Risikoanalyse Armutsfalle Pflege. Hamburg, 10. Juli 2006



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Transkript:

Risikoanalyse Armutsfalle Pflege Hamburg, 10. Juli 2006

Die Pflegeversicherung ist die größte Zeitbombe unserer Sozialsysteme. Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen Professor für Finanzwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Armutsfalle Pflege 2

Überblick Die 7 Irrtümer in der Pflege Die Pflegerente vom Deutschen Ring Anhang Pflegekosten überfordern Rentner Vermögen wird durch Pflege schnell aufgezehrt Pflege wird zur Zeitbombe für Familien Details zur gesetzlichen Pflegeversicherung Armutsfalle Pflege 3

Die 7 Irrtümer in der Pflege Armutsfalle Pflege 4

Irrtum 1: Ich werde kein Pflegefall Die mittlere Lebenserwartung 1) von heute 50-Jährigen beträgt: für Männer 90,2 Jahre für Frauen 94,4 Jahren Von den über 85- bis 89-Jährigen sind 38 % pflegebedürftig 2) 24 % an Demenz erkrankt 3) Von den über 90-Jährigen sind sogar 61 % pflegebedürftig 2) 35 % an Demenz erkrankt 3) Quellen: 1) Versichertensterblichkeit lt. DAV 2004 R; 2) Statistisches Bundesamt; 3) Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.v. Armutsfalle Pflege 5

Irrtum 1: Ich werde kein Pflegefall Bereits ab 70 Jahren steigt das Pflegerisiko signifikant. So erhalten 28 % erstmalig zwischen 70 und 79 Jahren Pflege. in % 50 40 40,5 30 28,0 20 11,5 9,8 10 8,1 0,9 1,1 0 3-19 20-39 40-59 60-69 70-79 80-89 90-99 Quelle: Pflegefall-Schadenstudie 2006+ der Münchener Rück Alter in Jahren Alle Männer Frauen Armutsfalle Pflege 6

Irrtum 2: Wenn ich gepflegt werde, dann nur kurz Durchschnittlich länger als vier Jahre im Pflegeheim Die durchschnittliche Verweildauer in Pflegeheimen beträgt 52,6 Monate also mehr als vier Jahre. Frauen werden in der Regel länger gepflegt, Männer eher kürzer. Quelle: Forschungsbericht im Auftrag des Landtags von Nordrhein-Westfalen Armutsfalle Pflege 7

Irrtum 3: Ich werde von meiner Familie gepflegt Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen um rund 60 Prozent von 1,9 Mio. auf 3,1 Mio. steigen. Gleichzeitig nimmt die Zahl der 20- bis 64-Jährigen um 14 Prozent von 50,2 Mio. auf 43,1 Mio. ab. Die Folge: Familien werden nahezu doppelt so oft mit der Frage konfrontiert, ob sie einen Angehörigen pflegen können. Die Leistungsfähigkeit der Familien wird künftig also wesentlich stärker beansprucht als heute. Die wachsende Mobilität der Familien führt dazu, dass Eltern und ihre Kinder immer öfter nicht mehr an einem Ort leben und Frauen zudem häufiger berufstätig sind. Die Pflege innerhalb der eigenen Familie wird dadurch erheblich erschwert. Quelle: BMGS, Statistischer Bundesamt Armutsfalle Pflege 8

Irrtum 4: Die gesetzliche Pflegeversicherung ist sicher Gesetzliche Pflegeversicherung steht vor immenser Herausforderung Die demographische Entwicklung hat erhebliche Auswirkungen für die gesetzliche Pflegeversicherung: Der Anteil älterer Menschen steigt bis 2050 stark an. Damit steigt auch die Zahl der Menschen, die pflegebedürftig werden, sprunghaft an. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Berufstätigen, die in die gesetzliche Pflegeversicherung einzahlen. Schon heute ist die gesetzliche Pflegeversicherung defizitär. Entsprechend bedeutend ist die private Absicherung von finanziellen Risiken durch die Pflege. Armutsfalle Pflege 9

