Sprache Stimme Gehör Januar 2014 Seite 1 48 38. Jahrgang Anatomische Grundlagen 2. aktualisierte Auflage
Januar 2014 Seite 1 48 38. Jahrgang 2014 Martin Ptok, Herausgeber Liebe Leserinnen und Leser, Wäre ich ein Marktschreier, so könnte ich jetzt vermutlich laut rufen: Kommen Sie schnell, schnell, hier bekommen Sie etwas Sensationelles, noch nie Dagewesenes, das haben Sie noch nie gesehen, noch nie erlebt, lassen Sie sich das nicht entgehen usw. Wie Sie möglicherweise schon geahnt haben, tauge ich aber nicht zum Marktschreier, und so bleiben die lauten Rufe aus. Allerdings: In der Tat halten Sie hier etwas noch nie Dagewesenes in den Händen, nämlich quasi ein Sonderheft unserer Zeitschrift. Noch nie dagewesen deshalb, weil unsere Sprache-Stimme-Gehör noch nie zuvor ein Sonderheft aufgelegt hat. Doch schon dagewesen andererseits, weil die Inhalte dieses Sonderheftes, nämlich Anatomie für die Stimm-, Sprach- und Sprechheilkunde, schon einmal abgehandelt wurden, und zwar in den Heften 1/2007 und 1/2009. Diese beiden Ausgaben kamen sehr gut bei den Lesern an und sind mittlerweile sogar vergriffen! Erinnern Sie sich? Es sind die gleichen brillanten Illustrationen, die wir damals dem LernAtlas PROMETHEUS entnommen haben. Vielleicht erinnern Sie sich auch nicht mehr so richtig oder Sie hatten damals unsere Zeitschrift noch nicht abonniert. Wie auch immer: Ich freue mich, dass der Verlag uns die Möglichkeit eröffnet hat, das eigentlich immer aktuelle Thema der Anatomie nochmals, separat und zusammengeführt, aufzugreifen und Ihnen dieses in einem brandneuen, aktualisierten Heft nun zu präsentieren. Möge es für Ihre praktische Tätigkeit als kleine Nachschlaghilfe nützlich sein! Ihr Schriftleitung S. Abel, Aachen Gegründet von P. Biesalski, Mainz Herausgeber S. Costard, Bochum A. Leonhardt, München M. Ptok, Hannover R. Schönweiler, Lübeck Rubrikverantwortliche T. Brauer, Mainz Hören Erkennen Verstehen A. Fox-Boyer, Rostock Neue Impulse T. Nawka, Berlin Sehen Erkennen Verstehen K. Plotz, Oldenburg Patienteninformation R. Schönweiler, Lübeck Für Sie gelesen, für Sie gehört Beirat A. Baumgärtner, Hamburg M. Büttner, Potsdam G. Diller, Heidelberg T. Günther, Aachen B. Josten, Minden C. Kauschke, Marburg C. Kiese-Himmel, Göttingen H. J. Künzel, Marburg A. Limberger, Aalen V. Maihack, Moers F. Petermann, Bremen S. Sallat, Leipzig S. Voigt-Zimmermann, Magdeburg C. Wallesch, Elzach V. Wanetschka, Bremen W. Ziegler, München Georg Thieme Verlag KG Rüdigerstraße 14 70469 Stuttgart www.thieme-connect.de/ejournals www.thieme.de/ssg Listungen SCOPUS Science Citation Index Expanded PSYNDEX Aktueller Impact Factor 0,104
Januar 2014 Seite 1 48 38. Jahrgang 2014 Anatomie 5 Mimische Muskulatur: Überblick 7 Mimische Muskulatur: Funktion 9 Kaumuskeln: Überblick und oberfächliche Muskeln 11 Kaumuskeln: tiefe Muskeln 13 Mundhöhle (Cavitas oris): Übersicht; harter und weicher Gaumen 15 Zunge (Lingua): Muskeln und Schleimhaut 17 Mundboden (Diaphragma oris) 19 Halsmuskeln: Überblick und oberflächliche Muskeln 21 Halsmuskeln: Supra- und infrahyoidale Muskeln 23 Halsmuskeln: Prävertebrale und seitliche (tiefe) Muskeln 25 Übersicht über das Nervensystem am Hals und Versorgung durch Spinalnervenäste 27 Hirnnerven und vegetatives Nervensystem am Hals 29 Kehlkopf (Larynx): Lage, Form und Kehlkopfknorpel 31 Kehlkopf: Innenrelief und Systematik der Leitungsbahnen Titelbild: Schünke M, Schulte E, Schuhmacher U. PROMETHEUS. LernAtlas der Anatomie. Kopf, Hals und Neuroanatomie. Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. Stuttgart: Thieme; 2012
