Chronik Upsprunge 2013



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Transkript:

Chronik Upsprunge 2013 von Rainer Wester

Chronik 2013 Vorwort Upsprunge ist das Maß der Dinge stand 2013 nicht nur einmal in der Zeitung. Die Erfolge unseres Sportvereins können sich sehen lassen. Die Herren erreichten bis zur Winterpause den 7. Tabellenplatz in der Bezirksliga, die Damen standen in der Landesliga ebenso gut da. Zudem holten sie die Hallenkreismeisterschaft ohne ein einziges Gegentor. Aber auch sonst war in unserer Ortschaft wieder kräftig was los. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die ersten großen Aufführungen unseres neuen Theatervereins im November. Zwei nahezu ausverkaufte Vorstellungen im Bürgerhaus sprachen für sich. Einen kleinen Hinweis noch zur Chronik: Für eine gute Lesbarkeit wurde auf die Formulierungen Upsprungerinnen und Upsprunger verzichtet. Upsprunger gilt im Text gleichberechtigt immer für beider Geschlechter. Upsprunge im Dezember 2013 Rainer Wester Ortschronist Gesehen: Agnes Ilse Ortsvorsteherin Zu den Titelbildern: Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker besuchte am 14. Mai die Firmvorbereitungen in Upsprunge und stellte sich für ein gemeinsames Foto mit unserer Gemeindereferentin Annette Breische vor die Kirche (oben links). Ein gemütliches festliches Beisammensein gab es kurz vor Weihnachten auf dem Hof Wilper an der Hederbornstraße. Wer mochte, konnte dort einen Weihnachtsbaum kaufen (oben rechts). Das große Foto stammt vom Kreisschützenfest. Unser Königspaar marschiert durch die Straßen von Lichtenau. 1

Inhaltsverzeichnis Über Upsprunger Grenzen hinaus (Seite 3) Wetter (Seiten 4 bis 6) Das Jahr 2013 in Upsprunge (Seiten 7 bis 21): Schießsportgruppe Bautätigkeiten Bundestagswahl Sammelcontainer Baustelle Hederbornstraße Friedhof Fahrsportverein Reiterhof Keuper Abriss Haus Mertens Hederquellgebiet Diskussion Kleinstschwimmhalle Erweiterung Bäckerei Lange Unglücksfälle Feuerwehr (Seite 22) Natur, Landwirtschaft und Umwelt (Seite 23) Getreideernte Schweinepreise Erlöse für Getreide und Raps Kindergarten- und Schulstatistik (Seite 24) Kindergarten St. Petrus Kindergarten Hederhüpfer Schulen Kirchengemeinde (Seite 25) Befall Holzwurm Sternsinger Maifeier Barrierefreier Zugang zur Kirche Zählung Gottesdienstbesucher Bücherei Chor TonLos Kommunionkinder und Firmbewerber Pfarrgemeinderatswahl 25 Jahre Kindergarten St. Petrus (Auszug Osterpfarrbrief) Brauchtum in Upsprunge (Auszug Weihnachtspfarrbrief) 2

Aus dem Vereinswesen (Seite 34) Vogelschießen, Schützenfest, Ehrungen (Schützenbruderschaft) Theaterspiel im Bürgerhaus (Theater- und Karnevalsverein) Sport und Musik (Seite 39) Bezirks- und Landesliga (SV Hederborn Upsprunge) Zeitungsinterview mit Hubert Humpert sen. zum Ende des Sportkreises Büren Neujahrskonzert der Stadt Salzkotten (Musikverein) Persönliches (Seite 44) Die Verstorbenen des Jahres 2013 Personen Ehrungen Statistik und Jubiläen (Seite 46) Einwohnerstatistik Eheschließungen Konfessionszugehörigkeiten Jubilare Übersicht der kommunalen Abgaben und Steuern Weitere Themen entnehmen Sie bitte auch den fett hervorgehobenen Schlagwörter im jeweiligen Text. Bildnachweis: Alle Fotos - sofern nicht anders vermerkt - sind vom Ortschronisten. 3

Über Upsprunger Grenzen hinaus Januar: Fritz Kuhn wird als erster Grünen-Politiker Oberbürgermeister einer Landeshauptstadt. Im Oktober 2012 hatte er die in Stuttgart von Bahnhofsneubaugegnern ( Stuttgart 21 ) geprägte Wahl gewonnen. Februar: Homosexuelle dürfen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft zukünftig nicht nur das leibliche Kind des Partners adoptieren, sondern auch eines, das dieser selbst adoptiert hat. Das entschied das Bundesverfassungsgericht. März: Am 13. März läuteten auch in Upsprunge ab 20.17 Uhr 15 Minuten lang die Kirchenglocken: Ein neuer Papst war gewählt. Die Konklave einigte sich auf Jorge Mario Bergoglio ( Franziskus der I. ) als Nachfolger von Papst Benedikt den XVI, der vorzeitig abgedankt hatte. April: Suche nach einem Endlager für Atommüll: Bund und Länder einigen sich auf einen neuen Anlauf per Endlagersuchgesetz. Mai: Werder Bremen trennt sich nach 14 Jahren vom dienstältesten Trainer der Liga: Thomas Schaaf. Juni: Der Bergpark in Kassel-Wilhelmshöhe wird in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen. Juli: Mit dem 29. Juni 2013 endete die Ziehung der Lottozahlen als Liveshow im Fernsehen. Aufgrund sinkender Zuschauerzahlen läuft die Ziehung der Lottozahlen nun im Internet. August: Nach drei Jahren Pause nimmt Israel mit den Palistinensern wieder direkte Friedensgespräche auf. September: Der Medizin-Nobelpreis geht an den gebürtigen Deutschen Thomas Südhof. Oktober: Italiens rechtskräftig verurteilter Ex-Präsident Silvio Berlusconi darf zwei Jahre lang keine öffentlichen Ämter mehr bekleiden. November: Chinas Führung beschließt, die staatlichen Umerziehungslager im Land abzuschaffen. Zudem wird die Ein-Kind-Politik etwas gelockert. Dezember: Ein Rückblick auf die Verstorbenen des Jahres 2013: Schauspieler Dieter Pfaff, Englands eiserne Lady Margret Thatcher, Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, Schlagersänger Paul Kuhn, Kabarettist Dieter Hildebrandt sowie der frühere südafrikanische Präsident Nelson Mandela.

Wetter Das Jahr 2013 begann mit deutlichen Werten über null Grad. Bei bis zu 9 Grad im Plusbereich kamen kaum Wintergefühle auf. Die erste Annäherung an die null-grad Marke gab es am 11. Januar mit leichten Nachtfrösten. Erster Schnee folgte am späten Abend des 13. Januar. Danach ging es durchgehend mit Schnee weiter, wobei allein zwischen dem Abend des 20. und den Mittagsstunden des 21. Januar in gut 15 Stunden annähernd 15 cm Neuschnee fielen. Hinzu kam teils scharfer Ostwind, der den Schnee an einigen Stellen hoch aufstapelte. Auftürmen mussten auch viele Upsprunger ihren Schnee. Zwischen einigen Grundstückseinfahrten schaufelten sich die Anlieger bis zu eineinhalb Meter hohe Wände. Die Temperaturen lagen um die zwei Grad minus am Tage und bei bis zu sechs Grad minus in der Nacht. Am 5. Februar waren die Upsprunger Zeuge eines eher ungewöhnlichen Wetterereignisses. Mehrere Gewitter zogen mit Blitz und Donner im dichten Schneetreiben über unser Dorf hinweg. Ein paar Tage später, am Rosenmontag, strahlte bei winterlichen Temperaturen den ganzen Tag über die Sonne. Doch bis Ende Februar hielt der Winter die Upsprunger fest im Griff. Immer wieder Schnee und Temperaturen von knapp unter 0 Grad führten dazu, dass vielen der Winter doch arg lang vorkam. Doch er war nicht nur lang, sondern auch ziemlich düster. Die Wetterexperten sprachen vom dunkelsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Nie habe es so wenig offenes Wetter sprich Sonnenschein in den Wintermonaten gegeben, wie in diesem Winter. Wochenlang zeigte sich der Winter fast ausnahmslos verhangen unter dichten grauen Wolken. Eigentlich wäre der Frühling schon da: Eisumhüllte Pflanzen im Herderquellgebiet am 24. März 2013 Kein Wunder also, dass viele Upsprunger den ersten richtigen Frühlingssonnenstrahlen entgegenfieberten. Dazu kam es drei Tage lang direkt Anfang März mit Temperaturen von bis zu 15 Grad. Die Nächte blieben aber nach wie vor kalt. Doch der Winter kam noch einmal mit voller Härte zurück. Eine Woche nach den frühlingshaften Temperaturen standen Schnee und eisige Kälte abermals vor der Tür. In der Nacht zum 13. März fiel das Thermometer auf minus 9 Grad. Große Teile Deutschlands lagen unter einer dicken Neuschneedecke, von der wir hier in unserer Gegend aber verschont blieben. Eis und Schnee gab es trotzdem, denn immer wieder kehrte der Winter zurück. Selbst am 20. März, dem Tag des offiziellen Frühlingsanfangs, fielen mehrere Zentimeter Neuschnee. Es blieb kalt bei Werten um die null Grad.

