Die Suche nach Clostridium botulinum in

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Transkript:

Kultivierungsunabhängige Untersuchungen zur Vielfalt mikrobieller Gemeinschaften aus experimentellen Biogasanlagen unter besonderer Berücksichtigung von Clostridien Anja B. Dohrmann und Christoph C. Tebbe vti von Thünen Bundesforschung Institut für Biodiversität Braunschweig Die Suche nach Clostridium botulinum in experimentellen Biogasanlagen Anja B. Dohrmann und Christoph C. Tebbe vti von Thünen Bundesforschung Institut für Biodiversität Braunschweig Weitergabe nur nach vti Genehmigung 1

Forschungsprojekt (2005 bis 2007) 1 Clostridien sind wichtige, konstant vorkommende mikrobiologische Funktionsträger in Biogasreaktoren (bis zu 50 % aller Bakterien!) Clostridien beinhalten auchhoch hoch pathogene pathogenebzw. toxische Vertreter, wie Clostridium perfringens, Clostridium tetani, und Clostridium botulinum) Kommt Clostridium botulinum in Biogasreaktoren vor? H 2, CO 2, Acetat Biomasse CO 2 2, CH 4 Clostridien Propionat, Butyrat, Succinat, Alkohole 1 gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung. Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Technologie (Team Prof. Weiland) und dem Institut für Agrarökologie (Team Prof. Tebbe) der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) Kultivierungsunabhängige DNA Analysen zur Charakterisierung der Bakterienvielfalt und zur Suche nach Clostridium botulinum Experimentelle Biogasanlage Institut für Technologie, FAL, Prof. Weiland Weitergabe nur nach vti Genehmigung 2

Kultivierungsunabhängig: Warum? Klassische Verfahren: Isolierung und Kultivierung von Mikroorganismen in/auf Nährmedien Anaerobe Kultivierung: experimentell aufwendig, langsam und teuer Kultivierung pathogener Bakterien erfordert hohe Sicherheit (L2 bzw. L3 Labor) Direkte DNA Extraktion liefert das gesamte genetische Programm ( Metagenom ) aus dem Biogasreaktor Nachweis erfolgt unabhängig von Kultivierbarkeit oder Pathogenität Spezifische Gene lassen sich aus dem Biogas Reaktor Metagenom durch PCR Verfahren quantifizieren und differenzieren Kultivierungsunabhängig: Warum? Hinweis auf pathogene Bakterien kann ohne Risiken gewonnen werden Ethisch vertretbarer Weg, um nach C. botulinum in zahlreichen Umweltproben zu suchen (keine Mäuseversuche!) Weitergabe nur nach vti Genehmigung 3

16S rrna Gene Der Goldstandard für die Suche nach Bakterien Kommt in allen Bakterien vor Die Ähnlichkeit der Gene korreliert mit Verwandtschaft Aus Umweltproben leicht nachweisbar durch PCR Durch qpcr auch quantifizierbar Durch phylogenetische Analysen schnelle Eingruppierung eines unbekannten Bakteriums zu bereits bekannten Vertretern Kann für genetisches Fingerprinting mikrobieller Gemeinschaften aus Umweltproben genutzt werden (SSCP, DGGE, TRFLP) ABER Eine Differenzierung von pathogenen und nichtpathogenen Vertretern häufig nicht möglich kein direkter Nachweis von Toxinen oder Pathogenität SSCP Profil aus einer Umweltprobe Jede Bande zeigt ein anders 16SrRNA Gen an. Fingerprint einer Bakterien Gemeinschaft 16S rrna Gene Phylogenetischer Baum mit Clostridien und Verwandten Es gibt viele Bakterien mit dem Namen Clostridium (ca. 150 Arten) Historisch bedingt! Nicht immer sehr miteinander verwandt Cluster I Clostridium sensu stricto eigentliche Clostridien mit 73 Arten, darunter alle pathogenen Vertreter wie Clostridium botulinum, Clostridium perfringens, oder Clostridium tetani The Prokaryotes, Introduction to the Family Clostridiaceae 12/31/2005 Weitergabe nur nach vti Genehmigung 4

