Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek. 1. Auflage 2010

Ähnliche Dokumente
Tierärztliche Hochschule Hannover

Aus der Klinik für Vögel und Reptilien. der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig

Einstieg in die Computertomographie. von Dr. Gisa Löwe

Bildbeispiele Physikalisches Prinzip Hounsfield-Einheiten Bilderzeugung. Strahlenbelastung Bildbeispiele. Hirn - Weichteilfenster

MRT. Benoit Billebaut MTRA, Institut für Klinische Radiologie UKM

Computertomographie in der Pferdemedizin

Sichere Diagnostik. Kernspintomographie Eine erfolgreiche Diagnostik und Behandlung für Ihr Tier

Grundlagen der radiologischen Diagnostik

Physikalische Grundlagen der Magnetresonanz-Tomographie MRT

MRT axillärer Lymphknoten mit USPIO-Kontrastmittel: Histopathologische Korrelation und Wertigkeit

Magnetresonanztomographie

Radiologie Sonnenhof Buchserstrasse Bern Tel Fax

Tabelle 12: Röntgenologische Querschnittsabmessungen der Milz (Angaben in cm)

Anamnese Neurologische Untersuchung Weiterführende Diagnostik

Inhaltsverzeichnis. 1. Einleitung. 2. Literatur. Anatomie und Röntgenanatomie des Kaninchenabdomens Anatomie des Kaninchenabdomens

Zentralabstand b, Spaltbreite a. Dreifachspalt Zentralabstand b, Spaltbreite a. Beugungsgitter (N Spalte, N<10 4, Abstand a)

Relaxation. Dominik Weishaupt. 2.1 T1: Longitudinale Relaxation T2/T2*: Transversale Relaxation 8

Bildgebende Verfahren

Computertomographie (CT), Ultraschall (US) und Magnetresonanztomographie (MRT)

INHALTSVERZEICHNIS VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN VERZEICHNIS DER TABELLEN VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN EINLEITUNG LITERATUR

Moderne bildgebende Diagnostik und interventionelle Therapie

2. Magnetresonanztomographie (MRT, MRI) 2.3. Spin und Magnetisierung

DR. ARZT MUSTER MEIN TEAM MEIN TEAM. Ich freue mich, dass Sie meine Ordination gewählt haben. Herzlich willkommen in meiner Ordination!

Vielfalt von Auswirkungen der exokrinen Pankreasinsuffizienz mehr als nur eine Steatorrhoe!

Computertomografie Präzise Diagnosen bei anspruchsvollen Fällen.

Merke: Zwei Oszillatoren koppeln am stärksten, wenn sie die gleiche Eigenfrequenz besitzen. RESONANZ

Radiologische Diagnostik. Fachkrankenhaus Hubertusburg ggmbh

Kontrastmittel. Dr. Carsten Olbrich

Exit. Computertomographie

Allgemeine Angaben der Diagnostischen Radiologie

Die Magnetresonanzuntersuchung (MRI)

Neurobiologie. Workshop A. PET & fmrt. Diagnoseaufgabe. BR Arnsberg GY/GE. KQ-Gruppe Biologie

Diane Haake (Autor) Evaluation der Magnetresonaztomographie zur longitudinalen Untersuchung degradierbarer Mag-nesiumimplantate in vivo

3 Material und Methoden

Klinikum Veterinärmedizin Klinik für Kleintiere - Chirurgie der Justus-Liebig-Universität Gießen. Bildgebung Prostata

Was wir heute daher vorhaben: Was Sie heute lernen sollen...

Wichtige Eigenschaften

Computertomographie Informationen für Patienten. Exit

CT Methoden. Lernziele. Röntgen / CT Das Arbeitspferd. Computertomographie- Wie alles begann. Computertomographie: Prinzip Rohdaten.

Methoden der Radiologie II

Allgemeine und spezielle klinische Untersuchung: Allgemeine Untersuchung: obb Orthopädische Untersuchung: Lahmheit Grad 1-2 vorne links Spezielle Unte

CT Thorax. Lernziele. Peter Hunold

CT Thorax. Lernziele. Jörg Barkhausen

Messtechnik und Modellierung in der Kardiologie

8. Röntgen-Diagnostik

Computertomographie beim Kaninchen - Hilfreich in der Tumordiagnostik?

Physikalische Grundlagen der Röntgentechnik und Sonographie

Magnetresonanztomographie. Radiologische Privatpraxis Dr. med. Karl-Wilhelm Westerburg Ottostraße München

Millimeterarbeit. Neues gkf-projekt

Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Veterinärmedizin an der Freien Universität Berlin

Magnetresonanztomographie (veraltet: Kernspintomographie) MRT

RÖNTGEN- UND STRAHLENKLINIK

Röntgendiagnostik und Knochendichtemessung. Terminvergabe: (030) Funktionsweise Anwendungsgebiete

Beitrag zur Ultraschalluntersuchung bei Riesenschlangen der Art Python regius

Bildgebung beim Multiplen Myelom - MRT/ CT/ Röntgen Dr. Jens Hillengaß

Die Last der Gelenke. Neues gkf-projekt

Histopathologie. Fall 30

Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Die Computertomographie

LMU LUDWIG- p E kin 2 R. Girwidz Drehimpuls. 7.5 Drehimpuls. für Zentralkräfte: F dt. Geschwindigkeit. Masse. Translationsenergie. 1 mv.

95 / 530. B- Struktur- und Leistungsdaten der Organisationseinheiten/Fachabteilungen. Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Histopathologisch-radiologische Korrelation des Retinoblastoms mit der hochauflösenden MRT

Klausur Unfallchirurgie

Lernerfolg(e) erzielen

Bestimmung der Struktur einer (un)bekannten Verbindung

A1 Einführung in die Anatomie. Inhalt. Orientierung am menschlichen Körper. Richtungsbezeichnungen. Ebenen und Achsen. Skelett.

Untersuchungen zur Ätiologie und Behandlung. von Zahn- und Kiefererkrankungen. beim Heimtierkaninchen

Seminar: ZNS-Grundlagen Grundlagen der radiologischen Diagnostik. D. Koenen

1.1. Dauer Vorübergehend: Unter normalen Bedingungen für eine ununterbrochene Anwendung über einen Zeitraum von weniger als 60 Minuten bestimmt.

Bevor die eigentliche Aufgabe diskutiert werden kann, muss überprüft werden,

CT Thorax. Raumwechsel. Achtung!! Computer Tomografie (CT) Lernziele. Technische Parameter. Wie unterscheidet man CT und MRT

Aus der Klinik für Pferde, Allgemeine Chirurgie und Radiologie des Fachbereiches Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin

Untersuchungen zur erblichen Disposition des equinen Sarkoids beim Haflinger und zur Tumorlokalisation bei Warmblutpferden

NON-HODGKIN-LYMPHOME (C82-C85)

Aus der Klinik und Poliklinik für kleine Haustiere der Freien Universität Berlin

Was ist Osteopathie?

4 Ergebnisbeschreibung 4.1 Patienten

Konventionelle nuklearmedizinische Diagnostik

KLINISCHE RADIOLOGIE

Hauptaufgabe Gastransport

M a g n e t r e s o n a n z t o m o g r a p h i s c h e u n d h i s t o l o g i s c h e

5 Zusammenfassung und Schlussfolgerung

45. Symposion der. Deutschen Abteilung der IAP e. V. vom 27. Februar 01. März 2009 in Bonn. Histologisches Schnittseminar: Knochentumoren.

Aus dem Veterinärwissenschaftlichen Department der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München

Das radiologische Institut am Spital Rheinfelden. Ihr Dienstleister der Wahl für Bildgebende Diagnostik

Stephanie Rieger Dr.med.

Schwerhörigkeit und Hörgeräte

MRT des Kniegelenks bei Kindern und Jugendlichen

Zusammenfassung des Seminarsvortrags Nuclear magnetic resonance

Radiologie und Nuklearmedizin PET/CT. Moderne Diagnostik von Tumorerkrankungen. Kompetenz, die lächelt.

MRT - Protokolle, Anwendungen

Funktionelle Bildgebung in der Neurologie

PET/MR. Terminvergabe: (030) Funktionsweise Anwendung. Diagnostisch Therapeutisches Zentrum am Frankfurter Tor (DTZ)

Beurteilung von HD Aufnahmen - Mysterium oder nachvollziehbare Wissenschaft?

Fragen medizinische Terminologie

In Abbildung 5.1 wird die Häufigkeitsverteilung von Hakenzahnerkrankungen bei männlichen Pferden graphisch dargestellt: Fraktur

10. Der Spin des Elektrons

Transkript:

Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. 1. Auflage 2010 2010 by Verlag: Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft Service GmbH, Gießen Printed in Germany ISBN 978-3-941703-64-3 Verlag: DVG Service GmbH Friedrichstraße 17 35392 Gießen 0641/24466 geschaeftsstelle@dvg.net www.dvg.net

Tierärztliche Hochschule Hannover Vergleich der magnetresonanztomographischen und computertomographischen Darstellung der Organstrukturen von Wasserschildkröten INAUGURAL DISSERTATION zur Erlangung des Grades eines Doktors der Veterinärmedizin - Doctor medicinae veterinariae - ( Dr. med. vet. ) vorgelegt von Marcus Schnack Neumünster Hannover 2010

Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. M. Fehr Klinik für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel 1. Gutachter: Prof. Dr. M. Fehr 2. Gutachter: Prof. Dr. W. Meyer Tag der mündlichen Prüfung: 25.02.2010

In tiefer Dankbarkeit meinen Eltern und Großeltern

Inhaltsverzeichnis I. Einleitung... S. 1 II. Literaturübersicht II.1. Anatomie und Physiologie der untersuchten Organe II.1.1. Herz...S. 3 II.1.2. Lunge... S. 4 II.1.3. Kreislaufsystem...S. 7 II.1.4. Niere... S. 8 II.1.5. Leber... S. 8 II.2. Erkrankungen bei semiaquatilen und aquatilen Schildkröten... S. 9 II.3. Blutuntersuchung bei Wasserschildkröten... S. 11 II.4. Grundlagen der bildgebenden Verfahren II.4.1. Magnetresonanztomographie (MRT)...S.12 II.4.2. Grundlagen der Computertomographie (CT)...S.14 II.5. Einsatz von Röntgenaufnahmen bei Reptilien II.5.1 Grundlagen...S. 16 II.5.2. Herz...S. 17 II.5.3. Respirationstrakt...S. 17 II.5.4.Harnapparat...S. 18 II.5.5. Knöcherne Strukturen und angrenzende Gewebe...S. 18 II.5.6. Weiblicher Genitaltrakt...S. 19 II.5.7. Magen-Darm-Trakt...S. 21 II.6. Einsatz der MRT in der Veterinärmedizin II.6.1. Herz...S. 22 II.6.2. Leber...S. 22 II.6.3. Knöcherne Strukturen und angrenzende Gewebe...S. 23 II.6.4. Gelenke...S. 23

II.6.5. Gehirn und Rückenmark...S. 25 II.7. Einsatz der CT in der Veterinärmedizin II.7.1. Herz...S. 25 II.7.2. Lunge...S. 26 II.7.3. Niere...S. 28 II.7.4. Leber...S. 29 II.7.5. Knöcherne Strukturen und angrenzende Gewebe...S. 30 II.7.6. Gelenke...S. 31 II.7.7. Gehirn und Rückenmark...S. 31 II.7.8. Gefäße...S. 31 II.7.9. Verschiedene Gewebe...S. 32 II.8. Einsatz der MRT bei Reptilien II.8.1. Grundlagen...S. 33 II.8.2. Herz...S. 34 II.8.3. Lunge...S. 34 II.8.4. Leber...S. 35 II.8.5. Gehirn...S. 36 II.8.6. Verschiedene Gewebe...S. 37 II.9. Einsatz der CT bei Reptilien II.9.1. Grundlagen...S. 38 II.9.2. Lunge...S. 40 II.9.3. Harnapparat und weiblicher Genitaltrakt...S. 40 II.9.4. Knöcherne Strukturen und angrenzende Gewebe...S. 41 II.9.5. Verschiedene Gewebe...S. 42 II.10. Einstellungen für die Herstellung und Auswertung der MRT- und CT- Aufnahmen II.10.1. MRT II.10.1.1. Schichtdicken in der MRT...S. 43 II.10.2. CT II.10.2.1. Schichtdicken und Fensterung in der CT...S. 44

II.11. Narkose und Immobilisation bei Schildkröten...S. 47 III. Material und Methode III.1. Material III.1.1. Patientengut...S. 52 III.1.2. Geräte III.1.2.1. Untersuchung der Blutproben...S. 57 III.1.2.2. Digitales Röntgen...S. 57 III.1.2.3. Magnetresonanztomograph...S. 58 III.1.2.4. Computertomograph..S. 59 III.2. Methode III.2.1. Klinische Allgemeinuntersuchung...S. 61 III.2.2. Entnahme der Blutproben...S. 62 III.2.3. Sedation...S. 63 III.2.4. Erstellung der Aufnahmen III.2.4.1. Digitales Röntgen...S. 64 III.2.4.2. Magnetresonanztomographie...S. 64 III.2.4.3. Computertomographie...S. 65 III.2.5. Messmethodik III.2.5.1. Grundlagen der Messmethodik...S. 65 III.2.5.2. Magnetresonanztomographie III.2.5.2.1. Transversale Schnittbilder III.2.5.2.1.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler und laterolateraler Richtung...S. 66 III.2.5.2.1.2. Lage des Herzens und Ausdehnung in dorsoventraler und laterolateraler Richtung...S. 67 III.2.5.2.1.3. Ausdehnung der Nieren in dorsoventraler und laterolateraler Richtung...S. 69 III.2.5.2.1.4. Signalintensität der Nieren und der Muskulatur...S. 70 III.2.5.2.2. Sagittale Schnittbilder

III.2.5.2.2.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler und dorsoventraler Richtung...S. 72 III.2.5.2.2.2. Signalintensität des Lungengewebes und Muskulatur caudal des Hüftgelenkes...S. 73 III.2.5.2.2.3. Lage der Nieren und Ausdehnung...S. 74 III.2.5.2.2.4. Ausdehnung der Leber in craniocaudaler Richtung und Ausdehnung der Gallenblase...S. 75 III.2.5.2.3. Coronale Schnittbilder III.2.5.2.3.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler Richtung...S. 76 III.2.5.2.3.2. Ausdehnung der Leber in craniocaudaler Richtung S. 77 III.2.5.2.3.3. Signalintensität der Leber und der Muskulatur...S. 78 III.2.5.3. Computertomographie III.2.5.3.1. Fensterung...S. 79 III.2.5.3.2. Transversale Schnittbilder III.2.5.3.2.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler und laterolateraler Richtung...S. 79 III.2.5.3.2.2. Hounsfield-Units des Lungengewebes...S. 80 III.2.5.3.2.3. Hounsfield-Units des Plastrons..S. 81 III.2.5.3.2.4. Hounsfield-Units des Carapax..S. 82 III.2.5.3.3. Sagittale Schnittbilder III.2.5.3.3.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler und dorsoventraler Richtung...S. 83 III.2.5.3.3.2. Hounsfield-Units des Lungengewebes...S. 84 III.2.6. Statistische Verfahren...S. 85 IV. Ergebnisse IV.1. Magnetresonanztomographie IV.1.1. Transversale Schnittbilder IV.1.1.1 Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler Richtung

IV.1.1.1.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels...S. 87 IV.1.1.1.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels...S. 88 IV.1.1.2. Ausdehnung des Lungenfeldes laterolateraler Richtung IV.1.1.2.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels...S. 90 IV.1.1.2.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels...S. 91 IV.1.1.3. Lage des Herzens und Ausdehnung in dorsoventraler Richtung IV.1.1.3.1. Dorsoventrale Ausdehnung des Herzens...S. 92 IV.1.1.3.2. Abstand des Herzoberkante zur Carpaxaußenseite dorsal...s. 93 IV.1.1.4. Lage des Herzens und Ausdehnung in laterolateraler Richtung IV.1.1.4.1. Laterolaterale Ausdehnung des Herzens...S. 94 IV.1.1.4.2. Abstand der rechten Herzaußenseite zur Carapaxaußenseite lateral rechts...s. 95 IV.1.1.4.3. Abstand der linken Herzaußenseite zur Carapaxaußenseite lateral links...s. 96 IV.1.1.5. Ausdehnung der Nieren in dorsoventraler Richtung IV.1.1.5.1. Ausdehnung der rechten Niere...S. 97 IV.1.1.5.2. Ausdehnung der linken Niere...S. 98 IV.1.1.6. Ausdehnung der Nieren in laterolateraler Richtung IV.1.1.6.1. Ausdehnung der rechten Niere...S. 99 IV.1.1.6.2. Ausdehnung der linken Niere...S. 100 IV.1.1.7. Signalintensität der Nieren und der Retraktionsmuskulatur des Halses IV.1.1.7.1. Signalintensität der rechten Niere und der Retraktionsmuskulatur des Halses...S. 101 IV.1.1.7.2. Signalintensität der linken Niere und der Retraktionsmuskulatur des Halses...S. 102 IV.1.2. Sagittale Schnittbilder IV.1.2.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler Richtung IV.1.2.1.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels...S. 103 IV.1.2.1.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels...S. 104

IV.1.2.2. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler Richtung IV.1.2.2.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels...S. 106 IV.1.2.2.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels...S. 107 IV.1.2.3. Signalintensität des Lungengewebes und der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes IV.1.2.3.1. Signalintensität des rechten Lungenflügels und der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes...S. 108 IV.1.2.3.2. Signalintensität des linken Lungenflügels und der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes...S. 109 IV.1.2.4. Lage der Nieren und Ausdehnung IV.1.2.4.1. Abstand der rechten Niere zur Plastronaußenseite S. 110 IV.1.2.4.2. Abstand der linken Niere zur Plastronaußenseite S. 111 IV.1.2.4.3. Ausdehnung der rechten Niere...S. 112 IV.1.2.4.4. Ausdehnung der linken Niere...S. 113 IV.1.2.5. Ausdehnung der Leber in craniocaudaler Richtung und Ausdehnung der Gallenblase...S. 114 IV.1.3. Coronale Schnittbilder IV.1.3.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler Richtung IV.1.3.1.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels...S. 115 IV.1.3.1.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels...S. 116 IV.1.3.2. Ausdehnung der Leber in craniocaudaler Richtung...S. 118 IV.1.3.3. Signalintensität der Leber und der Schultergürtelmuskulatur S. 119 IV.2. Computertomographie IV.2.1. Transversale Schnittbilder IV.2.1.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler Richtung IV.2.1.1.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels...S. 120 IV.2.1.1.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels...S. 121

IV.2.1.2. Ausdehnung des Lungenfeldes in laterolateraler Richtung IV.2.1.2.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels...S. 122 IV.2.1.2.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels...S. 123 IV.2.1.3. Hounsfield-Units des Lungengewebes IV.2.1.3.1. Hounsfield-Units des rechten Lungenflügel...S. 124 IV.2.1.3.2. Hounsfield-Units des linken Lungenflügels...S. 125 IV.2.1.4. Hounsfield-Units des Plastrons IV.2.1.4.1. Hounsfield-Units des Plastrons rechts S. 126 IV.2.1.4.2. Hounsfield-Units des Plastrons links..s. 127 IV.2.1.5. Hounsfield-Units des Carapax IV.2.1.5.1. Hounsfield-Units des Carapax rechts.s. 128 IV.2.1.5.2. Hounsfield-Units des Carapax links S. 129 IV.2.2. Sagittale Schnittbilder IV.2.2.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler Richtung IV.2.2.1.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels...S. 130 IV.2.2.1.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels...S. 131 IV.2.2.2. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler Richtung IV.2.2.2.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels...S. 133 IV.2.2.2.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels...S. 134 IV.2.2.3. Hounsfield-Units des Lungengewebes IV.2.2.3.1. Hounsfield-Units des rechten Lungenflügels...S. 135 IV.2.2.3.2. Hounsfield-Units des linken Lungenflügels...S. 136 IV.3. Varianzkomponentenanalyse...S. 137 V. Diskussion V.1. Zielsetzung...S. 138 V.2. Sedation...S. 139 V.3. Erstellung der Aufnahmen V.3.1. Erstellung der digitalen Röntgenaufnahmen...S. 142

V.3.2. Erstellung der magnetresonanztomographischen Aufnahmen...S. 142 V.3.3. Erstellung der computertomographischen Aufnahmen...S. 143 V.4. Messmethodik...S. 143 V.5. Messungen.S. 144 V.5.1 Magnetresonanztomographie V.1.1. Transversale Schnittbilder V.1.1.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler und laterolateraler Richtung...S.145 V.1.1.2. Lage und Ausdehnung des Herzens...S. 146 V.1.1.3. Ausdehnung der Nieren in dorsoventraler und laterolateraler Richtung...S. 147 V.1.1.4. Signalintensität der Nieren und der Retraktionsmuskulatur des Halses...S. 148 V.1.2. Sagittale Schnittbilder V.1.2.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler und dorsovetraler Richtung...S. 149 V.1.2.2. Signalintensität des Lungengewebes und der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes...S. 149 V.1.2.3. Lage der Nieren und größte Ausdehnung...S. 150 V.1.3. Coronale Schnittbilder V.1.3.1. Ausdehnung der Lungenflügel in craniocaudaler Richtung..S. 151 V.1.3.2. Ausdehnung der Leber in craniocaudaler Richtung und Ausdehnung der Gallenblase...S.152 V.1.3.3. Signalintensität der Leber und der Schultergürtelmuskulatur S. 152 V.5.2. Computertomographie... S. 153 V.2.1. Transversale Schnittbilder V.2.1.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler Richtung und Hounsfield-Units des Lungengewebes...S. 154 V.2.1.2. Hounsfield-Units der Plastrons und des Carapax...S. 155

V.5.3. Varianzkomponentenanalyse...S. 155 VI. Zusammenfassung...S. 157 VII. Summary...S. 159 VIII. Literaturverzeichnis...S. 161 IX. Abkürzungsverzeichnis X. Definitionen XI. Tabellenverzeichnis XII. Abbildungsverzeichnis XIII. Anhang Danksagung

I. Einleitung I. Einleitung Im Laufe der letzten Jahre ist im Bereich des Sektors der Reptilien in der Klientel der Kleintierpraxis eine deutliche Zunahme zu verzeichnen. Der Anteil der Reptilienpatienten, der hierbei allein auf die Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans) entfällt, konnte in einer Untersuchung von LANGENECKER (2006), die in den Jahren 1999 bis 2003 das Patientenaufkommen der Universität Zürich auswertete, mit 8-14 % angegeben werden. Auch eine verstärkte Einfuhr von Reptilien, deren Anzahl sich zwischen 1991 und 1999 nach WEERTH (2001) mehr als verdoppelte, leistet ihren Beitrag zu dieser Entwicklung. Die besondere Anatomie der Schildkröte macht die klinische Diagnostik allgemein und speziell im Bereich der Coelomhöhle nur im begrenzten Maß möglich. Bei Wasserschildkröten sind die am häufigsten erkrankten Organe nach einer pathologischen Studie von SINN (2004) Leber, Niere, Lunge und das Herz-Kreislauf- System. 10% der in der Sprechstunde vorgestellten Patienten sind nach LANGENECKER (2006) an Pneumonien erkrankt. Obwohl Blutuntersuchungen und konventionelles Röntgen inzwischen zum Standard der tierärztlichen Diagnostik im Rahmen der Reptiliensprechstunde gehören, können diese Untersuchungsverfahren viele Krankheitsbilder nur eingeschränkt darstellen. Die Verfahren der Magnetresonanztomographie und der Computertomographie sollen hier eingreifen und helfen, auch im Hinblick auf operative Eingriffe, die dreidimensionale Anatomie von Organsystemen in vivo besser zu verstehen. Die Magnetresonanztomographie, die aufgrund ihres hohen Weichteilkontrastes die Darstellung parenchymatöser Organe besonders gut ermöglicht, bietet in diesem Zusammenhang einen weiteren Vorteil. Da auf dem Gebiet der MRT und der CT in Bezug auf den Bereich der Wasserschildkröten bis dato lediglich Beschreibungen einzelner klinischer Fälle (ABOU-MADI et al., 2004; GARLAND et al., 2002; ABOU-MADI et al., 2001; MC KLVEEN et al., 2000; RAITI u. HARAMATI, 1997) und kleinerer Gruppen (VALENTE et al., 2007a; ARENCIBA et al., 2006; VALENTE et al. 2006 b; CROFT et al., 2004; STTRAUB u. JURINA, 2001; MEYER, 1996) verfasst wurden, sollen im Rahmen 1

I. Einleitung dieser Arbeit Grundlagen zur Darstellung und Beurteilung der anatomischen Strukturen mit diesen beiden bildgebenden Methoden erhoben werden. Hierzu werden Organdimensionen bestimmt und Gewebeeigenschaften ermittelt werden. Diese werden im Vergleich der vier Arten sowie im Seitenvergleich ausgewertet. 2

II. Literaturübersicht II. Literaturübersicht II.1. Anatomie und Physiologie der untersuchten Organe II.1.1. Herz JOHANNSEN (1959) beschreibt bereits das Schildkrötenherz als drei gekammert mit einem vollständigen atrialem Septum und einem Ventrikel. Dem gegenüber weist das Herz nach NAYAK und RAJASINGH (1999) einen dünnwandigen rechten Ventrikel und einen schwammartigen, kontraktilen linken Ventrikel auf, der den Hochdruck erzeugt. Im Vergleich zu Krokodilen existiert wie bei Schlangen ein unvollständiges intraventrikuläres Septum. 2004 fassen GIRLING und HYNES das Herz von nichtkrokodilartigen Reptilien als viergeteilt auf, da sie den Sinus venosus als zusätzliche Kammer sehen. Der Sinus venosus ist nach KIK et al. (2005) eine muskuläre Struktur, in die das venöse Blut aus dem Körper hineinfließt, bevor es in der Diastole des rechten Atriums in selbiges fließt. Dieselben Autoren stellen das Herz von nichtkrokodilartigen Reptilien als dreigeteilt dar. Es besteht aus zwei Atrien und einer durch ein unvollständiges Septum getrennten Hauptkammer. Durch muskulöse Strukturen innerhalb dieses Septum kann der Austausch von oxygeniertem und desoxygeniertem Blut minimiert werden. MURRAY (2006) greift ebenfalls den dreigeteilten Aufbau des Herzens auf und beschreibt auch den Sinus venosus. 3

II. Literaturübersicht rechtes Atrium Ventrikel linkes Atrium linkes Atrium Ventrikel rechtes Atrium Abb. 1: Ventrale und dorsale Ansicht des Herzens einer Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) nach BOJANUS (1819) II.1.2. Lunge Der Lungenflügel einer Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) wird von einem einfach strukturierten Bronchialbaum, dessen Öffnungen (Ostia) in die sieben Recussus münden (Abb. 2a, 2b), mit Luft versorgt (BOJANUS, 1890). PERRY (1978) findet heraus, dass sich das Lungenvolumen mit dem Faktor 1,4 im Verhältnis zum Gewicht des Tieres während des Wachstums vergrößert. Der rechte und der linke Lungenflügel weisen eine ähnliche Größe und Beschaffenheit auf. 55 % der belüfteten Lunge bestehen aus einem gewebefreien Lumen, während der Rest von Parenchym ausgekleidet ist. Dieses wiederum setzt sich aus 90 % Luft und 10 % 4

II. Literaturübersicht Gewebe zusammen. MURRAY (2006) beschreibt die Lungen von Schildkröten als sackartige Strukturen mit schwammähnlichem Aufbau. Abb. 2a und 2b: Aufbau eines Lungenflügels (E : Bronchus sinister, I-VII: Recussus pneumaticum, 1-7: Ostia bronchi) einer Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) nach BOJANUS (1819) 5

II. Literaturübersicht linke Lunge Trachea rechte Lunge linke Niere rechte Niere linke Analdrüse rechte Analdrüse Abb. 3: Dorsale Ansicht der Lungen und angrenzender Organe einer Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) nach BOJANUS (1819) Penis 6

II. Literaturübersicht rechte Lunge linke Lunge Milz Magen Dickdarm Dünndarm Blase rechte Niere linke Niere Abb. 4: Ventrale Ansicht der Lungen und angrenzender Organe einer Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) nach BOJANUS (1819) II.1.3. Kreislaufsystem WYNEKEN und STEIN-BERG (2000) finden im Rahmen von CT- und MRT- Untersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems von Meeresschildkröten heraus, dass bei diesen eine funktionale Trennung des systemischen und pulmonalen Kreislaufes vorliegt. Die Tiere haben die Möglichkeit durch eine Art Shunting, bei dem unter anderem selektiv eine Vasokonstriktion von Lungenarterien im Bereich von arteriovenösen Anastomosen stattfindet, die Perfusion der Lunge zu beeinflussen. Ein Vergleich dieses Systems mit dem von Vertretern der nur entfernt verwandten Gattung Trachemys zeigte, dass bei diesen der genannte Mechanismus nicht 7