Irrtum 4: Die gesetzliche Pflegeversicherung ist sicher Veränderung der Altersstruktur bis 2050 2005 2050 4% 4% 5% 14% 68% 7% 6% 6% 80-100 75-80 70-74 65-69 60-64 55-59 1-55 54% 6% 6% 7% 7% 6% Quelle: Statistisches Bundesamt, 2005 Armutsfalle Pflege 10

Irrtum 4: Die gesetzliche Pflegeversicherung ist sicher Entwicklung der Ausgaben für die soziale Pflegeversicherung bis 2030 2030 66,0 Mrd. Euro 2003 16,5 Mrd. Euro 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Quelle: Prognose, Deutschland Report 2030 Armutsfalle Pflege 11

Irrtum 5: Die gesetzliche Pflegeversicherung kommt für alle Kosten auf Was Pflege kostet und wie viel die Pflegeversicherung zahlt: Übersicht über Pflegekosten bei professioneller Pflege zu Hause Pflegestufe I Pflegestufe II Pflegestufe III Monatliche Kosten für professionelle Pflege zu Hause 810 EUR 1.950 EUR 3.360 EUR Zuschuss der gesetzlichen Pflegeversicherung 384 EUR 921 EUR 1.432 EUR Versorgungslücke 426 EUR 1.029 EUR 1.928 EUR Quelle: Finanztest 4/2006 Armutsfalle Pflege 12

Irrtum 5: Die gesetzliche Pflegeversicherung kommt für alle Kosten auf Primärdiagnosen (in %) 50 40 37,0 Die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt nicht für Demenz! 30 30,9 21,5 20 10 0 Demenz 14,0 Zerebrovaskulare Erkrankungen 16,4 7,6 10,5 9,8 6,9 6,0 6,2 1,7 Arteriosklerose Osteoporose Krebs Herz Männer Frauen Quelle: Pflegefall-Schadenstudie 2006+ der Münchener Rück Armutsfalle Pflege 13

Irrtum 5: Die gesetzliche Pflegeversicherung kommt für alle Kosten auf Bei psychisch kranken Älteren, insbesondere den Alzheimer- Kranken, herrscht seit Jahren eine klare Unter- und Fehlversorgung. [...] Alt und chronisch psychisch krank ist das Schlimmste, was einem in unserer Gesellschaft widerfahren kann. Die Strukturen unseres Gesundheitssystems führen dazu, dass den Alzheimer-Kranken im Kampf um die finanziellen Ressourcen und die unterschiedlichen Zuständigkeiten die notwendige Diagnostik, Therapie und Pflege häufig vorenthalten wird. Prof. Dr. Hans Gutzmann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Krankenhaus Hedwigshöhe, Berlin Armutsfalle Pflege 14

Irrtum 6: Die Pflegekosten kann ich selber aus meinem Einkommen und dem vorhandenen Vermögen bezahlen Was Pflege wirklich kostet: Beispielrechnung für Pflegestufe III Dauer Kosten für ambulanten Pflegedienst Zuschuss Gesetzliche Pflegeversicherung Verbleibende Kosten 52,6 Monate 176.736 EUR 75.323 EUR 101.413 EUR Armutsfalle Pflege 15

Irrtum 6: Die Pflegekosten kann ich aus meinem Einkommen und Vermögen bezahlen Durchschnittliches Vermögen je Senior 2005: 140.000 EUR 120.000 EUR 100.000 EUR 80.000 EUR 60.000 EUR 40.000 EUR 20.000 EUR 0 EUR 70-74 75-79 80-84 85 u.ä. Alter Quelle: Berechnungen Deutscher Ring, Statistisches Bundesamt Armutsfalle Pflege 16

Irrtum 6: Die Pflegekosten kann ich aus meinem Einkommen und Vermögen bezahlen Pflegekosten machen Menschen zu Sozialhilfeempfängern 62% 38% 38 Prozent der vollstationären Pflegebedürftigen sind Sozialhilfeempfänger. Das Sozialamt greift auf nahe Angehörige zurück, um die Pflegekosten abzuwälzen. Quelle: Statistisches Bundesamt 2003 Armutsfalle Pflege 17

