Ehemalige Weberei/ Spinnerei Offenburg Bestandsdokumentation S. 84

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Transkript:

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 84 Abb. 150. Stoß 1 bei Stütze 7 B Blick aus westlicher Richtung. Es handelt sich hierbei um einen Druckblattstoß. Abb. 151. Stoß 2 bei Stütze 11 B Blick aus östlicher Richtung. Es handelt sich hierbei um einen Druckblattstoß. Abb. 152. Stoß 3 bei Stütze 14 B Blick aus östlicher Richtung. Es handelt sich hierbei um einen Druckblattstoß.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 85 Abb. 153. Stoß 4 bei Stütze 17 B Blick aus östlicher Richtung. Es handelt sich hierbei um einen Blattstoß. Abb. 154. Stoß 5 bei Stütze 20 B Blick aus östlicher Richtung. Die beiden eile des Unterzuges stoßen platt aneinander und sind mit einer Metallklammer verbunden. Abb. 155. Stoß 6 bei Stütze 8 C Blick aus westlicher Richtung. Es handelt sich hierbei um einen Druckblattstoß.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 86 Abb. 156. Stoß 7 bei Stütze 13 C Blick aus westlicher Richtung. Es handelt sich hierbei um einen Blattstoß. Abb. 157. Stoß 8 bei Stütze 18 C Blick aus westlicher Richtung. Es handelt sich hierbei um einen Druckblattstoß.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 87 Obergeschoss Im Obergeschoss wurden ebenfalls mehrere Stellen freigelegt um einen genaueren Einblick in die Konstruktion des Gebäudes zu bekommen. Hierbei wurde hauptsächlich der längsverlaufende Unterzug in der Halle Raum 110 betrachtet. Hier wurden mehrere Übergänge von den Stützen zum Unterzug freigelegt und untersucht. Diese Übergänge wurden freigelegt um herauszufinden, in wie viele Teile der Unterzug geteilt ist. Der Unterzug spannt in der Längsachse C ohne Stoß von der Bundachse Nummer 04 (Scheide-Wand) bis zur Stütze 07. Bei Stütze 14 C ist der Unterzug unterbrochen. Die Freilegung I wurde vorgenommen, da in diesem Bereich starke Feuchteschäden zu sehen waren. Wie zu erwarten sind die Deckenbalken an dieser Stelle stark beschädigt. Als weitere Freilegung wurde der Bodenaufbau betrachtet, sowie der Wandanschluss einer möglichen abgängigen Scheide- Wand bei der Bundachse Nummer 21. Abb. 158. Grundriss Obergeschoss Die freigelegten Stellen sind im Plan rot markiert und mit einem Buchstaben gekennzeichnet. Die Unterbrechungen und Besonderheiten am Unterzug sind mit Zahlen gekennzeichnet

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 88 Abb. 159. Blick auf Stütze 06 B (Freilegung G) Blick aus westlicher Richtung Es handelt sich um eine quadratische Holzstütze mit den Maßen 24x24, welche auf alle Seiten mit ca. 3 cm Putz verputzt wurde. Abb. 160. Detailskizze Stütze 06 B (Plan 06/07) Freilegungen Büro Crowell 08.2015, verkleinert, Anhang 5) Abb. 161. Detailansicht Stützenkopf 06 B zu sehen ist hier der Aufbau. Oberhalb der Stütze befindet sich ein Lastverteiler, der ebenfalls die Maße 24x24 bei einer Höhe von 6 cm hat. Darauf liegt der Unterzug auf, welcher ebenfalls auf den drei Sichtseiten mit jeweils 3 cm Putz verputz ist. In der Achse der Stütze liegt ein Binder auf. Im Bereich zwischen den Stützen sind es deutlich kleiner dimensionierte Deckenbalken, auf welcher der Bodenaufbau liegt.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 89 Abb. 162. Blick auf die Stütze 14 C (Freilegung H/ Unterbrechung 10) Blick aus westlicher Richtung Es handelt sich um eine quadratische Holzstütze mit den Maßen 24x24, welche auf alle Seiten mit ca. 3 cm Putz verputzt wurde. An dieser Stelle ist der Unterzug zum Teil abgeschnitten. Bei Stütze 14 C ist ein sogenannter Gerberstoß (siehe exemplarisch Abb. 165) Abb. 163. Detailskizze Stütze 14 C (Plan 07/07) Freilegungen Büro Crowell 08.2015, verkleinert, Anhang 5) Abb. 164. Detailansicht des abgesägten Unterzuges Es ist deutlich zu sehen, dass der Unterzug mit einem geraden Schnitt unterbrochen wurde. Aus welchem Grund dies geschehen ist, ist nicht bekannt. Der Unterzug ist auf einer Länge von 154,5 cm unterbrochen

