Hochwasserschutz in der Landwirtschaft Dr. Walter Schmidt und Dr. Steffen Zacharias. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft

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Transkript:

Hochwasserschutz in der Landwirtschaft Dr. Walter Schmidt und Dr. Steffen Zacharias

Gliederung 1. Ursachen von Hochwasserereignissen und Minderungsstrategien in der Landwirtschaft 2. Konservierende Bodenbearbeitung und Wasserinfiltration 3. Konservierende Bodenbearbeitung und Hochwasserminderung 4. Integration der konservierenden Bodenbearbeitung in Hochwasserschutzkonzepte 5. Schlussfolgerungen und Ausblick

Ursachen von Hochwasserereignissen (Auswahl) Hochwasserereignisse entstehen im Einzugsgebiet der Fließgewässer. Insbesondere bei Sommerhochwassern ist der schnelle Oberflächenabfluss Hauptursache für die Hochwasserspitze. Durch zunehmende Versiegelung des Bodens und Hemmung der Wasserinfiltration steigt der Anteil des Oberflächenabflusses. Hauptquellen für schnelle Abflüsse sind: - Siedlungs- und Verkehrsflächen, - landwirtschaftlich genutzte Flächen (insbesondere Ackerflächen).

Wasserrückhaltepotenzial landwirtschaftlich genutzter Flächen Die Landwirtschaft ist der größte Flächennutzer in Sachsen (~ 50 % der Landesfläche <=> 922 Tsd. ha). ~ 80 % der landwirtschaftlichen Flächen (= Böden mit mittlerem bis hohem Wasserspeichervermögen) sind bearbeitete Ackerflächen. Die Bearbeitung von Ackerflächen ermöglicht die Optimierung der Wasserinfiltration zur effizienten Nutzung des kostenfreien Wasserspeichers Boden.

Beitrag der Landwirtschaft zur Verminderung von hochwasserwirksamen Abflüssen Erhöhung der Wasserinfiltration auf Ackerflächen, dadurch: - verbesserte Erschließung des Bodens als Wasserspeicher, - Verzögerung des Wasserabflusses durch die Bodenpassage.

Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserinfiltration auf Ackerflächen - Umstellung auf konservierende Bodenbearbeitung - Vermeidung von Stau- bzw. Sperrschichten Die Maßnahmen, die zum Erosions-, Gefüge- und Gewässerschutz ergriffen werden, entsprechen weitgehend den Maßnahmen, die zum vorbeugenden, dezentralen Hochwasserschutz zu empfehlen sind.

Verminderung der Oberflächenverschlämmung durch konservierende Bodenbearbeitung

Schutz der Bodenoberfläche vor Verschlämmung: Mulchauflage und Stabilisierung der Bodenkrümel Wirksame Maßnahme: Konservierende Bodenbearbeitung

Welche Effekte der konservierenden Bodenbearbeitung verbessern die Wasserinfiltration in den Boden? Stabile, wenig verschlämmende Bodenstruktur bzw. höhere Aggregatstabilität bei gleichzeitiger Mulchbedeckung. Mehr Makroporen durch Steigerung der Regenwurmabundanz. Erhalt der höheren Makroporendichte und Makroporenkontinuität durch Pflugverzicht.

Wirkungen von Regenwürmern.sie erzeugen stabile Bodenkrümel.sie erzeugen viele große Poren Verbesserung der Wasserversickerung

Schematische Darstellung der Änderungen des Wasserinfiltrationsverlaufes bei Umstellung von konventioneller auf dauerhaft konservierende Bodenbearbeitung (Beregnungsversuche, n = 100, Zimmerling 2004) konventionell-> <- konservierend

Gebietsabfluss bei unterschiedlicher Bodenbearbeitung der Ackerflächen (Ergebnis einer Niederschlags-Abfluss- Modellierung mit dem Modell NASIM für das Pließnitzeinzugsgebiet) (Wilcke 2002)

Umsetzung in der Hochwasserschutzplanung Voraussetzung für eine Berücksichtigung der vorgestellten Instrumente (z. B. der Landwirtschaft) in Hochwasserschutzplanungen sind konkrete Aussagen zum zusätzlich erschließbaren Wasserrückhaltepotenzial in einem Einzugsgebiet. DBU-Projekt: Vorbeugender Hochwasserschutz durch Wasserrückhalt in der Fläche unter besonderer Berücksichtigung naturschutzfachlicher Aspekte am Beispiel der Mulde

DBU-Projekt: Betrachtung des Einzugsgebietes der Mulde Integration von - Landwirtschaft - Siedlungswasserwirtschaft - Naturschutz - Ökonomie Bewertung weiterer dezentraler Wasserrückhaltemaßnahmen Ziel: Erstellung von Potenzial-, Maßnahmen- und Prioritätenkarten zum Wasserrückhalt für das Mulde-Einzugsgebiet sowie einer Handlungsanleitung zur Durchführung in anderen Einzugsgebieten

Kartierung des Wasserrückhalte-Potenzials Standortkundliche Kennwerte (Bodenart, Grundwasser) Geomorphologische Kennwerte (Relief) Potenzial des Wasserrückhaltes (gering hoch)