Irrtum 6: Beispiel Ermittlung des Elternunterhaltanspruchs Beispielhafte Summe, mit der sich ein Sohn ohne unterhaltspflichtige Kinder mit verdienender Ehefrau monatlich an den Pflegekosten seines Vaters beteiligen muss: Ein- und Ausgaben Unterhaltspflichtiger Ehefrau Familie insgesamt Netto-Gehalt 3.500 EUR 2.000 EUR Familieneinkommen 5.500 EUR Anteil an gemeinsamen Einkommen 64 % 36 % Grundselbstbehalt -1.400 EUR -1.050 EUR Wohnungswarmmiete 1.050 EUR Erhöhung des Selbstbehaltes (da Miete über 800 EUR) 250 EUR Familienselbstbehalt 2.700 EUR Einkommen minus Selbstbehalt 2.800 EUR Mindestselbstbehalt 2.700 EUR Plus die Hälfte des den Mindestselbstbehalt übersteigenden Einkommens 1.400 EUR Familienselbstbehalt insgesamt 4.100 EUR Davon je Gatte nach Einkommensanteil 2.609 EUR 1.490 EUR Elternunterhaltsanspruch (Freies Einkommen des Unterhaltspflichtigen) 890 EUR Quelle: Kanzlei Hauß & Nießalla, Gängige Sozialgerichtsrechtssprechung Armutsfalle Pflege 18

Irrtum 7: Männer und Frauen sind gleichermaßen vom finanziellen Pflegerisiko betroffen Leistungsempfänger der gesetzlichen Pflegeversicherung 2005 2,0 1,9 Mio. 1,5 1,0 1,3 Mio. 0,5 0,0 0,6 Mio. Imsgesamt Frauen Männer Frauen sind doppelt so häufig von der Pflege betroffen. Quelle: BMGS Armutsfalle Pflege 19

Irrtum 7: Männer und Frauen sind gleichermaßen vom finanziellen Pflegerisiko betroffen Frauen pflegen häufig den Ehepartner, aber nicht umgekehrt Pflegeleistungen werden vom Lebenspartner oder von der Familie übernommen; wenn dies nicht (mehr) möglich ist, besteht Bedarf an externer Pflege. 65 Prozent der Frauen über 75 Jahre leben allein (Quelle: Statistisches Bundesamt). Bei Seniorinnen besteht deutlich seltener die Möglichkeit der Pflege durch den Lebenspartner. Da Frauen eine längere Lebenserwartung als Männer haben und mit dem höheren Lebensalter eine höhere Pflegewahrscheinlichkeit einher geht, sind gerade Frauen überproportional vom Pflegerisiko betroffen. Armutsfalle Pflege 20

Irrtum 7: Männer und Frauen sind gleichermaßen vom finanziellen Pflegerisiko betroffen Frauen haben geringere Einkommen Das Einkommen von allein lebenden Seniorinnen liegt ca. 20 Prozent unter dem Einkommensniveau der Männer der gleichen Altersstufe (Quelle: Statistisches Bundesamt, s. Chart 38) Sie haben also das größere Risiko und zugleich einen kleineren Finanzrahmen zur Finanzierung der Pflege. Gerade für Frauen stellt sich daher die Frage, ob sie sich durch eine private Pflegerente gegen finanzielle Risiken durch die Pflege absichern. Armutsfalle Pflege 21

Die Pflegerente vom Deutschen Ring Armutsfalle Pflege 22

Die RingPflegeRente Kurzfassung Pflegerenten-Versicherung Speziell für Menschen in der zweiten Lebenshälfte entwickelt Marktführende, kundenfreundliche Pflegedefinition Leistungen Lebenslange Pflegerente bei Pflegebedürftigkeit Zusätzliche Einmalzahlung möglich Hilfeleistungen für Betroffene und deren Familien Auch bei Demenz (Modell Komfort) Steuerfrei Flexible Beitragszahlung Armutsfalle Pflege 23

