Offene Fragen betreffs Pfade. Antworten der Primarschule



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Darum geht es in diesem Heft

Transkript:

Offene Fragen betreffs Pfade Antworten der Primarschule

Inhalt 1. Grundsätzliches... 2 1.1. Warum wurde PFADE eingeführt?... 2 1.2. Was ist das Ziel von Pfade?... 3 1.3. Auf welcher gesetzlichen Grundlage wurde das Programm eingeführt?... 4 1.4. Wo und wie ist es im Lehrplan verankert?... 5 1.5. Welche Personen sind im Pfade involviert und mit welchem Auftrag, bzw. Pensum?... 8 2. Evaluationsverfahren... 9 2.1. Wie wurde das Programm evaluiert bzw. ausgewählt? und... 9 2.2. Wurden andere Programme geprüft?... 9 2.3. Wie wurde das Evaluationsverfahren dokumentiert?... 9 2.4. Was sind die Vor- bzw. Nachteile der einzelnen Programme?... 9 2.5. Nach welchen Kriterien wurde Pfade ausgewählt?... 9 3. Evaluationsverfahren...10 3.1. Ist eine Erfolgskontrolle / Standortbestimmung eingeplant?... 10 3.2. In welcher Form und zu welcher Zeit?... 10 3.3. Durch wen findet eine allfällige Standortbestimmung statt?... 10 4. Finanzierung...11 4.1. Welche finanziellen Verpflichtungen wurden bis jetzt eingegangen und für wie lange?. 11 4.2. Mit welchen Parteien wurden finanzielle Verpflichtungen eingegangen?... 11 Seite 1

1. Grundsätzliches 1.1. Warum wurde PFADE eingeführt? Das Zusammenleben in einer Schule ist wichtiger Bestandteil für eine gute Bildung. Die Förderung von sozialen Kompetenzen ist Auftrag und Pflicht für alle Schulen und wurden auch in den vergangen Jahren stets gefördert. Bisher haben alle Klassenlehrpersonen ihren eigenen Weg gesucht, wie sie die Lehrplaninhalte vermitteln können. Sie haben aus verschiedenen Büchern und Lehrmitteln Material gesucht und umgesetzt. Dabei habe wir verschiedene Wege ausprobiert (Durchführen von thematischen Projekten, Einholen von Aussensichten und Fachberatung, Durchführung von Interventionen in Krisensituationen). Der Aufwand und die Investitionen der einzelnen Lehrpersonen und des Teams in diese Projekte waren jeweils sehr gross, die Wirkung nicht genügend nachhaltig. Der Wunsch auf Grund der Bedürfnisse im Schulalltag nach Weiterentwicklung in diesem Bereich ist vorhanden. Im Laufe dieses Prozesses sind wir zur Erkenntnis gelangt, dass eine verstärkte Zusammenarbeit und Koordination unter den Lehrpersonen wünschenswert und notwendig ist. Die Externe Schulevaluation hat uns darin bestärkt. Die Primarschule Thalheim wurde im Juni 2010 von der Fachstelle für Schulbeurteilung der Bildungsdirektion extern evaluiert. Die Rückmeldung der Schulbeurteilungsstelle erfolgte mit einer Analyse der verschiedenen evaluierten Bereiche, sowie mit verbindlichen Entwicklungshinweisen für die Weiterentwicklung der Schule. Dies war unter anderem ausschlaggebend für die Prüfung und schliesslich die Einführung von Pfade. Ausschnitt aus dem Evaluationsbericht S. 37 (Entwicklungshinweise) Wir empfehlen Ihnen, mit den Kindern Strategien zur Konfliktbewältigung im Alltag aufzubauen und sie dabei zu eigenverantwortlichem Handeln anzuleiten. Das Klima an Ihrer Schule ist gut und die Kinder fühlen sich mehrheitlich wohl an der Schule Thalheim. Trotzdem gibt es immer wieder einzelne Kinder, welche ausgegrenzt, geplagt oder gar gemobbt werden. Für betroffenen Kinder und Eltern sind dies einschneidende Erfahrungen. Auch wenn sich diese Vorfälle meist auf dem Schulweg oder in der Freizeit ereignen, haben sie direkte Auswirkungen auf den Schulalltag. Wir empfehlen Ihnen das Thema aktiv und umfassend anzugehen. Ziel ist es, die Kinder zu befähigen ihr Handeln selbstkritisch zu hinterfragen und vermehrt Verantwortung für Konfliktlösungen zu übernehmen. Wir geben Ihnen dazu folgende Anregungen: Arbeit an der Sozialkompetenz der Kinder: Sie suchen nach Wegen, wie Sie die Übernahme von Eigenverantwortung bei den Schülerinnen und Schülern fördern können, bspw. indem sie Ihr Handlungsschema bei Konflikten gezielt einüben und anwenden. Sie verstärken Ihr Projekt Gotte / Göttikind mit dem Ziel, die Kinder zu lehren, soziale Verantwortung selbständig zu übernehmen (z.b. Schulweg). Seite 2

