Arbitrierungsbasiertes Framework für die Gestaltung holistischer multimodaler Mensch-Maschine Interaktionen

Ähnliche Dokumente
Zur Entscheidungskonvergenz in kognitiven Systemen Johann Kelsch

Kooperative Fahrstreifenwechselassistenz: Hintergrund, Implementierung & Evaluation. Johann Kelsch, Marc Dziennus, Frank Köster

Seminar Angewandte Kognitionsforschung. Sitzung 2: Interfacedesign

Würfelt man dabei je genau 10 - mal eine 1, 2, 3, 4, 5 und 6, so beträgt die Anzahl. der verschiedenen Reihenfolgen, in denen man dies tun kann, 60!.

Skript Pilotphase für Arbeitsgelegenheiten

Soziale Kommunikation. Vorlesung Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Sommersemester 2011 PD Dr. phil. habil. Udo Thiedeke. Kommunikationsprobleme

Game Interfaces Gestaltung und Funktionalität von Stefan Vollrath

Use Cases. Use Cases

RT Request Tracker. Benutzerhandbuch V2.0. Inhalte

ppt. Landesinitiative Mobilität Niedersachsen Vers ITS-Maßnahmenplan, Inhalte und Ziele - Harry Evers

white sheep GmbH Unternehmensberatung Schnittstellen Framework

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Der Cloud Point of Purchase. EuroCloud Conference, 18. Mai 2011 (Christoph Streit, CTO & Co-Founder ScaleUp)"

Konzeptionelle Aspekte eines Exergames am Beispiel von motivotion 60+

Informationswirtschaft II Rational Unified Process (RUP)

Informationswirtschaft II

Konzept zur Push Notification/GCM für das LP System (vormals BDS System)

ANLEITUNGEN ZUR WEBEX NUTZUNG

Foliensatz. Theorie und Einsatz von Verbindungseinrichtungen in parallelen Rechnersystemen

Zukunft der WfbM Positionspapier des Fachausschusses IV

ICT-Cloud.com XenApp 6.5 Configuration Teil 2

Modellierung verteilter Systeme Grundlagen der Programm und Systementwicklung

Über die Werkschau. Informationen auf einen Blick. Hinweise für Sponsoren. fhp-werkschau.de

Übungsblatt: Protein interaction networks. Ulf Leser and Samira Jaeger

Durch mein duales studium möchte ich etwas mitbewegen.

Überarbeitung und Verbesserung der Saros Homepage

Anwendungspraktikum aus JAVA Programmierung im SS 2006 Leitung: Albert Weichselbraun. Java Projekt. Schiffe Versenken mit GUI

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Informationsblatt Induktionsbeweis

Scratch Wiki Arbeitsblatt

ZuuL - Entwicklung eines Adventures

B.SC. INFORMATIK TIM JUNGNICKEL

Projekte für reale Herausforderungen Projektarbeit: Einleitung und Gliederung. Projekte für reale Herausforderungen

Einige Tipps zur Präsentation von Referaten mit PowerPoint sowie zur Anfertigung schriftlicher Arbeiten

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Additional Cycle Index (ACIX) Thomas Theuerzeit

Sof o t f waretechn h o n l o og o i g en n f ü f r ü v e v rteilte S yst s eme Übung

Contract Creator the future of legal service *

Mensch und Roboter als gleichberechtige

Eignungsverfahren zum Master of Science Human-Computer Interaction

Grundbegriffe der Informatik

Dialyse Benchmark - Online so funktioniert s

Führungs Kräfte Ausbildung

Pädagogische Hochschule Thurgau. Lehre Weiterbildung Forschung

arlanis Software AG SOA Architektonische und technische Grundlagen Andreas Holubek

Jeopardy and andere Quizformate im bilingualen Sachfachunterricht Tipps zur Erstellung mit Powerpoint

BETTER.SECURITY AWARENESS FÜR INFORMATIONSSICHERHEIT

Daten haben wir reichlich! The unbelievable Machine Company 1

Informationsbroschüre FX24 Capital Inc.

Bei Fragen zum Anwendungsfach haben Sie seitens des Fachbereichs Informatik folgende Kontaktmöglichkeiten:

Projekt AALuis- Ambient Assisted Living user interfaces Die Businessaspekte und die businessrelevante Einbeziehung von End-AnwenderInnen

Wie Sie mit Mastern arbeiten

Wir empfehlen Ihnen eine zeitnahe Bewerbung, da in jedem Halbjahr nur eine limitierte Anzahl an Bündnissen bewilligt werden können.

