Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover. Geschäftsbericht 2012. Finanzgruppe

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Transkript:

Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover Geschäftsbericht 2012 Finanzgruppe

GESCHÄFTSBERICHT 2012 Wir. In der LBS Nord.

DER VORSTAND Dr. Rüdiger Kamp Jan Putfarken Ralf Gebler 4

GESCHÄFTSBERICHT 2012 Zurück in die (Wohn-)Zukunft Kaum eine andere Geldanlage ist derzeit so beliebt wie die eigene Immobilie. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten bietet sie finanzielle Sicherheit und Wertbeständigkeit. Hinzu kommen zahlreiche emotionale Gründe: Die eigenen vier Wände schaffen Unabhängigkeit, Freiräume zum Leben und Unser Bauspar-Neugeschäft kann sich ebenfalls sehen lassen. Mit einem Volumen von 3,8 Milliarden Euro und rund 166.000 Verträgen erreichte es sogar fast wieder das hohe Vorjahresniveau. Damit bleiben wir in unserem Geschäftsgebiet unangefochtener Marktführer. sind eine private Altersvorsorge, die man sofort genießen kann. Einen starken Trend zum Wohneigentum gab es insbesondere Durch Wohneigentum Werte aufbauen und erhalten das ist auch die Kernidee des Bausparens. Wir in der LBS Nord unterstützen unsere Kunden dabei, den Traum von der eigenen Immobilie zu verwirklichen. Eine Idee, die auf Altbewährtes zurückgreift und dabei alles andere als spießig ist denn sie eröffnet den Weg in die (Wohn-)Zukunft. Starker Zuwachs im Kreditgeschäft Der Immobilienboom hat unserem Unternehmen 2012 einen starken Zuwachs im Kreditgeschäft beschert. Das galt vor allem für Bauherren und Käufer, die ihr Vorhaben mit unserer Hilfe unverzüglich umsetzen wollten: Allein im Bereich Vor- und Zwischenfinanzierungen bewilligten wir eine Darlehenssumme in den Städten. Denn das niedrige Zinsniveau erleichtert weiterhin die Finanzierung. Von den günstigen Rahmenbedingungen für Käufer profitierte auch unsere LBS Immobilien GmbH Berlin - Hannover. Sie vermittelte deutlich mehr Häuser und Wohnungen und steigerte ihren Umsatz um rund 15 Prozent. Unsere Qualitätsoffensive Das Jahr 2012 stand bei uns ganz im Zeichen einer umfassenden Qualitätsoffensive. So haben wir den Schwerpunkt auf höhere Bausparsummen und auf mehr Finanzierertarife gelegt. Mit Erfolg: Immer mehr Kunden sparen gezielt auf eine Immobilienfinanzierung hin, so dass die durchschnittliche Bausparsumme bei den Neuabschlüssen weiter gestiegen ist. von 560,9 Millionen Euro und damit rund ein Drittel mehr als im Vorjahr. 5

DER VORSTAND Einen weiteren Baustein unserer Qualitätsoffensive bilden die Wohn-Riester-Tarife. Bei den Riester-geförderten Bausparverträgen haben wir ausgezeichnete Argumente auf unserer Seite. Denn Kunden können so bei einer Immobilienfinanzierung oftmals mehrere zehntausend Euro einsparen. Das überzeugt: Wohn-Riester-Verträge machen bereits zehn Prozent unseres neu abgeschlossenen Vertragsvolumens aus. Partnerschaft zahlt sich aus In unserem Geschäftsgebiet Berlin und Niedersachsen arbeiten wir eng mit unseren Partnern der Sparkassen-Finanzgruppe zusammen. Neben Bausparen, Finanzieren und Immobilienvermittlung können wir unseren Kunden dadurch eine große Bandbreite an Finanzdienstleistungen bieten von der Vermögensbildung über Versicherungen bis zur Altersvorsorge. Somit ergänzen sich die Kompetenzen in unserem Verbund in idealer Weise. Während sich die Sparkassen beispielsweise auf das kurzfristige Kreditgeschäft konzentrieren, sind wir der Ansprechpartner für längerfristige Darlehen. In allen unseren Kundengesprächen legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Beratungsqualität. Ausgangspunkt ist stets eine sorgfältige Bedarfsanalyse, um die Wünsche und Ziele unserer Kunden zu ermitteln und mit ihren Möglichkeiten in Einklang zu bringen. Von der Stiftung Warentest sind wir im Jahr 2012 für unsere Beratungsleistung mit dem Prädikat gut ausgezeichnet worden. Damit zählen wir zu den vier besten Bausparkassen in ganz Deutschland. Für das Bauspargeschäft sind unsere Verbundpartner ein entscheidender Erfolgsgarant: Rund drei Viertel aller neu abgeschlossenen LBS-Bausparverträge haben sie im Jahr 2012 Um die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens zu sichern, investieren wir intensiv in die Personalentwicklung und die kontinuierliche Weiterqualifizierung von Führungskräften. So haben wir etwa ein Traineeprogramm für Hochschulabsolventen gestartet. Darüber gibt es bei uns ein Netzwerk für vermittelt in eigener Regie oder in Zusammenarbeit mit unserem Außendienst. Im Gegenzug konnten wir wohnwirtschaftliche Finanzierungen in Höhe von 166,6 Millionen Euro sowie zahlreiche weitere Produkte für unsere Verbundpartner abschließen. Wir danken unseren Verbundpartnern für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. junge Nachwuchskräfte sowie ein Mentoringsystem. Eine eigene Ausbildung für Bankkaufleute bieten wir in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Hannover bereits seit vier Jahren an. 6

GESCHÄFTSBERICHT 2012 Mit Bausparen auf Zukunft setzen Für die Zukunft sehen wir uns gut aufgestellt. Wir sind zu- versichtlich, dass wir mit einem Produkt, das unseren Kunden zukunftsweisende Geschäftsfeld sind wir mit unseren zinsgünstigen Finanzierungen und Sonderkreditprogrammen bestens vorbereitet. Sicherheit und Perspektiven bietet, unsere Marktführerschaft weiter ausbauen können. Denn Bausparen genießt unverändert einen ausgezeichneten Ruf. Aktuelle Umfragen zeigen, dass für zwei Drittel der Bevölkerung die Vorzüge des Bausparvertrags von hoher Bedeutung sind. Allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir für ihren Einsatz und ihre hohe Leistungsbereitschaft. Ihr Engagement hat maßgeblich zum Erfolg des Jahres 2012 und zur Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens beigetragen. Wir sind davon überzeugt, dass wir gemeinsam die kommenden Der Erwerb der eigenen Immobilie hat heutzutage einen Herausforderungen erfolgreich meistern werden. unverändert hohen Stellenwert. Die eigenen vier Wände sind beliebt als Altersvorsorge und Kapitalanlage. Von der Mehrheit der Bevölkerung werden sie als beste Möglichkeit zur Absicherung im Ruhestand gesehen. Dieser Trend wird sich durch die Wir. In der LBS Nord. Der Vorstand geplanten Verbesserungen der staatlichen Wohn-Riester-Förderung noch verstärken. Hinzu kommt, dass Bausparen nicht nur der erste Schritt zum Wohneigentum ist, sondern auch für die Finanzierung von Modernisierungen. Die angestrebte Energiewende fördert ein wachsendes Bewusstsein insbesondere für die energetische Gebäudesanierung. Diese Botschaft ist bei unseren Kunden angekommen: Bei steigenden Energiepreisen Kosten sparen, aber auch Wertsteigerung und Werterhalt sowie eine Erhöhung des Wohnkomforts spielen für sie eine wichtige Rolle. Auf dieses 7