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 90 Abb. 165. Blick auf die Zimmermannsverbindung bei Stütze 07 c (Unterbrechung 9) Blick aus östlicher Richtung. Der Unterzug ist an dieser Stelle mittig über der Stütze 07 C gestoßen. Es handelt sich hier um einen Schrägblattstoß mit Stirnversatz, Haken und Keilschloss, ein sogenannter Gerberstoß. Abb. 166. Blick auf eine Ausbesserung des Unterzuges bei Stütze 18 (Unterbrechung 11) Blick aus westlicher Richtung. Zu sehen ist hier eine Unterbrechung des Unterzuges. Ob der Unterzug über die gesamte Breite unterbrochen ist, ist nicht ersichtlich. Abb. 167. Blick auf die Freilegung I Zu sehen sind hier starke Schäden an der Decke. Aufgrund dessen sind Teile der Decke in diesem Bereich abgängig. Der rechte Balken ist deutlich größer dimensioniert und hierbei handelt es sich um den Deckenbalken des Binders Nummer 07. Wie zu sehen sind die Deckenbalken aufgrund von Feuchtigkeit stark beschädigt.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 91 Abb. 168. Blick auf die Freilegung J Zu sehen ist hier der Bodenaufbau der Halle Raum 110. In der rechten unteren Ecke sieht man im Anschnitt einen Deckenbalken aus dem Erdgeschoss. Darauf liegen zweilagig diagonal verlegte Bretten, die zusammen 10 cm hoch sind. Darauf liegt der Bodenbelag Holzestrich. Abb. 169. Blick auf Freilegung K Zu sehen ist hier der Übergang zwischen Gebäudeabschnitt II und III. Im Gegensatz zur Freilegung F im Erdgeschoss (Abb. 148) ist hier keine Mauerlasche zu sehen. Auch ist hier kein Hinweis, dass hier eine Wand gestanden hat. Abb. 170. Blick auf Freilegung L Die Freilegung liegt ein Geschoss über der Freilegung F (Abb. 148). Bei Freilegung F wurde eine Mauerlasche gefunden. Im Gegensatz dazu ist im Obergeschoss keine Mauerlasche zu finden.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 92 Dachgeschoss Im Dachgeschoss wurden in den Räumen 205 und 206 sämtliche Fußpunkte der Binder freigelegt, um die statischen Unversehrtheit der Konstruktion des Daches zu untersuchen. Im weiteren Verlauf werden exemplarisch die unterschiedlichen Befundzustände erläutert. In Raum 206 ist die Dachkonstruktion offen dargelegt und kann an exemplarischen Bildern gut erklärt werden. Im Anhang ist ein Plansatz der Schadenskartierung angefügt, bei der mehrere Binder auf ihre Schäden untersucht wurden. Abb. 171. Binderquerschnitte (Plan 01/10) Schadenskartierung Dachbinder Büro Crowell 08.2015, verkleinert, Anhang 7) Abb. 172. Grundriss Dachgeschoss Die freigelegten Stellen sind rot markiert und mit einem Buchstaben gekennzeichnet.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 93 Abb. 173. Blick auf Fußpunkt des Binders Nummer 04 auf der östlichen Gebäudeseite (Freilegung M) Hier kann man sehen, dass am Fußpunkt starke Schäden zu sehen. Das Holz ist stark verfault und morsch. Abb. 174. Blick auf Fußpunkt des Binders Nummer 12 auf der östlichen Gebäudeseite (Freilegung N) Das Holz ist an dem Fußpunkt ist nicht verfault und morsch, allerdings ist der Sparren aus der Halterung rausgerutscht. Abb. 175. Blick auf Fußpunkt des Binders Nummer 14 auf der östlichen Gebäudeseite (Freilegung O) Zu sehen sind hier starke Schäden am Fußpunkt

