Umfangreiche berufspraktische und Auslandserfahrung während des Studiums

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Transkript:

Kurzbericht zur Absolventenstudie 2015 zum Bachelorstudiengang Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin von Louisa Rudow 2015 wurden die Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiengangs Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (PuK) der Freien Universität zum zweiten Mal nach 2010 zu ihrem Werdegang nach dem Bachelorabschluss befragt. Die Untersuchung wurde von Louisa Rudow im Rahmen ihrer Master-Arbeit im Studiengang Medien und Politische Kommunikation durchgeführt. 1 Ziel war es, Erkenntnisse zur Zufriedenheit mit dem BA-Studiengang PuK, zur eventuellen Aufnahme eines weiteren Studiums und vor allem zum Berufseinstieg mit dem Bachelorabschluss zu gewinnen. Die nachfolgenden Darstellungen basieren auf der von Louisa Rudow im Jahr 2015 durchgeführten Online-Befragung. Dabei sind zum Teil Vergleichswerte aus zwei früheren Studien von 2010 (erste BA- Absolventenstudie von Mandy Vogt) sowie von 2008 zum früheren Magisterstudiengang PuK (von Britta Wollschläger und Anna-Maria Zahn) angegeben. Allgemeines Die Untersuchung war als Vollerhebung konzipiert. Es wurden insgesamt 621 AbsolventInnen ermittelt, die den seit 2003 von unserem Institut angebotenen BA-Studiengang PuK zwischen 2006 und Mitte 2015 erfolgreich abgeschlossen haben. Die weiteren Zahlen beziehen sich indes auf eine Auswahlgesamtheit von 603 AbsolventInnen (77 % weiblich, 23 % männlich), von denen eine E-Mail- Adresse ermittelt werden konnte und die nicht grundsätzlich die Teilnahme verweigerten. Den Fragebogen vollständig beantwortet haben 200 Personen (77,5 % weiblich, 22,5 % männlich), die Rücklaufquote betrug damit ca. 33 % (in der Studie 2010 lag sie bei 49 % von insgesamt 245 Personen). Die Befragten waren bei Studienabschluss im Durchschnitt 25 Jahre alt und schlossen das BA-Studium in durchschnittlich sieben Semestern ab (2010: ø 25 Jahre und 6,8 Semester). Gegenüber dem früheren Magisterstudiengang PuK (2008: ø 29 Jahre und 13 Semester bei einer Regelstudienzeit von 9 Semestern) sind damit ein zügigeres Studium und ein früherer Berufseinstieg möglich. Umfangreiche berufspraktische und Auslandserfahrung während des Studiums Die Bedeutung praktischer Berufserfahrung war den AbsolventInnen bewusst. Während des Bachelorstudiums haben 85 % von ihnen mindestens ein Praktikum absolviert, 74 % zudem mindestens einen Studentenjob ausgeübt (ähnliche Werte für 2010). 40 % der Befragten waren zudem während des Studiums für mehr als sechs Wochen im Ausland; von diesen 80 Befragten mit Auslandserfahrung haben 56 ein Auslandssemester und 27 ein Auslandspraktikum absolviert. Zufriedenheit mit und Kritik am Bachelorstudiengang PuK Die durchschnittliche Zufriedenheit mit dem Bachelorstudiengang PuK lag auf einer fünfstufigen Skala von sehr unzufrieden (1) bis sehr zufrieden (5) bei einem Wert von 3,4 (2010: 3,2). 46,5 % der Befragten 1 Rudow, Louisa (2015): Absolventenstudie 2015 Eine empirische Analyse zur Studienzufriedenheit und der beruflichen Akzeptanz des Bachelor-Studiums Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin. Masterarbeit, Freie Universität Berlin. 1