Kurz vor der Karwoche sanken die Nachttemperaturen mit bis zu minus sieben Grad wieder deutlich unter den Gefrierpunkt. Ein heftiger Ostwind sorgte dafür, dass den Menschen die Temperaturen am Tage bei plus zwei Grad gefühlt viel kälter vorkamen. Das Osterwetter (31. März/1. April) war nicht besser, am Ostermontag fiel in den Morgenstunden leichter Schnee. Der April begann mit einem Mix aus Wolken und Sonnenschein bei unangenehm kalten wie böigem Ostwind. In der ersten Woche nach Ostern sank die Temperatur in den Nachtstunden durchgehend auf minus 3 bis minus 4 Grad ab. Tagsüber kamen die Werte kaum über 6 Grad im Plusbereich heraus. Der Winter blieb damit hart und lang. Am 6. April titelte eine große Boulevardzeitung Der Frühling kommt, - sie sollte Recht behalten. Schlagzeilen: Neue Westfälische Nr. 75 vom 29. März und Nr. 169 vom 24. Juli 2013 Mit den steigenden Temperaturen kamen die Regenschauer. Etwas, was die Upsprunger aufgrund der langen Kälteperiode schon Wochen nicht mehr gesehen hatten. Am Nachmittag des 14. April machte der Frühling seinem Namen dann alle Ehre. Auch wenn die versprochene Sonne fehlte, die 17 Grad trieben die Menschen an diesem Sonntag trotzdem zu Spaziergängen auf die Straße. Die ersten zehn Tage im Mai lachte die Sonne täglich. Das Frühjahr war bis hierhin ausgesprochen trocken, ein Regenschauer hatte Seltenheitswert. Der erste Regen des Monats fiel am 12. Mai und sorgte sogleich dafür, dass die Prozession zum Kirchweihfest an diesem Tage ausfiel. Noch mehr Regen fiel am Wochenende des 26./27. Mai. Bis zu 70 Liter pro Quadratmeter konnte die Wetterstation Bad Lippspringe für den Kreis Paderborn messen. So viel Wasser fällt normalerweise im ganzen Monat Mai. Der erste heiße Sommertag mit Werten über 30 Grad ließ bis zum 18. Juni auf sich warten. Der Tag darauf brachte ebenso hohe Werte, bevor erste Wärmegewitter einsetzten. Im Ganzen war der Juni aber zu kühl. Foto: Pfarrhaus und Pfarrheim im Schnee. Am 22. März 2013 sollte eigentlich schon der Frühling da sein. 6

Passend zum Schützenfestwochenende Anfang Juli brach dann aber doch der Sommer aus, fast den ganzen Monat lang gab es sommerliche Temperaturen und Sonnenschein an einem Stück. Und das bei nur ein paar Schauern zum Monatsende. Der August blieb zunächst schön und heiß. Am 2. August zeigte das Thermometer nach Tageswerten um 36 Grad um 21.00 Uhr immerhin noch 30 Grad an. Im Fernsehen wurde auf ein seltenes Wetterphänomen aufmerksam gemacht, welches auch kurz über Upsprunge zu sehen war. Durchziehende Wolkenfelder mit einer Art Schleier, der aussah wie eine Gardine. Das war der Regen, der aufgrund der Hitze aber schon auf halbem Wege zur Erde verdunstete. Am Boden kam dieser nicht an. Der August blieb sommerlich und ohne die richtig heißen Tage. Auch regnete es öfter als noch im Juli. Das Kreisschützenfest fiel direkt auf den 1. September. Es war windig, bewölkt und gerade einmal 18 Grad warm. Die mitgebrachten Regenschirme konnten beim Umzug aber eingepackt bleiben. In der letzten Septemberwoche gab es noch einmal spätsommerliches Wetter bis in den Oktober hinein. Die Temperaturen erreichten zwischen 15 und 20 Grad, wobei es in den Nächten schon bis auf vier Grad herunter gehen konnte. Upsprunge freute sich auf einen goldenen Oktober, der mit einigen regnerisch-kühlen Unterbrechungen bis zum 19. des Monats anhielt. An diesem Tage kletterten die Temperaturen auch noch einmal bis an die 20 Grad-Marke. Einen Fast-Sommertag gab es noch einmal am 22. Oktober mit 22,6 Grad mittags 13.00 Uhr und einem Tiefstwert von 14,3 Grad in der Nacht zuvor. Auch die folgenden Tage blieben schön und vor allem warm. Am 28. des Monats brach der Herbst mit Sturm und Regen herein. Rund um Martini gab es die ersten Bodenfröste. Doch der ganz große Wintereinbruch ließ zunächst einmal auf sich warten. Angekündigt war er für den 5. Dezember, Sturmtief Xaver sollte nach Presseberichten für Wind, Regen und Schnee sorgen. Tat er dann auch. Da das Sturmtief vor allem an der Nordsee zuschlug, blieb es in hiesiger Gegend aber noch verhältnismäßig ruhig. Windstärken von über 60 km/h am Abend, Regenschauer und der erste Schnee am Nachmittag des Nikolaustages waren dann auch schon alles. Das Orkantief verlief europaweit glimpflicher ab, als befürchtet. Auch war der Sturm nicht so stark wie sein Vorgänger Christian sechs Wochen zuvor. Am Heiligen Abend kletterte das Thermometer auf 12 Grad, - im Plusbereich wohlgemerkt. Ähnlich warm ging das Jahr auch zuende. Foto: Der Frühling kam spät. Sonnenuntergang im Westfeld Ende April 2013 7

Das Jahr 2013 in Upsprunge Das erste Foto des Jahres 2013 entstand am 12. Januar in der Kirchstraße vor dem Hof Niggemeier. Hier sammelte die Schießsportgruppe - wie überall im Dorf - auf Wunsch die ausgedienten Weihnachtsbäume ein. Die freien Flächen in unserer Ortschaft verringerten sich aufgrund von Bautätigkeiten. Neue Häuser entstanden am Fielsche Feld Weg zwischen dem Reiterhof Keuper und dem Abfanggraben, am Landwehrweg und am Schleiweg. Eine Scheune entstand im Westfeld. Ein Mehrfamilienhaus entstand am Landwehrweg (oben). In einer Wiese der Familie Keuper am Fielsche Feld entstand ein Wohnhaus (links). 8