II. Literaturübersicht vorhanden ist. Somit kann dieser genannte Mechanismus als Adaptation der Meeresschildkröten an das tiefe Tauchen aufgefasst werden. II.1.4. Niere JACKSON (1992) beschreibt die Nieren von Schildkröten als grob gelappt, rötlich und direkt unter der Wölbung des Carapax am caudalen Körperende gelegen. Dort sind sie nach Auffassung von PETERS (1985) retroperitoneal beiderseits des Kolons zu finden. MADER (1997) weist darauf hin, dass Reptiliennieren kein Nierenbecken haben und die Ureteren sich in das Urodeum entleeren, von wo aus der Urin bei Schildkröten per Reflex dann in die Harnblase gelangt. Er gibt die Position der Nieren von Schildkröten als caudodorsal in der Coelomhöhle über den Hinterbeinen an. GUMPENBERGER (1996) lokalisiert die Nieren von Rotwangen- Schmuckschildkröten (Trachemys scripta elegans) craniomedial des Acetabulums. SPENGLER (1999) beschreibt die paarigen Nieren von Schildkröten als eher rundlich und retroperitoneal, nahe des Carapax und direkt dorsal der Hintergliedmaßen, im caudalen Coelomhöhlenbereich gelegen. Im selben Jahr lokalisiert KEUNECKE (1999) diese am Eingang der Beckenhöhle in retroperitonealer Position. Die caudodorsale Position in der Coelomhöhle direkt ventral des Carapax wird auch von HOLZ (2006) bestätigt. Insgesamt zeigt auch dieses Organsystem ein gewisse Diversität der unterschiedlichen evolutionsbiologischen Verwandtschaftsgruppen auf. II.1.5. Leber DIVERS und COOPER (2000) stellen die Leber von Schildkröten als kurz und breit in ihrer Form und bestehend aus zwei Lobi dar. Eine Gallenblase ist vorhanden. MC ARTHUR et al. (2004) beschreiben die Leber als unvollständig in zwei Lobi geteilt mit 8

II. Literaturübersicht einer Gallenblase in der Peripherie des rechtes Lobus. Die Lage wird als zentral in der Coelomhöhle und caudal des Herzens angegeben. Ventrikel rechtes Atrium linkes Atrium Lunge Magen Leber rechtes Ovar linkes Ovar rechte Analdrüse Blase linke Analdrüse Abb. 5: Ventrale Ansicht der Leber und angrenzender Organe nach BOJANUS (1819) II.2. Erkrankungen bei semiaquatilen und aquatilen Schildkröten KEYMER (1978) diagnostiziert 14 Fälle von Nephrosen bei 122 untersuchten Wasserschildkröten. OTOISHI et al. (1989) bechreiben die Infektion von Meeresschildkröten der Gattung C. carretta in einem Aquarium. Bei einem verstorbenen Tier konnten noduläre Veränderungen auf der Lunge, der Leber, der Milz und an den Augen gefunden werden, die mittels Histologie als durch Mykobakterien induzierte Granulome identifiziert werden konnten. GLAZERBROOK 9

II. Literaturübersicht und CAMPBELL (1990) stellen 18 Fälle von erkrankten Meeresschildkröten unter 104 Tieren (102 Ch. midas, zwei E. imbricata), die in Australien in Farmhaltung leben, vor. 12 der Erkrankungen hatten eine bakterielle Genese, vier waren Parasiten bedingt und vier waren durch die Fütterung verursacht. Unter diesen Tieren waren Patienten mit fokal-nodulären Pneumonien, in deren Zusammenhang Vibrio alginolyticus, Aeromonas hydrophila, Flovabacterium sp. und Pseudomonas sp. isoliert werden konnten. Mykobakterium sp. konnten ebenfalls in zwei Lungen nachgewiesen werden. Aeromonas hydrophila und Flavobacterium sp. verursachten außerdem toxische Veränderungen an Herzen und Nieren, während Vibrio alginolyticus zusätzlich in Zusammenhang mit ulzerativen Panzererkrankungen und Osteomyelitiden isoliert werden konnte. Fibröse Osteodystrophie konnte mit der Fütterung von rohem Fisch in Verbindung gebracht werden. Aeromonas hydrophila wurde von LIN et al. (1997) ebenfalls bei in Teich- Kultur in Taiwan gehaltenen Weichschildkröten (Tr. sinensis) nachgewiesen. Die Tiere zeigten weiße, punktartige Veränderungen im Bereich der Leber und Nekrosen und Hämorrhagien im Bereich der Leber, der Niere und des Verdauungstraktes. LEWBART und MEDWAY (1993) beschreiben einen Fall von mykotischer Pneumonie bei einer Kemp s Ridley Meeresschildkröte (L. kempi). Makroskopisch können moltifokal Granulome nachgewiesen werden, während mikroskopisch Myzele durch Färbung dargestellt werden. In einer Studie mit markierten Ps. concinna und Tr. scripta stellen GARNER et al. (1991, 1993) bei vier Tieren histologische Veränderungen des dermalen Knochens in Form von Nekrosen mit überschießender Wiederherstellung des defekten Knochens fest. JOHNSON et al. (1998) beschreiben ulzerative Läsionen des Carapax, Nekrosen der Leber und granulomatöse Reaktionen in Leber, Niere, Myokard und Lunge bei einem Befall von 16 Tr. s. elegans und Ch. picta mit Trematoden. KEUNECKE (1999) schildert histopathologische Befunde bei Rotwangen-Schmuckschildkröten (Tr. s. elegans) mit interstitiellen Nephritiden und dystrophischen Verkalkungen. DIVERS und COOPER (2000) beschreiben die hepatische Lipidose als häufig auftretende Diagnose bei post mortem Untersuchungen von Reptilien. Tumoren sind bei Reptilien im Allgemeinen, und bei Schildkröten im Speziellen, selten, treten jedoch vereinzelt auf. Eine 10

II. Literaturübersicht retrospektive Studie von SYKES und TRUPKIEWICZ (2006) gibt eine Rate von 1,2 % bei 490 Sektionen von Schildkröten, die zwischen 1901 und 2002 im Zoologischen Garten von Philadelphia gehalten wurden. WORK et al. (2004) sezieren 255 grüne Meeresschildkröten (Ch. mydas) mit fibropapillomatösen Veränderungen, die von den Hawaiianischen Küsten stammen. 39 % der Tiere weisen innere Tumoren auf. Die häufigsten Lokalisationen sind Lunge, Niere und Herz. Fibrome dominieren in der Lunge, der Niere und im muskuloskelatalen System, Myxofibrome im Bereich des Darms und der Milz, und Fibrosarkome im Bereich des Herzens. OROS et al. (2004) beschreiben zwei Fälle von Plattenepithelkarzinomen bei Meeresschildkröten der Gattung C. carretta. Die Karzinome und deren Metastasen können im Bereich der Haut, der Lungen, der Nieren, des Myokards und der Muskulatur nachgewiesen werden. II.3. Blutuntersuchung bei amerikanischen Wasserschildkröten FRYE (1995) gibt Referenzbereiche für hämatologische und klinisch-chemische Parameter an. Für die Art Tr. scripta werden Werte für Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Chlorid, Glucose, Harnstoff und Harnsäure aufgeführt. HEIL (1999) führt Blutuntersuchungen bei 92 Rotwangen-Schmuckschildkröten (Tr. s. elegans) durch und bestimmt neben hämatologischen Parametern durch Trockenchemie-Analyse folgende klinisch-chemische Parameter: Calcium, Phosphor, Magnesium, Gesamtprotein, Albumin, Alanin-Aminotransferase (ALT), Aspartat-Aminotransferase (AST), Glucose, Creatinin, Harnsäure, Harnstoff, Ammoniak, Amylase, Lipase, Creatinkinase, Totalbilirubin, Cholesterin und Triglyceride. 11

II. Literaturübersicht II.4. Grundlagen der bildgebenden Verfahren II.4.1. Magnetresonanztomographie (MRT) Edward Purcell und Felix Bloch entdecken 1945 unabhängig voneinander die magnetische Kernresonanz (NMR, nuclear magnetic resonance). Seit 1976/77 existieren erste magnetresonanztomographischen Aufnahmen des Menschen. 1981 kommen erste klinische Geräte zur Darstellung von Schnittbildern des menschlichen Körpers auf den Markt. Paul Lauterbur und Peter Mansfield erhalten 2003 den Nobelpreis für Medizin für die Entwicklung der bildgebenden Magnetresonanztomographie. Grundlage der MRT ist das magnetische Verhalten von Wasserstoffatomen. Diese besitzen im Kern nur ein einziges Teilchen, ein Proton, das von einem Elektron umkreist wird. Das Proton besitzt einen so genannten Spin, der eine Grundeigenschaft jedes Elementarteilchens ist. Das Proton dreht sich deshalb um sich selbst wie ein Kreisel und besitzt dadurch einen Drehimpuls M, durch den es die räumliche Lage der Rotationsachse beibehalten will. Außerdem besitzt es als rotierende elektrische Ladung ein magnetisches Moment B, durch das es sich wie ein kleiner Magnet verhält. Dieser kann von Magnetfeldern und elektromagnetischen Wellen beeinflusst werden, und induziert dann durch seine Bewegung in einer Spule eine messbare Spannung. Wirkt eine äußere Kraft wie die Schwerkraft G auf einen Kreisel, so versucht diese die Rotationsachse des Kreisels zu verändern. Die daraus resultierende, taumelnde Ausweichbewegung des Kreisels wird als Präzessionsbewegung bezeichnet. Ebenso versucht ein äußeres Magnetfeld B0 alle Protonen entlang seines Feldes auszurichten. Diese zeigen ebenfalls eine Präzessionsbewegung, die eine charakteristischen Frequenz besitzt, die als Larmorfrequenz bezeichnet wird und proportional zur Stärke des Magnetfeldes ist (WEISHAUPT et al., 2003). Unter Normalbedingungen sind die Protonen nicht in gleicher Richtung angeordnet, sondern völlig ungeordnet. Durch das Anlegen des äußeren Magnetfeldes erfahren diese eine gleichförmige Ausrichtung. Sie ordnen sich entweder parallel, niedriger Energiezustand, oder antiparallel, hoher 12

II. Literaturübersicht Energiezustand, zum äußeren Magnetfeld an (WIDMER et al., 1991). Im Endstadium haben sich alle Protonen beruhigt und sich entlang des Magnetfeldes B0 ausgerichtet. Wird nun in dieses stabile System Energie in Form einer elektromagnetischen Welle/Hochfrequenzimpuls eingebracht, deren Frequenz der Larmorfrequenz entspricht, ist die so genannte Resonanzbedingung erfüllt, und die Protonen kippen um 90 aus der Magnetisierung entla ng des äußeren Magnetfeldes B0 heraus. Nach Abschalten dieses Hochfrequenzimpulses, fangen die Protonen wieder an zu präzedieren, da das äußere Magnetfeld B0 versucht, diese wieder entlang seiner Achse auszurichten. Aus der Präzession aller Protonen entsteht ein magnetischer Summenvektor, der in einer Empfangsspule eine Spannung erzeugt, die gleich der Larmorfrequenz ist und das MR-Signal darstellt (WEISHAUPT et al., 2003). Dieser Vorgang kann auch als Zurückkippen der Protonen unter Energieabgabe in die Ausgangsposition entlang des äußeren Magnetfeldes aufgefasst werden. Dieser auch als Relaxation bezeichnete Prozess ist in seiner zeitlichen Ausdehnung von 2 Parametern abhängig: der T1-Relaxationszeit, die durch die unmittelbare molekulare Umgebung der Protonen bestimmt wird, und der T2-Relaxationszeit, die durch Wechselwirkungen der Protonen untereinander bestimmt wird (ASSHEUER u. SAGER, 1997). T1- und T2-Relaxation sind voneinander vollkommen unabhängig und laufen gleichzeitig ab (WEISHAUPT et al., 2003). Durch die unterschiedliche Zusammensetzung der biologischen Gewebe besitzen die unterschiedlichen Gewebe auch verschiedene Relaxationszeiten (KRESKEN et al. 1993). Medien, die wenig Wasserstoffatome enthalten, wie Luft oder Knochen erscheinen generell dunkel, da aus diesen Bereichen kaum Signal emittiert wird (LISSNER u. SEIDERER, 1990). Dies wird als hypointens bezeichnet. Die Skelettmuskulatur stellt sich in T1-gewichteten Sequenzen mit mittlerer Signalintensität dar, während sie in T2-gewichteten Aufnahmen hypointens erscheint. Das Fettgewebe ist sowohl in T1- als auch in T2-gewichteten Sequenzen hyperintens. Es dient deshalb als natürliches Kontrastmittel (LISSNER u. SEIDERER, 1990). Die Kortikalis der Röhrenknochen wird ebenso wie das straffe Bindegewebe in der T1- und der T2-gewichteten Sequenz signallos dargestellt, da mobile Protonen fehlen. Strukturen, die dieses umgeben, wie Fettgewebe und 13

II. Literaturübersicht Knochenmark, dienen durch ihre Signalintensität der indirekten Darstellung (NÄGELE, 1990). Nach IMHOF et al. (1994) liegt der Vorteil der MRT gegenüber dem konventionellen Röntgen und der CT in der starken Vergrößerung des Weichteilkontrastes. II.4.2. Computertomographie (CT) 1895 entdeckt Wilhelm Conrad Röntgen die nach ihm benannten Röntgenstrahlen. 1896 wird die erste Aufnahme eines frakturierten Unterarmes angefertigt. Godfrey Newbold Hounsfield baut 1972 den ersten Computertomographen EMI Mark I mit dem er und James Ambrose 1973 als erstes CT-Bild die Aufnahme eines Frontallappentumors beim Menschen erzeugen. 1979 wird Hounsfield mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Die erste veterinärmedizinische Publikation über die canine CT-Anatomie stammt von FIKE et al. (1980). Das Messsystem besteht aus Röntgenstrahlen und gegenüberliegender Detektoreinheit (HOUNSFIELD, 1973). Seit der Entstehung des ersten Tomographen durchlaufen diese mehrere Verbesserungen in verschiedenen so gennanten Generationen. Bei Spiral- Computertomographen der sechsten Generation durchfährt der Patient kontinuierlich das Röhren- und Detektorgehäuse (Gantry) während ihn ein fächerförmiger Röntgenstrahl aus einer um den Patienten rotierenden Röhre durchstrahlt. Die abgeschwächte Strahlung wird von Detektoren, die sich in ringförmiger Anordnung in der Gantry befinden, registriert (HENNINGER, 2002). Aufgrund der Schwächung der Röntgenstrahlung beim Durchtritt durch das Gewebe kann die Gewebedichte an jedem Punkt des Schnittbildes zahlenmäßig erfasst und so jedem Punkt des Schnittbildes und jedem Organ oder jedem Körpergewebe ein ganz bestimmter Dichtewert zugeordnet werden (MAYRHOFER und HENNINGER, 1995). KRAUTWALD-JUNGHANS (1997) weist auf die hohe Dichteauflösung der Computertomographie im Vergleich zum konventionellen Röntgen hin, die es ermöglicht, wesentlich geringere Dichteveränderungen unterschiedlicher Genese zu 14

II. Literaturübersicht differenzieren. Dies wird schon von WORTMANN (1986) herausgestellt, der darlegt, dass die konventionelle Röntgendiagnostik nicht in der Lage ist, Dichtedifferenzen kleiner als 10 % abzubilden, während die CT im Stande ist, Differenzen von 0,5 % darzustellen (WORTMANN, 1986). Jedem Picture Element Pixel des Tomogramms wird eine CT-Nummer proportional zum Grad der Schwächung der Röntgenstrahlung beim Durchtritt durch das Volume Element Voxel, einem dreidimensionalen Block aus dem durchstrahlten Bereich des Patienten, zugeordnet. Die CT-Nummer stammt aus einer willkürlich festgelegten Skala, deren Nullwert Wasser zugeordnet wird. Dichte Körpergewebe wie Knochen haben hohe positive Werte während Luft im hohen negativen Bereich angegeben wird. Zu Ehren von HOUNSFIELD wird die CT-Nummer in HU (Hounsfield-Units) angegeben (WORTMANN, 1986). Tabelle 1: Auswahl von humanen Geweben und ihrer Dichtewerte auf der Hounsfield-Skala nach SCHWICKERT u. THELEN (1994) Gewebe Hounsfieldeinheiten (HU) Luft -1000 Lunge -400 bis -175 Fett -100 bis -25 Wasser 0 Fließendes Blut 12 Hämatom 55 bis 75 Leber 20 bis 80 Zwischenwirbelscheibe 75 bis 100 Kompakter Knochen 1700 Moderne CT-Geräte haben per Definition 4096 CT-Grauwerte, die unterschiedliche Dichtewerte des Gewebes in Hounsfield-Units repräsentieren. Auf dem Betrachtungsmonitor werden maximal 256 Graustufen dargestellt, während das menschliche Auge 20-50 Grautöne differenzieren kann. Da sich die Dichtewerte des Körpers aber auf einen engen Bereich (Fenster) des Gesamtspektrums beschränken, kann die so genannte Ausspielung des gewählten Fensters dem 15

II. Literaturübersicht vorherrschenden Dichtebereich angepasst werden. Man wählt den mittleren Dichtewert des ausgespielten Fensters (Zentrum, Center, Level) möglichst nah am Dichtebereich des zu untersuchenden Gewebes. Die Fensterbreite (Width) steuert den Kontrast des Bildes. Je enger man diese wählt, desto stärker wird die Kontrastierung der Gewebe, da sich die 20-50 Grautöne auf einen kleineren Dichtebereich verteilen (HOFER, 2003). II.5. Einsatz von Röntgenaufnahmen bei Reptilien II.5.1 Grundlagen JACKSON und SAINSBURY (1992) entwerfen ein Interpretationsprotokoll für die Röntgendiagnostik bei Reptilien und empfehlen für Schildkröten Aufnahmen in craniocaudaler, laterolateraler und dorsoventraler Ebene. SILVERMANN (1993) stellt die verschiedenen Möglichkeiten für bildgebende Diagnostik bei exotischen Kleinsäugern und Reptilien vor. Er fordert für Schildkröten Röntgenaufnahmen in drei Ebenen, wobei die laterolaterale und craniocaudale Aufnahme hauptsächlich für die Beurteilung der Lunge notwendig sind, und weist auch auf die CT als Alternative für die Diagnostik im Bereich des Respirationstraktes hin. STETTER (2000) postuliert, dass Organe wie Leber, Niere und Milz bei Röntgenaufnahmen von Reptilien schlecht abzugrenzen sind, da viscerales Fett weitgehend fehlt. DIVERS und COOPER (2000) bestätigen diese These in Bezug auf die Leber, da deren Schatten bei Schildkröten von allen Reptilien aufgrund der Überlagerung durch den Panzer am schlechtesten darstellbar ist. SCHUMACHER und TOAL (2001) stellen das konventionelle Röntgen als am weitesten verbreitetes Diagnostikum zur Diagnose von Veränderungen des Respirationstraktes, des Gastrointestinaltraktes, des Urogenitaltraktes und des Skelettsystems bei Reptilien, bei dem sowohl metabolische als auch infektiöse Erkrankungen erwähnt werden, bei Reptilien dar. Sie proklamieren Aufnahmen in drei Projektionsebenen für Schildkröten. HERNADEZ-DIVERS und HERNANDEZ-DIVERS (2001) postulierten, dass 16

II. Literaturübersicht Röntgenaufnahmen in drei Ebenen Teil der klinischen Untersuchung von Schildkröten sein sollten. VALENTE et al. (2006 a) fertigen Aufnahmen vom 30 Meeresschildkröten (C. caretta) an, um externe (vertebrale und laterale Knochenschilde) und interne (Bronchi, Korakoide, caudale Lungengrenzen und Acetabula) Orientierungspunkte zu ermitteln, die das Auffinden von anatomischen Strukturen in der Coelomhöhle erleichtern. II.5.2. Herz YOUNG et al. (1994) beschreiben die Veränderung der Herzposition bei vergleichenden Aufnahmen verschiedener Schlangen, bei denen die Tiere jeweils vertikal mit dem Kopf nach unten und nach oben geröngt werden. Sie finden heraus, dass sich die Position des Herzens bei schlanken, arborealen Arten kaum verändert im Vergleich zu kräftigen, terrestrischen Arten wie Crotalus, bei denen die Position bis zu drei Rippen variiert, was der Hälfte des Herzens entspricht. II.5.3. Respirationstrakt WEBER und GÖBEL (1994) finden eine röntgendichte Struktur im Bereich der linken Coelomhöhle einer Griechischen Landschildkröte (T. hermanni), die sich bei der pathologischen Untersuchung des verstorbenen Tieres als Adenokarzinom des Bronchialepithels erweist. DREW et al. (1999) diagnostizieren eine Obstruktion des trachealen Lumens bei einem Königspython (P. regius) mit Dyspnoe, bei der es sich um ein tracheales Chondrom handelt. HERNANDEZ-DIVERS und SHEARER (2002) finden nach röntgenologischem Verdacht durch Mykobakterien verursachte Granulome in der Lunge eines Königspythons (P. regius). LANDBERG et al. (2003) untersuchen mit Hilfe von Röntgen-Videoaufnahmen den Zusammenhang von Bewegung und Atemmechanismus bei Dosenschildkröten (T. carolina), die sich auf einem Laufband bewegen. Sie finden heraus, dass kein Konflikt zwischen Bewegung 17

II. Literaturübersicht und Atmung bei dieser Art besteht im Gegensatz zu grünen Meeresschildkröten (Ch. mydas), von denen bekannt ist, dass diese während terrestrischer Bewegung die Atmung einstellen müssen. Lediglich in Bewegungspausen können die Meeresschildkröten die Atmung fortsetzen.. Obwohl sich die für die Bewegung wichtigen Strukturen Schulter- und Beckengürtel zusammen mit dem beiden Lungenhälften in der knöchern Höhle, begrenzt durch Carapax und Plastron, befinden, ist es den Dosenschildkröten möglich, Lokomotion und Atmung komplett zu trennen, da für die Atmung die transverse Abdominalmuskulatur (Ausatmen) und die schräge Abdominalmuskulatur (Einatmen) genutzt werden. II.5.4. Harnapparat KÖLLE et al. (2000) injizieren ein iodhaltiges Kontrastmittel (Lopamidol) in die Vena coccygealis dorsalis bei 10 gesunden und drei nierenkranken griechischen Landschildkröten (T. hermanni). Die Urographie und Zystographie zeigt keine Akkumulation in Blase und Niere der gesunden Tiere. Eine Kontrastdarstellung der Blase wir lediglich durch direkte Injektion des Kontrastmittel via Zystozentese möglich. Die Autoren weisen darauf hin, dass bei krankhaft veränderten Nieren die intravenöse Urographie wertvolle Aussagen zulässt, während die Zystographie die Diagnose von Fremdkörpern und dislozierten Eiern ermöglicht. II.5.5. Knöcherne Strukturen und angrenzende Gewebe VIRCHOW (1926) beschreibt schon früh anhand von Röntgenbildern das Hand- und Fußskelett von Pantherschildkröten (G. pardalis). Das Skelett einer zweiköpfigen Schlange wird von CUNNINGHAM (1927) via Röntgen untersucht. Ähnliche Untersuchungen führt CEDERSTROM (1931) bei einer zweiköpfigen Schnappschildkröte (Ch. serpentina) durch. CAWSTON (1943) stellt die Bezahnung des Nilkrokodils (C. n. laurenti) durch Röntgen dar. Ein Jahr später vergleicht er die 18

II. Literaturübersicht Bezahnung von Reptilien mit der von Fischen. JOHNSON (1955) diskutiert phylogenetische Zusammenhänge bei Schlangen anhand der Wirbelform, die röntgenologisch dargestellt wird. CUNDAL und SHARDO (1995) finden unter anderem mit Hilfe von Röntgenuntersuchungen heraus, dass Schlangen der Gattungen Nerodia und Tamnophis (Colubridae) ein Kopfskelett besitzen, das aus vier beweglichen Teilen besteht und eine Bewegung der linken und rechten Zähne des Oberkiefers unabhängig voneinander ermöglicht. RAITI und HARAMATI (1997) ordnen das konventionelle Röntgen als Basismethode im Rahmen der Diagnose der Metabolic bone disease ein und stellen dies anhand eines Falles einer graviden Pantherschildkröte (G. pardalis) vor. MC KLVEEN et al. (2000) beschreiben einen Abszess des Mittelohres bei einer Dosenschildkröte (T. carolina). YOUNG et al. (2000) klären ebenfalls den Mechanismus des Nackenaufblasens bei Hühnerfressern (S. pullatus). Hierbei wird eine tracheale Membran durch intratrachealen Luftdruck und Rippenabduktion aufgespannt. RAMSAY et al. (2002) weisen bei Klapperschlangen der Gattung C.willardi eine progressive Osteomyelitis verursacht durch Salmonella arizonae nach. VALENTE (2007 b) vergleicht mit einer Gruppe von Wissenschaftlern bei der röntgenologischen Darstellung der Gliedmaßen von Meeresschildkröten (C. caretta) Mammographie-Folien mit Seltene-Erden-Folien. Sie stellen heraus, dass distale Anteile, und hier im besonderen die Gelenksbereichen, besser mit Mammographie- Folien abgebildet werden können, während proximale Anteile inklusive Becken- und Schultergürtel aufgrund der Überlagerung durch Carapax und Plastron besser mit Seltene-Erden-Folien dargestellt werden können. II.5.6. Weiblicher Genitaltrakt GIBBONS und GREEN (1979) nutzen Röntgenbilder zur Bestimmung der Gelegegröße bei graviden Wasserschildkröten intra vitam. CHRISTENS und BIDER (1986, 1987) verwenden diese Technik ebenfalls bei Zierschildkröten (Ch. p. marginata). ALBERTS (1995) macht statistische Aussagen anhand von 19

II. Literaturübersicht Röntgenaufnahmen über die voraussichtliche Gelegegröße und das Ablegedatum bei Kubanischen Felsenleguanen (C. nubila). Ebenfalls 1995 und in den folgenden Jahren befassen sich wieder Wissenschaftler mit Untersuchungen der Gelegegröße bei Schildkröten. BUHLMANN et al. (1995) finden in diesem Zusammenhang heraus, dass weibliche Individuen der Schildkröten-Gattung D. reticularia ein physiologische Retention von calcifizierten Eiern vom Herbst bis zur Ablage im folgenden Frühling provozieren können, während Vertreter der Arten K. subrubrum und Tr. scripta dieses höchstens über einige Wochen können. VAN-LOBEN-SELS et al. (1997) bestimmen durch Röntgen die Gelegegröße und den Eidurchmesser bei Schildkröten der Art K. sonoriense und finden heraus, dass diese positiv mit der Größe der Individuen korrelieren. Zusätzlich wurde der Beckendurchmesser ermittelt. DODD (1997) stellt die Gelegegröße der Art T. c. bauri dar, die zwischen eins und fünf lag, und positiv mit der Plastron- und Carapaxlänge korreliert. CHEN und LU (1998) beschreiben die Gelegegröße der Art O. sinensis mit sieben bis 17 Eiern in einer gleichzeitig bestimmten Graviditätsperiode von März bis Mai. KELLER (1998) vergleicht diese mehrfach beschriebene Art der Graviditätsbestimmung anhand von Untersuchungen der Art M. leprosa mit der inguinalen Palpation und postuliert, dass erst genannte Methode signifikant bessere Ergebnisse erzielt. ZUFFI et al. (1999) finden bei Untersuchungen an Europäischen Sumpfschildkröten (E. orbicularis) heraus, dass die Gelegegröße positiv mit der Körpergröße und der Carapaxhöhe assoziiert ist. Die Beziehung zur Körpergröße bestätigten auch SOUZA und ABE (2001) bei Betrachtungen von zukünftigen Gelegen bei Wasserschildkröten der Art Ph. geoffroanus. GUMPENBERGER und FILIP (2001) beschreiben die Röntgendiagnostik als Mittel der Wahl zur Einschätzung der Legenot bei verschiedenen Schildkröten (T. graeca, T. hermanni, P. arachnoides und Tr. s. elegans). Sie erstellen Aufnahmen im dorsoventralen und laterolateralem Strahlengang und ergänzen diese Untersuchungen teilweise durch Ultrasonographie. LOVICH und MEYER (2002) stellen die positive Korrelation der Eigröße und der Carapaxlänge bei der Ermittlung der entsprechenden Daten bei westlichen Sumpfschildkröten der Art C. marmorata abermals fest. GARTRELL et al. (2002) vergleichen die drei nichtinvasiven Methoden zur Graviditätsbestimmung bei Skinken 20