ÜBERSICHT Inhalt Zurück in die (Wohn-)Zukunft... 5 Wir. Aktiv in der Bürgerstiftung... 9 Wir. Im Verbund für zukunftsgerechtes Wohnen... 11 Lagebericht... 12 Bericht des Aufsichtsrates... 26 Bericht der Trägerversammlung... 27 Jahresabschluss... 28 Organe und Gremien... 41 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers... 46 Anlage: Bausparspezifische Angaben... 47 Rund um die LBS... 54 Impressum... 58 8

Wir. Aktiv in der Bürgerstiftung GESCHÄFTSBERICHT 2012 Wir. Aktiv in der Bürgerstiftung. Stiftungsratsvorsitzender Dr. Wolf-Rüdiger Reinicke (l.) von der Bürgerstiftung Hannover e. V. und Dr. Rüdiger Kamp. Herr Dr. Reinicke, seit wann gibt es die Bürgerstiftung Hannover und was hat sie sich zum Ziel gesetzt? Dr. Reinicke: Die Bürgerstiftung Hannover wurde 1997 ins Leben gerufen, um Bürgern und Unternehmen die Chance zu geben, in ihrer Stadt und Region Eigeninitiative und Mitverantwortung zu zeigen. Es geht uns insbesondere darum, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und vorrangig der jungen Generation zu Selbstvertrauen und Zukunftsperspektiven zu verhelfen. Aber auch zur Steigerung der Lebensqualität älterer Menschen Wie sieht das Engagement der LBS Nord für die Bürgerstiftung aus? Dr. Reinicke: Die LBS ist bereits seit Gründung der Bürgerstiftung im Stiftungsrat aktiv, war schon häufig Gastgeber bei Veranstaltungen und ist seit 2010 offiziell Pate. Pate können Unternehmen, Kanzleien, Praxen oder Privatpersonen sein, denen ein lebendiges Hannover besonders am Herzen liegt. Die Paten leisten einen jährlichen Beitrag, und jeder Pate erhält eine Urkunde, die seinen Einsatz dokumentiert. beizutragen ist uns ein wichtiges Anliegen. Förderschwerpunkt sind zahlreiche Projekte aus den Bereichen Jugend, Kultur und Soziales. Ein besonderer Fokus liegt auf der Integration von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Verhältnissen, mit Migrationshintergrund oder Behinderung. Für ein lebendiges Miteinander dient auch der Die Beiträge der Paten sind ja nicht zweckgebunden, aber von der Unterstützung der LBS wurden unter anderem der Kindertreffpunkt butze 22 in Bemerode, der Kinderzirkus Sahlino oder um das andere Ende des Spektrums zu nennen die Aktion Senioren in Not gefördert. Hannoversche Bürger-Brunch, den wir alle zwei Jahre rund um die Marktkirche veranstalten. 9

wir. ÜBERSICHT ENGAGIEREN UNS Zahlen 2012 Neuabschlüsse (netto) Bausparsumme in Mrd. Euro... 3,6 Anzahl der Verträge... 155.248 Marktanteil Neugeschäft Niedersachsen... 42,8% Berlin... 24,2% Vertragsbestand Bausparsumme in Mrd. Euro... 29,9 Anzahl der Verträge... 1.373.248 Zahl der Bausparer... 1.129.552 Mitfinanzierte Objekte... 28.769 Geldeingang in Mrd. Euro... 1,6 Zuteilungen -netto- Bausparsumme in Mrd. Euro... 1,1 Anzahl der Verträge... 52.032 Geldausgang in Mrd. Euro... 1,5 Bilanzsumme in Mrd. Euro... 7,9 10

Wir. Im Verbund für zukunftsgerechtes Wohnen GESCHÄFTSBERICHT 2012 Wir. Im Verbund für zukunftsgerechtes Wohnen. LBS-Verbandsdirektor Dr. Hartwig Hamm (r.) und Dr. Rüdiger Kamp bei der Präsentation der empirica-studie. Als Bausparkasse der Sparkassen bringen wir zusammen mit unseren Verbundpartnern nicht nur die meisten Menschen in form im Alter, sei es mit Freunden oder Gleichgesinnten, generationenübergreifend oder im Familienverband. die eigenen vier Wände. Im Verbund setzen wir auch wichtige Impulse für zukunftsgerechtes Wohnen. Zum Beispiel durch Analysen, die regionale Aspekte des Wohnungsmarktes aufgreifen. Sie sollen Akteure aus Politik und Wohnungswirtschaft zur Diskussion anregen und dazu beitragen, Ideen und Lösungen zu entwickeln. Gemeinsam mit der Berliner Sparkasse haben wir 2012 beim Wirtschaftsforschungsinstitut empirica eine Studie zum generationenübergreifenden Wohnen in Berlin in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse wurden im Herbst auf einer Pressekonferenz und anschließender Gesprächsrunde vorgestellt. Bei der Präsentation der Studie wurde vor allem eines deutlich: Die meisten älteren Menschen möchten so lange wie möglich selbstbestimmt und eigenverantwortlich leben. Rund zwei Drittel bevorzugen eine gemeinschaftliche Wohn- Für die Mieterstadt Berlin ist das Wohnen der Generationen über 50 ein besonders aktuelles Thema. Bei einer Wohneigentumsquote von derzeit knapp 14 Prozent wurde in Berlin relativ wenig Vermögen in Form von selbst genutztem Wohneigentum aufgebaut. Deshalb sind vor allem die Wohnungsunternehmen gefordert, für ältere Menschen bezahlbare und dennoch altersgerechte Wohnangebote zu entwickeln. Wie unsere Untersuchung zeigt, sind gemeinschaftliche Wohnformen in Berlin bereits auf dem Vormarsch. Mit 140 Baugemeinschaften und Wohnprojekten ist die Hauptstadt in Deutschland Spitzenreiter. Dennoch ist gesellschaftliches Engagement von Politik und Wohnungswirtschaft weiter nötig. Unsere gemeinsame Studie konnte hierfür überzeugende Argumente liefern. 11

