Ideen für Anreizmodelle aus der Perspektive eines Dualen Systems
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- Jutta Ritter
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1 Ideen für Anreizmodelle aus der Perspektive eines Dualen Systems Recycling und Recyclingfähigkeit bei Verpackungen Das neue VerpackungsG in der Praxis Berlin 6. Dezember 2017 Michael Wiener
2 Die Reputation der Kunststoffe steht auf dem Spiel vom einstigen Symbol des Fortschritts zum Synonym von Umweltverschmutzung deren Abwesenheit zum Kaufargument wird
3 und die Industrie steht unter Beobachtung des Gesetzgebers Wahrscheinlichkeit regulatorischer Eingriffe aus Brüssel und Berlin steigt Noch setzen die Gesetzgeber in Brüssel und Berlin zwar auf den Willen und damit die Eigenverantwortung der Industrie Aber: Sollten Erfolge kurz- bis mittelfristig ausbleiben, drohen weitgehende regulatorische Eingriffe, die den Handlungsspielraum der Industrie einschränken würden
4 Die Industrie muss nachhaltige Lösungen präsentieren Paradebeispiel Artikel 21 Verpackungsgesetz (1) Systeme sind verpflichtet, im Rahmen der Bemessung der Beteiligungsentgelte Anreize zu schaffen, um bei der Herstellung von systembeteiligungspflichtigen 1. die Verwendung von Materialien und Materialkombinationen zu fördern, die unter Berücksichtigung der Praxis der Sortierung und Verwertung zu einem möglichst hohen Prozentsatz recycelt werden können, und 2. die Verwendung von Recyclaten sowie von nachwachsenden Rohstoffen zu fördern. ( ) (4) Die Bundesregierung entscheidet bis zum 1. Januar 2022 auf der Grundlage der Berichte nach Absatz 2 und unter Berücksichtigung der nach Absatz 3 veröffentlichten Mindeststandards über weiter gehende Anforderungen an die Bemessung der Beteiligungsentgelte zur Förderung der werkstofflichen Verwertbarkeit von systembeteiligungspflichtigen Verpackungen sowie zur Förderung der Verwendung von Recyclaten und nachwachsenden Rohstoffen unter Berücksichtigung der gesamtökologischen Auswirkungen
5 Herausforderungen Ziele die konkrete Herausforderungen adressieren Bewertungskriterien der Instrumente Quoten haben zu geringe Steuerungswirkung Erhöhung werkstofflicher Verwertungsmenge Geringer Anreiz zur werkstofflichen Verwertung bei Kunststoff Verringerung stoffliches Down-Cycling Erhöhung Recycling-Fähigkeit LVP Geringer Anreiz gegen Down-Cycling bei stofflicher Verwertung Möglichkeiten zur Manipulation von Meldedaten Geringe Anreize zur ökologischen Verpackungsoptimierung Bürger akzeptieren nur eine Tonne für Wertstoffe; zu viele Fehlwürfe Erhalt bzw. Verbesserung Kosteneffizienz Reduktion Manipulationsanfälligkeit Sicherstellung Produktverantwortung Verbesserung Kostengerechtigkeit & Rechtssicherheit Erhöhung ökologische Effizienz Verbesserung Einfachheit & Verständlichkeit Quelle: A.T. Kearney, DSD, BMUB, UBA
6 Nur gemeinsame Lösungen der Industrie sind erfolgversprechend Fondsmodell zur Umsetzung von Artikel 21 VerpackG Einzahlung Fonds (jedes Jahr 60 mio.) Auszahlung 1 IV Jährlich: t Kunststoff in LVP, p.a. Einzahlung in Fonds 1,2 2 IV: Zertifiziere meine LVP Zertifizierer: Deine LVP sind 70% Recycling-fähig, das Zertifikat gilt für 3 Jahre 3 Dieses Jahr: Total Punkte vergeben 1 Punkt ~ 30 Von UBA akkreditierte Zertifizierer IV: Habe t Kunststoff in LVP, 70% Recycling-fähig, möchte möglichst hochwertige Qualitätsnachweise Rezyklate DS²: 7.000t Kunststoff in LVP? Ich kann 4.000t Rezyklate in hoher und t in mittlerer Qualität anbieten 3 Hoch 3-fach, mittel 1-fach gewichtet Zertifikat über = Punkte Punkte ~ Fonds-Auszahlung DS Legende: Pflicht Freiwillig 1. Verpflichtende Einzahlung nur für Kunststoffe und Verbunde; Beitragshöhe wird durch Gesetzgeber festgelegt 2. Kleine IV und DS dürfen nicht benachteiligt werden 3. IV muss nur für hohe Qualitätsnachweise zahlen, mittlere Qualitätsnachweise erhält IV automatisch Quelle: A.T. Kearney
7 Bewusstsein schaffen und Grundlagenforschung bündeln Das Advanced Recycling Institute Derzeit ist in Deutschland keine zentrale Institution etabliert, die Grundlagenforschung im Bereich Recycling betreibt Es gibt einen Trend hin zu schlechter Recyclingfähigkeit von Produkten, insbesondere bei Kunststoffen. Nur ein stärkeres Problembewusstsein sowie technischer Fortschritt und Innovation können die Recyclingfähigkeit verbessern Die Recyclingindustrie ist durch vorrangig mittelständische Unternehmen gekennzeichnet, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um im großen Stil Grundlagenforschung zu finanzieren / zu betreiben Die preisliche und qualitative Wettbewerbsfähigkeit von Recyclingprodukten muss gefördert werden, um die Kreislaufwirtschaft in Deutschland zu etablieren und Ressourcenabhängigkeiten zu verringern Unsere Nachbarländer machen es vor: In Frankreich und der Niederlande wurden kürzlich Forschungsinstitute für Recycling (insbesondere Kunststoffe) gegründet
8 Ein Markt für Sekundärkunststoffe muss geschaffen werden Klimaschutzbeitrag durch Einsatz von Rezyklaten berücksichtigen und bonifizieren durchschnittl. Kosten EEG-Maßnahmen Kosteneffizient klimafreundlich /t CO 2 /t CO 2 Über 4.7 Millionen Tonnen CO 2 - Äquivalente Millionen Tonnen CO 2 - Äquivalente heute
9 Ein Markt für Sekundärkunststoffe muss geschaffen werden Weitere Instrumente Die Nachfragemacht der öffentlichen Hand nutzen. Green Public Procurement: Vorrang von Produkten mit Rezyklateanteil Qualitätsstandards für Rezyklate definieren Regulierung an technische Möglichkeiten anpassen (Lebensmittelkontakt) Engere Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette erreichen Mit funktionierenden Lösungen Verbraucher von der Kreislaufwirtschaft überzeugen
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