Fotos: Auch im Westfeld gab es Bautätigkeiten, hier kam eine landwirtschaftliche Halle hinzu. Zur Bundestagswahl am 22. September gab es einige Neuerungen. So kamen die Wahlbenachrichtigungen, die von der Stadt Salzkotten verschickt werden, nicht mehr wie jahrzehntelang üblich als Karte, sondern als Brief. Erstmals konnten über einen zweidimensionalen QR-Code (auf Englisch quick response also schnelle Antwort ) auf dem Briefbogen per Mobiltelefon direkt die Briefwahlunterlagen beantragt werden. Auch der bisherige Wahlraum im Kindergarten wurde verlegt. Nach dem dortigen Umbau war nicht mehr genügend Platz. Die letzten Wahlen fanden auf dem Flur statt, was den Anforderungen nicht mehr genügte. Allein die gesetzliche Vorgabe nach der allseitigen Begehbarkeit des Wahlvorstandstisches konnte in der engen Räumlichkeit kaum umgesetzt werden. Als Alternative zog das Wahllokal mit in das Pfarrheim, wo bereits seit langem für den zweiten Upsprunger Wahlkreis gewählt werden darf. Das Pfarrheim war bisher ebenfalls umstritten, da es nicht barrierefrei ist (Der Ausbau dazu ist Anfang 2014 angelaufen). Wähler mit Rollator oder Rollstuhl mussten den Weg rund um das Pfarrhaus in Kauf nehmen, um von hinten über den Abstellraum in das Pfarrheim zu gelangen. Für viele war das nur mit Hilfsperson möglich. Auch wer mit einem Kinderwagen kam und diesen nicht an der Treppe stehen lassen wollte, kam um den Umweg nicht herum. Alternativ stand auch das Bürgerhaus als Wahlraum zur Diskussion. Allerdings hätte eine Wahl dort die Möglichkeiten einer Vermietung deutlich eingeschränkt. Räumlichkeiten, in denen bis in die Morgenstunden eine Hochzeitsfeier läuft, lassen sich nur schwer bis 7.30 Uhr als Wahlraum herrichten. Der Wahlkampf beschränkte sich in Upsprunge auf die üblichen Plakate, wobei einfache, plakative Wahlsprüche doch deutlich zugenommen haben. Während CDU, SPD oder FDP einmal mehr auf klassische Aussagen setzten, fielen die anderen Parteien sprachlich ein wenig mehr aus dem Rahmen. Meine Mudda wird Chef und du? fragten die GRÜNEN großflächig. Maria statt Scharia oder Geld für die Oma statt für Sinti und Roma klebte die NPD und die LINKE setzte mit Statt Flaschen sammeln 1.050 Mindestrente neue Akzente. Die PIRATEN brachten mit Warum häng ich hier eigentlich ihr geht ja doch nicht wählen eher altbekanntes. Auffällig waren die zahlreichen Plakate der Alternative für Deutschland, die auch in Upsprunge hingen. Die AfD erreichte hier aus dem Stand auch gleich ein gutes Ergebnis. 9

Wahlkampfimpressionen aus Upsprunge: Die FDP klebte keine Wahlplakate in Upsprunge und ist bei dieser Zusammenstellung daher auch nicht berücksichtigt. Da die Plakate der NPD schon vor einem möglichen Foto heruntergerissen waren, gibt es hier alternativ das gleich gestaltete Deckblatt einer Wahlbroschüre. 10

Die Auswertung der Bundestagswahl: Stadt Salzkotten Gesamtergebnis Erststimmen: Dr. Linnemann (CDU) 62,02 %, Blienert (SPD) 22,26 %, Heineke (FDP) 2,07 %, Haarmann (GRÜNE) 5,64 %, Nowak (LINKE) 3,21 %, Sonstige 4,80 % Stadt Salzkotten Gesamtergebnis Zweitstimmen: CDU 54,36 %, SPD 22,08 %, FDP 5,14 %, GRÜNE 6,42 %, LINKE 4,32 %, AfD 3,77 %, Sonstige 3,90 % Upsprunge (ganze Ortschaft) Gesamtergebnis Erststimmen: Dr. Linnemann (CDU) 58,43 %, Blienert (SPD) 26,94 %, Heineke (FDP) 2,09 %, Haarmann (GRÜNE) 4,92 %, Nowak (LINKE) 2,46 %, Sonstige 5,17 % Upsprunge (ganze Ortschaft) Gesamtergebnis Zweitstimmen: CDU 49,45 %, SPD 26,14 %, FDP 5,43 %, GRÜNE 6,29 %, LINKE 3,58 %, AfD 4,07 %, PIRATEN 2,10 %, Sonstige 2,96 % Upsprunge ist, wie bei den letzten Wahlen auch, in zwei Stimmbezirke aufgeteilt. Im Gegensatz zum Upsprunger Gesamtergebnis für das ganze Dorf gab es in den beiden Stimmbezirken kleinere Besonderheiten. So fiel der Zweitstimmenanteil für die NPD im Bezirk 017 Upsprunge I ( Altdorf ) mit 2,09 % auf. Nördlich der Bürener Straße kam die AfD im Bezirk 162 Upsprunge II auf einen Zweitstimmenanteil von 7,39 %. Gewählt wurden Dr. Carsten Linnemann von der CDU (Wahlkreis direkt gewonnen) und Burkhard Blienert von der SPD (zieht über Listenplatz ein), der erstmals in den Bundestag einzog. (Zeitungsausschnitt: Neue Westfälische Nr. 221 vom 23. September 2013) 11

Seit Herbst 2013 können die Upsprunger einen weiteren Sammelcontainer an der Bürener Straße nutzen. Zu den beiden Altglascontainern am Gemeindebedarfsplatz gesellte sich ein Sammelbehälter für Kleineisen und Elektro-Kleingeräte. Kaputte Toaster, Staubsauger, Rasierer und dergleichen können hier eingeworfen werden. Schrott wird sofern die Teile durch den Einwurfschacht passen auch gerne entgegen genommen. Elektro-Kleingeräte enthalten neben Schadstoffen auch viele wertvolle Metalle, die damit rückgewonnen werden. Im Herbst begannen die Arbeiten an der Hederbornstraße, um die meistenteils beschädigten Steine des beidseitig verlaufenden Rinnsteins zu ersetzen. Immer wieder flogen abgebrochene Teile der kleinen Natursteine in Richtung Bürgersteig und gefährdeten Fußgänger. Die Rinne hielt den Belastungen durch den Fahrzeugverkehr schon lange nicht mehr stand. Zu klein waren die Mitte der 1990er Jahre verlegten Pflastersteine und zudem so war aus Kreisen der Baufirma zu hören noch schlecht verlegt. Die neuen Steine sind nun deutlich größer. Drei Firmen arbeiteten an diesem Projekt, welches den Bereich zwischen Linde/Ecke Bürener Straße und dem Abzweig zum Fielsche Feld umfasste. Während der Baumaßnahmen kam es immer wieder zu Engpässen, eine Ampelanlage regelte in Teilen der Baustelle den Verkehr. Anfang Dezember fräste eine große Baumaschine (Foto) einen Großteil der Straße ab, so dass ein etwa zwei Meter breiter Streifen in der Mitte stehen blieb. Aus Gesprächen im Dorf war zu erfahren, dass es einige Upsprunger gerne gesehen hätten, wenn der Rest auch weggefräst worden wäre, um die Straße komplett neu zu teeren. So blieb es bei der in vielen Augen so gesehenen Flickschusterei. Die Fertigstellung der Arbeiten drängte, so dass die Asphaltierungsarbeiten vom Spätnachmittag des 3. Dezembers bis in die Nacht hinein dauerten. Die Temperaturen bewegten sich da schon knapp unter dem Gefrierpunkt. Während der Bauphase regelte eine Ampel den Verkehr auf der Hederbornstraße. Aufnahme vom 29. Oktober 2013 12

Fotos: Am 10. April entstanden auf einer bisherigen Rasenfläche neue Friedhofswege. Der lange Winter 2013 war zu diesem Zeitpunkt gerade erst vorbei. Baumaßnahmen gab es auch auf dem Friedhof. Im April konnte auf dem nördlichen Teil zwischen dem Eingang an der Hederbornstraße und der Linde die Wegführung fertiggestellt werden. Die kommenden Gräberreihen sind auf der bisherigen Rasenfläche nun bereits fest definiert. Der 1993 von der Stadt Salzkotten gekaufte Friedhofsbagger konnte mit Ablauf des Jahres außer Dienst gestellt werden. 20 Jahre lang hob dieser auch in Upsprunge Gräber aus oder ebnete Grabfelder ein. Hohe Reparaturkosten hatten die Anschaffung eines gebrauchten Baggers aus dem Baujahr 2006 für 47.000 erforderlich werden lassen. Der Bagger kostete damit weniger als die Hälfte im Vergleich zu einer Neuanschaffung. Der neue Bagger wird im Dienste des städtischen Bauhofs in den nächsten Jahren auch in Upsprunge wieder die erforderlichen Arbeiten auf dem Friedhof erledigen. Fotos: Am 8. Oktober ebnete der Bauhof die Einzelgräberreihe hinter dem Ehrenmal ein. Dazu kam der alte Friedhofsbagger noch zum Einsatz. 13

Neue Westfälische Nr. 115 vom 21. Mai 2013 Seit 1998 veranstaltet der Fahrsportverein Alt-Bürener-Land an den Pfingstwochenenden Fahrturniere auf Gut Wulfstal. So fand auch 2013 einmal mehr eine gut besuchte Veranstaltung statt. Auch auf dem Reiterhof Keuper gab es Pferde zu sehen. Hier stellten sich Deckstellenleiter Albrecht Ullrich (links) und Heinrich Keuper mit den Hengsten Fuerto und Lacordos zu einem Bild zusammen. 14

