Lukas erzählt von Jesus Cottbus, 4. Dezember 2016

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Der Herr, der kommt Meine Frau wirft mir manchmal vor, ich will Abwechslung während alles in meinem Leben gleich bleibt. Sie kennt mich ziemlich gut, also wird daran wohl etwas dran sein. Vielleicht haben manche von euch auch damit zu kämpfen. Zu viel Wechsel, da fühle ich mich unsicher oder am Ende heimatlos. Zu wenig Abwechslung, dann ist mir langweilig. Also weiß ich manchmal nicht, was ich wählen soll: Gleichheit oder Abwechslung. Das Beste wäre doch: alles, was mir gefällt bleibt gleich, während das, was mir nicht gefällt, sich zum Besseren verändert. Wünschen kann man sich das, auch wenn es im Leben nie so wird. Es ändern sich Dinge, die mir gefallen, zum Schlechteren. Dinge, die mir nicht gefallen, bleiben dagegen gleich oder werden noch schlimmer. Ein Mensch, den ich mag, den ich gern in meiner Nähe habe, zieht weg. Ein Chef, unter dem ich leide dagegen, bleibt und wird mit zunehmendem Alter noch nerviger. In einer Zeit in der sich die meisten Dinge recht schneller ändern, haben viele Menschen heute überhaupt ein Wunsch nach mehr Beständigkeit. Das druckt sich z.b. in dem Lied von Silbermond Irgendwas bleibt aus: Dieser Welt ist schnell und hat verlernt beständig zu sein. Und dann der Wunsch: Gib mir'n kleines bisschen Sicherheit In einer Welt in der nichts sicher scheint Gib mir in dieser schnellen Zeit irgendwas das bleibt 1

Gib mir einfach nur'n bisschen Halt Und wieg mich einfach nur in Sicherheit Hol mich aus dieser schnellen Zeit Nimm mir ein bisschen Geschwindigkeit Gib mir was, irgendwas, das bleibt Für die Jünger Jesu war damals der Tempel des Herodes bestimmt ein Symbol von Beständigkeit. Zu ihrer Zeit schon über 500 Jahre alt, wurde der Tempel unter Herodes stark umgebaut und erweitert. Es war ein Prachtstück mit einem goldenen Dach, das für Reisende auf dem Weg nach Jerusalem aus weiter Entfernung schon sichtbar war. Die Säulen der Säulenhallen rund um den Tempel waren 15 m noch, auch innen drin waren die Wände von Gold überzogen. Nicht umsonst weist eines der Jünger, wie Markus erzählt, darauf hin und sagt: Meister, siehe, was für Steine und was für Bauten! Als die Menschen nach der Sintflut zu Babel sich verewigen wollten, was haben sie gemacht: sie fingen an einen Turm zu bauen, der bis zum Himmel reichen sollte. Ob damals oder heute, die Bauwut der Menschen bleibt eine Konstante. Habt ihr von den sieben Weltwunder der antiken Welt gehört? Beeindruckende, monumentale Bauwerke wurden damals aufgelistet, die der antike Tourist unbedingt mal sehen sollte. Wie viele könnt ihr aufzählen? Vermutlich nicht viele. Es waren: 2 Die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon. Der Koloss von Rhodos. Das Grab des Königs Mausolos II. zu Halikarnassos.

Der Leuchtturm auf der Insel Pharos vor Alexandria. Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten. Der Tempel der Artemis in Ephesos. Die Zeusstatue des Phidias von Olympia. Wenn ich versuche diese sieben Weltwunder zu nennen, komme ich in der Regel nur auf eines: die Pyramiden in Ägypten. Ihr könnt euch wohl vorstellen warum. Von den sieben Weltwundern von damals sind die Pyramiden das einzige der sieben, das heute noch steht. Von den hängenden Gärten zu Babylon weiß man nicht mal, wo sie standen. Mehr noch, noch im 19ten Jh. galt die ganze Stadt Babylon als mythisch, weil diese einst so riesige, reiche Stadt so vollständig zerstört wurde, so vollständig von der Wüste verschlungen wurde, dass man nicht mal den Standort der alten Stadt kannte. Wir Menschen versuchen uns irgendwie zu verewigen und müssen immer wieder erkennen, dass all unserer Werke doch vergänglich sind. Auch der herrliche Tempel in Jerusalem, so ein Prachtstück der schon über 500 Jahre an Ort und Stelle steht, wird zerstört werden. Darauf weist Jesus hin: Luk. 21,5-6 Nicht ein Stein auf den anderen gelassen, eine passende Beschreibung von dem, was nur 40 Jahre später, 70 n. Chr. durch den römischen General Titus Flavius geschah. Der Tempel wurde ausgeplündert und verbrannt, zusammen mit der restlichen Stadt dann vollkommen zerstört. Nicht ein Stein blieb auf den anderen. 3