gaben an, überwiegend zufrieden oder sehr zufrieden mit dem Studium zu sein (2010 lag der Vergleichswert noch bei 31,1 %). Hier ist gegenüber der Befragung von 2010 eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen. Dies hängt vermutlich auch mit der gegenüber den Vorgängerkohorten deutlich verbesserten Personal- und Raumsituation am neuen Standort des Instituts in Dahlem zusammen. Ein weiterer Grund für die positivere Bewertung dürfte zudem die mehrmalige Reform des Bachelorstudiengangs PuK seit seiner Einführung im Jahr 2003 sein. So zeigt sich beim Vergleich der Bewertung von Studienaufbau und -bedingungen, dass der Studiengang in Bezug auf fast alle erfragten Merkmale 2015 besser bewertet wurde als 2010: Die besten Bewertungen erhielt der Studiengang für die Vermittlung von Grundwissen des Fachs mit einem Wert von 4,03 sowie für den Forschungsbezug mit 3,9. Die deutlichste Verbesserung im Vergleich zur Befragung von 2010 zeigte sich bei der Bewertung der Aspekte Zugang zu erforderlichen Lehrveranstaltungen mit einer Bewertung von 3,59 (2010: 2,87), Zeitliche Koordination des Lehrangebots mit 3,43 (2010: 2,75) sowie Organisation/Ablauf von Prüfungen mit 3,56 (2010: 3,02). Abbildung 1: Bewertung von Studienaufbau und -bedingungen: Vergleich zwischen erster und zweiter Absolventenstudie BA-Studiengang PuK Aufbau und Struktur des Studiums Fachliche Qualität des Studiums Organisation, Ablauf von Prüfungen Zeitliche Koordination des Lehrangebots Zugang zu erforderlichen Lehrveranstaltungen Internationale Ausrichtung des Lehrangebots Kompetenz der Lehrenden praxisbezogene Lehrinhalte Vermittlung von Grundwissen des Fachs Forschungsbezug Kontakt zu Lehrenden Kontakt zu Mitstudierenden 2,60 2,46 3,30 3,70 3,56 3,43 3,59 3,77 4,03 3,90 3,17 3,57 1 2 3 4 5 sehr schlecht Mittelwerte sehr gut zweite BA-Absolventenstudie (N=200) erste BA-Absolventenstudie (N=122) Den größten Nutzen des BA-Studiengangs sahen die Befragten für ein anschließendes kommunikationswissenschaftliches Masterstudium. Aber auch für die persönliche Entwicklung sowie die berufliche Orientierung wurde das Bachelorstudium als nützlich angesehen. Diese Aspekte wurden auch in der BA-Studie von 2010 sowie (mit Ausnahme des Nutzens für ein weiteres Studium) in der Magister-Befragung von 2008 positiv bewertet. Kritisiert wurde erneut der geringe Anteil an Berufspraxis, die im Bachelorstudium vermittelt wird; zudem vermissten viele Befragte wirtschaftliches und unternehmerisches Wissen. Einige Befragte wünschten sich zudem eine internationalere Ausrichtung des Studiums. 2

Weiteres Studium Insgesamt knapp 75 % der Befragten studierten entweder direkt danach weiter (54,5 %; 2010: 45,1 %) oder nahmen nach einer Phase der Erwerbstätigkeit ein weiteres Studium auf (19 %; 2010: 15,6 %). Weitere 5,5 % planten die Aufnahme eines weiteren Studiums. 43,5 % dieser 147 AbsolventInnen, die direkt oder nach einer Unterbrechung weiterstudiert haben, entschieden sich für einen konsekutiven forschungsorientierten Master, wobei der Master Medien und Politische Kommunikation hier mit 26,5% den Hauptanteil ausmacht. 21,8 % dieser Gruppe wählten einen konsekutiven anwendungsorientierten Master (z. B. Journalistik, Medienmanagement oder Public Relations), 30,2 % entschieden sich für einen nicht-konsekutiven oder weiterbildenden Masterstudiengang. 