Im Juli verschwand Haus Mertens, Pfarrer-Drees-Straße 38 (früher Upsprunge Nr. 36 ). 1833 kaufte die Gemeinde das bisherige, 1815 erbaute Forsthaus des Freiherrn von und zu Brenken. Aus Kostengründen baute man das 1814 geschaffene Schulzimmer am Haus Upsprunge Nr. 55 östlich der Kirche ab und an das neue Lehrerwohnhaus, dem alten Forsthaus, wieder an. Bis zum Jahr 1905 fand hier der Schulbetrieb statt. 1882 wurden 82 Kinder unterrichtet, 32 in der Unterstufe und 12 in der Oberstufe. Im Jahr 1903 waren es 104 Kinder, die - aufgeteilt in zwei Klassen -, hier zur Schule gingen. Mit Erwerb des Gartens von Wilhelm Mertens konnte südlich der Kirche der Bau eines neues Schulhauses - dem heutigen Kindergarten - in Angriff genommen werden. Im Tausch erhielt die Famile Mertens das alte Schulhaus nebst Grundstück. So kam das Gebäude zu dem Namen Haus Mertens. Die Schule gab später auch der Straße ihren Namen, lange Zeit hieß diese Schulstraße. Direkt nach dem Abriss im Sommer 2013 begannen die Arbeiten für den Neubau eines Privathauses an gleicher Stelle. Zu den Bildern auf dieser Seite (von oben): Das noch komplette Haus am 7. Juli, eine Woche später am 15. Juli, mit Bagger am 22. Juli und Abbruch in Handarbeit am 24. Juli 15

Gepflegt werden muss in regelmäßigen Abständen das Hederquellgebiet. In dem jährlich weiter zuwachsenden See räumte ein von der Stadt Salzkotten beauftragtes Privatunternehmen eine Schneise, damit das Wasser zügig abfließen kann. Viele Upsprunger möchten gerne den Teich ganz frei vom Grün haben, damit das Wasser auch zu sehen ist. Doch das scheitert sowohl an den Kosten als auch an den technischen Möglichkeiten. Ein entsprechend großer Bagger kann das Quellgebiet nicht befahren. Neben der Upsprunge putzmunter -Reinigung im Frühjahr trafen sich auch im Herbst freiwillige Helfer, die alles zurückschnitten und an vielen Stellen das Grün aus der Heder holten. Eine LKW- Ladung Schnittgut kommt dabei immer schnell zusammen. Foto oben: Es sieht idyllisch aus, doch hin und wieder muss das Grün im Hederquellgebiet zurückgeschnitten werden. Auch, damit die Heder zum Vorschein kommt. Aufnahme vom 8. Juli. Foto links: Am 9. August sorgte ein privates Unternehmen dafür, dass zumindest ein Wasserlauf frei blieb. Fotos oben: Große wie kleine Upsprunger Helfer sorgten Ende Oktober für ein sauberes Erscheinungsbild im Hederquellgebiet. Damit sich die Arbeit zukünftig auf mehrere Schultern verteilt, dürften es aber ruhig ein paar mehr helfende Hände sein. 16

Wo lernen die Upsprunger Kinder in Zukunft das Schwimmen? Diese Frage stellten sich viele Mitbürger angesichts der maroden Kleinstschwimmhalle an der Liboriusgrundschule Salzkotten. Generationen von Upsprunger Kindern hatten hier das Schwimmen gelernt. Einzig die GRÜNEN stimmten im Betriebsausschuss für einen Neubau einer Schwimmhalle an der Liboriusschule. Alle anderen Fraktionen waren angesichts der städtischen Haushaltslage dagegen. Vor allem die jährlichen Folgekosten von gut 200.000, die zu dem defizitären Freibad (-300.000 ) noch hinzukämen, bereiteten den Mandatsträgern Probleme. Die Diskussion flammte im Vorfeld der Entscheidung noch einmal auf, da der Salzkottener Unternehmer Rainer Grewe sein 5.000 Quaratmeter großes Grundstück in Upsprunge für eine Schwimmhalle zum Verkauf anbot. Er sah den Grund und Boden des ehemaligen Restaurants Rincheval an der Hederbornstraße als ideal für eine Schwimmhalle an (vgl. Westfälisches Volksblatt Nr. 64 vom 16. März 2013). Zu diesem Zeitpunkt stand ein Neubau aufgrund der hohen Folgekosten aber im Grunde nicht mehr zur Debatte. Bleibt die Frage, wo denn die Upsprunger Kinder demnächst schwimmen lernen können. Sofern das nicht schon privat im Familienkreis beim Besuch eines Hallenbades oder Freibades geschieht, bieten die Nachbarstädte mit Schwimmhalle entsprechende Kurse an. Bei bestandenem Seepferdchen zahlt die Stadt Salzkotten den Eltern einen Zuschuss zwischen 75 und 90, je nachdem, wie früh das Schwimmen erlernt worden ist. Den Grundschulen steht die Möglichkeit offen, in den Sommermonaten ins Salzkottener Freibad zu gehen. Im Ort war bereits zu hören, dass es nicht so einfach wäre, einen Platz in einem Schwimmkursus in einem der Nachbarorte zu bekommen, da alles sehr schnell ausgebucht sei. Hinzu käme die Fahrerei mit dem Auto. Foto: Die geschlossene Kleinstschwimmhalle an der Liboriusgrundschule Salzkotten im Dezember 2013 Offiziell den Bestimmungen übergeben werden konnte im Oktober das neue Hygieneund Logistikzentrum der Bäckerei Lange am Hüneknapp. Noch bis zum Frühjahr waren Bauarbeiter mit der Erstellung des zwei Millionen teuren Neu- und Erweiterungsbaus beschäftigt. Im Ende 2012 fertiggestellten Hygienezentrum werden alle Arbeiten rund um Reinigung, Spülen und Entsorgung erledigt. Die neue Betriebshalle entstand direkt neben der bisherigen Produktionsstätte. Über eine Schleuse ist der bestehende Bereich von der neuen Halle getrennt. Eine Förderanlage transportiert die zu reinigenden Utensilien durch die Waschanlage und befördert sie getrocknet zurück in die Backstube. Der Logistikbereich entstand im zweiten Bauabschnitt bis zum Frühjahr 2013. Um elf Tore konnte der Versandbereich erweitert werden, so dass nun deutlich mehr Lastwagen an die Halle andocken können. Dieses beschleunigte die Ladezeit erheblich. Die Einweihung des neuen Komplexes erfolgte am 11. Oktober mit rund 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. 17

Eine beliebte Rubrik in der Heimatzeitung ist seit Jahrzehnten die Einer geht durch die Stadt -Spalte im Westfälischen Volksblatt. Auch Upsprunger Anliegen kommen hier, meist direkt eingereicht von den Lesern, zur Sprache. Oft sind es Missstände, die in den kleinen Artikeln für Aufmerksamkeit sorgen. Gesprächsthema sind sie nach Veröffentlichung im Ort allemal. Upsprunge kam in diesem Jahr zweimal zur Sprache. (Rechts: Westfälisches Volksblatt Nr. 167 vom 22. Juli 2013. Links: Westfälisches Volksblatt Nr. 145 vom 26. Juni 2013) Angefangen hatte dieser Teil der Chronik mit dem Einsammeln der ausgedienten Weihnachtsbäume durch die Schießsportgruppe im Januar. Beendet wird er mit dem Verkauf neuer Bäume im Dezember. In diesem Jahr war es erstmalig möglich, am dritten Adventswochenende Bäume auf dem Hof Wilper an der Hederbornstraße zu kaufen. Der Hof war dazu komplett mit Rindenmulch abgestreut und sehr schön weihnachtlich hergerichtet. Im aufgebauten Festzelt oder am Imbiss- und Getränkestand trafen sich die Upsprunger auch noch lange nachdem der letzte von ursprünglich 100 Bäumen verkauft war. 18

