Entwurf zum Hochwasserrisikomanagementplan. für Luxemburg. Remich, 14. Januar 2015

Ähnliche Dokumente
EG-Hochwasserrisikomanagement in NRW Umsetzung an der Sieg

Das neue Wassergesetz und die Umsetzung der Hochwasserrisikomanagement Richtlinie in Luxemburg

Hochwasserschutz Schullwitz-Eschdorf

Umsetzung der EU-Hochwasserrisikomanagement-RL (HWRM-RL) André Schumann (LUNG)

(lfd.) EG-Hochwasserrisikomanagement- Richtlinie. Hochwasserrisikomanagement - Prozess Stand der Umsetzung in NRW. Vorläufige Bewertung

DIE UMSETZUNG DER HOCHWASSERRISIKOMANAGEMENTRICHTLINIE AN DER MITTLEREN SIEG

Umsetzung der EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie in Deutschland

Aufgaben Fristen Grundlagen

Erstellung, Inhalt und Nutzen von Hochwasser-Gefahrenkarten Hochwasser-Risikokarten. Ernesto Ruiz Rodriguez

Einführung in die Hochwasser-Risikomanagement-Richtlinie

Hochwasserrisikomanagement (HWRM) Überschwemmungsgebiete (ÜSG) und. Deilbach / Hardenberger Bach. Bezirksregierung Düsseldorf.

Hochwasserrisikomanagementplanung in Brandenburg

Veröffentlichung von Hochwassergefahren- und -risikokarten im Landesportal Sachsen-Anhalt

Die Hochwassergefahren- und Risikokarten liegen auf dem Tisch! - Was müssen wir tun? -

Hochwasserrisikomanagement. in Rheinland-Pfalz

Die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie - Gemeinsamkeiten, Synergien und Unterschiede

Umsetzung der EG - Richtlinie Bewertung und Management von Hochwasserrisiken in Schleswig-Holstein

Leben im Tal der Ahnungslosen? Hochwasserrisikomanagement in Rheinland-Pfalz

EG Hochwasserrisikomanagementrichtlinie Aufgaben und Umsetzung in Hessen

Starkregen. Binnenentwässerung. Überblick. Grundlagen Binnengewässer. Heide, Oktober 2008

Hochwasser eine Daueraufgabe!

Infoveranstaltung in Gröbenzell am

Umsetzung der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie am Beispiel des internationalen Einzugsgebietes Mosel-Saar

Wie hoch ist das Hochwasserrisiko in Lahnstein?

Hochwasserrisikomanagementplanung in Rheinland-Pfalz Erste Ergebnisse und Ausblick

Hochwasserrisikomanagementplanung

Auftaktveranstaltung Hochwasserrisikomanagement-Planung

Hochwassergefahren- und - risikokarten in Bayern

Umsetzung der EG- Hochwasserrsisikomanagement- Richtlinie in Brandenburg. Abschlusskonferenz zur Entwurfserarbeitung Mühlberg, 8.

Erläuterungen zur Festlegung der Gebiete mit signifikantem Hochwasserrisiko (Risikogebiete) in Thüringen gem. 73 Abs. 1 WHG Stand: 18.

Vorstellung der Hochwassergefahren- und Risikokarten

Die Umsetzung der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie in Niedersachsen und Bremen

Hochwasserrisikomanagement im Land Brandenburg

Hochwasserrisikomanagement und Überschwemmungsgebiete

Hochwasser am Rhein 1993 Hochwasserrisikomanagement in der Bauleitplanung

Gewässer- und Hochwasserschutz in regionaler Verantwortung

Hochwasserschutz in Nordrhein-Westfalen

Empfehlungen zur koordinierten Anwendung der EG-HWRM-RL und EG- WRRL

Umsetzung der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie in der Flussgebietsgemeinschaft Elbe

HWRM und SUP zum HWRM- Plan in der Flussgebietsgemeinschaft Elbe. Dr. Gregor Ollesch

Umsetzung der EG-HWRM-RL in Bayern

Örtliche Hochwasserschutzkonzepte/ Starkregen Was können Kommunen tun?