Lagebericht Lagebericht. I. Rahmenbedingungen A) Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung Die Dynamik der deutschen Wirtschaft hat sich im Verlauf des Jahres 2012 merklich abgekühlt. Während in den ersten drei Quartalen noch positive Wachstumsraten verzeichnet werden konnten, kam es zum Ende des Jahres, bedingt insbesondere durch eine Zurückhaltung bei den Investitionen, zu einer Eintrübung der Konjunktur. Damit konnte sich Deutschland mit einer preisbereinigten Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von 0,7 % den Auswirkungen der Krise in vielen europäischen Staaten nicht entziehen. Stabilisierend auf die deutsche Binnenkonjunktur wirkte sich wie bereits im Vorjahr die Zunahme des privaten Konsums (+0,8 %) aus. Die staatlichen Konsumausgaben wuchsen um moderate 1,0 %. In Verbindung mit dem durch das sehr niedrige Zinsniveau günstigen Finanzierungsumfeld für die öffentliche Hand ergab sich 2012 erstmals seit 2007 wieder ein Finanzierungsüberschuss des Staates. Mit Ausnahme des Wachstums beim privaten Konsum spiegelt die gesamte wirtschaftliche Entwicklung 2012 die Folgen der Euro-Staaten-Krise wider. Nachdem diese im Frühjahr mit der Durchführung des freiwilligen griechischen Schuldenschnittes einen neuen Höhepunkt erreichte, gelang es der Politik und der EZB im weiteren Verlauf des Jahres, die Märkte zu beruhigen. Alleine die Ankündigung der EZB, bei Bedarf in unbegrenztem Umfang Staatsanleihen betroffener Staaten anzukaufen, führte zu einer deutlichen Verbesserung des Kapitalmarktzuganges für Italien und Spanien. Ebenfalls krisendämpfend wirken soll die bereits Anfang Juli vom EZB-Rat beschlossene Senkung der Leitzinsen auf einen historischen Tiefststand. Jedoch bleiben spürbare Erfolge der von betroffenen Staaten eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und zur Reduzierung der überbordenden Staatsverschuldung noch aus. Hohe negative Leistungsbilanzsalden, Arbeitslosenquoten auf Rekordniveau und teilweise massive Schrumpfungen der Realwirtschaft waren 2012 prägend für die wirtschaftliche Situation in weiten Teilen Europas. Demgegenüber blieb die deutsche Preissteigerungsrate mit 2,0 % auf einem Niveau, das noch zu keinen akuten Inflationssorgen Anlass gibt. B) Immobilienmarkt Der Immobilienmarkt in Deutschland entwickelte sich im abgelaufenen Jahr weiter sehr positiv. Ein für Kreditnehmer sehr günstiges Zinsniveau trug ebenso dazu bei, wie die anhaltend hohe Beliebtheit der Immobilie als Baustein der privaten Altersvorsorge. Auch 2012 profitierten Immobilien durch die von der Staatsschuldenkrise geschürten Inflationsängste. Anhaltspunkte für Befürchtungen, dass die Flucht in Betongold zum Entstehen einer Immobilienblase auf breiter Front in Deutschland führen könnte, bestehen derzeit nicht. Allerdings weisen die Immobilienpreise in deutschen Ballungsgebieten teilweise deutliche Preissteigerungsraten auf. In diesem Kontext stieg die Zahl der Baugenehmigungen in Niedersachsen deutlich an. Während sich beim Geschosswohnungsbau eine Zunahme um 62 % ergab, lag die Anzahl der Genehmigungen bei Ein- und Zweifamilienhäusern um 9 % über dem Vorjahreswert. Die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser 12

GESCHÄFTSBERICHT 2012 stiegen um 8,3 %, die für Eigentumswohnungen um 6,0 %. II. Neugeschäft In Berlin stieg die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnimmobilien ebenfalls deutlich. Während die Genehmigungen im Geschosswohnungsbau um 42 % zunahmen, ergab sich bei Ein- und Zweifamilienhäusern ein leichter Rückgang um 5 %. Die Immobilienpreise in Berlin entwickelten sich ähnlich wie in Niedersachsen. Für Ein- und Zweifamilienhäuser war ein Preisanstieg um 9,0 % und für Eigentumswohnungen von 7,2 % zu verzeichnen. C) Private Haushalte Die privaten Haushalte profitierten im Verlauf des Jahres 2012 von der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Mit rd. 41,5 Millionen waren über 400.000 Personen mehr als im Vorjahr erwerbstätig. Gleichzeitig sank im Jahresdurchschnitt die Zahl der Arbeitslosen auf 2,34 Millionen; dies bedeutet, dass sich die Zahl der Erwerbslosen seit Mitte des letzten Jahrzehnts nahezu halbiert hat. In diesem positiven Arbeitsmarktumfeld profitierten viele Arbeitnehmer von deutlichen Lohnsteigerungen. Die aktuell hohe Arbeitsplatzsicherheit verbunden mit der positiven Einkommensentwicklung trug zum guten Konsumklima der privaten Haushalte bei. Das Vertrauen in die eigene Zukunft kam dabei auch in einer leicht rückläufigen Sparquote zum Ausdruck. Diese liegt aber immer noch bei über 10 % und damit weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Die LBS Nord schloss im abgelaufenen Jahr 166.219 Verträge neu ab. Die Bausparsumme dieser Verträge lag dabei mit 3,8 Milliarden Euro annährend auf dem Niveau des Vorjahres. Erfreulich verlief ebenfalls das LBS-WohnRiester-Neugeschäft. Nachdem die Regelungen zum Eigenheimrentengesetz vor vier Jahren verabschiedet wurden, lag der Anteil der einkommensunabhängig geförderten Neuverträge erneut bei rund 10 % des Bausparsummenneugeschäfts. Die durchschnittliche Bausparsumme der neu abgeschlossenen Verträge lag in diesem Segment bei 32.839 Euro. Dieses Ergebnis ist Ausdruck der besonderen Attraktivität und Bedeutung der riesterfinanzierten Immobilie zur Altersvorsorge. Die LBS Nord ist mit ihrem hohen Neugeschäftsmarktanteil von 43 % in Niedersachsen und von 24 % in Berlin weiter unangefochtener Marktführer in ihrem Geschäftsgebiet. Per 31. Dezember 2012 verfügte sie über einen Bestand von 1.373.248 Verträgen mit einer Bausparsumme von insgesamt 29,9 Milliarden Euro. Der LBS Nord gelang es, ihr Finanzierungsvolumen im abgelaufenen Jahr deutlich zu steigern. So erhöhten sich die Darlehenszusagen im außerkollektiven Bereich um 138,8 Millionen Euro auf 560,9 Millionen Euro. Aufgrund der Marktzinsentwicklung reduzierte sich 2012 die Summe der zugesagten Bauspardarlehen um 52,8 Millionen Euro auf 134,1 Millionen Euro. Im Ergebnis konnte mit Gesamtdarlehensbewilligungen von 13

LAGEBERICHT Entwicklung des Zinsergebnisses In Mio. Euro 2012 2011 2010 2009 Zinserträge aus Baudarlehen 192,0 206,1 222,0 240,5 Zinserträge aus Geldanlagen 106,2 110,3 92,5 99,0 Erträge aus Wertpapierspezialfonds 6,8 16,6 15,5 10,2 Erträge aus Gewinnabführungen 1,3 0,9 0,9 0,8 Zinsaufwendungen für Bauspareinlagen 124,5 127,5 131,4 131,8 Sonstige Zinsaufwendungen 50,5 56,9 56,4 73,5 Zinsüberschuss 1) 131,3 149,5 143,1 145,2 1) einschließlich der Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren (Fonds) 695,0 Millionen Euro jedoch ein im Vergleich zum Vorjahr um 14 % gestiegenes Aktivneugeschäft verzeichnet werden. Es ist weiterhin das Ziel, die Marktkompetenz kontinuierlich auszubauen und die Kunden bei ihren Erwerbs- und Bauvorhaben als Dienstleister rund um die Immobilie zu unterstützen. In den Geschäftsgebieten Niedersachsen und Berlin arbeitet die LBS Nord gemeinsam mit ihren Partnern im S-Finanzverbund sowie dem eigenen Außendienst an der nachhaltigen Erreichung dieser Ziele. Neben LBS-Bausparverträgen und Finanzierungen vermarktet der eigene Außendienst auch ausgewählte Angebote der Verbundpartner. Iii. ertragslage Den größten Einfluss auf die Ertragslage der LBS Nord als Bausparkasse hat die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen. Hier waren im abgelaufenen Jahr in Folge der Euro-Staaten-Krise historische Tiefststände zu verzeichnen. In Folge des anhaltenden Niedrigzinsniveaus musste die LBS Nord einen Rückgang ihres Zinsüberschusses um 12,3 % auf 131,3 Millionen Euro verzeichnen. Sinkende Zinserträge aus Baudarlehen und Geldanlagen konnten dabei durch rückläufige Zinsaufwendungen für Bauspareinlagen und andere Fremdmittel nur zum Teil kompensiert werden. 14