Die unschönen Seiten des Jahres Ein leider immer wieder gesetztes Thema in dieser Kategorie ist der hiesige Friedhof. Im Juni mehrten sich Beschwerden über Blumendiebstähle auf dem Friedhof. Obwohl sich die Frage aufdrängt, wer sich die Blumen der Gräber in seinen eigenen Garten pflanzt, wurde hier und da etwas gestohlen. Sauber und komplett mit Erdballen ausgegraben. Im November waren viele Gräber mit dem Wachs der aufgestellten Friedhofskerzen beschmiert. Unbekannte nahmen die brennenden Kerzen aus den Ampeln der Grabstätten und schütteten den Wachs über die Gräber. Eine Untat, die teilweise sehr aufwändige Reinigungsarbeiten der verärgerten Angehörigen nach sich zog. Fast jährlich wird an dieser Stelle von Unmengen an Abfall berichtet, der sich an den unglaublichsten Stellen rund um Upsprunge anfindet. Unglaublich sind auch die Dinge, die sich in den Abfallbergen befinden. Da gibt es einerseits Zeitgenossen, die ihre nicht mehr benötigte Toilettenschüssel im Wald entsorgen und zum anderen Personen, die ein altes Auto einfach als Schrott am Ortsrand abstellen. Im zuletzt genannten Fall beobachteten Zeugen allerdings, wie junge Erwachsene am Fahrzeug die Nummernschilder entfernten. Das Salzkottener Ordnungsamt fand im völlig ausgeschlachteten Wagen später noch einen Fahrzeugbrief, so dass der letzte Halter des Autos ausmacht werden konnte. Das Klo bei Makeloh entfernte wahrscheinlich wieder einmal der städtische Bauhof. Es ist schon interessant, was sich manche Mitbürger in ihr Auto packen, um damit in den Wald zu fahren. Wobei das natürlich nicht unbedingt Upsprunger sein müssen. Gerade der Mackelohweg wird auch gerne von Ortsfremden als Durchfahrt benutzt. 19

Besonders schade ist es, dass einzelne Mitmenschen durch ihr Verhalten das ehrenamtliche Engagement anderer deutlich erschweren. Wer schon mit seinem privaten Arbeitsmaterial den Rasen an der Linde, am Dorfplatz oder im Hederquellgebiet mäht, möchte nicht noch ständig in die Hinterlassenschaften von Hunden treten, welche die Besitzer der Vierbeiner gleichgültig tolerieren. Oft gibt es in Eigenregie hergestellte Schilder, die an den betreffenden Punkten auf den jeweiligen Missstand aufmerksam machen. Zwei davon finden in diesem Jahr exemplarisch den Weg in die Chronik: Das Schild des engangierten privaten Rasenmähers an der Linde sowie der Aushang am Spielplatz an der Bürener Straße. Dort sorgt der Abfall im Umfeld der Sammelcontainer immer wieder für Ärger. Sachbeschädigungen gibt es gelegentlich auch. Ende April war der Kaugummiautomat in Nähe der alten Post an der Reihe. Die Beute war im Gegensatz zum angerichteten Schaden wohl eher gering. Eine unglaubliche Tierquälerei richteten Unbekannte Anfang Juli in der Upsprunger Feldflur an. Ein Bienenstock der Familie Meyerhans brannte völlig aus (Zeitungsartikel Westfälisches Volksblatt Nr. 153 vom 5. Juli 2013). Die aufgebrachten Bienen stachen bei den Löscharbeiten etliche Upsprunger Feuerwehrleute. Auch Wohnungseinbrüche gab es zu vermelden. In einem Fall suchte die Polizei Ende August Zeugen für einen Einbruch in der Pfarrer-Drees-Straße. Dort hatten sich Einbrecher anscheinend längere Zeit in einem Haus aufgehalten. Sie hebelten die Terrassentür auf und entwendeten Elektronikartikel. Offensichtlich, so der Pressebericht, benutzten sie im Haus sogar die Toilette. 20

Unglücksfälle in und um Upsprunge Von schweren Verkehrsunfällen blieb Upsprunge im Jahr 2013 verschont. Trotzdem gab es einen Arbeitsunfall mit Todesfolge (siehe Zeitungsartikel unten). Am Nachmittag des 6. Februar überschlug sich ein Auto auf der Landstraße 637 in Höhe des Stapelhofes. Der Fahrer konnte sich selbst befreien. Übermut war nach Ansicht der Polizei die Ursache für den Unfall eines jungen Radfahrers, der sich im August auf dem Fielsche Feld-Weg in Richtung Wewelsburger Straße befand. Bei dem Versuch, nur auf dem Hinterrad zufahren, verlor der Radfahrer die Kontrolle über sein Gefährt und schlug mit dem Rücken auf der Straße auf. Eine im Rucksack befindliche Glasflasche zerbrach und fügte dem jungen Mann Schnittwunden zu, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. In der Kottenstraße gab es einen tragischen Arbeitsunfall: Westfälisches Volksblatt Nr. 161 vom 15. Juli 2013 21

In der Upsprunger Feuerwehr sind derzeit 25 Kammeraden aktiv. Sieben Personen gehören der Ehrenabteilung an, vier sind Fördermitglieder. Gewachsen ist erneut die Jugendfeuerwehr, der nun neun junge Mitglieder angehören. In diesem Jahr bewältigte die Löschgruppe Upsprunge 41 Einsätze. Darunter waren neun Brandeinsätze, sechs Öleinsätze, eine Baumbeseitigung, eine Unterstützung des Rettungsdienstes, zwei Türöffnungen und eine Tierrettung. Zudem gab es drei Hochwassereinsätze und neun Fehlalamierungen. Dreimal rückte die Feuerwehr aus, um bei Verkehrsunfällen zu helfen. Neben vielen anderen Aktivitäten verteilte die Feuerwehr Anfang des Jahres die Gelben Säcke, half bei der Absicherung des Karnevalsumzuges in Scharmede und veranstaltete das traditionelle Upsprunger Rosenmontagsbritzen. Erwähnt sei, dass Thorsten Napierala über die Bezirksreserve Anfang Juni am Katastropheneinsatz beim Elbehochwasser in Schönebeck (Sachsen-Anhalt) zum Einsatz kam. Neue Westfälische Nr. 39 vom 15. Februar 2013 Am 12. September stellte die Löschgruppe ein zweites Fahrzeug in Dienst. Es handelt sich um ein Mannschaftstransportfahrzeug ( MTF ), das über neun Sitzplätze verfügt und welches vorrangig nachrückende Kräfte zur Einsatzstelle bringen soll. Untergestellt wird der neue Wagen (im Einsatz auf dem Foto rechts) in einer zusätzlich angemieteten Fahrzeughalle. Diese liegt direkt neben der bisher genutzten Halle und wird von der Firma Getränke Grewe an die Stadt Salzkotten vermietet. Die Renovierung der neuen Fahrzeughalle im Herbst übernahmen die Mitglieder der Feuerwehr. Zu den Fotos: Egal ob zur Kontrolle der Hydranten im Oktober oder bei der Begleitung des Laternenumzuges der Kinder im November. Die Feuerwehr ist da, wenn Upsprunge sie braucht. 22

Natur, Landwirtschaft und Umwelt Nach einem langen, kalten Winter erfolgte die Frühjahrsbestellung der Felder spät. Da zügig Wärme aufkam, entwickelten sich die Pflanzen sehr gut, der Regen fiel passend. Auch die erste Trockenperiode im Mai machte den Landwirten kaum zu schaffen, da die guten Upsprunger Böden die Feuchtigkeit eine Zeit lang speichern können. Wer jedoch seinen Mais spät gepflanzt hatte, weil die Felder zuvor bereits mit etwas anderem bestellt waren, bekam Probleme mit dem Wetter. Der Auswuchs fiel dann genau in den trockenen Mai, so dass der Mais der Frühjahrsentwicklung hinterher hinkte. Auch kamen einige Pflanzen nicht durch den festgeschlagenen Boden der wenigen aber intensiven Regenschauer. Der Auswuchs blieb gering, wodurch einige wenige Flächen neu bestellt wurden. Der Ertrag der Maisernte fiel bei den Landwirten unterschiedlich aus. Die Ergebnisse lagen zwischen knapp durchschnittlich bis hin zu einem Ausfall von bis zu 20 % im Gegensatz zum Vorjahresniveau. Die Getreideernte war, wie auch der Ertrag beim Raps, ausgesprochen gut. Die Heuernte verlief normal. Der erste Schnitt Gras war ordentlich, der zweite und auch der dritte Schnitt litt teilweise deutlich unter der Trockenheit im Sommer. Da das sommerliche Wetter bis zur Ernte anhielt, durften sich die Landwirte in diesem Jahr über eine gute Getreideernte freuen. Getrocknet werden musste das geerntete Getreide nicht. Dennoch, steigende Pachten für die Flächen beschäftigten die Landwirte. Während die Erträge auf den Feldern nicht beliebig gesteigert werden können, steigen die Pachten oder es verteuert sich der Diesel für die Fahrzeuge. Auch bei Neuanschaffungen, zum Beispiel für den Fuhrpark, schlagen steigende Kosten zu Buche. Erwähnenswert ist noch, dass viele Flächen rund um Upsprunge von einem Betrieb angepachtet sind, welcher Saatgut veredelt. Die Schweinepreise lagen bei etwa 1,70 pro Kilo in der Handelsklasse S. Etwa 1,60 gab es in der Handelsklasse E und 1,50 in der Klasse U. Die Erlöse für Getreide und Raps lagen 2013 aufgrund der guten Ernteprognose niedriger als im Vorjahr: (Quelle: Raiffeisen-Waren Westfalen Mitte eg/genossenschaft Salzkotten) Preise /Dz Ernte 2012 Dez. 2012 Ernte 2013 Dez. 2013 Gerste 18,50 17,00 16,00 17,00 Weizen 16,50 16,75 17,00 18,50 Hafer 16,50 16,00 14,00 15,00 Triticale 17,75 16,00 15,00 16,00 Raps 43,00 41,00 35,00 34,00 Jagdergebnisse: Damwild: 2 Kälber, 1 Hirsch, Rehwild: 4 Böcke, 2 Ricken, Schwarzwild: 7 Sauen. Dazu 8 Füchse und 15 Waschbären; 23

