j-bendable Die kompatiblen biegeunempfindlichen

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Transkript:

Historie Multimode-n mit Gradienten-Indexprofil werden seit Jahrzehnten erfolgreich für die Datenübertragung eingesetzt, wobei Typen mit einem Kerndurchmesser von 62,5 µm und 50 µm am häufigsten zum Einsatz kamen. Standardfasern mit einem Kerndurchmesser von 62,5µm sind in erster Linie für den Betrieb bei 1300 nm optimiert worden. Sie ermöglichen Datenraten von 10 Mb/s bis 100 Mb/s (üblicherweise bezeichnet als OM1-n) bei Anregung mit einer LED. Die mit 50 µm-kern (üblicherweise bezeichnet als OM2-) wurde für die Anregung mit einem deutlich schmalbandigeren Laser optimiert und erreicht deshalb Datenraten von 1000 Mb/s über Verbindungslängen von bis zu 2000 m. Paradigmenwechsel Etwa im Jahr 2002 erfolgte ein unerwarteter Paradigmenwechsel. Durch Einsatz der schnellen, schmalbandigen und vor allem extrem preiswerten Laser aus der Unterhaltungsindustrie stand der Datenübertragung eine alternative Lichtquelle für deutlich höhere Datenraten zur Verfügung. Ein deutlicher Fortschritt! Aber: die neuen Laser des Typs VCSEL arbeiten bei 850nm und die bis dato existierenden n waren vorzugsweise optimiert für 1300 nm. Als Reaktion auf diese neuen Anforderungen wurden n entwickelt, die ihr Bandbreiten-Maximum bei 850 nm aufweisen. Die besondere Abstrahlcharakteristik der VCSELs machte es notwendig, das Brechzahlprofil der n speziell zu optimieren sowie eine andere Art der Bandbreitenmessung einzuführen: die DMD-Messung (Details dazu im Abschnitt Kompatibilität Übertragungseigenschaften ). j-bendable Die kompatiblen biegeunempfindlichen OM2/OM3/OM4-n von j-fiber Die Entwicklung der Technologien für die Rechenzentren geht erwartungsgemäß in Richtung höherer Geschwindigkeiten und Datendurchsätzen. Neue Konzepte diskutieren nur höhere Übertragungsraten von 25 Gb/s und mehr pro und Datenraten von 40 bzw. 100 Gb/s durch Übertragung auf parallelen n, sondern auch eine deutliche Verkleinerung der IT-Komponenten (50 %). Das bedeutet, dass sich auch in der Anschluss- und Verbindungstechnik ( Patchfelder ) immer mehr kabel ( Patchcords ) einen immer kleineren Platz teilen müssen was unter anderem zwangsläufig zu kleineren Biegeradien für die n führt. Da für ein gegebenes System die Parameter Bandbreite und Leistungsbudget zusammenhängen, spielt die Gesamtdämpfung der Verbindung eine Rolle. Es gibt Abschätzungen, nach denen die Zusatzdämpfung durch eine Anzahl biegungen mit kleinen Radien die Bitfehlerrate ( BER ) unter ungünstigen Umständen erhöhen kann. biegung Das Prinzip eines Lichtwellenleiters besteht darin, dass der Licht führende Kern eine höhere Brechzahl aufweist als der umgebende Mantel. Aus dieser Brechzahldifferenz ergibt sich wiederum der sogenannte Akzeptanzwinkel, unter dem sich das Licht im Wellenleiter gerade noch einkoppeln und führen lässt. Eine Multimode- führt bei der Betriebswellenlänge ca. 100 Moden (50 µm Kerndurchmesser), die sich unter anderem aus den verschiedenen Winkeln ergeben unter denen das Licht eingekoppelt wurde. Luft n 0 = 1 Höhere Ordnung n 2 Als Ergebnis entstand ein eigenständiger typ: die OM3-, die bei 850 nm eine Datenrate von 10 Gb/s über eine Streckenlänge von bis zu 300 m erlaubt, bzw. als OM4-, die bei gleicher Datenrate eine Linklänge von 550 m aufweist. Diese typen haben aufgrund ihrer Abwärtskompatibilität speziell bei der Anwendung in Rechenzentren die problemlose Migration von 100 Mb/s auf 10 Gb/s ermöglicht und sind heute die dominierende technologie in diesem Anwendungsbereich. 