II. Literaturübersicht der Gattung T. nigrolutea: Röntgen, Ultraschall und Palpation. Dabei kann die Ultrasonographie prä- und postovulatorische Zustände differenzieren, während Röntgen lediglich für postovulatorische Gelege optimal ist. NEWMAN et al. (2003) entwickeln während einer Laparotomie bei einer Rotwangen-Schmuckschildkröte (Tr. s. elegans) ein Terratom im Bereich des Ovars, nachdem eine Hormontherapie nicht zur Eiablage der röntgenologisch diagnostizierten Eier führte. MATIAS et al. (2006) beschreiben anhand von 14 Fällen von Legenot bei Köhlerschildkröten (G. carbonaria) die Röntgendiagnostik als Mittel zur Diagnosefindung und zur therapeutischen Planung als fundamental. II.5.7. Magen-Darm-Trakt SCHUMACHER et al. (1996) stellen durch Röntgen bei einer echten Karettschildkröte (E. imbricata) eine Colonobstruktion fest, die sich in der Sektion als Volvolus darstellt. TAYLOR et al. (1996) ermitteln die Transitdauer des Magen-Darm- Traktes von Pantherschildkröten (G. pardalis) anhand von dorsoventralen Aufnahmen und Verwendung von oraler Bariumsulfat-Gabe. Laterolaterale Aufnahmen wurden aufgrund der Überlagerung der verschiedenen Weichteilstrukturen als schwer interpretierbar beschrieben. MEYER (1998) beschreibt den Einsatz von Gastrografin als Kontrastmittel zur Darstellung des Magen-Darm-Traktes von griechischen Landschildkröten (T. hermanni) anhand von dorsoventralen Aufnahmen. HELMICK et al. (2000) finden im Rahmen einer Laparotomie einer Meeresschildkröte der Gattung Ch. mydas ein Leiomyom des Darmes. Dieses verursacht eine Striktur, deren Auswirkung auf den Darm in Form einer resultierenden Aufgasung röntgenologisch dargestellt wird. HYLAND (2002) diagnostiziert ebenfalls einen Fremdkörper in Form eines Angelhakens im Ösophagus einer Spitzkopfschildkröte (E. m. macquarii), der chirurgisch entfernt wird. KLAPHAKE et al. (2005) finden bei einer Natter der Art L. triangulum, die mit Anorexie und Regurgitieren vorgestellt wird, durch Röntgen und Ultrasonographie, flüssigkeitsgefüllte Strukturen in der Coelomhöhle, die sich bei der Sektion des 21

II. Literaturübersicht verstorbenen Tieres als durch Helminthen, Kalicepalus spp., verursachte chronische Gastritis und granulomatöse Coelomitis erweisen. DI BELLO et al. (2006) weisen auf den Nutzen von Röntgenaufnahmen mit Kontrastmittel, Bariumsulfat und nichtionischen Iodverbindungen, bei der Bestimmung von Passagezeiten und der Diagnose von Obstruktionen und Fremdkörpern im Bereich des Verdauungstraktes bei Meeresschildkröten hin. II.6. Einsatz der MRT in der Veterinärmedizin II.6.1. Herz ROMVARI et al. (2005) stellen durch CT- und MRT-Untersuchungen den Effekt der Brustmuskelentwicklung von Fleischtyp-Puten auf die Herzleistung beziehungsweise das Herzkreislaufsystem dar. II.6.2. LEBER REUTER et al. (2001) stellen die bildgebenden Verfahren Ultraschall, CT und MRT bei der Diagnostik der Leber-Echinococcose bei Menschen gegenüber. Dabei wird die CT als bestes Verfahren gewertet, wobei darauf hingewiesen wird, dass die MRT nekrotische Areale und multivesikuläre Strukturen besser darstellt Bei 8 Schafen mit chronischer F. hepatica-infektion vergleichen GONZALO-ORDEN et al. (2003) sonographische, computertomographische und kernspintomographische Techniken. Sowohl CT-, als auch MRT-Bilder zeigen noduläre Läsionen der Leber in fünf Fällen. Obwohl anhand der MRT-Aufnahmen frühe Gänge der Parasiten darstellbar sind, die via CT nicht erkennbar sind, können via MRT nur in einem Fall sich bewegende Parasiten sichtbar gemacht werden, die durch die CT in vier Fällen erkennbar sind. Außerdem ist die MRT der CT bei der Abbildung dilatierter Ductuli überlegen. 22

II. Literaturübersicht II.6.3. Knöcherne Strukturen und angrenzende Gewebe DAVIS et al. (2002) vergleichen die konventionelle Röntgendiagnostik mit CT- und MRT-Aufnahmen bei der Untersuchung von Osteosarkomen an 10 amputierten Hundegliedmaßen. Die MRT ist insgesamt bei allen Untersuchungen mit der geringsten Genauigkeit behaftet, unterschätzt aber keinen der Tumoren in Bezug auf seine Größe, was von den Autoren herausgehoben wird, da die Unterschätzung als wesentlicher Grund für eine unvollständige Exzision und somit für Rezidive gilt. WALLACK et al. (2002) beschreiben ebenfalls für die präoperative Abschätzung von intramedullären Osteosarkomen die MRT als genaues und sinnvolles Verfahren. DE RYCKE et al. (2003) vergleichen die CT mit der MRT bei der Darstellung der Nasenhöhle und der paranasalen Sinus von Hunden. Die MRT ist der CT im Bereich der Conchen, Septen und Turbinalia überlegen, da sie diese Strukturen aufgrund des Mukosaüberzuges besser darstellen kann. SAUNDERS et al. (2004) stellen CT und MRT bei der Diagnose der nasalen Aspergillose bei Hunden gegenüber und bestätigen diese Erkenntnisse. Beide Verfahren werden in diesem Zusammenhang als insgesamt besser als das konventionelle Röntgen eingeschätzt. Die MRT eignet sich im Rahmen dieser Fragestellung zur Beurteilung des veränderten Weichteilgewebes. Zusätzlich ist eine Differenzierung zwischen verändertem Weichteilgewebe und Sekret beziehungsweise Pilzkolonien möglich. BARBER et al. (2006) nutzen die MRT um eine Veränderung der medullären Höhle und des fibrocartilaginösen und subchondralen Knochenbereiches des distalen Sesambeines eines Pferdes mit Lahmheit darzustellen, die durch konventionelles Röntgen nicht diagnostiziert werden kann. II.6.4. Gelenke WIDMER et al. (1991) beschreiben die Anwendung der MRT am Kniegelenk des Hundes. Arthrosebildungen stehen hier im Vordergrund. KRESKEN et al. (1993) berichten über den Einsatz der Kernspintomographie im Bereich des Hüftgelenkes beim Hund. TIDWELL et al. (1994) untersuchen Hunde mit Verdacht auf Ruptur des 23

II. Literaturübersicht Ligamentum cruciatum in der MRT, während sich RICHTER (1997) mit der MRT- Untersuchung des Kniegelenkes beim Hund mit besonderem Augenmerk auf Kreuzbandplastiken befasse. Die Kontrast unterstützte Arthrographie des Schultergelenkes des Hundes gelingt VAN BREE et al. (1995). Die MRT erweist sich als nützlich, um das Ausmaß der subchondralen Läsionen bei Hunden mit Osteochondrosis dissecans (OCD) zu bestimmen. SNAPS et al. (1997) vergleichen die Befunde der konventionellen Röntgendiagnostik und der MRT mit denen, die intra operationem bei Hunden mit Ellbogengelenksdysplasie erhoben werden. BLAIK et al. (2000) stellen die physiologische Anatomie des equinen Tarsus in der MRT dar. Tabelle 2: Erscheinen des Normalgewebes des Pferdes im T1- und T2 gewichteten MRT-Bild nach BLAIK et al. (2000) Gewebe T1 T2 Trabekulärer Knochen Weiß Grau Subchondr./kortik. Schwarz Schwarz Knochen Gelenkknorpel Hellgrau Dunkelgrau bis Schwarz Muskel Unterschiedl. Grau Grau Sehnen/ Bänder Dunkelgrau bis Schwarz Dunkelgrau Fett Weiß Grau Synovia Grau Weiß STADIE (2003) vergleicht die MRT-Untersuchung gesunder und erkrankter Schultergelenke bei Hunden mit den Ergebnissen der radiologischen Diagnostik. Die MRT bietet bei Veränderungen im Bereich der Sehnen eine Sensitivität von 100 %. Lediglich bei 9 von 12 untersuchten Patienten können Veränderungen röntgenologisch dargestellt werden. BRÜHSCHWEIN (2005) untersucht die physiologische Anatomie des caninen Carpalgelenkes bei großwüchsigen Hunden mit CT- und MRT-Aufnahmen und vergleicht diese mit Kryoschnitten und Plastinaten. Der Schwerpunkt liegt im Bereich des Weichteilgewebes. Kleine Sehnen und Bänder können nur in der MRT als hypointense Strukturen erkannt werden. 24

II. Literaturübersicht II.6.5. Gehirn und Rückenmark SANDE (1992) stellt die Wirbelsäule von Hunden via MRT dar. KARKKAINEN u. PUNTO (1993) nutzen die MRT bei der Diagnose von Hirntumoren beim Hund. SPOORMAKERS et al. (2003) weisen beim Vergleich der CT- und MRT-gestützten Diagnostik von Gehirnabszessen bei mit Sc. equi spp. equi infizierten Pferden darauf hin, dass gerade kleinere Läsionen durch Strahlenhärtungsartefakte in der CT besser durch die MRT beschrieben werden können, die zusätzlich durch den überlegenen Weichteilkontrast den Abszess von den ihm umgebenden Ödem besser abgrenzen kann. II.7. Einsatz der CT in der Veterinärmedizin II.7.1. Herz HAHN et al. (1985) untersuchen die Herzdynamik von Hunden anhand von Kontrast- CT-Aufnahmen von 62 Hunden. Die Perfusion normal Sauerstoff versorgter und ischämiescher Myokardbezirke wird verglichen. SCHWARZ et al. (2002) beschreiben 21 Fälle von Mineralisation des Herzens und der Aorta ascendens bei Hunden, bei denen ältere Patienten und Rottweiler überdurchschnittlich vertreten sind. Bei zwei Tieren werden die Veränderungen im Bereich der Aorta in der CT dargestellt. LEPPIN (2005) empfiehlt aufgrund von 10 Fall-Darstellungen die CT als ergänzende Diagnose-Technik bei der Diagnose von peri- und parakardialen Erkrankungen. Die Herzleistung als Zuchtkriterium bei Schweinen wird von ROMWARI et al. (2005) bei Schweinen via CT und MRT anhand der Kapazität bestimmt. Außerdem werden altersabhängige Fleischgehalte und Fleischverteilungen von Fleischtyp-Schweinen mit Magaliza-Schweinen verglichen. Diese Autoren liefern ebenfalls die Körperzusammensetzung von Fleischtyp-Puten, sprich die Fett- und Muskelverteilung, deren Lokalisation und die Fett-Protein-Gehalte von Gänselebern anhand von Hounsfield-Einheiten. Außerdem werden bei Puten ebenfalls durch CT- 25

II. Literaturübersicht und MRT-Untersuchungen der Effekt der Brustmuskelentwicklung auf die Herzleistung bzw. das Herzkreislaufsystem untersucht. II.7.2. Lunge HERMANN et al. (1980) finden heraus, dass durch Strahlen bedingte Veränderungen an Lungen von 24 Kaninchen früher durch CT als durch konventionelles Röntgen zu identifizieren sind. AHLBERG et al. (1985) beschreiben die Lagerung der Patienten auf dem Bauch bei konventionellen Röntgen-Untersuchungen und bei der CT als optimal, Probanden sind Beagles. TELLKAMP et al. (1985) stellen Kriterien zur Einstufung der radiogenen Pneumopathie auf. Sie entwickeln diese anhand eines Tierexperimentes mit 56 Ferkeln. Die CT wird von SCHILD et al. (1986) als eine Untersuchungsmethode empfohlen, durch die im Vergleich zur unterlegenen, konventionellen radiologischen Untersuchung, bei allen 27 in der Studie verwendeten Hunden eine induzierte Lungenkontusion festgestellt werden kann. Der Effekt einer Pneumonektomie bei juvenilen und adulten Beagles auf den verbleibenden Lungenflügel wird von JOHNSON et al. (1991) dargestellt. CHEN et al. (1992) kennzeichnen die Morphologie von Säugetier-Lungen anhand von CT- Untersuchungen an 21 Lungen von Schweinen, Kaninchen, Hunden und Schafen und vergleichen diese mit der menschlichen Lunge. CADORE et al. (1993) nutzen die CT zur Differenzierung von Lungenveränderungen bei Lämmern, die experimentell mit dem Maedi-Vina-Virus infiziert werden. WALKER et al. (1993) untersuchen die Folgen eines induzierten Pneumothorax bei sechs Bluthunden mittels CT. KRAUTWALD-JUNGHANS et al. (1998) beschreiben in zwei Arbeiten die Lungen und Luftsäcke von gesunden und an Atemwegssymptomatiken leidenden Graupapageien und Amazonen. Nach Auffassung der Autoren ist im Vergleich zum konventionellen Röntgen die CT lediglich in der Beurteilung der Lunge, nicht aber in der Beurteilung der Luftsäcke überlegen. In einer dritten Arbeit werden von KRAUTWALD-JUNGHANS et al. (1998) fünf Amazonen und zwei Graupapageien untersucht. Sie ermitteln Werte für die Dichte und das Volumen der respiratorischen 26

II. Literaturübersicht Organe und vergleichen diese morphometrischen Daten mit denen, die sie aus Untersuchungen an sechs Amazonen und zwei Graupapageien mit Silikon-Ausguss- Präparaten gewonnen haben. Vergrößerte Lymphknoten, Atelektasen, Karzinome und Entzündungen werden dargestellt. Neoplasien und Atelektasen bei Hunden können SCHWARZ et al. (1999) bereits aufzeigen. HENNINGER (2003) führt bei fünf Katzen mit respiratorischen Symptomen konventionelle und Kontrast unterstützte CT-Scans durch. CHATURVEDI und LEE (2005) nutzen die CT in Kombination mit Silikonausgusspräparaten von Lungen bei der Beschreibung der Aufzweigung des Bronchialbaumes bei Mäusen und Hunden. Die CT-Technik wird von JENSEN (2005) als sehr nützlich bei der Differenzierung von primärem und sekundärem, spontanem Pneumothorax bei Hunden beschrieben. WALKER et al. (2005) stellen die Lungenveränderungen eines Mischlingsrüden nach anaphylaktischem Schock verursacht durch Bienenstiche dar. Sie weisen auf die Nützlichkeit dieses Verfahrens hin. Die Infektion der Lunge von Katzen mit der Nematoden-Species A. abstrusus ist nach PAYO-PUENTE et al. (2005) oft schwer von anderen respiratorischen Erkrankungen zu unterscheiden. Deshalb werden in zwei Fällen mit manifester Infektion konventionelles Röntgen mit dem CT verglichen. Obwohl eine definitive Diagnose auch anhand der CT-Bilder nicht hinreichend möglich ist, sind die Läsionen doch deutlicher im CT als in den Röntgenaufnahmen zu erkennen. LIM-CHANGYUN et al. (2005) führen bei einem zwei Jahre alten Cocker-Spaniel ein CT-Untersuchung durch, in deren Verlauf manifeste, zylindrische und tubuläre Bronchiektasien diagnostiziert werden können, die im Rahmen der röntgenologischen Untersuchung des Patienten, der unter chronischer Bronchopneumonie leidet, nicht erkannt werden. Dies begründen die Autoren mit Infiltrationen und mukösen Ansammlungen im Lungengewebe, die die Ektasien verdecken. PAOLINI et al. (2006) vergleichen die Befunde der radiographischen und computertomographischen Untersuchungen mit histopathologischen Befunden der tracheobronchialen Lymphknoten (TBLNs) bei 14 Hunden mit primären Lungentumoren. Die Sensitivität der CT-Diagnostik wird in dieser retrospektiven Studie mit 83 %, die Spezifität mit 100 % angegeben. Die Autoren empfehlen die Computertomographie als Teil des Stagings, um präzisere Ergebnisse zu erhalten. Diese Ergebnisse werden durch Befunde von NEMANIC et 27

II. Literaturübersicht al. (2006) unterstützt. Die Autoren untersuchen 18 Hunde im Hinblick auf metastatische Neoplasien der Lunge und stellen die Ergebnisse der Röntgen- Untersuchung denen der CT gegenüber. Hierbei wird deutlich, dass lediglich 9 % der via CT detektierten Umfangsvermehrungen, die histologisch als oben genannte Neoplasien anzusprechen sind, durch Röntgenaufnahmen des Thorax ebenfalls diagnostiziert werden können. In den CT-Aufnahmen werden Knoten ab einem Durchmesser von einem Millimeter erkannt, während diese für die Röntgen-Diagnose einen Durchmesser von 7-9 Millimeter aufweisen müssen. Aufgrund dieser signifikant höheren Sensitivität solle das CT laut der Autoren bei jedem Patienten mit Verdacht auf neoplastische Weichteilgewebeveränderungen in der Lunge eingesetzt werden. Bei 12 Fällen von spontanem Pneumothorax bei Hunden heben AU et al. (2006) das CT als besseres Diagnostikum hervor, speziell im Vergleich mit konventionellem Röntgen in Bezug auf die Feststellung der eigentlichen Genese in Form von Bullae oder Blebs. Obwohl der Pneumothorax selbst mit einer Sensitivität von 100 % durch Röntgenaufnahmen erkannt wird, wird lediglich bei zwei von 12 Patienten mit dieser Technik die erwähnte Grundlage festgestellt; bei 9 von 12 Tieren ist dieses mittels CT möglich. Außerdem werden ducrh Röntgen nur vier von 12 veränderten Lungenlappen identifiziert, während ducrh CT 13 von 17 erkannt werden. II.7.3. Niere SUKHIANI et al. (1993) können durch CT eine Umfangsvermehrung im Abdomen eines norwegischen Elchhundes der rechten Niere zuordnen. Diese wird nach chirurgischer Entfernung als Nephroblastom angesprochen. MOE und LIUM (1997) beschreiben die CT als optimales Verfahren für die Früherkennung von Cystadenokarzinomen der Nieren bei Deutschen Schäferhunden. Außerdem finden sie bei den Untersuchungen an 14 erkrankten und zwei gesunden Tieren heraus, dass dieses Verfahren ebenfalls geeignet ist, Zysten von soliden Tumoren zu unterscheiden. Zysten können ab einer Größe von zwei bis drei Millimetern erkannt 28

II. Literaturübersicht werden. Sie empfehlen die CT als Screening-Verfahren für die Zucht. REICHLE et al. (2002) untersuchen jeweils fünf gesunde und fünf an polycystic kidney disease erkrankte Katzen mittels Ultraschall und Kontrast-CT. Der Vergleich der Nieren- Volumina ergibt keine signifikanten Unterschiede der zwei Gruppen und der durch die zwei Methoden erhobenen Werte. Ein duplizierter Ureter bei einem kastrierten Rüden wird von ESTERLINE et al. (2005) mittels CT dargestellt. II.7.4. LEBER CLAUSSEN et al. (1983) führen Studien an Kaninchen mit implantierten Lebertumoren durch, die ohne Kontrastmittel nicht sichtbar gemacht werden können, da sie sich als isodens mit dem intakten Lebergewebe herausstellen. TIEMESSEN (1992) versucht, krankhafte Veränderungen an Lebern von Hunden darzustellen. KNEISSL et al. (1998) gelingt die Differenzierung der Leber-Lobi, der Lebergefäße und der Vena cava anhand der CT-Untersuchungen von sechs toten und 12 lebenden Hunden. Bei den lebenden Tieren wird Kontrastmittel eingesetzt. REUTER et al. (2001) stellen die bildgebenden Verfahren Ultraschall, CT und MRT bei der Diagnostik der Leber-Echinococcose bei Menschen gegenüber. Dabei wird die CT als bestes Verfahren gewertet, welches vor allem die kalzifizierten Bereiche optimal abbildet, wobei die MRT nekrotische Areale und multivesikuläre Strukturen besser darstellt und die Sonographie als Screening-Verfahren empfohlen wird. GONZALO- ORDEN et al. (2003) vergleichen sonographische, computertomographische und kernspintomographische Aunahmen von 8 Schafen mit chronischer F. hepatica- Infektion. Sowohl CT-, als auch MRT-Darstellungen zeigen noduläre Läsionen der Leber bei fünf Schafen. Bei vier Probanden können durch CT Parasiten in Bewegung dargestellt werden. SCHARF et al. (2004) führen an einem Hund, der mit Echinococcus multilocularis infiziert ist, zwei CT-Studien durch, um die Läsionen in der Leber darzustellen. ENDO et al. (2004) kennzeichnen die Geometrie und Lage der Leber eines verstorbenen Orang-Utans. NAKAMURA et al. (2005) testen die klinische Anwendung der CT bei der Diagnose der felinen hepatischen Lipidose. Sie 29

II. Literaturübersicht führen Fütterungsexperimente durch und ermitteln durch CT-Scans von 26 gesunden Katzen einen Wert von 56 + 5.6 Hounsfield-Units für die Leber normal gefütterter Tiere. So können abweichende Werte in Hungerzuständen bewertet werden. II.7.5. Knöcherne Strukturen und angrenzende Gewebe KRAUTWALD-JUNGHANS und KOSTKA (1998) stellen die Schädelstrukturen und dort im Besonderen die Conchae nasales und die Sinus von Psittacinen und Greifvögeln im Rahmen von CT-Untersuchungen dar. DAVIS et al. (2002) vergleichen die konventionelle Röntgendiagnostik mit CT- und MRT-Aufnahmen bei der Untersuchung von Osteosarkomen an 10 amputierten Hundegliedmaßen. Die tatsächliche Tumorlänge, mikroskopisch anhand der neoplastischen Zellen und der assoziierten Fibrose ermittelt, wird den in den bildgebenden Verfahren bestimmten Werten gegenübergestellt. Dabei zeigt sich, dass die konventionellen Röntgenaufnahmen bei 90% der Tumore eine exakte Lokalisation erlauben, bei 10 % aber die Größe unterschätzen. Die CT erweist sich als beste Methode in Bezug auf die Größenbestimmung der Fibrose, unterschätzt aber ebenfalls 10% der Tumoren in Hinblick auf ihre Größe. Im gleichen Jahr stellen DE VOE et al. durch CT das Ausmaß eines Osteoms im Bereich der Mandibeln eines Frettchens dar. DE RYCKE et al. (2003) vergleichen die CT mit der MRT bei der Darstellung der Nasenhöhle und der paranasalen Sinus von Hunden. Die CT erweist sich als ideal in Bezug auf die Beschreibung der knöchernen Strukturen und Höhlen. SAUNDERS et al. (2004) stellen CT und MRT bei der Diagnose der nasalen Aspergillose bei Hunden gegenüber und bestätigen diese Erkenntnisse. Beide Verfahren werden als insgesamt besser als das konventionelle Röntgen in diesem Zusammenhang beschrieben. Ducrh CT können Läsionen des kortikalen Knochens besser beurteilt werden, da dieses Verfahren den natürlichen Kontrast zwischen Luft und Knochen zu nutzen vermag. 30

II. Literaturübersicht II.7.6. Gelenke KRONE (2002) beschreibt die Darstellung der OCD in verschiedenen Gelenken des Hundes mittels CT. BRÜHSCHWEIN (2005) untersucht die physiologische Anatomie des caninen Carpalgelenkes bei großwüchsigen Hunden mit CT- und MRT- Aufnahmen und vergleicht diese mit Kryoschnitten und Plastinaten. Der Schwerpunkt liegt im Bereich des Weichteilgewebes. Große Bänder und Sehnen können in der CT als hyperdense Strukturen angesprochen werden, während kleine Sehnen und Bänder durch die CT nicht dargestellt werden können. II.7.7. Gehirn und Rückenmark FIKE et al. (1981) stellen bereits die Anatomie des Hundegehirns mittels CT dar. Es folgen Darstellungen physiologischer und pathologischer Zustände des Zentralnervensystems und vor allem der Wirbelsäule mit besonderem Schwerpunkt im Bereich der Neurologie: PARK (1990), TIPOLD u. TIPOLD (1991), SANDE (1992), SHORES et al. (1992), CHAMBERS et al. (1994), HATHCOCK (1994), HARA et al. (1994), SHARP et al. (1995), VAN HAM et al. (1995), JONES et al. ( 1994, 1995, 1996), FEENEY et al. (1996), DROST et al. (1996), OLBY et al. (2000), ZANDER (2002), ZANDER et al. (2002). SCHRÖDER (2003) bestimmt Dichtewerte in Hounsfield-Units (HU) von Weichteilgeweben in Form verschiedener Hirnareale, die von der knöchernen Schädelkalotte umgeben sind. II.7.8. Gefäße FRANK et al. (2003) vergleichen die Befunde einer Kontrast-CT mit iodhaltigem Kontrastmittel von 10 gesunden Hunden mit 10 Tieren mit einem portosystemischen Shunt. Sie stellen die Aorta, die caudale Vena cava, die Vena porta und die Shunt- Gefäße dar. Bei einem drei Jahre alten Briard-Mischling diagnostizieren WEINGART 31

II. Literaturübersicht et al. (2005) in Verbindung mit einer primären Pfortader-Hypoplasie multiple, gewundene Gefäße mit einem Durchmesser von circa 0.8 Millimetern im Bereich der linken Niere, des Mesojejunums und des Mesocolons durch CT-gestützte Angiographie. WINTER et al. (2005) führen bei fünf Beagles eine Kontrastangiographie im CT durch und stellen das arterielle und venöse System der Leber dar. ESTERLINE et al. (2005) beschreiben die CT-gestützte Lymphangiographie als akkurateres Verfahren für die Darstellung von Aufzweigungen des Ductus thoracicus im Vergleich zu einer durch konventionelles Röntgen gestützten Lymphangiographie bei Hunden mit intrathorakalen Erkrankungen. Bei einem vier Monate alten West Highland Terrier wird echokardiographisch eine Stenose der Arteria pulmonalis von MAC GREGOR et al. (2006) diagnostiziert. Zusätzliche Stenosen peripherer Arterien können allerdings erst mit Hilfe einer Angiographie in einem Computertomographen aufgezeigt werden. CACARES et al. (2006) kennzeichnen mit Hilfe einer Angiographie mit iodhaltigem Kontrastmittel im CT bei 9 Beagle-Mix Hunden die arterielle Versorgung, die Perfusion des Parenchyms und das venöse System des caninen Pankreas. II.7.9. Verschiedene Gewebe HAUBITZ et al. (1988) untersuchen den Schädel des Eichstädt-Archaeopteryx mittels CT. Weiterführende Untersuchungen zum Aufbau des Gehirnes und des Innenohres finden durch ALONSO et al. (2004) anhand des London-Archaeopteryx statt. Die Neuroanatomie des fliegenden Archosauriers Pterosaurus und des Vogels werden von WITMER et al. (2003) anhand der Struktur des Gehirnes und des Vestibularapparates verglichen. SANDER und FABER (2003) stellen Bezüge zwischen einem in dem Alpen gefundenen Omphalosaurus aus dem frühen Trias und dem Ichthyosaurus anhand des Gebisses und der Zahnfolge her. Die zu Grunde liegenden Daten werden mittels CT-Scans ermittelt. PROBST und KNEISSL (2001) stellen die Vena portea, das craniale Duodenum descendens, die Milz und den Fundus des Magens als Orientierungsstrukturen für 32

II. Literaturübersicht das Auffinden des caninen Pankreas in der CT dar, nachdem sie zuvor an fünf Kadavern das Pankreas durch Kontrastinjektion in die Portalvene kennzeichneten haben und diese Darstellung anschließend mit Plastinaten der selben Drüsen verglichen haben. BRETTSCHNEIDER (2001) beschreibt physiologische und pathologische Zustände verschiedener Knochen- und Weichteilgewebe mittels CT bei kleinen Nagetieren und Frettchen. GARLAND et al. (2002) diagnostizieren mittels CT das Fehlen der Schwimmblase bei einem Fetzenfisch mit Balance-Problemen, ein Geldstück im Magen eines Faultieres mit Wachstumsdepression, eine Fraktur des Temporalknochens bei einer Kröte mit Tortikollis, ein Hämatom im Abdomen bei einem Papageientaucher mit Wachstumsdepression, ein Fall von Pectus Excavatum bei einem See-Otter, ein Hepatom bei einem Koi und ein Leiomyosarkom bei einer apathischen Katze. SZEKELY et al. (2004) untersuchen per CT Schwimmblasenveränderungen von Europäischen Aalen (A. anguilla), die durch Infektion mit dem parasitischen Wurm A. crassus verursacht wurden. Dabei liefert die CT im Vergleich zum konventionellen Röntgen detalliertere Informationen über infektionsbegleitende Wandverdickungen der Schwimmblase, deren innere Struktur und die Lokalisation der Parasiten. ROHLEDER et al. (2006) werten die CT in ihrer Spezifität als gleichwertig und in ihrer Sensitivität als überlegen gegenüber dem konventionellem Röntgen in Bezug auf die Diagnose von Mittelohrerkrankungen bei Hunden. Das können LEE et al. (2004) im Rahmen einer Fallbeschreibung eine Otitis media bei einem Shih Tzu detaillierter mittels CT als mit konventionellem Röntgen darstellen. II.8. Einsatz der MRT bei Reptilien II.8.1. Grundlagen STOSKOPF (1989) beschreibt den Einsatz der bildgebenden Verfahren MRT und CT in der Zoo- und Wildtiermedizin. Als vorteilhaft an der MRT wird von dem Autor die Möglichkeit angeführt, durch bessere Kontrastauflösung Weichteilgewebe effizienter 33