Kindergarten- und Schulstatistik Kindertagesstätten Der kath. Kindergarten St. Petrus meldete für das Kindergartenjahr 2013/14 folgende Zahlen: 42 Kinder, darunter 22 Jungen und 20 Mädchen Konfessionen: 6 evangelische Kinder 28 katholische Kinder 5 Kinder ohne Konfession 3 Kinder mit sonstigen Konfessionen Alle Kindern sind deutscher Nationalität. Zu den Buchungsstunden: 18 Kinder waren zu 45 Stunden, 22 Kinder zu 35 Stunden und zwei Kinder zu 25 Wochenstunden angemeldet. Der direkt an der Grenze zu Upsprunge stehende Kindergarten Haus Hederhüpfer Zur Schanze (gehört zum Kindergarten Kuhbusch) meldete 41 Kinder, von denen 25 Kinder aus Upsprunge kamen (16 Jungen und 9 Mädchen). Von den Upsprunger Kindern waren sieben Kinder unter drei Jahren ( U3 ). Die Nationalitäten unter den Upsprungern im Kindergarten Hederhüpfer: 10 deutsche Kinder 5 kurdische Kinder 9 Doppelstaatler (deutsch/russisch und deutsch/georgisch) 1 kroatisches Kind Schule Gesamtschule Salzkotten: Unter den Schülern der sechs Eingangsklassen befanden sich 5 Upsprunger Kinder. Insgesamt besuchten 12 Schüler aus Upsprunge die Gesamtschule (bisher 5. und 6. Klasse) Philipp-Korte-Realschule (Auslaufbetrieb): 42 Schüler aus Upsprunge Johannes-Hauptschule (Auslaufbetrieb): 8 Schüler aus Upsprunge Die Grundschule Salzkotten nahm 19 Kinder aus Upsprunge in das erste Schuljahr auf. Die Montessori-Schule (Grundschule): Keine Aufnahmen aus Upsprunge Eine Zählung der Stadt Geseke ergab, dass 31 Upsprunger Schüler mit dem Bus in die Nachbarstadt pendeln. 24

Kirchengemeinde Da in der Kirche der Holzwurm ( Anobienbefall ) zugeschlagen hatte, musste das Inventar (Bänke, Teile der Orgelpfeifen sowie der Kreuzgang) Mitte April zur Wärmebehandlung für 72 Stunden in einen bereitstehenden Behandlungscontainer. Der stand direkt neben der Kirche. Die Orgelpfeifen behandelte eine Lippstädter Firma stationär. Zunächst räumten freiwillige Helfer eine Hälfte der Kirche aus (siehe Foto oben), die restlichen Bänke wurden zusammengeschoben. Nun war auch Platz für eine gründliche Reinigung sowie für die Ausbesserung des Kirchenbodens. Zur Messe am 21. April befand sich damit nur die Hälfte der Bänke in der Kirche. Im Vorfeld informierte der Pfarrbrief über die Möglichkeit, sich einen eigenen Klappstuhl zum Gottesdienst mitzubringen. Diese ungewöhnliche Maßnahme kam dann aber doch nicht zum Tragen, da Bierzeltgarnituren auf der Orgelempore auf die Besucher warteten und im hinteren Bereich der Kirche Stühle aus dem Pfarrheim standen. Am Vormittag des 22. April halfen viele fleißige Upsprunger beim Ausräumen der Kirche mit. Jede Bank erhielt eine Nummer, um sie später wieder exakt an ihren angestammten Platz stellen zu können. 25

Die ausgeräumte Kirche sah schon ungewöhnlich aus. Noch ungewöhnlicher war allerdings der Gottesdienst auf der noch verbliebenen eingeräumten Hälfte. Organist Hugo Fecke ließ es sich trotz stark verminderter Anzahl an Orgelpfeifen nicht nehmen, die Messe mit der Orgel zu begleiten. Die Gesamtkosten für Fußboden und Holzwurmbehandlung beliefen sich auf fast 15.000. Davon musste die Gemeinde gut 5.160 aufbringen. Eigenleistungen in Höhe von 1.215 erbrachten die ehrenamtlichen Helfer. Zwanzig Sternsinger sammelten Anfang Januar 1.893,11 für notleidende Kinder in Tansania. Die traditionelle Maifeier am Bürgerhaus richtete die katholische Kirchengemeinde in diesem Jahr als Pfarrfest aus. Das Fest begann mit einem Gottesdienst am Bürgerhaus. Ein großer Vorteil war sicherlich, dass die Maifeier am Bürgerhaus weit besser besucht war als das traditionelle Pfarrfest am Pfarrheim. Zur Firmvorbereitung besuchte der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker die hiesige Gemeinde für eine Stippvisite in der Kirche (siehe Foto unten). Der Erzbischof besucht im Rahmen der Visitation, die im Abstand von sechs Jahren stattfindet, alle Gemeinden. Früher, als in jeder Gemeinde eine Firmfeier stattfand, gehörte auch ein Gespräch mit jedem Pfarrgemeinderat und jedem Kirchenvorstand dazu. Eine eigene Firmfeiern gibt es in Upsprunge derzeit nicht, da die Mindestzahl der zu Firmenden 20 Firmanden beträgt. Die fünf Firmbewerber wurden gemeinsam mit den Jugendlichen von St. Marien vorbereitet und für drei Gemeinden fand eine Firmfeier in St. Marien statt. In allen Gemeinden, die keine eigene Firmfeier haben, hat Hans-Josef Becker eine kurze Gebetsstation in der Kirche gehalten. Die Gespräche mit dem Kirchenvorstand und dem Pfarrgemeinderat finden auf Ebene des Pastoralverbundes statt. Diskutiert wurde im Kirchenvorstand auch die Schaffung eines barrierefreien Zugangs für die Kirche. Nicht ganz einfach zu verwirklichen, da eine eventuelle Rampe maximal 6 % Steigung aufweisen darf und damit bis zur Eingangstür eine beachtliche Länge zustande käme. Zwischen 50.000 und 70.000 müssten dafür aufgewendet werden. Der kostengünstigere Einbau eines Fahrstuhls wurde unter anderem wegen der Gefahr von Vandalismus verworfen. Zudem sind die Folgekosten bei einer Aufzuglösung im Laufe der Jahre beträchtlich. Der Kirchenvorstand sah es daher als nicht sinnvoll an, einen barrierefreien Zugang mit einem derart hohen Kostenaufwand zu schaffen. Er verwies auf die Marienkirche in zumutbarer Nähe und bot den älteren Gottesdienstbesuchern an, durch Stützen oder Tragen den Besuch der Kirche zu ermöglichen. Mit Blick auf die Kirchenbesucherzahlen könnte das Hochamt Besuch aus dem Kreise der mobilitätseingeschränkten Personen sicherlich gut gebrauchen. 26