Gruppe II 16S rrna Gene von Clostridium Cluster I Keine eindeutige Gruppierung von Arten nach ihren 16S rrna Genen Gruppe III Gruppe IV Verschiedene Arten mit sehr ähnlichen oder sogar gleichen 16S rrna Genen Eindeutige Differenzierung aufgrund von 16S rrna Genen alleine nicht möglich Gruppe I The Prokaryotes, Introduction to the Family Clostridiaceae 12/31/2005 Gruppe II 16S rrna Gene von Clostridium Cluster I Keine eindeutige Gruppierung von Arten nach ihren 16S rrna Genen Gruppe III Gruppe IV Gruppe I Verschiedene Arten mit sehr ähnlichen oder sogar gleichen 16S rrna Genen Eindeutige Differenzierung aufgrund von 16S rrna Genen alleine nicht möglich ABER Cluster I: Detektion würde alle bekannten C. botulinum Stämme erfassen, aber auch andere The Prokaryotes, Introduction to the Family Clostridiaceae 12/31/2005 Weitergabe nur nach vti Genehmigung 5

Clostridium botulinum (Cb) Phylogenetisch ist Cb keine Art! Heterogene Gruppe von Neurotoxin (BoNT) bildenden Clostridien innerhalb von Clostridium Cluster I 16S rrna nur grobe Indikation Serologische Gruppen A bis G Nachweis serologisch über ELISA (Toxine, Differenzierung) bzw. Mäusetest (Symptome) ABER Neue PCR Systeme erlauben multiplex qpcr Nachweise und Differenzierung von BoNT Genen (für BoNT A bis G) (Kirchner et al., 2010, AEM 76: 4387 4395) Gruppe II Gruppe Nicht proteolytisch II Typ B, E und F 16S rrna Gene von Clostridium Cluster I Gruppe III Gruppe Nicht proteolytisch III Typ C und D Gruppe IV IV Typ G Gruppe I I Proteolytisch Typ A, B und F BoNT Symptome (Einzelfälle) Clostridium butyricum Clostridium barati Cl. argentinense (Typ G) The Prokaryotes, Introduction to the Family Clostridiaceae 12/31/2005 Weitergabe nur nach vti Genehmigung 6

0 3 6 Biogasforum Experimentelle Analysen Methanproduktivität Kleegrassilage Raumbelastung Methanproduktivität 100 1,00 10,00 Methanproduktivität [ln /(lr*d)] 0,90 0,80 0,70 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 13 16 19 34 42 49 56 63 70 76 83 89 92 98 Versuchsdauer [d] 105 111 117 120 126 133 139 147 153 159 162 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 Raumbelastung [g ots/lr*d)] Kleegrassilage Maissilage Hühnertrockenkot Schweinegülle Rindergülle mesophil (37 C) thermophil (55 C) PCR qpcr BoNT Gene 16S rrna Gene alle Bakterien Clostridium Cluster I Nachweis und Differenzierung von BoNT Genen aus Material der experimentellen Biogasreaktoren Gene für BoNT A, B, E, F bont ~ 4000 bp Universeller Vorwärts Primer bont/a bont/b bont/e 639 bp 636 bp 615 bp Spezifische Rückwärts Primer bont/f 639 bp Fach P, et al. 2002. Detection by PCR enzyme linked immunosorbent assay of Clostridium botulinum in fish and environmental samples from a coastal area in northern France. Appl. Environ. Microbiol. 68: 5870 5876 14 Weitergabe nur nach vti Genehmigung 7

BoNT A bont/a 639 bp bont/a 527 bp bont/b 636 bp bont/e 615 bp bont/f 639 bp N 1 2 3 4 5 6 7 8 kein BoNT A! N Negative Kontrolle (A. dest.) 1. Negative Kontrolle (1.PCR) 2. Klärschlamm 3. Hühner Trockenkot (10 1 ) 4. Maissilage (10 1 ) 5. Rindergülle (5 x 10 2 ) 6. Schweinegülle (10 1 ) 7. Gärsubstrat (2 Tage, Rindergülle, 10 1 ) 8. Gärsubstrat (127 Tage, Rindergülle, 10 1 ) BoNT B bont/a 639 bp bont/b 636 bp bont/b 523 bp bont/e 615 bp bont/f 639 bp N 1 2 3 4 5 6 7 8 kein BoNT B! 280 ms N Negative Kontrolle (A. dest.) 1. Negative Kontrolle (1.PCR) 2. Klärschlamm 3. Hühner Trockenkot (10 1 ) 4. Maissilage (10 1 ) 5. Rindergülle (5 x 10 2 ) 6. Schweinegülle (10 1 ) 7. Gärsubstrat (2 Tage, Rindergülle, 10 1 ) 8. Gärsubstrat (127 Tage, Rindergülle, 10 1 ) 16 Weitergabe nur nach vti Genehmigung 8