II. Literaturübersicht kennzeichnen zu können. Das Verfahren eignet sich nach seiner Auffassung besonders gut zur Diagnostik im Bereich des Gehirns und des ZNS allgemein. JACKSON und SAINSBURY (1992) stellen CT- und MRT-Aufnahmen von Reptilien vor. Sie heben die gute Detailerkennbarkeit der Weichteilgewebe in den MRT- Aufnahmen heraus und nennen durchschnittliche Untersuchungszeiten von 45 bis 60 Minuten. Außerdem weisen sie auf den Nutzen bei der Erfassung von Veränderungen des ZNS hin. II.8.2. Herz STRAUB und JURINA (2001) heben die Einsatzmöglichkeiten der MRT bei der Beschreibung von physiologisch- und pathologisch-anatomischen Organdarstellungen bei Schildkröten hervor. Sie können das Herz, dessen Bewegung nach ihrer Auffassung nicht die Untersuchung anderer Organe stört, in allen Projektionsebenen darstellen. II.8.3. Lunge STRAUB und JURINA (2001) vertreten die Meinung, dass in der MRT aufgrund des hohen Luftgehaltes der Lungen von Schildkröten lediglich deren Septa, welche in T2- und protonen-gewichteten Aufnahmen am besten abgebildet werden, zu erfassen sind. Pathologische Zustände wie milde Infektionen, die nicht auf Röntgenaufnahmen abzubilden sind, können mit diesen derart gewichteten Aufnahmen diagnostiziert werden; auch die Visualisierung von Lungenblutungen ist möglich. In transversalen Aufnahmen präsentieren sich die Lungen nahezu symmetrisch und nehmen die Hälfte des Körpers ein. CROFT et al. (2004) untersuchen 8 grüne Meeresschildkröten (Ch. mydas) mit kutanen Fibropapillomen. Die Tiere werden geröngt und in coronaler und transversaler Ebene im MRT gescant. Bei fünf Tieren sind knotige Veränderungen in der Lunge via MRT nachzuwiesen, von denen nur zwei radiographisch ersichtlich 34

II. Literaturübersicht waren. Die Autoren stufen die MRT deshalb als wertvoll im Rahmen der Diagnose von internen Tumoren bei Schildkröten mit kutanen Fibropapillomen ein. Zeitgelich wird von EFFER (2004) die vertikale Lungenausdehnung im transversalen T2- gewichteten Schnittbild gemessen. Anhand von der Organlage und den Knochennähten des Panzers als Referenzpunkte wird der Bereich der Schildkröte im transversalen Schnittbild für die Messung aufgesucht, an dem das Tier in der coronalen Ebene die maximale Breite aufweist. Es wird der Durchmesser beider Lungenanteile wie folgt bestimmt. Tabelle 3: Ausdehnung der Lungenflügel von Griechischen Landschildkröten in der MRT nach EFFER (2004) Lunge (rechts) Lunge (links) Lunge maximal laterolateral laterolateral dorsoventral HU1 66,16 68,61 38,29 HU2 71,58 74,47 44,19 HU1 = Messung vor der Hibernation (Mittelwerte in Millimetern) HU2 = Messung nach der Hibernation (Mittelwerte in Millimetern) II.8.4. LEBER STRAUB und JURINA (2001) weisen darauf hin, dass die Leber von Schildkröten in der MRT gut abgebildet werden kann. Im Vergleich zur Skelettmuskulatur stellt sich das Parenchym in allen Wichtungen hyperintens dar. Da in T2-gewichteten Aufnahmen das Parenchymsignal reduziert ist, kann die flüssigkeitsgefüllte Gallenblase besser dargestellt werden. EFFER (2004) führt MRT-Untersuchungen an 17 Griechischen Landschildkröten (T. hermanni) durch. Die Tiere werden vor und nach der Hibernation untersucht und lediglich mit Gewebeklebeband fixiert, während sie sich in einer Hypothermie befinden. Die Signalintensität der Leber wird in verschieden Schichten in T1-gewichteten coronalen Bildern gemessen. Mittelwerte 35

II. Literaturübersicht verschieden heller Areale und Gesamtmittelwerte aller Areale werden ermittelt und nach Bestimmung der Signalintensität der Skelettmuskulatur der Schulter und des Beckens ein Quotient gebildet. Es werden keine Angaben zu Messmodi und Messpunkten beziehungsweise Referenzebenen gemacht. Tabelle 4: Intensität der Gewebe von Griechischen Landschildkröten in der MRT nach EFFER (2004) Leber (L) Muskulatur (M) Quotient (L/M) HU1 143,76 148,25 0,975 HU2 152,18 151,15 0,998 HU1 = Messung vor der Hibernation (Mittelwerte Signalintensität) HU2 = Messung nach der Hibernation (Mittelwerte Signalintensität) Der vertikale Gallenblasendurchmesser wird in der größten Ausdehnung in der transversalen Ebene im T2-gewichteten Bild ermittelt. In 11 von 17 Fällen verringert sich dieser während der Hibernation. Es werden keine diskreten Werte angegeben. II.8.5. Gehirn O SHEA et al. (2000) beschreiben durch MRT Veränderungen durch osmotische Manipulation an isolierten Schildkröten-Gehirnen. ANDERSON et al. (2000) untersuchen das zentrale Nervensystem von Strumpfbandnattern der Art Th. sirtalis mit Hilfe der Magnetresonanztomographie untersucht. Dafür stehen Tiere zwischen 12 und 43 Gramm Körpermasse zur Verfügung. Die Schichtdicke in den Sequenzen beträgt 0,25 Millimeter. Die Autoren zeigen, dass das Organum vomeronasale, die Bulbi olfactorii inklusive der akzessorischen Bulbi, das Telencephalon, der Cortex, die Medulla oblongata, das Cerebellum und das Rückenmark exakt darzustellen sind. Sie weisen außerdem auf den hohen Stellenwert dieser nicht invasiven Technik für vergleichende, experimentelle Studien an Reptilen hin. 36

II. Literaturübersicht II.8.6. Verschiedene Gewebe RUBINSKY et al. (1994) kennzeichnen anhand von MRT-Aufnahmen die Gefriervorgänge bei jungen mittelländischen Zierschildkröten (Ch. p. marginata) und deren Frosttoleranz. STOREY und STOREY (1996) erfassen in ähnlichen Untersuchungen mittels MRT, dass Dosenschildkröten (T. c. carolina) und Waldfrösche (R. sylvatica) eine Umwandlung von bis zu 50 % der extrazellulären Flüssigkeit in Eis für Tage bis Wochen tolerieren. STRAUB und JURINA (2001) stellen Herz, Lungen, Magen, Leber mit Gallenblase, Harnblase, Follikel und Eier in MRT-Aufnahmen in drei Ebenen von verschiednen Wasser- und Landschildkröten (T. hermanni, Tr. s. elegans, T. greaca, T. horsfeldii und Kinixys sp.) dar. Tabelle 5: Intensität der Gewebe von Schildkröten in der MRT nach STRAUB und JURINA (2001) Organ T1-gewichtet T2-gewichtet Herz isointens hyperintens Leber hyperintens hyperintens Nieren hyperintens hyperintens LOURDAIS et al. (2005) skizzieren die Veränderung der abaxialen Muskulatur bei Regenbogenboas (E. c. maurus) im Zusammenhang mit der Häufigkeit ihrer Beutefangaktivität. VALENTE et al. (2006 b) fertigen T1- und T2- gewichtete Scans in drei Ebenen der gesamten Körper von fünf lebenden und fünf toten Meeresschildkröten (C. caretta) in transversaler, sagittaler und coronaler Ebene an und vergleichen diese mit den Sektionen der toten Tiere und Latexpräparaten des kardiovaskulären Systems von zwei der fünf toten Tiere. Sie stellen die gute Erkennbarkeit von Ösophagus, Magen, Lungen, Teilen des Darmes (Duodenum und Colon), Leber, Gallenblase, Milz, 37

II. Literaturübersicht Nieren, Harnblase, Herz, Bronchi und Gefäßen heraus. Allerdings wiesen sie darauf hin, dass Strukturen wie Pankreas, Uretheren, Teile des Darmes (Jejunum und Ileum) sowie der Genitaltrakt nicht eindeutig zu identifizieren sind. Außerdem machen sie darauf aufmerksam, dass Kosten, eine notwendige Anästhesie und die Verfügbarkeit als nachteilig anzusehen sind. Tabelle 6: Intensität der Gewebe vom Meeresschildkröten (C. caretta) in der MRT im Verhältnis zur Skelettmuskulatur nach VALENTE et al. (2006) Organ oder Struktur T1-Wichtung T2-Wichtung Myokard Isointens isointens Leber Hyperintens hypointens Milz Isointens hypointens Nieren Hyperintens hyperintens Fettgewebe Hyperintens hyperintens Kompakter Knochen Iypointens hypointens Carapax und Plastron Hyperintens hyperintens II.9. Einsatz der CT bei Reptilien II.9.1. Grundlagen Wie schon erwähnt beschreibt bereits STOSKOPF (1989) den Einsatz der bildgebenden Verfahren CT und MRT in der Zoo- und Wildtiermedizin. Den entscheidenden Vorteil der CT sieht er in der Möglichkeit, Strukturen in tieferen Schichten des Körpers ohne Überlagerung darzustellen. Als Nachteil führt er an, dass im Bereich eines Voxels die Röntgendichte zweier Gewebe zu einem Durchschnittswert verrechnet wird, der das eigentliche Gewebe nicht widerspiegelt. Die CT ist nach STOSKOPF Diagnostikum der Wahl im Bereich der Lunge und des 38

II. Literaturübersicht Skelettes. JACKSON und SAINSBURY (1992) stellen CT- und MRT-Aufnahmen bei Reptilien vor. Die Autoren weisen darauf hin, dass durch die CT-Technik sehr kleine Unterschiede in der Gewebedichte dargestellt werden können. SCHILDGER et al. (1993) konstatieren, dass sich die Auflösungsgrenzen die CT-Anwendung auf Reptilien über etwa einem Kilogramm Körpermasse beschränken würde. SILVERMAN (1993) kennzeichnet die wichtigen diagnostischen Möglichkeiten beim Einsatz der Computertomographie bei exotischen Tieren wie Kleinsäugern und Reptilien. GUMPENBERGER und HENNINGER (2001) heben die Bandbreite des CT-Einsatzes bei Vögeln und Reptilien hervor. Sie weisen darauf hin, dass der Magen nur durch Gasfüllung, der Darmtrakt nur mit Kontrastmittel, die Leber bei Vergrößerung und die Niere nur bei Veränderungen dargestellt werden kann. Veränderungen des Knochens, auch in Vorbereitung auf chirurgische Eingriffe, Veränderungen des Respirationstraktes, nicht zuletzt begünstigt durch die niedrige Atemfrequenz und der daraus resultierenden geringen Atemartefakte, und das weibliche Genitale, bei dem nach Auffassung der Autoren mehr Follikel als durch Ultrasonographie detektiert wurden, können sehr gut dargestellt werden. HERNANDEZ-DIVERS und HERNANDEZ-DIVERS (2001) erwähnen, dass die CTund MRT-Technik im Rahmen der Diagnostik bei Reptilien selten genutzt werden, da Nachteile wie generelle Anästhesie, Kosten und geringe Verfügbarkeit deren Einsatz limitieren. Sie stellen die CT jedoch als mögliches Mittel der Wahl für Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, des Respirationssystems und der Nieren vor, während die MRT für die Leber und den Urogenitaltrakt angesprochen wird. MATHES und FEHR (2005) bewerten die CT als wichtiges Diagnostikum für Erkrankungen des Respirations-, Digestions- und Urogenitaltraktes sowie des Skelettsystems. Sie weisen auf den Nutzen der 3D-Rekonstruktionen speziell im Bereich des Knochens und den Einsatz von intravenösem Kontrastmittel hin. 39

II. Literaturübersicht II.9.2. Lunge GARLAND et al. (2002) diagnostizieren Granulome in der Lunge einer Meeresschildkröte mit Wachstumsdepression mittels CT und einen Ball in ihrem Magen. PEES et al. (2006) vergleichen CT- und MRT-Untersuchungen der Lungen von drei an Pneumonie erkrankten Tigerpythons (P. molurus) mit denen von gesunden Tieren dieser Art. Sie erwähnen eine Erhöhung der Dichte des Lungenparenchyms bei erkrankten Tieren in den CT-Aufnahmen und ein hyperintenses Signal in T2-gewichteten MRT-Aufnahmen im Vergleich mit den gesunden Patienten. PEES et al. (2007) ermitteln einen Standardwert für das Lungenparenchym anhand von CT-Untersuchungen von 8 klinisch gesunden Tigerpythons (P. molurus) von durchschnittlich -744,4 + 47,1 Hounsfield-Units. Sie finden keine signifikanten Abweichungen im Vergleich der rechten und linken Lungenhälfte und in verschiedenen Parenchymarealen. Hintergrund dieser Studie ist der Nutzen der CT als Medium zur Pneumonie-Diagnostik bei Boiden, da Aufnahmen von Patienten mit Pneumonie jeweils hyperintenseres Parenchym im Vergleich mit den gesunden Schlangen zeigen. II.9.3. Harnapparat und weiblicher Genitaltrakt GUMPENBERGER (1996) vergleicht Sonographie, konventionelles Röntgen und CT bei der Untersuchung des weibliches Genital- und Harntraktes von Schildkröten. Die Autorin weist darauf hin, dass zur Früherkennung von unverschalten Follikeln die Sonographie oder CT notwendig sind; die Nieren kann sie durch CT nicht darstellen. GUMPENBERGER und HITTMAIR (1997) beschreiben die Darstellung des Urogenitaltraktes von Land- und Wasserschildkröten anhand von Ultrasonographie, konventionellem Röntgen und Computertomographie. Durch konventionelles Röntgen sind lediglich kalkhaltige, verschalte Eier und deren Größe, Form, Dichte und Lage darstellbar. Die Sonographie erlaubt zwar das Erkennen von Follikeln, führt aber zu Artefakten im Zusammenhang mit Eischalen. Die CT hingegen wird von den 40

II. Literaturübersicht Autorinnen als hervorragend für beide Stadien der Eireifung beschrieben und ermöglicht zusätzlich über Dichtemessungen der Schale eine Alterschätzung der Eier. II.9.4. Knöcherne Strukturen und angrenzende Gewebe MC KLVEEN et al. (2000) stellen durch CT einen Abszess des Mittelohres mit begleitender Knochenlyse bei einer Dosenschildkröte (T. c. carolina) dar. HACKENBROICH et al. (2001) diagnostizieren eine Diskusspondylitis bei einem Rautenkrokodil (C. rhombifer) mittels CT und nehmen im Zuge der Untersuchung eine bildgestütze, perkutane Biopsie des infizierten Areals. ABOU-MADI et al. (2001) gelingt bei zwei Schildkröten (G. radiata und Ch. serpentina) die Darstellung von Verletzungen des Schultergürtels, die mittels konventionellem Röntgen nicht möglich ist. ABOU-MADI et al. (2004) nutzen die CT zur Diagnose einer Lahmheit bei einer Strahlenschildkröte (G. radiata) und zur Bestimmung des Umfanges eines Traumas im Bereich des Skelettes und des Panzers bei zwei Schnappschildkröten (Ch. serpentina). Die Luxation des Schultergelenkes, die ursächlich für die Lahmheit bei der Strahlenschildkröte ist, sowie mehrere Frakturen bei den Schnappschildkröten, sind nur in der CT nachzuweisen. Mittels konventionellem Röntgen sind diese Defekte nicht erfassbar. MC HENRY et al. (2006) untersuchen mit Hilfe von computertomographischen Aufnahmen die Biomechanik des Rostrums von rezenten Panzerechsen. Hierbei werden die drei Arten A. mississippiensis, C. crocodylus und C. johnstoni in die Auswertung einbezogen. ARENCIBIA et al. (2006) stellen die CT- Aufnahmen von Schädeln von Meeresschildkröten (C. caretta) den anschließenden Sektionsbildern gegenüber und schaffen somit eine Grundlage für die Interpretation von Läsionen in diesem Bereich intra vitam. Sie weisen auf die gute Differenzierbarkeit zwischen Knochen- und Weichteilgewebe hin. MAISANO und RIEPPEL (2007) heben mittels CT den Schädelaufbau von Boas der Art C. dussumieri und den von größeren Boiden vergleichend hervor. Ebenfalls 2007 beschreiben BOUGHNER et al. via CT die embryonale Entwicklung des 41

II. Literaturübersicht Kopfskelettes und des Beckens bei afrikanischen Felsenpythons (P. sebae). Sie postulieren sieben Stadien der Skeletogenese und stellen heraus, dass anhand dieses Reptilien-Modells viele Möglichkeiten bestehen, frühe Einflüsse auf die perinatale Knochenausprägung zu verstehen, da die langsame Entwicklung eine gute Detailliertheit bedingt. II.9.5. Verschiedene Gewebe MEYER (1996) stellt den Magen-Darm-Trakt von griechischen Landschildkröten (T. hermanni) mittels konventionellem Röntgen in Verbindung mit Kontrastmitteln und durch CT uns MRT dar. RAITI und HARAMATI (1997) finden bei einer graviden Pantherschildkröte (G. pardalis) durch MRT dilatierte Darmschlingen und praeovulatorische Follikel, die auch durch CT erfassbar sind. Durch die CT- Untersuchung der Patientin kann zusätzlich eine fokale Verkalkung der Leber gefunden werden. VALENTE et al. (2007 a) nutzen die CT als Medium, um bei den klinisch relevanten Organen Herz, Leber, Gallenblase, Ösophagus, Magen, Trachea, Bronchi, Lunge, Niere und Milz, bei Schildkröten der Art C. caretta deren Lage in der Coelomhöhle und in Relation zu den Wirbeln festzulegen. Sie erstellen unter anderem multiplanare 3D-Rekonstruktionen und vergleichen die Ergebnisse mit sagittalen, transversalen und coronalen Schnitten von gefrorenen Präparaten. Die Quintessenz dieser Arbeit soll Untersuchungen mit anderem bildgebenden Verfahren wie Ultraschall und konventionelles Röntgen, sowie chirurgische Zugänge und Operationen erleichtern.. 42

II. Literaturübersicht II.10. Einstellungen für Herstellung und Auswertung der Aufnahmen II.10.1. MRT II.10.1.1. Schichtdicken MRT RAITI und HARAMATI (1997) wählen eine Schichtdicke von sieben Millimetern bei der MRT-Untersuchung des Darm- und Genitaltraktes einer graviden Pantherschildkröte (G. pardalis) mit Metabolic Bone Disease und einem Gewicht von 4,5 Kilogramm. STRAUB und JURINA (2001) kennzeichnen Herz, Lungen, Magen, Leber mit Gallenblase, Harnblase, Follikel und Eier in MRT-Aufnahmen von verschiedenen Wasser- und Landschildkröten (T. hermanni, Tr. s. elegans, T. greaca, T. horsfeldii und Kinixys sp.). Die Intensität verschiedener Gewebe wird im Vergleich zur Skelettmuskulatur bestimmt. Die Autoren verwenden Schichtdicken von drei bis fünf Millimetern. PEES et al. (2005) vergleichen Röntgen-, CT- und MRT- Aufnahmen im Rahmen der Pneumoniediagnostik bei Tigerpythons (P. molurus). Die Messungen bei erkrankten Tieren werden den von gesunden Probanden gegenübergestellt. Die MRT bietet zusätzlich die Möglichkeit, den entzündlichen Charakter in Bezug auf Erhöhung der Durchblutung und Ödembildung besser zu beschreiben. Hier werden Schichtdicken von vier bis sechs Millimetern eingesetzt. VALENTE et al. (2006 b) beschreiben die T2-gewichteten Aufnahmen der inneren Organe von Meeresschildkröten (C. caretta) als detaillierter im Vergleich zu den entsprechenden T1-gewichteten Sequenzen. Die Intensität wird im Vergleich zur Skelettmuskulatur angegeben. Die Autoren verwenden Schichtdicken von vier bis sechs Millimetern. 43

II. Literaturübersicht Tabelle 7: Schichtdickenauswahl bei MRT-Aufnahmen verschiedener Reptilien im Schrifttum Autor Gewebe Schichtdicke RAITI und HARAMATI Darm- und Genitaltrakt 7 Millimeter (1997) Schildkröte STRAUB und JURINA Verschiedene 3-5 Millimeter (2001) Weichteilgewebe Schildkröte PEES et al. (2006) Lunge Schlange 4-6 Millimeter VALENTE et al. (2006) Innere Organe Schildkröte 4-6 Millimeter II.10.2. CT II.10.2.1. Schichtdicken und Fensterung CT JACKSON und SAINSBURY (1992) verweisen bereits im Zusammenhang mit CT- Aufnahmen von Reptilien auf eine Schichtdicke von zwei Millimetern als Mindestgröße und nutzen ein Lungenfenster mit einem Zentrum von 600 bis 700 HU und ein Knochenfenster mit einem Zentrum von 300 HU, machen aber keine Angaben zur Fensterbreite. FEENEY et al. (1996) verwenden bei der Beurteilung von CT-Bildern des lumbosacralen Wirbelsäulenbereiches von Hunden eine Fensterweite (width) von 600 Hounsfield-Einheiten (HU) bei einem Zentrum (center/level) von 100-200 HU für Weichteilstrukturen (Weichteilfenster). Für knöcherne Strukturen wird eine Fensterbreite von 100-1200 HU bei einem Zentrum von 250-400 HU gewählt (Knochenfenster). Für das Weichteilfenster bei Hundepatienten favorisieren STICKLE und HATHCOCK (1993) sowie OTTESEN und MOE (1996) eine Fensterweite von 300-500 HU bei einem Zentrum von 35-40 HU. GUMPENBERGER (1996) verwendet für die Untersuchung von Weichteilstrukturen im Bereich des Urogenitaltraktes von Schildkröten eine Schichtdicke von fünf Millimetern. MEYER (1996) nutzt eine Schichtdicke von ebenfalls fünf Millimetern zur Darstellung des Magen-Darm-Traktes von griechischen Landschildkröten (T. hermanni). Der Autor favorisiert ein Weichteilfenster mit einer Breite von 250 HU um ein Zentrum von 32 44

II. Literaturübersicht HU und ein Knochenfenster mit einer Breite von 4000 HU um ein Zentrum von 300 HU. BAILLE et al. (2000) untersuchen die Entstehung von pulmonalen Emboli bei juvenilen Schweinen. Eine Einstellung von 1500 als Breite und -750 als Center wird für das Lungenfenster genutzt. RAITI und HARAMATI (1997) wählen eine Schichtdicke von einem Millimeter bei der Darstellung des Darm- und Genitaltraktes einer graviden Pantherschildkröte (G. pardalis) mit Metabolic bone disease und einem Gewicht von 4,5 Kilogramm. KRAUTWALD-JUNGHANS (1997) weist auf die hohe Dichteauflösung der Computertomographie im Vergleich zum konventionellen Röntgen hin, die es ermöglicht, wesentlich geringere Dichteveränderungen unterschiedlicher Genese zu differenzieren. Dies macht den Einsatz in der Diagnostik von Lungenerkrankungen sinnvoll, da sowohl noduläre als auch diffuse Veränderungen erfasst werden können. Umschriebene Dichterhöhungen finden sich bei bestehenden Pneumonien mykotischen oder bakteriellen Ursprungs. Die Autorin gibt bei der Untersuchung von Vögeln den Gesamtdichtewert von Amazonenlungen mit -633,73 bis -612,82 HU und den von Graupapageien mit -628,95 bis -611,52 an. KRAUTWALD-JUNGHANS et al. (1998) untersuchen die Luftsäcke und Lungen von gesunden und an Atemwegssymptomen leidenden Graupapageien und Amazonen. Sie erstellen Bilder in Schichtdicken von ein bis zwei Millimetern und nutzen ein Lungenfenster von 2800/80 (level/center). GUMPENBERGER und HENNINGER (2001) stellen die transversale Schnittebene für größere Schildkröten als üblich dar, hingegen werden kleinere Patienten üblicherweise sagittal gescant. In Abhängigkeit von der Größe des Objektes werden Schichtdicken zwischen einem und fünf Millimetern gewählt. BRETTSCHNEIDER (2001) stellt mittels CT physiologische und pathologische Zustände verschiedener Knochen- und Weichteilgewebe bei kleinen Nagetieren und Frettchen dar. Der Autor postuliert für die Beurteilung von Knochen und Zähnen eine Fensterbreite von 2300 um ein Zentrum von 700 und für die Beurteilung von Weichteilen des Abdomens eine Fensterbreite von 500 um ein Zentrum von 50. DE RYCKE et al. (2002) nutzen bei der Beurteilung von Ellbogengelenken bei Hunden ein Knochenfenster mit einer Fensterbreite von 3500 HU um ein Zentrum von 500 HU. Das gleiche Fenster verwendet eine andere Gruppe um DE RYCKE 45

II. Literaturübersicht (2003), die CT der MRT bei der Darstellung der Nasenhöhle und der paranasalen Sinus von Hunden gegenüberstellt. CRAWFORD et al. (2003) verfahren entsprechend bei CT-Aufnahmen von traumatisierten caninen Becken im Vergleich zu Röntgenaufnahmen. Sie erwähnen für das Knochenfenster eine Fensterweite von 1500 um ein Center von 250. OWENS (2004) beurteilt die CT-Aufnahmen von Kindern, die unter diffuser interstitieller Lungenerkrankung (DILD) leiden, mit einer Einstellung von 1500 HU Weite um ein Zentrum von -500 HU. SZEKELY et al. (2004) wählen ein Fenster von 200/60 (Breite/ Zentrum) HU zur Darstellung von durch parasitische Würmer verursachten Schwimmblasenveränderungen bei europäischen Aalen. SAUNDERS et al. (2004) untersuchen die nasale Aspergillose von Hunden anhand von CT-Aufnahmen, für die sie ein Knochenfenster von 3500/500 (Breite/Zentrum) und ein Weichteilfenster von 340/25 (Breite/Zentrum) HU nutzen. ABOU-MADI et al. (2004) stellen eine Schultergelenksluxation bei einer Strahlenschildkröte (G. radiata) und Skelett- und Panzertraumata bei Schnappschildkröten (Ch. serpentina) dar. Sie verwenden eine Schichtdicke von zwei Millimetern und eine Fensterbreite von 1500 HU um ein Zentrum von 250 HU. DE RYCKE et al. (2005) nutzen bei der Auswertung von Lungenaufnahmen von gesunden Hunden eine Fensterbreite von 1000 HU um ein Zentrum von -690 HU. Bei den bereits erwähnten Vergleichen von Röntgen- CT- und MRT-Aufnahmen bei Pneumonien von Tigerpythons stellen PEES et al. (2005) via CT fokale Verdichtungen im Lungengewebe dar. Die Autoren messen außerdem die Röntgendichten (in HU). Diese werden bei gesunden Tieren mit 813,3 + 99,2 für die rechte Lunge und 792, 2 + 98,5 für die Gesamtfläche der linken Lunge angegeben. Bei Patienten mit Pneumonie sind diese deutlich erhöht, da die Parenchyme als diffus verschattet beschrieben werden. Es wird eine Schichtdicke von zwei Millimetern verwendet. 46

