Tipps für Ihre Existenzgründung - Das Bankgespräch - Lena Buckentin Unternehmenskundenbetreuerin Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold eg 1
zum Thema Existenzgründung Im Jahr 2011 haben 835.000 Personen eine selbständige Tätigkeit begonnen, rund 101.000 weniger als im Jahr zuvor. (KfW Gründungsmonitor 2012) Wie auch in den letzten Jahren ist der Wirtschaftszweig sonstige Dienstleistungen mit einem Branchenanteil von 32% der Spitzenreiter in Ostwestfalen. (Gründungsreport Ostwestfalen 2012) Das Durchschnittsalter der Gründerinnen/Gründer lag in den Jahren 2007-2011 bei 43 Jahren. (Gründungsreport Ostwestfalen 2012) Jede dritte Gründung (32%) ist nach drei Jahren nicht mehr am Markt. (KfW Gründungsmonitor 2012) 28.09.2012 2
1. Die Volksbank als Finanzierungspartner 2. Offene Kommunikation als Prämisse 3. Das erfolgreiche Bankgespräch 4. Fördermöglichkeiten 3
Zahlen, Daten, Fakten Stand: 31. Dezember 2011 Volksbank Nr. 8 in Deutschland von 1.100 Instituten 3,9 Mrd. Euro Bilanzsumme 3,0 Mrd. Euro Kundeneinlagen 2,7 Mrd. Euro Kundenkredite 4,3 Mrd. Euro betreutes Kundenvermögen 99,1 Mio. Euro Wertschöpfung für die Region 57 Filialen 225.800 Kunden 98.365 Mitglieder 774 Mitarbeiter 4
Die Volksbank im starken Finanzverbund 5
1. Die Regionalbanken als Finanzierungspartner 2. Offene Kommunikation als Prämisse 3. Das erfolgreiche Bankgespräch 4. Fördermöglichkeiten 6
Kommunikation als Motor einer erfolgreichen und vertrauensvollen Geschäftsbeziehung Finanzkommunikation Vertrauen verbindet (Wirtschaft Konkret Nr. 425) Bank Grundlage einer Geschäftsbeziehung ist Vertrauen Vertrauen kommt durch: Information o Verlässlichkeit o Offenheit / Transparenz o kontinuierliche Pflege Kunde 7
Offene Kommunikation nicht nur in schwierigen Zeiten Das Kreditinstitut rechtzeitig über wichtige Vorhaben / Ereignisse informieren Auch negative Entwicklungen und Planabweichungen offen und frühzeitig ansprechen Lösungswege und Maßnahmen gemeinsam beraten und umsetzen Ein ehrlicher Umgang mit eigenen Schachstellen schafft Vertrauen und Klarheit für alle Beteiligten Mut zur Transparenz Realistische Risikoeinschätzung Gute Vor- und Nachbereitung des Kreditgesprächs 8
Die Vorteile des Hausbankprinzips Hausbankprinzip Rundum-Betreuung einer Person/eines Unternehmens in allen Finanzfragen durch eine Hausbank Kundenvorteile bedarfsbezogene umfassende Beratung, offenes Feedback kurze Entscheidungswege, räumliche Nähe, Erreichbarkeit faire Konditionen Hausbank bietet eine langfristige Perspektive für den Kunden Bereitschaft zur Unterstützung des Kunden in schwierigen Zeiten (bei z.b. Bankenpoollösungen, Sonderkreditprogrammen) 9
1. Die Regionalbanken als Finanzierungspartner 2. Offene Kommunikation als Prämisse 3. Das erfolgreiche Bankgespräch 4. Fördermöglichkeiten 10
Tipps fürs Bankgespräch Vorbereitung Keine Verträge vor dem ersten Bankgespräch abschließen! (Öffentliche Fördertöpfe bleiben sonst verschlossen) Empfehlung: vorab aussagekräftige Unterlagen einreichen Existenzgründungskonzept (Businessplan) mit Liquiditätsplan Rentabilitätsberechnung Investitionsplan Lebenslauf Ggf. Unterlagen/Hintergrundinformationen des übernommenen Unternehmens Aufstellung zum privaten Vermögen und zu den Lebenshaltungskosten 11
