Die Domestikation ist ein Veränderungsprozess von Wildtieren, wodurch der Mensch sich das Zusammenleben und die Nutzung der Tiere zu nutze macht.

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Transkript:

Die Domestikation ist ein Veränderungsprozess von Wildtieren, wodurch der Mensch sich das Zusammenleben und die Nutzung der Tiere zu nutze macht. Domestikation führt zu der Veränderung der Körpergröße und Gestalt des Tieres, Ausbildung zu weiteren Fellfarben, zur Abnahme des Gehirnvolumens (20-30%), die Veränderung der Sinnesleistungen, sowie zur Beeinträchtigung des Kreislaufes bis hin zum Verlust der Überlebensfähigkeit des Tieres in freier Wildbahn. Auch die Fortpflanzungsrate und meist die Lebensdauer verändert sich. Es kann sich schneller fortgepflanzt werden, und die Lebensdauer verlängert sich. Die Erkenntnisse über die Domestikation stammen meist aus Knochenfunde und bildlichen Darstellungen und eventuelle gefunden Arbeitsgeräte oder Zubehör.

Przewalskipferd

Das einzige Wildpferd, dass es noch gibt, nennt sich Przewalskipferd. In der Wildbahn leben die Pferde in Herdenverbände und sind Fluchttiere. Dies ist Überlebenswichtig! Die Herde in der Wildbahn setzt sich aus aus dem gleichen Anteil an männlichen und weiblichen Tieren zusammen. In jeder Altersstufe. Das Leittier in der Gruppe ist meist ein Hengst, welcher auch als einziger die Stuten in seiner Herde decken darf. Zu seinen weiteren Aufgaben zählt, Stuten und Jungtiere zu verteidigen und zu schützen. Die Position des Leithengstes wird von jüngeren Hengsten immer wieder in Frage gestellt, welche durch kleineren Rangeleien meist ohne gröberen Verletzungen geregelt wird. Ab einem gewissen Alter werden die Junghengste jedoch aus der Herde verbannt, welche dann gemeinsam eine Jungesellengemeinschaft bilden können.

Kommt es zu einer Geburt in der Herde, sondert sich die noch trächtige Stute von der Herde ab, um in Ruhe ihr Fohlen zu gebären. Sie gebärt ein Fohlen, in sehr seltenen Fällen können es jedoch auch zwei sein. Die Geburt an sich dauert ca. eine halbe Stunde, danach wird das Fohlen von der Mutterstute sauber geleckt, damit die Atemwege des Jungtieres freigelegt werden können. Gleichzeitig festigt es die Mutter- Kind- Bindung, da das Kleine somit den Geruch der Mutter aufnehmen und später wiedererkennen kann. Durch das ablecken riecht das Fohlen nach der Stute, welches einen positiven Nebeneffekt hat, da der Geruch am Fohlen auch von der Herde erkannt wird. Bereits nach kurzer Zeit kann das junge Tier aufstehen und laufen, wodurch sich somit die Stute und das Fohlen wieder an die Herde anschließen können.

Die Leitstute die es in der Herde gibt, führt die anderen zur Futteroder Raststätte. Die Leitstute ist meist die älteste und erfahrenste Stute in der Herde. Die Verständigung in der Herde erfolgt durch die Körpersprache (Körperhaltung, Ohren, Schweif), und den Lauten (Schnauben, Brummen, quietschen) Wiehern vermeiden die Tiere, um keine Räuber aufmerksam zu machen.

Vor ca. 50 Millionen Jahren war der Vorfahre des Pferdes, auch Eohippus genannt nur etwa 20-25 cm groß. Anzutreffen war es in Europa, Asien und Nordamerika.

Das Merychippus, welches ca. 25-10 Millionen Jahren lebte war bereits um die 90 cm groß.

Das Pliohippus erreichte vor 10-3 Millionen Jahren bereits 115 cm!

Die Vorfahren des Pferdes lebten zunächst als scheue Waldbewohner, wo sie im Unterholz Schutz suchten und sich von weichem Laub und Kräuter ernährten. Da sich im Laufe der Zeit das Klima änderte, trockneten die Wälder langsam aus, wodurch grasbewachsene, fast baumlose Steppenlandschaften entstanden. Um in dieser neuen Umgebung auch überleben zu können, mussten sich die Tiere den Umweltbedienungen anpassen. So kam es, dass sich die Zähne und das Gebiss der Urpferde veränderte. Die Zähne wurden hochkroniger und härter, was somit die Nahrungsaufnahme der harten Steppengräser erleichterte.