Die Jünger kannten Jesus als recht zuverlässig, so antworten sie nicht: das kann doch gar nicht sein! Auch wenn das vielleicht ihre erste Reaktion ist. Sondern: V. 7 Was Jesus dann sagt macht deutlich: also es bleibt auf keinen Fall alles gleich. Wer Abwechslung mag ist auf jeden Fall bedient, wenn auch die Frage erlaubt ist, ob ihm die Veränderungen gefallen, die dann eintreffen: V. 8 11 Man, das ist eine Menge für drei Verse: Falsche Christusse, die die Menschen verführen. Kriege und Aufruhr Große Erdbeben Hungersnöte und Seuchen Schrecknisse? Zeichen am Himmel Hört man das alles, fragt man vielleicht unwillkürlich: Muss das sein? Und wenn ja, warum muss das sein? Als Hintergrund zu dem, was Jesus in den Evangelien über die Endzeit erzählt, sind die Ausführungen der Offenbarung sehr hilfreich. Inspiriert durch den H.Geist, schenkt Gott dem Johannes eine Schau der Zukunft. Er lässt uns hinter den Kulissen der Weltgeschichte schauen, auf das, was die Kriege und Unruhen, das Chaos verursacht: ein grundsätzlicher Kampf zwischen zwei Reichen: Off. 12,1-5 Die Frau: das Volk Gottes, AT und NT, das den Retter hervorgebracht hat und, wie wir unten erfahren, auch zahlreiche Kinder des Reiches. 4

Der Drache: er wird hier klar identifiziert, sodass wir nicht lange herumrätseln müssen, wer gemeint ist. Der Feind Gottes, seine Dämonen, und die Menschen, die er zum Bösen beeinflusst und manipuliert. Hier wird Heilsgeschichte bildlich dargestellt V. 10 17 was ist der Ausgang des Kampfes? Der Drache kann das Kind der Frau, Jesus, nicht zerstören. Auch kann er die Frau, das Volk Gottes, nicht gänzlich zerstören. Aber er hat weiterhin eine große Wut. Warum? Seine Macht wurde begrenzt: er wurde aus dem Himmel geworfen und sein Amt als Ankläger der Menschen eingebüßt. 2. Seine Zeit ist begrenzt. Er weiß, was Jesus sagte stimmt: Der Fürst dieser Welt ist gerichtet! Sein Urteil ist gesprochen. Er hat nur noch eine Galgenfrist um sein Unwesen zu treiben bevor das Ende kommt. Von daher seine Wut und seine Hektik. V. 12 15 Synagogen, Gefängnisse, Könige und Statthalter. Was haben sie alle gemeinsam? Es sind alles öffentliche Ämter und Mächte, Instanzen, die die öffentliche Ordnung aufrechterhalten, für Recht und Ordnung sorgen. Und wie so oft in der Vergangenheit, so wird es am Ende wieder geschehen: die Öffentlichkeit, Könige und Machthaber werden aus irgendeinem Grund die Christen als Bedrohung der öffentlichen Ordnung wieder entdecken. Sie werden die Christen als Fremdkörper im staatlichen Gefüge verstehen. Wie ein Computervirus, den man ausfinden machen und vernichten muss. Ihr wisst wie die Begründung lautete unter dem Sozialismus: die Christen sind die ewig gestrigen, die den 5

wissenschaftlich bewiesenen Atheismus noch immer in Frage stellen. Alle wissen doch, dass die Welt durch Evolution entstanden ist, und sie glauben noch immer hartnäckig an einen Schöpfergott, den man weder hören noch sehen kann. Sie wollen ganz naiv ihre Feinde lieben, statt im Militär zur Vernichtung der Feinde des Sozialismus beizutragen. Sie verehren ihren Jesus viel mehr als Lenin oder Stalin. Ich denke ich muss nicht fortfahren. Wie überwindet man in solchen Zeiten der Verfolgung? Die Antwort finden wir wieder in Off. 12, V. 11 1. Wir sind durch das Blut Jesu erlöst. Uns kann NICHTS passieren! 2. Wir überwinden durch ein mutiges Zeugnis, d.h. ein freies, offenes Bekennen unseres Herrn wenn wir vor Gerichte und Machthaber gezehrt werden. Wir erfüllen damit unsere wichtigste Aufgabe als Jesu Nachfolger in dieser Welt. 3. Wir überwinden wenn wir bereit sind, sogar unser Leben zu lassen bevor wir Jesus verleugnen. Das ist Zeit, in der wir heute leben. Die Endzeit begann mit der Auferstehung Jesu von den Toten und dem Zeitalter der Gemeinde. So kann man die Zeichen, die Jesus hier beschreibt, Zeit fast 2000 Jahren in unserer Welt beobachten. 6

