Das Gründungsgeschehen in Bayern 2008 Aktuelle Ergebnisse aus der Gewerbeanzeigenstatistik (Teil 2)

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Transkript:

Beiträge aus der Statistik 435 Das Gründungsgeschehen in Bayern 2008 Aktuelle Ergebnisse aus der Gewerbeanzeigenstatistik (Teil 2) Teil 1 dieses Beitrags hat das Gründungsgeschehen hinsichtlich typisierender Kriterien, wie Wirtschaftszweige und Rechtsformen sowie Geschlecht und Staatsangehörigkeit von Gründungen bzw. Gründenden, dargestellt. Im vorliegenden Teil 2 steht die regionale Verteilung des Gründungsgeschehens im Mittelpunkt. So wird gezeigt, dass sich hinsichtlich der Gründungsintensität in Bayern 2008 sowohl ein Süd-Nord- wie auch ein Stadt--Gefälle offenbart. Zudem gab es in, verglichen mit den übrigen bayerischen Regierungsbezirken, überproportional viele Gründungen in relativ wissensintensiven Dienstleistungsbranchen. Das Gleiche gilt für die kreisfreien Städte im Vergleich zu den kreisen sowie für die Universitätsstädte verglichen mit den kreisfreien Städten ohne Universitätssitz. Dr. rer. pol. Raphaela Seubert Neugründungsintensität in am höchsten Süd-Nord- sowie Stadt--Gefälle bei der Gründungsintensität Bei regionaler Betrachtung der Neugründungsintensität (Anzahl der Neugründungen bezogen auf die Anzahl der Einwohner) offenbart sich innerhalb Bayerns ein Süd-Nord- sowie ein Stadt--Gefälle. Ähnliches gilt für die analog definierte Betriebsgründungsintensität. Bayernweit gab es im Jahr 2008 durchschnittlich 92,8 Neugründungen pro 10 000 Einwohner. Deutlich überdurchschnittlich schnitt hierbei der Regierungsbezirk mit 109,8 Neugründungen pro 10 000 Einwohnern ab, gefolgt vom ebenfalls südlich gelegenen Niederbayern mit einem diesbezüglichen Wert von 97,4. Werte im Mittelfeld erreichten Schwaben (88,4) und Mittelfranken (84,6). Wesentlich geringere Neugründungsintensitäten zeigten sich dagegen in den nördlicheren Regierungsbezirken Oberfranken (77,1), Oberpfalz (76,6) und Unterfranken (76,1). In den kreisfreien Städten lag die Gründungsintensität mit durchschnittlich 107,4 Neugründungen pro 10 000 Einwohner deutlich über derjenigen in den bayerischen kreisen (87,0). (110,5) auf, neben den oberbayerischen kreisen Bad Tölz-Wolfratshausen (132,4), München (mit 122,4), Miesbach (117,6), Starnberg (111,6), Dachau (106,0), Freising (104,5), Fürstenfeldbruck (104,0), Rosenheim (101,5), sberg am Lech (101,2) und Erding (101,0). Ebenfalls Werte über 100 erreichten die Stadt Passau (134,2) und die niederbayerischen kreise Rottal-Inn (181,5), Kelheim (130,0), shut (120,4), Passau (118,3) und Deggendorf (102,4). Anders als in Ober- und Niederbayern gab es in den anderen Regierungsbezirken jeweils nur vereinzelt kreisfreie Städte bzw. kreise, die die 100-er Marke