Stand der Umsetzung der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie

HWRM-Plan Kinzig Maßnahmensteckbrief - lokale Planungsebene Kommune: Gewässer

Zahlen zur Stadt Ahaus: Einwohner Fläche: 151 qkm. davon genutzt für: Siedlung, Verkehr: Wald, Wasser, Grün: 17 % Landwirtschaft:

Hochwasserschutz in Nordrhein-Westfalen

Hochwasservorsorge auf das Beste hoffen, auf das Schlimmste vorbereitet sein

Anforderungen an die Planungsbehörden für ein klimarobustes Risikomanagement BERND KATZENBERGER

kein Lageplan vorhanden

Bericht der FGG Rhein über die Erstellung der Hochwassergefahrenund Hochwasserrisikokarten im deutschen Rheingebiet und den Informationsaustausch

Hochwasserrisikomanagementplanung in NRW Hochwassergefährdung und Maßnahmenplanung Werdohl

für das Großherzogtum Luxembourg - Entwurf

Fragen zu Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten

Hochwasserschutzkonzept Ediger-Eller

Vorstellung der Gefahren- und Risikokarten

Vorgehensweise bei der vorläufigen Bewertung des Hochwasserrisikos nach EU-HWRM-RL

Die Hochwasserrisikomangementrichtlinie. (HWRM-RL) - Umsetzung in Thüringen. TLUG - Seminar vom

Richtlinie über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken 2007/60/EG

Ausweisung HQ 30 /HQ 100

Hochwasserschutzkonzept für Bobenheim-Roxheim

Hochwasserrisikomanagementplanung in NRW Hochwassergefährdung und Maßnahmenplanung Balve

Hochwasserschutz. Hochwasserrisikomanagement

Strategie zur Umsetzung der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie in Deutschland

Anhang III: Maßnahmen der Kommunen

Risikomanagementplan Gewässersystem Kinzig

Gewässerentwicklung und Hochwasserschutz Heilenbecke

Informationssammlung zum zweiten Hochwassertag am 29. März 2017 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart Lizenzfreie Bilder:

Hochwasserrisikomanagementplan Schwarzbach/Taunus

Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten

(Schutz-) Wasserwirtschaftliche Planungen in Tirol

Hoch- und Niedrigwassermanagement im Mosel- und Saareinzugsgebiet

Hochwasserrisikomanagementplan Bearbeitungsgebiet Neckar

8. Klima- und Energiekonferenz des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages

Land. Team. Erfahrung. Präzision. Kreativität. Spezialist Generalist. Innovation. Golder Associates GmbH, Büro Hamburg

Regionale Maßnahmenplanung zum Hochwasserrisikomanagement in Brandenburg

Modellierung und Darstellung von Hochwassergefahren und -risiken: Zusammenarbeit zwischen LfU und LVG im Projekt FloodScan

Hochwasserrisikomanagementplanung in NRW Hochwassergefährdung und Maßnahmenplanung Bad Laasphe

Hochwasserrisikomanagementplanung in NRW Hochwassergefährdung und Maßnahmenplanung Gladbeck

Hochwasserrisikomanagementplanung in NRW Hochwassergefährdung und Maßnahmenplanung Blankenheim

HWRM-Plan Rheingau Maßnahmensteckbrief - lokale Planungsebene. HW - Brennpunkt: 22. Amprion GmbH

Anhang III - 5. Hochwasserrisikomanagementplanung in Baden-Württemberg Maßnahmenbericht Oberer Neckar - Freiburg Anhang III

Die Europäische Richtlinie zum Hochwasserrisikomanagement

HWRM-Plan Rheingau Maßnahmensteckbrief - lokale Planungsebene

Hydrologische Perspektiven in der Zusammenarbeit von Nachbarländern. Dr. André Weidenhaupt Präsident der IKSMS, Wasserdirektor von Luxemburg

DWA-Audits Hochwasser wie gut sind wir vorbereitet zur nicht-baulichen Hochwasservorsorge. Statusvortrag Wiesbaden 21. April 2017

Zentral informieren - dezentral handeln: Aufbau Hochwasserinformationsdienst LANUV NRW. Sebastian Spitzer, Bernd Mehlig

