Berlin und Brandenburg. Hochschulen. In Berlin und Brandenburg seit 1992

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Zeitschrift für amtliche Statistik Brandenburg 2/211 41 199 21 und Brandenburg Hochschulen In und Brandenburg seit 1992 Seit Wintersemester 1992/1993 werden von allen staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen jährlich Daten zu Studierenden, zu den Abschlussprüfungen und zum Hochschulpersonal und zusätzlich in den Sommersemestern Daten zu den Studienanfängern nach einem bundeseinheitlichen Erhebungsprogramm geliefert. Daher gibt es vollständige und vergleichbare Daten zu den Hochschulen der Länder und Brandenburg erst seit diesem Zeitpunkt. Das Wintersemester 1992/1993 dient daher als Basisjahr für die folgenden Ausführungen. Rechtsgrundlage für alle Hochschulstatistiken ist das Gesetz über die Statistik für das Hochschulwesen (Hochschulstatistikgesetz HStatG) vom 2. November 199 (BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 25. Juni 25 (BGBl. I S. 186) in Verbindung mit dem Gesetz über die Statistik für Bundeszwecke (Bundesstatistikgesetz BStatG) vom 22. Januar 1987 (BGBl. I S. 462, 565), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 7. September 27 (BGBl. I S. 2246) und dem Gesetz über die Hochschulen im Land (er Hochschulgesetz BerlHG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. Februar 23 (GVBl. S. 82), zuletzt geändert durch das Gesetz vom 19. März 29 (GVBl. S. 7) bzw. dem Gesetz zur Neuregelung des Hochschulrechts des Landes Brandenburg vom 18. Dezember 28 (GVBl. I S. 318). Entsprechend ihrer gesetzlichen Auskunftspflicht erteilen die Hochschulen die Angaben für die Statistiken aus ihren Verwaltungsunterlagen. Im Folgenden werden grundsätzlich die Zahlen der Studierenden im Wintersemester des jeweiligen Jahres betrachtet. Bei den Angaben zu den bestandenen Abschlussprüfungen werden die Ergebnisse eines Prüfungsjahres (Wintersemester und folgendes Sommersemester) dargestellt und bei den Angaben zum Hochschulpersonal handelt es sich um Stichtagsangaben vom 1. Dezember des jeweiligen Abb. 1 Jahres. Die Hochschullandschaft s hat sich in den vergangen fast 2 Jahren verändert. Seit Wintersemester 1992/1993 wurden die ehemaligen Ostberliner Hochschulen mit in die er Hochschulstatistik einbezogen. Damals gab es in 17 Hochschulen und einen Fachbereich der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Seit dieser Zeit wurden mehrere Hochschulen in freier Trägerschaft staatlich anerkannt. Außerdem wurde die Charité- Universitätsmedizin im Jahr 24 eine eigenständige Universität. Im Wintersemester 29/21 gab es in neun Universitäten, darunter fünf in freier Trägerschaft, vier Kunsthochschulen, einschließlich der Universität der Künste, 21 Fachhochschulen, darunter 16 in freier Trägerschaft und zwei Fachbereiche der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung mit Studienbetrieb. Rund 14 Studierende Im Wintersemester 29/21 waren an den Hochschulen s 14 7 Studierende eingeschrieben. Die Zahl der Studierenden schwankte in den vergangenen Jahren und stieg seit 27 jährlich an, erreichte jedoch nicht wieder die Höchstwerte der ersten Hälfte der 9er Jahre (Abbildung 1). 