Bei der Frühjahrszählung der Gottesdienstbesucher am 2. Fastensonntag saßen 146 Gläubige in der Kirche. Bei der Herbstzählung im November (Volkstrauertag) besuchten 88 Personen das Hochamt. Mit einer Veranstaltungswoche feierte unsere kath. öffentliche Bücherei im Oktober ihr 100jähriges Bestehen. Neben dem bekannten Büchereisonntag gab es Lesungen, einen Spieleabend, Kochen für Kinder oder auch ein literarisches Frühstück. Für viele im Dorf kam das Jubiläum der Bücherei etwas überraschend. Dass bereits seit so langer Zeit Bücher entliehen werden konnten, war nicht jedem bekannt. Das älteste Dokument über die Bücherei stammt aus dem Jahr 1916. Im Jahr 1965 hatte Pfarrer Meyer einen Zuschussantrag über 1.000 DM an die damalige "Diözesanstelle der Borromäusvereine" (Vorgänger der Büchereifachstelle) gestellt, da die Gemeinde durch die Überschwemmung im Ort arg gelitten habe und von selbiger wohl keine Unterstützung zu erwarten sei. 1966 gab es nach Auskunft der Fachstelle für Büchereien und Literatur im Erzbistum Paderborn einen Besuch von der Diözesanbibliothekarin, die eine Bestandsdurchsicht sowie eine Umstellung vornahm. Kinder- und Jugendbücher im Wert von 1.000 DM kaufte sie damals beim Borromäusverein ein. Außerdem wurden zwei offene Bücherschränke für die Bücherei angeschafft. Die Bücherei war im Pfarrhaus in einem Mehrzweckraum untergebracht, in dem der Herr Pfarrer, so die Überlieferung, seine Besucher führte". Danach wurde es ruhig um die Bücherei, bis der frühere Gemeindereferent Michael Klagges ihr 1984 neues Leben einhauchte. Im September 2013 hielt die moderne Technik Einzug in die Bücherei, die elektronische Verbuchung der Ausleihen läuft seitdem über einen Scanner. Mit dem 10jährigen Bestehen des Chores TonLos gab es ein weiteres Jubiläum. Auf mittlerweile 18 Sängerinnen ist die Gruppe, die 2003 zunächst ganz klein angefangen hatte, derzeit angewachsen. Bekannt ist die Gruppe vor allem durch die musikalische Begleitung von Gottesdiensten. Seit 2012 gibt es auch ein Adventssingen in unserer Kirche. Zum Foto: Die Sängerinnen der Gruppe TonLos in unsortierter Reihenfolge: Annette Breische, Karin Daldrup, Sengi Seo Daldrup, Gudrun Gallenkämper, Karin Göke, Petra Hassenjürgen, Katharina Kaup, Gabi Kemper, Alex Kettrup, Astrid Meschede, Sonja Pahl, Birgit Polonyi, Monika Rincheval, Barbara Stöver, Gerlinde Thiele, Claudia Tölle und Anne Willeke. Auf dem Bild fehlt Susan Luthardt. (Foto: Familie Pahl) 27

Neue Westfälische Nr. 241 vom 17. Oktober 2013 28

Zu Tauffeiern ist es nunmehr möglich, dass Taufbecken in die Mitte der Kirche zu schieben. Ende Mai sorgten Helfer des Pfarrgemeinderates wie auch des Kirchenvorstandes für die nötigen Rollen unter dem Becken. Bisher drängelten sich die Familienangehörigen während einer Tauffeier immer ein wenig in der Kirchenecke unter dem Missionskreuz. Bei der Pfarrgemeinderatswahl am 10. November wurden folgende Kandidaten für die Dauer von vier Jahren gewählt: Margret Bardehle, Volker Ilse, Karina Kranke, Gregor Meschede, Sonja Pahl, Martina Plückebaum, Klaus Polonyi, Birgit Salmen und Friedhelm Strotkötter. Die Wahlbeteiligung bei den Pfarrgemeinderatswahlen schrumpfte im gesamten Bistum Paderborn von 8,7 % im Jahr 2009 auf 6,6 % im Jahr 2013. Der kath. Kindergarten in der Kirchstraße feierte Ende Juni sein 25jähriges Bestehen. Das Jubiläum begann mit einem Familiengottesdienst, im Anschluss fand ein Empfang für geladene Gäste im Kindergarten statt (mehr dazu ab Seite 30). Die Statistik der kath. Kirchengemeinde für das Jahr 2013: Acht Taufen, sieben Kommunionkinder, fünf Firmlinge (gefirmt in St. Marien), vier Trauungen, zwölf Sterbefälle und fünf Kirchenaustritte. Hinweis zu den Firmbewerbern: In der kirchlichen Statistik tauchen die Neugefirmten nur in der Gemeinde auf, in der sie gefirmt wurden. In diesem Jahr zählten die fünf gefirmten Jugendlichen daher statistisch zur Gemeinde St. Marien. Sieben Kommunionkinder gingen in diesem Jahr mit zur Erstkommunion: Vivian Bödger, Sidney Broadhurst, Malin Grewe, Isabel Jaspert, Johanna Meschede, Alexandra Rincheval, Michelle Tischendorf. Auch in diesem Jahr gab es im Vorfeld wieder den Hinweis, auch am Tage der Erstkommunion die Kirche zu besuchen. Bis auf die reservierten Plätze für die Familien stand in den letzten Jahren die Kirche bei der Erstkommunion in Teilen leer. Vielen Gottesdienstbesuchern sind die Jahre, in denen die Sitzplätze nur dem engsten Verwandtenkreis vorbehalten waren, noch zu geläufig. Früher gingen aber auch weit mehr Kinder eines Jahrgangs zur Erstkommunion. Die evangelische Kirchengemeinde meldete mit Tanja Polonyi eine Konfirmandin aus Upsprunge. 29

Traditionell wird in den Pfarrbriefen zu Ostern und Weihnachten historisches aus Upsprunge aufgegriffen. In diesem Jahr schrieb unser Ortsheimatpfleger Norbert Schulte die nachfolgenden Artikel: 25 Jahre Kindergarten in Upsprunge Zur Vorgeschichte und Entstehung Wenn heute Eltern mit Nachdruck mehr Kita-Plätze für ihre Kinder unter drei Jahren fordern und der Gesetzgeber und die zuständigen Ämter alles versuchen, diesem Rechtsanspruch nachzukommen, dann ähnelt diese Situation einem Problem in der Kinderbetreuung vor 25 Jahren: 1987 fehlten im Salzkottener Stadtgebiet Plätze für Kinder ab 3 Jahren. Das Land NRW ging damals von einem zu erfüllenden Versorgungsgrad von 75 % aller Fünf- bis Dreijährigen aus. Danach fehlten eigentlich nur 15 Plätze. Die Nachfrage in Salzkotten war aber höher. Deshalb legte die Stadtverwaltung Salzkotten bei der Vorlage der Bedarfsberechnung an den Fachausschuss des Stadtrates eine Versorgung von 100 % der Fünf- und Vierjährigen und 50 % der Dreijährigen zugrunde. Demnach standen 1987 225 genehmigten Plätzen in den Kindergärten der Kernstadt: St. Johannes, St. Marien und Kuhbusch (3 x je 75 Plätze) 276 Kinder gegenüber, was ein Defizit von 51 Plätzen ergibt. Die hohe Kinderzahl hatte sich besonders in den letzten Jahren durch Zuzüge in den neuen Baugebieten Kuhbusch, Karlsbader Straße pp. und unterer Lindenweg pp. und zuletzt im Binneren Feld ergeben. Das bedeutete, dass die Kindergärten nur selten Dreijährige aufnehmen konnten. Die damals vertretene pädagogische Auffassung besagte, dass zwei Kindergartenjahre allgemein ausreichend seien. Außerdem waren weniger Mütter als heute berufstätig. Veranlasst durch die starke Nachfrage nach Betreuungsangeboten für Dreijährige, beschloss der Fachausschuss am 9. April 1987 einstimmig, für die Kernstadt und Upsprunge kurzfristig zwei neue Gruppen in einer kleineren Einheit zu schaffen. Diese Gelegenheit nutzten die Verantwortlichen aus Upsprunge, die Planungen auf Upsprunge zu konzentrieren. Gestützt durch den eindeutigen Elternwillen, ihr Kind in Upsprunge anmelden zu wollen. Bevorzugt wurde von der Stadt der Umbau eines Altgebäudes, da bei einem teuren Neubau eine Wartezeit von mind. 5 Jahren bestand. Da es keine anderen geeigneten leerstehenden Gebäude gab, kam nur die Nutzung der seit 1969 aufgelösten alten Volksschule in Frage. Am 16. Oktober 1987 ergab eine Besichtigung durch das Landesund Kreisjugendamt, dass die Schule nach Erweiterung um einen Toilettentrakt geeignet sei. Die Räume des Obergeschosses schieden aus, weil eine gemeinsame Nutzung des Treppenhauses nicht infrage käme. Es wurde ein Landeszuschuss schon für 1988 aus den Fördermitteln Schnelle Hilfe" in Aussicht gestellt (Baukosten unter 200.000 DM). Dementsprechend wurde der Umbau zu zwei Gruppenräumen, einem Mehrzweck/Gymnastikraum, einem Personal- und Elternzimmer und einer Küche sowie einem Toilettenanbau an der Südseite mit Ausgang zu den Außenanlagen geplant. Das ergab eine 262 qm große Nutzfläche. Statt Nebenräumen erhielten die Gruppen die zweite Ebene Villa Kunterbunt. Diesem stimmte der Stadtrat am 23. November 1987 zu. Gespräche mit der kath. Kirchengemeinde ergaben die Bereitschaft, die Trägerschaft des geplanten Kindergartens zu übernehmen. Eine Beteiligung an den Umbau- und Einrichtungskosten kam nicht infrage. Weiterhin sagte die Stadt einen Zuschuss von 50% zu dem Betriebskostenanteil der Kirche von 1/3 zu. 30