II. Literaturübersicht II.11. Narkose und Immobilisation bei Schildkröten SCHILDGER et al. (1992) halten eine Narkose des Reptilienpatienten bei CT- Untersuchungen für unumgänglich. Für konventionelle Röntgenuntersuchungen zeigen die Autoren die Möglichkeiten der Immobilisation durch Abkühlen des Patienten und durch Sedation mit 25 bis 100 Milligramm Ketamin pro Kilogramm Körpermasse auf. Weiterführende diagnostische Maßnahmen wie Sonographie, Endoskopie und Magnetresonanztomographie erfordern nach Ansicht von SCHILDGER et al. (1993) eine Anästhesie des Reptilien-Patienten. Die Nachteile der von den Autoren verwendeten reinen Ketaminnarkose bei n = 263 Probanden liegen in den speziesabhängig stark differierenden Dosen zwischen 15 und 220 Milligramm pro Kilogramm Körpermasse, für Schildkröten 40-90 Milligramm, in Kombination mit schlechter Relaxation. Außerdem beschreiben sie die Aufwachphase mit einer möglichen Dauer zwischen 20 Minuten und mehreren Tagen. Allerdings stellen sie heraus, dass der Wirkstoff über eine große therapeutische Breite verfügt und nur geringe Nebenwirkungen aufweist. Bei weiteren 132 Narkosen mit Isofluran wird die aufgrund der totalen Relaxation ausbleibende Spontanatmung, die eine manuelle Ventilation nach sich zieht, erwähnt. Diese Form der Anästhesie bietet jedoch den Vorteil der exzellenten Analgesie und Relaxation in Kombination mit einer Unabhängigkeit von der Speziesspezifität der Dosis. HOCHLEITHNER (1993) beschreibt die Folgen einer reinen Isoflurannarkose für Landschildkröten und weist darauf hin, dass diese bei der Schmuckschildkröte nicht praktikabel ist, weil diese Tiere die Atmung lange aussetzen können. Die Narkose setzt eine Spontanatmung voraus, deshalb können keine befriedigenden Ergebnisse erzielt werden. APELT (1993) verwendet eine Kombination aus Tiletamin und Zolazepam als Pämedikation für die Isofluranarkose bei europäischen Sumpfschildkröten (E. orbicularis). Diese Narkose bietet eine kurze Einleitungsphase, durchschnittlich 8 Minuten, ein relativ langes Toleranzstadium, durchschnittlich 90 Minuten, aber als Nachteil auch eine sehr lange Aufwachphase mit durchschnittlich sechs Stunden und einem Spitzenwert von 37 Stunden. HOLZ und HOLZ (1994) vergleichen die reine Ketaminapplikation mit Kombinationen aus Ketamin mit Xylazin und Midazolam bei einer Gruppe von 19 47

II. Literaturübersicht Rotwangen-Schmuckschildkröten (Tr. s. elegans). Die Medikamente werden in den Dosierungen 60 Milligramm Ketamin, 60 Milligramm Ketamin mit zwei Milligramm Xylazin und 60 Milligramm Ketamin mit zwei Milligramm Midazolam, jeweils pro Kilogramm Körpermasse, eingesetzt. Im Vergleich ergeben sich keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Einleitungszeit, die Tiefe der Anästhesie und die Länge der Aufwachphase. Lediglich in der Ketamin/Midazolam-Gruppe verstirbt ein Tier. Nur vier Tiere verlieren die Reflexe und können einer Kardiozentese unterzogen werden. Alle anderen behalten einzelne Reflexe oder reagieren mit Bewegungen auf den Versuch eines Eingriffes und signalisieren hiermit eine für Operationen ungenügende Narkosetiefe. OPPENHEIM und MOON (1995) prüfen den Wirkstoff Midazolam als Sedativum an Rotwangen-Schmuckschildkröten (Tr. s. elegans). Die mittlere Dosis, bei der 80 % der Tiere sediert sind (ED80) liegt bei 1,5 Milligramm pro Kilogramm Körpermasse injiziert in den Latissimus dorsi. Die Spannweite liegt allerdings zwischen 0,35 und 4,65 Milligramm. Die Einleitungszeit dauert zwischen zwei und 28 Minuten, die Dauer der Sedation zwischen drei und 114 Minuten. Als Antagonist wird Flumazenil eingesetzt. Die Erholungsphase wird von den Autoren mit Werten zwischen 20 und 60 Minuten angegeben. Es gibt also insgesamt starke individuelle Schwankungen. HOLZ und HOLZ (1995) nutzen drei verschiedene Anästhesien bei Rotwangen-Schmuckschildkröten (Tr. s. elegans), um eine Elektrokardiographie und eine Kardiozenthese durchzuführen: 60 Milligramm Ketamin, 60 Milligramm Ketamin kombiniert mit zwei Milligramm Xylazin und 60 Milligramm Ketamin kombiniert mit zwei Milligramm Midazolam, jeweils pro Kilogramm Körpermasse. MOON und STABENAU (1996) setzen eine reine Isoflurannarkose bei Operationen an Kemp s Ridley Meeresschildkröten (L. kempi) ein. GUMPENBERGER (1996) immobilisiert Schildkröten zur Röntgenuntersuchung nur mit Tesaband auf Holzwürfeln und stellt heraus, dass es zu keinen Bewegungsunschärfen geführt hat. GUMPENBERGER und HITTMAIR (1997) verwenden für die Erstellung von CT-Bildern von Schildkröten ebenfalls lediglich Stofftesaband zur Fixation der Gliedmaßen im Panzer. MALLEY (1997) beschreibt eine Ketamindosis von 40-80 Milligramm als alleiniges Medikament oder 40 Milligramm in Kombination mit zwei Milligramm Midazolam, jeweils pro Kilogramm 48

II. Literaturübersicht Körpermasse intramuskulär injiziert. Medetomidin wird in einer Dosis von 0,1 Milligramm in Kombination mit 50 Milligramm Ketamin, jeweils pro Kilogramm Körpermasse, lediglich für Schlangen angegeben. STETTER (2000) empfiehlt für die Herstellung von Röntgenaufnahmen von Schildkröten das Festkleben der Patienten auf erhöhten Gegenständen mittels Klebeband, so dass diese die unterliegende Fläche nicht mit den Gliedmaßen erreichen können. Der Autor räumt aber ein, dass für CT- und MRT-Untersuchungen Sedationen notwendig sein können. MC KLVEEN et al. (2000) sedieren eine Dosenschildkröte (T. carolina) mit Ketamin in einer Dosis von 50 Milligramm pro Kilogramm Körpermasse zur CT-Untersuchung eines Abszesses des Mittelohrs. NUTTER et al. (2000) verwenden im Rahmen einer Hemiovariosalpingektomie bei einer Meeresschildkröte (C. caretta) 0.05 Milligramm Medetomidin und fünf Milligramm Ketamin, jeweils pro Kilogramm Körpermasse intravenös injiziert, zur Einleitung der Narkose. Die Aufrechterhaltung findet mit Sevofluran statt. Die Aufhebung der Narkose wird durch intramuskuläre Injektion von 0,25 Milligramm pro Kilogramm Körpermasse Atipamezol herbeigeführt. Die Aufwachphase dauert 37 Minuten. SLEEMAN et al. (2000) untersuchen die sedativen und kardiopulmonären Effekte des Medetomidins anhand einer Gruppe von Gopher-Schildkröten (G. agassizi). Sie injizieren 0,15 Milligramm pro Kilogramm Körpermasse des Wirkstoffes intramuskulär. Alle Probanden sind 20 Minuten post Injektionem sediert. Die Sedation wird anhand der Hals- und Vordergliedmaßenrelaxation überprüft. Eine Anästhesie kann bei keinem der Patienten erreicht werden. Eine Bradykardie und Bradypnoe wird verzeichnet. Alle Probanden sind 30 Minuten nach intramuskulärer Injektion von 0,75 Milligramm pro Kilogramm Körpermasse Atipamezol wieder vollständig klinisch normal. HERNANDEZ-DIVERS und HERNANDEZ-DIVERS (2001) beschreiben die gleiche Technik zur Vorbereitung der Patienten auf die Röntgenaufnahmen und erklären eine Sedation generell für notwendig für CT- und MRT-Untersuchungen. Im selben Jahr stellen STRAUB und JURINA (2001) stellen heraus, dass für MRT- Aufnahmen von Schildkröten keine Sedation notwendig sei, lediglich der Verschluß der Panzeröffnungen mit Klebeband. KISHIMORI et al. (2001) nutzen eine Kombination von 10-20 Milligramm Ketamin und 50 Mikrogramm Medetomidin, jeweils pro 49

II. Literaturübersicht Kilogramm Körpermasse, intravenös oder intramuskulär verabreicht als Narkose zur Versorgung von Panzerfrakturen bei verschiedenen Wasser- und Landschildkröten, zu denen auch Tiere der Art Tr. scripta gehörten. Die Narkose wird aufgelöst mit 250 Mikrogramm Atipamezol pro Kilogramm Körpermasse intramuskulär gegeben aufgelöst. CHITTICK et al. (2002) setzen 50 Mikrogramm Medetomidin und fünf Milligramm Ketamin, beides pro Kilogramm Körpermasse, zur Einleitung de Narkose bei Meeresschildkröten (C. caretta) ein. Die Narkose wird mit einem Sevofluran/Sauerstoff-Gemisch aufrechterhalten. Die mittlere Einleitungszeit beträgt 11 Minuten. Die Medikamente werden intravenös in den dorsalen Cervicalsinus appliziert. Die Narkosetiefe wird anhand der Kieferrelaxation beurteilt. Die Narkose wird durch intravenöse Applikation von 250 Mikrogramm Atipamezol pro Kilogramm Körpermasse aufgehoben. Die durchschnittliche Zeit bis zur Extubation beträgt 14 Minuten. GREER et al. (2001) vergleichen die Narkose von Rotwangen- Schmuckschildkröten (Tr. s. elegans) einer low dosage group (LD), deren Tiere eine Kombination von 100 Mikrogramm Medetomidin und fünf Milligramm Ketamin, jeweils pro Kilogramm Körpermasse, und einer high dosage group (HD) deren Tiere eine Kombination von 200 Mikrogramm Medetomidin und 10 Milligramm Ketamin, jeweils pro Kilogramm Körpermasse, erhalten. Die Medikamente werden intramuskulär in die Vordergliedmaße appliziert. Unter anderem werden der Palpebralreflex und die Gliedmaßen- und Halsrelaxation zur Beurteilung der Narkosetiefe herangezogen. 15 Minuten nach Injektion kann bei beiden Gruppen eine gute Relaxation der Vordergliedmaßen und des Halses festgestellt werden. Bei beiden Gruppen können intramuskuläre Injektionen und Intubationen ohne Reaktion der Patienten vorgenommen werden. Bei der HD-Gruppe sind zusätzlich Hautinzisionen und Nähte der Haut möglich. Beide Narkosen sind nicht tief genug für invasive chirurgische Eingriffe. Die Narkose wird durch intramuskuläre Injektion von 500 Mikrogramm Atipamezol, LD-Gruppe, und 1000 Mikrogramm Atipamezol, HD- Gruppe, aufgehoben. Alle Probanden sind nach 60 Minuten wieder schwimmfähig. SANZ-VILLAR und CRUZ (2004) stellen eine Narkoseeinleitung mittels Verabreichung von 8 Milligramm Propofol pro Kilogramm Körpermasse der Einleitung mit einer Kombination von 150 Mikrogramm Medetomidin und 50 Milligramm 50

II. Literaturübersicht Ketamin, jeweils pro Kilogramm Körpermasse, zur Narkose von Rotwangen- Schmuckschildkröten (Tr. s. elegans) gegenüber. Die Aufrechterhaltung wird jeweils mit Sevofluran gewährleistet. Dabei stellt sich heraus, dass die Einleitung und Intubation mit Propofol schneller möglich, die Phase der chirurgischen Toleranz aber bei der Kombination von Medetomidin und Ketamin deutlich länger ist. 51

III. Material und Methode III. Material und Methode III.1. Material III.1.1. Patientengut Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden 63 in Deutschland gehaltene, nordamerikanische Wasserschildkröten untersucht. Bei den Probanden handelte es sich um Tiere aus verschiedenen niedersächsischen Beständen, die dem Entwicklungsstand nach unterschiedlichen Altersklassen angehörten, deren exaktes Alter jedoch nicht bekannt war. Von den klinisch unauffälligen Tieren waren 36 Tiere weiblich und 27 Tiere männlich. Das Patientengut setzte sich aus folgenden Arten zusammen: Trachemys scripta elegans (Rotwangen-Schmuckschildkröte, Abb. 6) n = 30 Tiere, 13 Männchen und 17 Weibchen, Trachemys scripta scripta (Gelbwangen- Schmuckschildkröte, Abb. 7) n = 20 Tiere, 11 Männchen und 9 Weibchen, Pseudemys floridiana (Florida-Schmuckschildkröte, Abb. 8) n = fünf Tiere, drei Männchen und zwei Weibchen, und Pseudemys concinna hieroglyphica (Hieroglyphen-Schmuckschildkröte, Abb. 9) n = 8 Tiere, 8 Weibchen. Die Tiere wiesen ein Körpergewicht zwischen 306 Gramm und 3515 Gramm auf. Alle Tiere wurden im Sommer in Freiland-Teichen gehalten, um unter anderem ein optimale UV-Licht-Versorgung zu gewährleisten, die in Kombination mit einer optimalen Calciumversorgung über das Futter Grundlage eines physiologischen Wachstums des Carapax und anderer Skelettanteile ist. Die Schildkröten wurden keiner Hibernation unterzogen. Sie wurden also so temperiert überwintert, dass die Tiere weiterhin normale Aktion und Fressmodi zeigten. Durch diese Art der Haltung sollten vor allem Einflüsse auf die Leber durch Änderungen im Stoffwechsel verhindert werden. Die Tiere wurden entsprechend ihrer physiologischen Ernährungsgewohnheiten omnivor mit handelsüblichen Futtersticks, getrockneten Gammarus (Bachflohkrebse), Salat sowie mit Fisch ernährt. Alle Tiere wiesen keine stoffwechselbedingten Panzerdeformationen auf. Um Erkrankungen auszuschließen, die die Befunderhebung im Rahmen des digitalen Röntgens, der 52

III. Material und Methode Computertomographie und der Magnetresonanztomographie beeinträchtigen könnten, wurden die Tiere einer ausführlichen Allgemeinuntersuchung unterzogen. Um Abweichungen von den Referenzbereichen auszuschließen, wurden bei allen Probanden Blutproben entnommen, aus denen insgesamt 20 hämatologische und blutchemische Parameter ermittelt wurden. Außerdem wurden die Körpermasse, die Carapaxlänge (Panzerlänge), die Carapaxbreite (Panzerbreite) und die Carapaxhöhe (Panzerhöhe) eines jeden Probanden bestimmt und zusammen mit den Ergebnissen der Allgemeinuntersuchung protokolliert. Abb. 6: Trachemys scripta elegans Tabelle 8: Probanden der Spezies Trachemys scripta elegans (männlich) Tiernummer Gewicht (g) Länge (mm) Breite (mm) Höhe (mm) 6 778 166 125 66 9 599 149 114 63 25 723 163 133 62 38 568 153 117 58 42 675 155 125 65 49 708 152 118 64 54 596 154 119 53 58 467 145 115 58 61 350 126 93 52 62 340 128 101 49 63 306 125 98 47 65 443 139 105 54 67 398 134 104 52 53

III. Material und Methode Tabelle 9: Probanden der Spezies Trachemys scripta elegans (weiblich) Tiernummer Gewicht (g) Länge (mm) Breite (mm) Höhe (mm) 1 1332 202 159 82 3 1303 190 148 83 4 1661 200 160 92 5 875 166 128 69 26 1095 187 139 69 27 813 170 134 70 29 1120 187 137 79 31 1247 196 148 74 33 957 174 140 68 34 810 174 127 65 39 654 153 113 61 41 1065 184 143 72 43 1805 225 169 87 45 1880 198 159 96 51 1178 192 145 77 52 933 175 132 75 60 510 141 112 63 Abb. 7: Trachemys scripta scripta 54

III. Material und Methode Tabelle 10: Probanden der Spezies Trachemys scripta scripta (männlich) Tiernummer Gewicht (g) Länge (mm) Breite (mm) Höhe (mm) 10 394 134 107 57 11 526 146 118 62 24 725 160 125 66 32 501 143 110 62 36 705 162 118 69 44 650 154 123 65 48 503 149 113 58 50 552 153 115 61 57 425 141 109 59 59 500 150 113 59 64 380 133 110 57 Tabelle 11: Probanden der Spezies Trachemys scripta scripta (weiblich) Tiernummer Gewicht (g) Lange (mm) Breite (mm) Höhe (mm) 8 1718 201 159 95 16 1936 215 169 102 18 1358 210 163 75 20 1108 183 139 77 30 1163 189 154 79 35 1650 200 155 102 37 2000 220 174 102 56 710 173 131 64 68 860 180 138 71 Abb. 8: Pseudemys floridiana 55

III. Material und Methode Tabelle 12: Probanden der Spezies Pseudemys floridiana (männlich) Tiernummer Gewicht (g) Länge (mm) Breite (mm) Höhe (mm) 13 791 169 132 73 19 994 180 129 74 22 1174 198 150 76 Tabelle 13: Probanden der Spezies Pseudemys floridiana (weiblich) Tiernummer Gewicht (g) Lange (mm) Breite (mm) Höhe (mm) 7 1440 200 144 90 14 2596 255 180 118 Abb. 9: Pseudemys concinna hieroglyphica Tabelle 14: Probanden der Spezies Pseudemys concinna hieroglyphica (weiblich) Tiernummer Gewicht (g) Lange (mm) Breite (mm) Höhe (mm) 12 3515 296 203 103 15 1460 145 102 82 17 1462 214 161 74 21 1360 212 155 80 23 1157 202 149 69 46 2230 232 166 106 47 2156 242 169 105 66 656 168 120 64 56

III. Material und Methode III.1.2. Geräte III.1.2.1. Untersuchung der Blutproben Die hämatologischen und blutchemischen Parameter wurden im Labor der Klinik mit der Zentrifuge EBA 12, der Mikrohämatokritzenrifuge Mikro 12-24, dem Analysegerät der Firma Roche (Mannheim) Hitachi 912 und dem vollautomatischen Blutgas-Elektrolytsystem Rapidlab 865 der Firma Bayer Health Care (Fernwald). III.1.2.2. Digitales Röntgen Für die Anfertigung der Röntgenaufnahmen wurde das Röntgensystem bucky diagnost / OPTIMUS 50 der Firma Philips Medical Systems (Hamburg) verwendet. Die auf einer Bildplatte mit Lumineszensfolie gespeicherten Daten wurden unter Verwendung der Datenverarbeitungseinheit (Digitizer) ADC compact der Firma AGFA (Leverkusen) digitalisiert. Im Anschluss wurden Röntgenbilder mit Bildentwicklungseinheit (Laserkamera) Scopix LR 5200 der Firma AGFA (Leverkusen) erstellt und die Bilddaten parallel im Archivierungssystem der Klinik auf Festplatten gespeichert. 57

III. Material und Methode III.1.2.3. Magnetresonanztomograph Abb. 10: Magnetresonanztomograph Der für die magnetresonanztomographischen Untersuchungen zur Verfügung stehende Tomograph war das Gerät Magnetom Impact Plus der Firma Siemens Medical Solutions (Erlangen). Das System verwendet einen durch Kühlung mit Helium supraleitenden Magneten aus einer Niobium-Titan-Legierung, der eine Feldstärke von 1,0 Tesla erzeugt. Es wurden als Empfänger-Einheit bei kleineren Tieren eine so genannte Extremitätenspule, und bei größeren Tieren eine so genannte Kopfspule eingesetzt. Diese wurden für Untersuchungen an menschlichen Gliedmaßen und Köpfen konstruiert. Die berechneten Daten wurden ebenfalls nach Transfer via Netzwerk über das Bildbearbeitungsprogramm efilm Workstation 1.9.4 58

III. Material und Methode der Firma MERGE Healthcare (Milwaukee, USA) im DICOM-Datenformat exportiert, auf Compact-Discs archiviert, und ebenfalls zum Teil als Bilder mit dem Laserprinter LR 3300 ausgedruckt. III.1.2.4. Computertomograph Abb. 11: Computertomograph Bei dem verwendeten Tomographen handelte es sich um den Spiral- Computertomographen Somatom AR.HP.X der Firma Siemens (Erlangen). Das Gerät der so genannten dritten Generation ist ausgestattet mit der Röhreneinheit M- 59

III. Material und Methode CT 141 mit einer durch den Röntgengenerator Rotanx erzeugten Röhrenspannung zwischen 110 Kilovolt und 130 Kilovolt. Die sich fächerförmig ausbreitenden Röntgenstrahlen werden von einer gegenüberliegenden selbstkollimierenden Detektoreinheit Quantillarc aufgenommen. Alle Geräte wurden von der Firma Siemens (Erlangen) hergestellt. Die Daten wurden teilweise als Rohdaten auf magnetooptischen Disketten (optical Disc, OD) gespeichert. Alle mit den entsprechenden Algorithmen berechneten Bilddaten wurden über das Netzwerk der Klinik an einen anderen Rechner gesendet und dort über das Bildbearbeitungsprogramm efilm Workstation 1.9.4 der Firma MERGE Healthcare (Milwaukee, USA) im DICOM-Datenformat exportiert und auf Compact-Discs archiviert. Zum Teil wurden die Daten auch als Bilder mit dem Laserprinter LR 3300 der Firma AGFA (Leverkusen) ausgedruckt. 60

III. Material und Methode III.2. Methode III.2.1. Klinische Allgemeinuntersuchung Im Rahmen der ausführlichen, klinischen Allgemeinuntersuchung wurden sowohl Symptome, die auf lokale, pathologische Geschehen hinwiesen, als auch speziell Symptome, deren Ursache auf eine Allgemeinerkrankung der Probanden schließen lassen, berücksichtigt. Im Folgenden werden deshalb exemplarisch Symptome genannt, die auf klassische krankhafte Zustände oder Mangelzustände hindeuten. Diese sind nur als in Frage kommende Differentialdiagnosen zu verstehen. Das physiologische Verhalten inklusive Fressverhalten wurde beurteilt. Eine physiologische Bewegung der Tiere, die durch Defekte im Bereich des Bewegungsapparates, hervorgerufen durch eine mögliche Hypocalcämie, oder allgemeine Schwäche eingeschränkt sein könnte, sollte gegeben sein. Augen und Augenlider wurden beurteilt. Die Augenlider sollten keine Schwellungen aufweisen, was auf eine Hypovitaminose A zurückzuführen sein könnte. Bei der Atmung wurde sowohl die Frequenz, als auch der Atemtyp beurteilt. Eine deutliche Unterstützung der Atmung durch die Muskulatur des Schultergürtels deutet auf Dyspnoe hin. Atemgeräusche sollten nicht auskultierbar sein, die ebenfalls auf Dyspnoe hindeuten und in einer Rhinitis oder Pneumonie begründet sein könnten. Deshalb fand ebenfalls eine Adspektion der Nares, und im Zuge der Exploration der Maulhöhle, auch eine Aspektion der Tracheaöffnung statt, deren Öffnungsdauer zusätzlich beurteilt wurde. Diese Strukturen sollten frei von unphysiologischem Sekret sein. Die Trachea sollte außerdem nicht unphysiologisch lange offen stehen. Dies wäre ebenfalls ein Indiz für Dyspnoe. Die Maulhöhle wurde auch auf Schleimhautauflagerungen hin untersucht. Weiterhin wurde in diesen Bereich der Schleimhautkolorit als Diagnostikum für den Kreislaufzustand der Tiere in Augenschein genommen. Bei der Adspektion der Haut wurde auf rötliche Verfärbungen geachtet, die unter Umständen als Ursprung septische Prozesse haben könnten. Bei der Untersuchung der Gliedmaßen fanden Adspektion und Palpation statt. Deformierungen, die keine traumatische Genese haben, können 61

III. Material und Methode ebenfalls auf Störungen des Calciumstoffwechsels hinweisen. Selbige Genese kann auch für Panzerdeformationen oder mangelnde Festigkeit des Panzers ursächlich sein. Bei der Adspektion des Carapax und des Plastrons wurde neben der physiologischen Form auch auf rötliche Verfärbungen geachtet, die durch Infektionen und Sepsis begründet sein können. Abschließend wurde die Kloake untersucht. Bei allen Tieren wurde das Geschlecht, das Körpergewicht, die Carapaxlänge, -breite und -höhe festgestellt und zusammen mit den Ergebnissen der klinischen Allgemeinuntersuchung protokoliert. III.2.2. Entnahme der Blutproben Bei den Probanden erfolgte eine Blutentnahme nach vorheriger Desinfektion mit 70%igem Ethanol ausschließlich durch Punktion des Ramus coccygeus lateralis praecipius beziehungsweise Sinus intervertebralis dorsalis im dorsalen Schwanzbereich. Diese Untersuchung diente im Zusammenhang mit der ausführlichen, klinischen Allgemeinuntersuchung der Einschätzung des Gesundheitszustandes der Probanden. In Abhängigkeit von der Größe des zu untersuchenden Tieres wurden 0,7 bis 1,0 Milliliter Blut via Spritze mit aufgesetzter, 0,8 Millimeter starker Kanüle entnommen und sofort in ein mit Lithium-Heparin beschichtetes Polystyrol-Röhrchen überführt. Vor dem Schwenken der Probe wurde sofort nach der Überführung ein Mikrohämatokritröhrchen befüllt. Das Zentrifugat der Probe wurde mittels Zentrifuge erzeugt, während der einzige hämatologische Parameter Hämatokrit mittels Mikrohämatokritzentrifuge bestimmt wurde. Im Zuge der klinisch-chemischen Untersuchung des Zentrifugates wurden die Parameter Natrium, Kalium und ionisiertes Calcium mittels vollautomatischem Blutgasanalysegerät bestimmt, währen die Parameter Alanin-Aminotransferase (ALT), Aspartat-Aminotransferase (AST), Glutamatdehydrogenase (GLDH), Alkalische Phosphatase (AP), Gesamtbilirubin, Harnsäure (UA), Harnstoff, Creatinkinase (CK), Cholinesterase (CHE), Cholesterin, Glucose, Fructosamin, 62

III. Material und Methode Gesamtprotein, Albumin, Gesamtcalcium und anorganisches Phosphat unter Verwendung des Hitachi912 bestimmt wurden. III.2.3. Sedation Die für die magnetresonanztomoraphische und computertomoraphische Untersuchung notwendige Immobilisation, die unter anderem zur Verringerung von Bewegungsartefakten wichtig ist, wurde nicht durch Fixation, sondern durch geringe Sedation ermöglicht, da diese eine bessere Möglichkeit der Bewegungseinschränkung bot und das Risiko möglichen Stresses im Vergleich zum Zwang durch Fixation mittels Klebeband oder ähnlichen bekannten Techniken deutlich verringerte. Hierzu wurden intramuskulär in die Unterarmmuskulatur der rechten Vordergliedmaße 0,2 bis 0,3 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht des α2-agonisten Medetomidin, Präparat Domitor, und 10 bis 15 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht des Anästhetikums Ketamin, Präparat Ketasel, in die Unterarmmuskulatur der rechten Vordergliedmaße injiziert. Nach Beendigung der Untersuchungen wurde die Aufhebung der Wirkung des Medetomidins durch intramuskuläre Injektion von 0,5 bis 0,75 Milligramm pro Kilogramm des α2- Antagonisten Atipamezol, Präparat Antisedan, in die Unterarmmuskulatur der linken Vordergliedmaße beschleunigt. Die Wahl der Dosierung wurde von der Agilität der Tiere abhängig gemacht. Besonders wehrhafte und agile Tiere erhielten die jeweils höhere Dosierung. Die Tiere waren spätestens eine Stunde nach Applikation des Antisedans wieder vollständig schwimmfähig. Der Verlauf der Sedation wird mit Hilfe der Korneal- und Rückziehreflexe und der Muskelrelaxation überprüft. 63

III. Material und Methode III.2.4. Erstellung der Aufnahmen III.2.4.1. Digitales Röntgen Es wurden Röntgenaufnahmen der nicht-sedierten Probanden im dorsoventralen, laterolateralen und craniocaudalen Strahlengang angefertigt. Diese waren für den weiteren Ablauf der Bilderstellung wichtig, da durch diese unter anderem metallische Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt der Probanden identifiziert wurden, die die magnetresonanztomographischen Aufnahmen gestört hätten. Außerdem konnten Tiere, die röntgenologisch diagnostierbare, pathologische Veränderungen wie Pneumonien aufwiesen, identifiziert und von den weiteren Untersuchungen und den Messungen ausgeschlossen werden. Für die dorsoventralen Aufnahmen wurden die Tiere direkt auf die Kassette mit der Speicherfolie gesetzt. Für die beiden anderen Aufnahmen wurden die Tiere mittels Klebeband auf einem Schaumstoffquader fixiert und entsprechend in den Strahlengang verbracht. Dabei ist die orthograde Lagerung für die Qualität der Röntgenaufnahmen sehr wichtig, die unter anderem dadurch gewährleistet wird, dass möglichst schnell nach dem Kippen in die entsprechende Ebene ausgelöst wird, um störende Bewegungen der Tiere, induziert durch die unphysiologische Lage, zu vermeiden. III.2.4.2. Magnetresonanztomographie Die sedierten Probanden wurden in Bauchlage so platziert, dass das Plastron in cariocaudaler und laterolateraler Ausrichtung möglichst horizontal der Untersuchungsunterlage auflag. Als Ausgleich wurden Gelkissen verwendet, die bei Bedarf vorher erwärmt werden konnten, um ein Auskühlen kleinerer Patienten in der Sedation zu verhindern. Die Schildkröten wurden in der transversalen, sagittalen und coronalen Ebene in toto jeweils mit T1- und T2-gewichteten Protokollen gescannt. Je nach Größe des Probanden wurden drei bis vier Millimeter große Schnittbilder 64