BoNT E bont/a 639 bp bont/b 636 bp bont/e 615 bp bont/e 506 bp bont/f 639 bp N 1 2 3 4 5 6 7 8 kein BoNT E! 280 ms N Negative Kontrolle (A. dest.) 1. Negative Kontrolle (1.PCR) 2. Klärschlamm 3. Hühner Trockenkot (10 1 ) 4. Maissilage (10 1 ) 5. Rindergülle (5 x 10 2 ) 6. Schweinegülle (10 1 ) 7. Gärsubstrat (2 Tage, Rindergülle, 10 1 ) 8. Gärsubstrat (127 Tage, Rindergülle, 10 1 ) BoNT F bont/a 639 bp bont/b 636 bp bont/e 615 bp bont/f 639 bp bont/f 591 bp N 1 2 3 4 5 6 7 8 kein BoNT F! 280 ms N Negative Kontrolle (A. dest.) 1. Negative Kontrolle (1.PCR) 2. Klärschlamm 3. Hühner Trockenkot (10 1 ) 4. Maissilage (10 1 ) 5. Rindergülle (5 x 10 2 ) 6. Schweinegülle (10 1 ) 7. Gärsubstrat (2 Tage, Rindergülle, 10 1 ) 8. Gärsubstrat (127 Tage, Rindergülle, 10 1 ) Weitergabe nur nach vti Genehmigung 9

Wie verändern sich die Bakterien und Clostridien Gemeinschaften während der Biogasproduktion? Methanproduktivität Kleegrassilage Raumbelastung Methanproduktivität 1,00 10,0 0,90 9,0 0,80 8,0 oduktivität [ln/(lr*d)] Methanpro 0,70 0,60 0 3 6 13 16 19 34 42 49 56 63 70 76 83 89 92 98 0,50 040 0,40 0,30 0,20 0,10 0,00 Versuchsdauer [d] 105 111 117 120 126 133 139 147 153 159 162 7,0 6,0 5,0 40 4,0 3,0 2,0 1,0 0,0 umbelastung g ots/lr*d)] Rau [g Dynamik der Bakterien Gemeinschaft während der Biogas Fermentation Kleegrassilage (mesophil) KS KGS 12 20 35 54 71 89 111 131 154 174 195 230 Nachgärung Weitergabe nur nach vti Genehmigung 10

Dynamik der Bakterien Gemeinschaft während der Biogas Fermentation Hühnertrockenkot (mesophil) KS HTK 2 3 4 7 14 21 28 36 51 70 87 105 127 147 170 190 211 246 Dynamik der Bakterien Gemeinschaft während der Biogas Fermentation Maissilage (mesophil) MS KS 2 3 4 7 14 21 28 36 51 70 87 105 127 147 170 190 211 Weitergabe nur nach vti Genehmigung 11

Dynamik der Bakterien Gemeinschaft während der Biogas Fermentation Schweinegülle (mesophil) KS SG 2 3 4 7 14 21 28 36 51 70 87 105 127 147 170 190 211 246 Dynamik der Bakterien Gemeinschaft während der Biogas Fermentation Rindergülle (mesophil) RG KS 2 3 4 7 14 21 28 36 51 70 87 105 127 147 Weitergabe nur nach vti Genehmigung 12

Dynamik der Clostridien (nicht nur Cluster I) während der Biogas Fermentation Rindergülle (mesophil) KS RG 2 3 4 7 14 21 28 36 51 70 87 105 127 147 170 190 211 Quantitative PCR Abundanzen von Cluster I Clostridia 9 8 Relative copy numbers 7 6 5 4 3 2 7,9 4,95 1 0 1 1 1,95 1,8 Cattle manure Day 85 Day 105 Relative copy numbers * g 1 (fresh weight) Relative copy numbers * g 1 (dry weight) 26 Weitergabe nur nach vti Genehmigung 13