übertrafen. In der Oberpfalz war dies sogar in keiner kreisfreien Stadt und in keinem kreis der Fall. Innerhalb Oberfrankens traf dies nur auf die Stadt Bamberg (mit einer Neugründungsintensität von 103,2) zu, in Mittelfranken auf den kreis Nürnberger (130,9) sowie in Unterfranken auf die Stadt Aschaffenburg (109,2) und den kreis Main-Spessart (102,3). Abbildung 1 zeigt die Neugründungsintensität differenziert nach kreisen und kreisfreien Städten und veranschaulicht das angesprochene Süd-Nord-Gefälle. Auch eine detaillierte Betrachtung der Neugründungsintensitäten in den einzelnen bayerischen Städten und kreisen bestätigt das angesprochene Süd-Nord-Gefälle. Die bayernweit höchsten Neugründungsintensitäten oberhalb des Wertes von 100 Neugründungen pro 10 000 Einwohner wiesen die oberbayerischen Städte München (133,2) und Rosenheim Ähnliches Bild bei der Betriebsgründungsintensität Auch bei der Betriebsgründungsintensität hatten die südlich gelegenen Regierungsbezirke, Niederbayern und Schwaben die Nase vorn, während die nördlicher gelegenen fränkischen Regierungsbezirke ungünstiger abschnitten. Dabei wies mit 26,3 Betriebsgründungen pro 10 000 Betriebsgründungsintensität in am höchsten

436 Beiträge aus der Statistik Abb. 1 Neugründungen* je 10 000 Einwohner in den kreisfreien Städten und kreisen Bayerns 2008 Unterfranken Oberfranken Bad Kissingen Rhön- Grabfeld Coburg Kronach Hof Mittelfranken Oberpfalz Aschaffenburg Miltenberg Main-Spessart Würzburg Schweinfurt Kitzingen Haßberge Neustadt a.d.aisch- Bad Windsheim Fürth Bamberg Nürnberg Erlangen- Höchstadt Erlangen Lichtenfels Forchheim Fürstenfeldbruck Kulmbach Nürnberger Bayreuth Amberg-Sulzbach Amberg Wunsiedel i.fichtelgeb. Tirschenreuth Neustadt a.d.waldnaab Weiden i.d.opf. Schwandorf Niederbayern Schwaben Regierungsbezirke Ansbach Schwabach Roth Neumarkt i.d.opf. Cham Neu-Ulm Günzburg Memmingen Unterallgäu Dillingen a.d.donau Donau-Ries Augsburg Weißenburg- Gunzenhausen Ingolstadt Neuburg- Schrobenhausen Pfaffenhofen a.d.ilm Aichach- Friedberg sberg am Lech Eichstätt Dachau Starnberg MÜNCHEN München Freising Regensburg Kelheim Erding Ebersberg shut Rosenheim Straubing-Bogen Mühldorf a.inn Straubing Dingolfing-au Altötting Traunstein Deggendorf Rottal-Inn Regen Passau Freyung-Grafenau Lindau (Bodensee) Kempten (Allgäu) Oberallgäu Kaufbeuren Ostallgäu Weilheim- Schongau Garmisch- Partenkirchen Bad Tölz- Wolfratshausen Miesbach Berchtesgadener Neugründungen je 10 000 Einwohner bis unter 60,0 bis unter 80,0 bis unter 100,0 bis unter 120,0 oder mehr 60,0 80,0 100,0 120,0 Häufigkeit 7 30 35 16 8 Minimum: Lkr Regen Maximum: Lkr Rottal-Inn Bayern: Kreisfreie Städte: kreise: 33,5 181,5 92,8 107,4 87,0 * Erstmalige Anmeldung einer gewerblichen Tätigkeit; ohne Automatenaufsteller und Reisegewerbe.