7 % der Studierenden waren im Wintersemester 29/21 an den Universitäten eingeschrieben, weitere 3 % an den Kunsthochschulen und 26 % an den Fachhochschulen. Der Anteil der Studierenden an den beiden Fachbereichen der Fachhochschule des Bundes lag unter 1 %. Der Anteil der Studierenden an den Universitäten ist seit Wintersemester 1992/1993 um 1 Prozentpunkte zurückgegangen, während sich der Anteil Studierender an den Fachhochschulen von 12 % auf 26 % mehr als verdoppelt hat. Auch absolut hat sich die Zahl der Studierenden an Fach- Studierende in in den Wintersemestern 1992/93 bis 29/1 16 14 12 1 8 6 4 2 1992/ 93 1993/ 94 1994/ 95 1995/ 96 1996/ 97 Studierende insgesamt Studierende an Universitäten Studierende an Fachhochschulen 1997/ 98 1998/ 99 1999/ 2/ 1 21/ 2 22/ 3 23/ 4 24/ 5 25/ 6 26/ 7 27/ 8 28/ 29/ 9 1 199 21 und Brandenburg

42 Zeitschrift für amtliche Statistik Brandenburg 2/211 Abb. 2 Abb. 3 Regionale Herkunft der er Studierenden nach dem Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung 1993/94 bis 29/1 (ausgewählte Jahre) 1 % 9 8 7 6 5 4 3 2 1 WS 1993/ 1994 WS 2/ 21 WS 29/ 21 ohne Angabe Ausland alte Bundesländer neue Bundesländer er Studierende nach angestrebten Abschlüssen im Wintersemester 1992/93 und 29/1 sonstige Abschlüsse 5 % WS 1992/1993 Promotionen 3 % Staatsexamen und Magister 68 % 14 % Lehramt 1 % Bachelor 4 % Master 11 % WS 29/21 und Magister 24 % 1 einschließlich Lehramt-Bachelor und -Master Gesamt: 148 426 Studierende Lehramt 1 6 % Staatsexamen 8 % Promotionen 7 % sonstige Abschlüsse 4 % Gesamt: 14 7 Studierende hochschulen seit Wintersemester 1992/1993 mehr als verdoppelt. Das zeigt die gestiegene Akzeptanz der Fachhochschulen in, welche eine stärker anwendungsbezogene Ausbildung bieten. Innerhalb der er Hochschullandschaft haben die Hochschulen in freier Trägerschaft eine steigende Bedeutung. So waren 16 % aller Studierenden an Fachhochschulen im Wintersemester 29/21 an einer Fachhochschule in freier Trägerschaft eingeschrieben, im Wintersemester 1992/1993 waren es gerade 5 %. Knapp 5 % der Studierenden an Universitäten waren im Wintersemester 29/21 an Universitäten in freier Trägerschaft eingeschrieben, 1992 war es,5 %. Der Frauenanteil unter den er Studierenden ist von 45 % im Wintersemester 1992/1993 auf 49 % im Wintersemester 1999/2 gestiegen. Seitdem lag dieser immer zwischen 49 % und 51 %. Der Frauenanteil an den Fachhochschulen liegt zwar immer unter dem der Universitäten, ist aber seit 1992/1993 fast ständig angestiegen, von 32 % auf mittlerweile 45 %. Auch der Anteil Studentinnen an den Universitäten ist seit Wintersemester 1992/1993 zunächst von 45 % auf 53 % im Wintersemester 22/23 angestiegen, danach aber wieder leicht gefallen. Zurzeit sind 51 % aller Studierenden an Universitäten Frauen. Im Wintersemester 29/21 waren 22 366 ausländische Studierende an den er Hochschulen eingeschrieben. Der Anteil Studierender mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist seit Wintersemester 1992/1993 um 6 Prozentpunkte angestiegen und betrug 29/21 im Wintersemester 16 %. Für die Darstellung der regionalen Herkunft der Studierenden wird das Merkmal Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung herangezogen. Auch hierbei ist ein Wandel zu erkennen. Kamen im Wintersemester 1993/1994 noch sehr wenige Studierende aus den neuen Bundesländern (9 %), so waren es im Wintersemester 29/21 immerhin 2 %. In Personen ausgedrückt waren das 13 6 Studierende mehr. Demgegenüber ist der Anteil der Studierenden aus den alten Bundesländern um 9 Prozentpunkte zurückgegangen, das entspricht einem Rückgang von rund 17 Studierenden. Der Anteil der Studierenden aus betrug 29/21 im Wintersemester 42 % und ist gegenüber dem Wintersemester 1993/1994 um 8 Prozentpunkte bzw. rund 17 1 Studierende zurückgegangen (Abbildung 2). Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen Je nach Studiengang führt das Studium zu einem berufsqualifizierenden Abschluss, das kann z. B. ein Staatsexamen, ein oder eine Lehramtsprüfung sein. Seit Novellierung des Hochschulrahmengesetzes im Jahr 1998 besitzen die Hochschulen die Möglichkeit, die international anerkannten Bachelorund Masterstudiengänge anzubieten. Inzwischen sind viele Studiengänge an den er Hochschulen auf die international anerkannten Abschlüsse umgestellt worden. Seit einigen Jahren wird auch das Lehramtsstudium nur noch in gestufter Form angeboten. Abbildung 3 zeigt, dass inzwischen mehr als die Hälfte der Studierenden einen Bachelorabschluss als ersten akademischen Abschluss oder einen Masterabschluss anstreben, dagegen nur noch jeder Vierte ein oder einen Magisterabschluss. Die Grafik verdeutlicht außerdem, dass es einen deutlichen Anstieg der Promotionsstudenten gibt, im Wintersemester 1992/1993 waren 5 163 Promotionsstudierende an den er Universitäten eingeschrieben, im Wintersemester 29/21 waren es 9 247. Anzahl der bestandenen Abschlussprüfungen gestiegen Im Prüfungsjahr 29 wurden an den er Hochschulen insgesamt 22 979 Abschlussprüfungen bestanden. Die Anzahl der bestandenen Abschluss-

Zeitschrift für amtliche Statistik Brandenburg 2/211 43 prüfungen ist seit dem Prüfungsjahr 1993 um mehr als 1 Abschlussprüfungen (+77 %) gestiegen. Es zeigt sich auch hier die gewachsene Bedeutung der Fachhochschulen, denn es wurden im Prüfungsjahr 1993 lediglich 19 % der bestandenen Abschlussprüfungen an Fachhochschulen abgelegt, aber fast ein Drittel im Prüfungsjahr 29 (Abbildung 4). Der Wandel in Richtung Bachelor- und Masterstudiengänge macht sich auch bei den Abschlussprüfungen bemerkbar. Waren im Prüfungsjahr 1993 das und das Staatsexamen die überwiegenden Abschlussarten, so sind in den letzten Jahren immer mehr Bachelor- und Masterabschlüsse erreicht worden. Nach den Ländergemeinsamen Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen der Kultusministerkonferenz ist in einem System mit gestuften Studienabschlüssen der Bachelorabschluss der Regelabschluss eines Hochschulstudiums. Die ersten Bachelorabschlüsse wurden in im Prüfungsjahr 22 vergeben, die ersten Masterabschlüsse im Prüfungsjahr 2. Im Prüfungsjahr 29 waren nur noch 42 % aller bestandenen Abschlussprüfungen - oder Magisterprüfungen, aber bereits 23 % Bachelorprüfungen und 11 % Masterprüfungen. Bei der gestiegenen Anzahl der Prüfungen insgesamt muss berücksichtigt werden, dass bei den neuen gestuften Studiengängen bereits nach der ersten Stufe die erste Prüfung abgelegt wird, die Masterprüfung zählt dann wieder als Hochschulprüfung. In den Fällen, wo die erste und zweite Stufe des Studiums durchlaufen werden, ist der gleiche Student also zwei Mal in der Prüfungsstatistik enthalten. Weniger Verwaltungs-, technisches und sonstiges Personal Im Jahr 29 waren insgesamt 3 242 Personen hauptberuflich an den er Hochschulen tätig, davon gehörten 13 44 Personen zum