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 94 Abb. 176. Blick auf Fußpunkt des Binders Nummer 25 auf der östlichen Gebäudeseite (Freilegung P) Zu sehen ist, dass der Sparren am Fußpunkt abgesägt wurde und so keine Lasten mehr aufnehmen kann. Abb. 177. Blick auf Fußpunkt des Binders Nummer 06 auf der westlichen Gebäudeseite (Freilegung Q) Zu sehen ist hier ebenfalls der herausgerutschte Sparren, der an dieser Stelle sogar schon die Mauer aufgebrochen hat. Abb. 178. Blick auf Fußpunkt des Binders Nummer 23 auf der westlichen Gebäudeseite (Freilegung R) Zu sehen ist hier die Konstruktion wie sie geplant ist. Der Sparren ist in den Deckenbalken verzapft.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 95 Abb. 179. Blick auf Fußpunkt des Binders Nummer 24 auf der westlichen Gebäudeseite (Freilegung S) Zu sehen sind hier die starken Schäden am Sparren Abb. 180. Blick von der südlichen Seite des Raumes 206 Zu sehen ist die Konstruktion des Dachstuhls. In Querrichtung verläuft der Kehlbalken. An der südlichen und östlichen Gebäudeseite sind die Sparren mit den Kopfstreben zu sehen. Abb. 181. Blick auf den Mittelängsunterzug Zu sehen ist wie hier der Mittellängsunterzug mit einem Dimensionierungsverlust auf dem Kehlbalken aufliegt. In rot ist hier das Hängewerk markiert. Dieses Hängewerk verbindet die Stützen aus dem Dachspitz mit dem Kehlbalken. Dieses Hängewerk ermöglicht einen Stützenfreien Raum im Dachgeschoss

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 96 9.3 Stützen Im gesamten Gebäude nehmen die Stützen eine gewichtige Rolle ein und charakterisieren besonders die Hallen im Erd- und Obergeschoss. Im Dachgeschoss finden wir eine stützenfreie Halle. Im weiteren Verlauf des Kapitels ist im Kopfbereich jeweils der zugehörige Grundriss als Piktogramm abgebildet, die angesprochenen Stützen sind mit einem roten bzw. grünen Punkt markiert. Erdgeschoss Im Erdgeschoss gibt es sechs verschiedene Typen an Stützen. Behandelt wurden nur die Gebäudeabschnitte II und III. Bei den Hauptstützen in der Halle (Raum 005) liegen auf der Stütze einer der beiden Längsunterzüge auf und in Querrichtung die Deckenbalken. Ab dem Wechsel bei Bundachse Nummer 21 sind die Unterzüge und die Balkenrichtung umgedreht. Abb. 182. Längsschnitt A-A Die verschiedenen Stützentypen sind im Plan mit Nummern beschriftet. Abb. 183. Grundriss Erdgeschoss Die verschiedenen Stützentypen sind im Plan mit Nummern beschriftet.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 97 ERDGESCHOSS STÜTZE TYP S 1/ S 2 Abb. 184. Blick auf die Stütze Typ S1 Es handelt sich hierbei um die Stützenpaare 05-08 (roter Punkt) Material: Holz Maße: 24x24 Sockel: rötlicher Sandsteinsockel Säulenabschluss: längliche Holzplatte, die an den Seiten abgerundet ist. Die Stützen 05 B- 08 B haben als einzige Stützen eine Metallverstrebung. Im Hintergrund sieht man die Stützen 05 C- 08 C, welche in der Wand zur Klimaanlage Raum 006 eingebaut sind. Abb. 185. Blick von Westen auf eine Stütze Typ S2 Es handelt sich hierbei um die Stützenpaare 09-20 (grüner Punkt). Material: Holz Maße: 22x22 Sockel: Sandsteinsockel Säulenabschluss: längliche Holzplatte, die an den Seiten abgerundet ist. Die Stützen 09 C -12 C sind wie bei Abb.184 in der Wand zur Klimaanlage Raum 006 eingebaut.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 98 ERDGESCHOSS STÜTZE TYP S 3/ S 3a Abb. 186. Blick auf die Stütze Typ S 3 Es handelt sich hierbei um die Stützenpaare 22-24 (rot markiert). Material: Gusseisen Maße: d= 14,5 Sockel: kein Sockel Säulenabschluss: Metallplatte (55x33) und auf4 Seiten eine geschwungene Verbindung zwischen Stütze und Metallplatte Abb. 187. Blick auf die Stütze Typ S 3a Es handelt sich hierbei um das Stützenpaar 21 (grün markiert). Material: Gusseisen Maße: d= 16 Sockel: kein Sockel Säulenabschluss: Metallplatte (55x33) und auf4 Seiten eine geschwungene Verbindung zwischen Stütze und Metallplatte

