Kunst Schuljahr 2015/2016 Prüfungsvorbereitung. Lerninhalte des Faches Kunst für den qualifizierenden Mittelschulabschuss 2015/2016

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Lerninhalte des Faches Kunst für den qualifizierenden Mittelschulabschuss 2015/2016 Impressionismus Allgemeines Der Name Impressionismus entstand vermutlich aus dem Spott eines Kritikers des Salon de Paris heraus, dem der neue Malstil missfiel. Er spielte damit auf den Titel des Gemäldes Impression soleil levant (Eindruck Sonnenaufgang) von Claude Monet an. Der Impressionismus entwickelte sich aus dem Malen unter freiem Himmel Ziel war es, einen subjektiven Eindruck festzuhalten und dem Betrachter zu vermitteln Die Stimmung wird meist durch das Malen von Licht und Spiegelungen (z. B. auf Wasser) erzielt Merkmale des Impressionismus Zerlegung von Farben; kombinieren von vielen kleinen Farbflächen, die im Zusammenspiel wirken Kurze Pinselstriche Pastoser Farbauftrag Seite 1 von 14

Malen ohne Skizze, Perspektive durch Farben Gemälde wirken wie Momentaufnahmen Details werden für die bessere Wirkung reduziert Wiedergabe der Welt und des Alltagslebens Betonung von Licht und Farbe strichförmige Auflösung der Motive Malen im Freien Momentaufnahmen (z. B. Tänzer, Pferderennen,...) Seite 2 von 14

Expressionismus (1905 1930) Allgemeines Das Wort Expressionismus leitet sich aus dem lateinischen Wort expressio ab und bedeutet so viel wie Ausdruck. Der Expressionismus entsteht zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur Zeit des 1. Weltkrieges in Deutschland. Zum Expressionismus zählen die Strömungen: Der blaue Reiter und Die Brücke Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde der Expressionismus als entartete Kunst bezeichnet und viele Bilder durften nicht ausgestellt werden. Erst später wurde diese Kunstrichtung anerkannt. Merkmale des Expressionismus Franz Marc, Blaues Pferd I, 1911 Bunte Bilder mit grellen, ausdrucksstarken, nicht der Wirklichkeit entsprechenden Farben und vielen Kontrasten um tiefe Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Die Künstler wollten das Innere von Gegenständen zeigen, also malten sie die Dinge so, wie sie sie empfanden. Deshalb ist es im Expressionismus durchaus möglich, dass Wasser rot, die Sonne lila oder eine Wiese blau dargestellt ist. Die Künstler des Expressionismus schockierten das Publikum und wollten zum Nachdenken anregen. Malweise Verzerrte Formen und starke Spannungsverhältnisse Sie entsprechen den Empfindungen der Künstler. Angeschnittene Formen verweisen auf einen spontanen Farbauftrag Franz Marc, Die gelbe Kuh, 1911 Seite 3 von 14

Farbigkeit Farben sind nach Gefühl und Stimmung eingesetzt kräftige und ungemischte Farben Die Farbe ist erst auf dem Bild gemischt und in breiten Flächen gemalt. Schwarze Konturlinien um die Formen verstärken die Fläche Franz Mark Wassily Kandinsky August Macke Merkmale des Expressionismus: Vereinfachung der Formen Kontrastreiche, leuchtende Farben Ausdruck starker Gefühle (z. B. Angst, Trauer) großflächige Malweise Seite 4 von 14

Kubismus (1907 1920) Allgemeines: Begründer des Kubismus: Pablo Picasso und Georges Braque vollführten den endgültigen Bruch mit der traditionellen Kunst. Sie wollten keine Darstellung der scheinbaren Welt mehr; das Wort Kubismus ist abgeleitet von cubus (lateinisch)für Würfel. Vorreiter Wichtigster Wegbereiter des Kubismus ist Paul Cézanne. Er sagte: Alle Formen in der Natur lassen sich auf Kugel, Kegel und Zylinder zurückführen. Man muss mit diesen einfachen Grundelementen beginnen, dann wird man alles machen können, was man will. Merkmale des Kubismus - Formen sind wichtiger als Farbe - Wichtigste Themen des Kubismus: - Stillleben - menschliche Figur als Akt oder Portrait. - Dreidimensionale Inhalte werden zerlegt und nebeneinander neu zusammengesetzt - Abstraktion: alles wird auf geometrische Formen vereinfacht Georges Braque, Violine und Krug, 1910 Pablo Picasso, Stier, Abstraktion in 11. Schritten, 1945-1946 Seite 5 von 14

ds- Zerlegung der Gegenstände in geometrische Formen - Verwendung des Stilmittels Collage - Figuren haben oft mehrere Augen, Nasen, Ohren, - Verschiedene Ansichten der Profile werden in einer Ansicht dargestellt Künstler des Kubismus - Pablo Picasso (1881 1973) - Georges Braque (1882-1963) - Juan Gris (1887 1927) - Fernand Leger (1881 1955) Pablo Picasso, Guernica, 1937 Seite 6 von 14