125 µm 50 µm Niedrigere Ordnung Was passiert, wenn eine gebogen wird? Sehr vereinfacht dargestellt: Die verliert Energie, die Dämpfung nimmt zu. n 2 gebrochener Strahl n 1 (r) Evolution Obwohl diese OM3/OM4-n jetzt und in naher Zukunft die an sie gestellten Anforderungen problemlos erfüllen, bleibt die Entwicklung natürlich stehen. γ I Tangente γ γ II 1

Der Grund liegt darin, dass die höheren Moden parallel zur achse geführt werden, sondern unter einem bestimmten Winkel. Wird die achse selbst einem Krümmungswinkel unterworfen, können diese Moden mehr geführt werden und gehen verloren. Um diesen Verlust in Grenzen zu halten muss eine Barriere eingebaut werden. Das geschieht, indem man eine Struktur mit verringerter Brechzahl einbaut, damit ein Teil der Moden, die den Kernbereich verlassen haben, die verlassen können. Üblicher Weise geschieht das durch eine zusätzliche Struktur, einen sogenannten Graben ( Trench ), der durch eine Dotierung mit Fluor realisiert wird. Biege-unempfindliche n (BIMMF) Diese Überlegungen führten zur Entwicklung der Bend Insensitive Multimode Fiber, der biege-unempfindlichen Multimode-n. Wir haben die zur Zeit am Markt kommerziell verfügbaren n untersucht und verschiedene Design-Variationen zur Umsetzung des beschriebenen Grabenkonzeptes gefunden. -50-40 -30-20 -10 0 10 20 30 40 50-50 -40-30 -20-10 0 10 20 30 40 50 Bild # 1 Bild # 2-50 -40-30 -20-10 0 10 20 30 40 50-50 -40-30 -20-10 0 10 20 30 40 50 Bild # 3 Bild # 4 Die erste Abbildung zeigt ein Standard Gradientenindexprofil, wie es bei allen aktuellen Multimode n zur Anwendung kommt. Die anderen Abbildungen zeigen die verschiedenen Ausprägungen des implementierten Graben-Designs bei BImMF. Bei dieser Auswahl stellt sich natürlich die Frage, wie das jeweilige design die Biegeeigenschaften beeinflusst. Biege-Eigenschaften Alle Konzepte verfolgen das Ziel, die Dämpfungsverluste bei biegungen zu reduzieren. Um das Verhalten in der Praxis bei Einsatz einer VCSEL als Lichtquelle korrekt wiederzugeben, wird für die Ermittlung der Makrobiegungsdämpfung mehr die überstrahlte Anregung sondern die sogenannte EF Anregung ( Encircled Flux ) eingesetzt, weil sich sonst höhere ergeben. Die zur Zeit für den Multimode-Standard IEC 60793-2-10 diskutierten Vorgaben sind: DÄMPFUNGSZUNAHME [db] DÄMPFUNGSZUNAHME [db] Biegeradius [mm] 10,000 1,000 0,100 0,010 0,001 10,000 1,000 0,100 0,010 0,001 Maximale Makrobiege-Verluste [db] Anzahl Windungen 37.5 100 0.5 0.5 Standard BI-MMF 50 µm MMF 50 µm 850 nm 1300 nm 850 nm 1300 nm Wir haben für unsere j-bendable OMx die Funktion Biegeradius vs. Dämpfungszunahme aufgenommen, siehe Abbildung: 2 WINDUNGEN @850 nm j-bendable Standard OM3 Limit R = 7,5 mm Limit R = 15 mm 0 5 10 15 20 25 30 BIEGERADIUS [mm] Diese typische Grafik zeigt zwei Effekte sehr deutlich: j-bendable OM2/OM3/OM4 zeigt eine um den Faktor 20 geringere Biegedämpfung bei Biegeradien von 7,5 und 15 mm im Vergleich zu einer Standard-Multimode- j-bendable