Sie überlegen sich, wie Sie die Übernahme der Selbst- oder Mitverantwortung für den Umgang miteinander gezielt und kontinuierlich über die verschiedenen Schuljahre aufbauen können (z.b. Ausbildung einzelner Kinder als Mediatoren) Sie prüfen den Einsatz von Lehrmitteln, die diese Lerninhalte vermitteln wie beispielsweise PFADE (Projekt zur Förderung alternativer Denkstrategien). 1.2. Was ist das Ziel von Pfade? Weitere Informationen in der PFADE-Infomappe: www.gewaltprävention-anschulen.ch/pdf/infomappe_pfade.pdf Was sind die wichtigsten Ziele von PFADE? Die konkreten und kurz- bzw. mittelfristigen Ziele von PFADE lauten wie folgt: 1. Das Verständnis der Kinder für sich selbst und andere zu verbessern. 2. Die Gefühle der Kinder für sich selbst, d.h. ihre Selbstachtung, zu verbessern. 3. Zu lernen, wie man Beziehungen knüpft und pflegt und wie man mit anderen interagiert, zu lernen, was in Beziehungen und Interaktion mit anderen geschehen kann und wie man sich dann verhalten kann. 4. Die Fähigkeiten der Kinder erweitern, über Probleme nachzudenken und sie selbst zu lösen. 5. Die Fähigkeiten der Kinder erweitern, ihre eigenen Denkfertigkeiten zu benutzen, um verantwortlich und kontrolliert zu handeln. Was sind die langfristigen Ziele von PFADE? Das Programm verfolgt auch das Ziel einer langfristig gesunden Entwicklung der Kinder. Dafür sind die die fünf oben aufgelisteten Ziele wichtig. Diese Ziele beinhalten, dass die Kinder langfristig weniger Verhalten zeigen, das durch Gewalt, Delinquenz, Suchtverhalten sowie Selbstschädigung geprägt ist, sondern lernen, unabhängig zu denken, sich gut zu fühlen und verantwortungsvoll zu handeln. Dies kann ihnen bei der Auseinandersetzung mit Problemen sehr nützlich sein. Ausserdem wird durch PFADE der schulische Erfolg gefördert. Die Kinder lernen besser, wenn sie die Interaktionen mit ihrem Umfeld aktiv und kompetent gestalten können. Auch trägt PFADE dazu bei, dass sich die Atmosphäre in der Schule und im Klassenzimmer merklich verbessert. In den USA konnten entsprechende Wirkungen des Programms festgestellt werden. Viele Eltern haben festgestellt, dass die Themen, die in PFADE besprochen werden, auch zu Hause bedeutsam sind. Von der Verbesserung seiner sozialen Fähigkeiten profitiert daher neben dem Kind in der Regel auch seine familiäre Umgebung. Seite 3