Januar 2014 Seite 1 48 38. Jahrgang 33 Kehlkopf: Muskeln 35 Kehlkopf: Topografie und Klinische Anatomie 37 Rachen (Pharynx): Muskeln 39 Rachen: Schleimhautrelief und Verbindungen zur Schädelbasis 41 Rachen: Topografie und Innervation 43 Funktioneller Aufbau des Gefäßbaums 45 Zwerchfell: Aufbau und Zwerchfelldurchtrittsstellen 47 Atemmechanik Impressum auf der letzten Seite Copyright Alle Abbildungen und Texte wurden entnommen aus: Schünke M, Schulte E, Schuhmacher U. PROMETHEUS. LernAtlas der Anatomie. Innere Organe. Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. Stuttgart: Thieme; 2012 Schünke M, Schulte E, Schuhmacher U. PROMETHEUS. LernAtlas der Anatomie. Kopf, Hals und Neuroanatomie. Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. Stuttgart: Thieme; 2012 Alles zu PROMETHEUS finden Sie unter: www.thieme.de/prometheus
Anatomie 5 3.1 Mimische Muskulatur: Überblick Galea aponeurotica supercilii M. procerus Venter frontalis, M. occipitofrontalis M. corrugator supercilii alaeque nasi M. orbicularis oculi alaeque nasi M. nasalis minor major M. risorius Platysma labii inferioris M. buccinator M. masseter M. orbicularis oris labii inferioris M. mentalis minor major A Mimische Muskulatur Ansicht von vorne; rechte Gesichtshälfte oberflächliche Schicht, linke Gesichtshälfte tiefe Schicht. Die mimischen Muskeln stellen die oberflächliche Schicht der Muskeln im Gesichtsbereich dar und sind individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt. Sie entspringen entweder direkt von der Knochenhaut oder von Nachbarmuskeln, mit denen sie verbunden sind, und setzen entweder an anderen mimischen Muskeln an oder strahlen direkt in das Hautbindegewebe ein. Das klassische Einteilungsschema der übrigen somatischen Muskulatur nach Ursprung und meist scharf definiertem Ansatz passt deshalb nicht so recht auf die mimische Muskulatur. Da die mimischen Muskeln direkt im Unterhautfettgewebe enden und im Gesichtsbereich die oberflächliche Körperfaszie fehlt, ist beim Präparieren besondere Sorgfalt erforderlich. Aufgrund ihres Ansatzes in der Haut können die mimischen Muskeln die Gesichtshaut bewegen (sie z. B. in Falten legen, eine Funktion, die man durch Lähmung mit Botulinustoxin vorübergehend aufheben kann) und eben eine unterschiedliche Mimik hervorrufen. Darüber hinaus haben sie eine Schutzfunktion (Auge!) und stehen im Dienst der Nahrungsaufnahme (Mundschluss beim Schlucken). Sämtliche mimischen Muskeln werden durch Äste des N. facialis innerviert, während die Kaumuskulatur (s. S. 76) durch motorische Fasern des N. trigeminus versorgt wird (der M. masseter ist hier als ein Vertreter der Kaumuskulatur belassen worden). Um die Vielzahl der Muskeln systematisch lernen zu können, teilt man sie nach ihrer Lage in verschiedene Gruppen ein (s. S. 74). Sprache Stimme Gehör 2014; 38: 5 6