Beiträge aus der Statistik 437 Abb. 2 Betriebsgründungen* je 10 000 Einwohner in den kreisfreien Städten und kreisen Bayerns 2008 Unterfranken Oberfranken Bad Kissingen Rhön- Grabfeld Coburg Kronach Hof Mittelfranken Oberpfalz Aschaffenburg Miltenberg Main-Spessart Würzburg Schweinfurt Kitzingen Haßberge Neustadt a.d.aisch- Bad Windsheim Fürth Bamberg Nürnberg Erlangen- Höchstadt Erlangen Lichtenfels Forchheim Fürstenfeldbruck Kulmbach Nürnberger Bayreuth Amberg-Sulzbach Amberg Wunsiedel i.fichtelgeb. Tirschenreuth Neustadt a.d.waldnaab Weiden i.d.opf. Schwandorf Niederbayern Schwaben Regierungsbezirke Ansbach Schwabach Roth Neumarkt i.d.opf. Cham Neu-Ulm Günzburg Memmingen Unterallgäu Dillingen a.d.donau Donau-Ries Augsburg Weißenburg- Gunzenhausen Ingolstadt Neuburg- Schrobenhausen Pfaffenhofen a.d.ilm Aichach- Friedberg sberg am Lech Eichstätt Dachau Starnberg MÜNCHEN München Freising Regensburg Kelheim Erding Ebersberg shut Rosenheim Straubing-Bogen Mühldorf a.inn Straubing Dingolfing-au Altötting Traunstein Deggendorf Rottal-Inn Regen Passau Freyung-Grafenau Lindau (Bodensee) Kempten (Allgäu) Oberallgäu Kaufbeuren Ostallgäu Weilheim- Schongau Garmisch- Partenkirchen Bad Tölz- Wolfratshausen Miesbach Berchtesgadener Betriebsgründungen je 10 000 Einwohner bis unter 10,0 bis unter 15,0 bis unter 20,0 bis unter 25,0 oder mehr 10,0 15,0 20,0 25,0 Häufigkeit 5 35 27 19 10 Minimum: Lkr Regen Maximum: Krfr. St Passau 6,7 53,1 Bayern: 19,5 Kreisfreie Städte: 27,7 kreise: 16,2 * Erstmalige Anmeldung einer gewerblichen Tätigkeit; ohne Automatenaufsteller und Reisegewerbe.

438 Beiträge aus der Statistik Einwohner die mit Abstand höchste Betriebsgründungsintensität auf. Mit relativ großem Abstand folgten Niederbayern und Schwaben mit 17,4 bzw. 17,0 Betriebsgründungen pro 10 000 Einwohner. Auch zeigte sich ein Stadt--Gefälle: In den kreisfreien Städten Bayerns gab es durchschnittlich 27,7 Betriebsgründungen pro 10000 Einwohner und damit wesentlich mehr als in den kreisen, wo sich diese Kennzahl lediglich auf den Wert 16,2 belief. Nach kreisen und kreisfreien Städten untergliedert, fand man die bayernweit höchste Betriebsgründungsintensität in der kreisfreien Stadt Passau (53,1 Betriebsgründungen pro 10 000 dort ansässige Einwohner), im kreis München (42,0), in der Stadt München (38,7), in der Stadt Schweinfurt (30,1), in der Stadt Hof (29,2) und in den kreisen Miesbach (28,4) und Starnberg (28,1). Alle anderen kreisfreien Städte und kreise wiesen Betriebsgründungsintensitäten von 26,0 oder weniger auf. Abbildung 2 zeigt die Betriebsgründungsintensitäten aufgegliedert nach kreisen und kreisfreien Städten. Auch hier zeigt sich ein gewisses Süd- Nord-Gefälle, wobei der Brennpunkt der Betriebsgründungsintensität eindeutig in liegt. Überproportional viele wissensintensive Dienstleistungsgründungen in... Differierten die Regierungsbezirke hinsichtlich der Bedeutung bestimmter Wirtschaftszweige bei den jeweils dort im Jahr 2008 getätigten Neugründungen? Abbildung 3 geht dieser Frage nach. Nur geringe Unterschiede zeigten sich in Bezug auf die Neugründungen in den Wirtschaftsabschnitten - und Forstwirtschaft, Bergbau, Wasserversorgung, Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung, Erziehung und Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen und Kunst, Unterhaltung und