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 99 ERDGESCHOSS STÜTZE TYP S 4/ S 5 Abb. 188. Blick auf die Stütze Typ S 4 Es handelt sich hierbei um die 4 Stützen die außerhalb des Rasters zwischen c und d stehen. Es handelt sich um die Stützen 17 bis 20 in Schiff c (roter Punkt) Material: Gusseisen Maße: d= 12 Sockel: Gusseiserner Sockel mit den Maßen h= 25, b=20, t= 20 Säulenabschluss: Metallplatte (55x33) und auf 4 Seiten eine geschwungene Verbindung zwischen Stütze und Metallplatte Obendrauf liegt ein Doppel-T-Träger zur statischen Sicherheit Abb. 189. Blick auf die Stütze Typ S 5 Es handelt sich hierbei um die 4 Stützen die außerhalb des Rasters zwischen a und b stehen. Es handelt sich um die Stützen 14, 15, 18 und 19 in Schiff a (grüner Punkt). Material: Gusseisen Maße: 14ab/ 15ab d= 10, 18ab/ 19ab d= 9 Sockel: kein Sockel Säulenabschluss: kein Säulenabschluss Obendrauf liegt ein Doppel-T-Träger zur statischen Sicherheit. Dieser ist allerdings nur auf jeweils 2 Stützen aufgelagert.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 100 Obergeschoss Im Obergeschoss sind im Bauabschnitt II und III baugleiche Stützen zu finden. Es handelt sich hier um Holzstützen, welche mit 3 cm Putz verputzt sind. Der einzige Unterschied besteht im unteren Bereich. Die Säulen in Rasterreihe B haben in der großen Hall (Raum 110) Metallschienen an den Ecken h=182 cm. In Rasterreihe C sind die Stützen bis h= 190 cm mit einer Holzverschalung versehen. Oberhalb der Stütze ist ein Lastverteiler zu finden, auf dem der Unterzug bzw. der Binder aufliegt. Im Gebäudeabschnitt I und teilweise in III sind noch unbehandelte Stützen zu finden, die in einer Wand stehen und nur von ein bis zwei Seiten ersichtlich sind. Diese wurden im weiteren Verlauf des Kapitels jedoch nicht berücksichtigt. Abb. 190. Längsschnitt A-A Die verschiedenen Stützentypen sind im Plan mit Nummern beschriftet. Abb. 191. Grundriss Obergeschoss Die verschiedenen Stützentypen sind im Plan mit Nummern beschriftet.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 101 OBERGESCHOSS STÜTZE TYP 6 Abb. 192. Blick auf Stützen Typ 6 Es handelt sich hierbei um die Stützenpaare 05-19. Die Stützenreihe b (Vordergrund, roter Punkt) ist mit 3 cm pro Seite verputzt und hat im unteren Bereich h= 182 an den Kanten Metallschienen. Die Stützenreihe c (im Hintergrund, grüner Punkt) hat im unteren Bereich h= 190 eine Holzverkleidung. Material: Holz Maße: 24x24, zuzüglich 3 cm Putz Sockel: kein Sockel Säulenabschluss: Lastverteiler, 24x24x6 Abb. 193. Blick auf Stützen Typ 6 Es handelt sich hierbei um die Stützenpaare 23 und 2 (blauer Punkt). Material: Holz Maße: 24x24, zuzüglich 3 cm Putz Sockel: kein Sockel Säulenabschluss: Lastverteiler, 24x24x6 Im unteren Bereich h= 77 sind die Stützen mit einer Holzverkleidung verkleidet.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 102 9.4 Blitzableiter Die noch zum Teil erhaltenen, wenn auch nicht funktionsfähigen Blitzableiter mit hohen Wetterstangen sind ein typisches Erscheinungsbild des Historismus, also die Zeit um 1900. Dies würde gut zu der Ziegeldeckung mit Ludowici-Falzziegel Z.1 aus Jockgrimm passen, die im Jahre 1881 patentiert wurden und als konstruktive Verbesserung gegenüber den erbauungszeitlichen Bieberschwanzziegeln anzusehen sind. In der Mitte des Gebäudes auf dem First stehend befindet sich die große Wetterstange. An den beiden Giebelseiten befinden sich kleinere Wetterstangen. Abb. 194. Blick auf die Wetterstange Zu sehen ist die mittig gelegene Wetterstange der Blitzableiteranlage, die eine Höhe von circa 250 cm hat. Abb. 195. Blick auf den südlichen Giebel Zu sehen ist der am First verlaufende Blitzableiter, welcher an der südlichen Giebelwand eine Wetterstange hat.