Kartierung der Nutzung Informationen über die Nutzungsart (Siedlung, Verkehr, Landwirtschaft, Wald ) Intensität der Landnutzung (Grad der Versiegelung, Art der Bodenbearbeitung ) Nutzungsartenabhängige Minderung des Wasserrückhaltepotenzials (gering hoch)

Ableitung von Handlungsmöglichkeiten Überlagerung Wasserrückhaltepotenzial + Nutzungsinformationen Ermittlung des Defizits zwischen potenziellem und aktuellem Wasserrückhaltevermögen Aussage zu den Handlungsmöglichkeiten (gering hoch)

Dominierender Abflussprozesse im Einzugsgebiet der Vereinigten Mulde (nach WBS FLAB) Tiefenversickerung Verzögerter Zwischenabfluss Zwischenabfluss Schneller Zwischenabfluss Flächen mit geringem Infiltrationsvermögen Sättigungsflächenabfluss

Infiltration von Niederschlag in den Bodenkörper Kostra-Bemessungsregen, 72 h Dauer*, Wiederkehrswahrscheinlichkeit 100 Jahre Infiltrationsmenge/Regenmenge 80 % -100 % 60 % - 80 % 40 % - 60 % 20 % - 40 % < 20 % Schneller Abfluss Vor-Regen-Entwässerung 5 Tage 10 Tage 15 Tage * Niederschlagsmenge im Mulde-Einzugsgebiet: 100 bis 200 mm / 72 h

Landnutzung im Mulde-Einzugsgebiet Ackerland Grünland Wald

Landnutzung im Einzugsgebiet der Vereinigten Mulde 12 % 12% 9 % 9% Acker Wald Grünland Sonstige 16 % 16% 17 % 17% 44 % 44% 13 % 13% 62% 62 % 27 % 27% Anteile der Landnutzung am Gesamtgebiet Anteile der Landnutzung an den Potenzialflächen

Auswirkungen der konservierenden Bodenbearbeitung auf Hochwasserereignisse im Einzugsgebiet der Mulde (Szenarienrechnung mit dem Modell STORM) Umfang Ackerfläche (AF) im Einzugsgebiet der Mulde: 1.785 km² Szenarien: 1. Anwendungsumfang konservierende Bodenbearbeitung 2004: -> 500 km² (28 % der AF im Mulde-Einzugsgebiet) 2. Umfang der konservierenden Bodenbearbeitung in 10 Jahren: -> 850 km² (48 % der AF im Mulde-Einzugsgebiet, -> plus 20 % Szenarium) 3. Konservierende Bodenbearbeitung auf 100 % der AF im Mulde- Einzugsgebiet (100 % Szenarium)

Mulde-Einzugsgebiet - Auswirkungen der konservierenden Boden- Bearbeitung auf Hochwasserausprägung am Pegel Grimma

Auswirkung von konservierender Bodenbearbeitung im Einzugsgebiet (EZG) der Mulde auf Durchflussmenge (Q) und Wasserstand (W) am Pegel Grimma (Hochwasserereignis vom August 2002, Abschätzung mit Modell STORM, Bearbeiter: Dr. S. Zacharias & D. Wilcke) Umfang konservierende Bodenbearbeitung im EZG Q [m³/s] Q (Abnahme in %)* W [cm] W Abnahme Ist-Stand 2004 (500 km² im EZG) 2.604 -- 868 -- Zunahme zu 2004 um 20 % (850 km² im EZG) 2.565-1,5 862-6 cm / -0,7%* 100 % (1.785 km²) 2.445-6,1 845-23 cm -2,6%* *: 2004 gleich 100 %

Schlussfolgerungen und Ausblick Die konservierende Bodenbearbeitung verbessert sehr deutlich durch Änderung infiltrationsbestimmender Bodeneigenschaften die Wasserinfiltration auf Ackerflächen. Da Ackerflächen i. d. R. einen erheblichen Anteil von Flusseinzugsgebieten ausmachen, kann eine infiltrationsfördernde Bewirtschaftung in Form konservierender Bearbeitung einen wichtigen Beitrag zum vorsorgenden Hochwasserschutz leisten. Dies konnte durch Modellierungen für die Lausitzer Neiße und die Mulde nachgewiesen werden. Zur Integration der konservierenden Bodenbearbeitung in Hochwasserschutzplanungen muss das potenziell erschließbare Wasserrückhaltepotenzial eines Standortes und dessen Verfügbarkeit abgeschätzt werden. Dies geschieht beispielhaft für das Mulde-Einzugsgebiet (DBU-Projekt).

Schlussfolgerungen und Ausblick Konservierende Bodenbearbeitung wird in Sachsen nachweislich auf ca. 34 % der Ackerflächen (= 246 Tsd. ha) mit stark steigenden Tendenzen praktiziert. Dies ist eine sehr gute Grundlage für einen wirksamen Beitrag der sächsischen Landwirtschaft zum vorbeugenden Hochwasserschutz. Ergänzende Maßnahmen (Hangrinnenverbau, Anlage von Kleinspeichern uvm.) tragen zusätzlich zum Wasserrückhalt bei.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!