Ergebnisse der Handwerkskammer Münster im Rahmen einer bundesweiten ZDH-Umfrage Herbst 2010
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- Holger Grosser
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1 Finanzierungssituation der Handwerksunternehmen Ergebnisse der Handwerkskammer Münster im Rahmen einer bundesweiten ZDH-Umfrage Herbst 2010
2 Teilnehmer der Umfrage An der Umfrage beteiligte Betriebe nach Gewerbegruppen 197 (34,2%) 87 (15,1%) 91 (15,8%) 99 (17,2%) 40 (6,9%) 21 (3,6%) 41 (7,1%) Bauhaupt- Ausbau- Handw. f. Kfz-Gewerbe Nahrungs- Gesundheits- Personen- gewerbe gewerbe gewerbl. Bedarf mittelgewerbe gewerbe bezog. Dienstl. gewerbe An der Umfrage zur Finanzierungssituation haben 576 Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk teilgenommen. 2
3 Kreditbedarf 2010 Frage: Haben Sie 2010 einen Kreditantrag gestellt? JA 28,8% NEIN 71,2% Angaben der Betriebe in % Nur rund ein Viertel der Handwerksbetriebe hat im Jahr 2010 einen Kreditantrag gestellt. Der Großteil der Betriebe ist ohne zusätzliche Kreditaufnahme ausgekommen. Hintergrund (Abb. 14): 59 % der Betriebe wollen ihren Finanzierungsbedarf aus Eigenkapital decken oder nutzen Privatdarlehen (14,3%). 3
4 Kreditbedarf nach Gewerbegruppen NEIN JA 82,9% 86,9% 57,6% 72,1% 64,4% 67,5% 57,1% 71,2% Ø in % 42,4% 42,9% 27,9% 35,6% 32,5% 17,1% 13,1% 28,8% Ø in % Handw. f. gewerbl. Bedarf Kfz-Gewerbe Bauhauptgewerbe Ausbaugewerbe Nahrungsmittelgewerbe Gesundheitsgewerbe Personenbezog. Dienstl. gewerbe Einen Kreditantrag gestellt haben vor allem Betriebe des Bauhauptgewerbes (Verwendung zu 56,5 % für Betriebsmittel = Vorfinanzierungsbedarf) und des Nahrungsmittelgewerbes (mit 47,7 % höchster Investitionsanteil). 4
5 Kreditbedarf nach Beschäftigtenzahl 89,8% NEIN JA 79,9% 67,7% 64,6% 67,6% 71,2% Ø in % 56,7% 43,3% 20,1% 32,3% 35,4% 32,4% 28,8% Ø in % 10,2% 1-Mann- Betrieb 2 bis 4 5 bis 9 10 bis bis und mehr Der Kreditbedarf steigt mit der Größe der Betriebe. 5
6 Beantragte Kredite - Entscheidung der Banken Kontokorrent- /Überziehungskredit davon wurden: zugesagt abgelehnt 19,1% 57,0% 77,7% kurzfrist. Kredit (bis 1 Jahr Laufzeit) davon wurden: zugesagt abgelehnt 13,9% 34,8% 65,2% mittelfrist. Kredit (bis 4 Jahre Laufzeit) davon wurden: zugesagt abgelehnt 25,4% 43,0% 70,4% langfristiger Kredit davon wurden: zugesagt abgelehnt 18,9% 32,1% 73,6% Am häufigsten nachgefragt und auch bewilligt wurde der Überziehungskredit. Ein kurzfristiger Kredit als kostengünstige Alternative, mit allerdings geringerem Ertrag für die Bank, wurde am wenigsten nachgefragt, aber am häufigsten abgelehnt. Insgesamt war die Ablehnungsquote im bisherigen Jahresverlauf mit durchschnittlich 22,4 % eher gering. 6
7 Ablehnungsgründe der Banken mangelnde Eigenkapitalqoute 61,8% fehlende Sicherheiten wirtschaftl. Entwicklung der Branche 44,1% 50,0% schlechte Einschätzung der Bonität geänderte Geschäftspolitik der Bank Neubewertung der Sicherheiten Vorhaben überzeugte nicht sonstige Gründe Kundenstruktur Bank nannte keine Gründe Kredithöhe zu gering 32,4% 26,5% 20,6% 14,7% 8,8% 2,9% 2,9% 0,0% Hauptgründe für die Ablehnung eines Kredites sind ein zu geringes Eigenkapital (61,8 %) und fehlende Sicherheiten bzw. deren Neubewertung (in der Summe ebenfalls 61,8 %). 7
8 Finanzierungssituation 2010 gegenüber Vorjahren Frage: War der Erhalt eines Kredits im Vergleich zu den Vorjahren schwieriger? NEIN 56,5% JA 43,5% Seit der letzten Umfrage zur Finanzierungssituation im Herbst 2004 hat sich die Lage leicht entspannt. In der aktuellen Umfrage geben 43,5 % der Betriebe an, dass sich ihre Möglichkeiten zur Kreditaufnahme verschlechtert haben im Herbst 2004 waren es noch 52,9 %. 8
9 Erschwerende Fakten der Kreditvergabe mehr Sicherheiten erforderlich 79,1% mehr Dokumentationspflichten 46,3% längere Entscheidungsdauer bei Kreditanträgen 46,3% höhere Anforderung an Offenlegung der Geschäftszahlen 56,7% schlechteres Klima in der Firmenkundenbetreuung 34,3% sonstige Gründe 10,4% Begründung der Betriebe (in%), w arum der Erhalt eines Kredits schw ieriger w ar Die mit Abstand größte Hürde bei der Kreditbeschaffung sehen die Betriebe in den gestiegenen Anforderungen an die Kreditabsicherung. Jeder dritte Betrieb fühlt sich durch seine Bank insgesamt schlechter betreut. 9