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 103 10.0 SCHADENSKARTIERUNG Die Bauschadenskartierung bezieht sich auf die ablesbaren Schäden am Bau. Im Zuge der Besichtigung wurden mehrere Freilegungen vorgenommen (siehe Kapitel 9.2). So konnten eventuelle Schadensbilder einfacher bewertet werden. Insgesamt befindet sich das Gebäude in einem guten Zustand mit Ausnahme weniger Schäden die im weiteren Verlauf des Kapitels behandelt werden. Gerade im Dachgeschoss an den Fußpunkten der Binder sind erhebliche Schäden zu finden, die für den weiteren Erhalt des Gebäudes unbedingt behoben werden müssen. Im Anhang befindet sich des Weiteren ein Plansatz der Schadenskartierung der Fassaden. 10.1 Erdgeschoss Im Erdgeschoss halten sich die Schäden in Grenzen. In Raum 004 sind an der Decke starke Wasserschäden zu sehen. Aufgrund dieser Schäden, wurde eine Freilegung vorgenommen (Freilegung D), um den Zustand der Deckenbalken zu bewerten. Die Deckenbalken und die darüber liegenden Holzbohlen sind durch die Feuchtigkeit stark beschädigt. Auch in der großen Halle Raum 005 sind teilweise Schäden durch Feuchtigkeit an den Deckenplatten zu sehen (siehe Abb. 40/41). Diese Schäden sind hauptsächlich im nördlichen Teil (Gebäudeabschnitt III) zu sehen. Hier wurden allerdings keine Freilegungen vorgenommen, sodass keine endgültige Aussage über den Zustand der darüber liegenden Deckenbalken getroffen werden kann. Abb. 196. Blick auf die Deckensondage in Raum 004 Die Feuchteschäden an den Deckenbalken und den darüber liegenden Bohlen sind gut zu sehen.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 104 10.2 Obergeschoss Im Obergeschoss stößt man in Raum 105 an der südlichen Wand auf ein kleines Loch in der Wand. In Raum 107 A ist in ähnlicher Dimension und in gleicher Höhe ein Maueranker vorzufinden. Dieser hat das noch bestehende Gebäude mit dem Sheddachanbau verbunden (siehe Abb.71). Gravierende Schäden durch Feuchtigkeit sind in Raum 107 B vorzufinden. Hier sind Abplatzungen und grünliche Verfärbungen zu sehen. Auch der Boden ist mit Rissen und Feuchtigkeitsflecken versehen. In der nordöstlichen Ecke des Raumes ist die Decke aufgrund der Schäden teilweise schon abgängig. Es handelt sich bei der Wand um die Scheide-Wand. Die Feuchtigkeitsschäden sind oberhalb der Schäden im Erdgeschoss (siehe Abb. 196). Weitere Schäden an den Deckenbalken sind bei Freilegung I zu sehen (siehe Abb. 167). Auch hier sind die Deckenbalken und die darüber liegenden Holzbohlen durch Feuchtigkeit beschädigt und in ihrer Tragstruktur möglicherweise eingeschränkt. Abb. 197. Blick auf die nordöstliche Ecke des Raumes Neben dem Fenster sind starke Abplatzungen des Putzes und eine grünliche Verfärbung zu sehen. Auf dem Boden sind Teile der abgängigen Decke zu sehen. Abb. 198. Blick von unten an die Decke von Raum 110 bei der Bundachse 07 Zu sehen ist hier Freilegung I. Die Deckenbalken und die darüber liegenden Holzbohlen sind durch Feuchtigkeit beschädigt.