Social Media für Europäische Städte. Leitfaden zur Planung



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Transkript:

Social Media für Europäische Städte Leitfaden zur Planung

Social Media ist... ein Mittel für Nutzer zur Interaktion durch Webseiten und Applikationen (Apps) und ermöglicht in einer virtuellen Gemeinschaft (Community) oder einem Netzwerk Inhalte, Informationen und Ideen zu kreieren, zu teilen und auszutauschen. Social Media ist ferner...... durch ein dynamisches Netzwerk von mannigfaltigen Individuen, lückenhaften Quellen und vielfältigen Inhalten gekennzeichnet. von schnellen Kommunikationsgewohnheiten geprägt und verlangt schnelle Reaktionen.... im Stande, Reputationen aufzubauen oder zu zerstören. Social Media kann genutzt werden, um... einen unmittelbaren und dauerhaften Dialog mit Zielgruppen (Konversationspartnern) zu führen.... Partizipation und aktives Engagement durch die Einbeziehung von Stakeholdern zu fördern. eine solide und engagierte Gemeinschaft aufzubauen.... eine transparente, dialogorientierte und glaubhafte Governance zu unterstützen. Sollte nicht genutzt werden, um... des reinen Selbstzwecks willen. andere Kommunikationswege eines Projektes komplett zu ersetzen. lediglich Akzeptanz und Glaubwürdigkeit für ein Projekt zu erzeugen. Social Media für Europäische Städte 3

Strategieziele Prioritäten und Auswahl der Anwendungen Auch wenn Social Media-Aktivitäten als Must-Have mit unendlichem Potential erscheinen, ist es wichtig, solche Projekte mit definierten Zielen zu versehen und ein koordiniertes, nachhaltiges Konzept zu verfolgen. Schlussendlich geht es um Kommunikation und nicht um bloße technische Fragen. Um in einen Dialog mit den Bürgern und Stakeholdern zu einem Stadtprojekt zu treten, muss eine Social Media-Strategie auf den zuständigen Ebenen angesiedelt sein und entsprechende Unterstützung durch politische Repräsentanten erfahren, damit: Informationen und Wissen auf Seiten der Verantwortlichen und der betroffenen Parteien aktiv verbessert werden können. Die Identifikation von Bürgern mit der lokalen, nationalen und europäischen Ebene gestärkt wird. Die Sichtbarkeit, Bekanntheit und das Image der Stadt aufgewertet wird. Um klarzustellen, welches die wichtigsten Herausforderungen für die Social Media-Strategie sind, sollte es einen vorläufigen Entwurf zu Inhalt und Anforderungen mit folgendem Inhalt geben: das Ziel der Strategie (z.b. Maßnahmen, Aktivitäten, Prioritäten auf unterschiedlichen Ebenen eines Prozesses, Nutzen usw.), relevante formelle & strukturelle Erfordernisse im Ablauf und Grenzen von Erwartungen und Beteiligung. Eine ausgewogene Social Media-Strategie beinhaltet sowohl Anwendungen, die sehr einfachen Zugang bieten, als auch solche, die komplexe Interaktion und Partizipation ermöglichen. Information: Beinhaltet alle Internet-basierten Prozesse, die darauf abzielen, andere in einer Ausrichtung vom Einzelnen zu Vielen zu informieren (z.b. traditionelle Webseiten, (E-Mail-) Newsletter, digitale Veröffentlichungen der Presse). Kommunikation: Kommunikation meint alle dialogorientierten Prozesse (z.b. Chats, digitale Formulare, Instant Messenger, Forums, Social Plug-Ins oder Kommentarfelder). Konsultation: Konsultation (auch Partizipation genannt) beinhaltet alle Prozesse, welche es Bürgern und Stakeholdern erlauben, an nachhaltigen städtischen Entwicklungsprozessen auf administrativer Ebene teilzuhaben. Netzwerken: Ein Netzwerk mit Bürgern und Stakeholdern (Community) aufzubauen und zu pflegen, ist eines der wesentlichen Elemente von Sozialen Netzwerken. Zusammenarbeit: Das Grundprinzip der Zusammenarbeit ist die freiwillige, gemeinsame Mitwirkung von Personen an einem Projekt oder Prozess. Der Begriff Crowdsourcing fällt in diese Kategorie (inkl. Crowdfunding und Crowdmapping ). Entscheiden: Bürger Entscheidungen treffen zu lassen, geht über standardisierte Partizipationsprozesse hinaus. Einige Anwendungen lassen sich dennoch realisieren (z.b. im Bereich Participatory Budgeting ). 4 Social Media für Europäische Städte Social Media für Europäische Städte 5

