Verpackungsverordnung und Kunststoffverwertung - Steht die werkstoffliche Verwertungsquote auf der Kippe? Dipl. Ing. Frank Arleth, ASCON GmbH, Bonn
Frank Arleth seit 2006 Leiter Vertrieb / Systemverwertung, ASCON GmbH, Bonn bis 2006 Abteilungsleiter Sortierung u. Verwertung, DKR mbh, Köln bis 1995 Betriebsleiter, Schönmackers Umweltdienste GmbH, Kerpen bis 1992 Maschinenbau, Energie und Umweltschutztech., Aachen
Abfallwirtschaftliche Ziele der VerpackVo: Diese Verordnung bezweckt, die Auswirkungen von Abfällen aus Verpackungen auf die Umwelt zu vermeiden oder zu verringern. Verpackungsabfälle sind in erster Linie zu vermeiden; im Übrigen wird die Wiederverwendung von Verpackungen, der stofflichen Verwertung sowie den anderen Formen der Verwertung Vorrang vor der Beseitigung von Verpackungsabfällen eingeräumt.
Verkaufsverpackungen: Verpackungen, die als eine Verkaufseinheit angeboten werden und beim Endverbraucher anfallen. Verkaufsverpackungen im Sinn der Verordnung sind auch Verpackungen des Handels, der Gastronomie und anderer Dienstleister, die die Übergabe von Ware an den Endverbraucher ermöglichen oder Unterstützen (Serviceverpackungen) sowie Einweggeschirr. Umverpackungen: Verpackungen, die als zusätzliche Verpackung zu Verkaufsverpackungen verwendet werden und nicht aus Gründen der Hygiene, der Haltbarkeit oder des Schutzes der Ware vor Beschädigung oder Verschmutzung für die Abgabe an den Endverbraucher erforderlich sind.
Transportverpackungen: Verpackungen, die den Transport von Waren erleichtern, die Ware auf dem Transport vor Schäden bewaren oder die aus Gründen der Sicherheit des Transports verwendet werden und beim Vertreiber anfallen. Mehrwegverpackungen im Sinne der Verordnung sind Verpackungen, die dazu bestimmt sind, nach Gebrauch mehrfach zum gleichen Zweck wiederverwertet zu werden. Einwegverpackungen im Sinne der Verordnung sind Verpackungen, die keine Mehrwegverpackung sind.
Getränkekartonverpackungen, Verbundverpackungen, Verpackungen für Schadstoffhaltige Füllgüter,
Verwertungsquoten für Verkaufsverpackungen gem. VerpackV. Verpackungsmaterial Quote Glas 75 % Weißblech 70 % Aluminium 60 % Papier 70 % Kunststoff 60 % davon 36 % werkstofflich und 24 % werk-, rohstofflich o. energetisch
davon 47 Mio. t Siedlungsabfall davon 14.00.000 t Hausmül und 3.000.000 t LVP 332 Mio. t/a Abfall Quelle: Statistisches Bundesamt 2007 für 20
Kunststoffproduktion weltweit Kunststoffproduktion weltweit: 235 Mio. t. Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft, Plastic Europe
Kunststoffproduktion weltweit Rest 6 % PUR 6 % PET 7 % PS / EPS 8 % PE 32 % PVC 17 % PP 20 % ABS/SAN/ASA 4 % 225 Mio. t in 2004 Quelle: Applied Market Informations
Kunststoffproduktion weltweit: 235 Mio. t. Kunststoffverbrauch in Deutschland: 11 Mio. t. Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft, Plastic Europe
Verbrauchsentwicklung der Standardkunststoffe in Deutschland 2003-2005 PET PP PS / EPS PE HD PE LD 2003 2004 2005 PVC 0 500 1.000 1.500 2.000 Einheit in 1.00
Kunststoffproduktion weltweit: 235 Mio. t. Kunststoffverbrauch in Deutschland: 11 Mio. t. Kunststoffverpackungen in D.: 3,5 Mio. t. Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft, Plastic Europe
Kunststoffproduktion weltweit: 235 Mio. t. Kunststoffverbrauch in Deutschland: 11 Mio. t. Kunststoffverpackungen in D.: 3,5 Mio. t. entspr. Recyclingmenge: 1,2 Mio. t. Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft, Plastic Europe
wegpfand: 125.000 t Direktentsorgung: 140.000 t ehregfand: 40.000 t Alu-Kunststoffverbunde 10.000 t Selbstentsorgermengen 105.000 t len GVM 2006 Schätzung für 2004 Freie Mengen aus Dualen Systemen 50.000 t Mengen aus Dualen Systemen 550.000 t
2007 durch DSD verwertete Verpackungen Material Verwertungsmengen Lizenzmengen in Tonnen in Tonne Glas 1.344.552 1.336.882 PPK 981.530 21.989 Aluminium 29.779 174.617 Weißblech 187.808 496.432 Kunststoffe 599.953 496.432 Verbunde 178.892 211.936 elle: DSD GmbH
Verwertungsquote der DSD GmbH 2007 Glas PPK Weißblech Aluminium Kunststoffe Verbunde 101 143 135 108 121 86 75 70 60 70 60 60 elle: DSD GmbH
Für das Recycling von Kunststoffabfällen stehen grundsätzlich zwei Verfahren zur Verfügung: das stoffliche Recycling ( rohstofflich oder werkstofflich ), oder das energetische Recycling. Kommen aus irgendwelchen Gründen diese nicht in Frage, bleibt eine Beseitigung in den entsprechenden Verbrennungsanlagen.
Kapazitäten der werkstoffliche Verwertung für Verpackungen aus Kunststoff : ca. 700.000 t Kapazitäten in EBS Kraftwerken: ca. 6.000.000 t Kapazität in MVA: ca. 24.000.000 t
Kosten der werkstofflichen Verwertung: Kosten zur Belieferung von EBS Kraftwerken: inkl. Aufbereitung ohne Transport u. Sortierung - 150,- und + 350,- /t* - 40,- und - 90,- /t* Kosten bei Anlieferung in die MVA: ohne Transport Sortierung unnötig - 70,- und - 200,- /t Angaben für Material in Ball
Darstellung der Verwertungsanteile im Dualen System Deutschland 60 55 rohstofflich 51 52 53 50 werkstofflich 46 47 45 42 43 40 elle: DSD GmbH 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
Entwicklung der Verwertungskosten im gleichen Zeitraum 400 [ /t] 200 0 elle: DSD GmbH 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
160 Preisentwicklung aussortierter Kunststoffe 140 120 100 80 60 40 20 0 PE HD PP PE LD PVC 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006