Burkard Michel. Bild und Habitus

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Transkript:

Burkard Michel Bild und Habitus

Burkard Michel Bild und Habitus Sinnbildungsprozesse bei der Rezeption von Fotografien

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar... 1. Auflage April 2006 Alle Rechte vorbehalten VS Verlag für Sozialwissenschaften GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2006 Lektorat: Monika Mülhausen / Nadine Kinne Der VS Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: MercedesDruck, Berlin Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN-10 3-531-14293-3 ISBN-13 978-3-531-14293-7

Danksagung Diese Arbeit entstand im Rahmen des Bildwissenschaftlichen Kolloquiums an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg mit finanzieller Förderung des Landes Sachsen-Anhalt. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich. Ganz besonderer Dank gilt dem Betreuer der Arbeit Prof. Dr. Jürgen Wittpoth, sowie Prof. Dr. Burkhard Schäffer, der mich in die Dokumentarische Methode und das Gruppendiskussionsverfahren einführte. Für Ihre vielfältige Beratung und Unterstützung möchte ich auch Prof. Dr. Ralf Bohnsack, Prof. Dr. Jürgen Straub, Prof. Dr. Gerhard Riemann und Prof. Dr. Winfried Marotzki ganz herzlich danken. Besonders danken möchte ich schließlich auch den Teilnehmern der Gruppendiskussionen ohne sie wäre diese Arbeit nicht möglich gewesen.

Inhalt 1. Problemhintergrund und theoretischer Bezugsrahmen... 11 1.1 Problemstellung... 11 1.1.1 Der Sinn des Bildes und die Aktivität der Rezipierenden... 18 1.1.2 Die Interaktion von Bild und Rezipierenden im Focus der Rezeptionsforschung... 23 1.1.2.1 Beiträge der Literaturwissenschaft... 26 1.1.2.2 Beiträge der Kommunikationswissenschaft... 33 1.1.3 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit... 43 1.2 Das Bild: Anschauliche Evidenz und polyseme Textualität... 46 1.2.1 Die abbildliche Ebene: Das Bild als Ersatzreiz... 47 1.2.1.1 Bild- vs. Wirklichkeitswahrnehmung... 48 1.2.1.2 Bild vs. Sprache... 55 1.2.2 Die sinnbildliche Ebene: Das Bild als Text... 64 1.2.2.1 Ikonische Gliederung... 69 1.2.2.2 Dimensionen der Offenheit... 76 1.2.3 Fazit... 93 1.3 Die Rezipierenden: Der Habitus als sozialisierte Subjektivität... 96 1.3.1 Der Habitus als praktischer Sinn... 98 1.3.1.1 Präreflexivität... 99 1.3.1.2 Geschichtlichkeit und Körperlichkeit... 103 1.3.1.3 Homologie, Kollektivität und Distinktion... 105 1.3.2 Die Genese des Habitus... 109 1.3.2.1 Die Kapitalstruktur als Basis des Habitus... 110 1.3.2.2 Die Erlebnisaufschichtung als Basis des Habitus... 113 1.3.2.3 Der Habitus als akkumulierte Erfahrung... 116 1.3.3 Der Habitus als modus recipiendi... 121 1.3.3.1 Der Habitus als Erwartungshorizont (model of the world)... 128 1.3.3.2 Der Habitus als System von Schemata (model for acting)... 133