Dynamik der Clostridien (nicht nur Cluster I) während der Biogas Fermentation Schweinegülle (mesophil) KS SG 2 3 4 7 14 21 28 36 51 51 70 87 105 127 147 170 190 211 246 Rindergülle Schweinegülle Bande Sequenzähnlichkeit Engster Verwandter Isolationsquelle 98% (615/626) Nicht kultiviertes Clostridium Anaerober mesophiler Klärschlamm 98% (617/626) Nicht kultiviertes Clostridium Anaerober mesophiler Klärschlamm 100% (628/628) Nicht kultiviertes Clostridium Deponie-Abwasser (China) 97% (611/624) Nicht kultiviertes Clostridium Gesunder menschlicher Stuhl 98% (614/624) Clostridium paraputrificum, AY442815 Kängeruh Vormagen 99% (625/628) Nicht kultiviertes Clostridium Deponie-Abwasser (China) 99% (619/623) Nicht kultiviertes Clostridium Aerosol aus Schweinestall 97% (606/624) Nicht kultiviertes Clostridium Menschlicher Stuhl Clostridien aus Klärschlamm oder Fäkalien also den Substraten die auch in den Prozess gegeben wurden 28 Weitergabe nur nach vti Genehmigung 14

Dynamik der Clostridien (nicht nur Cluster I) während der Biogas Fermentation Rindergülle (thermophil) KS RG 1 7 14 21 28 35 49 63 78 96 110 125 139 160 Höhere Clostridien Vielfalt im thermophilen Prozess bei Rindergülle? Dynamik der Clostridien (nicht nur Cluster I) während der Biogas Fermentation Schweinegülle (thermophil) 1 4 7 21 28 35 49 63 78 96 110 125 139 160 SG KS Keine Veränderung der Clostridien Vielfalt bei Schweinegülle im thermophilen Prozess? Weitergabe nur nach vti Genehmigung 15

Phylogenetische Zuordnung der Clostridien Cluster I Sequenzen unter besonderer Berücksichtigung von Clostridium botulinum Unterschiedliche 16S rrna Gene aus Clostridien, aber keine nahe an Gruppen von C. botulinum oder anderen pathogenen Vertretern Zusammenfassung (1) Die Zusammensetzung der Bakterien in den experimentellen Biogasreaktoren wurde deutlich von den Eigenschaften der unterschiedlichen Gärsubstrate beeinflusst In der Startphase (30 bis 100 Tage) dominierten die durch das Impfgut (hier: Klärschlamm) eingebrachten Bakterien, danach jedoch nicht mehr Je nach Substrat und Inkubationsbedingung (meso/thermophil) stellten sich nach der Startphase relative stabile Bakterien Gemeinschaften ein Bei mesophilen Prozessen: Die Veränderung der Clostridien Vielfalt folgte der Dynamik der anderen dominanten Bakterien Bei thermophilen Prozessen: Stabile Clostridien Gemeinschaften stellten sich schneller ein als stabile Gemeinschaften der dominanten Bakterien (geringerer Anteil an der Gesamtpopulation?) Weitergabe nur nach vti Genehmigung 16

Zusammenfassung (2) Bei der Vergärung von Rindergülle kam es zu keiner Massenvermehrung von Clostridien im Vergleich zu den Ausgangssubstraten, wohl aber zu einer Veränderungen ihrer Vielfalt ilfl Clostridien aus unterschiedlichen phylogenetischen Zweigen gehörten zu den charakteristischen Bakterien in allen experimentellen Biogasreaktoren Phylogenetische Analysen gaben keinen Hinweis, dass unter diesen Clostridien Clostridium botulinumvorkommt Auch der negative Nachweis von Genen für vier unterschiedliche Botulinum Neurotoxine deutet darauf hin, dass es unter den gegebenen Bedingungen zu keiner Vermehrung von C. botulinum kam Schlussfolgerungen Keine Hinweise auf das Vorkommen oder die Vermehrung von C. botulinum in experimentellen Biogasreaktoren mit 5 unterschiedlichen Substraten unter mesophilen oder thermophilen Bedingungen In den vergangenen 3 Jahren (seit Abschluss des Projekts) haben sich erhebliche methodisch Verbesserung zur kultivierungsunabhängigen Analysen von C. botulinum aus Umweltproben ergeben Mit Hilfe dieser neuen Methoden sollte es möglich sein, belastbare Daten zum Vorkommen und zur Vermehrung von C. botulinum in landwirtschaftlichen Biogasanlagen in Niedersachsen zu erhalten Wichtige Ergebnisse aus den hier vorgestellten Unterschungen wurden publiziert in: Dohrmann, A.B, S. Baumert, L. Klingebiel, P. Weiland, and C.C. Tebbe. 2011. Bacterial community structure in experimental methanogenic bioreactors and search for pathogenic clostridia as community members. Appl. Microbiol. Biotechnol. 89: 1991 2004 Weitergabe nur nach vti Genehmigung 17