GESCHÄFTSBERICHT 2012 Entwicklung der Ertragslage In Mio. Euro 2012 2011 2010 2009 Zinsüberschuss 1) 131,3 149,5 143,1 145,2 Provisionsergebnis -21,7-21,9-11,5-9,2 Verwaltungsaufwand 2) 88,9 88,9 91,8 98,0 Abschreibungen, Wertberichtigungen 3) + 8,5-12,7-12,4-7,1 Ertragsteuern 12,0 6,8 7,3 14,6 Ergebnis nach Steuern 14,9 14,7 14,5 18,5 Veränderung von Vorsorgereserven 4) 14,9 14,7 0,9 3,0 Jahresüberschuss 0 0 13,6 15,5 1) Einschließlich der Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren (Fonds) 2) Allgemeine Verwaltungsaufwendungen und Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 3) Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft und Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 4) Veränderung der Vorsorgereserven gem. 340f HGB und 340g HGB. Das Provisionsergebnis von minus 21,7 Millionen Euro liegt auf dem Niveau des Vorjahres und spiegelt damit das insgesamt erfreuliche Bauspar- und Finanzierungsneugeschäft des Jahres 2012 wider. Die LBS Nord hat auch in 2012 ein konsequentes Kostenmanagement in allen Bereichen verfolgt. So gelang es trotz allgemeiner Preissteigerungen den Verwaltungsaufwand mit 88,9 Millionen Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Im kleinteiligen, vor allem grundpfandrechtlich abgesicherten Kundenkreditgeschäft blieben die Kreditausfälle auch aufgrund der sorgfältigen Bonitäts- und Beleihungsprüfungen weiterhin deutlich unter dem allgemeinen Niveau der Kreditwirtschaft. Die LBS Nord profitierte ebenfalls von Kurserholungen durch Bewertungs- und Veräußerungsgewinne in ihrem Wertpapierbestand. Die Entwicklung an den Kapitalmärkten war im Verlauf des Jahres von einem anhaltenden Rückgang des allgemeinen Zinsniveaus geprägt. Die in den Vorjahren in Folge der Staatsschulden-Krise ausgeweiteten Zinsaufschläge stiegen im Verlauf des Jahres 2012 zunächst wieder an, reduzierten sich aber zum Jahresende 2012. 15

LAGEBERICHT Die LBS Nord schloss das Geschäftsjahr erfolgreich mit einem Ergebnis nach Steuern in Höhe von 14,9 Millionen Euro ab. Trotz des niedrigen Zinsniveaus konnte die LBS Nord ihr Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Millionen Euro steigern und eine entsprechende Zuführung zu den gesetzlichen Vorsorgereserven vornehmen. Insgesamt konnte die LBS Nord dadurch ihre Zukunftsfähigkeit und Stabilität steigern. Vor diesem Hintergrund ist die LBS Nord mit dem betriebswirtschaftlichen Ergebnis im Jahr 2012 zufrieden. Entwicklung der Bilanzsumme 2009-2012 Mio E 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 IV. Finanz- und Liquiditätslage Die Finanzlage der LBS Nord ist gut. Die Bausparkasse kann jederzeit ihrer Verpflichtung zur planmäßigen Zuteilung der Bausparsummen gerecht werden. Unter Beachtung der Geschäftsbeschränkungen nach 4 Abs. 3 Bausparkassengesetz, wonach die Geldanlagen in fungiblen Papieren zu erfolgen haben, hat die LBS Nord als Nichthandelsbuchinstitut flüssige Mittel ausschließlich bei geeigneten Kreditinstituten bzw. in Schuldverschreibungen von Gebietskörperschaften sowie in Wertpapierspezialfonds angelegt. In den Genuss der günstigen Liquiditätslage der LBS Nord kamen wiederum zahlreiche LBS-Bausparer. Die solide Finanzlage erlaubte wie im Vorjahr die Beibehaltung der Zielbewertungszahl auf dem Niveau der Mindestbewertungszahlen. Die LBS Nord hat in einigen Tarifen die erforderliche Mindestansparung auf 40 % abgesenkt, um so den Kunden noch schneller die Bausparsumme zur Verfügung stellen zu können. Insgesamt teilte die LBS Nord 2012 Bausparverträge mit einer 0 2009 2010 2011 2012 Gesamtbausparsumme von rund 1,8 Milliarden Euro zu. Die bausparspezifischen Angaben sind als Anlage enthalten. V. Vermögenslage Die LBS Nord erreichte eine Bilanzsumme von 7,9 Milliarden Euro und blieb damit auf dem Niveau der Vorjahre. Die Forderungen an Kunden von rund 4,6 Milliarden Euro und das Geldanlagevolumen mit 3,2 Milliarden Euro haben bestimmenden Charakter für die Bilanz. Ein leichter Rückgang der Kundenforderungen um 2,8 % wurden durch einen entsprechenden Zuwachs der Geldanlagen ausgeglichen. Auch 2012 hat die LBS Nord den Bestand an Schuldverschrei- 16