III. Material und Methode angefertigt. Bei kleineren Probanden wurden aufgrund der geringeren Größe der Strukturen und Organe die kleineren Schnittbilder gewählt. III.2.4.3. Computertomographie Die Sedationsphase wurde ebenfalls genutzt, um computertomographische Scans der Probanden in toto in der transversalen und sagittalen Ebene anzufertigen. Dazu wurden die Schildkröten auf die gleiche Art und Weise wie für die MRT-Aufnahmen gelagert und durchfuhren die Gantry in Bauchlage. Es wurden drei Millimeter große Schnittbilder aus den Rohdaten mit einem mathematischen Algorithmus errechnet, den man als Faltungskern bezeichnet und der für Torsos von erwachsenen Menschen entwickelt wurde. Dieser Kern im mittleren Härtebereich führte im Vergleich zu anderen Algorithmen für Torsos von Erwachsenen, Torsos von Kindern, Köpfen von Erwachsenen und Köpfen von Kindern zu den qualitativ besten Bildern. III.2.5. Messmethodik III.2.5.1. Grundlagen der Messmethodik Um eine Reproduzierbarkeit der Messungen zu gewährleisten, wurde in den folgenden Methoden entweder die Schnittebene für die Messung ausgewählt, in der das Organ die größte Ausdehnung zeigte, oder in der eine definierbare anatomische Konstellation physiologisch bei jedem Tier parallel auftrat. Bei der Messung der Hounsfield-Units in den computertomographischen Aufnahmen und der Signalintensitäten in den magnetresonanztomographischen Aufnahmen wurde bewusst auf die Messung einzelner Punkte verzichtet. Es wurden stets möglichst große ellipsoide Areale eingegrenzt, aus deren gesamten Einzelwerten arithmetische Mittelwerte berechnet wurden. 65

III. Material und Methode III.2.5.2. Magnetresonanztomographie III.2.5.2.1. Transversale Schnittbilder III.2.5.2.1.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler und laterolateraler Richtung Für die Messung der dorsoventralen und laterolateralen Ausdehnung der beiden Lungenflügel in der transversalen Schnittebene wurde als Referenzstelle der Hilusbereich der beiden Hauptbronchien, sprich die Einmündung in die Lungensäcke, gewählt. Zunächst wurde dann eine Linie, die in Näherung eine Parallele zum Plastron bildete, als Grundlinie eingefügt, auf der dann eine Senkrechte errichtet wurde. Diese bildete nun wiederum für die dorsoventrale Messung ihrerseits die Grundlage für die ventrale und dorsale Grenzlinie, die im 90 Winkel auf dieser errichtet wurden. Aus dem Abstand dieser Parallelen ergab sich schließlich der Messwert (Abb. 12). Für die laterolaterale Messung wurden auf der Grundlinie zwei Senkrechten errichtet, die den Lungenflügel medial und lateral begrenzten. Aus deren Abstand ergab sich dann der Messwert (Abb. 13). 66

III. Material und Methode Abb. 12 und 13: MRT/T1 transversal: Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler und laterolateraler Richtung, Ps. c. hieroglyphyca, weiblich III.2.5.2.1.2. Lage des Herzens und Ausdehnung in dorsoventraler und laterolateraler Richtung Die Herzparameter wurden in der transversalen Schnittebene gemessen, in der das Herz die größte Ausdehnung sowohl laterolateral als auch dorsoventral zeigte. Als Grundlinie der Messung wurde eine Linie, die in Näherung eine Parallele zum Plastron bildete, eingerichtet, auf der für die dorsoventralen Parameter eine Senkrechte errichtet wurde. Der Abstand zweier Linien, die die ventrale und dorsale Herzbegrenzung darstellten und im 90 Winkel auf de r Senkrechten standen, ergab dann den Messwert für die dorsoventrale Herzausdehnung (Abb. 14). Der Abstand einer weiteren Parallelen zur Grundlinie, die den höchsten dorsalen Punkt der Carapaxaussenseite in diesem Schnittbild charakterisierte, zum höchsten dorsalen Punkt des Herzens, der die Obergrenze der vorangegangenen Messung war, ergab nun den Messwert für den Abstand des Herzens zur Carapaxaussenseite dorsal (Abb. 15). 67

III. Material und Methode Abb. 14 und 15: MRT/T1 transversal: Dorsoventrale Ausdehnung des Herzens und Abstand zur Carapaxaußenseite dorsal, Tr. s. scripta, männlich Die laterolaterale Ausdehnung des Herzens wurde durch den Abstand zweier Parallelen, die im 90 Winkel auf der erwähnten Gru ndlinie errichtet wurden und die äußersten Grenzen des Herzens lateral links und rechts in dem selben Schnittbild symbolisierten, ermittelt (Abb. 16). Durch zwei Parallelen zu den errichteten laterolateralen Herzgrenzen, die die äußersten Punkte der Carapaxaussenseite lateral links und rechts (Abb. 17) darstellten und deren Abstand zu diesen, ergaben sich wiederum die Messwerte für den Abstand des Herzens zur Carapaxaussenseite lateral. 68

III. Material und Methode Abb. 16 und 17: MRT/T1 transversal: Laterolaterale Ausdehnung des Herzens und Abstand zur Carapaxaußenseite links und rechts, Tr. s. scripta, männlich III.2.5.2.1.3. Ausdehnung der Nieren in dorsoventraler und laterolateraler Richtung Für die Bestimmung der Ausdehnung der Nieren in der transversalen Schnittebene wurde das Schnittbild gewählt, in dem beide Nieren die größte Ausdehnung zeigten. Als Grundlinie der Messung wurde eine Linie, die in Näherung eine Parallele zum Plastron bildete, erzeugt. Der Abstand zweier weiterer Parallelen, die mit Hilfe einer Senkrechten auf der Grundlinie eingezeichnet wurden und die am weitesten ventral und dorsal gelegenen Nierengrenzen darstellten, ergab den Messwert für die dorsoventrale Ausdehnung der Nieren (Abb. 18). Der Messwert für die laterolaterale Ausdehnung der Nieren, wurde durch den Abstand zweier Parallelen ermittelt, die die Nieren am weitesten lateral und medial begrenzten und beide im 90 - Winkel auf der Grundlinie standen (Abb. 19). 69

III. Material und Methode Abb. 18 und 19: MRT/T1 transversal: Dorsoventrale und laterolaterale Ausdehnung der Nieren, Tr. s. elegans, männlich III.2.5.2.1.4. Signalintensität der Nieren und der Muskulatur Der Messwert für die Signalintensität der Nieren ergab sich jeweils aus dem arithmetischen Mittelwert aller Punkte einer möglichst großen, ellipsoiden Fläche, die auf den Nierenbereich gelegt wurde (Abb. 20 b). Da für die Auswertung ein Messwert eines Referenzgewebes notwendig war, wurde dieser durch den arithmetischen Mittelwert einer Kreisfläche bestimmt, die einen Durchmesser von vier Millimetern aufwies und zentral in den Bereich der Retraktionsmuskulatur des Halses (Musculus retrahens capitis collique) gelegt wurde, die sich stets zwischen den beiden Nieren darstellte (Abb. 20 a,b). 70

III. Material und Methode Musculus retrahens capitis collique Abb. 20 a : Musculi einer Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) nach BOJANUS (1890) Abb. 20 b: MRT/T1 transversal: Signalintensität der Nieren und der Retraktionsmuskulatur des Halses, Tr. s. elegans, männlich 71

III. Material und Methode III.2.5.2.2. Sagittale Schnittbilder III.2.5.2.2.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler und dorsoventraler Richtung Die sagittale Schnittebene, in der der Hilusbereich des Hauptbronchus sich darstellte, diente Referenzstelle für die Messung der Parameter der Lungenfeldausdehnung. Die Grundlinie der Messkonstruktion war eine Linie, die in Näherung eine Parallele zum Plastron bildete. Der Abstand zweier Senkrechten auf der Grundlinie, die den Lungenflügel am äußersten cranialen und caudalen Punkt eingrenzten, ergab dann den Messwert für die craniocaudale Ausdehnung des Lungenflügels (Abb. 21). Der Parameter für die dorsoventrale Ausdehnung wurde durch zwei Parallelen ermittelt, die mit Hilfe der Senkrechten auf der Grundlinie erzeugt wurden und die äußersten ventralen und dorsalen Punkte des Lungenflügels darstellten (Abb. 22). Abb. 21 und 22: MRT/T1 sagittal: Craniocaudale und dorsoventrale Ausdehnung des Lungenfeldes, Tr. s. scripta, männlich 72

III. Material und Methode III.2.5.2.2.2. Signalintensität des Lungengewebes und der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes Als Referenzbereich für die Messung der Signalintensität des Lungengewebes und der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes wurde ebenfalls die Schnittebene des Hilusbereiches gewählt. Der Messwert für das Lungengewebe wurde als arithmetischer Mittelwert aus allen Punkten einer möglichst großen, ellipsoiden Fläche bestimmt, die auf den Bereich des Lungenfeldes gelegt wurde. Da für die Auswertung auch in diesem Fall ein Messwert eines Referenzgewebes notwendig war, wurde die Signalintensität der Muskulatur caudal das Hüftgelenkes auf die Art und Weise bestimmt, dass eine Kreisfläche mit einem Durchmesser von vier Millimetern zentral in diesen Bereich gelegt wurde. Als Hilfslinie, die die Reproduzierbarkeit erhöhte, wurde eine Linie durch das Hüftgelenk gelegt, die in Näherung parallel zur Gelenkfläche des Femurs verlief. Der arithmetische Mittelwert aller Punkte dieser Kreisfläche entsprach dann dem erwähnten Wert (Abb. 23). Abb. 23: MRT/T1 sagittal: Signalintensität des Lungengewebes und der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes, Tr. s. scripta, männlich 73

III. Material und Methode III.2.5.2.2.3. Lage der Nieren und Ausdehnung Für die Bestimmung der Ausdehnung der Nieren wurde die sagittale Schnittebene gewählt, in der die Nieren die größte Ausdehnung zeigten. Dabei wurde ohne Hilfskonstruktion von dem höchsten dorsalen zum niedrigsten ventralen Punkt gemessen (Abb. 24). Des Weiteren wurde der Abstand des am weitesten ventral gelegenen Nierenpunktes zur Außenseite des Plastrons ventral bestimmt. Hierzu wurde eine Grundlinie, die in Näherung eine Parallele zum Plastron darstellt, erzeugt. Mit Hilfe einer Senkrechten zu dieser Linie wurde eine Parallele eingefügt, die den genanten ventralen Nierenpunkt repräsentierte. Abb. 24: MRT/T1 sagittal: Lage der Nieren und dorsoventrale Ausdehnung, Tr. s. scripta, männlich 74

III. Material und Methode III.2.5.2.2.4. Ausdehnung der Leber in craniocaudaler Richtung und Ausdehnung der Gallenblase Die sagittale Schnittebene, in der die Gallenblase die größte Ausdehnung zeigte, diente als Referenzebene für die Bestimmung der Ausdehnung der selbigen. Eine Hilfskonstruktion wurde nicht verwendet. Es wurde der Abstand vom höchsten dorsalen zum niedrigsten ventralen Punkt ermittelt (Abb. 25). Die Grundlinie der Messkonstruktion für die Leberausdehnung war eine Linie, die in Näherung eine Parallele zum Plastron bildete. Der Abstand zweier Senkrechten auf dieser Grundlinie, die die Leber am äußersten cranialen und caudalen Punkt eingrenzten, ergab dann den Messwert für die craniocaudale Ausdehnung der Leber (Abb. 25). Abb. 25: MRT/T1 sagittal: Ausdehnung der Leber in craniocaudaler Richtung und Ausdehnung der Gallenblase, Tr. s. scripta, männlich 75

III. Material und Methode III.2.5.2.3. Coronale Schnittbilder III.2.5.2.3.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler Richtung Als Referenzschnittbild wurde das Schnittbild gewählt, in dem die größte craniocaudale Ausdehnung beider Lungenflügel zu verzeichnen war. Die Grundlinie der Messkonstruktion wurde von einer Gerade gebildet, die zentral durch die Anschnitte beider Scapulae verlief. Mit Hilfe einer Senkrechten auf dieser Linie wurden zwei Parallelen erzeugt, die die jeweils am weitesten cranial und caudal gelegenen Punkte des Lungenflügels repräsentierten. Deren Abstand ergab den Messwert für die caniocaudale Lungenausdehnung (Abb. 26). Abb. 26: MRT/T1 coronal: Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler Richtung, Ps. floridiana, männlich 76

III. Material und Methode III.2.5.2.3.2. Ausdehnung der Leber in craniocaudaler Richtung Als Referenzschnittbild wurde das Schnittbild gewählt, in dem die größte craniocaudale Ausdehnung der rechten Leberhälfte zu verzeichnen war. Die Grundlinie der Messkonstruktion wurde von einer Geraden gebildet, die zentral durch die Anschnitte beider Scapulae verlief. Mit Hilfe einer Senkrechten auf dieser Linie wurden zwei Parallelen erzeugt, die die jeweils am weitesten cranial und caudal gelegenen Punkte der Leber repräsentierten. Deren Abstand ergab den Messwert für die caniocaudale Leberausdehnung (Abb. 27). Abb. 27: MRT/T1 coronal: Ausdehnung der Leber in craniocaudaler Richtung, Tr. s. scripta, männlich 77

III. Material und Methode III.2.5.2.3.3. Signalintensität der Leber und der Muskulatur Beide Messungen fanden in derselben Schnittebene statt. Diese Referenzebene wurde so gewählt, dass ein möglichst großes, elliptoides Areal des Leberbereiches cranial der Gallenblase eingegrenzt werden konnte (Abb. 28). Der arithmetische Mittelwert aller Punkte dieser Fläche ergab den Messwert für die Signalintensität der Leber. Der Muskelwert wurde als arithmetischer Mittelwert aller Punkte einer Kreisfläche mit einem Durchmesser von vier Millimetern bestimmt, die zentral in den Bereich der Schultermuskulatur lateral des Anschnittes der rechten Scapula gelegt wurde, die als anatomische Leitstruktur diente (Abb. 28). Abb. 28: MRT/T1 coronal: Signalintensität der Leber und der Muskulatur, Ps. c. hieroglyphica, weiblich 78

III. Material und Methode III.2.5.3. Computertomographie III.2.5.3.1. Fensterung Für die Beurteilung verschiedener Gewebe, war es aufgrund der unterschiedlichen Röntgendichten der Gewebe notwendig, dass der Bereich der dargestellten Graustufen, die Bildbreite (width), und eine Zentrum (level), um das sich der Bereich zu gleichen Anteilen in positiver und negativer Richtung ausdehnt, unterschiedlich gewählt wird. Da die Lunge viel Luft enthält, stellt sich das Lungengewebe tendenziell im negativen HU-Bereich dar. Aufgrund dessen wurde das so genannte Lungenfenster als Einstellung für die Beurteilung der Lunge mit einem Bereich von 1500 HU um ein Zentrum von -700 HU gewählt. Da Knochen sehr röntgendicht ist, wurde das so genannte Knochenfenster für die Beurteilung der Knochen mit einer Breite von 2000 HU um ein Zentrum von 300 HU gewählt. Der Bereich ist hier größer als beim Lungenfenster um sowohl spongiösen als auch kompakten Knochen abdecken zu können. III.2.5.3.2. Transversale Schnittbilder III.2.5.3.2.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler und laterolateraler Richtung Für die Messung der dorsoventralen und laterolateralen Ausdehnung der beiden Lungenflügel in der transversalen Schnittebene wurde als Bildeinstellung das Lungenfenster gewählt. Als Referenzstelle wurde der Hilusbereich der beiden Hauptbronchien, also die Einmündung in die Lungensäcke, gewählt. Zunächst wurde dann eine Linie, die in Näherung eine Parallele zum Plastron bildete, als Grundlinie eingefügt, auf der dann eine Senkrechte errichtet wurde. Diese bildete nun für die dorsoventrale Messung ihrerseits die Grundlage für die ventrale und dorsale Grenzlinie, die im ebenfalls im 90 Winkel auf dies er errichtet wurden. Aus dem 79

III. Material und Methode Abstand dieser Parallelen ergab sich schließlich der Messwert (Abb. 29). Für die laterolaterale Messung wurden auf der Grundlinie zwei Senkrechten errichtet, die den Lungenflügel medial und lateral begrenzten. Aus deren Abstand ergab sich dann der Messwert (Abb. 30). Die Messung verlief analog der Methode für die transversale Schnittebene in der MRT. Abb. 29 und 30 transversal: CT/Lungenfenster: Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler und laterolateraler Richtung, Ps. floridina, männlich III.2.5.3.2.2. Hounsfield-Units des Lungengewebes Des Weiteren wurden in der für die vorherige Messung genannten Referenzebene auch die Hounsfield-Units des Lungengewebes gemessen. Ebenfalls im Lungenfenster wurden zwei möglichst große Ellipsen in den Bereich des linken und rechten Lungensackes gelegt. Der arithmetische Mittelwert aller Punkte dieser umschriebenen Areale ergab dann den Messwert für die Hounsfield-Units des Lungengewebes (Abb. 31). 80

III. Material und Methode Abb. 31: CT/Lungenfenster transversal: Hounsfield-Units des Lungengewebes, Ps. floridina, männlich III.2.5.3.2.3. Hounsfield-Units des Plastrons Als Bildeinstellung für die Messung der Hounsfield-Units des Plastrons wurde das Knochenfenster gewählt. Die Referenzebene der Messung wurde so bestimmt, das möglichst große Anteile der vom Schultergelenk nach mediodorsal verlaufenden Scapula und des vom Schultergelenk nach ventromedial verlaufenden Acromions in Verbindung mit einem möglichst großen Ausschnitt der Artikulationsfläche der Scapula mit dem Humerus dargestellt wurden. Als Hilfslinie der Messung wurden nun zwei Geraden eingefügt, die jeweils die äußersten Punkte der Artikulationsfläche der Scapula berührten (Abb. 32). Diese wurden so verlängert, dass sie das Plastron durchkreuzten. Die arithmetischen Mittelwerte zweier möglichst großer, eliptoider Flächen, die lateral der Linien, diese berührend, in den Bereich des Plastrons gelegt wurden, ergaben die Messwerte für die Hounsfield-Units des Plastrons. 81

III. Material und Methode Abb. 32: CT/Knochenfenster transversal: Hounsfield-Units des Plastrons, Tr. s. scripta, weiblich III.2.5.3.2.4. Hounsfield-Units des Carapax Als Bildeinstellung für die Messung der Hounsfield-Units des Carapax wurde das ebenfalls das Knochenfenster gewählt. Die Referenzebene der Messung wurde so bestimmt, das möglichst große Anteile des vom Acetabulum nach mediodorsal verlaufenden Os ilium und parallel ein möglichst großer Ausschnitt der Artikulationsfläche des Acetabulums mit dem Femur dargestellt wurden. Als Hilfslinie der Messung wurden nun zwei Geraden eingefügt, die jeweils die äußersten Punkte der Artikulationsfläche des Acetabulums berührten (Abb. 33). Diese wurden so verlängert, dass sie den Carapax durchkreuzten. Die arithmetischen Mittelwerte zweier möglichst großer, eliptoider Flächen, die lateral der Linien, diese berührend, in den Bereich des Carapax gelegt wurden, ergaben die Messwerte für die Hounsfield- Units des Carapax. 82

III. Material und Methode Abb. 33: CT/Knochenfenster transversal: Hounsfield-Units des Carapax, Tr. s. scripta, weiblich III.2.5.3.3. Sagittale Schnittbilder III.2.5.3.3.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler und dorsoventraler Richtung Die sagittale Schnittebene, in der der Hilusbereich des Hauptbronchus sich darstellte, diente als Referenzstelle für die Messung der Parameter der Lungenfeldausdehnung. Auch hier wurde als Bildeinstellung das Lungenfenster gewählt. Die Grundlinie der Messkonstruktion war eine Linie, die in Näherung eine Parallele zum Plastron bildete. Der Abstand zweier Senkrechten auf der Grundlinie, die den Lungenflügel am äußersten cranialen und caudalen Punkt eingrenzten, ergab dann den Messwert für die craniocaudale Ausdehnung des Lungenflügels (Abb. 34). Der Parameter für die dorsoventrale Ausdehnung wurde durch zwei Parallelen ermittelt, die mit Hilfe der Senkrechten auf der Grundlinie erzeugt wurden 83

III. Material und Methode und die äußersten ventralen und dorsalen Punkte des Lungenflügels darstellten (Abb. 35). Abb. 34 und 35: CT/Lungenfenster sagittal: Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler und dorsoventraler Richtung, Tr. s. elegans, männlich III.2.5.3.3.2. Hounsfield-Units des Lungengewebes Als Referenzbereich für die Messung der Hounsfield-Units des Lungengewebes wurde ebenfalls die Schnittebene des Hilusbereiches gewählt. Das Lungenfenster wurde auch beibehalten. Der Messwert für das Lungengewebe wurde als arithmetischer Mittelwert aus allen Punkten einer möglichst großen, ellipsoiden Fläche bestimmt, die auf den Bereich des Lungenfeldes gelegt wurde (Abb. 36). 84

III. Material und Methode Abb. 36: CT/Lungenfenster sagittal: Hounsfield-Units des Lungengewebes, Tr. s. elegans, männlich III.2.6. Statistische Verfahren Im Rahmen der deskriptiven Statistik wurden für alle Messwerte arithmetische Mittelwerte, Standardabweichungen, Minimal- und Maximalwerte berechnet. Die Daten wurden mittels Shapiro Wilk Test sowie der visuellen Beurteilung der Q-Q-Plots auf Normalverteilung geprüft. Unterschiede zwischen den vier Arten wurden mittels einfaktorieller Varianzanalyse (Anova) mit post hoc Ryan- Einot-Gabriel-Welsch-Test, multipler paarweiser Mittelwertvergleich mit alpha- Adjustierung zur Einhaltung der versuchsbezogenen Irrtumswahrscheinlichkeit von 5%, geprüft. Eine errechnete Irrtumswahrscheinlichkeit p < 5% beziehungsweise 0,05 wird als signifikant betrachtet. Der Seitenvergleich für die Messungen der rechten und linken Seite wurde mit dem t-test für gepaarte Beobachtungen durchgeführt. Eine bestimmte Irrtumswahrscheinlichkeit von p < 0,05 galt als signifikant. P-Werte < 0,01 wurden als hoch signifikant und p-werte < 0,001 als höchst signifikant betrachtet. 85

III. Material und Methode Zur Überprüfung des Einflusses des Messfehlers und der verschiedenen Probanden auf die Messungen wurden an 12 Tieren bei allen 16 Parametern, die als Ergebnis einer arithmetischen Mittelwertbildung aus den Messpunkten einer Fläche bestimmt wurden, drei zufällige Messungen vorgenommen. Im Zuge dieser Messwiederholungen wurde nach individuellen Schemata möglichst exakt dasselbe Areal wieder gewählt, um die Reproduzierbarkeit der Messung darzustellen. Die absoluten und prozentualen Anteile der Varianzkomponenten Proband und Messfehler an der Gesamtvarianz wurden mit Hilfe einer Varianzkomponentenschätzung ermittelt. Diese diente der Klärung der Notwendigkeit einer Mehrfachmessung. 86

IV. Ergebnisse IV. Ergebnisse IV.1. Magnetresonanztomographie IV.1.1. Transversale Schnittbilder IV.1.1.1 Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler Richtung IV.1.1.1.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 37: MRT Tr: Dorsoventrale Ausdehnung des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxhöhe ( n = 61 Tiere) 87

IV. Ergebnisse In der transversalen Schnittebene kann die maximale dorsoventrale Ausdehnung des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxhöhe durch den Quotienten (Ausdehnung/Carapaxhöhe) im Mittel aller vier Arten mit einem Wert von 0,36 + 0,06 bestimmt werden. 0,51 und 0,24 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 37, Tab. 18). Es können keine artspezifischen, signifikanten Unterschiede festgestellt werden. IV.1.1.1.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 38: MRT Tr: Dorsoventrale Ausdehnung des linken Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxhöhe ( n = 61 Tiere) 88

IV. Ergebnisse Die Messung der maximalen dorsoventralen Ausdehnung des linken Lungenflügels im transversalen Schnittbild im Verhältnis zur Carapaxhöhe ergibt einen arithmetischen, speziesunabhängigen Mittelwert des Quotienten (Ausdehnung/Carapaxhöhe) von 0,34 + 0,06. Maximal- und Minimalwerte können mit 0,47 und 0,19 angegeben werden (Abb. 38, Tab. 19). Im Vergleich der Werte auf der Ebene der Arten treten keine signifikanten Unterschiede auf. Die Ausdehnung des rechten Lungeflügels ist deutlich größer als die Ausdehnung des linken Lungenflügels. Diese Differenz ist mit einem p-wert von < 0,001 statistisch höchst signifikant. 89

IV. Ergebnisse IV.1.1.2. Ausdehnung des Lungenfeldes laterolateraler Richtung IV.1.1.2.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna concinna arithmetisches Mittel Abb. 39: MRT Tr: Laterolateraler Durchmesser des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxbreite ( n = 61 Tiere) In der transversalen Darstellungsebene kann ein Wert von 0,35 + 0,05 als artunabhängiger, arithmetischer Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/Carapaxbreite) für den maximalen laterolateralen Durchmesser des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxbreite angegeben werden. Es treten Maximal- und Minimalwerte von 0,57 und 0,24 auf (Abb. 39, Tab. 20). Im Vergleich der Spezies sind keine signifikanten Differenzen belegbar. 90

IV. Ergebnisse IV.1.1.2.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 40: MRT Tr: Laterolaterale Durchmesser des linken Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxbreite ( n = 61 Tiere) Die Messung des maximalen laterolateralen Durchmessers des linken Lungenflügels in der transversalen Schnittebene im Verhältnis zur Carapaxbreite ergibt einen arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/Carapaxbreite) aller vier Arten von 0,34 + 0,04. 0,53 und 0,23 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 40, Tab. 21). Tierartlich abhängige, signifikante Unterschiede sind nicht nachweisbar. Die Ausdehnung des rechten Lungenflügels in laterolatrealer Richtung ist größer als die des linken Lungenflügels. Der Unterschied ist mit einem p- Wert von 0,003 als hoch signifikant einzustufen. 91

IV. Ergebnisse IV.1.1.3. Lage des Herzens und Ausdehnung in dorsoventraler Richtung IV.1.1.3.1. Dorsoventrale Ausdehnung des Herzens 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 41: MRT Tr: Dorsoventraler Durchmesser des Herzens im Verhältnis zur Carapaxhöhe ( n = 63 Tiere) Im transversalen Schnittbild wird der maximale dorsoventrale Durchmesser des Herzens bestimmt. Dieser kann in Beziehung zur Carapaxhöhe mit einem arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/Carapaxhöhe) aller vier Arten von 0,31 + 0,04 ermittelt werden. Maximal und minimal ergeben sich Werte von 0,40 und 0,21 (Abb. 41, Tab. 22). Es treten Unterschiede zwischen der Tr. s. scripta- Gruppe und der Ps. floridiana- Gruppe auf der einen Seite und der Gruppe der Art Ps. c. hieroglyphica auf der anderen Seite auf. Diese Unterschiede sind als 92

IV. Ergebnisse statistisch signifikant einzustufen. Die Probanden der Ps. concinna-gruppe haben somit im Verhältnis zur Carapaxhöhe größere Herzen. Außerdem können signifikante Unterschiede zwischen der Tr. s. elegans-gruppe und der Ps. c. hieroglyphica- Gruppe auf der einen Seite und der Gruppe der Art Tr. s. scripta auf der anderen Seite ermittelt werden. Die Schildkröten der letzt genannten Art haben somit im Verhältnis zur Carapaxhöhe kleinere Herzen. IV.1.1.3.2. Abstand des Herzoberkante zur Carpaxaußenseite dorsal 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 42: MRT Tr: Abstand der Herzoberkante zur Carapaxaussenseite dorsal im Verhältnis zur Carapaxhöhe ( n = 63 Tiere) 93

IV. Ergebnisse Die Messung des Abstandes der rechten Herzoberkante zur Carapaxaußenseite dorsal in der transversalen Schnittebene im Verhältnis zur Carapaxhöhe ergibt einen arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Abstand/Carapaxhöhe) aller vier Arten von 0,57 + 0,05. 0,67 und 0,39 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 42, Tab. 23). Es sind keine statistisch relevanten, artspezifischen Differenzen vorhanden. IV.1.1.4. Lage des Herzens und Ausdehnung in laterolateraler Richtung IV.1.1.4.1. Laterolaterale Ausdehnung des Herzens 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 43: MRT Tr: Laterolateraler Diameter des Herzens im Verhältnis zur Carapaxbreite (n = 63 Tiere) 94

