Ein Projekt der katholischen und evangelischen Beauftragten für Religions- und Weltanschauungsfragen

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Transkript:

DEUTSCH Die Zeugen Jehovas KURZINFORMATION KURZ-INFOS Ein Projekt der katholischen und evangelischen Beauftragten für Religions- und Weltanschauungsfragen Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen

Die Zeugen Jehovas Dieses Faltblatt informiert Sie über die religiöse Gemeinschaft Jehovas Zeugen. Damit diese Information für Sie nützlich ist, sollten Sie wissen, welche Rolle Religionen in Deutschland spielen: Über zwei Drittel der Menschen in Deutschland sind Mitglieder einer religiösen Gemeinschaft. Die meisten von ihnen, nämlich die Hälfte der Bevölkerung, gehören zu zwei großen christlichen Kirchen: der katholischen und der evangelischen Kirche. Daneben gibt es 5 % Muslime, fast alle von ihnen kamen durch Migration nach Deutschland. Religionsfreiheit bedeutet: Es gibt viele kleine Gemeinschaften In Deutschland herrscht Religionsfreiheit. Alle Religionen können für sich werben und ihren Glauben praktisch leben, solange sie sich an die staatlichen Gesetze halten. Deshalb gibt es neben den großen Religionen viele kleinere Gruppen. Manche von ihnen versuchen auch unter Migranten und Asylsuchenden Anhänger zu gewinnen. Einige dieser Gruppen geben offen Auskunft über ihren Glauben und ihr Leben. Dennoch sind ihre Überzeugungen für Menschen aus anderen Ländern und Kulturen oft nicht leicht zu verstehen. Manche religiöse Gruppen leben aber auch im Streit mit ihrer Umwelt. Oder es gibt in den eigenen Reihen Konflikte. Solche Gruppen berichten nicht offen über sich selbst. Sie verschweigen manches, um Menschen leichter für sich zu gewinnen. Auch die Zeugen Jehovas stellen sich selbst anders dar, als sie von außen gesehen werden. Die Zeugen Jehovas wo trifft man sie? Die internationale Leitung der Zeugen Jehovas hat ihren Sitz in New York. Sie heißt Watch Tower Society, auf Deutsch Wachtturm-Gesellschaft. Die Gemeinschaft ist international straff organisiert. Die deutsche Leitung der Zeugen Jehovas befindet sich in der Nähe von

Frankfurt am Main. Es gibt bei ihnen professionelle Missionare. Darüber hinaus sind alle Zeugen Jehovas dazu verpflichtet, für ihre Gemeinschaft zu werben. Zweimal in der Woche oder öfters nehmen sie an Schulungen teil, um sich auf die Mission vorzubereiten. Sie stehen in den Städten in der Fußgängerzone und bieten ihre Zeitschriften und Bücher an. Andere gehen zu zweit von Haus zu Haus und klingeln an Haustüren. Sie wollen über die Bibel sprechen und laden in ihre Versammlungen ein. Oder sie besuchen Asylbewerber in ihren Unterkünften. Oft haben sie Literatur in der Sprache der Migranten dabei. Ihre wichtigste Zeitschrift ist der Wachtturm, der in 274 Sprachen erscheint und eine Auflage von 59 Millionen Heften hat. Sie haben Mitglieder, die nicht aus Deutschland kommen und manchmal selbst Migranten waren. Diese Zeugen Jehovas werben besonders bei denen, deren Muttersprache sie sprechen. In größeren Städten gibt es Versammlungen der Zeugen Jehovas in anderen Sprachen als in Deutsch. In Deutschland werben 165.000 Mitglieder der Zeugen Jehovas für ihre Gemeinschaft. Auf Deutsch heißen die Häuser der Zeugen Jehovas Königreichssaal. Sonntags findet dort die zentrale religiöse Feier statt. An Werktagen treffen sich Gruppen, um die Bibel zu lesen und in der Lehre der Wachtturm-Gesellschaft unterrichtet zu werden. Es gibt jährliche Kongresse, bei denen die Teilnahme Pflicht ist. Was glauben die Zeugen Jehovas? Die Wachtturm-Gesellschaft wurde 1881 in den USA gegründet. Ab 1931 nennen sich ihre Anhänger Jehovas Zeugen. Für sie ist Jehova der einzige richtige Name Gottes. Sie behaupten, dass ihr Glaube nur auf der Bibel beruht, dem Heiligen Buch der Christen. Sie sind davon überzeugt, dass ihre Organisation der einzige Kanal ist, durch den Jehova zu den Menschen spricht. Deshalb müssen die Mitglieder ihrer Leitung gegenüber absolut gehorsam sein. Alle anderen Religionen, auch alle christlichen Kirchen, dienen nach ihrer Ansicht nicht Gott, sondern dem Teufel (dem Satan). Der Staat ist aus ihrer Sicht ebenfalls ein Feind Jehovas. Für sie hat nur die