GESCHÄFTSBERICHT 2012 bungen von Emittenten sehr guter Bonität ausgeweitet. Weitere Anlagen erfolgten bei supranationalen Einrichtungen. Bei ihren Neuanlagen sowie den unter Risikogesichtspunkten vorgenommenen Umschichtungen hat die LBS Nord unverändert Wert auf eine differenzierte und risikoarme Verteilung der verfügbaren Mittel gelegt. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass in den Geldanlagen Ausfallrisiken bestehen. Hinsichtlich ihrer Wertpapierfonds verfolgt die LBS Nord weiter eine diversifizierende Strategie. Insgesamt betrug das Anlagevolumen in den Wertpapierfonds zum Geschäftsjahresende 450 Millionen Euro. Die Bauspareinlagen erhöhten sich in 2012 geringfügig auf einen Wert von 5,6 Milliarden Euro. Gleichzeitig blieben die anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 1,7 Milliarden Euro nahezu konstant. Die Vermögenslage der LBS Nord ist geordnet. Die vorhandene Eigenmittelausstattung deckt die geltenden bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen in vollem Umfang ab. Die Solvabilitätskennziffer lag in 2012 zwischen 12,23 und 13,72. Die Stärkung des Fonds für allgemeine Bankrisiken um 9,9 Millionen Euro trägt im Hinblick auf die erwartete Umsetzung der Basel III-Vorschriften zu einer weiteren Stärkung des bankaufsichtsrechtlichen Kernkapitals der LBS Nord bei. Geldeingang Der Geldeingang lag 2012 mit gut 1,6 Milliarden Euro um 1,8 % über dem Vorjahreswert. Davon entfiel knapp die Hälfte auf Bausparbeiträge, der Rest verteilte sich auf Zins- und Tilgungsleistungen, staatliche Sparförderung sowie Zins- und Bonusgutschriften. VI. Risikoberichterstattung A) Grundlagen Der Geschäftszweck der LBS Nord liegt in der Pflege des Bausparens und der Förderung des Wohnungsbaus. Zur Verfolgung des Geschäftszwecks und zur Wahrnehmung von Ertragschancen geht die LBS Nord in eigens definierten Kernkompetenzfeldern kontrolliert Risiken ein, wobei der verantwortungsbewusste Umgang mit Risiken die oberste Leitlinie der Risikopolitik bestimmt. Die Kernkompetenzfelder der Risikosteuerung in der LBS Nord: der Vertrieb von Bausparverträgen und das damit verbundene Management von unsicheren Zahlungsströmen die Kreditvergabe das Ausnutzen von Fristeninkongruenzen im Rahmen des Aktiv-Passiv-Managements. Bei Risiken, die nicht aus diesen Kernkompetenzfeldern resultieren, steht die Vermeidung bzw. weitgehende Verminderung im Vordergrund der strategischen Risikopolitik. Der Vorstand der LBS Nord definiert regelmäßig und anlassbezogen eine Risikostrategie auf Basis der in der Geschäftsstrategie enthaltenen Rahmendaten und stimmt diese mit den Aufsichtsgremien ab. In Wahrnehmung seiner Funktion als oberstes Organ des Risikomanagements veranlasst der Vorstand der LBS Nord regel- 17

LAGEBERICHT mäßig eine Überprüfung und ggf. Anpassung der bestehenden Prozesse und des Risikosteuerungsinstrumentariums hinsichtlich der Vorgaben aus 25a KWG sowie den MaRisk. Die Aufgaben des Risikocontrollings umfassen die Konzeption und Definition der eingesetzten Methoden, Verfahren und Begrifflichkeiten sowie deren laufende Weiterentwicklung. Letztere erfolgt insbesondere im Hinblick auf die Identifikation und zeitnahe Umsetzung aller aufsichtsrechtlichen, gesetzlichen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen, die an das Management und Controlling von Risiken gestellt werden. In einem Risikohandbuch, das als Leitlinie und Informationsgrundlage für das gesamte Haus fungiert, werden die Risikomanagementinstrumente dokumentiert. Dieses Handbuch gibt einen Überblick über alle wesentlichen organisatorischen Fragen, Definitionen, Methoden sowie das Berichtswesen zur Risikosteuerung in der LBS Nord. Die Anwendung der einzelnen Steuerungsinstrumente erfolgt dezentral in den Fachbereichen unter fachlicher Begleitung durch das Risikocontrolling. Die für die Risikomessinstrumente relevanten Risikoparameter werden laufend aktualisiert, validiert und dokumentiert. Ein geordnetes Berichtswesen dient dem Vorstand zur Überwachung der Risikotragfähigkeit und der Limitauslastungen sowie der Steuerung der bestehenden Risiken in der LBS Nord. Im Rahmen von regelmäßig durchgeführten internen Stresstests werden die Auswirkungen bei einer deutlichen Verschlechterung der Umfeldbedingungen in Bezug auf die Zielgrößen Betriebsergebnis, Risikotragfähigkeit und Solvabilität ermittelt. Zusätzlich werden Sensitivitäts- analysen bezüglich der Auswirkungen möglicher Zinsänderungen auf die Vermögenspositionen des Zinsbuches analysiert. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden in die zukünftigen Risikomanagementmaßnahmen integriert. B) Risikotragfähigkeit Zur Ermittlung und Sicherstellung der Risikotragfähigkeit hat sich der Vorstand der LBS Nord für ein Modell entschieden, das auf einer ökonomischen Sichtweise basiert. Kern der Risikotragfähigkeitsbetrachtung ist die barwertige Quantifizierung aller wesentlichen Risiken und des verfügbaren Risikodeckungspotenzials. Hierbei werden die messbaren Risiken zu einem Gesamt-Value-at-Risk verdichtet. Das durch den Vorstand beschlossene Limitsystem stellt sicher, dass die Gesamtrisiken im ökonomischen Steuerungskreis mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9 % das zur Verfügung gestellte Risikokapital nicht überschreiten werden. C) Risiken Adressrisiko Gemäß Risikoinventur der LBS Nord sind für das Adressrisiko folgende Risikobestandteile als wesentlich eingestuft worden: Ausfallrisiko Kontrahentenrisiko Spread- und Migrationsrisiko Ein Bestandteil des Adressrisikos ist das Ausfallrisiko. Es bezieht sich auf die Gefahr, dass auf Grund des Ausfalls eines Kreditnehmers dieser seinen vereinbarten Verpflichtungen in Bezug auf die Zinszahlungen und die Rückführung von Krediten nicht 18

GESCHÄFTSBERICHT 2012 oder nicht fristgerecht nachkommen kann. Mit Kontrahentenrisiko wird das Risiko des Ausfalls eines institutionellen Marktteilnehmers, über den Geldanlagegeschäfte abgewickelt werden, bezeichnet. Unter Spread- und Migrationsrisiko wird der Wertverlust von Geldanlagen durch Erhöhung der Spreads (Risikoprämie) und/oder der Verschlechterung der Ratings verstanden. Länderrisiken bestehen in der LBS Nord nicht, da das Bausparkassengesetz keine Kreditfinanzierungen außerhalb der Europäischen Union gestattet und Geldanlagen derzeit ausschließlich in OECD-Staaten getätigt werden. Durch das überwiegend im Bereich der privaten Wohnungsbaufinanzierung angesiedelte Kundenkreditgeschäft der LBS Nord ergibt sich bereits präventiv eine gute Risikostreuung zur Vermeidung von Risikokonzentrationen. Eine detaillierte Ablaufbeschreibung und ein umfassendes Bewilligungskompetenzsystem bilden die Basis für die Kreditvergabe. Die für die Kreditrisikomessung notwendigen Risikoparameter werden durch den Einsatz von Scoring- und Ratingverfahren generiert. Hierfür nutzt die LBS Nord die seitens der Sparkassen Rating und Risikosysteme GmbH bereitgestellten Verfahren und Instrumente und begleitet deren Weiterentwicklung. Durch die Nutzung einheitlicher Verfahren im gesamten S-Finanzverbund entstehen positive Synergien. Die Adressrisiken im Kundenkreditgeschäft werden auf Basis des Gordy-Modells (IRB-Formel) gemessen und gemäß den Vorgaben des Vorstands gemeinsam durch den Fachbereich Kredit und Aufsichtsrecht sowie das Risikocontrolling überwacht und gesteuert. Im Rahmen der Kreditintensivbetreuung erfolgt eine enge operative Begleitung von risikobehafteten Engagements. Sofern erforderlich wird durch eine zeitnahe Kontaktaufnahme mit dem Kunden angestrebt, die Beordnung des Engagements zu erreichen. Zur Unterstützung der Abteilung Sonderkredite existiert ein modernes Forderungsmanagementsystem zur Bildung und Bewertung von Einzelwertberichtigungen unter Berücksichtigung aktueller Marktparameter. Im Geschäftsjahr 2012 entwickelte sich der Gesamtdarlehensbestand insgesamt leicht rückläufig. Mit einer Risikovorsorge für Einzelrisiken von rund 21,0 Millionen Euro trägt die LBS Nord allen bekannten Risiken Rechnung. Spread- und Migrationsrisiken aus Geldanlagen werden mit einem gesonderten Kreditportfoliomodell gemessen und in die Risikotragfähigkeitskonzeption integriert. Für die in den Spezialfonds befindlichen Wertpapiere wird mittels dezidierter Anlagerichtlinien für das Fondsmanagement eine ausreichende Streuung und Limitierung des Adressrisikos erreicht. Das Adressrisiko der im Eigenbestand befindlichen Geldanlagen ist von der Struktur als risikoarm zu bezeichnen. Das Risiko im Eigengeschäft wird durch ein Limitsystem begrenzt, über dessen Auslastung quartalsweise im Risikobericht an den Vorstand berichtet wird. 19