Beteiligte und Konversationspartner Ressourcenbedarf Interne Stakeholder Eruieren Sie, wer (in-)formelle Kompetenzen besitzt und die Strategie hilfreich unterstützen könnte. Informieren und involvieren Sie alle relevanten Stellen. Nutzen Sie deren Expertise. Klären Sie, wer für die Organisation der Kooperation zuständig ist. Unterstützen Sie die Kommunikation zwischen Abteilungen, die Entwicklung von Kommunikationsfertigkeiten und das generelle Verstehen der Anwendungen. Externe Stakeholder Identifizieren Sie passiv und aktiv interessierte Parteien, Fürsprecher, Kritiker und Begünstigte. Konfliktpotential und mögliche Interessen dokumentieren und evaluieren. Potentielle Multiplikatoren in lokalen Organisationen und Einrichtungen ausfindig machen. Ein Netzwerk mit relevanten lokalen Partnern aufbauen. Konversationspartner Um mögliche Konversationspartner einzugrenzen, empfehlen wir fünf Kriterien zur Identifizierung von Zielgruppen: 1. Formelle Verpflichtung zur Beteiligung. 2. (Sozialer) Raum des nachhaltigen Projekts. 3. Synergien. 4. Projektdauer. 5. Nützliche demografische Gruppen. Aufbau und Betrieb einer verlässlichen Online- Präsenz bedarf beträchtlicher Ressourcen bezüglich: Zeit (z.b. Kontaktpflege bzw. Online- Kommunikation mit Stakeholdern/Konversationspartnern, Monitoring der Strategie), Geld (z.b. kostenpflichtige Anwendungen, IT, mobile Geräte wie Smartphones) und Personal (z.b. jederzeit kommunikationsbereite Verantwortliche, Risikomanagement, Beiträge und Rückkoppelung von Experten). Der Mittelbedarf ist abhängig von Größe und Form des vorgeschlagenen Verfahrens, Problemlagen und Anzahl der Stakeholder. Mithin sollte das verfügbare Budget für die Implementierung der Strategie geklärt werden, ein Finanzierungsplan erstellt und die Strategie durch verfügbare Kommunikationskanäle (z.b. Homepage) gefördert werden. Social Media-Team Ein kompetentes Team muss den richtigen Ton finden, Fragen beantworten, auf Kritik reagieren und Aktivitäten überwachen, die die Interaktion mit der Öffentlichkeit betreffen. Das Team muss alle Expertiseebenen vereinen (bzgl. Formalitäten, Inhalt und Kommunikation) und das Projekt ausgewogen, kompetent, effektiv und effizient leiten. Bestimmen Sie die Zuständigkeiten innerhalb des Teams, definieren Sie z.b. Administratoren-Rechte für die unterschiedlichen Accounts (Zugang, Passwörter, Verwaltung) und das Vorgehen (wer antwortet wann, wem, kommentiert oder löscht Inhalte). 8 Social Media für Europäische Städte Social Media für Europäische Städte 9

Impressum Herausgeber Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Invalidenstrase 44 10115 Berlin Bearbeitung choice GmbH Klosterstraße 71 10179 Berlin Janett Kalina, Gritt Hoffmann, Maximilian Himmler Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) Deichmanns Aue 31 37 53179 Bonn André Müller Stand Juni 2013 Druck AZ Druck und Datentechnik GmbH, Berlin Bildnachweis Eigene Abbildungen außer: Titel: Kathrin Jachmann, diamond.gestaltung Gestaltung und Satz diamond.gestaltung, Berlin Nachdruck und Vervielfältigung Alle Rechte vorbehalten. Diese Publikation kann unter der Adresse http://www.nationale-stadtentwicklungspolitik.de heruntergeladen werden. Die Inhalte dieser Broschüre geben die Auffassung der Autoren wieder. 10 Social Media für Europäische Städte

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