1.3. Auf welcher gesetzlichen Grundlage wurde das Programm eingeführt? Volksschulgesetz (VSG) 2. 1 Die Volksschule erzieht zu einem Verhalten, das sich an christlichen, humanistischen und demokratischen Wertvorstellungen orientiert. Dabei wahrt sie die Glaubens- und Gewissensfreiheit und nimmt auf Minderheiten Rücksicht. Sie fördert Mädchen und Knaben gleichermassen. 2 Die Volksschule ergänzt die Erziehung in der Familie. Schulbehörden, Lehrkräfte, Eltern und bei Bedarf die zuständigen Organe der Jugendhilfe arbeiten zusammen. 3 Die Volksschule erfüllt ihren Bildungsauftrag durch die Gestaltung des Unterrichts und des Zusammenlebens in der Schule. 4 Die Volksschule vermittelt grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten; sie führt zum Erkennen von Zusammenhängen. Sie fördert die Achtung vor Mitmenschen und Umwelt und strebt die ganzheitliche Entwicklung der Kinder zu selbstständigen und gemeinschaftsfähigen Menschen an. Die Schule ist bestrebt, die Freude am Lernen und an der Leistung zu wecken und zu erhalten. Sie fördert insbesondere Verantwortungswillen, Leistungsbereitschaft, Urteils- und Kritikvermögen sowie Dialogfähigkeit. Der Unterricht berücksichtigt die individuellen Begabungen und Neigungen der Kinder und schafft die Grundlage zu lebenslangem Lernen. 21. 1 Der Bildungsrat erlässt den Lehrplan. Dieser regelt verbindlich die Stufenziele und die grundlegenden Inhalte des Unterrichts. Er kann für einzelne Fächer verbindliche Jahresziele festlegen. Der Lehrplan gewährleistet, dass die Stufenziele und Inhalte der Folgestufe nicht vorweggenommen werden. 23. Die Lehrperson hat das Recht, im Rahmen des Lehrplans, der obligatorischen Lehrmittel, des Schulprogramms und der Beschlüsse der Schulkonferenz den Unterricht frei zu gestalten. Am 1. Juli 2008 ist das neue Gesundheitsgesetz (GesG, LS 810.1) in Kraft getreten. Es verpflichtet Kanton und Gemeinden dafür zu sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler der Volksschule dazu angeleitet werden, ihre Gesundheit zu fördern und Erkrankungen zu verhüten. Der Kanton sorgt für die bedarfsgerechte Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen und stellt entsprechende Lehrmittel bereit ( 49 GesG). (Auszug aus dem Bildungsratsbeschluss vom 20.06.2011, http://www.bi.zh.ch/internet/bildungsdirektion/de/unsere_direktion/bildungsrat/beschlussarchi v/beschluesse_2011.html#a-content) Daraus resultieren die folgenden Planungshilfen der Bildungsdirektion (Pfade wird in den Planungshilfen als Möglichkeit erwähnt) Gesundheit und Unterricht (Ausschnitt aus Website der Bildungsdirektion (http://www.vsa.zh.ch/internet/bildungsdirektion/vsa/de/schule_und_umfeld/gesundheit_prae vention.html) Im Lehrplan für die Volksschulen des Kantons Zürich sind Gesundheitsförderung und Prävention als fächerübergreifende Unterrichtsgegenstände verankert (S. 345, Gesundheitserziehung, Suchtprophylaxe ). Dies bedeutet, dass Zielsetzungen im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention verbindlich sind, ohne dass ihnen ein fester zeitlicher Rahmen, etwa eine bestimmte wöchentliche Unterrichtszeit, eingeräumt wird. Gesundheitsbezogene Ziele und Inhalte sind in die Lehrpläne der fünf Unterrichtsbereiche integriert, im Besonderen in jene von "Mensch und Umwelt" und "Sport". Für die Planung und Umsetzung von lehrplanbasierter Gesundheitsförderung und Prävention im Unterricht stehen Planungshilfen zur Verfügung. Seite 4