wissenschaftlichen und künstlerischen Personal und 16 838 Personen zum Verwaltungs-, technischen und sonstigen Personal. Während die Anzahl des hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personals seit 1992 relativ gleich geblieben ist, ist beim Verwaltungs-, technischen und sonstigen Personal seit 1992 ein fast ständiger Rückgang zu verzeichnen. Der Rückgang betrug im Jahr 29 gegenüber 1992 mehr als ein Drittel (Abbildung 5). Während Frauen beim Verwaltungs-, technischen und sonstigen Personal schon immer überrepräsentiert waren der Anteil lag immer zwischen 72 % und 75 %, lag der Frauenanteil beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal immer weit unter dem der Männer. Hierbei ist aber eine steigende Tendenz zu beobachten. Der Frauenanteil lag 29 bei 39 %, 2 dagegen bei 31 % und 1992 bei 28 %. Auffallend ist hierbei der steigende Anteil der Professorinnen von 11 % 1992 auf 28 % im Jahr 29. Eine weitere Tendenz ist der zunehmende Anteil von Teilzeitbeschäftigten. Beim hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personal arbeitet inzwischen jeder Dritte in Teilzeit. Im Jahr 1992 waren es nur 18 %. 53 % aller in Teilzeit Beschäftigten sind in dieser Personalkategorie Frauen, 1992 Abb. 4 Abb. 5 Bestandene Abschlussprüfungen in nach besuchter Hochschulart 1993 bis 29 25 2 15 1 5 insgesamt nach Studium an Universitäten nach Studium an Fachhochschulen 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Prüfungsjahr Hauptberufliches er Hochschulpersonal 1992 bis 29 (jeweils am 1. Dezember) 3 25 2 15 1 5 Verwaltungs-, technisches und sonstiges Personal wissenschaftliches und künstlerischespersonal weibliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 waren es 39 %. Auch beim hauptberuflichen Verwaltungs-, technischen und sonstigen Personal ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten gestiegen. Im Jahr 1992 waren 21 % teilzeitbeschäftigt und 29 % im Jahr 29. Brandenburg Die Hochschulstruktur des Landes Brandenburg hat sich in den vergangenen fast 2 Jahren erheblich verändert. Auf der Grundlage des im Juni 1991 verabschiedeten Brandenburger Hochschulgesetzes wurden drei neue Universitäten und fünf Fachhochschulen gegründet; die seit 1954 existierende Hochschule für Film und Fernsehen blieb eine staatliche Hochschule. Zwei Verwaltungsfachhochschulen, sowie im Wintersemester 29 drei staatlich anerkannte Fachhochschulen in freier Trägerschaft mit Studienbetrieb, vervollständigen die Brandenburger Hochschullandschaft. Auch das Studienangebot hat sich erheblich verändert. Inzwischen gibt es ein vielfältiges Angebot, nur wenige Studienrichtungen, wie z. B. Humanmedizin, einschließlich der Zahnmedizin, und Tiermedizin oder die Pharmazie, sind nicht im Angebot der Brandenburger Hochschulen enthalten. Fast 5 Studierende Im Wintersemester 29/21 waren an den Hochschulen des Landes Brandenburg insgesamt 49 633 Studierende als Haupt- oder Nebenhörer eingeschrieben. Das waren mehr als vier Mal so viele wie im Wintersemester 1992/1993. Die Zahl der Studierenden hat sich ausnahmslos in jedem Jahr erhöht. Zwei Drittel der Studierenden waren im Wintersemester 29/21 an den drei Universitäten in Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus eingeschrieben. Dieser Anteil ist innerhalb der vergangenen Jahre zugunsten der Fachhochschulen zurückgegangen.

