Arbeitsverfahren in Steillagen über 50% Neigung

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Transkript:

Arbeitsverfahren in Steillagen über 50% Neigung Maschinen/Fahrzeuge, die im jeweiligen Arbeitsverfahren eingesetzt werden: Motorsäge Radharvester Seilschlepper Zangenschlepper Raupenharvester Forwarder Klemmbankschlepper Schubentaster Rad- oder Raupenbagger mit Holzgreifer Mobilseilkran Hebeschleifzug Prozessor Harvester als Prozessor eingesetzt Helikopter Ort, an dem der jeweilige Arbeitsschritt ausgeführt wird; Verhau Bestand Strasse, Aufarbeitungsplatz, Lagerplatz

Verfahren Nr. 8 Abstocken Entasten Einschneiden Rücken Lagern 1 3 m 3 /h 3 15 m 3 /h 3 15 m 3 /h Motormanuelles Abstocken, Entasten und Einschneiden der geworfenen Bäume im Verhau. (Vor-)Rücken mit einem Seilkran (Fertig-)Rücken bzw. Lagern mit geeignetem Rückegerät (Tragschlepper, - Laub- und Nadelholz) - Rückedistanz 150 bis 600 m; Hebeschleifzug bis 200 m - keine Befahrung - einfache Organisation - Aufarbeitung und Rücken können getrennt werden - Geringe Leistung bei der Aufarbeitung; - kostenintensiver Einsatz des Seilkrans - Gefährliches Verfahren für die Abstocker im Verhau, da keine Maschine zum Entzerren zur Verfügung steht. Äußerste Vorsicht ist angebracht, eine umfassende Schulung ist ein unbedingtes Muss.

Verfahren Nr. 9 Abstocken Entzerren Rücken Entasten Einschneiden Lagern 3 9 m 3 /h 3 10 m 3 /h 2 5 m 3 /h 6 18 m 3 /h Motormanuelles Abstocken der geworfenen Bäume im Verhau. Rücken mit einem Seilkran Motormanuelles Entasten und Einschneiden auf dem Lagerplatz Rücken bzw. Lagern mit geeignetem Rückegerät (Tragschlepper, - Rückedistanz 150 bis 600 m; Hebeschleifzug bis 250 m - keine Befahrung, - keine Flächenräumung nötig - Arbeitssicherheit erhöht durch sicheres Entasten und Einschneiden außerhalb des Verhaus - Organisationsempflindlich; laufender Abtransport des Holzes oder ausreichend großer Lagerplatz nötig - Anfall von Astmaterial/ Restholz am Holzlagerplatz - Auch weniger wertvolle Sortimente werden mitgerückt - Starker Mobilseilkran erforderlich - Geringe Leistung bei der Aufarbeitung; - kostenintensives Umsetzen des Seilkrans - Gefährliches Verfahren für die Abstocker im Verhau - Ausreichend großer Lagerplatz am Seilkran

Verfahren Nr. 10 Abstocken Entzerren Rücken Entasten Einschneiden Lagern 3 9 m 3 /h 3 10 m 3 /h Prozessor mittel 8 15 m 3 /h Prozessor gross 12 25 m 3 /h 10 25 m 3 /h Motormanuelles Abstocken der geworfenen Bäume im Verhau. Rücken mit einem Seilkran Entasten und Einschneiden durch einen Prozessor/ Harvester Rücken bzw. Lagern mit geeignetem Rückegerät (Tragschlepper, - Rückedistanz 150 bis 600 m; Hebeschleifzug bis 250 m - keine Befahrung - keine Flächenräumung nötig - Hohe Aufarbeitungsleistung - Organisationsempflindlich; laufender Abtransport des Holzes oder ausreichend großer Lagerplatz nötig - Anfall von Astmaterial/ Restholz am Holzlagerplatz - Auch weniger wertvolle Sortimente werden mitgerückt - Starker Mobilseilkran erforderlich - kostenintensives Umsetzen des Seilkrans - Gefährliches Verfahren für die Abstocker im Verhau - Ausreichend großer Lagerplatz am Seilkran

Arbeitsverfahren für besondere Einsatzbedingungen Verfahren Nr. 11 Einsatzbereiche: - extreme Geländebedingungen, Steilhänge - sehr wertvolles Holz - extreme Waldschutzprobleme Abstocken Entasten Einschneiden Rücken Lagern 1 3 m 3 /h Heli mittel 20 45 m 3 /h Heli gross 45 65 m 3 /h 10 20 m 3 /h Motormanuelles Abstocken, Entasten und (evtl. Einschneiden) der geworfenen Bäume im Verhau. (Vor-)Rücken mit einem Helikopter Entasten und Einschneiden durch einen Prozessor/ Harvester (Fertig-)Rücken bzw. Lagern mit geeignetem Rückegerät (Tragschlepper, - Streuschäden (wertvolle Bestände mit Naturverjüngung) - Keine/ geringe Erschließung nötig - Gefahrensituation bei motormanuellem Abstocken - Organisationsempfindlich, gut eingespieltes Team (Boden/Luft) nötig - Kostenintensiv - Witterungsabhängig - Lärmbelastung - Außerhalb der Alpen nur in sehr seltenen Fällen angewendet Quellen: FRUTIG, F.; LÜTHY, C.; THEES, O. (1993): in Handbuch Waldschaden. Herausgegeben von BUWAL/Eidg. Forstdirektion und Sektion Holz, Bern. Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, Abteilung Arbeitswirtschaft und Forstbenutzung (2000): Arbeitsverfahren im Sturmholz. Merkblätter, unveröffentlicht. Stodafor: (2004): Technical Guide on harvesting and conservation of storm damaged timber. http://www.stodafor.org/