62 % der 147 Befragten, die ein weiteres Studium aufnahmen, ordneten dieses dem Bereich Kommunikations- und Medienwissenschaft zu. Lediglich 3,4 % entschieden sich für ein weiteres grundständiges Studium. Abbildung 2: Zuordnung des weiteren Studiums zur Kommunikations- und Medienwissenschaft Als Motive für die Aufnahme eines weiteren Studiums wurden besonders oft die Aspekte persönlich weiterbilden (74,78 %) und Aufstiegsmöglichkeiten für die berufliche Karriere (70,7 %) genannt; mit deutlichem Abstand folgen mangelnde Akzeptanz des Bachelor-Abschlusses in der Praxis (58,5 %) und ein höheres Einkommen durch den Master-Abschluss erwartet (53,7 %). Erwähnenswert sind hier die Verschiebungen im Vergleich zur Befragung von 2010: Damals wurden die beiden Motive Aufstiegsmöglichkeiten für die berufliche Karriere mit 78,4 % sowie mangelnde Akzeptanz des Bachelor-Abschlusses in der Praxis mit 67,6 % noch häufiger genannt. Dies deutet darauf hin, dass der Bachelor-Abschluss im Verlauf der letzten Jahre zumindest partiell an Anerkennung im Berufsleben gewonnen hat. Dessen ungeachtet sind die Aufstiegsmöglichkeiten im Beruf und die mangelnde Akzeptanz des BA-Abschlusses auch 2015 immer noch das zweit- und drittwichtigste Motiv für die Aufnahme eines weiteren Studiums. 3

Abbildung 3: Motive für ein weiteres Studium: Vergleich zwischen erster und zweiter Absolventenstudie Mangelnde Akzeptanz des Bachelor-Abschlusses in der Praxis 58,5 Fachliche Defizite ausgleichen 29,9 Wissenschaftlichen Background erweitern 45,6 Eine akademische Laufbahn einschlagen 21,1 Mich persönlich weiterbilden 74,8 Etwas anderes studieren als bisher 29,3 Zeit für die Berufsfindung gewinnen Mehr Aufstiegsmöglichkeiten für meine berufliche Karriere erhalten Durch den Master-Abschluss erwarte ich ein höheres Einkommen 32,0 53,7 70,7 Status Student beibehalten Nicht arbeitslos bzw. arbeitssuchend gemeldet sein 6,8 19,7 Praxiserfahrung sammeln bzw. vertiefen 21,8 Sonstiges 3,4 erste BA-Absolventenstudie (N=74) zweite BA-Absolventenstudie (N=147) Berufseinstieg direkt nach dem BA-Abschluss Ein gutes Drittel der Befragten (35,5 %, n=71) hatte nach dem Bachelorstudium eine erste berufliche Tätigkeit aufgenommen. Da der Fokus der Studie auf dem Berufseinstieg mit einem BA-Abschluss lag, basieren die weiteren Auswertungen zum Berufseinstieg auf dieser Gruppe. Bezogen auf diese 71 Befragten gelang 91,5 % der Einstieg ins Berufsleben innerhalb eines Jahres nach dem BA-Abschluss, wobei sich die Wartezeit bis zum ersten Job wie folgt verteilt: 56,3 % hatten bereits während oder direkt nach dem BA-Studium ihre erste Jobzusage, weitere 21,1 % innerhalb von zwei bis sechs Monaten und 14,1 % nach mehr als sechs, aber unter zwölf Monaten nach dem BA-Abschluss. Dabei haben 14 % ihre erste Stelle ohne Bewerbung gefunden, 33 % schrieben eine bis fünf Bewerbungen. Im Durchschnitt waren knapp zehn Bewerbungen und zwei Vorstellungsgespräche nötig, um eine Zusage für die erste Stelle zu erhalten. 45,7 % haben über Stellenanzeigen ihre erste Stelle gefunden, 10 % mit Hilfe von Freunden, Bekannten und Kommilitonen. An Wichtigkeit gewonnen haben Kontakte zu vorherigen Arbeitgebern über diesen Weg fanden 31,4 % der 71 Befragten mit direktem Berufseinstieg ihre erste Stelle (2010: nur 12 % der 50 Befragten mit Berufseinstieg nach dem BA- Abschluss). Dagegen spielten Initiativbewerbungen mit 5,7 % nur eine marginale Rolle. 4