Koordination der HWRM-RL und der WRRL in NRW

Ergebnisse der vorläufigen Hochwasserrisikobewertung am Beispiel der Tollense

Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten

Der Weg zum Hochwasserrisikomanagement-Plan

Die Maßnahmenerfassung - Auf dem Weg zum Risikomanagement-Plan

EUROPÄISCHE UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums

Umsetzung des Erosionsschutzkonzeptes. Beratungsleitfaden Bodenerosion und Sturzfluten

Synergien bei der Umsetzung der EG-WRRL und der EG-HWRM-RL

Ausweisung von Überschwemmungsgebieten in Berlin auf Grundlage des Wasserhaushaltsgesetzes

UMSETZUNG DER EU-HWRL IN ÖSTERREICH CLEMENS NEUHOLD ABT. IV/6 - SCHUTZWASSERWIRTSCHAFT

Hochwasserrisikomanagementplanung in NRW Hochwassergefährdung und Maßnahmenplanung Siegen

Richtlinie über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken 2007/60/EG

Transkript:

Entwurf zum Hochwasserrisikomanagementplan für Luxemburg Remich, 14. Januar 2015

Übersicht 1. Kontext und Umsetzungsschritte 2. Hochwassergefahrenkarten und Risikokarten 3. Erstellung des Hochwasserrisikomanagementplans (HWRM-PL) 4. Aufstellung der Maßnahmen 5. Bauen in Hochwassergebieten 6. Öffentlichkeitsbeteiligung 7. Bereitstellung der Informationen eau.geoportail.lu (Hochwassergefahrenkarten und -Risikokarten) www.inondations.lu (Pegelstände) www.waasser.lu / www.emwelt.lu (HWRM-PL) 2

1. Kontext und Umsetzungsschritte 3

1. Kontext und Umsetzungsschritte Internationale Zusammenarbeit Nach den Überschwemmungen von 1993 und 1995: Ausweitung der Zuständigkeiten der Internationalen Kommission zum Schutz von Rhein und Mosel (IKSMS) auf die Hochwasserthematik durch die Ausarbeitung des ersten Aktionsplans Hochwasser im Jahr 1995 Besserer Schutz der Bevölkerung und ihrer Güter gegen Hochwasser Erhöhung des natürlichen Wasserrückhalts entlang der Gewässer Beginn der Umsetzung einer Reihe von konkreten Maßnahmen zum Hochwasserschutz (z.b. Renaturierung Walferdange, Schutzwall Ingeldorf) Europäische Zusammenarbeit durch in Kraft treten der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (2007/60/EG) über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken Hochwasser 2006 Remich 4

1. Kontext und Umsetzungsschritte Klimawandel Im Hinblick auf den Klimawandel, der für unsere Region u.a. eine Zunahme der Niederschläge in den Wintermonaten bedeutet, ist die Hochwasserthematik von größter Wichtigkeit. Hydrologischer Winter +8,4 % Da es in Luxemburg nicht möglich ist sich gegen Hochwasser zu versichern ist Eigenvorsorge notwendig. Der HWRM-Plan soll es der Bevölkerung ermöglichen alle relavanten Informationen zu erhalten um sie bestmöglich auf ein nächstes Hochwasser vorzubereiten. 5

1. Kontext und Umsetzungsschritte Umsetzungsschritte in Luxemburg 19.12.2008 22.12.2010 Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht durch das luxemburgische Wassergesetz vom 19.12.2008 Entwurf der Hochwassergefahren- und Risikokarten zur Öffentlichkeitsbeteiligung 22.12.2013 22.12.2014 22.12.2015 Hochwassergefahren- und Risikokarten Entwurf des Hochwasserrisikomanagementplans zur Öffentlichkeitsbeteiligung Hochwasserrisikomanagementplan Vorläufige Bewertung HW-Gefahrenund Risikokarten HW-Risikomanagementpläne Die Richtlinie fordert alle 6 Jahre eine Überarbeitung der Dokumente. 6