Die RingPflegeRente Zielgruppe Speziell für Menschen in der zweiten Lebenshälfte: Von 40 Jahren bis 75 Jahren abschließbar Lebenslanger Versicherungsschutz Kein ordentliches Kündigungsrecht des Versicherers Seniorengerechte Aufnahmepolitik Stabile Beiträge Schutz vor Inflation und Kostensteigerungen (Erhöhung des Versicherungsschutzes ohne Mehrbeitrag durch Überschussbeteiligung und/oder Beitragsdynamik) Voller Leistungsumfang auch bei ambulanter Pflege zu Hause Armutsfalle Pflege 24

Die RingPflegeRente Pflegedefinition Marktführende, kundenfreundliche Definition des Pflegebegriffs: Pflege-Einstufung erfolgt nicht durch den (eher restriktiven) medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK), sondern durch den Hausarzt; dieser richtet sich bei der Einstufung nach international üblichen ADL s (Activities of daily living). Zusätzlich: Leistungsgarantie bei vorliegender Pflegebedürftigkeit (Pflegestufen II bzw. III) in der Gesetzlichen Pflegeversicherung (GPV). Pflegebedürftigkeit infolge Demenz ist im Modell Komfort mitversichert (Lücke in der GPV). Armutsfalle Pflege 25

Die RingPflegeRente Flexible Beitragszahlung Verschiedene Arten der Beitragszahlung sind wählbar Lebenslang Bis zu einem gewünschten Alter (z.b. 65 oder 85 Jahre) Einmalbeitrag Beitragszahlungspflicht entfällt bei Pflegebedürftigkeit Bei Einmalbeiträgen anteilige Beitragsrückgewähr im Todesfall Beitragsdynamik ohne erneute Gesundheitsprüfung bis 65 Jahre möglich Beitragspausen möglich Beitragsfreistellung möglich Armutsfalle Pflege 26

Die RingPflegeRente Beitragsbeispiele Monatsbeitrag Aufnahmealter 50 Jahre, Pflegerente 1.000 EUR* monatlich Modell Elementar Mann: Monatsbeitrag 21,56 EUR Frau: Monatsbeitrag 36,65 EUR Modell Komfort Mann: Monatsbeitrag 40,42 EUR Frau: Monatsbeitrag 61,06 EUR *Versicherte Pflegerente 770 EUR plus nicht garantierte Überschussbeteiligung 30% ExtraRente Armutsfalle Pflege 27

Die RingPflegeRente Beitragsbeispiele Einmalbeitrag Aufnahmealter 60 Jahre, Pflegerente 1.000 EUR* monatlich Modell Elementar Mann: Einmalbeitrag 6.941 EUR Frau: Einmalbeitrag 12.353 EUR Modell Komfort Mann: Einmalbeitrag 12.171 EUR Frau: Einmalbeitrag 18.646 EUR *Versicherte Pflegerente 770 EUR plus nicht garantierte Überschussbeteiligung 30% ExtraRente Armutsfalle Pflege 28

Hintergrund Pflegedefinition über Hilfebedarf bei Alltagsroutinen ADLs Einstufung erfolgt nach dem Hilfebedarf bei ADLs (Activities-of-daily-living) Fortbewegen in der Wohnung An- und Auskleiden Einnehmen von Mahlzeiten und Getränken Waschen, Kämmen, Rasieren Baden und Duschen Verrichten der Notdurft Armutsfalle Pflege 29

Details zu den gesetzlichen Pflegestufen Pflegestufe I Erheblich Pflegebedürftige benötigen bei Körperpflege, Essen, Aufstehen oder der Fortbewegung mindestens einmal am Tag Hilfe (Grundpflege). Zusätzlich braucht er mehrmals pro Woche Hilfe im Haushalt. Zusammen beträgt der Hilfebedarf 90 Minuten pro Tag, davon mindestens 45 Minuten Grundpflege. Pflegestufe II Schwerpflegebedürftige brauchen mindestens dreimal pro Tag Grundpflege und mehrmals pro Woche Haushaltshilfe. Zusammen beträgt der Bedarf drei Stunden pro Tag, davon mindestens zwei Stunden Grundpflege. Pflegestufe III Schwerstpflegebedürftige Jemand braucht täglich rund um die Uhr Hilfe, insgesamt mindestens fünf Stunden pro Tag. Auf die Grundpflege entfallen mindestens vier Stunden. Armutsfalle Pflege 30