Pop-Art Allgemeines Der Name dieser Kunstrichtung leitet sich ab von pop (= engl.: Knall, knallige Kunst) und popular (= populär, bekannt, Volkskunst, Kunst für das Volk). Die Pop-Art entstand Mitte der 1950er Jahre in England und den USA. Merkmale der Pop-Art -Alltägliche Gegenstände werden dargestellt -Motive aus der Welt des Konsums und der Massenmedien -Comicstrips -plakative, flächige Wirkung der Bilder -gleichzeitig Verherrlichung und Kritik des Dargestellten -Kunst wird zum Alltäglichen, Alltagsgegenstände werden zu Kunst Malweise - fotorealistische, meist überdimensionierte Abbildung - auf Leinwand gemalt oder gedruckt - klar definierte Formen und Gegenstände, die mit schwarzen Linien umrandet sind - flächige Darstellung ohne Tiefe Farbigkeit - knallige, poppige Farben - Umrandung mit schwarzen Linien (Outlines) - klare Farben (nur Primär- und Sekundärfarben) Wichtigste Künstler der Pop-Art Andy Warhol (1928 1987) - malte und druckte alltägliche Gegenstände wie die Campbells-Suppendosen, die in den USA in jedem Supermarkt stehen - Portraits von Stars wie Elvis oder Marilyn Monroe - gründete eine Kunstfabrik oder Ideenfabrik, die Factory. Hier wurde gedruckt, Prospekte geplant, Filme entworfen und Gedreht Roy Lichtenstein (1923 1997) US-amerikanischer Lehrer und Maler vergrößerte Comicbilder und ließ sie auf Leinwand drucken oder malte sie darauf (farbige Flächen entstehen durch viele kleine Punkte)(ab 1950) Seite 7 von 14

Wichtige Künstler Andy Warhol Roy Lichtenstein Keith Haring Peter Max Roy Lichtenstein Whaam!, 1963 Seite 8 von 14

1.Zeichentechniken Erzeugen von Hell- Dunkel Kontrasten mit verschiedenen Schraffuren, z. B mit der Kreuzschraffur. Stofflichkeit ist wichtig: Ein Glas muss nach Glas aussehen (hart, transparent), Stoff nach Stoff, Haar nach Haar, Man nennt dies je nach Stoff auch Textur bzw.struktur Praxis Studien/Skizzen Nicht fertige Zeichnungen heißen Skizzen und dienen oft der Vorarbeit zu einem Bild. Mehrere Skizzen auf einem Blatt heißen Studien. Wird ein Bild absichtlich nicht vollendet heißt es Non Finito. Der künstlerische Reiz liegt darin, dass ein Teil des Objekts genau gezeichnet, der restliche Teil dagegen nur mit zarten Linien angedeutet wird. Seite 9 von 14

Portrait Abzeichnen von Fotos oder Modellen bzw. Spiegelbild. Wichtig ist die Beachtung der richtigen Gesichtsproportionen und das Herausarbeiten und Betonen der charakteristischen Gesichtszüge. Perspektivisches Zeichnen Einfache Perspektive Es gibt vier einfache Möglichkeiten, um Perspektive zu erzeugen: -Überschneidungen: Objekte verdecken andere Objekte im Hintergrund -Größenverhältnisse: Objekte im Vordergrund sind größer als im Hintergrund -Details: Je näher ein Objekt ist, desto mehr Details weist es auf -Oben und unten: Nahe Objekte sind am unteren Bildrand lokalisiert; weit entfernte am oberen. Seite 10 von 14

Fluchtpunktperspektive Perspektivisches Zeichnen ist ein Versuch, die Dreidimensionalität der Wirklichkeit auf der zweidimensionalen Zeichenfläche realistischer darzustellen. Senkrechte Linien erscheinen in Originalgröße, während waagerechte Linien verkürzt und am Horizont zusammenzulaufen scheinen. Jeder Künstler sollte sich damit beschäftigt haben, um die Perspektive für seine Zwecke gezielt einsetzen zu können. Die wichtigsten Bezugspunkte für perspektivisches Zeichnen sind die Horizontlinie (HZ) und ein oder mehrere Fluchtpunkte (FP) (sowohl Horizontlinie als auch die Fluchtpunkte werden zu Beginn der Zeichnung festgelegt). Ein Gegenstand wird mit zunehmender Entfernung scheinbar kleiner, und die weitergedachten Linien des Gegenstandes treffen sich im Fluchtpunkt. Methoden, so etwas zu konstruieren, stelle ich hier vor. Zur Konstruktion der Perspektive z.b. eines Zauns stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Die erste ist hier zu sehen: Der vorderste Seite 11 von 14