2. Hochwassergefahrenkarten und -Risikokarten 7

2. Hochwassergefahrenkarten und -Risikokarten Vorläufige Bewertung des Hochwasserrisikos Anhand historischer Kenntnisse vergangener Hochwasserereignisse und der Risikobewertung im Rahmen des TIMIS Flood Projekt (Transnational Internet Map Information System on Flooding) wurden 15 Fließgewässer mit signifikantem Hochwasserrisiko ausgewiesen: Alzette Attert Clerve Eisch Mamer Mosel Our Pall Roudbaach Sauer Schwarze Ernz Syr Wark Weiße Ernz Wiltz 8

2. Hochwassergefahrenkarten und -Risikokarten Erstellung der Hochwassergefahrenkarten und -Risikokarten Aufbau eines hochpräzisen hydrologischen Models : 2500 Querprofile, Laserscanning von 350km per Flugzeug 1 Meter genaues Digitales Höhenmodell Einspielen von Abflussdaten Die potenzielle Ausdehnung der Überflutungen entlang der 15 Gewässer wurde anhand der Kenntnisse historischer Hochwasserereignisse validiert. 9

2. Hochwassergefahrenkarten und -Risikokarten a) Hochwassergefahrenkarten Die auf dieser Basis erstellten Hochwassergefahrenkarten: erfassen die geografischen Gebiete die nach folgenden 3 Szenarien überschwemmt werden könnten: Hochwasser mit häufiger Wahrscheinlichkeit (HQ10, 10-jährig) Hochwasser mit mittlerer Wahrscheinlichkeit (HQ100, 100-jährig) Hochwasser mit niedriger Wahrscheinlichkeit (HQextrem, 1000-jährig) geben folgende Informationen für jedes der 3 Szenarien: Ausdehnung der Überschwemmung Wassertiefe 10

Hochwassergefahrenkarten: HQ10, 10-jährig Quelle: http://eau.geoportail.lu 11

Hochwassergefahrenkarten: HQ100, 100-jährig Quelle: http://eau.geoportail.lu 12

Hochwassergefahrenkarten: HQextrem, 1000-jährig Quelle: http://eau.geoportail.lu 13

2. Hochwassergefahrenkarten und -Risikokarten b) Hochwasserrisikokarten Die Hochwasserrisikokarten stellen für die drei genannten Hochwasserszenarien potenzielle nachteilige Auswirkungen dar, durch die Aufzeichnung von : Anzahl der potenziell betroffenen Einwohner Art der wirtschaftlichen Tätigkeit in dem potenziell betroffenen Gebiet Anlagen die im Falle einer Überflutung zu Umweltverschmutzungen führen können (IPPC/SEVESO) Potenziell betroffene Schutzgebiete (Trinkwasserschutzzonen, Natura2000 Schutzgebiete, Vogelschutzgebiete usw.) Weitere Informationen die der Mitgliedsstaat als nützlich betrachtet, wie etwa: sensible Infrastrukturen, Altlastenverdachtskataster 14

Hochwasserrisikokarten: HQ10, 10-jährig Quelle: http://eau.geoportail.lu 15

Hochwasserrisikokarten: HQ100, 100-jährig Quelle: http://eau.geoportail.lu 16

Hochwasserrisikokarten: HQextrem, 1000-jährig Quelle: http://eau.geoportail.lu 17

3. Erstellung des Hochwasserrisikomanagementplans (HWRM-Plans) 18

3. Erstellung des HWRM-Plans Definition, Ziel und Inhalt Ein Hochwasser-Risiko ist gemäß Richtlinie definiert als die Kombination der Wahrscheinlichkeit des Eintritts eines Hochwasserereignisses und der hochwasserbedingten, potenziellen nachteiligen Folgen auf die Schutzgüter menschliche Gesundheit, Umwelt, Kulturerbe und wirtschaftliche Tätigkeit. Ziel des HWRM-Plans ist es einen koordinierten Gesamtansatz zur Verringerung der Hochwasserrisiken und Hochwasserschäden zu schaffen, anhand von : einer umfassenden Bestandsaufnahme historischer Hochwasserereignisse, bereits umgesetzter Maßnahmen und des Meldewesens einer Ermittlung der Hochwassergefahr und des Hochwasserrisikos der Festlegung angemessener Ziele der Aufstellung eines Maßnahmenkatalogs 19

