Von ökologischen Bauchgefühlen zu sinnvollen Verpackungsoptimierungen Ökologisch verpacken in der Migros Fachtagung Swiss Plastics, 11.05.2017 Migros-Genossenschafts-Bund, Hanna Krayer (Projektleiterin Umwelt)
Agenda 1 Ökologische Bauchgefühle und drei Verpackungs-Mythen 2 Der Weg der Migros zu ökologischen Verpackungen 3 Verpackungsziele und Beispiele Migros-Genossenschafts-Bund Ökologisch verpacken in der Migros Fachtagung Swiss Plastics
Ökologische Bauchgefühle und drei Verpackungs-Mythen
Ökologische Bauchgefühle zu Verpackungen
Drei Verpackungs-Mythen Mythos 1: Verpackungen sind eine übermässige Umweltbelastung Migros-Genossenschafts-Bund Ökologisch verpacken in der Migros Fachtagung Swiss Plastics
Mythos 1 Verpackungen sind eine übermässige Umweltbelastung Ökobilanz über den Lebenszyklus Herstellung 92% 22% Die Produktherstellung und Produktnutzung verursachen die grösste Umweltbelastung Verpackung und Transport haben nur einen geringen Anteil des ökologischen Fussabdrucks eines Produkts (1 5%) Verpackung 1% <1% Transport 2% 2% Nutzung 4% 65% Entsorgung <1% 11% Nein, eine gute Verpackung schützt das Produkt optimal und verbessert somit indirekt den ökologischen Fussabdruck des Produkts. Migros-Genossenschafts-Bund Ökologisch verpacken in der Migros Fachtagung Swiss Plastics
Drei Verpackungs-Mythen Mythos 1: Verpackungen sind eine übermässige Umweltbelastung Mythos 2: Kunststoffverpackungen sind unökologisch Migros-Genossenschafts-Bund Ökologisch verpacken in der Migros Fachtagung Swiss Plastics
Mythos 2 Kunststoffverpackungen sind generell unökologisch Ökologische Aspekte zu Kunststoffen Herstellung auf Basis von Mineralöl Herstellungsprozess energieintensiv Lange Lebensdauer / bauen sich in der Umwelt nicht ab Wahrnehmung der Öffentlichkeit Kunststoffe sind ein emotionales Thema Diskussion in den Medien: z.b. Plastikplanet Politische Entscheide, wie z.b. das Plastiksackverbot in der Schweiz Kunden äussern das Bedürfnis nach Kunststoffalternativen
Mythos 2 Kunststoffverpackungen sind generell unökologisch Kunststoffe hohe Reissfestigkeit bei geringem Materialbedarf sind formbar und gut bearbeitbar haben hervorragende technische und optische Eigenschaften
Mythos 2 Kunststoffverpackungen sind generell unökologisch, oder? Geringer Materialbedarf bei Kunststoffverpackungen Optimierung Verpackung Bio Quinoa: Kartonschachtel auf Kunststoffbeutel Resultat: Reduktion der Umweltbelastung um 65 % Nein, Verpackungen aus Kunststoff benötigen meist deutlich weniger Material als Verpackungen aus Glas, Karton oder Papier. Kunststoffverpackungen sind daher oft die ökologischste Verpackungslösung. Migros-Genossenschafts-Bund Ökologisch verpacken in der Migros Fachtagung Swiss Plastics
Drei Verpackungs-Mythen Mythos 1: Verpackungen, eine übermässige Umweltbelastung? Mythos 2: Kunststoffverpackungen sind unökologisch Mythos 3: Biokunststoff ist DIE ökologische Lösung
Mythos 3 Biokunststoff ist DIE ökologische Verpackungslösung Vorteile von Biokunststoffen CO 2 -Fussabdruck häufig besser Schutz endlicher Ressourcen (kein Verbrauch von Mineralöl) Teils kompostierbar PET (Primär) PET (Rezyklat) PET Primär vs. PET Rezyklat PET (Primär) Biokunststoff I PET vs. Biokunststoff Biokunststoff II Nachteile von Biokunststoffen Gesamtumweltbelastung häufig höher als bei konventionellen KS Verschärfung der Nahrungsmittelkonkurrenz Einsatz gentechnisch veränderter Organismen (GVO) Kompostierbarkeit mangelhaft und unökologischer als Verbrennung
Mythos 3 Biokunststoff ist DIE ökologische Verpackungslösung Richtlinie Biokunststoffe 1. Nachweis einer geringeren Umweltbelastung ( Ökobilanz) 2. Nahrungsmittelkonkurrenz vermeiden 3. Biokunststoffe aus gentechnisch veränderte Organismen (GVO) sind nicht zugelassen 4. Kompostierbare Verpackungen: Zertifizierung und Kennzeichnung nötig Gültig für Biokunststoffe und biologisch abbaubare Werkstoffe Biokunststoffe aus Reststoffen/Nebenprodukten sind zu bevorzugen Nein, Biokunststoffe schneiden in der Ökobilanz meist schlechter ab als konventionelle Kunststoffe. Zudem werden viele Biokunststoffe aus Lebensmitteln hergestellt (v.a. Mais, Zuckerrohr) das verschärft die Nahrungsmittelkonkurrenz.
Der Weg der Migros zu ökologischen Verpackungen
Der Weg der Migros zu ökologischen Verpackungen Ökologische Bauchgefühle und ökologische Fakten zu Verpackungen gehen teils stark auseinander Migros Ansatz: nur ökologisch sinnvolle Verpackungs-Optimierungen Migros-interne Beratung durch Abteilung Umwelt Ökobilanzen und Beratung von Marketing und Entwicklung Verbindliche Richtlinien für Lieferanten und Verpackungsziele unnötiges Verpackungsmaterial an der Quelle vermeiden Materialkreisläufe sinnvoll schliessen Rücknahme und Recycling von Plastikflaschen Kunden sinnvolle ökologische Optionen anbieten Mehrwegschalen und -beutel, Recyclingwand Migros-Genossenschafts-Bund Ökologisch verpacken in der Migros Fachtagung Swiss Plastics
Interne Beratung und verbindliche Richtlinien
Verbindliche Verpackungsziele Versprechen ökologische Verpackungen
Verpackungsoptimierungen sichtbar machen Auslobung von ökologischen Verpackungsoptimierungen direkt auf der Verpackung Optimierung muss <10% betragen Auslobung temporär (bis 6 Monate) Migros-Genossenschafts-Bund Ökologisch verpacken in der Migros Fachtagung Swiss Plastics
Verpackungsziele und Beispiele
Verpackungen an der Quelle vermeiden Umgesetzte Verpackungsoptimierungen Migros-Genossenschafts-Bund Ökologisch verpacken in der Migros Fachtagung Swiss Plastics
Kunden ökologische Optionen anbieten Mehrwegschale im Take Away Seit 2017 in über 70% aller Migros- Restaurants und Take-Away s in allen zehn Genossenschaften erhältlich. Migros ist das erste Schweizer Grossunternehmen, welches flächendeckend Mehrweggeschirr anbietet.
Kunden ökologische Optionen anbieten Veggie Bag Mehrwegbeutel für Früchte und Gemüse Wiederverwendbare Veggie Bags als Alternative zu Einweg- Plastiksäckchen im Offenverkauf Nach sechsmaligem Gebrauch ökologischer als Einweg-Säckchen Migros bietet Kunden die Möglichkeit zur Reduktion von Einweg-Säckchen beizutragen
Materialkreisläufe sinnvoll schliessen Versprechen Rücknahme von Verpackungen
Verpackungen an der Quelle vermeiden Versprechen zu Mehrweggebinde