Unter Peru stellen sich die meisten ein Land mit vielen Bergen, Macchu Pichu und Lamas vor, doch es gibt viel mehr zu sehen, wie ich während meines 2-monatigen Aufenthalts in dem Andenland feststellen durfte. Über die Organisation CAPA kam Julio im Januar 2012 für 2 Monate aus Lima in meine Familie. Er hat mit mir die Schule besucht und wir hatten eine schöne Zeit. Kurz vor den Sommerferien bin ich dann zum Gegenbesuch nach Peru geflogen. Ein Land voller Kontraste Das Land ist in drei große Gebiete geteilt. Die Küste, an der auch Lima liegt, ist durch Trockenheit und im Winter durch viele Wolken gekennzeichnet. Teilweise ist sie sogar wüstenartig. Weiter im Osten sind die Anden, ein Hochgebirge mit über 5000m hohen Bergen. 1 / 5
Hier liegen auch Macchu Pichu und die Stadt Cuzco sowie der Titicacasee. Fährt man noch weiter vom Meer weg, so kommt man in den Regenwald. Dieser ist ein Teil des Amazonasgebietes und beherbergt viele Tier- und Pflanzenarten. Alle drei Gebiete konnte ich mit CAPA und den anderen Deutschen, die zeitgleich in Peru waren, besuchen. Lamas im Garten Besonders schön war dabei Cuzco und vor allem Macchu Pichu, da man dort eine atemberaubende Aussicht hat. Doch auch die anderen Inka-Ruinen, die wir in den 3 Tagen besichtigten, waren erstaunlich und wir konnten uns auf verschiedenen Märkten mit Souvenirs eindecken. Alle waren begeistert von den Lamas, die dort auch in den Gärten von großen Restaurants herumlaufen. Ihre Verwandten, die Alpakas, haben wir als Gericht genossen und in Form von Pullovern in unsere Koffer gepackt. Hysterische Schreie im Regenwald Natürlich hat auch der Regenwald einiges zu bieten. Wir waren in einer Lodge untergebracht. Das bedeutet: Holzhäuser mitten im Wald und ohne Strom. Das Wasser kam aus dem Fluss und wurde gefiltert. Auch Insekten fand man oft in den Häuschen, von Käfern über Kakerlaken bis zu Moskitos war alles dabei und hysterische Schreie waren an der Tagesordnung. Doch alle haben den wunderbaren Wald, die schönen Tiere und die Zeit ohne Handy und Facebook genossen. Der weißen Körner bald überdrüssig 2 / 5
Das Essen in Peru wirkt anfangs nicht sehr sonderbar, abgesehen von ein paar wenigen Spezialitäten wie Meerschweinchen, Rinderherz und rohem Fisch in Limonensaft. Doch bereits nach einer Woche merkt man, dass deutlich mehr Reis gegessen wird als in Deutschland. Beinahe zu jedem Essen gibt es Reis und alle Deutschen konnten die weißen Körner nach einiger Zeit nicht mehr sehen, auch wenn sie am Anfang noch sehr lecker waren. Aber irgendwie haben wir das alle überlebt. Soziale Probleme in der 8-Millionen-Metropole Leider gibt es in Peru viele Probleme. Es gibt viele arme Menschen und die Kriminalität in Lima ist sehr hoch. Wie alle anderen Deutschen habe allerdings auch ich in einer reichen Familie gelebt, so dass wir von den Problemen nicht allzu viel mitbekommen haben. Wir wurden zu allen Aktivitäten hingefahren und abgeholt, auch nachts um 3, damit wir nicht entführt oder ausgeraubt wurden. In dem Stadtteil, in dem ich gewohnt habe, war es zwar relativ sicher, dennoch waren überall Wachleute und Polizisten. Außerdem sind die Häuser von meterhohen Mauern umgeben, damit niemand einbrechen kann. Stolz auf das eigene Land Die Peruaner sind sehr stolz auf ihr Land, was vor allem in der Zeit vor dem Nationalfeiertag deutlich wurde, als überall in Peru Fahnen hingen und jeder mit rot-weiß-roten Ansteckern rumgelaufen ist. Auch wird bei jeder Schulveranstaltung die Nationalhymne gespielt. 3 / 5
Strenge Regeln, aber lockerer Unterricht Die meisten Peruaner sind katholisch. Die Schule, die ich besucht habe, wurde von deutschen Nonnen gegründet und jeden Tag wird um 12 Uhr der Unterricht kurz unterbrochen, um zu beten. Die Regeln in der Schule sind wesentlich härter als in Deutschland. Zum Beispiel ist der offensichtliche Kontakt zwischen Pärchen verboten. Dementgegen ist der Unterricht lockerer und unordentlicher als in Deutschland, beinahe chaotisch. Ähnlich ist es auch im Straßenverkehr der 8-Millionen-Metropole Lima. Hier fahren die meisten rücksichtslos und andauernd wird gehupt. Dennoch gibt es nur wenige Unfälle. Peruaner schnell lieb gewonnen Es ist mir sehr leicht gefallen, Kontakt zu knüpfen, sowohl mit den Deutschen, mit denen ich unterwegs war, als auch mit den Peruanern. Dies liegt wohl daran, dass man in Peru sehr freundlich ist und meist herzlicher, als es in Deutschland üblich ist. Auch meine Gastfamilie, die viel mit mir unternommen hat, habe ich schnell lieb gewonnen. Alles in allem war es eine wunderbare Zeit in Peru und ich hoffe, dass ich dieses Land noch ein weiteres Mal besuchen kann. Peru ist einfach fantastisch CAPA sucht für das nächste Jahr noch Gastfamilien und ich kann jedem empfehlen, der Lust hat, teilzunehmen, auch wenn man nicht so gut Spanisch kann. Es ist immer eine Erfahrung, eine neue Kultur kennen zu lernen, und Peru ist einfach fantastisch. Wer an einem solchen Austauschprogramm teilnehmen möchte: 4 / 5
CAPA sucht immer Gastfamilien und ein Gegenbesuch ist nicht verpflichtend und kann auch nach dem Besuch des peruanischen Gastes organisiert werden. (14/8.10.2012) Mathis Bückmann ist Schüler des 11. Jahrgangs. - Weblinks zum Thema: CAPA - Deutsch-Peruanischer Schüleraustausch 5 / 5