44 Zeitschrift für amtliche Statistik Brandenburg 2/211 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Studierende in Brandenburg in den Wintersemestern 1992/93 bis 29/1 6 5 4 3 2 1 1992/ 93 1993/ 94 1994/ 95 1995/ 96 1996/ 97 1997/ 98 1998/ 99 1999/ 2/ 1 21/ 2 Regionale Herkunft der Studierenden nach dem Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung 1993/94 bis 29/1 (ausgewählte Jahre) 1 % 9 8 7 6 5 4 3 2 1 WS 1993/ 1994 WS 2/ 21 WS 29/ 21 Ausland alte Bundesländer neue Bundesländer 22/ 3 Studierende nach angestrebten Abschlüssen in Brandenburg im Wintersemester 1992/93 und 29/1 sonstige Abschlüsse WS 1992/1993 Promotionen 1 % Erste Staatsprüfung für Juristen 1 % und Magister 43 % Lehramt 1 46 % Studierende insgesamt Studierende an Universitäten Studierendean Fachhochschulen 23/ 4 24/ 5 25/ 6 26/ 7 27/ 8 28/ 29/ 9 1 Betrug der Anteil der Studierenden an Fachhochschulen (ohne Verwaltungsfachhochschulen) im Wintersemester 1992/1993 gerade knapp 1 %, so waren es 31 % im Jahr 29. Das zeigt auch die in Brandenburg gestiegene Akzeptanz der Fachhochschulen, die eine stärker anwendungsbezogene Ausbildung anbieten (Abbildung 6). Der Anteil der Studentinnen ist innerhalb der vergangenen Jahre leicht zurückgegangen. Waren im Wintersemester 1992/1993 noch 54 % aller Studierenden weiblich, so waren es im Wintersemester 29/21 nur noch 51 %. Der Frauenanteil an den Universitäten lag mit durchschnittlich 55 % immer über dem der Fachhochschulen (durchschnittlich 42 %). Für ausländische Studierende werden die Brandenburger Hochschulen zunehmend attraktiver: So ist der Anteil ausländischer Studierender von 3 % im Wintersemester 1992/1993 auf 11 % im Wintersemester 29/21 gestiegen. Der Anteil ausländischer Studierender ist an der Europa-Universität (Viadrina) entsprechend ihrer internationalen Ausrichtung am höchsten. Im Wintersemester 29/21 betrug er 24 %, wobei 59 % aller ausländischen Studierenden der Europa-Universität die polnische Staatsangehörigkeit haben. Für die Darstellung der regionalen Herkunft der Studierenden wurde das Merkmal Land des Erwerbs der Hochschulzugangsberechtigung herangezogen. Ähnlich wie in ist auch im Land Brandenburg seit Wintersemester 1993/1994 ein Wandel zu erkennen. Kamen damals noch sehr wenige Studierende aus den alten Bundesländern (6 %), so waren es im Wintersemester 29/21 immerhin 14 %. In Personen ausgedrückt waren das über 5 8 Studierende mehr. Auch der Anteil der Studierenden aus hat sich um 21 Prozentpunkte erhöht, das entspricht einem Zuwachs von über 12 8 Studierenden. Das ist umso beachtlicher, wenn man bedenkt, dass eine eigene, noch vielfältigere, Hochschullandschaft aufweist (Abbildung 7). Bachelor 45 % Master 1 % WS 29/21 und Magister 25 % sonstige Abschlüsse 1 % Gesamt: 11 912 Studierende Lehramt 2 9 % Erste Juristische Prüfung 6 % Promotionen 4 % Gesamt: 49 633 Studierende Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen Der bundesweiten Entwicklung folgend sind inzwischen auch in Brandenburg die meisten Studiengänge an den Hochschulen auf die international anerkannten Abschlüsse Bachelor und Master umgestellt. Seit einigen Jahren wird auch das Lehramtsstudium nur noch in gestufter Form angeboten. Neben den neuen Abschlüssen streben auch in Brandenburg deutlich mehr Studierende eine Promotion an (Wintersemester 1992/1993: 16 und Wintersemester 29/21: 2 74). Die Abbildung 8 zeigt die Umgestaltung der Brandenburger Hochschullandschaft in Bezug auf die angestrebten Abschlüsse. 1 einschließlich Ergänzungs- und Erweiterungsstudium 2 einschließlich Lehramt-Bachelor und -Master