IV. Ergebnisse In der transversalen Darstellungsebene wird der maximale laterolaterale Diameter des Herzens ermittelt. Dieser kann in Beziehungg zur Carapaxbreite im artunabhängigen Mittel des Quotienten (Diameter/Carapaxbreite) mit einem Wert von 0,25 + 0,04 angegeben werden. Maximal- und Minimalwerte von 0,44 und 0,18 treten auf (Abb. 43, Tab. 24). Es sind signifikante Unterschiede zwischen der Tr. s. scripta- Gruppe und der Ps. floridiana- Gruppe im Vergleich zur Gruppe der Art Ps. c. hieroglyphica belegbar, deren Werte statistisch größer sind. IV.1.1.4.2. Abstand der rechten Herzaußenseite zur Carapaxaussenseite lateral rechts 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 44: MRT Tr: Abstand der rechten Herzaußenseite zur Carapaxaussenseite lateral rechts im Verhältnis zur Carapaxbreite (n = 63 Tiere) 95

IV. Ergebnisse Der Abstand der rechten Herzaußenseite zur Carapaxaußenseite lateral rechts wird im transversalen Schnittbild ermittelt. Im Verhältnis zur Carapaxbreite ergibt sich ein speziesunabhängiger, arithmetischer Mittelwert des Quotienten (Abstand/Carapaxbreite) von 0,34 + 0,04. Der größte Quotient kann mit einem Wert von 0,52 und der kleinste Quotient mit einem Wert von 0,24 beziffert werden (Abb. 44, Tab. 25). Es liegen keine artabhängigen Unterschiede vor. IV.1.1.4.3. Abstand der linken Herzaußenseite zur Carapaxaußenseite lateral links 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 45: MRT Tr: Abstand der linken Herzaußenseite zur Carapaxaußenseite lateral links im Verhältnis zur Carapaxbreite (n = 63 Tiere) 96

IV. Ergebnisse In der transversalen Projektionsebene wird der Abstand der linken Herzaußenseite zur Carapaxaußenseite lateral rechts bestimmt. Im Mittel aller vier Arten ergibt sich in Beziehung zur Carapaxbreite ein Quotient (Abstand/Carapaxbreite) von 0,36 + 0,03. 0,52 und 0,28 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 45, Tab. 26). Es können keine signifikanten Unterschiede zwischen den Arten festgestellt werden. Der Abstand des Herzens zur linken Carapaxaussenseite ist im Durchschnitt größer als der Abstand nach rechts. Mit einem p-wert von < 0,0001 ist dieser Unterschied als statistisch höchst signifikant zu bewerten. V.1.1.5. Ausdehnung der Nieren in dorsoventraler Richtung IV.1.1.5.1. Ausdehnung der rechten Niere 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 46: MRT Tr: Dorsoventraler Diameter der rechten Niere im Verhältnis zur Carapaxhöhe (n = 63Tiere) 97

IV. Ergebnisse Der maximale dorsoventrale Diameter der rechten Niere wird in der der transversalen Schnittebene bestimmt. In Beziehung zur Carapaxhöhe gesetzt ergibt ein arithmetischer Mittelwert des Quotienten (Diamater/Carapaxhöhe) aller vier Arten von 0,30 + 0,07. 0,47 und 0,17 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 46, Tab. 27). Es können keine signifikanten Unterschiede artvergleichend festgestellt werden. IV.1.1.5.2. Ausdehnung der linken Niere 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 47: MRT Tr: Dorsoventrale Diameter der linken Niere im Verhältnis zur Carapaxhöhe (n = 63 Tiere) 98

IV. Ergebnisse Die Messung des maximalen dorsoventralen Diameters der linken Niere in der transversalen Darstellungsebene im Verhältnis zur Carapaxhöhe ergibt einen arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Diameter/Carapaxhöhe) aller vier Arten von 0,30 + 0,07. 0,47 und 0,15 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 47, Tab. 28). Speziesabhängige Unterschiede sind nicht belegbar. Die rechte und linke Niere weisen im Rahmen dieser Messung keine statistisch signifikanten Differenzen in Bezug auf die Größe auf. IV.1.1.6. Ausdehnung der Nieren in laterolateraler Richtung IV.1.1.6.1. Ausdehnung der rechten Niere 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 48: MRT Tr: Laterolateraler Durchmesser der rechten Niere im Verhältnis zur Carapaxbreite (n = 63 Tiere) 99

IV. Ergebnisse Der maximale laterolaterale Durchmesser der rechten Niere im transversalen Schnittbild wird nach Bestimmung in Beziehung zur ebenfalls ermittelten Carapaxbreite gesetzt. Daraus ergibt sich ein artunabhängiger, arithmetischer Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/Carapaxbreite) von 0,09 + 0,02. Maximalund Minimalwerte von 0,14 und 0,03 können angegeben werden (Abb. 48, Tab. 29). Signifikante Unterschiede zwischen den Arten sind nicht vorhanden. IV.1.1.6.2. Ausdehnung der linken Niere 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 49: MRT Tr: Laterolaterale Durchmesser der linken Niere im Verhältnis zur Carapaxbreite (n = 63 Tiere) Die Messung des maximalen laterolateralen Durchmessers der linken Niere in der transversalen Schnittebene im Verhältnis zur Carapaxbreite ergibt einen arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/Carapaxbreite) aller vier 100

IV. Ergebnisse Arten von 0,09 + 0,01. 0,14 und 0,06 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 49, Tab. 30). Es können keine signifikanten Unterschiede zwischen den Arten festgestellt werden. Die rechte und linke Niere weisen im Rahmen dieser Messung keinen statistisch signifikanten Differenzen in Bezug auf die Größe auf. IV.1.1.7. Signalintensität der Nieren und der Retraktionsmuskulatur des Halses IV.1.1.7.1. Signalintensität der rechten Niere und der Retraktionsmuskulatur des Halses 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 50: MRT Tr: Signalintensität der rechten Niere im Verhältnis zur Retraktionsmuskulatur des Halses (n = 63 Tiere) 101

IV. Ergebnisse In der transversalen Schnittebene kann die Signalintensität (SI) der rechten Niere im Verhältnis zur Signalintensität (SI) der Retraktionsmuskulatur des Halses durch den Quotienten (SI Niere/SI Muskulatur) im Mittel aller vier Spezies mit einem Wert von 1,24 + 0,12 bestimmt werden. 1,53 und 0,87 werden bei dieser Messung als Maximal- und Minimalwerte ermittelt (Abb. 50, Tab. 31). Es können keine artspezifischen signifikanten Unterschiede festgestellt werden. IV.1.1.7.2. Signalintensität der linken Niere und der Retraktionsmuskulatur des Halses 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 51: MRT Tr: Signalintensität der linken Niere im Verhältnis zur Retraktionsmuskulatur des Halses (n = 63 Tiere) In der transversalen Darstellungsebene kann ein Wert von 1,28 + 0,12 als artunabhängiger, arithmetischer Mittelwert des Quotienten (SI Niere/SI Muskulatur) 102

IV. Ergebnisse für die Signalintensität (SI) der linken Niere im Verhältnis zur Signalintensität (SI) der Retraktionsmuskulatur des Halses angegeben werden. Es treten Maximal- und Minimalwerte von 1,58 und 0,91 auf (Abb. 51, Tab. 32). Im Vergleich der Spezies sind keine signifikanten Differenzen belegbar. Die Signalintensität der linken Niere ist im Durchschnitt auffällig größer als die der rechten Niere (p< 0,001). IV.1.2. Sagittale Schnittbilder IV.1.2.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler Richtung IV.1.2.1.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 52: MRT Sa: Craniocaudale Ausdehnung des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxlänge (n = 62 Tiere) 103

IV. Ergebnisse Die Messung der maximalen craniocaudalen Ausdehnung des rechten Lungenflügels in der sagittalen Schnittebene im Verhältnis zur Carapaxlänge ergibt einen arithmetischen, speziesunabhängigen Mittelwert des Quotienten (Ausdehnung/Carapaxlänge) von 0,44 + 0,08. Maximal- und Minimalwerte können mit 0,74 und 0,20 angegeben werden (Abb. 52, Tab. 33). Signifikante Unterschiede zwischen den Tieren der Art Tr. s. elegans und denen der Art Tr. s. scripta auf der einen Seite und der Gruppe der Art Ps. c. hieroglyphica sind festzustellen. Die Probanden der Pseudemys-Gruppe haben im Verhältnis zur Carapaxlänge größere Lungenflügel. IV.1.2.1.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 53: MRT Sa: Craniocaudale Ausdehnung des linken Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxlänge (n = 61 Tiere) 104

IV. Ergebnisse In der sagittalen Schnittebene ergibt sich ein arithmetischer Mittelwert des Quotienten (Ausdehnung/Carapaxlänge) aller vier Arten von 0,42 + 0,09 für die Bestimmung der maximalen craniocaudalen Ausdehnung des linken Lungenflügels. 0,72 und 0,17 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 53, Tab. 34). Tierartlich abhängige, signifikante Unterschiede bestehen zwischen der Tr. s. elegans-gruppe und der Tr. s. scripta-gruppe auf der einen Seite und der Gruppe der Art Ps. c. hieroglyphica auf der anderen Seite. Die Schildkröten der Pseudemys-Gruppe haben im Verhältnis zur Carapaxlänge größere Lungenflügel. Die Ausdehnung des rechten Lungenflügels ist im Mittel signifikant größer als die des linken Flügels (p=0,003). 105

IV. Ergebnisse IV.1.2.2. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler Richtung IV.1.2.2.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 54: MRT Sa: Dorsoventraler Durchmesser des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxhöhe (n = 62 Tiere) Im transversalen Schnittbild wird der maximale dorsoventrale Durchmesser des rechten Lungenflügels bestimmt. Dieser kann in Beziehung zur Carapaxhöhe mit einem arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/Carapaxhöhe) aller vier Arten von 0,38 + 0,08 angegeben werden. Maximal und minimal ergeben sich Werte von 0,58 und 0,32 (Abb. 54, Tab. 35). Es können keine signifikanten Unterschiede zwischen den Arten festgestellt werden. 106

IV. Ergebnisse IV.1.2.2.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 55: MRT Sa:Dorsoventraler Durchmesser des linken Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxhöhe (n = 61 Tiere) Die Messung des maximalen dorsoventralen Durchmessers des linken Lungenflügels in der sagittalen Schnittebene im Verhältnis zur Carapaxhöhe ergibt einen arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/Carapaxhöhe) aller vier Arten von 0,36 + 0,11. 0,94 und 0,28 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 55, Tab. 36). Es können keine signifikanten Unterschiede zwischen den Arten festgestellt werden Die Ausdehnung des rechten Lungenflügels ist größer als die des linken Lungenflügels. Dieser Unterschied ist mit einem p-wert von 0,278 als statistisch zufällig einzustufen.. 107

IV. Ergebnisse IV.1.2.3. Signalintensität des Lungengewebes und der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes IV.1.2.3.1. Signalintensität des rechten Lungenflügels und der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 56: MRT Sa: Signalintensität des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Muskulatur caudal des Hüftgelenkes (n = 63 Tiere) In der sagittalen Darstellungsebene wird die Signalintensität (SI) des rechten Lungenflügels ermittelt. Diese kann im Verhältnis Signalintensität (SI) der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes im artunabhängigen Mittel des Quotienten (SI Lunge/SI Muskulatur) mit einem Wert von 0,22 + 0,11 bestimmt werden. Maximal- und 108

IV. Ergebnisse Minimalwerte von 0,69 und 0,10 treten auf (Abb. 56, Tab. 37). signifikante Unterschiede ergeben sich nicht. Artabhängige, IV.1.2.3.2. Signalintensität des linken Lungenflügels und der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 57: MRT Sa: Signalintensität des linken Lungenflügels im Verhältnis zur Muskulatur caudal des Hüftgelenkes (n = 62 Tiere) Die Signalintensität (SI) des linken Lungenflügels wird im sagittalen Schnittbild ermittelt. In Beziehung zur Signalintensität (SI) der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes gesetzt ergibt sich ein speziesunabhängiger, arithmetischer Mittelwert 109

IV. Ergebnisse des Quotienten (SI Lunge/SI Muskulatur) von 0,24 + 0,12. Der größte Quotient kann mit einem Wert von 0,72 und der kleinste Quotient mit einem Wert von 0,11 angegeben werden (Abb. 57, Tab. 38). Artabhängige, signifikante Unterschiede sind nicht vorhanden. Die Unterschied zwischen der Signalintensität des linken un des rechten Lungenflügels ist marginal (p = 0,753). IV.1.2.4. Lage der Nieren und größte Ausdehnung IV.1.2.4.1. Abstand der rechten Niere zur Plastronaußenseite 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 58: MRT Sa: Abstand der rechten Niere zur Plastronaußenseite ventral im Verhältnis zur Carapaxhöhe (n = 63 Tiere) 110

IV. Ergebnisse In der sagittalen Projektionsebene wird der Abstand des ventralen Nierenpols der rechten Niere zur Plastronaußenseite bestimmt. Im Mittel aller vier Arten ergibt sich im Verhältnis zur Carapaxhöhe ein Quotient (Abstand/Carapaxhöhe) von 0,44 + 0,05. 0,57 und 0,30 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 58, Tab. 39). Es können keine signifikanten Unterschiede zwischen den Arten festgestellt werden. IV.1.2.4.2. Abstand der linken Niere zur Plastronaußenseite 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna concinna arithmetisches Mittel Abb. 59: MRT Sa: Abstand der linken Niere zur Plastronaußenseite ventral im Verhältnis zur Carapaxhöhe (n = 63 Tiere) 111

IV. Ergebnisse Der Abstand des ventralen Nierenpols der linken Niere zur Plastronaußenseite wird in der der sagittalen Schnittebene bestimmt. In Beziehung zur Carapaxhöhe gesetzt kann ein arithmetischer Mittelwert des Quotienten (Abstand /Carapaxhöhe) aller vier Arten von 0,44 + 0,06 ermittelt werden. 0,62 und 0,30 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 59, Tab. 40). Speziesabhängige, statistisch signifikante Unterschiede können nicht nachgewiesen werden. Der Unterschied der Abstände der rechten und linken Niere zum Plastron ist marginal (p=0,441). IV.1.2.4.3. Ausdehnung der rechten Niere 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 60: MRT Sa: Diameter der rechten Niere im Verhältnis zur Carapaxlänge (n = 63 Tiere) 112

IV. Ergebnisse Die Messung des maximalen Diameters der rechten Niere in der sagittalen Darstellungsebene im Verhältnis zur Carapaxlänge ergibt einen arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Diameter/Carapaxlänge) aller vier Arten von 0,16 + 0,03. 0,25 und 0,06 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 60, Tab. 41). Speziesabhängige, statistisch signifikante Unterschiede sind nicht belegbar. IV.1.2.4.4. Ausdehnung der linken Niere 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 61: MRT Sa: Diameter der linken Niere im Verhältnis zur Carapaxlänge (n= 63 Tiere) 113

IV. Ergebnisse Der maximale laterolaterale Diameter der linken Niere im sagittalen Schnittbild wird nach Bestimmung ins Verhältnis zur ebenfalls ermittelten Carapaxlänge gesetzt. Daraus ergibt sich ein artunabhängiger, arithmetischer Mittelwert des Quotienten (Diameter/Carapaxlänge) von 0,17 + 0,03. Maximal- und Minimalwerte von 0,26 und 0,09 können angegeben werden (Abb. 61, Tab. 42). Signifikante Unterschiede zwischen den Arten sind nicht vorhanden. Die Ausdehnung der linken Niere ist größer als die Ausdehnung der rechten Niere. Dieser Unterschied ist mit einem p- Wert von 0,079 nicht signifikant. IV.1.2.5. Ausdehnung der Leber in craniocaudaler Richtung und Ausdehnung der Gallenblase 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 62: MRT Sa: Durchmesser der Gallenblase im Verhältnis zur craniocaudalen Ausdehnung der Leber (n = 61 Tiere) 114

IV. Ergebnisse Die Messung des maximalen Durchmessers der Gallenblase in der sagittalen Schnittebene in Beziehung zur maximalen craniocaudalen Ausdehnung der Leber ergibt einen arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Ausdehnung Gallenblase/Ausdehnung Leber) aller vier Arten von 0,36 + 0,10. 0,73 und 0,21 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 62, Tab. 43). Es können keine signifikanten, artabhängigen Differenzen festgestellt werden. V.1.3. Coronale Schnittbilder IV.1.3.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler Richtung IV.1.3.1.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 63: MRT Co: Craniocaudale Ausdehnung des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxlänge (n = 61 Tiere) 115

IV. Ergebnisse n der coronalen Schnittebene kann die maximale craniocaudale Ausdehnung des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxlänge durch den Quotienten (Ausdehnung/Carapaxlänge) im Mittel aller vier Arten mit einem Wert von 0,46 + 0,09 bestimmt werden. 0,76 und 0,21 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 63, Tab. 44). Es können keine artspezifischen, signifikanten Unterschiede festgestellt werden. IV.1.3.1.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 64: MRT Co: Craniocaudale Ausdehnung des linken Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxlänge (n = 60 Tiere) 116

IV. Ergebnisse Die Messung der maximalen craniocaudalen Ausdehnung des linken Lungenflügels im coronalen Schnittbild im Verhältnis zur Carapaxlänge ergibt einen arithmetischen, speziesunabhängigen Mittelwert des Quotienten (Ausdehnung/Carapaxlänge) von 0,45 + 0,09. Maximal- und Minimalwerte können mit 0,77 und 0,41 angegeben werden (Abb. 64, Tab. 45). Signifikante Unterschiede treten zwischen den Tieren der Spezies Ps. c. hieroglyphica und Ps. floridiana und den Tieren der Spezies Tr. s. scripta auf. Die Pseudemys-Spezies haben in Beziehung zur Carapaxlänge größere Lungenflügel. Außerdem können signifikante Unterschiede zwischen der Tr. s. elegans-gruppe und den Probanden der Gruppe der Art Ps. c. hieroglyphica festgestellt werden. Die Pseudemys-Gruppe hat im Verhältnis zur Carapaxlänge größere Lungenflügel. Die Ausdehnung des rechten Lungenflügels ist marginal grösser als die des linken Lungenflügels (p= 0,503). 117

IV. Ergebnisse IV.1.3.2. Ausdehnung der Leber in craniocaudaler Richtung 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 65: MRT Co: Craniocaudaler Durchmesser der Leber im Verhältnis zur Carapaxlänge (n = 63 Tiere) In der coronalen Darstellungsebene kann ein Wert von 0,35 + 0,06 als artunabhängiger, arithmetischer Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/ Carapaxlänge) für den maximalen craniocaudalen Durchmesser der Leber im Verhältnis zur Carapaxlänge angegeben werden. Es treten Maximal- und Minimalwerte von 0,60 und 0,21 auf (Abb. 65, Tab. 46). Im Vergleich der Spezies sind keine signifikanten Unterschiede belegbar. 118

IV. Ergebnisse IV.1.3.3. Signalintensität der Leber und der Schultergürtelmuskulatur 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 66: MRT Co: Signalintensität der Leber im Verhältnis zur Signalintensität der rechten Schultergürtelmuskulatur (n = 63 Tiere) Die Messung Signalintensität (SI) der Leber in der coronalen Schnittebene in Beziehung zur Signalintensität (SI) der rechten Schultergürtelmuskulatur ergibt einen arithmetischen Mittelwert des Quotienten (SI Leber/SI Muskulatur) aller vier Arten von 2,00 + 0,41. 3,00 und 1,22 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 66, Tab. 47). Tierartlich abhängige, signifikante Unterschiede sind nicht nachweisbar. 119

IV. Ergebnisse IV.2. Computertomographie IV.2.1. Transversale Schnittbilder IV.2.1.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler Richtung IV.2.1.1.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 67: CT Tr: Dorsoventraler Durchmesser des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxhöhe (n= 61 Tiere) Im transversalen Schnittbild wird der maximale dorsoventrale Durchmesser rechten Lungenflügels bestimmt. Dieser kann im Verhältnis zur Carapaxhöhe mit einen 120

IV. Ergebnisse arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/Carapaxhöhe) aller vier Arten von 0,40 + 0,04 angegeben werden. Maximal und minimal ergeben sich Werte von 0,49 und 0,29 (Abb. 67, Tab. 48). Es können keine signifikanten Unterschiede zwischen den Arten festgestellt werden. IV.2.1.1.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 68: CT Tr: Dorsoventraler Durchmesser des linken Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxhöhe (n = 61 Tiere) Die Messung des maximalen dorsoventralen Durchmessers des linken Lungenflügels in der transversalen Schnittebene im Verhältnis zur Carapaxhöhe ergibt einen 121

IV. Ergebnisse arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/Carapaxhöhe) aller vier Arten von 0,37 + 0,04. 0,48 und 0,27 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 68, Tab. 49). Es können keine signifikanten Unterschiede zwischen den Arten festgestellt werden. Die Ausdehnung des rechten Lungenflügels ist größer als die Ausdehnung des linken Lungenflügels. Dieser Unterschied ist aufgrund eines p-wertes von <0,001 als statistisch höchst signifikant zu bewerten. IV.2.1.2. Ausdehnung des Lungenfeldes in laterolateraler Richtung IV.2.1.2.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 69: CT Tr: Laterolateraler Diameter des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxbreite (n = 61 Tiere) 122

IV. Ergebnisse In der transversalen Darstellungsebene wird der maximale laterolaterale Diameter des rechten Lungenflügels ermittelt. Dieser kann in Beziehung zur Carapaxbreite im artunabhängigen Mittel des Quotienten (Diameter/Carapaxbreite) mit einem Wert von 0,37 + 0,04 angegeben werden. Maximal- und Minimalwerte von 0,58 und 0,32 treten auf (Abb. 69, Tab. 50). Statistisch signifikante Unterschiede sind im Vergleich der Spezies nicht nachweisbar. IV.2.1.2.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 70: CT Tr: Laterolateraler Diameter des linken Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxbreite (n = 61 Tiere) 123

IV. Ergebnisse Der laterolaterale Diameter des linken Lungenflügels wird im transversalen Schnittbild ermittelt. Im Verhältnis zur Carapaxbreite ergibt sich ein speziesunabhängiger, arithmetischer Mittelwert des Quotienten (Diameter/Carapaxbreite) von 0,36 + 0,04. Der größte Quotient kann mit einem Wert von 0,57 und der kleinste Quotient mit einem Wert von 0,27 angegeben werden (Abb. 70, Tab. 51). Artabhängige, signifikante Differenzen sind nicht vorhanden. Der Unterschied zwischen der Ausdehnung des rechten und linken Lungenflügels ist marginal (p= 0,157). IV.2.1.3. Hounsfield-Units des Lungengewebes IV.2.1.3.1. Hounsfield-Units des rechten Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 71: CT Tr: Hounsfield-Units des rechten Lungenflügels (n = 63 Tiere, negative Werte) 124

IV. Ergebnisse In der transversalen Projektionsebene werden die Hounsfield-Units des rechten Lungenflügels bestimmt. Im Mittel aller vier Arten ergibt sich ein Wert von -902,04 + 33,40. -948,50 und -742,10 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 71, Tab. 52). Es können keine signifikanten Unterschiede zwischen den Spezies festgestellt werden. IV.2.1.3.2. Hounsfield-Units des linken Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 72: CT Tr: Hounsfield-Units des linken Lungenflügels (n = 63 Tiere, negative Werte) Die Hounsfield-Units des linken Lungenflügels werden in der der transversalen Schnittebene bestimmt. Es ergibt sich ein arithmetischer Mittelwert aller vier Spezies 125

IV. Ergebnisse von -893,81 + 31,79. -950,80 und -796,80 stellen bei dieser Messung die Maximalund Minimalwerte dar (Abb. 72, Tab. 53). Signifikante Unterschiede ergeben sich zwischen den Arten Tr. s. elegans und Tr. s. scripta und der Art Ps. floridiana. Die Schildkröten der Pseudemys-Gruppe haben höhere HU-Werte. Die Hounsfield-Units des rechten Lungenflügels sind deutlich höher als die entsprechenden Werte des linken Lungenflügels (p= 0,017). IV.2.1.4. Hounsfield-Units des Plastrons IV.2.1.4.1. Hounsfield-Units des Plastrons rechts 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 73: CT Tr: Hounsfield-Units des Plastrons rechts (n = 63 Tiere) 126

IV. Ergebnisse Die Messung der Hounsfield-Units des rechten Plastronbereiches in der transversalen Schnittebene ergibt einen arithmetischen Mittelwert aller vier Arten von 807,35 + 106,56. 1037,80 und 522,40 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 73, Tab. 54). Es können speziesabhängige, signifikante Differenzen zwischen den Arten Tr. s. elegans und Ps. floridiana auf der einen Seite und der Gruppe der Art Ps. c. hieroglyphica auf der anderen Seite nachgewiesen werden. Die Tiere, die der Ps. c. hieroglyphica-gruppe angehören, haben niedrigere HU-Werte. IV.2.1.4.2. Hounsfield-Units des Plastrons links 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 74: CT Tr: Hounsfield-Units des Plastrons links (n = 63 Tiere) 127

IV. Ergebnisse Die Hounsfield-Units des linken Plastronbereiches werden im transversalen Schnittbild bestimmt. Es ergibt sich ein artunabhängiger, arithmetischer Mittelwert von 802,35 + 113,50. Maximal- und Minimalwerte von 1051,60 und 512,10 können angegeben werden (Abb. 74, Tab. 55). Im Vergleich der vier Spezies tritt ein signifikanter Unterschied zwischen den Schildkröten der Ps. c. hieroglyphica Gruppe und den übrigen drei Spezies auf. Bei den Tieren der Art Ps. c. hieroglyphica werden niedrigere HU-Werte bestimmt. Die geringe Differenz zwischen den Hounsfield-Units des rechten und linken Plastronbereiches ist aufgrund eines p- Wertes von 0,218 als statistisch zufällig einzuordnen. IV.2.1.5. Hounsfield-Units des Carapax IV.2.1.5.1. Hounsfield-Units des Carapax rechts 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 75: CT Tr: Hounsfield-Units des Carapax rechts (n = 61 Tiere) 128

IV. Ergebnisse In der transversalen Abbildungsebene kann das arithmetische Mittel der Hounsfield- Units des rechten Carapaxbereiches der vier Spezies mit 542,23 + 133,86 angegeben werden. Maximal- und Minimalwerte von 915,80 und 300,60 treten auf (Abb. 75, Tab. 56). Im Vergleich der Arten sind keine signifikanten Unterschiede nachweisbar. IV.2.1.5.2. Hounsfield-Units des Carapax links 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 76: CT Tr: Hounsfield-Units des Carapax links (n = 61 Tiere) In der transversalen Schnittebene können die Hounsfield-Units des linken Carapaxbereiches im Mittel aller vier Arten mit einem Wert von 535,06 + 132,30 129

IV. Ergebnisse bestimmt werden. 941,90 und 302,20 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 76, Tab. 57). Artspezifische, signifikante Unterschiede sind nicht zu verzeichnen. Der rechte und der linke Carapaxbereich sind nicht signifikant unterschiedlich (p= 0,205). IV.2.2. Sagittale Schnittbilder IV.2.2.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler Richtung IV.2.2.1.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 77: CT Sa: Craniocaudaler Durchmesser des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxlänge (n = 60 Tiere) 130

IV. Ergebnisse In der sagittalen Darstellungsebene kann ein Wert von 0,49 + 0,05 als artunabhängiger, arithmetischer Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/Carapaxlänge) für den maximalen craniocaudalen Durchmesser des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxlänge angegeben werden. Es treten Maximal- und Minimalwerte von 0,75 und 0,41 auf (Abb. 77, Tab. 58). Im Vergleich der Spezies sind keine signifikanten Differenzen belegbar. IV.2.2.1.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 78: CT Sa: Craniocaudaler Durchmesser des linken Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxlänge (n = 59 Tiere) 131

IV. Ergebnisse Die Messung des maximalen craniocaudalen Durchmessers des linken Lungenflügels im sagittalen Schnittbild in Beziehung zur Carapaxlänge ergibt einen arithmetischen, speziesunabhängigen Mittelwert des Quotienten (Durchmesser/Carapaxlänge) von 0,49 + 0,05. Maximal- und Minimalwerte können mit 0,71 und 0,41 angegeben werden (Abb.78, Tab. 59). Vergleicht man diesen Quotienten auf der Ebene der Arten, so wird ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der Tr. s. scripta-gruppe und der Ps. c. hieroglyphica-gruppe offensichtlich. Die Probanden der Pseudemys-Gruppe haben größere Lungenflügel im Verhältnis zur Carapaxlänge. Es liegt ein marginaler Unterschied zwischen der Ausdehnung des rechten und linken Lungenflügels vor (p= 0,909). 132

IV. Ergebnisse IV.2.2.2. Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler Richtung IV.2.2.2.1. Ausdehnung des rechten Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 79: CT Sa: Dorsoventrale Ausdehnung des rechten Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxhöhe (n = 60 Tiere) Die Messung der maximalen dorsoventralen Ausdehnung des rechten Lungenflügels in der sagittalen Schnittebene im Verhältnis zur Carapaxhöhe ergibt einen arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Ausdehnung/Carapaxhöhe) aller vier Arten von 0,43 + 0,05. 0,57 und 0,30 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 79, Tab. 60). Tierartlich abhängige, signifikante Unterschiede sind nicht nachweisbar. 133