LAGEBERICHT Die LBS Nord tätigt ihre Geldanlage- und Geldaufnahmegeschäfte derzeit im Wesentlichen über Kreditinstitute des S-Finanzverbundes. Daher bestehen nur sehr geringe Kontrahentenrisiken, welche einer entsprechenden Limitierung und Überwachung unterliegen. Marktpreisrisiken Als Marktpreisrisiko werden die potenziellen Verluste bezeichnet, die sich aus Veränderungen von Marktparametern ergeben. Die LBS Nord ist in diesem Zusammenhang lediglich dem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Im Folgenden wird die Struktur der Geldanlagen übersichtsartig dargestellt. Struktur im Geldanlagenportfolio in Mio. EUR (Nominalvolumen) 427,58 605,00 336,08 429,45 Das führende Instrument zur Ermittlung des Zinsänderungsrisikos basiert auf einem ökonomischen Steuerungsansatz. Auf Basis des kollektiven Vertragsbestandes und der weiteren zinssensitiven Bilanzbestände sowie der außerkollektiven Auszahlungsverpflichtungen wird ein Zinsbuch-Cashflow generiert. Die Risikomessung erfolgt durch Ermittlung der Barwertänderung dieses Zinsbuch-Cashflows unter Verwendung von in der Vergangenheit beobachteten Zinsänderungen (historische Simulation). Die sich ergebenden Barwertänderungen werden in einer Value-at-Risk-Kennzahl verdichtet. Überwacht und begrenzt wird das Zinsänderungsrisiko durch ein Limitsystem, das in das Risikotragfähigkeitsmodell der LBS Nord integriert ist. 2.215,55 Stand 31.12.2012 Eigene Geldanlagen Gedeckte Forderungen/Pfandbriefe Eigene Geldanlagen Ungedeckte Forderungen Spezialfonds Daneben werden u. a. die Auswirkungen eines standardisierten Zinsschocks von + 200 / - 200 Basispunkten gemäß BaFin-Rundschreiben 11/2011 vom 09.11.2011 ermittelt. Per 31. Dezember 2012 wird das Risiko bei sinkenden Zinsen beobachtet. Der Zinsschock von - 200 Basispunkten zeigt eine negative Vermögensänderung in Höhe von 26 % des haftenden Eigenkapitals der LBS Nord. Die sich aus dem Adressrisiko und dem operationellen Risiko ergebende Eigenkapitalbelastung gemäß Solvabilitätsverordnung zuzüglich des Wertes der negativen Barwertveränderung aus oben genanntem Zinsschockszenario beträgt jedoch weniger als 95 % des haftenden Eigenkapitals. 20

GESCHÄFTSBERICHT 2012 Ratingstruktur der Geldanlagen in Mio. EUR (Nominalvolumen) Stand 31.12.2012 Mio E 700 600 500 400 300 200 100 0 AAA AA+ AA AA- A+ A A- BBB+ BBB BBB- BBB- Im Bausparkollektiv ist das Kundenverhalten unter anderem vom langfristigen Marktzinsniveau abhängig. In Phasen niedriger Zinsen sinkt die Darlehensinanspruchnahme und bestehende Darlehen werden stärker getilgt. In Hochzinsphasen steigt der Abruf von Bauspardarlehen. Während bei den sich deckenden Anteilen an Bauspareinlagen und Bauspardarlehen eine relativ feste Zinsmarge realisiert werden kann, unterliegt die Anlage oder Refinanzierung des Überhangs an Bauspareinlagen oder Bauspardarlehen der Entwicklung der Kapitalmarktzinsen. Somit wird insbesondere im Fall sinkender Zinsen die Ertragslage der LBS Nord ungünstig beeinflusst. Die Auswirkungen von impliziten Optionen im Bauspargeschäft werden in dem internen und aufsichtsrechtlichen Zinsrisikokalkül berücksichtigt. Im Rahmen der laufenden Kollektivüberwachung werden während des Geschäftsjahres regelmäßig Simulationsrechnungen durchgeführt und die Beeinflussung des Betriebsergebnisses durch das Kundenverhalten analysiert. Die Ergebnisse münden in einen umfangreichen Bericht an den Vorstand, der auch der BaFin zugeht. Aufgrund des insgesamt niedrigen Zinsniveaus hat die LBS Nord schon in 2011 ein neues Tarifwerk mit abgesenkten Zinssätzen eingeführt, um den Kunden weiterhin Bauspardarlehen zu attraktiven Zinsen anbieten zu können. Außerdem wurden kontinuierlich Maßnahmen zur Steuerung des Bausparkollektivs eingeleitet, die das niedrige Zinsniveau angemessen berücksichtigen. 21

LAGEBERICHT Das Zinsänderungsrisiko und die aus dem Wertpapierbestand resultierenden Abschreibungsrisiken werden nach Vorgaben des Handelsvorstands gesteuert. Die Umsetzung der Vorgaben erfolgt durch das Treasury. Die Überwachung der Zinsänderungsrisiken obliegt dem Risikocontrolling, welches auch für ein zeitnahes Berichtswesen sorgt, auf dessen Basis der Vorstand die weitere Entwicklung verfolgen kann. Liquiditätsrisiken Unter Liquiditätsrisiken fasst die LBS Nord die Risiken zusammen, die sich aus Störungen in der Liquidität einzelner Marktsegmente oder Verschlechterungen der eigenen Refinanzierungsbedingungen ergeben können. Die Steuerung dieser Risiken erfolgt im Rahmen einer monatlichen Dispositionsrunde, in der Aktiv-Passiv-Maßnahmen vorgeschlagen und nach Vorstandsgenehmigung umgesetzt werden. Die Kennzahl gemäß Liquiditätsgrundsatz lag im Jahresverlauf jederzeit weit über der aufsichtsrechtlich geforderten Mindesthöhe von 1,0. Zum Jahresultimo 2012 beträgt die Kennzahl für die LBS Nord 2,70. Mögliche kurzfristige Liquiditätsengpasssituationen werden darüber hinaus mittels einer internen Kennzahl überwacht. Während des gesamten Jahres 2012 wurde der vom Vorstand definierte interne Schwellenwert durch die interne Kennzahl eingehalten. Für die Bewertung der langfristigen Liquiditätssituation wird ein Value-at-Risk berechnet, der das Risiko von erhöhten Refinanzierungskosten auf Grund von Bonitätsverschlechterungen des Instituts abbildet. Das so gemessene Liquiditäts- risiko unterliegt einer Limitierung im Rahmen des Risikotragfähigkeitskonzepts. Zum Schutz vor Störungen der Liquidität in einzelnen Märkten ist die Liquiditätshaltung der LBS Nord auf verschiedene Marktsegmente in Ländern mit hoher Länderbonität diversifiziert. Refinanzierungen erfolgen standardmäßig über verschiedene Refinanzierungspartner, vorwiegend aus dem S-Finanzverbund. Als weitere Maßnahme zur jederzeitigen Liquiditätsbeschaffung kann sich die LBS Nord bei Bedarf bei der Europäischen Zentralbank (EZB) refinanzieren. Hierfür werden ausreichende Sicherheiten bereitgehalten. Eine ausreichende Liquiditätsversorgung der LBS war im Geschäftsjahr 2012 jederzeit gewährleistet. Operationelle Risiken Operationelle Risiken definiert die LBS Nord als die Gefahr von Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Abläufen, Mitarbeitern und Technologien sowie in Folge externer Ereignisse eintreten. Das Risikocontrolling führt gemeinsam mit den dezentralen Risikobeauftragten jährlich eine Risikoinventur durch. Ziel ist, unter Einbindung der im Haus vorhandenen Fachkompetenzen eine realistische Einschätzung der Risikolage der LBS Nord zu erhalten. Bei adhoc auftretenden Risiken werden der Vorstand und das Risikocontrolling von den betroffenen Unternehmensbereichen unverzüglich informiert. Der Steuerungsprozess der operationellen Risiken wird durch den Einsatz der Software ORM unterstützt. 22

