Klinik für Forensischen Psychiatrie Wie weiter? Entscheidungsgrundlagen und Perspektiven bei jugendlichen Straftätern Die Forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie Warum braucht unsere Gesellschaft diese Spezialdisziplin Fachspezifisches Kolloquium 14. April 2015 Cornelia Bessler Seite
Verwahrloste Jugend Jedes Kind beginnt sein Leben als ein asoziales Wesen, in dem es darauf besteht, dass seine Wünsche erfüllt werden, ohne die Wünsche und Forderungen seiner Mitmenschen zu berücksichtigen. Dieses Verhalten wird für das junge Kind als normal angesehen, jedoch als asozial oder dissozial, wenn das Kind älter wird. Das Kind muss zu einem Zustand der prosozialen Anpassung erzogen werden; diese Aufgabe kann nur erfüllt werden, wenn die emotionale Entwicklung des Kindes normal verläuft. August Aichhorn 1939 Seite 2
Forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie Kinder- und Jugendpsychiatrie Kinder- und Jugendforensik Jugendstrafrechtspflege Seite 3
Übersicht : Wie war und ist der strafrechtliche Umgang mit minderjährigen Straftätern? Was ist Besonders am Jugendalter? Wie hoch sind die Kosten krimineller Karrieren? Wie wirksam sind die Massnahmen der Justiz? Welche Behandlungen sind im Strafvollzug wirksam? Wie ist der psychische Gesundheitszustand minderjähriger Straftäter? Welchen Strukturen hat die Forensische Psychiatrie in der Schweiz?
Wie war und ist der strafrechtliche Umgang mit minderjährigen Straftätern?
Historischer Überblick Strafrechtsordnungen: Sonderregelungen für Jugendliche In allen bekannten Strafrechtsordnungen Sonderregeln für Jugendliche Vorgesehen war Strafmilderung Nicht erzieherisch begründet, sondern in der Unreife Stupiditas (Römisches Recht) Carentia intellectus (Gemeines Recht) Discernement (Code Penal 1810) Jugend = defizitäre Erwachsene Seite 6
Historischer Überblick 1603 im Zuchthaus in Amsterdam Abteilung für ungeratene Kinder 1703 Bösebuben-Haus in Rom 1774 Neuhof in Birr (Pestalozzi) 1833 Rauhe Haus in Hamburg (Wichern) Neue Impulse durch Jugendretter Jugendgerichtsbewegung Seite 7
Historischer Überblick Entscheidende Wende (Übergang 19. ins 20. Jahrhundert) Neubewertung der Jugend Neue psychologische, sozialwissenschaftliche, medizinische Erkenntnisse Jugend als eigenständige und vollwertige Lebensphase Neues Verhältnis zwischen Eltern und Kind Neues Schulwesen Neue wissenschaftliche Disziplinen: Kinderheilkunde, Jugendpsychiatrie, Pädagogik Jahrhundert des Kindes (Ellen Key) Seite 8
Historischer Überblick Anfang 20. Jahrhundert Forderung nach Erlass eines speziellen Strafrechts, das der besonderen Lebenssituation der Jugend, ihren erzieherischen Bedürfnissen mit einem eigenen Sanktionen-System gerecht werden sollte Wandel von einem vergeltungsorientierten zu einem präventiv ausgerichteten Strafrecht Moderne Schule Franz von Liszt Seite 9
Historischer Überblick 1916 Geburtsjahr des Schweizerischen Jugendstrafrechts im StGB-Vorentwurf 1942 Inkraftsetzung 1971 und 1974 Teilrevision in 2 Etappen 60er Jahre: Heimkampagne 70er Jahre: Tiefgreifende Heim-Reform 2007 Geltendes Jugendstrafgesetz Seite 1 0
Das schweizerische Jugendstrafrecht JStG
JStG Art. 2 Grundsätze 1. Wegleitend für die Anwendung dieses Gesetzes sind der Schutz und die Erziehung des Jugendlichen. 2. Den Lebens- und Familienverhältnissen des Jugendlichen sowie der Entwicklung seiner Persönlichkeit ist besondere Beachtung zu schenken. Seite 1 2
Jugendstrafrecht Tragende Grundsätze des Jugendstrafrechts sind: Strafmündigkeitsalter 10 Jahre Täterstrafrecht, nicht primär Tatstrafrecht Spezialprävention vor Generalprävention Erziehungsstrafrecht mit fürsorgerechtlichem Anteil Flexible Ausgestaltung der Strafen und Massnahmen Ziel: Reintegration straffälliger Kinder und Jugendlicher in unsere Gesellschaft Verminderung einer Rückfallgefahr Seite 1 3
Was ist besonders am Jugendalter?
Forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie Jugendalter Kinder- und Jugendpsychiatrie Kinder- und Jugendforensik Jugendstrafrechtspflege Seite 15
Das Jugendalter Seite 16
Jugendalter Entwicklung auf verschiedenen Ebenen Biologisch Ebenen Gesamtheit der somatischen Veränderungen Psychologische Ebene Gesamtheit der individuellen Vorgänge, die mit dem Erleben körperlichen Wandlung sowie der sozialen Reaktionen zusammenhängen Soziologische Ebene Wandlung des gesellschaftlichen Status Seite
Entwicklungsaufgabe Das Finden der eigenen Mitte als Übereinstimmung zwischen Selbsterleben, Fremderleben und Anpassen an soziale Normen. Seite 18
Entwicklungsaufgaben des Jugendalters Biologische Reifung Kognitive Reifung (formale Denkoperationen) Emotionale Reifung (Gefühlssturm) Sexuelle Identität Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Für wen hält man mich? Körperliche Veränderungen Psychische Reifung Psychische Identiät Soziale Identität Ablösung von der Familie (soziale Reifung) Aufbau des Wertesystems (neue Ideale) Berufsfindung Selbstvertrauen Selbstwert Peergroup- Orientierung Seite 19
Die emotionalen und intellektuellen Fähigkeiten die körperliche Entwicklung anzunehmen, sie zu verstehen, sie auszuhalten und mit ihnen umzugehen entwickeln sich nicht zeitgleich, sondern langsamer und unabhängig! Seite
Achtung Baustelle! Unbefugtes Betreten verboten! Seite 21
Seite 22
Die Längsschnittstudie CRIMOC Täteranteile (in %) selbstberichteter Delinquenz (2002-2007) zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr Reinecke, Jost (Universität Bielefeld), Entwicklung der Jugendkriminalität, Medizinische Universität Wien Seite 23
Verlaufsmuster von Jugendkriminalität im Hell- und Dunkelfeld Jugendkriminalität in den meisten Fällen passageres Phänomen Bei über der Hälfte der erfassten jugendlichen Straftätern bleibt es bei nur einer Polizeiregistrierung bis zum 21. Lebensjahr. Bei nur 10 bis 15% werden fünf oder mehr Registrierungen erfasst. Seite 24
Intensiv-Täter Eine kleine Gruppe von Personen ist für einen Grossteil der durch Kriminalität verursachten Kosten verantwortlich! Seite
Wie hoch sind die Kosten krimineller Karrieren?
Intensivtäter: Bottom-up (Cohen 1998) A B C D Kriminalitätskosten eines Intensivtäters (A) Jährliche Opferkosten: 165 000 USD 58'000 USD medizinische Versorgung der Opfer + 107'000 USD Leid der Oper und Verlust an Lebensqualität). (B) Jährliche Justizkosten: 40 000 Durchschnittliche kriminelle Karriere mit einem achtjährigen Strafvollzug. Kosten: Strafverfolgung, Gericht, institutionelle Unterbringung und Bewährungshilfe. (C) Verlust an Arbeitsproduktivität: 52 000-60 000 Bei einem durchschnittlich achtjährigen Strafvollzug fällt ein Verlust an Arbeitsproduktivität in Höhe von 52 000-60'000 USD pro Jahr an. (D) Anzahl Jahre der Straffälligkeit Die kriminelle Karriere eines 18 Jahre alten Straftäters dauert durchschnittlich 6 Jahre (Blumstein et al. 1986; Cohen 1998). Während dieser sechs Jahre begeht ein Intensiv-Täter jährlich 2 bis vier 4 Delikte gegen Leib und Leben ( serious assault ), sowie 5 bis 10 Eigentums- und Vermögensdelikte (einschließlich Raub). Seite Prof. Dr. JérômeEndrass; University of Konstanz; Zurich Office of Penal Corrections
Intensivtäter: Bottom-up (Cohen 1998) A B C D Kriminalitätskosten eines Intensivtäters (A) Jährliche Opferkosten: 165 000 USD 58'000 USD medizinische Versorgung der Opfer + 107'000 USD Leid der Oper und Verlust an Lebensqualität). (B) Jährliche Justizkosten: 40 000 Durchschnittliche kriminelle Karriere mit einem achtjährigen Strafvollzug. Darin enthalten: Kosten Strafverfolgung, Gericht, institutionelle Unterbringung und Bewährungshilfe. (C) Verlust an Arbeitsproduktivität: 52 000-60 000 Bei einem durchschnittlich achtjährigen Strafvollzug fällt ein Verlust an Arbeitsproduktivität in Höhe von 52 000-60'000 USD pro Jahr an. (D) Anzahl Jahre Straffälligkeit Die kriminelle Karriere eines 18 Jahre alten Straftäters dauert durchschnittlich 6 Jahre (Blumstein et al. 1986; Cohen 1998). Während dieser sechs Jahre begeht ein Intensiv-Täter jährlich zwei bis vier schwere Delikte gegen Leib und Leben ( serious assault ), sowie fünf bis zehn Eigentums- und Vermögensdelikte (einschließlich Raub). Seite Prof. Dr. JérômeEndrass; University of Konstanz; Zurich Office of Penal Corrections
Intensiv-Täter Eine kleine Gruppe von Personen ist für einen Grossteil der durch Kriminalität verursachten Kosten verantwortlich! Entsprechend ist das Potenzial Kosten durch eine Reduktion der Rückfallraten zu vermeiden bei Intensivtätern besonders gross! Seite
Wie wirksam sind die Strafen bzw. Schutzmassnahmen der Justiz?