1.4. Wo und wie ist es im Lehrplan verankert? Auszug aus dem Leitbild der Volksschule (Lehrplan S. 3-5) Dialogfähigkeit und Solidarität Verständnis für die Situation des Mitmenschen findet, wer teilnehmend zuhören und sich mitteilen kann. Indem Menschen miteinander reden, lernen sie, sich gegenseitigzu achten und zu helfen. In der Hinwendung zum andern findet der Mensch auch zu sich selbst. In der Schule wird daher der Dialog gepflegt. Lehrer und Lehrerinnen, Schülerinnen und Schüler entdecken in der Sicht des anderen Denkmöglichkeiten für sich selbst; in Kenntnis von unterschiedlichen Perspektiven lässt sich der eigene Standpunkt klarer bestimmen. Dialogfähigkeit wird geübt, indem sich Lernende und Unterrichtende äussern und auch widersprüchliche Ansichten gelten lassen. Solidarität entwickelt sich, wenn sie gemeinsam an der Lösung von Aufgaben arbeiten, sich gegenseitig helfen und unterstützen. Offenheit Offen sind wir, wenn wir danach fragen, was unser Handeln für andere und was das Handeln der anderen für uns bedeutet. Wer sich darum bemüht, andere zu verstehen, fühlt sich durch sie weniger bedroht. Richtziele Lebenskunde (Lehrplan S. 47) Der Unterricht in «Lebenskunde» hilft den Schülerinnen und Schülern, sich in ihrem vertrauten Lebenskreis zurechtzufinden und Orientierungspunkte für ihr Handeln und die Gestaltung ihrer täglichen Beziehungen zu gewinnen. Grundsätzlich werden zwei Wege unterschieden, auf denen lebenskundliche Fragestellungen angegangen werden können: mittels Verfremdung: Erzählungen, Geschichten, Rollenspiele, Übungen, Darstellung durch Medien in Auseinandersetzung mit der unmittelbaren, eigenen Wirklichkeit: aktuelle Ereignisse, Gefühle, Situationen Bei Themen mit aktuellem Bezug ist ein ruhiges, Vertrauen förderndes und Angst abbauendes Gesprächsklima anzustreben. Wenn ein solches nicht gewährleistet ist, sollte eher mit Verfremdung gearbeitet werden. Auch wenn gelegentlich sehr persönliche Gespräche stattfinden sollen und dürfen, so ist immer zu berücksichtigen, dass die Privatsphäre jedes Betroffenen seinen Wünschen entsprechend respektiert wird. Richtziele Mensch/Umwelt: Individuum und Gemeinschaft (Lehrplan S. 29) Im Kontakt zu Mitmenschen lernen die Schülerinnen und Schüler zuzuhören, Gefühle wahrzunehmen und auf Gesprächspartner einzugehen. Sie überprüfen das Bild, das sie von sich selbst und von andern gemacht haben, immer wieder neu. Ein elementares Orientierungswissen über die seelischen, geistigen und körperlichen Vorgänge verhilft ihnen zu einem vertieften Verständnis für sich und den Mitmenschen und ermöglicht ihnen, sich in ihrem eigenen Leben zu orientieren. Sie verfügen über die notwendigen Begriffe, die es ihnen erlauben, über persönliche Wahrnehmungen, Bedürfnisse Seite 5

und Anliegen zu sprechen. Durch bewusste Auseinandersetzung mit vielen Erfahrungen aus Familie, Freundschaft, Schule, Gemeinde, Staat und Kirche erhalten sie Einblicke in die Vielfalt sozialer Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Sie erkennen, dass der Einzelne als Teil der Gemeinschaft von dieser beeinflusst wird und auf sie Einfluss ausübt. Sie machen die Erfahrung, dass im menschlichen Zusammenleben gegenseitige Rücksichtnahme und das Beachten von Regeln unerlässlich sind. Sie sind sich aber auch bewusst, dass solche Regeln auf Wertvorstellungen und Normen beruhen, die veränderbar sind. Sie erkennen, dass die Antworten auf viele grundlegende Fragen Glaubenscharakter haben und damit nur nach persönlichen Wertvorstellungen beurteilt werden können. Sie kennen Wertmassstäbe und Traditionen unserer Kultur und setzen sich mit diesen auseinander. Sie können soziale Verpflichtungen wahrnehmen. Sie suchen Konflikte in angemessener Weise zu lösen. Im Bestreben, die eigene Entwicklung mitzugestalten, lernen sie auch, Freiräume verantwortlich zu nutzen. Sie handeln verantwortungsbewusst gegenüber der eigenen Gesundheit und der ihrer Mitmenschen. Beispiele von Grobzielen Mensch / Umwelt Unterstufe: (Lehrplan S. 49-52) Sich in verschiedene Menschen oder Figuren einfühlen Im Spiel Wahrnehmungs- und Handlungsweisen variieren, erproben und vergleichen Aktuelle persönliche und soziale Anliegen ansprechen Zuhören und aufeinander eingehen In der Klasse Verantwortung übernehmen Wortschatz und Begriffe, um über sich selbst zu sprechen, klären und anwenden Wortschatz und Begriffe, um soziale Sachverhalte anzusprechen, klären und anwenden Wortschatz und Begriffe, um sich in der heutigen Welt zu orientieren, klären und anwenden Regeln, die für das Leben in der direkt erfahrbaren Umgebung notwendig sind, klären und anwenden Beispiele von Grobzielen Mensch/Umwelt Individuum und Gemeinschaft Mittelstufe (Lehrplan S. 65-68) Medienaussagen auf die Bedeutung für das eigene Leben untersuchen In konstruierten Spielsituationen mit spezifischen Erfahrungsmöglichkeiten verschiedene Wahrnehmungs- und Handlungsweisen erproben und vergleichen In realen Situationen persönliche und soziale Aspekte suchen und ansprechen Aufeinander eingehen und rückmelden Verantwortung übernehmen Wortschatz und Begriffe, um über sich selbst zu sprechen, klären und anwenden Wortschatz und Begriffe, um soziale Sachverhalte anzusprechen, klären und anwenden Seite 6