3. Erstellung des HWRM-Plans Grundlagen Der HWRM-Plan enthält keine unmittelbar verbindlichen Vorgaben für Einzelmaßnahmen, sondern liefert Grundlagen für Projekte, Fördermittel und politische Entscheidungen. Zur Koordination der Ziele und Maßnahmen über Verwaltungsgrenzen hinweg wurde der für Luxemburg erstellte HWRM- Plan und der dazugehörige Maßnahmenartenkatalog entsprechend dem Aufbau und den grundsätzlichen Aussagen der LAWA- Empfehlungen erstellt. LAWA = Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser 20

3. Erstellung des HWRM-Plans Hochwasserrisikomanagement-Zyklus Alle Aspekte des Hochwasserrisikomanagements Vor, während und nach einem Hochwasser Prävention Abbildung : HWRM-Zyklus nach LAWA 21

3. Erstellung des HWRM-Plans (1) Prävention: Vermeidung neuer oder bestehender Risiken Rückgang des Hochwasserbewusstseins der Menschen Abbildung : EGLI Engineering AG, St. Gallen, Schweiz 22

3. Erstellung des HWRM-Plans (1) Prävention: Vermeidung neuer oder bestehender Risiken Um die Entstehung neuer Risiken zu vermeiden müssen u.a. : die Nutzungen in hochwassergefährdeten Gebieten an das Risiko angepasst werden, z.b. durch Einfließen der Hochwassergefahrenkarten in die PAG um so dem Anstieg von Schadenspotenzialen zu vermieden. Um bestehende Hochwasserrisiken für Menschen und Sachwerte zu vermeiden, muss: einerseits die Hochwassergefahr verringert werden (z.b. durch Verbesserung des natürlichen Wasserrückhalts) und andererseits muss die Schadensanfälligkeit reduziert werden (z.b. durch Objektschutz an Gebäuden) Hochwasserschutz Steinheim-Rallingen 23

3. Erstellung des HWRM-Plans (2) Bewältigung: Minderung nachteiliger Folgen während eines Hochwassers Alle Betroffenen müssen die Gefahr kennen um ihr Handeln darauf ausrichten zu können. Ziel ist es den Mitbürgern alle relevanten Informationen zum Hochwasserrisiko vor, während und nach einem Hochwasser zu geben. Dies u.a. durch Optimierung : der Hochwasservorhersagen der Warn- und Informationssysteme (www.inondations.lu) der Gefahrenabwehr- und Katastrophenschutzplanung Wasserstand am Pegel Mertert / Syre (12/1/2015) Pegelstation Mertert Hochwasser Januar 2011, Wasserstand: 260m 24

3. Erstellung des HWRM-Plans (3) Nachsorge: Minderung nachteiliger Folgen nach einem Hochwasser Schäden können auch noch nach einem Hochwasser entstehen, zum Beispiel durch unsachgemäße Aufräum- und Reinigungsarbeiten. Durch Hochwasser entstandene Stresssituationen können zu psychischen Belastungen führen. Ziele sind u.a. Einrichtung von Wiederaufbauhilfen und Nachsorgeplanung. Hochwasser 2006 Remich 25

4. Aufstellung der Maßnahmen 26

4. Aufstellung der Maßnahmen Aktive Beteiligung Aktive Beteiligung durch folgende mitwirkende Akteure: Gemeinden Landwirtschaftsverwaltung Natur- und Forstverwaltung Rettungsdienstverwaltung, 5 Hochwasserpartnerschaften und 2 Flusspartnerschaften Hochwasserpartnerschaften Attert Mosel Nordstad Uelzechtdall Untersauer Flusspartnerschaften Obere Alzette Syr Gewässer Attert, Pall, Roudbaach Mosel Sauer, Alzette, Wark Alzette, Eisch, Mamer Sauer, Weiße Ernz, Schwarze Ernz Gewässer Alzette Syr 27