Zaunpfeiler wird in Bezug zur Horizontlinie als Senkrechte eingeordnet. Danach zieht man Hilfslinien vom oberen und unteren Punkt des Pfeilers zum Fluchtpunkt am Horizont. (Der Einfachheit halber sollte der FP vorerst auf der Zeichenfläche liegen, was die Perspektive allerdings ziemlich extrem erscheinen lässt.) Diese Hilfslinien begrenzen die einzelnen Zaunlatten nach oben und unten. Um die Abstände konstruieren zu können, muss nun eine weitere Hilfslinie in der Mitte des ersten Zaunpfeilers gezogen werden, die ebenfalls im Fluchtpunkt endet. Nun wird mit dem Zeichnen der zweiten Zaunlatte der Abstand der Pfeiler zueinander festgelegt. Jetzt muss so vorgegangen werden, wie in der Abbildung zu sehen: eine schräge Linie geht vom oberen Punkt der ersten Zaunlatte durch den Mittelpunkt der zweiten bis zur unteren Hilfslinie. Letzterer Schnittpunkt gibt nun an, wo die nächste Senkrechte gezogen werden kann. So geht es weiter, bis die gewünschte Zahl an Pfeilern erreicht ist. Deren Abstand wird sich perspektivisch richtig mit zunehmendem Abstand zum Betrachter verringern. Die zweite Möglichkeit ist die, die erste Senkrechte in gleichgroße Teilabschitte einzuteilen und von diesen Punkten aus Hilfslinien zum Fluchtpunkt zu ziehen. Nun wird die zweite Senkrechte, die den Abstand der Zaunlatten festlegt, nach Gefühl gezeichnet. Durch den obersten Punkt des vordersten Pfeilers wird nun eine diagonale Hilfslinie gezogen, die sich im Schnittpunkt der zweiten Senkrechten mit der zweiten Hilfslinie trifft. Diese Diagonale wird bis zur untersten Hilfslinie weitergezogen und zeigt durch die Schnittpunkte mit den Hilfslinien an, wo die nächsten Senkrechten hinkommen. Das Prinzip zum Zeichnen von Bahngleisen ist dasselbe wie in Beispiel 1. In diesem Fall sind jedoch die Waagerechten ausschlaggebend. Von der Mitte der ersten Waagerechten aus wird eine Senkrechte bis zum Horizont gezogen, die zugleich Augenpunkt (AP) und Fluchtpunkt ist. Von beiden Enden der Waagerechten werden Hilfslinien gezeichnet, die sich im Augenpunkt treffen. Seite 12 von 14

Nun wird eine zweite Waagerechte gezeichnet und ein Endpunkt der ersten mit dem Mittelpunkt der zweiten Waagerechten verbunden und bis zur Hilfslinie weitergezogen. Dieser Treffpunkt ist Ausgangspunkt für die nächste Waagerechte und so weiter, wie in der Zeichnung zu sehen. Zum Konstruieren einer Treppe oder eines Hauses sind normalerweise mindestens zwei Fluchtpunkte vonnöten. Die Senkrechte, die den Punkt angibt, der dem Betrachter am nächsten ist, wird für die Treppe in gleich große Teilabschnitte geteilt je nachdem, wie viele Stufen sie haben soll. Die Treppe wird dann wie in der Zeichnung zu sehen konstruiert. Die zwei Hilfslinien, die an den Spitzen der Treppe nach oben laufen, treffen sich ebenfalls in einem imaginären Fluchtpunkt außerhalb der Zeichenfläche. Hier ist eine Möglichkeit zu sehen, ein Schachbrett mit gleich großen Feldern zu konstruieren. Die Punkte am unteren Teil der Zeichnung legen fest, wie viele Felder das Brett haben soll, wobei Punkt 1 (P1) zum Fluchtpunkt 1 gehört, Punkt 2 (P2) zu Fluchtpunkt 2. Seite 13 von 14

Farbenlehre: Kontraste Farben bilden oft einen Gegensatz (Farbkontrast). Dadurch wird ein Bild lebendig und interessant. Der Komplementärkontrast Farben, die sich im Farbkreis gegenüberliegen, bilden den Komplementärkontrast. Komplementäre Farben steigern sich in ihrer Leuchtkraft gegenseitig. Der Hell-Dunkel-Kontrast Einige Farben erscheinen heller als andere. Gelb wirkt zum Beispiel heller als Violett. Mit diesem Kontrast kann man Bilder räumlich gestalten und Akzente setzen. Der Kalt-Warm-Kontrast Farben wie Blau oder Blaugrün wirken auf den Menschen kalt, Gelb, Orange oder Rot dagegen warm. Treffen diese Farben aufeinander, so spricht man von einem Kalt-Warm- Kontrast. Der Qualitätskontrast Wenn reine, leuchtende Farben auf trübe, gemischte Farben treffen, nennt man dies einen Qualitätskontrast, weil die Farben eine unterschiedliche Qualität haben. Die reinen Farben leuchten neben den trüben besonders stark. Seite 14 von 14