8 Inhalt 1.3.4 Fazit... 139 1.4 Der Sinn: Interaktionsprodukt von Bild und Rezipierenden... 143 1.4.1 Achsen der Interaktion von Bild und Rezipierenden... 144 1.4.1.1. Vertikale Achse: Ebenen des Sinns im Ikonokraphie/ Ikonologie-Modell... 147 1.4.1.2 Horizontale Achse: Der Sinn als Bezugsgröße... 151 1.4.2 Rezeptionstheoretische Aspekte des Ikonographie/Ikonologie- Modells... 157 1.4.2.1 Die subjektiven Quellen der Interpretation... 157 1.4.2.2 Die kategoriale Differenz von Vor-/Ikonographie und Ikonologie... 160 1.4.3 Rezeptionstheoretische Erweiterung des Ikonographie/ Ikonologie-Modells... 171 1.4.3.1 Wechsel des ikonologischen Bezugshorizonts... 171 1.4.3.2 Wissenssoziologische Aspekte des Ikonographie/ Ikonologie-Modells... 176 1.4.4 Fazit... 188 2. Empirische Fallrekonstruktionen... 191 2.1 Methodologie und Methode... 192 2.1.1 Gruppendiskussionsverfahren... 193 2.1.1.1 Zugang zum konjunktiven Erfahrungsraum... 194 2.1.1.2 Stellenwert und Formalstruktur der Sinngehalte... 195 2.1.2 Dokumentarische Methode... 198 2.1.2.1 Genetische Perspektive... 198 2.1.2.2 Der Habitus als Basis ikonologischer Sinnbildung... 199 2.1.2.3 Verstehen vs. Interpretieren... 200 2.1.2.4 Sinngenese, Soziogenese und Kausalgenese... 201 2.1.2.5 Komparative Analyse... 202 2.1.2.6 Abduktiver Schluss... 204 2.1.2.7 Standortgebundenheit der Interpretation und Reflexion 205 2.1.3 Forschungspraxis... 207 2.1.3.1 Auswahl der Bilder... 207 2.1.3.2 Auswahl der Gruppen... 209 2.1.3.3 Auswahl der Fälle... 214 2.1.3.4 Interaktionen und Transformationen... 215

Inhalt 9 2.2 Rezeption eines syntagmatisch offenen Bildes... 222 2.2.1 Komparative Analyse der Einstiegssequenzen... 223 2.2.1.1 Einstiegssequenz der Gruppe AH... 224 2.2.1.2 Einstiegssequenz der Gruppe SA... 229 2.2.1.3 Einstiegssequenz der Gruppe ND... 239 2.2.1.4 Resümee und Ausblick... 246 2.2.2 Detailanalyse gruppenspezifischer Besonderheiten... 247 2.2.2.1 Syntagmatische Offenheit: Rezeption der Leerstelle... 248 2.2.2.2 Generierung einer untersuchungsleitenden Fragestellung... 252 2.2.3 Interaktion von Gruppe ND und Bild Shantytown... 253 2.2.3.1 Bildorientierte Sinnbildungsphase... 254 2.2.3.2 Gruppenorientierte Sinnbildungsphase... 265 2.2.4 Resümee... 293 2.2.4.1 Orientierungsmuster der Gruppe ND... 294 2.2.4.2 Bild Shantytown in der Perspektive der Gruppe ND. 302 2.3 Rezeption eines syntagmatisch geschlossenen Bildes.... 306 2.3.1 Komparative Analyse der Einstiegssequenzen... 307 2.3.1.1 Einstiegssequenz der Gruppe AH... 307 2.3.1.2 Einstiegssequenz der Gruppe SA... 314 2.3.1.3 Einstiegssequenz der Gruppe ND... 323 2.3.1.4 Resümee und Ausblick... 336 2.3.2 Rekonstruktion von Vergleichshorizonten... 339 2.3.2.1 Gruppe AH: Heile Welt als impliziter ikonologischer Sinn... 339 2.3.2.2 Gruppe SA: Heile Welt als reflexive Unterstellung... 343 2.3.3 Konfrontation der Vergleichshorizonte mit der Sinnbildung von Gruppe ND... 353 2.3.3.1 Heile Welt als impliziter Gegenstandshorizont... 355 2.3.3.2 Fremdbestimmtheit als Erlebnishintergrund... 365 2.3.3.3 Posieren für s Familienalbum kontrastiver Vergleich mit Gruppe AH... 371 2.3.4 Resümee... 376 2.3.4.1 Orientierungsmuster der Gruppe ND... 377 2.3.4.2 Bild Familie in der Perspektive der Gruppe ND... 385

10 Inhalt 3. Fazit und Ausblick: Praxeologische Rezeptionsforschung... 393 4. Literatur... 401 Anhang: Transkriptionsregeln... 415