10 Veränderungen beim Kontokorrent-/Überziehungskredit im Jahr 2009 wurde der Kontokorrent-/Überziehungskredit: erhöht 10,0% nicht verändert 79,3% reduziert gekündigt keine Angabe 0,6% 5,0% 5,2% im Jahr 2010 wurde der Kontokorrent-/Überziehungskredit: erhöht 14,6% nicht verändert 72,7% reduziert gekündigt keine Angabe 0,4% 4,6% 7,7% Der Überziehungskredit spielt bei der Vorfinanzierung eine wichtige Rolle. Erfreulicherweise blieb der Kontokorrentrahmen für rund drei Viertel der Betriebe in den letzten beiden Jahren unverändert und wurde im Übrigen eher erhöht als reduziert. 10
11 Finanzierungsbedarf im Jahr 2010 Finanzierungsbedarf: (in % der antwortenden Betriebe) bis 100 Tsd. 73,8% bis 500 Tsd. 19,3% bis 1 Mio. 5,0% über 1 Mio. 1,9% 0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 70,0% 80,0% Bei einer durchschnittlichen Betriebsgröße von unter 17 n beträgt der Finanzierungsbedarf bei fast drei Viertel der Betriebe weniger als 100 Tsd. Euro. Nur knapp 7 % der Betriebe benötigen mehr als 500 Tsd. Euro. 11
12 Verwendung der Finanzmittel im Jahr 2010 Vom gesamten Finanzierungsbedarf entfallen auf: Investitionen 37,0% Betriebsmittel 63,0% Zu Beginn einer Aufschwungphase werden vor allem Betriebsmittel für die Auftragsvorfinanzierung und die Erhöhung der Lagerbestände gebraucht. Nur 37 % des Finanzierungsbedarfs entfallen auf langfristige Investitionen. 12
13 Verwendung der Finanzmittel nach Gewerbegruppen Bauhauptgewerbe Betriebsmittel 56,5% Investitionen 43,5% Ausbaugewerbe Handw. f. gewerbl. Bedarf Kfz-Gewerbe Gesundheitsgewerbe Nahrungsmittelgewerbe Personenbezog. Dienstl. gewerbe 66,9% 68,3% 60,7% 52,3% 54,4% 62,4% 33,1% 31,7% 39,3% 47,7% 45,6% 37,6% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Während Ausbaugewerbe und gewerbliche Zulieferer in erster Linie den laufenden Geschäftsprozess finanzieren müssen, haben vor allem Nahrungsmittel- und Gesundheitsgewerbe mehr Raum für Investitionen. 13
14 Deckung des Finanzierungsbedarfs 2010 kurzfristiges Darlehen 20,1% mittelfristiges Darlehen 18,5% langfristiges Darlehen Privatdarlehen (z.b. Familie) 14,3% 19,3% aus eigenen Mitteln 59,0% Leasing 18,8% Beteiligungskapital 1,6% sonstige 4,8% Finanzmittel werden im Handwerk zunächst aus eigenen Mitteln oder über Privatdarlehen aufgebracht, bevor ein Kreditinstitut gefragt wird. Allerdings kommen 49,7 % der befragten Betriebe nicht ohne einen Bankkredit aus.. 14
15 Förderkredite / Öffentliche Hilfen Frage: Haben Sie 2010 Förderkredite oder öffentliche Hilfen erhalten? JA 7,8% davon mit Begründung: 67,4% NEIN 92,2% Förderkredite und öffentliche Hilfen spielen als Finanzierungsmöglichkeit im Handwerk nur eine untergeordnete Rolle... 15
16 Finanzierung aus Fördermitteln nimmt mit der Betriebsgröße zu 100,0% 97,3% 91,3% 89,2% NEIN 85,3% 85,2% JA 0,0% 2,7% 8,8% 10,8% 14,7% 14,8% 1-Mann-Betrieb 2 bis 4 5 bis 9 10 bis bis und mehr und werden wenn, dann eher von den größeren Handwerksbetrieben in Anspruch genommen. 16
17 Inanspruchnahme von Fördermitteln und Geldgeber JA, Fördermittel erhalten 7,8% und zwar von: KFW 52,4% Bürgschaftsbank 14,3% Bundesland (z.b. Landesförderbank) 4,8% ARGE / Arbeitsagentur 31,0% Beteiligungsgesellschaft 0,0% Finanzierungshilfen kamen in erster Linie von der KFW und der Arbeitsagentur. Gar nicht genutzt wird die Beteiligungsfinanzierung, was vermuten lässt, dass entsprechende zum Handwerk passende Angebote fehlen. 17
18 Gründe, warum Fördermittel nicht genutzt werden NEIN, keine Fördermittel - begründet wie folgt: 67,4% Fördermöglichkeit war nicht bekannt 30,5% war bekannt, wurde aber nicht gebraucht 46,2% Hausbank gab keinen Hinweis 19,0% war beantragt, wurde aber abgelehnt 1,9% Konditionen waren nicht attraktiv genug es gab keinen Bedarf 8,2% 9,9% Hausbank war ablehnend andere Gründe 1,9% 4,1% Fast zwei drittel der Betriebe sagen, dass sie keine Fördermittel gebraucht haben oder die Konditionen nicht attraktiv genug waren. Allerdings geben auch 30,5 % der Betriebe an, dass sie keine Fördermöglichkeiten kannten. Jeder fünfte Betrieb vermisste entsprechende Informationen oder Unterstützung durch seine Hausbank. 18
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