Tipps fürs Bankgespräch Im Gespräch Gute Kenntnis des Konzeptes und der Planzahlen Offener Informationsaustausch ohne Vorbehalte Natürliches, authentisches Auftreten Fragen des Beraters konkret beantworten Ggfls. Unterstützung durch Steuer-/Unternehmensberater Eigene Fragen an die Bank? Vorbereiten Lebenspartner einbinden, auch gerne zum Gespräch mitbringen 12
Der Businessplan Der Businessplan ist ein Instrument, um ein Geschäftskonzept zu entwickeln analog: Existenzgründungskonzept Basis für Verhandlungen mit Kapitalgebern = Kommunikationsmittel Anforderungen an einen Businessplan Klare, plausible, nachvollziehbare und realitätsnahe Ausführungen Fach- und sachliche Richtigkeit Knappe, prägnante Form und Ausdrucksweise Daten vollständig offenlegen Aussagekräftig und informativ 13
Der Businessplan Mögliche Schwachstellen/Fehler Mangelnder Überblick: Finanz-/Liquiditätsbedarf u./o. Eigenkapital Mangelnde fachliche und kaufmännische Qualifikation Unzureichende Kenntnisse des Marktes, der Branche und der Wettbewerber Fehlende Überzeugungskraft Unklare, unverständliche und unter- oder überdimensionierte Konzepte 14
Der Businessplan Modul 1 Zusammenfassung (Executive Summary) Modul 2 Geschäftsidee & Leistungsbeschreibung Modul 3 Leistungserstellung: Unternehmen & Management Modul 4 Markt & Wettbewerb Modul 14 Chancen & Risiken Modul 13 Plan-Bilanz / Jahresabschluss Modul 12 Liquiditätsplanung Businessplan Modul 5 Marketing & Vertrieb Modul 6 Absatzprognose & Umsatzplanung Modul 7 Kostenplanung & Kostenrechnung Modul 11 Gewinn- & Verlustrechnung (GuV) Modul 10 Kapitalbedarfsrechnung Modul 9 Finanzplanung Modul 8 Kalkulation & Preisfindung Prof. Dr. Richard Merk (2008): Handbuch zum Businessplan 15
Der Businessplan Rentabilitätsvorschau
Kreditentscheidung/Kreditwürdigkeit Person des Gründers Zuverlässigkeit / Eignung Ehrgeiz Einsatzbereitschaft Risikobereitschaft Belastbarkeit Berufliche Qualifikation und Erfahrung Kreativität Verantwortungsbewusstsein Familiäre Unterstützung Führungserfahrung Wirtschaftliche Verhältnisse (Sicherheiten/Eigenkapital) Kundenbeziehung (Kontoführung, Informationsverhalten) 17
Kreditentscheidung/Kreditwürdigkeit Wirtschaftliche Verhältnisse des Gründers Aktuelle Einnahmen- und Ausgabensituation des Gesamthaushaltes Aufstellung Vermögen und Verbindlichkeiten (inkl. Lebenspartner) Erfahrungen aus der bisherigen Geschäftsverbindung? Neukunde: Bankauskunft bzw. Schufa, Selbstauskunft Sonst. Einnahmen (Gründungszuschuss?) Familiäre Situation / Vermögenssituation der/s Gründerin/s Risiko reduzierender Faktor für Gründer und Fremdkapitalgeber Vermögen/ Eigenkapital: gebunden oder einsetzbar? Faustformel: 15-20% des Gesamtfinanzierungsrahmens
Kreditentscheidung/Kreditwürdigkeit Sicherheiten Aktien Bausparverträge Bürgschaften/Nachrangerklärungen von Fördergebern Festgelder Festverzinsliche Wertpapiere Forderungsabtretung Grundschulden/Hypotheken Lebensversicherungen Sparguthaben Sicherungsübereignung (Maschinen, Fahrzeuge, Warenlager) Sparbriefe 19
Kreditentscheidung/Kreditwürdigkeit Gründungskonzept Überzeugende Unternehmensbeschreibung Reelle erfolgversprechende Rentabilitätsvorschau Darstellung der hohen Wahrscheinlichkeit eines nachhaltigen Erfolges Bereitschaft zur Übernahme der Risiken 20