GESCHÄFTSBERICHT 2012 Gesamtbeurteilung 2012 hat die LBS Nord die geltenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Liquidität, das Zinsänderungsrisiko und die Solvabilität jederzeit erfüllt. Generell lässt sich für die LBS Nord feststellen, dass allen wesentlichen Risiken durch Vorsorgemaßnahmen und durch Bereithaltung von Risikodeckungspotenzial sowie durch eine kontinuierliche Risikoüberwachung Rechnung getragen wurde. Bestandsgefährdende Risiken bestanden nicht und sind auch nicht bekannt. VII. Personal Bei der LBS Nord waren zum 31. Dezember 2012 330 Mitarbeiterinnen (davon 17 Auszubildende) und 220 Mitarbeiter (davon 12 Auszubildende) beschäftigt. Deren Durchschnittsalter beträgt knapp 47 Jahre. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit liegt bei ca. 21 Jahren. Die Fluktuationsrate liegt bei deutlich unter zwei Prozent. Vor diesem Hintergrund ist die kontinuierliche Qualifizierung und Motivation der Beschäftigten das zentrale Leitmotiv für die Personalpolitik. Kern dieser Aktivitäten waren 252 fachliche und persönlichkeitsbildende Maßnahmen mit insgesamt 801 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch die Einführung eines Nachwuchsförderkreises für Potenzialkandidaten und ein Mentoring-Programm. prüfung abgelegt. Die LBS Nord konnte erfreulicherweise alle 10 Bankkaufleute übernehmen. Durch ein flexibles Angebot zur Teilzeitarbeit fördert die LBS Nord die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Im Geschäftsjahr 2012 haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder aktiv an der Verbesserung der Arbeitsabläufe beteiligt. Mit mehr als 130 Vorschlägen über das LBS-MIP Mitarbeiter-Innovations-Programm konnten vor allem die kundenbezogenen Prozesse weiter optimiert werden. Die Zusammenarbeit mit den Verbundpartnern ist bei den wichtigen Prozessen in diesem Zusammenhang erfolgreich weiter entwickelt worden. Zudem forciert die LBS Nord ihre Anstrengungen im Bereich der Berufsausbildung. Jährlich gibt sie zehn jungen Menschen die Möglichkeit, bei der LBS Nord eine Ausbildung zur Bankkauffrau bzw. zum Bankkaufmann zu beginnen. Anfang 2012 hat der erste Auszubildendenjahrgang erfolgreich seine Abschluss- 23

LAGEBERICHT VIII. Zukünftige Entwicklung Zum Ende des Jahres 2012 verlief die Konjunktur leicht rück läufig. Trotz dieser gebremsten Dynamik ist die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland immer noch erheblich stärker ausgeprägt als im Rest der Währungsunion. Zwar spüren die deutschen Unternehmen derzeit die schwache Nachfrage infolge der noch immer anhaltenden Krise und Rezession in einigen Nachbarländern. Es wird jedoch erwartet, dass die Nachfrage nach Exportprodukten im Verlauf des Jahres 2013 vor allem aufgrund der anziehenden Weltkonjunktur - wieder ansteigt und auch positive Effekte auf die Investitionen nach sich zieht. Infolge dessen wird auch die Lage am Arbeitsmarkt weiterhin als gut eingeschätzt. Wesentliche Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland ist der private Konsum. Vor dem Hintergrund der genannten Parameter wird für Deutschland im kommenden Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandes von + 0,4% prognostiziert. Unter dem Einfluss dieser konjunkturellen Entwicklung wird für 2013 von einer Inflationsrate von knapp 2% ausgegangen. Hinsichtlich der zukünftigen Zinsentwicklung erwartet die LBS Nord insgesamt ein weiterhin niedriges Zinsniveau. Ausgehend von den in 2012 erreichten historischen Tiefstständen wird bis einschließlich 2014 nahezu von einer Seitwärtsbewegung ausgegangen, bevor ab 2015 wieder ein spürbarer Zinsanstieg bis auf ein durchschnittliches Niveau der Vergangenheit prognostiziert wird. Hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung wird jedoch viel von dem Fortgang der Staats-Schuldenkrise abhängen. Aufgrund der ökonomischen Entwicklungsperspektive, insbesondere beim privaten Konsum und am Arbeitsmarkt gekoppelt mit dem aktuell sehr niedrigen Zinsniveau, werden auch weiterhin positive Impulse für den Wohnungs- und Finanzierungsmarkt in Niedersachsen und Berlin erwartet. Diese Chancen gilt es auch in den kommenden Jahren konsequent zu nutzen. Hierbei soll durch ein attraktives Produkt- und Serviceangebot sowie die konsequente und mit speziellen Angeboten ausgestattete Zielgruppenansprache in den von der LBS Nord als besonders werttreibend identifizierten Zielgruppenfeldern die Marktpotenziale erfolgreich ausgeschöpft werden. Strategische Vertriebsfelder stellen neben den Kernprodukten Bausparen und Kreditgeschäft vor allen Dingen der LBS-WohnRiester, die Immobilie und die Vermittlung von Produkten der Verbundpartner (Cross-Selling) dar. In der Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern, insbesondere den Sparkassen, steht die Optimierung der Zusammenarbeit besonders im Fokus. Darüber hinaus wird eine weitere Verbesserung der Ergebnissituation 24