Doch, dass es in unserer Zeit intensiver wird, das kann man nicht verneinen. In den letzten 50 Jahren wurden mehr Menschen Christen als in den 1800 Jahren davor. Aber es gab auch mehr christliche Märtyrer während der letzten 50 Jahre als in den 1500 Jahren davor. Allein im Süden des Sudan 2 Millionen in den letzten 20 Jahren! Das alles nur in einem einzigen Land der Erde! Der Teufel ist wütend und er wütet. V. 16 Dafür gibt es auch genügend Beispiele aus dem Sozialismus. Unablässige Propaganda macht aus Kinder und Jugendlichen herzlose Fanatiker, die sogar die eigenen Angehörigen verraten, aus lauter Idealismus, nicht mal für Geld oder Karriere. Die Mechanismen kennen wir, wir haben sie schon in unserer Zeit erlebt. V. 17 das wünscht sich keiner. Wie kann man das aushalten? 1. Wenn mein Selbstwert in der Liebe meines Herrn begründet ist, in dem was er von mir denkt. 2. Die verfolgte Gemeinde muss noch stärker in Liebe zueinander stehen, sich gegenseitig helfen und unterstützen. Noch wichtiger, dass wir an der Liebe zueinander erkannt werden. V. 18 kann uns nichts passieren? Es wäre naiv, das zu glauben. Aber Schutz und Bewahrung wird es oft geben. Das sehen wir wieder in Off. 12 Gott vereitelt oft die bösen Pläne des Teufels; er schützt die Frau, seine Gemeinde, vor seinen dunklen Plänen, vor seinen Anschlägen. Mitten in der Verfolgung, Bewahrung, das können wir auch erwarten. Aber auch wenn wir unser Leben verlieren, nichts kann uns von der Liebe Gottes scheiden! 7

V. 19 Treue ist gefragt. Wer treu bleibt bis zum Schluss, der wird gerettet. Sein Leben wird nicht unbedingt gerettet, aber seine Seele. Das ist die Botschaft unseres Herrn. Noch eine Erklärung für das Chaos unserer Welt in dieser Endzeit, durch ein Gleichnis unseres Herrn: Mt. 13,24-30 Eine komische Mischung, das ist unsere gegenwärtige Zeit. Es ist wie wenn man versucht, Öl und Wasser zu mischen. Man kann alles schütteln wie verrückt sodass man denkt, es hätte sich alles gemischt. Dann lässt man die Mischung eine Weile stehen, und es trennt sich alles wieder. So ist es mit den zwei Reichen, die in unserer Welt nebeneinander existieren. Zwei Reiche mit völlig verschiedenen Wertesystemen, vor allem aber mit zwei ganz unterschiedliche Herren. Die einen, die bekennen: Jesus ist der Herr! Und die bereit sind bis in den Tod zu diesem Bekenntnis zu stehen. Die anderen, die bewusst oder unbewusst den Drachen dienen, seine Werte teilen, ihre Fahne nach dem Wind des Zeitgeistes richten und das für ganz normal und vernünftig halten, die sagen: sag mir was ich glauben soll, für welche Werte ich eintreten soll und ich tue es; solange ich in Ruhe leben und arbeiten kann, im Beruf vorankommen, ein bequemes Leben für mich und meine Familie haben kann. Leider ist es am Ende oft so banal: ich gehe den Weg des geringsten Widerstandes, und komme damit buchstäblich in Teufels Küche. Ich beuge mich ihm und seinem Willen, damit ich nur meine Ruhe habe. 8