Wortschatz und Begriffe, um sich in der pluralistischen und sich verändernden Welt zu orientieren, klären und anwenden Regeln für das Leben in der direkt erlebbaren Umgebung klären und anwenden Sich selber als Individuum in seiner Einmaligkeit erkennen und akzeptieren Grundlegende Erfahrungen in der Begegnung mit anderen vergleichen Aktuelle Probleme, Fragen und Vorkommnisse besprechen und Ansätze für einen sinnvollen Umgang damit suchen Werte erfahren und dabei die Wirkung auf sich selber prüfen Fehler und Fehlleistungen zu vermeiden suchen, aber auch als menschlich akzeptieren Sich mit Wertvorstellungen anderer auseinander setzen und dabei eigene Gewichtung begründen Sich für einen Wert entscheiden und entsprechend handeln Beispiele von Grobzielen Sprache Hören und sprechen Unterstufe und Mittelstufe (Lehrplan S. 133/144) Mit verschiedenen Gesprächsformen vertraut werden: Partnergespräch, Gruppengespräch, Klassengespräch Einfache Gesprächsregeln einhalten Über die Wirkung der eigenen Sprache nachdenken; sich bewusst werden, dass Wörter klären, trösten, verletzen können Basiskompetenzen aus dem Kindergartenlehrplan Kommunikation 3 Das Kind kann Erlebnisse, Anliegen, Gefühle und Ansichten so mitteilen, dass seine Erfahrungen für andere nachvollziehbar werden, dies in verbaler, nonverbaler und symbolisierter Form. Identität / Selbstbild 3 Das Kind kann in Ansätzen einen Perspektivenwechsel vollziehen; es erkennt in konkreten Situationen, dass andere Menschen (unter Umständen) andere Absichten, einen anderen Informationsstand, ein anderes Vorwissen und andere Vorstellungen, Gefühle und Motivationen haben als es selbst. 4 Das Kind ist fähig, sowohl seine eigenen Emotionen verbal und nonverbal auszudrücken, als auch die Emotionen anderer Kinder wahrzunehmen und zu deuten. 5 Das Kind weiss, dass schwierige Situationen und Misserfolge zum Leben gehören, und es kann angemessen damit umgehen. Soziales Handeln 10 Das Kind ist fähig, in der Kindergartengruppe Beziehungen aufzubauen, zu erhalten und durch sein Verhalten positiv mitzugestalten. Seite 7