Sanktionen/Massnahmen des Jugendstrafrechts Strafen Verweis Persönliche Leistung > 15 J: Bussen < 15: Freiheitsentzug bis 1 J. > 15: Freiheitsentzug bis 4 J. Schutzmassnahmen Mediation Strafbefreiung ambulant stationär Behandlung Aufsicht Persönliche Betreuung Unterbringung Behandlung Seite 31
Strafen des Jugendstrafrechts Seite
Wirken Gefängnisaufenthalte/Freiheitsentzug? Seite 33
The Impact of Prison Sentences on Recidivism Sampson & Laub (1993) Gluecks Boston-area data Imprisonment increased recidivism by weaking social bonds( e.g. decreased job stability) Petersilia et al (1986) Felony offenders in California Those sent to prison had higher recidivism rates than those placed on probation Spohn & Holleran (2002) Jackson County; Missouri Criminogenic effect of imprisonnement Smith et al (2006) Canada Criminogenic effect of imprisonnement Nieuwbeerta et al (2006) Netherlands Criminogenic effect of Seite imprisonnement
Wirkt Abschreckung? Bootcamp oder «Scared Straigt» Seite 35
Die Wirksamkeit von Massnahmen der Justiz: Eine Übersicht über die Meta-Analysen Lipsey & Cullen, 2007 Grosse Stichprobengrösse Behandlungs- und Kontrollgruppe Hohe Integrität des Behandlungsplans Geringe Quote von Drop-out ( attrition ) Seite
Effekt von strafenden Massnahmen sowie von Supervision Boot camps (Aos, 2001) Prison visitation (Petrosino, 2003) Prison visitation (Aos, 2001) Prison visitation (Lipsey, 1998) Light sanctions (Cleland, 1997) Intensive probation/supervision (Aos, 2001) Probation/Supervision (Lipsey, 1998) -10%-5% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Seite
Rehabilitative treatments Lowest rehabilitation effect > highest sanction and supervision effect Seite 38
Rehabilitative treatments Programs for juvenile offenders are more effective Seite 39
Welche Behandlungen sind im Strafvollzug wirksam?
Effektivität der Behandlung jugendlicher Straftäter Übersicht über verschiedene Meta-Analysen (Lipsey & Cullen, 2007) -26-14 -8-4 ambulante Therapien stationäre Therapien Supervision Lipsey & Wilson, 1998 Lipsey & Wilson, 1998 Lipsey & Wilson, 1998 Aos et al., 2001-40 -20 0 20 Veränderung der Rückfälligkeit in % Seite 41
Prinzipien in der Delinquenzbehandlung Andrews et al. 1990 / 2007 Risikoprinzip (risk principle) Wer? Bedürfnisprinzip (need principle) Was? Ansprechbarkeitsprinzip (responsivity priciple) Wie? Seite
Vom RNR-Modell : 3 Kernprozesse Risiko- Wer? Assessment Bedarfs Was? Assessment Wie? Differenzierte Interventionen Integration der zentralen Kernprozesse Seite
Wirkung von RNR-Prinzipien 40 Decrease Recidivi sm Increase 35 30 25 20 15 10 5 0-5 -10-15 Community Residence 0 1 2 3 # of Principles Adhered to in Treatment -.35 Adherence to the RNR principles by setting Quelle: Andrews, D. A., & Bonta, J. (2006). The psychology of criminal conduct Seite (4 th ed.). Newark, NJ: Zentrum LexisNexis. für Kinder- und Jugendforensik
Wie ist der psychische Gesundheitszustand minderjähriger Straftäter?