Wie Rick Warren oft wiederholt hat: Gottes höchstes Ziel mit dir ist nicht, dass du ein ruhiges und bequemes Leben führen kannst. Sein Ziel für dich ist, dass du die Bestimmung deines Lebens als Nachfolger Jesu erfüllst, egal was das bedeutet. Und wenn es bedeutet, dass dein Charakter durch schwierige Erlebnisse gestählt wird. Und wenn es bedeutet, dass du Nachteile und Verfolgung erleben musst um seine Treue zu ihm zu testen, auf die Probe zu stellen. Stehst du zu ihm, auch wenn es brenzlig wird? Dazu will er uns stärken durch seinen Heiligen Geist! Amen. 9

Fragt man sich vielleicht unwillkürlich: wenn das alles passieren muss bevor Jesus wieder kommt, dann will ich das vielleicht lieber nicht persönlich erleben. Wenn hätten es wohl alle gerne so: es ändert sich alles, aber immer nur zum Positiven. So wie im letzte Jh. eine weitverbreitete Sicht war unter Christen: durch den Einfluss der Christen in der Welt, verbessert sich die Welt immer mehr, auf dieser Weise wird die Welt für die Wiederkunft Christi vorbereitet. Was meine Frau mir im Persönlichen manchmal vorwirft, für die ganze Welt gedacht. 10

Wie sie das mit den biblischen Berichten von der Endzeit zusammen gebracht haben weiß ich nicht. Aber dann kamen auch bald die zwei Weltkriege und machten ihre etwas naive Sicht der Dinge gründlich zunichte. Denn die Zeit der Weltkriege deckt sich ziemlich gut mit dem was hier von Jesus oder von Johannes in der Offenbarung gesagt wird. Sie hatten wohl auch keine Lust auf die Kriege und Hungersnöte, Erdbeben und andere Katastrophen. Sie legten sich die Dinge auch so zurecht: es ändert sich immer alles nur zum Guten. Das was mir gefällt, die Wiederkunft Jesu, kommt, ohne das ganze Negative davor. Und sie wurden natürlich enttäuscht. Veränderungen wenn man im Leben die Mitte erreicht hat oder schon darüber hinaus ist. Das ist auch mein persönliches Thema zurzeit, wie ihr schon bei der letzten Predigt gemerkt habt. Ich erzähle heute Morgen etwas mehr. Mit dem Altern habe ich mir die Dinge innerlich so zurecht gelegt: wenn ich immer das gleiche Wochenpensum beibehalten kann, dann muss ich an das Alter keine Zugeständnisse machen. Sportlich gehörte für mich dazu: ich laufe ein bis zweimal die Woche, donnerstags spiele ich mit den Altherren Basketball und Samstag Fußball beim Gemeindesport. Ein ziemlich ehrgeiziges Pensum, das ich bis etwa 48 durchhalten konnte. 11

Zuerst blieb das Laufen auf der Strecke. Einige Monate später musste ich erkennen, dass ich fürs Basketball auch eigentlich zu alt bin. Und dann wurde es mit dem Jugendsport schwierig, vor allem weil die Gruppe sich langsam aufgelöst hat. Es kamen am Samstag immer weniger Teilnehmer. Aber ich konnte mich innerlich nicht dazu überwinden, die Gruppe einfach auslaufen zu lassen. Im Nachhinein merkte ich irgendwann warum: seit ich mit 30 mit dem Pastorendienst anfing, hatte ich 23 Jahre lang aktiv mit Jugendlichen zusammen gearbeitet. Und solange ich noch direkt mit Jugendlichen gearbeitet habe konnte ich mir einreden: ich bin noch nicht so alt. Ich leite noch Jugendcamps. Ich bin beim Sport noch mit der Jugend zusammen. Nun sollte mein aktiver Sport und meine aktive Arbeit direkt mit Jugendlichen aufhören. Das wollte ich nicht wahrhaben. Irgendwann musste ich es aber akzeptieren: nach 50 ändert sich bei dir was (und nicht nur zum Negativen). Du musst das irgendwann akzeptieren und nicht naiv an deinem Traum von der ewigen Jugend festhalten. Genug von mir. Wenn es um die Endzeit geht, die Zeit vor der Wiederkunft unseres Herrn in unsere Welt, bekommt unsere Welt auch gewisse Alterserscheinungen. Davon lesen wir hier und noch genauer in der Offenbarung. Alles scheint aus den Fugen zu geraten, als ob unsere Welt sich in ihre Einzelteile auflösen möchte. 12

Und noch eine Aussicht, auf die wir gewiss nicht scharf sind, ist die Aussicht auf die Verfolgung der Gemeinde Jesu, die unser Herr hier vorhersagt: 13