Erholung. Die Anteile der in diesen Wirtschaftszweigen gemeldeten Neugründungen waren in allen Regierungsbezirken jeweils relativ klein (maximal 3,0 %) und differierten zudem kaum voneinander., Maximum bei 5,9 % in Unterfranken), Wohnungswesen (Minimum bei 1,4 % in Niederbayern, Maximum bei 2,8 % in ) und Sonstige Dienstleistungen (Minimum bei 7,3 % in Niederbayern, Maximum bei 10,1 % in Unterfranken) feststellen. Die regional größten Disparitäten hinsichtlich des Anteils des jeweiligen Wirtschaftszweigs an allen in einem Regierungsbezirk gemeldeten Neugründungen konnten in den Wirtschaftszweigen Energieversorgung (Minimum bei 4,2 % in, Maximum bei 17,1 % in Niederbayern), Baugewerbe (Minimum bei 6,2 % in Oberfranken, Maximum bei 10,2 % in ), Handel, Kfz (Minimum bei 18,8 % in, Maximum bei 27,1 % in Oberfranken), Information und Kommunikation (Minimum bei 2,5 % in Niederbayern, Maximum bei 5,5 % in ), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (Minimum bei 6,8 % in Niederbayern, Maximum bei 13,4 % in ) und Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (Minimum: 9,2 % in Oberfranken; Maximum: 15,5 % in ) beobachtet werden. Auffällig ist hierbei, dass der Regierungsbezirk häufig bei den Minima oder den Maxima der zuletzt genannten Wirtschaftszweige vertreten ist. So waren bei den Neugründungen in u. a. insbesondere die eher wissensintensiven Dienstleistungsbranchen Information und Kommunikation 1 und Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen 2 überproportional stark vertreten verglichen mit den übrigen bayerischen Regierungsbezirken. Gut jede 20. Neugründung (5,5 %) in wurde im Wirtschaftszweig Information und Kommunikation vorgenommen, während der entsprechende Wert in den übrigen Regierungsbezirken zwischen 4,0 % (Mittelfranken, Unterfranken) und 2,5 % (Niederbayern) lag. 3 Auch Gründungen Regionale Bedeutung von Wirtschaftszweigen Wissensintensives Ebenfalls relativ geringe Anteile, jedoch mit größeren regionalen Differenzen, ließen sich in Bezug auf die Wirtschaftszweige Verarbeitendes Gewerbe (Minimum unter den bayerischen Regierungsbezirken: 3,7 %, Maximum: Oberpfalz und Unterfranken mit jeweils 5,1 %), Verkehr und Lagerei (Minimium bei 2,6 % in Niederbayern, Maximum bei 4,0 % in Mittelfranken), Gastgewerbe (Minimum bei 4,2 % in Mittelfranken, Maximum bei 7,0 % in Oberfranken), Finanzund Versicherungsdienstleistungen (Minimum bei 3,7 % in 1 Der Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation umfasst die Wirtschaftsabteilungen Verlagswesen, Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik ; Rundfunkveranstalter, Telekommunikation, Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie. 2 Die zum Wirtschaftsabschnitt Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen zugehörigen Wirtschaftsabteilungen sind: Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben; Unternehmensberatung, Architektur- und Ingenieurbüros; technische, physikalische und chemische Untersuchung, Forschung und Entwicklung, Werbung und Marktforschung, Sonstige freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten und Veterinärwesen. 3 Die Mehrzahl (68,6 %) der oberbayerischen Neugründungen im Wirtschaftszweig Information und Kommunikation entfielen auf den wissensintensiven Unterabschnitt Erbringung von Dienstleistungen der Informationstechnologie.