IV. Ergebnisse IV.2.2.2.2. Ausdehnung des linken Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 80: CT Sa: Dorsoventrale Ausdehnung des linken Lungenflügels im Verhältnis zur Carapaxhöhe (n = 59 Tiere) Im sagittalen Schnittbild wird die maximale dorsoventrale Ausdehnung des linken Lungenflügels bestimmt. Diese kann im Verhältnis zur Carapaxhöhe mit einem arithmetischen Mittelwert des Quotienten (Ausdehnung/Carapaxhöhe) aller vier Arten von 0,42 + 0,05 angegeben werden. Maximal und minimal ergeben sich Werte von 0,52 und 0,25 (Abb. 80, Tab. 61). Signifikante Differenzen sind speziesvergleichend nicht nachweisbar. Die Ausdehnung des rechten Lungenflügels ist größer als die des linken Lungenflügels. Die Differenz zwischen dem deutlich größeren, rechten Lungeflügel im Vergleich zum linken Flügel ist aufgrund eines p-wertes von 0,007 als statistisch hoch signifikant einzustufen. 134

IV. Ergebnisse IV.2.2.3. Hounsfield-Units des Lungengewebes IV.2.2.3.1. Hounsfield-Units des rechten Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 81: CT Sa: Hounsfield-Units des rechten Lungenflügels (n = 62 Tiere, negative Werte) Die Messung der Hounsfield-Units des rechten Lungenflügel in der sagittalen Schnittebene ergibt einen arithmetischen Mittelwert aller vier Arten von -875,52 + 33,29. -918,00 und -740,70 stellen bei dieser Messung die Maximal- und Minimalwerte dar (Abb. 81, Tab. 62). Es können signifikante Unterschiede zwischen der Tr. s. elegans-gruppe und der Ps. floridiana-gruppe festgestellt werden. Die Probanden der Pseudemys-Gruppe haben einen höheren Hounsfield-Unit-Wert. 135

IV. Ergebnisse IV.2.2.3.2. Hounsfield-Units des linken Lungenflügels 1 = Trachemys scripta elegans Ι Min- Max 2 = Trachemys scripta scripta 25 % / 75%-Quantil 3 = Pseudemys floridiana Median 4 = Pseudemys concinna hieroglyphica arithmetisches Mittel Abb. 82: CT Sa: Hounsfield-Units des negative Werte) linken Lungenflügels (n = 61 Tiere, In der sagittalen Darstellungsebene werden die Hounsfield-Units des linken Lungenflügels ermittelt. Diese können im artunabhängigen Mittel mit einem Wert von -879,42 + 33,62 angegeben werden. Maximal- und Minimalwerte von -928,80 und -748,10 treten auf (Abb. 82, Tab. 63). Signifikante Differenzen treten zwischen den Tieren der Arten Tr. s. elegans und Tr. s. scripta und der Ps. floridiana-gruppe auf. Daraus kann geschlossen werden, dass die Probanden der Pseudemys-Gruppe einen statistisch betrachtet höheren Hounsfield-Unit-Wert besitzen. Die Hounsfield- Units des rechten und linken Lungenflügels statistisch nicht unterschiedlich (p= 0,085). 136

IV. Ergebnisse IV.3. Varianzkomponentenanalyse Bei 12 Probanden wurden aus durch eine dreifache Messwiederholung aller 16 Parameter, die als Resultat einer Bildung eines aritmetischen Mittelwertes aus den Punkten einer Fläche bestimmt wurden, sowohl absolute als auch prozentuale Werte für die Varianzkomponenten Tier und Messfehler bestimmt. Für den Anteil an der Gesamtvarianz, der durch die Tiere bedingt wurde, konnten Werte zwischen 97,67 % und 99,99 % ermittelt werden. Für den Anteil des Messfehlers wiederum konnten Werte zwischen 0,01 % und 2,33 % berechnet werden (Tab. 64). 137

V. Diskussion V. Diskussion V.1. Zielsetzung Ziel dieser Arbeit ist die Ermittlung von Standardwerten für Organdimensionen und Gewebedichten anhand des Studiums der physiologischen Anatomie von Wasserschildkröten im magnetresonanztomographischen und computertomographischen Bild. Um physiologische Zustände der Probanden zu gewährleisten, wurden diese zusätzlich zu einer ausführlichen, klinischen Allgemeinuntersuchung, bei der bereits Tiere mit pathologischen Symptomen von weiteren Untersuchungen und den Messungen ausgeschlossen wurden, im Rahmen einer Eingangsuntersuchung einer umfangreichen Blutuntersuchung und einer Röntgenuntersuchung unterzogen. Zu den pathologischen klinischen Symptomen zählten beispielsweise respiratorische Symptome, die die Messung der Lungenparameter beeinflusst hätten, stoffwechselbedingte Deformierungen und Aufweichungen der Knochensubstanz des Carapax oder Plastrons, deren Einbezug in die Messungen die Knochenparameter beeinflusst hätten. Es wurden Röntgenaufnahmen der nicht sedierten Schildkröten in drei Ebenen angefertigt. Diese waren für den weiteren Ablauf der Bilderstellung wichtig, da durch diese unter anderem metallische Fremdkörper im Magen-Darm- Trakt der Probanden identifiziert wurden, die die magnetresonanztomographischen Aufnahmen gestört hätten. Außerdem konnten Tiere, die röntgenologisch diagnostierbare, pathologische Veränderungen wie Pneumonien aufwiesen, identifiziert und von den weiteren Untersuchungen und den Messungen ausgeschlossen werden. 138

V. Diskussion V.2. Sedation Zur Anfertigung der CT- und MRT-Aufnahmen wurde eine Kombination von 0,2 bis 0,3 Milligramm Medetomidin und 10 bis 15 Milligramm Ketamin, jeweils pro Kilogramm Körpermasse, den Probanden intramuskulär injiziert. Die höheren Dosen wurden bei tendenziell kleineren Probanden verwendet. Ähnliche Kombinationsnarkosen setzten schon NUTTER et al. (2000), GREER et al. (2001), KISHIMORI (2001) und CHITTICK et al. (2002) ein (Tab. 15). Die Notwendigkeit dieser Sedation für CT-Aufnahmen wurde bereits von SCHILDGER et al. (1993), für CT- und MRT-Aufnahmen von STETTER (2000) und HERNANDEZ-DIVERS und HERNANDEZ-DIVERS (2001) herausgestellt. GUMPENBERGER und HITTMAIR (1997) hielten allerdings einen Verschluss der Panzeröffnungen mittels Klebeband für CT-Aufnahmen und STRAUB und JURINA (2001) für MRT-Aufnahmen für ausreichend. Dabei bleibt unberücksichtigt, in wie weit es Einflüsse der in Panzer eingeklebten Gliedmaße auf die Organposition beziehungsweise -größe gibt. Zu dem zeigten eigene Voruntersuchungen an zwei Probanden, die auf diese Art und Weise immobilisiert wurden, dass unter normothermen Bedingungen deutlich mehr Bewegungsartefakte auftraten, die eine optimale Beurteilbarkeit des Bildmaterials erschwerten, als bei sedierten Probanden. Durch einen Verschluss der Panzeröffnungen können die Gliedmaßen nicht komplett fixiert werden, somit kann und es immer wieder zu kleinen Bewegungen kommen (Abb. 83, 84). Da sich die in dieser Arbeit verwendete Sedation als gut steuerbar erwies, wurde auf eine Immobilisation auf Basis von Hypothermie verzichtet, die bereits von SCHILDGER et al. (1992) für Röntgenaufnahmen erwähnt und von EFFER (2004) für MRT-Untersuchungen bei Landschildkröten verwendet wird. Alle Probanden waren spätestens eine Stunde nach Antagonisierung mit Atipamezol wieder schwimmfähig. Komplikationen, wie bis zu 37 Stunden dauernde Aufwachphasen, die bei der von APELT (1993) verwendeten Kombination von Tiletamin und Zolazepam auftraten, oder eine lang ausbleibende Spontanatmung bei reiner Isoflurannarkose (HOCHLEITHNER, 1993 ; SCHILDGER et al.,1993), die bei reiner 139

V. Diskussion Ketaminnarkose bis zu Tagen andauerte (SCHILDGER et al., 1993), wurden bei den eigenen Probanden nicht beobachtet. Abb. 83: MRT/T1 transversal: Bewegungsartefakte (ovale, markierte Bereiche) einer Ps. c. hieroglyphica, männlich (immobilisiert mittels Klebeband) 140

V. Diskussion Abb. 84: MRT/T2 sagittal: Bewegungsartefakte (ovale, markierte Bereiche) einer Ps. c. hieroglyphica, männlich (immobilisiert mittels Klebeband) Kombinationssnarkosen bei Schildkröten Schildkrötenart Medikament Dosierung pro kg Applikationsart Autor Unechte Ketamin / Chittick et Karettschildkröte Medetomidin 5 mg / 50 µg i.v. al. (2002) Tabelle 15: Im Schrifttum angegebene Ketamin-Medetomidin- nicht genannt Rotwangen- Schmuckschildkröte Rotwangen- Schmuckschildkröte Unechte Karettschildkröte Ketamin / Medetomidin 10-20 mg / 50 µg Kishimori et 50 % i.m., 50% i.v. al. (2001) Ketamin / Greer et al. Medetomidin 5 mg / 0,1 mg i.m. (2001) Ketamin / Greer et al. Medetomidin 10 mg / 0,2 mg i.m. (2001) Ketamin / Medetomidin 5 mg/ 0,05 mg i.v. Nutter et al. (2000) 141

V. Diskussion V.3. Erstellung der Aufnahmen V.3.1. Erstellung der digitalen Röntgenaufnahmen Es wurden Aufnahmen im dorsoventralen, laterolateralen und craniocaudalen Strahlengang angefertigt. Die Diagnostik in diesen drei Projektionsebenen forderten bereits JACKSON und SAINSBURY (1992). Auf diese Notwendigkeit wurde auch von SILVERMANN (1993), SCHUMACHER und TOAL (2001) und HERNADEZ- DIVERS und HERNANDEZ-DIVERS (2001) hingewiesen. Für die dorsoventralen Aufnahmen wurden die Tiere direkt auf die Kassette mit der Speicherfolie gesetzt. Für die beiden anderen Lagerungen wurden die Tiere mittels Klebeband auf einem Schaumstoffquader fixiert und entsprechend in den Strahlengang verbracht, um eine orthograde Positionierung zu gewährleisten. Damit war eine optimierte Beurteilbarkeit der Aufnahmen möglich, da Überlagerungen weitgehend verhindert wurden. Diese Art der Fixierung mittels Klebeband wurde schon von GUMPENBERGER (1996) und STETTER (2000) für Röntgenaufnahmen bei Schildkröten favorisiert. V.3.2. Erstellung der magnetresonanztomographischen Aufnahmen Die MRT-Studie basierte auf 20967 Einzel-Aufnahmen. Die Schichtdickenwahl von vier Millimetern bei größeren Probanden und drei Millimetern bei kleineren Probanden erwies sich als sinnvoll, da so qualitativ hochwertige Aufnahmen mit der Möglichkeit zur optimalen Differenzierung der Weichteilstrukturen und Abgrenzung der Organe erstellt werden konnten. Schichtdicken von drei bis fünf Millimetern wurden auch von STRAUB und JURINA (2001) zur Darstellung verschiedener Weichteilgewebe bei Schildkröten verwendet. PEES et al. (2006) nutzen für Lungenuntersuchungen bei Schlangen Schichtdicken von vier bis sechs Millimetern. Diese Größen wurden ebenfalls von VALENTE et al. (2006) im Rahmen der 142

V. Diskussion Darstellung von inneren Organen bei Schildkröten erwähnt. RAITI und HARAMATI (1997) stellten den Darm- und Genitaltrakt einer Schildkröte mit sieben Millimeter großen Schnittbildern dar. Die größeren im Schrifttum erwähnten Schichtdicken, die die in der eigenen Studie verwendeten überschreiten, bergen das Risiko, nicht die maximale Ausdehnung der Organe abzubilden. Somit können gerade bei kleineren Strukturen, wie den Nieren und der Gallenblase, Messfehler auftreten. Kleinere Schichtdicken verlängern allerdings die Untersuchungszeit und damit auch die Narkosedauer beträchtlich. Die ist deshalb insbesondere bei Untersuchungen des gesamtem Tierkörpers zu bedenken. V.3.3. Erstellung der computertomographischen Aufnahmen Die Auswertung der CT-Studie basierte auf 33322 Einzel-Aufnahmen. Coronale Scans konnten aus technischen Gründen nicht angefertigt werden, da die Schildkröten auf dem Plastron gelagert wurden, damit durchliefen die Probanden die Gantry in horizontaler Lage in craniocaudaler Richtung. Zur Erstellung von coranalen Schnittbildern hätten die Probanden in eine vertikale Position verbracht werden müssen. Da die Lage der Organe in der Coelomhöhle bei Schildkröten relativ flexibel ist, da sie unter anderem kein Diaphragma besitzen, und die Lungen durch die Ausdehnung der übrigen Organe in ihrer Größe maßgeblich beeinflusst werden, wurde auf diese Aufnahmen im Rahmen dieser Arbeit verzichtet, da eine Reproduzierbarkeit fragwürdig erschien. Solche Organverschiebungen wurden von YOUNG et al. (1994) bei Schlangen immerhin auch für die Herzposition beschrieben. JACKSON und SAINSBURY (1992) verwendeten bei der Untersuchung von Lungen und Knochen bei Schildkröten Schichtdicken von zwei Millimetern. Diese Schichtdicke wurde von ABOU-MADI et al. (2004) ebenfalls für Knochenuntersuchungen bei Schildkröten und von PEES et al. (2006) bei Lungenuntersuchungen von Schlangen eingesetzt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine Schichtdicke von drei Millimetern verwendet, da sich Messungen an 143

V. Diskussion Knochenarealen und großen Organen, wie den Lungenflügeln in toto, hiermit sehr gut durchgeführen liessen. V.4. Messmethodik JACKSON und SAINSBURY (1992) verwendeten für die Beurteilung von Lungenaufnahmen von Schildkröten ein Fensterzentrum von -700 bis -600 Hounsfield-Units (HU) und für Knochenaufnahmen von 300 HU, sie machen jedoch keine Angabe zur Fensterbreite. ABOU-MADI et al. (2004) postulierten für Aufnahmen von Knochenstrukturen bei Schildkröten eine Fensterbreite von 1500 HU um ein Fenster von 250 HU. DE RYCKE et al. (2003) und SAUNDERS et al. (2004) nutzten für die Auswertung von Aufnahmen der Nasenhöhle von Hunden eine Fensterbreite von 3500 HU um ein Zentrum von 500 HU. OWENS (2004) beschrieb für die Bewertung von Lungenaufnahmen bei Kindern eine Breite von 1500 HU um ein Fenster von -500 HU. DE RYCKE et al. (2005) verwendeten für diesen Bereich bei Hunden ein Fenster von 1000 HU mit einem Zentrum von -690 HU. Im Rahmen dieser Arbeit erwies sich für die Lunge ein Bereich von 1500 HU um ein Zentrum von -700 HU und für die Beurteilung der Knochen eine Breite von 2000 HU um ein Zentrum von 300 HU als optimal. Die Fensterbreite war beim Knochenfenster größer als beim Lungenfenster, um sowohl spongiösen als auch kompakten Knochen in dem umschriebenen Messbereich beurteilen zu können. V.5. Messungen Als Basis der Ergebnisse wurden im Zuge der eigenen Untersuchungen an ausgewählten Darstellungen der insgesamt 54289 Aufnahmen 3639 MRT- und CT- Messungen vorgenommen. Es wurden im Rahmen der eigenen Erhebungen bewusst 144

V. Diskussion keine absoluten Größen im Bereich der Organdimensionen statistisch ausgewertet, da aufgrund der unterschiedlich großen Probanden, die einen Querschnitt der Population darstellen sollten, lediglich relative Größen sinnvoll waren. Dazu wurden jeweils Quotientenbildungen im Sinne einer Relation zu einem zweiten Größenparameter vorgenommen. V.5.1 Magnetresonanztomographie V.1.1. Transversale Schnittbilder V.1.1.1 Ausdehnung des Lungenfeldes in dorsoventraler und laterolateraler Richtung Die vertikale Ausdehnung der Lungenflügel in der transversalen Schnittebene wurde von EFFER (2004) bei Landschildkröten in absoluten Werten bestimmt. Als Messebene wurde der größte Durchmesser der Probanden aus der coronaren Ebene anhand von Knochennähten in die transversale Ebene übertragen. STRAUB und JURINA (2001) wiesen nach, dass sich die Lungen in transversalen Aufnahmen nahezu symmetrisch präsentieren und die Hälfte des Körpers einnehmen. Im Rahmen dieser Arbeit wurden aus genannten Gründen relative Werte bestimmt. Die Auswertung dieser Messungen ergab, dass sowohl in der laterolateralen Ausdehnung als auch in der dorsoventralen Ausdehnung der linke Lungenflügel artübergreifend hoch signifikant kleiner ist (Abb. 37, 38, 39, 40, Tab. 18, 19, 20, 21). So wurden im Mittel laterolateral rechts 35 % im Vergleich zu 34 % links und dorsovental 36 % rechts im Vergleich zu 34 % links des Körpers von Lungengewebe eingenommen. Dieser Unterschied kann darin begründet sein, dass die schwammartigen Lungenflügel nach PERRY (1978) zu über 90 % aus Luft bestehen und durch diesen geringen Parenchymanteil sehr flexibel und in ihrer Form veränderbar sind. Zudem existiert bei Schildkröten nach BOJANUS (1890) lediglich 145

V. Diskussion ein einfacher Bronchialbaum (Abb. 2b), der die Lunge nicht auf die Art und Weise stabilisiert, wie es bei Säugern der Fall ist. Da der Magen sich linksseitig in der Coelomhöhle in einer Leberfalte befindet und ein Diaphragma nicht vorhanden ist (MCARTHUR et.al., 2004), komprimiert dieser je nach Füllungszustand von ventral den linken Lungenflügel. Das Phänomen, dass die Lungenflügel sich den veränderlichen Volumina der Coelomhöhle anpassen müssen, findet man ebenfalls bei graviden weiblichen Schildkröten wieder, deren Lungenfeld durch die Ansammlung von Follikeln und Eiern stark eingeengt wird. Da der Carapax von Wasserschildkröten tendenziell konisch in dorsaler Richtung zusammenläuft, verringert sich somit auch die laterolaterale Ausdehnung des linken Lungenflügels, da sich dieser durch die Verdrängung nach dorsal dem kleiner werdenden Carapaxlumen anpassen muss (Abb. 12/ 13). V.1.1.2. Lage und Ausdehnung des Herzens Bereits STRAUB und JURINA (2001) erwähnten die gute Darstellbarkeit des Herzens von Schildkröten in der MRT. Im Vergleich der drei verschiedenen Abbildungsebenen erwies sich im Verlauf der eigenen Erhebungen die transversale Ebene als optimal, um das Herz in seiner zweidimensionalen Größe und Position in der Coelomhöhle zu beschreiben. Im Verhältnis zur Carapaxhöhe wiesen die Probanden der Pseudemys concinna hieroglyphica mit durchschnittlich 34 % der Gesamtcarapaxhöhe in der dorsoventralen Ausdehnung den größten Wert auf. Dieser war signifikant unterschiedlich zu den für die Arten Trachemys scripta scripta und Pseudemys floridiana ermittelten Werten von 29 % und 30 % (Abb. 41, Tab. 22). Der für die Art Trachemys scripta elegans ermittelte Wert von 32 % war signifikant größer als der für die anderen Trachemys-Spezies ermittelte Wert. Der artübergreifende Mittelwert von 31 % lässt die Aussage zu, dass bei den untersuchten Schildkrötenarten das Herz physiologischerweise etwa ein Drittel der Coelomhöhle in der dorsoventralen Höhe einnimmt. Bei Betrachtung des Herzens in der laterolateralen Ausdehnung, 146

V. Diskussion zeigte sich ebenfalls, dass die Exemplare der Arten Pseudemys concinna hieroglyphica und Trachemys scripta elegans im Verhältnis zur Carapaxbreite die höchsten Werte aufwiesen. So konnten 29 und 26 % der Breite ermittelt werden (Abb. 43, Tab. 24). Der Wert der Pseudemys concinna-spezies ist dabei auffällig größer als die für die Arten Pseudemys floridiana und Trachemys scripta scripta bestimmten Werte von 25 und 24 %. Das artunabhängige arithmetische Mittel von 25 % lässt den Schluss zu, dass 25 % der Coelomhöhle in der laterolateralen Breite physiologisch vom Herzen belegt werden. Die Bestimmung der laterolateralen Position des Herzens wurde auf Basis des Abstandes der Herzaußenseite zur ipsilateralen Carapaxaußenseite bestimmt (Abb. 16, 17). Da dieser Wert ins Verhältnis zur Gesamtcarapaxbreite gesetzt wurde, ergibt sich artübergreifend, dass 34 % der Carapaxbreite auf der rechten Seite und 36 % der Carapaxbreite auf der linken Seite zwischen den genannten anatomischen Strukturen liegen (Abb. 44, 45, Tab. 25, 26). Dieser artübergreifend höchst signifikante Unterschied lässt den Schluss zu, dass physiologisch im Mittel das Herz, zweidimensional betrachtet, weiter rechts in der Coelomhöhle aufgefunden werden kann. Weiterhin wurde ermittelt, dass das Herz bei allen Arten, dorsoventral betrachtet, in der ventralen Hälfte der Körperhöhle der untersuchten Schildkröten- Spezies anzutreffen ist. Dies zeigt ein mittlerer Abstand der dorsalen Herzoberkante zur Carapaxaussenseite dorsal von 57 % der Gesamtkörperhöhe dorsoventral (Abb. 14, 15, 42, Tab. 23). V.1.1.3. Ausdehnung der Nieren in dorsoventraler und laterolateraler Richtung Die MRT bot sich aufgrund ihres im Vergleich zur CT besseren Weichteilkontrastes zur Darstellung der Nieren an. Auf diesen Kontrast wurde bereits von STOSKOPF (1989) sowie JACKSON und SAINSBURY (1992) hingewiesen. Eine Untersuchung der Nieren mittels CT-Aufnahmen zeigte, dass diese die nur unzureichend abgegrenzt werden können, da aufgrund des weitgehend fehlenden visceralen 147

V. Diskussion Fettes bei Schildkröten die Organe der Coelomhöhle durch Röntgenstrahlen schwer darstellbar sind (STETTER, 2000). Aufgrund der eigenen Untersuchungen konnte für die dorsoventrale Ausdehnung beider Nieren ein Quotient im Verhältnis zur Carapaxhöhe von 0,30 ermittelt werden (Abb. 46, 47, Tab. 27, 28). Der Vergleich der verschiedenen Schildkrötenarten und der Seitenvergleich ergab keine auffälligen Unterschiede. Daraus kann gefolgert werden, dass physiologischerweise im Mittel etwa 30 % der Coelomhöhle, eindimensional betrachtet, von Nierengewebe eingenommen wird. Bei prozentualer Analyse der Breite resultiert ein Wert von jeweils 9 % für beide Nieren aus den eigenen Erhebungen, da sich im Verhältnis zur Carapaxbreite ein Wert von 0,09 ergeben hatte (Abb. 48, 49, Tab. 29, 30). Für die laterolaterale Ausdehnung konnte ebenfalls gezeigt werden, dass keine signifikanten, artspezifischen oder seitenspezifischen Unterschiede vorhanden sind. V.1.1.4. Signalintensität der Nieren und der Retraktionsmuskulatur des Halses Im Verhältnis zur Retraktionsmuskulatur des Halses, die für die Bestimmung der Signalintensität des Nierengewebes als Referenzgewebe gewählt wurde, ergaben sich für die rechte und linke Niere ohne signifikante Unterschiede im Vergleich der Arten Quotientenwerte von rechts 1,24 und links 1,28 (Abb. 50, 51, Tab. 31, 32). Aufgrund des höchst signifikanten Unterschiedes kann geschlossen werden, dass die linke Niere im Seitenvergleich der Messungen im Mittel höhere Werte liefert. Eine mögliche Erklärung für diese Differenz wäre, dass ein unterschiedlicher Anschnitt der Nieren vermessen wurde, da die Nieren möglicherweise in ihrer craniocaudalen Position nicht gleich sind. Diese anatomische Situation ist für die Japanische Sumpfschildkröte (Mauremys japonica) bekannt (INOUYE, 1931). 148

V. Diskussion V.1.2. Sagittale Schnittbilder V.1.2.1. Ausdehnung des Lungenfeldes in craniocaudaler und dorsoventraler Richtung In der sagittalen Darstellungsebene wurde ebenfalls wie in der transversalen Ebene jenes Schnittbild als Messgrundlage verwendet, welches den Hilusbereich der Lungenflügel darstellte, weil mit dieser anatomischen Struktur eine Reproduzierbarkeit der Messungen möglich war. In der craniocaudalen Ausdehnung ergaben sich mit den Ergebnissen von durchschnittlich 0,44 und 0,42 für die rechte und linke Seite im Verhältnis zur Carapaxlänge zwei deutlich unterschiedliche Werte (Abb. 52, 53, Tab. 33, 34). Der rechte Lungenflügel nimmt demnach mit 44 % der eindimensionalen, craniocaudalen Körperachse auffällig mehr Raum ein als sein linkes Pendant. In der dorsoventralen Ausdehnung unterscheidet sich die Relation mit 38 % beziehungsweise 36 % für den rechten beziehungsweise linken Lungenflügel, die sich aus den Verhältnissen des absoluten Wertes zur Carapaxhöhe ergab, nicht im signifikanten Ausmaß (Abb. 54, 55, Tab. 35, 36). V.1.2.2. Signalintensität des Lungengewebes und der Muskulatur caudal des Hüftgelenkes Der Hilusbereich des Lungengewebes wurde wie für die vorangegangenen Dimensionsbestimmungen der Lungen ins Verhältnis zu den gemessenen SI-Werten der Muskelmasse gesetzt, die sich caudal des Hüftgelenkes befindet. Diese ergaben Relationen von 0,22 und 0,25 für die rechte und linke Seite (Abb. 56/ 57, Tab. 37, 38). Auffällige Unterschiede beider Lungenhälften im Vergleich der Gewebestruktur beziehungsweise der Intensität ließen sich damit nicht nachweisen. 149

V. Diskussion V.1.2.3. Lage der Nieren und größte Ausdehnung Die Nieren von Schildkröten liegen nach MADER (1997) caudodorsal in der Coelomhöhle direkt dorsal der Hinterbeine, was auch von SPENGLER (1999), KEUNECKE (1999) und HOLZ (2006) bestätigt wurde. Da Hinweise für eine exakte Lagebestimmung fehlten, sollten die eigenen Untersuchungen die Kenntnisse für ultrasonographische Untersuchungen dieses Organs erweitern. Zur Eingrenzung der Lage der Nieren wurde der Abstand des ventralsten Nierenpols zum Plastron gewählt (Abb. 24). Dieser ergab im Verhältnis zur Carapaxhöhe für beide Nieren eine Relation von 0,44 (Abb. 58, 59, Tab. 39, 40). Das bedeutet, dass sich die Nieren im Mittel in einer Entfernung vom Plastron von 44 % der Carapaxhöhe befinden. Durch eine entsprechende Positionierung eines Schallkopfes und die Eindringtiefe der Ultraschallwellen gilt es, diese Strecke zu überbrücken (Abb. 85). Für die dorsoventrale Ausdehnung konnten Relationen von 0,16 und 0,17 im Verhältnis zur Carapaxlänge für die rechte und die linke Niere ermittelt werden. Diese ließen den Schluss zu, dass sich die paarigen Organe in ihrer Größe nicht signifikant unterscheiden, was bereits in der transversalen Ebene aufgezeigt werden konnte (Abb. 60, 61, Tab. 41, 42). 150

V. Diskussion Abb. 85: Ultraschalluntersuchung einer Asiatischen Teichschildkröte (Mauremys mutica) via inguinalem Fenster (nach MAYER et al., 2006) V.1.3. Coronale Schnittbilder V.1.3.1. Ausdehnung der Lungenflügel in craniocaudaler Richtung Bei der Bestimmung der Maximalausdehnung der Lungenflügel in craniocaudaler Richtung wurde keine anatomische Referenzstruktur gewählt, sondern bewusst nach dem Schnittbild in dieser Ebene gesucht, das die maximale craniocaudale Ausdehnung beider Lungenflügel abbildete (Abb. 26). Im Verhältnis zur Carapaxlänge ergaben sich mit einer Relation von 0,46 beziehungsweise 0,45 für den rechten und linken Lungenanteil keine auffälligen Unterschiede (Abb. 63, 64, Tab. 44, 45). Dies unterstützt die These von PERRY (1978), der eine ähnliche Größe beider Lungenflügel beschreibt. 151