Da das Steppengebiet ein weitläufiges und offenes Gebiet war, gab es keine Möglichkeit für die Tiere Unterschlupf zu finden. Der Vorfahre unseres Pferdes war nun auf die Flucht angewiesen, um so Raubtieren entkommen zu können. Somit bildete sich eine seitliche Stellung der Augen aus, wodurch ein großer Rundblick möglich war. Dies war eine lebenswichtige Fähigkeit, da sie so ihre Feinde rechtzeitig erkennen konnten. Auch bildeten sich die Zehen zurück, bis schließlich nur noch die von einer festen Hornschicht umgebene Mittelzehe an jedem Fuß übrig blieb. Die Vorfahren der Pferde wurden größer und entwickelten sich nach und nach weiter.

Die Domestikation des Wildpferdes begann vermutlich vor ca. 5500 Jahren in Südosteuropa. Wo genau, warum genau, und wie genau kann nur spekuliert werden. Auf Grund von Höhlenmalereien die gefunden wurden, dürfte feststehen, dass das Wildpferd das erste mal in Verbindung mit der Jagd in Kontakt mit dem Menschen kam. Der Mensch entdeckte, dass das Pferd ein wichtiger Fleischlieferant ist. Er jagte meist nur die älteren und schwächeren Tiere, da die Herde schnell die Flucht ergreifen konnte. Die Menschen entwickelten jedoch rasch diverse Fangmethoden (Treibjagd, Fallgruben) um so an das Fleisch zu kommen. Später erst erkannte der Mensch, dass auch das Fell, die Knochen, der Schweif und das Horn mitverarbeitet werden konnte.

So fingen die Menschen an, Pferde zu fangen und zu züchten. Der Mensch erkannte die Möglichkeiten, die sich mit Pferden ergab. Sie fingen Tiere ein, züchteten sie weiter, und gewöhnte so die Jungtiere allmählich an den Menschen. Somit konnten sie das Pferd für den Transport von Gegenständen oder auch als Zugtier verwendet werden. Das Pferd wurde weiterhin auf Ausdauer, Schnelligkeit und Gutartigkeit gezüchtet. Später fand es seine Bestimmung vorwiegend im Kampf und Krieg. Das Pferd wurde vorwiegend für das Ziehen von Kampf und Streitwagen verwendet.

Nach und nach fand es auch Verwendung als Arbeitstier und Transportmittel für den Menschen. Nach und nach wurden eigene Rassenmerkmale vom Menschen durch die Zucht entwickelt, um so die Arbeit mit dem Pferd zu erleichtern und ermöglichen. Für die Arbeit am Feld oder im Wald, waren schwere, starke Kaltblüter von Vorteil, für den Transport des Menschen kamen immer mehr schlankere und schnellere Rassen in Frage.

Kräftige und massige Pferde werden als Kaltblut bezeichnet. Sie können ein Gewicht bis zu einer Tonne haben, sie sind ruhig, und bewegen sich hauptsächlich langsam bzw. im Schritt vorwärts. Dies zeichnet sich ideal für die Land- und Forstwirtschaftsarbeit aus. Man zählt bis zu 36 Kaltblutrassen weltweit.

Die mittelgroß und leichter gebauten Pferde zählen zu der größten Typengruppe. Man zählt insgesamt 104 Rassen weltweit. Das Warmblut ist ein leistungsbereites Tier, welches sich in der Sport- und Freizeitnutzung durchgesetzt hat. Auch gibt es Pferde die als Halbblüter bezeichnet werden. Dies ist der Fall, wenn eines der Elterntiere ein reines Vollblut ist.

Das Vollblut ist feingliedrig gebaut, und zeichnet sich durch das Temperament und die Schnelligkeit ab. Es findet seinen Platz ebenfalls in der Sport- und Freizeitnutzung. Vollblüter werden auch gerne eingesetzt, um die Warmblutzucht zu verfeinern.

Ponys sind alle Kleinpferde, deren Stockmaß (Wiederristhöhe) nicht mehr als 148 cm beträgt. Sie gelten als besonders robust, und weißen noch einige Merkmale des Wildpferdes auf. Ponys erfreuen sich gerade bei Kindern großer Beliebtheit, dabei waren sie ursprünglich reine Arbeitstiere, die Schwerstlasten zogen oder schleppten.