11 Das Kind begreift sich selbst als aktives Mitglied einer Gemeinschaft, das seine Bedürfnisse und Anliegen zum Ausdruck bringt, das Rechte und Pflichten hat und etwas bewirken kann. 12 Das Kind ist fähig, die Regeln des Zusammenlebens und solche, die im Spiel gesetzt werden, einzuhalten und kann Meinungsverschiedenheiten und Konflikte auf konstruktive Art lösen. Werte und Normen 13 Das Kind (an)erkennt, dass in unterschiedlichen sozialen Gemeinschaften (Familie, Kindergarten, Gleichaltrigengruppen, Religions- und Sprachgemeinschaften) auch unterschiedliche Normen gelten; es bewältigt die Übergänge und anerkennt die Regeln und Abläufe. 14 Das Kind geht mit Personen, Tieren, Pflanzen und Materialien sorgsam und wertschätzend um. Wahrnehmung, sinnliche Erfahrungen 1 Das Kind kann sich selbst, seinen Körper, seine Mitmenschen und seine Umwelt mit seinen verschiedenen Sinnen differenziert wahrnehmen. 3 Das Kind geht in Alltags-, Bewegungs- und Spielsituationen achtsam mit sich und anderen um, kann sich bei Bedarf klar abgrenzen, aber auch Nähe zulassen. Gestaltung, kreatives Schaffen 4 Das Kind kann Emotionen, Eindrücke, Erfahrungen und Vorstellungen mit dem Körper, mit seiner Stimme, verschiedenen Instrumenten, mit Materialien und mit Sprache zum Ausdruck bringen. 11 Das Kind kann mit andern zusammen im Rollenspiel Situationen gestalten und dabei verschiedene Rollen einnehmen. 1.5. Welche Personen sind im Pfade involviert und mit welchem Auftrag, bzw. Pensum? Umgesetzt wird Pfade im Schulhaus von allen Lehrpersonen. Pfade bietet vom Kindergarten bis zur 6. Klasse Lektionen zu spezifischen Themenkreisen an. Die Lektionen verfolgen Ziele aus dem Lehrplan. Die Klassenlehrpersonen führen diese Lektionen durch. Fachlehrpersonen agieren begleitend, in dem sie, wo immer möglich, einzelne Elemente aus Pfade aufnehmen und in ihren Unterricht aufnehmen, bzw. im Umgang mit den Kindern einfliessen lassen. Wöchentlich findet in allen Stufen eine Lektion Pfade statt, sowie zusätzlich ein Klassenkreis. Seite 8

Im Rahmen der Förderung einer guten Schulhauskultur davon sehen wir das Pfade- Programm als Teil - sucht die Schule bei Bedarf, d.h. wenn spezielles Fachwissen gefragt ist, die Zusammenarbeit und Beratung mit dem Schulischen Sozialarbeiter Herr Mätzener. 2. Evaluationsverfahren 2.1. Wie wurde das Programm evaluiert bzw. ausgewählt? und 2.2. Wurden andere Programme geprüft? 2.3. Wie wurde das Evaluationsverfahren dokumentiert? Prozess mit dem Ziel: Wir wollen als Schule die sozialen Kompetenzen der Kinder wirksam fördern! Zwei mögliche Wege: a) Wir stellen gemeinsam für uns wertvolles Lehrmaterial zusammen oder b) Wir suchen, was es in diesem Bereich an Erprobtem und Bewährtem bereits gibt. Erfahrungen der Schule mit Teilen von anderen Programmen (Peacemaker, Chili) thematischer Informations- und Erfahrungsaustausch mit anderen Schulen Information via Websiten der Bildungsdirektion des Kantons Zürich: z. B Stopp Gewalt an Schulen : www.stopp-gewalt.zh.ch Beratung durch Fachpersonen (SPD, Schulische Sozialarbeit) Vorstellen von PFADE am Lehrer-Weiterbildungstag vom 25.10.2011 durch Frau Rahel Jünger (Institut für Erziehungswissenschaft, Uni Zürich) (anwesend Lehrerschaft und Schulpflege) Nachmittag: Entscheidungsprozess Evaluation durch Sammlung von Motivations- und Hinderungsgründe PFADE) innerhalb des Lehrerteams und der Schulpflege (ohne Frau Jünger) auf Flipcharts dokumentiert und fotografiert, Diskussion unter den Teilnehmern, anschliessender Entscheid für PFADE: 2.4. Was sind die Vor- bzw. Nachteile der einzelnen Programme? 2.5. Nach welchen Kriterien wurde Pfade ausgewählt? Eine Analyse von Vor- und Nachteilen verschiedener Programme haben wir nicht vorgenommen. Es gibt sehr viele Angebote in diesem Bereich, wobei inhaltlich auch viele Parallelen zu erkennen sind, aber nur wenige, welche eine breite Palette an Möglichkeiten und Inhalten abdecken. Diese Breite ist für eine Mehrklassenschule auch in didaktischer Hinsicht wichtig. Wir wollten ein Programm finden, das eine gewisse Konstanz mit sich bringt, das aufbauend ist, ähnlich wie andere Lehrmittel. Seite 9