4. Aufstellung der Maßnahmen Ableitung der Maßnahmen Kommunale Maßnahmen Es handelt sich um konkrete lokale Maßnahmen die in den Zuständigkeitsbereich der Gemeinden fallen (z.b. Ausarbeitung von informativen Faltblättern und konkreten Hochwasserschutzprojekten). Diese Maßnahmen wurden entweder in den Workshops der Hochwasserpartnerschaften identifiziert oder über Checklisten zwischen der Wasserwirtschaftsverwaltung und den Gemeinden ermittelt. Landesweite Maßnahmen Hierunter fallen konzeptionelle Maßnahmen, die Voraussetzung für die effektive Umsetzung von Maßnahmen sind (z.b. die Erarbeitung einer Förderrichtlinie Hochwasserschutz) oder auch konkrete landesweite Maßnahmen wie z.b. die Erstellung von Arbeitshilfen oder Broschüren. Alle vorgeschlagenen Maßnahmen sind als Anlage des Berichts in einem Katalog aufgelistet und nach den Zielen des HWRM-PL gegliedert. 28

4. Aufstellung der Maßnahmen Maßnahmenkatalog Gemeinde LAWA-Nr: Einzelmaßnahme Planungszustand Hauptakteur Relevanz Hochwasserpartnerschaft Risikogebiet Maßnahmenblock Maßnah Träger WRRL (EU-Maßnahmenart) (LAWA- Alle Gemeinden der HWP M 324 Festlegung und Ergänzung von Alarm- und Einsatzplänen Vorschlag Kommune HWP Intern. Mosel Mosel M 3 Planung von Hilfsmaßnahmen für den Notfall / Gefahre Notfallplanung Alle Gemeinden der HWP M 325 Grenzüberschreitende Information über Hochwasser und Gefahrenabwehr durch Vorschlag Kommune HWP Intern. Mosel Mosel M 3 Öffentliches Bewusstsein und Vorsorge Verhalte Öffentlichkeitsarbeit Alle Gemeinden der HWP M 325 Flyer zur Information der Bürger über Hochwasserrisiken und richtiges Verhalten bei Hochwasser Vorschlag Kommune HWP Intern. Mosel Mosel M 3 Öffentliches Bewusstsein und Vorsorge Verhalte Bech M 311 Abflachen unbef. Böschung (h<1m) Sauerbaach Bech Vorschlag Kommune FP Syr Syr M 1 Management natürlicher Überschwemmungen / Abflussund Einzugsgebietsmanagement als Schutzmaßnahme Bech M 311 Abflachen unbef. Böschung (h>1m) Sauerbaach Bech Vorschlag Kommune FP Syr Syr M 1 Management natürlicher Überschwemmungen / Abflussund Einzugsgebietsmanagement als Schutzmaßnahme Bech, Manternach M 311 Leichte Massnahme Azebaach Lilien Vorschlag Kommune FP Syr Syr M 1 Management natürlicher Überschwemmungen / Abflussund Einzugsgebietsmanagement als Schutzmaßnahme Beckerich M 311 Renaturierung Bachbett Bach (Levelange) Vorschlag Kommune HWP Attert Pall M 1 Management natürlicher Überschwemmungen / Abflussund Einzugsgebietsmanagement als Schutzmaßnahme Beckerich M 311 Leichte Maßnahmen (zur Selbsterholung des Bettes) Vorschlag Kommune HWP Attert Pall M 1 Management natürlicher Überschwemmungen / Abflussund Einzugsgebietsmanagement als Schutzmaßnahme Beckerich M 311 Leichte Maßnahmen (zur Selbsterholung des Bettes) Vorschlag Kommune HWP Attert Pall M 1 Management natürlicher Überschwemmungen / Abflussund Einzugsgebietsmanagement als Schutzmaßnahme Beckerich M 311 Abflachen unbef. Böschung (h<1m) (Schwebach) Vorschlag Kommune HWP Attert Pall M 1 Management natürlicher Überschwemmungen / Abflussund Einzugsgebietsmanagement als Schutzmaßnahme Beckerich M 311 Unbefestigte vertikale Böschungen abflachen; Höhe <1m Vorschlag Kommune HWP Attert Pall M 1 Management natürlicher Überschwemmungen / Abflussund Einzugsgebietsmanagement als Schutzmaßnahme Beckerich M 311 Abflachen unbef. Böschung (h<1m) (Pall) Oberpallen Vorschlag Kommune HWP Attert Pall M 1 Management natürlicher Überschwemmungen / Abflussund Einzugsgebietsmanagement als Schutzmaßnahme Beckerich M 311 Offenlegung Bach (Schwebach) Vorschlag Kommune HWP Attert Pall M 1 Management natürlicher Überschwemmungen / Abflussund Einzugsgebietsmanagement als Schutzmaßnahme Beckerich M 311 Offenlegung Bach (Beckerich-Ell) Vorschlag Kommune HWP Attert Pall M 1 Management natürlicher Überschwemmungen / Abflussund Einzugsgebietsmanagement als Schutzmaßnahme Natürlic Natürlic Natürlic Natürlic Natürlic Natürlic Natürlic Natürlic Natürlic Natürlic Natürlic 29