Zeitschrift für amtliche Statistik Brandenburg 2/211 45 Ständig steigende Zahl der bestandenen Abschlussprüfungen Abb. 9 Da die Anzahl der Studierenden in den vergangenen Jahren ständig gestiegen ist, stieg folglich auch die Anzahl der bestandenen Abschlussprüfungen. Wurden im Prüfungsjahr 1993 lediglich 683 Abschlussprüfungen nach dem Studium an brandenburgischen Hochschulen bestanden, so waren es im Prüfungsjahr 29 mehr als zehn Mal so viele (7 88). Auch hier zeigt sich, dass die Fachhochschulen inzwischen in der Brandenburger Hochschullandschaft fest etabliert sind. War die Anzahl der bestandenen Abschlussprüfungen nach der Gründung der Fach- Abb. 1 hochschulen zunächst noch sehr gering, so wird inzwischen mehr als ein Drittel aller bestandenen Abschlussprüfungen nach dem Studium an Fachhochschulen bestanden (Abbildung 9). Es gab auch bezüglich der bestandenen Prüfungen einen Wandel in Richtung Bachelor- und Masterabschlüsse. Waren in den ersten Prüfungsjahren die überwiegenden Abschlussarten das und das Lehramt, so sind inzwischen auch schon sehr viele Bachelor- und Masterprüfungen bestanden worden. Die ersten Bachelorprüfungen wurden in Brandenburg im Prüfungsjahr 21 bestanden, die ersten Masterabschlüsse im Prüfungsjahr 2. Im Prüfungsjahr 29 waren nur noch 44 % aller bestandenen Abschlussprüfungen - oder Magisterprüfungen, aber bereits 26 % Bachelorprüfungen und 1 % Masterprüfungen. Mehr Hochschulpersonal Im Jahr 29 waren insgesamt 5 592 Personen hauptberuflich an den Brandenburger Hochschulen tätig, davon gehörten 3 383 Personen zum wissenschaftlichen und künstlerischen Personal und 2 29 Personen zum Verwaltungs-, technischen und sonstigen Personal. Mit der Schaffung der neuen Hochschullandschaft wurde zunächst auch mehr hauptberufliches Hochschulpersonal eingestellt. Das betraf sowohl das wissenschaftliche und künstlerische Personal als auch das Verwaltungs-, technische und sonstige Personal. Diese Entwicklung wurde Ende der 9er Jahre unterbrochen. Erst seit 21 beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal und seit 27 beim nichtwissenschaftlichen Personal waren wieder Zuwachsraten zu verzeichnen (Abbildung 1). Während Frauen beim Verwaltungs-, technischen und sonstigen Personal schon immer überrepräsentiert waren der Anteil im betrachteten Zeitraum bewegte sich zwischen 62 % und 67 %, lag der Frauenanteil beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal immer unter dem der Männer. Hierbei ist aber eine leicht steigende Tendenz zu beobachten. Der Frauenanteil lag 29 bei 35 %, 26 dagegen bei 33 % und 1993 bei 29 %. Auffallend ist hierbei der steigende Anteil der Professorinnen von 12 % 1992 auf 21 % im Jahr 29. Bestandene Abschlussprüfungen in Brandenburg nach besuchter Hochschulart 1993 bis 29 8 6 4 2 nach Studium an Universitäten insgesamt nach Studium an Fachhochschulen 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Prüfungsjahr Hauptberufliches Brandenburger Hochschulpersonal 1992 bis 29 (jeweils am 1. Dezember) 4 3 5 3 wissenschaftliches und künstlerischespersonal 2 5 2 Verwaltungs-, technisches und sonstiges Personal 1 5 1 weibliches wissenschaftliches und künstlerisches Personal 5 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Eine weitere Tendenz ist der zunehmende Anteil von Teilzeitbeschäftigten. Beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal arbeiten mittlerweile 4 % der hauptberuflich Tätigen in Teilzeit, im Jahr 1992 waren es nur 4 %. 47 % aller Teilzeitbeschäftigten sind beim wissenschaftlichen und künstlerischen Personal Frauen. Auch beim Verwaltungs-, technischen und sonstigen Personal arbeitet inzwischen mehr als jeder Fünfte in Teilzeit (22 %). Im Jahr 1992 waren es nur 7 %. Über 8 % aller Teilzeitbeschäftigten sind hier Frauen. Autorin: Erika Eltfeld