Tabelle 1: Zusagezeitpunkt erste Stelle Häufigkeit Prozent während des Bachelor-Studiums PuK 29 40,8 direkt nach dem Bachelor-Studium PuK 11 15,5 2 bis 6 Monate nach dem Bachelor-Studium PuK 15 21,1 mehr als 6 bis unter 12 Monaten nach dem Bachelor-Studium PuK 10 14,1 mehr als 1 Jahr nach dem Bachelor-Studium PuK 4 5,6 Sonstiges: selbständig gemacht, vorher schon in dem Bereich tätig 2 2,8 Gesamt 71 100,0 Basis N=71 alle Absolventen, die unmittelbar nach dem Bachelor-Studium PuK eine erste Tätigkeit aufgenommen haben Insgesamt gaben 41,4 % der Befragten mit direktem Berufseinstieg nach dem BA-Abschluss an, sie hätten keine Schwierigkeiten gehabt, mit dem Bachelorabschluss eine Beschäftigung zu finden, die ihren Wünschen und Qualifikationen entsprach (2010: 26 %). Demgegenüber gaben 37,1 % an, der Bachelorabschluss hätte ihnen nicht alle Türen geöffnet (2010: 34 %). Vergleicht man diese gegenläufigen Tendenzen, fällt der zwischen 2010 und 2015 deutlich gewachsene Anteil der Befragten mit geringeren Problemen beim Berufseinstieg nach dem BA-Abschluss etwas stärker ins Gewicht. Abbildung 4: Erfahrungen erste Stellensuche: Vergleich zwischen erster und zweiter Absolventenstudie Es war nicht schwierig, eine Arbeit zu finden, die meinen Wünschen und Qualifikationen entsprach 41,4 Es war schwierig, eine inhaltlich interessante Arbeit zu finden Es war schwierig, eine Arbeit zu finden, die meinen Qualifikationen entsprach Es war schwierig, eine Arbeit zu finden, die meinen Gehaltsvorstellungen entsprach Der Bachelor-Abschluss öffnete mir nicht alle Türen 27,1 22,9 31,4 37,1 Sonstiges 10,0 erste BA-Absolventenstudie (N=50) zweite BA-Absolventenstudie (N=70) Von den 71 Befragten mit direktem Berufseinstieg verfügten 44,3 % über ein Brutto-Einstiegsgehalt von mehr als 1500 Euro (2010: 60 %), über 2000 Euro erzielten noch 34,3 % (2010: 44 %). 60 % (2010: 54 %) waren dabei befristet beschäftigt. Der Anteil derjenigen, die im Rahmen einer freien Mitarbeit beschäftigt waren, lag bei 15,7 % (2010: 6 %). Der Vergleich zeigt, dass sich die Beschäftigungssituation beim ersten Jobeinstieg seit 2010 offensichtlich verschlechtert hat. Dennoch waren die Befragten bei 5

ihrer ersten Stelle relativ zufrieden vor allem mit der Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten, sowie mit den Arbeitsinhalten und dem Anspruchsniveau ihrer Arbeit. Etwas weniger gut wurden in diesem Kontext hingegen Fort-/Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Aufstiegsmöglichkeiten bewertet. Abbildung 5: Bereich erste Stelle (bei Selbstzuordnung zur Medien- und Kommunikationsbranche): Vergleich zwischen 2010 und 2015 Journalismus PR/Organisationskommunikation 35,1 36,8 Marketing/Werbung Medien- und Kulturmanagement Sonstiges 8,8 7,0 12,3 80,3 % der 71 Befragten ordneten ihre erste Stelle der Medien- und Kommunikationsbranche zu (2010: 76 % der Vergleichsgruppe). Von diesen 57 Berufseinsteigern mit Tätigkeit in der Medien-/Kommunikationsbranche arbeiteten 35,1 % im Journalismus (2010: 15,8 % von damals 38 Berufseinsteigern in der Vergleichsgruppe), 36,8 % im Bereich PR/Organisationskommunikation (2010: 52,6 %) und 12,3 % in Werbung/Marketing (2010: 18,4 %). Der Journalismus hat damit im Vergleich zu dem niedrigen Anteil in 2010 deutlich zurückgewonnen, während der Anteil der AbsolventInnen, die ihre erste Stelle in PR/Organisationskommunikation sowie in Marketing/Werbung fanden, im Vergleich zu 2010 gesunken ist. Bei diesen deutlichen Schwankungen sind allerdings die relativ niedrigen Fallzahlen zu bedenken. Beruflicher Aufstieg Die aktuelle Studie von 2015 lässt erstmals Einblicke in den Verlauf von Berufskarrieren zu: Zwei Drittel der Befragten mit direktem Berufseinstieg hatten bereits einen (oder mehrere) Stellenwechsel hinter sich: Von diesen 45 Absolvent/innen