Keine Begleitung der Hausbank: Warum? Formale Darstellung des Vorhabens überzeugte nicht Investitionsvorhaben überzeugte inhaltlich nicht 003% 005% Investitionsvorhaben zu risikoreich 016% Zu geringe Rentabilität des Unternehmens 029% Zu niedrige Eigenkapitalquote des Unternehmens Veränderte Geschäftspolitik der Bank 038% 42,50% Unzureichende Sicherheiten 53,10% 000% 010% 020% 030% 040% 050% 060% Quelle: KfW Bankengruppe (2012): Unternehmensbefragung 2012 21
Ihre Gründungsidee im Ablauf der Beratung Ihr Unternehmenskonzept steht! Gemeinsames Gespräch mit Ihrer Hausbank Überzeugen Sie mit Ihrer Präsentation und Ihrer Idee! Diskussion des Chancen-/Risikoprofils (z.b. Idee, Person, Branche, Größenordnung, Erfolgschance, Sicherheiten) Entscheidung: Hausbank begleitet Ihre Gründung Aufstellen eines Finanzierungsplanes mit Bausteinen Abwägen von Vor- und Nachteilen der möglichen Finanzierungsformen Gegenüberstellen von Krediten und öffentlichen Mitteln Beratung zu sonstigen risikorelevanten Themen der Gründung Nach Abstimmung: Beschaffen/Bereitstellen der Darlehensmittel!
1. Die Regionalbanken als Finanzierungspartner 2. Offene Kommunikation als Prämisse 3. Das erfolgreiche Bankgespräch 4. Fördermöglichkeiten 23
Vorteile der gewerblichen Fördermittel Niedrige Zinsen (risikoadjustiertes Pricing) Lange Laufzeiten (max. 20 Jahre) Lange Zinsbindungen (max. 20 Jahre) Tilgungsfreie Jahre (Liquiditätsspielraum) Verbesserung der Sicherheitenbasis durch haftungsfreigestellte Kredite/Nachrangdarlehen/ Ausfallbürgschaft außerplanmäßige Tilgungen möglich (ggf. Vorfälligkeitsentschädigung) 24
Grundsätze der Fördermittel Zweckbindung Anteilige Förderung Kombinierbarkeit Formgebundene / fristgerechte Antragstellung (Hausbankenverfahren) Bankübliche Besicherung Verwendungsnachweis Subventionserheblichkeit 25
Beispiel: ERP-Gründerkredit - StartGeld Förderfähige Vorhaben Erwerb von Grundstücke und Gebäuden Kauf von Maschinen, Anlagen und Einrichtungsgegenständen Betriebs- und Geschäftsausstattung Erstausstattung und betriebsnotwendige langfristige Aufstockung des Material- und Warenlagers Erwerb von Betriebsmitteln (inkl. Wiederauffüllung der vorgenannten Warenlager) bis max. 30.000 EUR 26
ERP-Gründerkredit - StartGeld Bis zu 100 % des Finanzierungsbedarfs Max. 100.000 EUR Betriebsmittelanteil max. 30.000 EUR Förderung bis 3 Jahre nach Gründung Zweite Antragstellung möglich Max. Kreditlaufzeit 10 Jahre, bis zu 2 Jahre tilgungsfrei Grundsätzlich erleichterte Besicherung Anfänglicher Nebenerwerb möglich 80% Haftungsfreistellung für die Hausbank 27
Unsere Unterstützung für Existenzgründer Informationsmappe für Existenzgründer Gründungsplaner der Volksbanken und Raiffeisenbanken Software für die Existenzgründungsplanung Branchenbriefe Beratung zu öffentlichen Förderprogrammen Existenzgründungsfinanzierung Altersvorsorgeberatung Versicherungs-Check durch unsere Spezialisten der R+V.und vieles mehr 28
Wir freuen uns auf Sie! Lena Buckentin Unternehmenskundenbetreuerin Neuer Platz 1 33098 Paderborn Telefon: 05251 294-256 Telefax: 05251 294-408 E-Mail: lena.buckentin@volksbank-phd.de 29