Wachtturm-Gesellschaft das Recht, die Welt zu regieren. Allerdings üben die Zeugen Jehovas keine politische Macht aus. Sie beteiligen sich nicht an Wahlen und ihre Mitglieder haben keine politischen Ämter. Sie benutzen keine Waffen und leisten keinen Militärdienst. Alle religiösen und staatlichen Feiertage werden abgelehnt. Familienfeiern spielen keine wichtige Rolle, einige werden ausdrücklich abgelehnt, z. B. Geburtstagsfeiern oder Weihnachtsfeiern. An einer Geburtstagsfeier in der Schule oder an einer Weihnachtsfeier im Betrieb nehmen Zeugen Jehovas nicht teil. Das Familienleben ist strikt geordnet. Frauen müssen ihren Männern gehorchen, Kinder werden streng erzogen. Junge Zeugen Jehovas sollen keine Ungläubigen heiraten, sondern nur andere Zeugen Jehovas. Die Zeugen Jehovas und der Weltuntergang Die Zeugen Jehovas erwarten, dass die Welt bald in einer großen Schlacht zwischen Jehova und den ungläubigen Menschen untergeht. Vorstellungen vom Leben nach dem Tod unterscheiden sich erheblich vom Christentum und Islam. Es gibt für sie nur drei Möglichkeiten: Alle, die nicht treue Zeugen Jehovas sind, werden vernichtet werden. Fast alle Zeugen Jehovas werden ewig auf der Erde leben, ohne Unglück, Krankheit und Tod. Die Erde wird ihnen gehören. 144.000 von ihnen werden mit Jesus Christus im Himmel herrschen. Die Angst vor dem Untergang und die Hoffnung auf ein endloses, glückliches Leben treiben die Zeugen Jehovas an, viel Zeit und Arbeit für ihre Gemeinschaft aufzubringen. Sie wollen zu den Wenigen gehören, die beim Untergang der Welt gerettet werden. Das werden sie aber nur, wenn sie viel Zeit und Kraft für die Mission einsetzen. Die Wachtturm-Gesellschaft hat mehrmals den Weltuntergang vorhergesagt, zuletzt für das Jahr 1975. Aber alle Vorhersagen waren falsch. Nachdem sie sich in der Vergangenheit immer wieder geirrt haben, nennen die Zeugen Jehovas heute kein Datum mehr für den Weltuntergang, erwarten das Ende der Welt aber immer noch sehr bald.

Was müssen Christen über die Zeugen Jehovas wissen? - Für Christen ist wichtig zu wissen, dass die Zeugen Jehovas die Bibel anders verstehen als die christlichen Kirchen. Sie haben eine eigene Bibelübersetzung, die Neue-Welt-Übersetzung. Sie wurde an vielen Stellen so geändert, dass sie zum Glauben der Zeugen Jehovas passt. Für die Mitglieder ist aber nicht die Bibel selbst die höchste Autorität, sondern das, was die Zeitschrift Wachtturm über die Lehre der Bibel und über alle anderen Fragen sagt. Was dort steht, darf nicht bezweifelt oder kritisiert werden. Zum Beispiel glauben die Zeugen Jehovas nicht, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist. Sie lehnen den Gott in dreifacher Gestalt ab. Sie verehren nur Jehova als Gott, Jesus Christus und der Heilige Geist sind untergeordnet. Getauft werden von den Zeugen Jehovas nur Erwachsene und Jugendliche, keine Kinder. Die Taufe durch eine andere Kirche gilt bei ihnen nicht. Abendmahl (Eucharistie) gibt es nur einmal im Jahr. Niemand nimmt dabei von Brot und Wein. Denn dazu haben nur die 144.000 das Recht, die mit Jesus Christus im Himmel herrschen werden. Jehovas Zeugen meinen, dass die Bibel sehr viele Dinge verbietet, die andere Christen für erlaubt halten. Auch Blutübertragungen und Organspenden sind streng verboten. Immer wieder sterben Zeugen Jehovas, weil sie zum Beispiel nach einem Unfall keine Blutübertragung zulassen. Was sind die Probleme der Zeugen Jehovas? - Die Gemeinschaft ist strikt von oben nach unten organisiert. Der Leitung muss gehorcht werden. Es gibt keine Demokratie, keine Beteiligung der Mitglieder an den Entscheidungen der Leitung und keine Wahlen. Dadurch haben die Leiter viel Macht, die immer wieder missbraucht wird.