wurden als Gründe für den Stellenwechsel am häufigsten der Wunsch nach einem höheren Einkommen genannt, eine bestehende Befristung der vorherigen Stelle sowie die Möglichkeit, interessantere Aufgaben zu übernehmen (2010 hatten erst 15 Befragte einen Stellenwechsel hinter sich, so dass eine Analyse von Berufskarrieren noch nicht möglich war.) 2015 ordneten von den 45 Befragten nur noch 53,3 % ihre derzeitige Stelle der Medien- und Kommunikationsbranche zu. 60 % dieser Gruppe mit mindestens einem Stellenwechsel arbeiteten inzwischen in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis (gegenüber 40 % direkt nach dem Berufseinstieg). Von den 45 Befragten mit direktem Berufseinstieg und mindestens einem Stellenwechsel machten 42 Angaben zu ihrem aktuellen Gehalt, während drei Befragte hierzu keine Angaben machten: Dabei hatten 48,9 % ein Bruttoeinkommen von über 2500 Euro, 22,2 % von über 3500 Euro und 11,1 % von über 4500 Euro. 6

Abbildung 6: Bruttoeinkommen erste und jetzige Stelle bis 1500 1501 bis 2500 20,0 24,4 mehr als 2500 48,9 Keine Angabe 6,7 erste Stelle (N=71) jetzige Stelle (N=45) Mit 26,7 % hat sich der Anteil der Befragten in leitender Position durch einen oder mehrere Stellenwechsel mehr als verdoppelt, ebenso der Anteil der Selbständigen (11,1 %). Im Vergleich zu der z.t. etwas schwierigen Berufseinstiegsphase zeigt sich, dass sich die berufliche Situation bereits wenige Jahre nach dem Jobeinstieg deutlich verbessert hat. Fazit Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass ein zügiger Berufseinstieg auch mit dem Bachelorabschluss gelingt. Die meisten Befragten sammeln erste Berufserfahrungen in der Medien- und Kommunikationsbranche, wobei dieser Anteil mit wachsender Berufserfahrung deutlich sinkt (2015: Anteil bei erster Stelle 80,5 %; Anteil nach einem/mehreren Stellenwechseln 53,3%). Offen bleibt dabei, ob die Befragten auch in anderen Branchen weiterhin kommunikationsspezifischen Tätigkeiten nachgehen oder ob sich auch das Tätigkeitsfeld geändert hat. Die Daten zur beruflichen Weiterentwicklung (häufiger unbefristete Anstellung, verantwortungsvollere Aufgaben, höhere Position und Gehalt) deuten zumindest darauf hin, dass es sich um Tätigkeiten handelt, die adäquat für AbsolventInnen mit einem Hochschulabschluss sind. Überdies sprechen diese Zahlen dafür, dass ein beruflicher Aufstieg auch ohne Masterabschluss gelingen kann. Der hohe Anteil der AbsolventInnen, die nach dem Bachelor-Studium weiterstudieren, spricht freilich dafür, dass hinsichtlich der beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten auf Seiten der Studierenden immer noch Bedenken bestehen. Die meistgenannten Gründe für die Aufnahme eines weiteren Studiums waren persönliche Weiterbildung, vermutete größere Aufstiegsmöglichkeiten nach dem Studium, die vermutete mangelnde Akzeptanz des Bachelorabschlusses sowie die Hoffnung auf ein höheres Einkommen durch den Masterabschluss. Die Befragungsdaten deuten darauf hin, dass die Befürchtungen, der Bachelorabschluss könne für einen gelungenen Berufseinstieg nicht genügen, zumindest für den BA PuK weitgehend unbegründet sind. Für das ebenfalls häufig genannte Motiv, durch ein Masterstudium den wissenschaftlichen Hintergrund zu erweitern, wird der Bachelorstudiengang PuK allerdings als besonders nützlich bewertet. Dem Anspruch, eine fundierte Basis für eine spätere wissenschaftliche Laufbahn zu legen, wird dieser damit in vollem Umfang gerecht. 7