GESCHÄFTSBERICHT 2012 durch strategische Maßnahmen vor allem durch die Vereinheitlichung der IT-Landschaft in der LBS-Gruppe erzielt werden. die streng im Rahmen der mit den Kunden bestehenden Vertragsvereinbarungen durchgeführt werden, beinhaltet. Als Folge der Finanzkrise ist der Bankensektor einer immer weiteren Verschärfung bankaufsichtsrechtlicher Regelungen ausgesetzt. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Regelungen im Rahmen von Basel III (CRD IV) zu nennen, die zu einer deutlichen Erhöhung des Eigenkapitalbedarfs der LBS Nord führen werden. Zur Sicherstellung dieser Eigenkapitalanforderungen und der Solvabilität hat die LBS Nord bereits seit dem letzten Jahr ein kombiniertes Maßnahmenbündel initiiert, das die Umwandlung von Reserven in hartes Eigenkapital, die Gewinnthesaurierung, den Abbau von Risikoaktiva und die Aufnahme von Nachrangkapital vorsieht. Unter diesen Voraussetzungen rechnet die LBS Nord für die Jahre 2013 und 2014 mit insgesamt leicht niedrigeren Betriebsergebnissen als in den Vorjahren. Der bisherige Verlauf des Geschäftsjahres 2013 steht im Einklang mit diesen Erwartungen. Steigende Herausforderungen infolge der aufsichtsrechtlichen Regelungen sowie weiterhin bestehende Belastungen durch das sehr niedrige Zinsniveau werden in den kommenden Jahren zunächst zu einem Druck auf das Ergebnis der LBS Nord führen. Mittelfristig werden aber insbesondere infolge des neuen Tarifsystems steigende Zinsüberschüsse erwartet. Zur Stärkung der Ergebnisentwicklung wurde zudem eine abgestufte Maßnahmenplanung entwickelt, die vor allem die konsequente Fortführung des proaktiven Kostenmanagementkurses und die Durchführung von kollektiven Bestands- und Tarifmaßnahmen, 25

BERICHT DER GREMIEN Bericht des Aufsichtsrates. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover im Berichtsjahr in drei Sitzungen sowie durch periodische schriftliche Berichte über die Lage und die Geschäftsentwicklung informiert. Der Personalausschuss tagte entsprechend den Erfordernissen vier Mal, der Prüfungsausschuss ein Mal. Im Berichtsjahr 2012 trat Herr Karsten Sledz als Vertreter der Beschäftigten zum 1. Mai 2012 die Nachfolge von Frau Marita Neuschwander an. Gemäß der Satzung der LBS Nord werden die Mitglieder des Aufsichtsrates von dem jeweiligen Träger für vier Jahre berufen. Die Amtszeit endete zum 31. Dezember 2012. Die Anteilseigner haben mit einer Ausnahme alle bisherigen Mitglieder auch für die nächste Amtsperiode vom 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2016 wieder berufen. Seitens der Norddeutschen Landesbank wurde Herr Dr. Guido Brune, Mitglied des Vorstandes der Bremer Landesbank, zum 1. Januar 2013 in den Aufsichtsrat der LBS Nord neu entsendet. Herr Dr. Stephan-Andreas Kaulvers, Vorsitzender des Vorstandes der Bremer Landesbank, ist zum 31. Dezember 2012 ausgeschieden. Die Wahl der Beschäftigtenvertreter ergab zwei Änderungen in der Besetzung. Zum einen schied Herr Jürgen Albrecht zum 31. Dezember 2012 aus dem Aufsichtsrat aus; seine Nachfolge trat zum 1. Januar 2013 Frau Susanne Kohlstock an. Als Nachfolger von Herrn August Nöltker wurde Herr Jörg Reinbrecht, ver.di, von den Beschäftigten der LBS Nord als ihr außerbetrieblicher Vertreter in den Aufsichtsrat gewählt. Den ausgeschiedenen Mitgliedern dankt der Aufsichtsrat für die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit im Gremium. Mit Beginn der neuen Amtszeit wechselt, entsprechend der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat, auch der Vorsitz von der Norddeutschen Landesbank auf den Sparkassenverband Niedersachsen. Das Gremium hat mit Wirkung vom 1. Januar 2013 Herrn Thomas Mang, Präsident des Sparkassenverbandes Niedersachsen, zum Vorsitzenden und Herrn Christoph Schulz, Mitglied des Vorstandes der Norddeutschen Landesbank, zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Der Aufsichtsrat hat über die ihm vorgelegten Geschäftsvorfälle und sonstigen Angelegenheiten im Rahmen der ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Im Fokus standen unter anderem die Maßnahmen zur Erfüllung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen, die mittel- und langfristige strategische Ausrichtung des Unternehmens sowie die Rentabilität, Risikosteuerung, Risikolage und Grundsatzfragen der Geschäftspolitik. Das Gremium hat die Tätigkeit des Vorstandes überwacht und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. Der Jahresabschluss und der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2012 wurden unter Einbeziehung der zugrunde liegenden Buchführung von der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hannover geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Bestandteil des Jahresabschlusses ist eine Dotierung des Sonderpostens für allgemeine Bankrisiken gemäß 340 g HGB in Höhe von 9,9 Mio. Euro, die damit die Eigenmittel gemäß 10 Abs. 2 a Nr. 7 KWG in Form von Kernkapital erhöht. 26

GESCHÄFTSBERICHT 2012 In der heutigen Sitzung wurde der Aufsichtsrat über das Ergebnis der Prüfung detailliert unterrichtet und erhebt keine Einwendungen. Er billigt den Lagebericht und stellt den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 fest. Der Aufsichtsrat schlägt der Trägerversammlung vor, dem Vorstand für das Geschäftsjahr 2012 Entlastung zu erteilen. Für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit richtet der Aufsichtsrat seinen Dank an den Vorstand. Er spricht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LBS Nord, den Mitgliedern des Sparkassenbeirates sowie den Verbundpartnern Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit aus. Hannover, 18. April 2013 Thomas Mang Vorsitzender des Aufsichtsrates der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover Bericht der Trägerversammlung. Die Trägerversammlung nahm im Berichtsjahr 2012 die ihr von Gesetz und Satzung auferlegten Aufgaben wahr. Vorsitzender dieses Gremiums war bis zum 31. Dezember 2012 Herr Ludwig Momann, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Emsland. Zum 1. Januar 2013 wechselte der Vorsitz, gemäß der Geschäftsordnung für die Trägerversammlung, vom Sparkassenverband Niedersachsen auf die Norddeutsche Landesbank. In seiner heutigen Sitzung wählte die Trägerversammlung Herrn Dr. Ulf Meier, Generalbevollmächtigter der Norddeutschen Landesbank, zum Vorsitzenden des Gremiums. Für Herrn Michael Thanheiser, der zum 31. Dezember 2011 aus der Trägerversammlung ausgeschieden ist, hat der Träger Landesbank Berlin AG Herrn Frank Bach, Direktor der Landesbank Berlin AG, zum 1. Januar 2012 in das Gremium berufen. Innerhalb des Berichtsjahres hat die Norddeutsche Landesbank zum 11. Juli 2012 Herrn Dr. Michael Lange, Leiter Beteiligungsmanagement der Norddeutschen Landesbank, als Nachfolger für Herrn Jens Kramer, Bankdirektor der Norddeutschen Landesbank, entsandt. Die Trägerversammlung hat in ihrer heutigen Sitzung den Mitgliedern des Vorstandes auf Empfehlung des Aufsichtsrates der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse sowie den Mitgliedern des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2012 Entlastung erteilt. Hannover, 6. Mai 2013 Dr. Ulf Meier Vorsitzender der Trägerversammlung der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover 27