Kriterien, die für Pfade sprechen: breiter Inhalt zur Förderung von Sozialkompetenzen deckt inhaltlich viele Lehrplanziele ab, die bisher jede Lehrperson einzeln für sich erarbeiten musste bzw. aus verschiedenen Lehrmittelangeboten zusammentragen musste. Konzept vom Kindergarten bis zur 6. Klasse (roter Faden) Kinder können vom Aufbau profitieren, sich weiterentwickeln konstantes Arbeiten (nicht projektorientiert), Nachhaltigkeit eher gewährleistet fachliche Begleitung auf Wunsch abrufbar fördert die Zusammenarbeit unter den Lehrpersonen im Schulhaus (Förderung einer guten Schulkultur) Eltern werden eingebunden wissenschaftlich begleitet, bzw. Nutzen evaluiert (wenige Programme sind auf ihre Wirkung hin evalutiert) ein breiter Austausch mit anderen Schulen ist möglich. In der Schweiz arbeiten in 7 Kantonen rund 1100 Klassen mit dem Programm, davon rund 850 Klassen im Kanton. empfohlen vom VSA und vielen Praventions-Fachstellen 3. Evaluationsverfahren 3.1. Ist eine Erfolgskontrolle / Standortbestimmung eingeplant? 3.2. In welcher Form und zu welcher Zeit? 3.3. Durch wen findet eine allfällige Standortbestimmung statt? Messbare Erfolgskontrollen im Bereich der Förderung von Sozialkompetenzen sind für eine Einzelschule nicht durchführbar, da sich Sozialkompetenzen und der Zuwachs von Kompetenzen in diesem Bereich nicht wirklich messen lassen. Diesen Bereich überlassen wir der Wissenschaft. Wir als Schule hinterfragen unsere Entwicklungsschritte regelmässig. Standortbestimmungen sind eingeplant: Regelmäßige Besprechung PFADE an pädagogischen Schulkonferenzen (Wo stehen wir? Was läuft gut? Wo hapert es? Wo wollen und brauchen wir gemeinsame Abmachungen? Wo brauchen wir Unterstützung?) unter der Leitung der Schulleitung oder bei Bedarf unter externen Fachpersonen jährliche Standortbestimmung im Zusammenhang mit der Zielerreichung der Jahresplanung innerhalb des Schulprogramms mit Rückmeldung an Schulpflege Seite 10

Eine erneute externe Schulevaluation im Schuljahr 2014/2015 ist durch die Fachstelle für Schulbeurteilungen geplant. Diese findet wiederum unter Einbezug der Eltern (schriftliche Fragebogen, sowie einzelne Interviews) statt. 4. Finanzierung 4.1. Welche finanziellen Verpflichtungen wurden bis jetzt eingegangen und für wie lange? 4.2. Mit welchen Parteien wurden finanzielle Verpflichtungen eingegangen? Bisherige Ausgaben: Kosten PFADE: Schulmaterial (Unterrichtsmaterial) einmalige Anschaffung: ca. CHF 3000.00 Grundschulung aller Lehrpersonen: einmalige Ausgabe: CHF 1800.00 PFADE-Elternabend CHF 700.00 Nachschulung neue Lehrpersonen (3 Lehrpersonen) CHF 420.00 Coachingrunden durch Fachperson PFADE (2 Besuche pro Klasse): CHF 1900.00 Die Kosten von PFADE sind einmalige Ausgaben. Es besteht keine vertragliche Bindung mit der Universität Zürich, Institut für Erziehungswissenschaften. Allfällige Nachschulungen für neue Lehrpersonen werden vom Institut für Erziehungswissenschaft angeboten. Zu jährlich wiederkehrenden Kosten gehört das Verbrauchsmaterial Unterricht (ca. CHF 400.00) Für Beratungen und Teamweiterbildungen im diesem Bereich der Schulentwicklung (Förderung der Schulhauskultur) wählt die Primarschule fallbezogen aus, welche Fachperson sie beiziehen möchte. Seite 11