Beiträge aus der Statistik 439 Abb. 3 Neugründungen1 in den Regierungsbezirken Bayerns 2008 nach Wirtschaftszweigen2 % 100 - und Forstwirtschaft, Fischerei Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Verarbeitendes Gewerbe 90 Energieversorgung 80 Wasserversorgung; Entsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen Baugewerbe 70 60 Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 50 Verkehr und Lagerei Gastgewerbe 40 Information und Kommunikation Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Grundstücks- und Wohnungswesen 30 Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen 20 10 Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen Sozialversicherung Erziehung und Unterricht Gesundheits- und Sozialwesen Kunst, Unterhaltung und Erholung 0 Niederbayern Oberfranken Oberpfalz Mittelfranken Unterfranken Schwaben Sonstige Dienstleistungen 1 Ohne Neugründungen in den Bereichen Automatenaufsteller und Reisegewerbe. 2 Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008). im Wirtschaftsabschnitt Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen hatten in den höchsten Anteil unter allen bayerischen Regierungsbezirken (: 15,5 %; Mittelfranken: 15,1 %; Minimum in Oberfranken bei 9,2 %). Diese Beobachtungen entsprechen dem Image von als Dienstleistungs- und High-Tech-Region. Dementsprechend wies im Jahr 2008 verglichen mit den anderen Regierungsbezirken jeweils relativ geringe Anteile an Neugründungen in den dienstleistungsferneren Bereichen Verarbeitendes Gewerbe, Energieversorgung und Handel, Kfz auf. wie auch im Vergleich der kreisfreien Städte und kreise Eine vergleichsweise stärkere Gewichtung der wissensintensiveren Wirtschaftszweige fällt auch beim Vergleich der Neugründungen in den kreisfreien Städten bzw. in den kreisen auf. Abbildung 4 veranschaulicht dies. So lag der Anteil der Neugründungen im Bereich Information und Kommunikation in den kreisfreien Städten 2008 bei durchschnittlich 6,0 %, während er in den kreisen lediglich 3,5 % betrug. Im Wirtschaftsabschnitt Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen lag die Quote in den kreisfreien Städten bei 14,2 %, in den kreisen hingegen bei deutlich Stadt-- Differenz

440 Beiträge aus der Statistik Abb. 4 Neugründungen in den kreisfreien Städten und Neugründungen in den Städten mit und ohne Abb. 5 kreisen Bayerns 2008 nach Wirtschaftszweigen Universität in Bayern 2008 nach Wirtschaftszweigen - u. Forstwirtschaft, Fischerei Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Verarbeitendes Gewerbe Kreisfreie Städte kreise - u. Forstwirtschaft, Fischerei Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden Verarbeitendes Gewerbe Städte mit Universität Städte ohne Universität Energieversorgung Wasserversorgg.; Entsorgg. u. Beseitigg. v. Umweltverschmutzg. Baugewerbe Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen Energieversorgung Wasserversorgg.; Entsorgg. u. Beseitigg. v. Umweltverschmutzg. Baugewerbe Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen Verkehr und Lagerei Verkehr und Lagerei Gastgewerbe Gastgewerbe Information und Kommunikation Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Information und Kommunikation Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Grundstücks- u. Wohnungswesen Freiberufliche, wissenschaftliche u. technische Dienstleistungen Sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen Grundstücks- u. Wohnungswesen Freiberufliche, wissenschaftliche u. technische Dienstleistungen Sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen Sozialversicherung Erziehung u. Unterricht Erziehung u. Unterricht Gesundheits- u. Sozialwesen Gesundheits- u. Sozialwesen Kunst, Unterhaltung u. Erholung Kunst, Unterhaltung u. Erholung Sozialversicherung Sonstige Dienstleistungen Sonstige Dienstleistungen 0 5 10 15 20 25 30 % 0 5 10 15 20 25 30 % Wissensintensive Gründungen in Uni- Städten niedrigeren 8,7 %. In ähnlicher Weise bezifferten sich die Anteile im Bereich Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen auf 16,6 % (Durchschnittswert der kreisfreien Städte) versus 11,0 % (kreise). und in den Universitätsstädten verglichen mit den Städten ohne Universität Das beschriebene Muster zeichnet sich insbesondere auch beim Vergleich der bayerischen Universitätsstädte (München, Nürnberg, Erlangen, Bamberg, Würzburg, Bayreuth, Regensburg, Passau, Augsburg) mit den anderen kreisfreien Städten Bayerns ab (siehe Abbildung 5). In den Universitätsstädten lagen die Anteile der Neugründungen in den tendenziell wissensintensiveren Wirtschaftszweigen Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen und Information und Kommunikation jeweils deutlich über denen der übrigen kreisfreien Städte. Dies lässt vermuten, dass ein Teil der Gründungen durch Universitätsabsolventen getätigt wurde. Außerdem dürfte in den meist größeren und wertschöpfungsstärkeren Universitätsstädten eher eine Clusterung von Unternehmen und folglich eine Nachfrage nach wissensintensiveren Leistungen existieren, was die Attraktivität entsprechender Neugründungen dort erhöht. Umgekehrt war der Anteil der Neugründungen in den tendenziell weniger wissensintensiven Wirtschaftszweigen Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz und Sonstige Dienstleistungen in den Universitätsstädten deutlich geringer als in den kreisfreien Städten ohne Universitätssitz.