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 105 10.3 Dachgeschoss Im Dachgeschoss sind ebenfalls an der Scheide-Wand in Raum 204 Schäden zu sehen (Abb. 199). Hier sind Abplatzungen des Putzes die Folge der Feuchtigkeit. Unterhalb des Fensters ist eine starke Rissbildung zu sehen. Im Raum 205 sind einige Schäden zu sehen. Insbesondere sind hier die Fußpunkte der Binder betroffen. Im Anhang befindet sich eine Schadenskartierung der Binder (Anhang 7), bei der die Schäden der einzelnen Binder genauer beleuchtet werden. In Kapitel 9.2 sind verschiedene Schäden an den Fußpunkten betrachtet. Desweiteren sind im Raum 205 an der Decke Feuchtigkeitsflecken an der abgehängten Decke zu sehen. An manchen Stellen wurde aufgrund dessen die Decke freigelegt. Im Großen und Ganzen sind die darüber liegenden Hölzer in einem akzeptablen Zustand. In Raum 206 sind im nördlichen Bereich des Raumes Schäden an der Decke zu sehen. Hier sind die Deckenbalken stark durchgebogen und an manchen Stellen ist der Putz abgeplatzt und die darüber liegende Konstruktion ist zu sehen. Abb. 199. Blick auf die nordöstliche Ecke des Raumes 204 Zu sehen sind an der Scheide-Wand auf der linken Seite Abplatzungen des Putzes. Unterhalb des Fensters sind Risse zu sehen. Die Hölzer, die an der Decke zu sehen sind, sind in einem akzeptablen Zustand.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 106 Abb. 200. Blick auf die Kopfstrebe von Binder Nummer 05 auf der östlichen Gebäudeseite An der Decke sind starke Feuchtigkeitsflecken zu sehen, die an mehreren Stellen in Raum zu sehen sind. Abb. 201. Blick auf die Kopfstrebe von Binder Nummer 06 auf der westlichen Gebäudeseite Abb. 202. Detailansicht der Feuchtigkeitsflecken Zu sehen sind mehrere Stufen der Durchfeuchtung und teilweise schon Schimmelansätze

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 107 Abb. 203. Blick auf den Fußpunkt des Binders Nummer 04 auf der östlichen Gebäudeseite Zu sehen ist, dass der Fußpunkt im unteren Bereich komplett abgefault ist und so keine Lasten mehr tragen kann. Nachträglich wurden daher zwei Zugseile angebracht. Abb. 204. Blick auf den Fußpunkt des Binders Nummer 12 auf der östlichen Gebäudeseite Zu sehen ist hier im Gegensatz zu Abb. 203 keine Schäden am Holz, sondern konstruktive Schäden. Durch die mangelhafte Ausführung der Fußpunkte ist die Stuhlsäule aus dem Zugbalken nach Außen herausgerutscht. Auch hier wurde aus statischen Gründen ein Zugseil angebracht. Abb. 205. Blick auf den Fußpunkt des Binders Nummer 06 auf der westlichen Gebäudeseite Hier ist wie bei Abb. 204 ein konstruktiver Schaden zu sehen. An diesem Fußpunkt ist die Stühlsäule soweit herausgerutscht, dass sie die Backsteine der Wand herausgedrückt hat und so ein Loch in der Wand entstanden ist.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 108 Abb. 206. Blick auf den Fußpunkt des Binders Nummer 07 auf der westlichen Gebäudeseite Zu sehen ist hier eine Reparatur aus einer früheren Zeit. Mit einer Metallschraube (rot markiert) wurde versucht die Stuhlsäule mit dem Zugbalken zu verbinden. Diese Metallschraube zeigt, dass die Konstruktion bereits in früheren Jahren nicht mehr den Anforderungen genügte und Ausbesserungen und Reparaturen vorgenommen werden mussten. Abb. 207. Blick auf die Decke in Raum 206 Auf der linken Seite befindet sich die nördliche Giebel- Wand des Gebäudes. Wie man gut sehen kann biegt sich die Decke deutlich durch. An mehreren Stellen ist der Putz abgeplatzt. Abb. 208. Detailansicht einer Putzabplatzung Zu sehen ist auf der linken Seite der Mittellängsunterzug. Oberhalb der Putzschicht verlaufen Metalllatten. Diese halten die Schüttung zwischen den Deckenbalken.