OM2/OM3/OM4 unterschreitet die Vorgaben des Standards um einen Faktor 5 bis 10. Eine vergleichende Untersuchung wurde mit den zur Zeit am Markt kommerziell erhältlichen BIMMF mit einem recht interessanten Ergebnis durchgeführt: Die Spanne der Dämpfungszunahmen zwischen den n beträgt durchaus einen Faktor von 10, wobei j-bendable OM2/OM3/OM4 im Bereich der Klassenbesten ist. 2 WINDUNGEN @850 nm 15 2 1 1 0.1 0.3 7.5 2 0.2 0.5 j-bendable A B C Standard OM3 Limit R = 7,5 mm Limit R = 15 mm 0 5 10 15 20 25 30 BIEGERADIUS [mm] 2

Kompatibilität - Spleißdämpfung Wenn zwei verschiedene n miteinander durch thermisches Spleißen oder über einen Stecker verbunden werden, sollten die lokalen Kerndurchmesser und Akzeptanzwinkel (Stichwort: Numerische Apertur, NA) möglichst ähnlich sein. Ist dies der Fall kann es zu unerwünscht großen Koppeldämpfungen i kommen. Hohe Mode BI-MMF kern Große NA NA = sinθ1 Θ1 Akzeptanz - Konus Standard - MMF kern Beim Design der n ist es eine der Vorgaben, den Werten α Die Versuche wurden mit einem kommerziellen Spleißgerät unter Einsatz des normalen Multimode-Programms durchgeführt. Dieses Ergebnis liefert zwei Erkenntnisse: j-bendable OM2/OM3/OM4 liefert beim Spleißen mit den Produkten der Marktbegleiter zuverlässig die geringsten Koppeldämpfungen. Obwohl die erzielten Dämpfungswerte noch im Toleranzbereich sind, gibt es offensichtlich ungünstige Kombinationen unter den Marktbegleitern. Ein weiterer Versuch wurde durchgeführt, bei dem die Vor- und Nachlauflänge mit einer j-fiber OptiGrade OM3- (Standard OM3) dargestellt wurde. 0,10 1,50 KOPPELDÄMPFUNG ALS FUNKTION DER NA - DIFFERENZ 0,08 KOPPELDÄMPFUNG [db] 1,00 0,50 Spleißverlust [db] 0,06 0,04 0,02 0,00 0,000 0,010 0,020 0,030 0,040 NA - DIFFERENZ für den Kerndurchmesser und der NA möglichst nahe zu kommen. Dies bedeutet z.b. auch die richtige Wahl der für den Trench geeigneten Position und das geeignete Design im Profil. Die Auswahl dieses Designparameters wirkt sich sehr deutlich auf die Spleißdämpfung aus. Wir haben entsprechende Messungen zur Spleißdämpfung mit einem OTDR für die folgende -Anordnung durchgeführt. Spleißämpfung [db] 0,090 0,080 0,070 0,060 0,050 0,040 0,030 0,020 0,010 0,000 j-bendable Vorlauffaser der Marktbegleiter j-bendable Nachlauffaser xbar+s max min xbar-s j-bendable vs. A j-bendable vs. B j-bendable vs. C A vs. B A vs. C B vs. C Die Spleißdämpfungen wurde beidseitig gemessen und gemittelt. 0,00 j-bendable A B C Dieser Vergleich zeigt: Innerhalb der Standardabweichung (als Beispiel im ersten Punkt dargestellt) sind die Spleißverluste identisch. Kompatibilität Übertragungseigenschaften Für die Übertagungseigenschaften wesentlich ist die Frage, ob die 10 Gb/s Linklänge gewährleistet werden kann. Die klassische Bandbreitenmessung wird überwiegend aus Gründen der Rückwärtskompatibilität durchgeführt. Maßgebend ist aber die sogenannte DMD-Messung ( Differential Mode Delay ) und die darauf basierende Bestimmung der OM3-Tauglichkeit mit der Masken-Methode und der berechneten minimalen effektiven Modalen Bandbreite (minembc). Bei der DMD Messung wird ein 5 µm großer Lichtfleck in kleinen Schritten über den Kern der geführt und an jeder Position eine Laufzeitmessung durchgeführt. Bewertet werden die Laufzeitunterschiede in bestimmten Bereichen des Kerns. DMD Messung Daten- Verarbeitung Klassifizierung TIA/EIA-455-220 IEC-60793-1-49 IEC-60793-2-10 6 Schablonen 4 ROI Masken Linklänge 3