4. Aufstellung der Maßnahmen Hochwasserschutz / Renaturierung der Woltz in Troisvierges Von 2006 bis 2010 realisiert Ökologische Aufwertung und Hochwasserschutz Innerhalb der Ortschaft auf einer Länge von etwa 180 m Vergrößerung des Brückenquerschnittes Hochwasserschutz in Ingeldorf Von 2001 bis 2005 realisiert Hochwasserschutz für etwa 80 Häuser Kombination aus Mauer und Deich Rückhaltevolumen von 80.000 m 3 oberhalb des Dorfes Die Vergrößerung des Flussquerschnittes bringt eine ökologische Aufwertung 30

4. Aufstellung der Maßnahmen Umsetzung der Maßnahmen Eine aktive Unterstützung aller Gemeinden im Rahmen der Ausführung der Hochwasserschutzmaßnahmen ist erfordert. Zudem wird es Aufgabe der 5 Hochwasserpartnerschaften sowie der 2 Flusspartnerschaften sein, die Umsetzung der Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Wasserwirtschaftsverwaltung zu koordinieren. Die Überprüfung des Fortschritts wird alle 6 Jahre mit der, von der Richtlinie geforderten, Überarbeitung des HWRM-Plans erreicht. 31

5. Bauen in Hochwassergebieten 32

5. Bauen in Hochwassergebieten Die Karten enthalten Informationen zur Förderung des Bewusstseins der örtlich vorhandenen Hochwassergefahr Einfließen der Hochwasserproblematik in die Bebauungspolitik Aufnahme der Überschwemmungsgebiete in die kommunalen Bebauungspläne (PAG) Festlegung der Hochwassergefahren- und Risikokarten mittels 6 großherzoglicher Verordnungen Basis zur Erstellung des Hochwasserrisikomanagementplans (HWRM-PL) Grundlage der Bestandesaufnahme der Hochwassergefährdung in Luxemburg 33

5. Bauen in Hochwassergebieten Bisher : Bauverbot in den Überschwemmungsgebieten gemäß den Vorgaben der Plans d aménagement partiels relatifs aux zones inondables et zones de rétention 22 großherzogliche Verordnungen von 1998-2000 Heute: Bauen möglich mit Auflagen und somit Entschärfung der Situation durch die Festlegung der Hochwassergefahrenkarten und -Risikokarten und Aufstellung eines Konzeptes zum Management der Hochwasserrisiken Neben der Baugenehmigung des Bürgermeisters bedarf es einer Genehmigung durch das Umweltministerium: Individuelle Bewertung (hydraulische Studie) der Auswirkungen der Projekte um sicherzustellen dass keinem Dritten Schaden zugefügt wird Ausgleich (Kompensierung) des Retentions-Raumverlustes Auflagen zum Schutz der Gebäude Möglichkeit zur Erweiterung der bebaubaren Flächen im Rahmen der kommunalen Bebauungspläne (PAG) 34

6. Öffentlichkeitsbeteiligung 35

Bereitstellung der Hochwassergefahrenkarten und -Risikokarten eau.geoportail.lu 36

Bereitstellung der Pegelstände www.inondations.lu 37

Bereitstellung des HWRM-PL www.waasser.lu www.emwelt.lu 38

6. Öffentlichkeitsbeteiligung 22.12.2014 22.03.2015 info@eau.public.lu Madame la Ministre Carole Dieschbourg Ministère du Développement durable et des Infrastructures Département de l Environnement 4, place de l'europe L-1499 Luxembourg 39

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit Fragen? 40