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 109 10.4 Dachspitz Im Dachspitz setzen sich die Schäden an den Bindern fort. Durch das herausrutschen einiger Stuhlsäulen aus dem Zugbalken, verliert das ganze System des Binders an Stabilität. Da es sich hierbei um das besondere System mit Hängewerk und daher stützenfreien Raum 205 und Raum 206 handelt, finden wir im Dachspitz an nahezu jeder Hängesäule einen Schaden. Wie in Kapitel 4.0 beschrieben, sind die Hängesäule und der Mittellängsunterzug über ein Hängewerk verbunden. Da die Fußpunkte jetzt herausrutschen senkt sich der Mittellängsunterzug ab und reißt das Hängewerk aus seiner Verankerung mit der Hängesäule. Abb. 209. Blick auf den Fußpunkt der Hängesäule bei Binder Nummer 06 Zu sehen ist hier wie die Hängesäule mit Hängewerk nicht mehr auf dem Kehlbalken verbunden ist. Das Hängewerk ist aus der Verankerung gerissen. Abb. 210. Blick auf das Hängewerk bei Binder Nummer 13 Zu sehen ist der Abstand zwischen Kehlbalken und Hängesäule. Im Normalfall sollte hier kein Abstand zu sehen sein.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 110 11.0 BAUTECHNISCHE UNTERSUCHUNG 11.1 Bautechnische Stellungnahme Als Bestandteil der Dokumentationsarbeiten wurde das Bauwerk einer statischen Betrachtung des Ingenieurbüros Harrer Ing. aus Karlsruhe unterzogen. Im Anhang 8 erhalten Sie die von Dipl.-Ing. M. Gerold und Dipl.-Ing. (FH) H. Becker verfasste Stellungnahme. Die dazugehörigen Anhänge wie die Aktennotiz Nr. 1 vom 09.07.2015, die Aktennotiz Nr. 2 vom 16.09.2015, die Berechnungen der Erd- und Obergeschossdecke, sowie zum Dachtragwerk und Prinzipskizzen erhalten Sie ebenfalls im Anhang. Die Firma Harrer Ingenieure aus Karlsruhe wurde von unserem Büro beauftragt die ehemalige Weberei und Spinnerei in Offenburg zu untersuchen. Die Hauptaufgabe der bautechnischen Stellungnahme war es, das Gebäude zu verschiedenen Nutzungen hinsichtlich der statischen Belange zu untersuchen. Hierbei wurden die Geschossdecken anhand der Regelquerschnitte, sowie die geschädigten Fußpunktanschlüsse der Dachkonstruktion untersucht und bewertet. 11.2 Brandschutztechnische Betrachtung Als weiterer Bestandteil der Dokumentationsarbeiten wurde das Bauwerk einer brandschutztechnischen Betrachtung, ebenfalls durch das Ingenieurbüro Harrer Ingenieure aus Karlsruhe, unterzogen. Im Anhang 9 erhalten Sie den von Dipl.-Ing. (FH) R. Mieslinger verfassten Bericht. Die Firma Harrer Ingenieure wurde von unserem Büro beauftragt die ehemalige Weberei und Spinnerei in Offenburg zu untersuchen. Die Hauptaufgabe der brandschutztechnischen Betrachtung war es, das Gebäude zu verschiedenen Nutzungen hinsichtlich der brandschutztechnischen Belange zu untersuchen und zu bewerten und die wesentlichen brandschutztechnischen Ertüchtigungsmaßnahmen zu nennen.

Ehemalige Weberei/ Spinnerei 77654 Offenburg Bestandsdokumentation S. 111 12.0 ANHANG 1) Plansatz zeichnerische Bestandsaufnahme (zu Kapitel 2.0) - Büro Crowell, Karlsruhe, 08.2015 2) Bericht und Auswertung der dendrochronologischen Untersuchung (zu Kapitel 5.0) - H.J. Bleyer, Metzingen, 09.2015 3) Plansatz Bauphasenpläne (zu Kapitel 6.0) - Büro Crowell, Karlsruhe, 08.2015 4) Bericht und Auswertung der Schadstoffuntersuchung (zu Kapitel 7.0) - Chemisches Labor Dr. Vogt, Karlsruhe, 07.2015 5) Plansatz Freilegungen (zu Kapitel 9.2) - Büro Crowell, Karlsruhe, 08.2015 6) Plansatz Schadenskartierung (zu Kapitel 10.0) - Büro Crowell, Karlsruhe, 08.2015 7) Plansatz Schadenskartierung Dachbinder (zu Kapitel 10.0) - Büro Crowell, Karlsruhe, 08.2015 8) Bautechnische Stellungnahme (zu Kapitel 11.1) - Harrer Ingenieure, Karlsruhe, 09.2015 9) Brandschutztechnische Grundlagenbetrachtung (zu Kapitel 11.2) - Harrer Ingenieure, Karlsruhe, 09.2015