Wir haben drei Aspekte genauer untersucht: Wie verhält sich die Übertragungseigenschaft, wenn die Kernmittelpunkte der beteiligten n eine Verschiebung von 0, 2 oder sogar 4 µm aufweisen? Wie gut ist die Übertragungseigenschaft bei der Kopplung von j-bendable OMx mit den BIMMF-Produkten der aktuellen Marktbegleiter unter Berücksichtigung der radialen Verschiebung? Was passiert, wenn man eine Strecke von 300 m aus Teilstücken der verschiedenen BIMMF aufbaut? Radiale Verschiebung: Verschiebung = 0 Linklänge [m] 300 m Link aus 4 x 75 m Teilstücken von vier Anbietern 300 m Hersteller C 705 8185 Verschiebung 0 µm 713 8164 Verschiebung 2 µm 713 9046 Verschiebung 4 µm 713 8422 Kernradius [µm] 75 m 75 m 75 m 75 m Verschiebu4 µm j-bendable Fiber A Fiber B Fiber C Kopplungstest mit anderen -Marken bei unterschiedlicher radialer Verschiebung Hersteller A 528 4534 Verschiebung 0 µm 669 4561 Verschiebung 2 µm 691 4607 Verschiebung 4 µm 668 4277 EMB C j-bendable 2 713 5609 Verschiebung 0 µm 689 6281 Verschiebung 2 µm 638 6605 Verschiebung 4 µm 671 6831 Hersteller B 713 4534 Verschiebung 0 µm 686 5628 Verschiebung 2 µm 675 5102 Verschiebung 4 µm 686 4726 Kernradius [µm] Hersteller A 528 4534 Hersteller B 713 8160 Hersteller C 705 8185 Links gesamt 713 8359 Schlussfolgerung aus den Messungen: j-bendable OM3- ist zu allen anderen n kompatibel. In allen Fällen ist die Linklänge der kombinierten n gleich oder größer als der kleinste Einzelwert (Stichwort: Modenmischung ). Ähnlich, aber ganz so konsistent verhält es sich mit den EMBc Werten. Selbst bei einer radialen Verschiebung der jeweils gekoppelten werden die Übertragungseigenschaften eingehalten. Die Tabelle und die DMD Grafik zeigen recht deutlich, dass j-bendable OMx sehr gut mit den anderen n harmoniert. Insgesamt zeigt sich, dass eine zusammengesetzte Verbindung hinsichtlich der OM3-Fähigkeit keine Auffälligkeiten zeigt. Das im wahrsten Sinne spannendste Thema zum Schluss: Lebensdauer Für den potentieller Anwender von BIMMF s ist es natürlich eine essentielle Frage, ob mit von der Optik her möglichen und erlaubten Verringerung der Biegeradien ein neues Risiko auftaucht: FASERBRÜCHE! Die Erfahrungen aus der gar so kurzen Anwendungsdauer von LWL haben gezeigt, dass sich die Daumenregel, nach der 4

man die in der Weiterverarbeitung und Anwendung mit mehr als ca. 1/3 der Niveaus des Durchlauftests ( Screenen ) belastet, eigentlich ganz gut bewährt hat. Tatsache ist, dass seit Einsatz von LWL nur eine sehr geringe Zahl von brüchen aufgetreten ist, für die keine plausible Erklärung (Überlastung, Handhabung etc.) gefunden werden konnte. Tatsache ist auch, dass die spannung bei dem bisher üblichen Biegeradius von 30 mm noch komfortable 0,15 GPa und somit ca. 20 % der Prüfspannung beträgt. Wenn die einem Biegeradius von 7,5 mm unterworfen ist, steigt die mechanische Spannung aber bereits auf einen Wert von 0,6 GPa, was ca. 85 % der Prüfspannung bedeutet. Was bedeutet das für die Daumenregel, die sich bisher als guter Anhaltspunkt für die Minimierung des bruchrisikos bewährt hat? Daumenregel verletzt was bedeutet das? Für die Alterung einer unter Spannung gilt die Analogie, dass zwischen Spannung durch Zug und Spannung durch Biegung kein Unterschied besteht. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die länge unter Biegespannung identisch ist mit der Bogenlänge, da über den querschnitt gesehen ein kleinerer Bereich tatsächlich der Zugspannung ausgesetzt ist. So ist z.b. bei Biegung um 90 mit einem Radius von 7,5 mm die Bogenlänge zwar ca. 12 mm, die äquivalente Länge unter Spannung aber nur ca. 0,5 mm. t [y] 1E+07 1E+06 1E+05 1E+04 1E+03 1E+02 1E+01 1E+00 1E-01 25 mm 20 mm Zugspannung Zugspannung Druckspannung Wenn man mit diesen Überlegungen eine Abschätzung der Lebensdauer vornimmt erhält man folgendes Bild: 25 y 15 mm Biegeradius 7,5 mm 5 mm 1E-06 1E-05 1E-04 1E-03 1E-02 1E-01 1E+00 F Die Grafik kann folgendermaßen interpretiert werden: Bei einem Biegeradius von 25 mm und größer und einer länge unter Biegespannung von 1 m ist das Risiko eines bruchs innerhalb von 25 Jahren zu vernachlässigen. Bei einem Biegeradius von 7,5 mm und einer länge unter Biegespannung von 1 m ist das Risiko eines bruchs innerhalb von 25 Jahren in der Größenordung von 1 Promille. Aber: im Fall der unbeabsichtigten Biegung mit einem Radius von 5 mm und bei gleichen Bedingungen wie oben, steigt das Risiko des bruchs innerhalb von 25 Jahren auf nahezu 1%. Konsequenz: Die Wahrscheinlichkeit eines bruchs in der Anwendung ist mehr fast Null, bleibt aber kalkulierbar. Als Konsequenz dieser Abschätzungen haben wir die Prüfspannung für unser j-bendable OMx Datenblatt von 100 auf 200 kpsi (0,69 GPa auf 1,38 GPa) verdoppelt und den n D- Wert von 18 auf 23 erhöht. Dieser Wert beschreibt die Alterung von n unter Spannung und geht als Exponent in die Berechnungen ein. Zusammenfassung Wir haben die wichtigsten Aspekte für die Anwendung von biege-unempfindlichen Multimode-n in der zukunftssicheren Verkabelung untersucht und diskutiert. j-bendable OMx setzt diese Aspekte in den folgenden Leistungseigenschaften überzeugend um: Geringste Biegedämpfungen, 20 mal besser als Standardfasern, Spitzenplatz innerhalb der Marktbegleiter Geringste Spleißdämpfungen, beste Kompatibilität gegenüber BIMMF der Marktbegleiter Geringe Spleißdämpfungen, beste Kompatibilität gegenüber Standard MMF Unempfindlich gegenüber radialer Kernverschiebung wesentlich für Kabelkonfektion Volle Kompatibilität für 10 Gb/s Übertragung gegenüber BIMMF der Marktbegleiter Kalkulierbares Ausfallrisiko durch angepassten Prozess mit höherem n D Wert und optimiertem Coating-System Fazit Es gibt sicherlich eine Reihe guter Gründe, j-bendable OMx n anderen verfügbaren BIMMF Produkten vorzuziehen. i Wolfgang Bludau, Lichtwellenleiter in Sensorik und optischer Nachrichtentechnik, Springer Verlag i Intermateability of Bend Insensitive Multimode Fiber with Standard Multimode Fiber R. Pimpinella, B. Lane, Panduit Laboratories, Panduit Corporation Proceedings of the 59th IWCS, 444 450 i IEC 62048 TR Ed.2 5

WP-NB-001D-00-1111 Herausgegeben November 2011 Copyright 2011 j-fiber GmbH nach DIN ISO 16016 Offiziell registrierte Fertigungsstätte nach EWG No. 1221/2009 j-fiber GmbH Im Semmicht 1 D-07751 Jena, Germany Tel.:+493641-352100 Fax: +403641-352101 Email: info@j-fiber.com Internet: www.j-fiber.com 6