssprengel zuständig). Gerade die Haushaltsunterstützung ist eine wesentliche Voraussetzung für mobile Betreuung und Pflege zuhause. Selbständiges Leben im Alter wird durch professionelle Unterstützung und Motivation so lange wie möglich gefördert und erhalten. Betagten und kranken Menschen, die sich nicht mehr selbst versorgen können, wird täglich ein frisch zubereitetes warmes Mittagessen mit Suppe, Hauptspeise und Dessert nach Hause geliefert. Durch eine möglichst lange Betreuung zuhause, können in vielen Fällen teure Pflegeheimplätze vermieden bzw. zumindest zeitlich hinausgeschoben werden. Schon diese Umstände sind es den Bürgermeistern des Sozialhifeverbandes wert, hierbei durch finanzielle Förderungen dieses Projekt langfristig abzusichern bzw. für die Zukunft gut vorzubereiten. Die Vorteile eines würdevollen Alterns in gewohnter Umgebung und der dadurch schonende Umgang mit Steuergeldern (durch Vermeidung von stationären Pflegeplätzen) liegen auf der Hand. Angebote der Sozial-Medizinischen Betreuungsringe: - Angebote - soziale Basisversorgung (zb. Reinigung des Sanitärbereiches, Übernahme Wäscheversorgung inkl. Bett, Fortführung des Haushaltes, einkaufen, Frühstück- und Abendessen zubereiten, Wohnungsumfeld sauber halten uvm.) - Vereinsamung vorbeugen, soziale Kontakte pflegen - Motivation zur Bewegung und geistigen Fitness - Versorgung mit Essen auf Rädern - Verleih von Heil-/Hilfsmitteln (Depot) - zt Seniorentreffs (ehrenamtlich geführt) - zt jährlich betreuter Ausflug (Förderung der geistigen Entwicklung und Mobilität) - uvm. Leistungsmerkmale: Derzeit werden im gesamten Bezirk von den regionalen SMBs rund 550 KlientInnen im Rahmen des Haus- und Heimservices (Basisversorgung) betreut und es werden hierbei jährlich rund 55.000 Arbeitsstunden (dies entspricht einer regionalen Wertschöpfung von rund 650.000 ) geleistet. Rund 200 Mitarbeiterinnen (teilzeitbeschäftigte Dienst-

nehmerinnen) aus dem lokalen Umfeld der KlientInnen stehen hierfür täglich für die hilfsbedürftigen Mitmenschen bereit. Im Bereich Essen auf Rädern werden jährlich ca. 80.000 Portionen zugestellt (das sind ca. 300 400 Portionen täglich). Die Essensportionen (drei verschiedene Kost- Unterscheidungen) kommen überwiegend aus den regionalen Seniorenheimen und aus dem Landeskrankenhaus Freistadt (täglich frisch gekocht und regionale Wertschöpfung). Zukunft und Entwicklung: Die demographische Entwicklung prognostiziert uns eine massive Zunahme an Betreuungs- und Pflegebedarf. Damit die gesellschaftlichen Standards gehalten und finanziert werden können, bedarf es künftig verstärkt möglichst regionaler bzw. kommunaler Einrichtungen, die nahe, unbürokratisch, mit mitmenschlichem Feingefühl und Verantwortungsbewusstsein für die Betreuung unserer älteren Mitmenschen zur Verfügung stehen. Das Thema Ehrenamtlichkeit ist bei den regionalen SMBs seit der Gründung in vielen Tätigkeitsbereichen gelebte Praxis und wird künftig noch an Bedeutung dazugewinnen. Unsere Gesellschaft steht vor einem demographischen Wandel: o wir werden immer älter (auch dank medizinischer Fortschritte) o statt 3 Generationen wird meist von 4 Generationen gesprochen (Ausbildung/Beruf&Familie/Pension/Hilfs-&Pflegebedürftigkeit) o bekannte frühere Familienstrukturen (zb Großfamilien, Zusammenhalt etc.) brechen weg bzw. verändern sich o Umfragen zufolge möchte die Mehrheit zuhause alt werden o Fraglich, inwieweit die 24-Stunden-Pflege langfristig funktioniert (derzeit überwiegend zu Lasten günstiger Arbeitskräfte aus wirtschaftsschwachen Staaten) o es ist mit steigenden Sozial-Kosten für die Zukunft zu rechnen Die ersten bundesweiten Einsparungsmaßnahmen machten sich bereits durch die Verschärfung der Zugangsvoraussetzung für die Pflegestufen 1 + 2 bemerkbar. Aus Angst vor unkontrollierbaren Kostensteigerungen macht sich außerdem eine zunehmende Ökonomisierung in der Betreuung und Pflege breit. Verbunden mit steigendem Zeitdruck, Effizienzdrang und Leistungskontingentierungen wird ua. hier und dort auch schon von Minutenpflege gesprochen. Die Arbeit mit unseren älteren Mitmenschen läuft Gefahr, mehr und mehr zum buchbaren Produkt zu werden! Dabei ist dieser Umgang mit unserer älteren Generation nicht immer fix planbar bzw. genau messbar. Es ist auf den ersten Blick sicherlich legitim, in finanziell engen Zeiten, möglichst straffe, ja vielleicht sogar zentralistische Strukturen zu schaffen und sich auf die messbaren Tätigkeiten (zb Körperpflege, medizinische Versorgung, Ernährung usw.) zu konzentrieren. Gerade aber die psychologischen Wundversorgung wird oftmals zu wenig beachtet, obwohl sie für eine funktionierende mobile Betreuung

und Pflege enorm wichtig ist, wenn man zb an Vereinsamung, Demenz, Belebung sozialer Kontakte oder aber einfach an die allgemeine Wertschätzung jener Generation denkt, der wir ua. unseren heutigen Wohlstand zu verdanken haben. Die regionalen SMBs legen daher ein verstärktes Augenmaß auf die psychosoziale Komponente und die Bürgermeister des Bezirkes Freistadt setzen auf die sich bewährte örtliche und regionale Stärke: o weil die erforderliche Betreuung für die KlientInnen leistbar ist und individuell je nach Situation passiert, o weil das Naheverhältnis zwischen Personal und Klient Vertrauen, Geborgenheit und soziale Integration schafft, o weil durch das örtliche Personal unnötige Fahrtkosten vermieden werden, o weil sich durch die Gemeinde-Vernetzung ehrenamtliches Engagement (zb. Seniorentreffs, Tageszentren, Besuchsdienste usw.) sowie Spendenbereitschaft und Sozial-Sponsoring (= sinnvolle Investitionen in der Gesellschaft und für die künftige Generation) entwickelt und belebt, o weil für viele Menschen somit eine mögliche stationäre Beheimatung hinausgezögert bzw. vielleicht sogar vermieden werden kann, o weil dieser Mix aus örtlich vernetzten Betreuungs- & Hilfseinrichtungen in Zusammenarbeit mit den im Bezirk ansässigen Multiproffessionellen Pflegediensten eine qualitätsvolle und finanziell leistbare Lösung darstellt. Im Grunde genommen reicht es, sich stets zwei Fragen stellen: Wie viel ist uns die bisher gewohnte mobile Betreuungs- und Pflegeangebot in Zukunft wert? und Wie wollen wir selbst einmal betreut werden?