Seite 1 von 5 Donnerstag, 31. Dezember 2009 Interlaken 30. Dezember 2009 Kühne Kunst statt kalte Pfoten Abwechslungsreiche Ausstellung in der Mietwerkstatt Alles ausser gewöhnliche Kunst wird in der Mietwerkstatt gezeigt: Franz Christ räumte seine Werkstatt aus und bietet nun über die Festtage acht Künstlern die Möglichkeit, ihre Werke auszustellen. Eine kleine und feine Schau, die sehenswert ist. Figuren aus Keramik: Die «sibe Sieche» des Wilderswiler Künstlers René Süess. Fotos: Irene Thali «Bschteckhuufe» als dekorativer Kerzenleuchter: Schrott-Kunst von Brigitte Kurzbuch aus Langenthal. 2001-2009 by Jungfrau Zeitung
Seite 2 von 5 Franz Christ, Initiator der Ausstellung, stellt selber «Recycling-Art» her. Figuren aus Stahlschrott und Holz, hier der «gechipte» Leopard. Das Gesamtwerk von Stefan Otz: Recycling-Skulpturen des Interlakner Tourismusdirektors. Wann ziert wohl ein echter «Otz» die Höhematte? Eine Plattform anbieten. Künstlern eine Möglichkeit geben, ihre Werke auszustellen, ohne dass vorher eine Fachjury darüber berät, ob die Objekte nun wirklich als Kunst gelten, oder nicht. Diese Idee steckt hinter der Ausstellung «Kunstwerkschau statt kalte Pfoten». Franz Christ, vielseitiger Inhaber der Mietwerkstatt in der Gewerbezone Ost, Interlaken, räumte über die Weihnachtstage seine Schlosserei und Werkstatt aus und schaffte Platz. Platz für Kunstwerke unterschiedlichster Art.
Seite 3 von 5 Franz Christ Kunstschlosser, Webdesigner, Künstler und vieles mehr stellt seine Mietwerkstatt gerne passionierten Bastlern und Künstlern zur Verfügung. Skulpturen aus Schrott Acht Künstler präsentieren hier seit dem 26. Dezember ihre Werke: Skulpturen, Bilder und Installationen. Es ist ein bunter Mix unterschiedlichster Kunstformen wunderbar arrangiert. «Es gibt so viele Leute, die tolle Sachen machen», sagt Initiator Franz Christ. «Ich finde es wichtig, dass diesen Künstlern eine Plattform zum Ausstellen angeboten wird.» Christ ist gelernter Kunstschlosser, bietet Workshops im Skulpturen-Schweissen an und produziert selber «Recycling-Art». Durch seine Kurse hat er auch den einen oder anderen Neo-Künstler für seine Ausstellung gewinnen können. Beispielsweise den Interlakner Tourismusdirektor Stefan Otz, dessen Gesamtwerk an futuristischen Skulpturen mit fantasievollen Namen wie «E-Kampf-Maus» oder «Road Runner», momentan in der Mietwerkstatt steht. Kleider aus Chrom und Stahl: Der Innertkirchner Hans Kehrli macht es mit seinem Label «bodysteelfashion» möglich. Von Bildern über Figuren Neben den unterschiedlichsten Skulpturen aus Stahlschrott und Holz ziehen die Acrylbilder der Böniger Künstlerin Alicia Egli die Blicke nahezu magisch an. Die gemalten Werke des Berners Georgy Meyer, der im Elsass wohnhaft ist, sind sehr plakativ, farbig, zuweilen etwas wirr und regen so zum Nachdenken an. Dafür
Seite 4 von 5 zaubern dem Besucher die «sibe Sieche», Figuren aus Keramik von René Süess aus Wilderswil, ein Lächeln auf das Gesicht: Da gibt es beispielsweise den «stuuren Siech», den «lustigen Siech» oder ganz simpel den «blöden Siech». Ganz exklusiv wird es bei «bodysteelfashion». Unter diesem Namen produziert der Innertkirchner Hans Kehrli Unterwäsche, Handtaschen und sogar Abendkleider aus rostfreiem Stahl und weiteren Materialien. «Alles ausser gewöhnlich» gilt auch für das Gästebuch der Ausstellung. Der Laptop im Holzbuch. Alles ausser gewöhnlich Noch bis zum 3. Januar kann die Ausstellung in der Mietwerkstatt besucht werden. Danach wird die Halle in der Gewerbezone Ost wieder ihrem eigentlichen Zweck dienen doch auch der ist nicht ganz alltäglich. Die Werkstatt von Franz Christ kann von jedermann für Bastel- und Schraubprojekte gemietet werden. Wer also, ohne seine Nachbarn zu nerven «schmirgle, schrube, bohre oder chlopfe» will, ist herzlich willkommen. Umsehen kann man sich ja schon mal bei einem Ausstellungsbesuch über die Festtage. «Unsere Ausstellung ist eine Bereicherung für das Angebot auf dem Platz», freut sich Franz Christ. «Wer über Neujahr einen Spaziergang zum Brienzersee unternimmt, soll doch bei uns vorbeikommen.» Denn Aufwärmen kann man sich in der gemütlichen Werkhalle im Moos ebenfalls: Neben den zahlreichen Kunstwerken wird an der «Glüehwybar» selbst gemachter, feiner Glühwein direkt von der Feuerstelle angeboten. Kunst statt kalte Pfoten Die Ausstellung «Kunstwerkschau statt kalte Pfoten» ist noch bis und mit 3. Januar 2010 geöffnet. Sie kann täglich von 14.00 bis 18.00 Uhr besucht werden. Das Ausstellungslokal, die Mietwerkstatt, befindet sich in der Gewerbezone Ost, Im Moos 7, in Interlaken. Parkplätze sind genügend vorhanden. (it) Ausstellende Künstler: Franz Christ, Interlaken Skulpturen, Bilder Alicia Egli, Bönigen Bilder Hans Kehrli, Innertkirchen bodysteelfashion Brigitte Kurzbuch, Langenthal Skulpturen Georgy Meyer, Aspach, Elsass Bilder Stefan Otz, Interlaken Skulpturen René Süess, Wilderswil Ton-Skulpturen Ueli Wyss, Habkern Wurzelskulpturen
Seite 5 von 5 Mehr zum Thema «Schmirgle, schrube, bohre oder chlopfe» - Interlaken 08. März 2006 Anhänge und Verweise Mietwerkstatt im Moos ARTIKELINFO Artikel Nr. 100066 30.12.2009, 14.02 Uhr Autor/in: Irene Thali Seitenaufrufe: 72