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Psychiatrische Störungen bei begutachteten Jugendlichen Bessler C, Eschmann S, Monteverde D, Best T, Czuczor T, Aebi M, Steinhausen HC (2010) Gesamtstichprobe 2004-2006; N = 106, Geschlecht; M = 92.5% (98) Alter= 7-18 Jahre (15,8 J.), Nationalität CH = 57,7% (61) Störungen Begutachtete Jugendliche (N = 106) Normal Bevölkerung Psychiatrische Störungen Störung des Sozialverhaltens Hyperkinetische Störungen 46.2% (49) 7-20% 39.6% (42) 7% 12.3% (13) 6-15% Depressive Störungen 12.3% (13) 0.1-6.4% Seite 47
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Psychiatrische Störungen bei jugendlichen Insassen in der Jugendabteilung des Gefängnisses Limmattal Plattner B., Aebi M., Bessler C Gesamtstichprobe 2010-2012; N = 105, Altersdurchschnitt; 17 Jahre, Altersbereich; 13.9-19.4 Jahre, Nationalität CH; 52,4% (55) Störungen Begutachtete Jugendliche (N = 105) Normal Bevölkerung Psychiatrische Störungen 91.4% (96) 10-15% Störung des Sozialverhaltens 72.4% (76) 6-12% Aufmerksamkeitsstörungen 48.6% (51) 3-5% Affektive Störungen 28.6% (30) 0.4 3 % Drogenmissbrauch 68.8% (72) 0.1 6.4% Seite 49
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Welchen Strukturen hat die Forensische Psychiatrie in der Schweiz?
AGFP - SGFP Arbeitsgemeinschaft für Forensische Psychiatrie Zusammenschluss forensisch tätiger Fachpersonen zum Austausch und für die Erarbeitung von gemeinsamen Stellungnahmen 1989 Schweizerische Gesellschaft für Forenische Psychiatrie Gründung am 20. Februar 2006 in Königsfelden Seite
Pressemitteilung Februar 2006: Die Schweizerische Gesellschaft für Forensische Psychiatrie setzt sich zum Ziel, die wissenschaftliche und praktische Tätigkeit im Bereich der forensischen Psychiatrie sowie die forensisch-psychiatrische Weiterbildung zu fördern, Qualitätsstandards zu erarbeiten und Zertifikate zu vergeben. Ausserdem vertritt sie die forensisch-psychiatrischen Belange ihrer Mitglieder bei der Verbindung der Schweizer Ärzte FMH und bei anderen Organisationen. Den Behörden und der Rechtspflege stellt sie sich als Ansprechpartnerin in forensisch-psychiatrischen Belangen zur Verfügung. Seite
Gründungsmitglieder Sachs Josef, Dr. med. Raggenbass René, Dr. med. Kiesewetter Martin, Dr. med. Gravier Bruno, Prof. Dr. med. Ermer Anneliese, Prof. Dr. med. Dittmann Volker, Prof. Dr. med. Bessler Cornelia Dr. med. Seite
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Sektion Kinder- und Jugendforensik Sektion Forensische Erwachsenenpsychiatrie Seite
Zertifikatslehrganges / Schwerpunktlehrgang / CAS Forensische Kinder- und Jugendpsychiatrie Zertifizierungslehrgang Allgemeiner Block (60 Credits): Strafen und Massnahmen (30 c) Versicherungs-psychiatrie, Zivilrecht, Strassenverkehrsrecht (15 c) Jugendforensik (15 c) Fachspezifischer Block (120 Credits): Theorie (60 c) Praxisseminarien (60 c) Schwerpunkt Allgemeiner Block (40 Credits): Strafen und Massnahmen (20 c) Familienrecht/ Kinderschutz (20c) Fachspezifischer Block (80 Credits): Theorie(40 c) Praxisseminare (40c) CAS In Zusammenarbeit mit den Erwachsenenforneisk 7 Blockkurse à 3 Tage 120 c -150 c
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EFCAP EFCAP is the European Association for Forensic Child & Adolescent Psychiatry, Psychology & other involved professions, with members in Europe as well as other countries. EFCAP was founded in 1997 at a notary s office in The Hague. On November 19th 1997 the Constitution of the EFCAP Association was adopted. Since 1997, no official changes have been made Seite
The aims of EFCAP are: to improve facilities and to facilitate joint international scientific research to promote interdisciplinary training and interdisciplinary education. to exchange data obtained from research and to exchange practical experiences and innovative research and treatment methods. to gather information on and to contribute to national and European policy, in so far as this policy affects young people. to raise awareness of the need for constant change in the criminal and civil justice systems, so as to provide as well as possible for the interests and the development requirements of children and young people. Seite
Congresses EFCAP Basel 2010 EFCAP Berlin 2012 EFCAP Amsterdam 2008 EFCAP Manchester 2014 EFCAP Porto 2016 Seite
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Cornelia Bessler Chefärztin Klinik für Forensische Psychiatrie Psychiatrische Universitätsklinik Zürich cornelia.bessler@puk.zh.ch