- Das Leben der Zeugen Jehovas wird durch feste Regeln geordnet. Die Gemeinschaft wacht darüber, dass diese Regeln eingehalten werden. Wer es nicht tut, riskiert es, ausgeschlossen zu werden. Manche Menschen wünschen sich eine solche feste Ordnung. Sie führt aber dazu, dass es bei den Zeugen Jehovas viel Angst gibt, etwas falsch zu machen. - Man steht als Mitglied unter dem Druck, sich an die Regeln zu halten und viel für die Gemeinschaft zu arbeiten und zu missionieren. - Ein Zeuge Jehovas, der die Gemeinschaft verlässt, hat aus ihrer Sicht Jehova verraten. Das gilt besonders für die ehemaligen Zeugen Jehovas, die ausgeschlossen wurden. Die Gemeinschaft sagt, man solle den Kontakt mit ihnen auf das Nötigste beschränken. - Viele ehemalige Mitglieder haben sich organisiert, um kritisch über die Zeugen Jehovas zu informieren. Man findet ihre Informationen im Internet. In einigen Sprachen (zum Beispiel Deutsch und Englisch) gibt es Bücher über ihre Erfahrungen. - Zeugen Jehovas halten alle Menschen für ungläubig, die nicht zu ihnen gehören. Sie wollen in ihrer Umwelt missionieren, sonst aber möglichst wenig mit ihr zu tun haben. Im Beruf und in der Schule verhalten sie sich distanziert. Kinder und Jugendliche können unter dieser Abgrenzung sehr leiden. Wie soll man sich verhalten? Organisationen, die Erfahrung mit den Zeugen Jehovas haben, raten davon ab, Verbindung zu ihnen aufzunehmen oder Mitglied zu werden. Am besten ist es, höflich, aber bestimmt abzulehnen, wenn man auf Missionare der Zeugen Jehovas trifft. Es hat meist keinen Sinn, sich auf eine Diskussion mit ihnen einzulassen. Man muss wissen, dass die Zeugen Jehovas auf öffentlichen Straßen werben dürfen, wie alle anderen

Gemeinschaften auch. Sie dürfen aber nicht ohne Erlaubnis auf dem Gelände von Asylunterkünften oder Wohnheimen werben. Sie dürfen keine privaten Zimmer oder Wohnungen betreten, wenn man sie nicht einlädt. Sie dürfen nicht bei Kindern werben, wenn die Eltern es nicht erlauben. Wenn so etwas geschieht, streiten Sie nicht selbst mit den Missionaren. Reagieren Sie nicht aggressiv. Informieren Sie die Verantwortlichen für das Haus oder das Gelände. Diese können den Missionaren verbieten, sich dort aufzuhalten.

Herausgeber EZW in Kooperation mit der Konferenz der Diözesanverantwortlichen und Beauftragten für Weltanschauungsfragen in den römisch-katholischen Bistümern Deutschlands sowie der Konferenz der Landeskirchlichen Beauftragten für Sekten- und Weltanschauungsfragen in der EKD Autor Dr. Hansjörg Hemminger Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) Auguststraße 80 10117 Berlin Tel. (030) 2 83 95-211 Fax (030) 2 83 95-212 E-Mail: info@ezw-berlin.de www.ezw-berlin.de EZW-Spendenkonto Evangelische Bank eg BIC GENODEF1EK1 IBAN DE37 5206 0410 0106 4028 10