Formelsammlung zur Kreisgleichung

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Erfassung von Umgebungskontext und Kontextmanagement

Wie verbinde ich ein JBOD-System mit dem QStore QMX? - 1

Mitarbeiter IVR - Wozu

So erstellen Sie nützliche Beschreibungen zu Ihren Tradingdaten

Winet Network Solutions AG Täfernstrasse 2A CH-5405 Baden-Dättwil

Zulassungsfreie Fahrzeuge mit amtlichen Kennzeichen

Lasersteuerung. Themengruppen FTDI - Interface ILDA Format Ausgabensteuerung Figurenerstellung Lasershowerstellung Lasershowarten Software / Community

Zustandsgebundene Webservices

Ehrenamtliche weiterbilden, beraten, informieren

IAC-Programmierung HELP.BCFESITSIACPROG. Release 4.6C

Arbeit zur Lebens-Geschichte mit Menschen mit Behinderung Ein Papier des Bundesverbands evangelische Behindertenhilfe e.v.

Installation. Windows. E-mP Ernst-mechanische Produkte Auf die Bell Linkenheim-Hochstetten Deutschland

Weiterbildungen 2014/15

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT IM EHRENAMT. Frankfurt am Main 20. September 2014

Sensorik für Zellulare Fördertechnik. Dipl.-Ing. Andreas Kamagaew. Sensoriklösungen für Logistik und Automation en miniature 3.

Auslobung des Hessischen Familienpreises 2016

SWE12 Übungen Software-Engineering

paluno Software & CPS Matthias Book Innovationsworkshop Horizon 2020 ICT

Schluss mit langweiligen Papierexposees! Die Zukunft heißt immodisplay. Vision Displays GmbH Schnackenburgallee 41b Hamburg

Grundlagen Software Engineering

KVIrc installieren (win) i. KVIrc installieren (win)

Social Media Intelligence - eine neue Form der Informationsbeschaffung

Wir gehen aus von euklidischen Anschauungsraum bzw. von der euklidischen Zeichenebene. Parallele Geraden schneiden einander nicht.

Checkliste Webauftritt

Übung 15. Name: Abgabe: Geschätzte Bearbeitungszeit:

netcim BASIS KURS EINFACH LERNEN

Präsentation Projektarbeit, Ziele

Landes-Arbeits-Gemeinschaft Gemeinsam Leben Gemeinsam Lernen Rheinland-Pfalz e.v.

Agenda. Architektur de Verhandlung. Sichtweisen. Interessen. Lösungsansätze. usw. Sinn und Zweck Themenliste Zeitmanagement Gesprächsregeln usw.

Mit denken - nicht ausgrenzen Kinder und Jugendliche mit Behinderung und ihre Familien

Spamfilter einrichten

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

-Virtuelle Jagdfliegerschule- Teamspeak Seite 1 von 6

Supporting Consumers by Characterizing the Quality of Online Health Information: A Multidimensional Framework. Von Dominic Kipry

Software Engineering. Zur Architektur der Applikation Data Repository. Franz-Josef Elmer, Universität Basel, HS 2015

Kosten-Leistungsrechnung Rechenweg Optimales Produktionsprogramm

Unternehmen. DR.-ING. KARL-HEINZ STERNEMANN November 2013 Version: 2/25/2014 3:26:16 PM. Combionic Page 1

Künstliches binäres Neuron

Mobiles SAP für Entscheider. Permanente Verfügbarkeit der aktuellen Unternehmenskennzahlen durch den mobilen Zugriff auf SAP ERP.


Unternehmensname Straße PLZ/Ort Branche Mitarbeiterzahl in Deutschland Projektverantwortlicher Funktion/Bereich * Telefon

Auswertung der Teilnehmerumfrage zum. vom November 2010

Abituraufgabe zur Analysis, Hessen 2009, Grundkurs (TR)

Projektsteuerung Projekte effizient steuern. Welche Steuerungsinstrumente werden eingesetzt?

Transkript:

Präsentiert am 07.02.2013 auf der AAET2013, Braunschweig Arbitrierungsbasiertes Framework für die Gestaltung holistischer multimodaler Mensch-Maschine Interaktionen Johann Kelsch, Gerald Temme, Julian Schindler

www.dlr.de Folie 2 Hauptschwerpunkt Es geht um Systematische Gestaltung kognitiver Systeme

www.dlr.de Folie 3 Weitere Schwerpunkte Was sind kognitive Systeme? Wie gestalten wir kognitive Systeme? Architektur zur Gestaltung kognitiver Systeme Werkzeugbasierte Gestaltungsschnittstelle Kooperative Fahrstreifenwechsel-Assistenz

www.dlr.de Folie 4 Was sind kognitive Systeme? Verkehr und Verkehrsmanagement Cockpits und Assistenz in modernen Transportmitteln (Fahrzeuge, Flugzeuge, Schiffen, Zügen etc.) Industrielle und Office Systeme Roboter, Schwärme etc. Gemeinsame Basis: 2..n kognitive Agenten Kognitiver Agent Kognitives System Interaktion (Konkurrenz oder Kooperation) zwischen den Agenten Bildquelle: volvo, boeing, ros.org

www.dlr.de Folie 5 Konkurrenz und Kooperation in Automotive Systemen Autobahn mit zwei Fahrstreifen Eine Konkurrenz aufgrund eines Ressourcenkonflikts Der Konflikt kann durch eine künstlich initiierte Kooperation zwischen V1 und V2 vermieden werden Sowohl Konkurrenz als auch Kooperation können mit dem Konzept der Arbitrierung adressiert werden Dies kann durch ein neuartiges Assistenzsystem unterstützt werden

www.dlr.de Folie 6

www.dlr.de Folie 7 Was ist da passiert?

www.dlr.de Folie 8 Wie kommen wir darauf? Etwas Theorie Alle (re-)agierende Entitäten eines kognitiven Systems sind (re-)agierende Agenten Verhalten der Agenten kann durch Input- und Output- Aktionen beschrieben werden Ereignisse sind Trigger der Aktionen. Aktionen produzieren Ereignisse und drücken (kognitive) Zustände der Agenten aus Aktionsspannungen steuern die Aktionen der Agenten

www.dlr.de Folie 9 Strukturelle System-Dekomposition

www.dlr.de Folie 10 Funktionale System-Dekomposition Kognitive Taskanalyse, Funktionsanalyse, Arbeitsanalyse

www.dlr.de Folie 11 Gestaltung der Interaktion: Semantisches Storyboard

www.dlr.de Folie 12 Wie gestalten wir kognitive Systeme? Dekomposition des Ursprungssystems Funktion Struktur (Form) Gestaltung der neuen Funktionen und Struktur Gestaltung der Interaktion Komposition des Zielsystems

www.dlr.de Folie 13 Wie implementieren wir gestaltete Systeme? C++ Implementierung der Architektur Teil des DOMINION- Frameworks Code-Generierung mit BOUML

www.dlr.de Folie 14 Interaktionsgestaltungs- Schnittstelle Ternäre Logik (Kleene 38) Designtool mit GUI Basis: FLTK und XML

www.dlr.de Folie 15 Zusammenfassung Was wurde gezeigt? Architektur zur Gestaltung kognitiver Systeme Gestaltungsregeln und Schnittstelle zur Architektur Anwendung des Design-Frameworks anhand eines Assistenzsystems für den kooperativen Spurwechsel Interaktionsdesign Kognitive Systemarchitektur Wie geht es weiter? Das Design des Assistenzsystems wird finalisiert und in Experimenten auf seine Gebrauchstauglichkeit überprüft Weiterentwicklung des vorgestellten Design-Frameworks Richtung Validierbarkeit der Interaktionsmodelle

www.dlr.de Folie 16

www.dlr.de Folie 17 Referenzen Boy, G. (1998): Cognitive Function Analysis for Human-Centered Automation of Safety-Critical Systems. Conference on Human Factors in Computing Systems, Los Angeles, California, USA, Apr. 18-23, pp. 265-272 Card, S.K.; Moran, T.P. & Newell, A. (1983): The Psychology of Human-Computer Interaction. Erbaum, Hillsdale Castelfranchi, C. (1998). Modeling Social Action for AI Agents. Journal Artificial Intelligence - Special issue: artificial intelligence 40 years later archive Volume 103 Issue, Aug. 1-2, 1998 Endsley, M.R. (2000): Direct Measurement of Situation Awareness: Validity and Use of SAGAT. In: Endsley, M. und Garland, D.J. (Hrsg.): Situation Awareness Analysis and Measurement. Erlbaum, Mahwah, NJ, 2000, S. 147-173 Gibson, J. J. (1977): The Theory of Affordances. In Perceiving, Acting, and Knowing, Shaw, R. & Bransford, J. (Eds.) Hoc, J. M. (2001): Towards a cognitive approach to human-machine cooperation in dynamic situations. International Journal of Human-Computer Studies, 54, pp. 509-540 Hollnagel, E. & Woods, D. D. (1982): Cognitive Systems Engineering: New wine in new bottles. International Journal of Human- Computer Studies, Volume 51, Number 2, Aug. 1999, pp. 339-356 Kelsch, J. (2012): Arbitration between Driver and Automation: why Overriding is just the Tip of the Iceberg. InteractIVe Summer School, 04.-06.06.12, Corfu Island, Greece Kelsch, J., Heesen M., Hesse T., Baumann M. (2012): Using human-compatible reference values in design of cooperative dynamic human-machine systems. EAM 2012, 11-12.09.2012, Braunschweig, Germany Lewin, K. (1938): The Conceptual Representation and the Measurement of Psychological Forces. Psychological Theory, 4, Duke University Press, Durham, N.C. Norman, D. A. (2007): The design of future things. New York, N.Y. Basic Books Shannon, C.E. (1948): A Mathematical Theory of Communication. Bell System Technical Journal, Vol. 27 Rasmussen, J., Pejtersen, A., Goodstein, L. (1994): Cognitive Systems Engineering. New York, Wiley Kleene, S. C. (1938): On notation for ordinal numbers. Journal of Symbolic Logic, Vol. 3, No. 4, pp. 150-155 Vicente, K. J. (1999): Cognitive work analysis: Toward safe, productive, and healthy computer based work. Lawrence Erlbaum Assoc. Inc.

www.dlr.de Folie 18 Vielen Dank johann.kelsch@dlr.de