Die Ende 1987 beantragten Landes- und Kreiszuschüsse für den Umbau wurden im Mai 1988 bewilligt. Dank intensiver Vorbereitungen begannen die Umbau- und Erweiterungsarbeiten schon Ende Mai. Aufgrund der guten Koordination und Einhaltung der gesetzten Termine durch die ausführenden Firmen sowie Lieferung der Inneneinrichtung konnte der Kindergarten nach den Sommerferien seinen Betrieb aufnehmen. Ende August war alles fertiggestellt, auch die Außenanlagen mit Sandkasten und Erdhügel. Die Einfriedigung erfolgte provisorisch mit einem Maschendrahtzaun und wurde 1990 durch die neue Mauer mit Staketenzaun ersetzt. Alles zusammengenommen wurden inkl. Renovierungsarbeiten am Gebäude rund. 380.000 investiert. Die Kirchengemeinde bereitete die Aufnahme der 42 angemeldeten Kinder vor und stellte das Personal ein. Erste Leiterin wurde Annegret Bertels (verh. Wieners) aus Holsen, Gruppenleiterin war Susanne Lütkemeier (verh. Michels) aus Haaren und Zweitkraft Eva Elbers (verh. Adrian) aus Verne. Am 8. September 1988 öffneten sich erstmals die Türen für die Kindergartenkinder. Bei der Einweihung am 13. November 1988 hob Bürgermeister Josef Ettler hervor, wie wichtig der Kindergarten für Upsprunge als Ort der Kommunikation ist: Hier treffen sich die Eltern und tauschen sich aus. Darüber hinaus trägt die Einrichtung zur Identifikation mit dem Dorf bei und ist ein Zeichen guter Familienpolitik. Der Wunsch nach einer erfolgreichen, am Wohl des Kindes orientierten pädagogischen Bildungsarbeit, einer Belebung des Gemeindelebens - vor allem für die Kirchengemeinde -, einer Erziehung nach christlichen Werten, aber auch Öffnung für nichtkonfessionelle Familien ist in den bisherigen 25 Jahren stets hervorragend erfüllt worden. Ostern 2013 Norbert Schulte, Ortsheimatpfleger Erforschung und Dokumentation Upsprunger Brauchtums 1. Vorbemerkung In meinem Beitrag im Weihnachtspfarrbrief 2011 berichtete ich über früheres und heutiges christliches Brauchtum zur Adventszeit und zu Weihnachten in Upsprunge. Heute möchte ich dieses fortführen. Dabei kann ich mich auf Aussagen älterer UpsprungerInnen beziehen, die sie in einem Arbeitskreis zum Brauchtum gemacht haben. Dieser Arbeitskreis traf sich in diesem Jahr fünfmal im Pfarrheim. Hieran nahmen durchschnittlich immer 10 Damen und Herren im Alter von 92/90 bis 75/69 Jahren teil: Heinrich Hecker, Johannes Schilling, Franz Ilse, Lorenz Hassenjürgen, Hubert und Maria Humpert, Hermann Bergschneider, Barthold Dietz, Hilde Knaup, Franz Meyerhans, Heinrich Keuper, Ursula Stemberg und der Verfasser dieses Textes. Lokales Brauchtum ist kaum schriftlich festgehalten worden. Ziel ist es deshalb, von den älteren UpsprungerInnen zu erfahren, was an Brauchtum und besonderen Sitten heute noch lebt und was bereits untergegangen ist. Dabei kommen zur Sprache: Feste, Bräuche, Sitten in der Dorfgemeinschaft im Jahreslauf kirchliches - religiöses Brauchtum im Ablauf des Kirchenjahres gesellschaftliche/weltliche Ereignisse im Ablauf des Jahres kirchliche/religiöse Ereignisse im Laufe eines Lebens. Alles wird aufgeschrieben, also dokumentiert und für die Nachwelt erhalten. 31

Daraus ein kleiner Auszug der Bräuche, nicht im Jahresverlauf, sondern im Lebenslauf eines katholischen Christen: Taufe Die Säuglinge wurden früher, d. h. bis etwa 1960/65, in den ersten drei Tagen getauft, damit sie alsbald wie es damals hieß von der Erbsünde befreit werden. Die Taufe erfolgte nach einer Werktagsmesse in der Taufkapelle von St. Petrus oder am frühen Morgen in der Kapelle des Krankenhauses in Salzkotten, wenn das Kind dort zur Welt kam, was aber die Ausnahme war. Sie fand im kleinen Familienkreis mit Vater, Paten/Patin und Großeltern statt. Mit Geschwistern, soweit sie nicht die Schule besuchen mußten. Die Mutter war noch Wöchnerin und nicht dabei, sie wurde erst sechs Wochen später in der Kirche ausgesegnet. Die im Haus oder auf dem Hof lebende Oma backte einen schönen Rodon- oder Apfelkuchen für die Taufteilnehmer einschl. Hebamme. Der Pate/die Patin machte dem Täufling ein kleines Geschenk. Die Tauffeier war damit beendet. Seit dem eingangs genannten Zeitpunkt ist taufen am Sonntagnachmittag üblich. Firmung Zur Firmung besuchte der Bischof/Erzbischof aus Paderborn in Intervallen von 4-5 Jahren die Kirchengemeinde. Sie war früher ein besonderes Ereignis. Der Würdenträger wurde am Ortseingang, überwiegend bei Stemberg oder Kirsch/Große Siestrup mit großem Bahnhof empfangen. Das Dorf hatte einen großen Bogen errichtet, einen Blumenteppich bis zur Kirche künstlerisch geschaffen, Fähnchen und Büsche an den Straßenseiten aufgestellt. In Prozession ging es zur Kirche, in der im Rahmen eines Festhochamtes der Bischof/Erzbischof das Sakrament der Firmung spendete. Firmpate war über Jahre für die Jungen ein Lehrer, für die Mädchen eine Lehrerin. Es gab Jahre, in denen die Lehrerin Franziska Müller für alle Patin oder der Küster Josef Laumeier Generalpaten waren. Eine Familienfeier war mit der Firmung nicht verbunden. Hochzeit Neben der Trauung vor dem staatlichen Beamten (Standesamt), die Preußen im Kulturkampf seit 1875 vorschrieb, geht es besonders um Bräuche und Gepflogenheiten, die mit der kirchlichen Hochzeit verbunden waren. An drei Sonntagen vor dem Hochzeitstermin wurde die vorgesehene Ehe der Verlobten wegen möglicher Ehehemmnisse verkündet, von der Kanzel abgesagt. Ein Widerspruch ist - soweit bekannt - nie erhoben worden. Einige Zeit vor der Hochzeit bereitete der Pfarrer/Vikar des Ortes, in dem die Hochzeit stattfinden sollte, an zwei Abenden im Brautunterricht auf das Sakrament der Ehe mit ihren Rechten und Pflichten und auf das Leben als christliche Eheleute vor. Die Trauung sollte nur vormittags stattfinden, nicht in den geschlossenen Zeiten wie Advent und Fastenzeit. Der Hochzeit ging in der Regel ein Polterabend voraus. War ein Bauer beteiligt, auf der Deele bei Bier vom Fass, Schnittchen und am Nachmittag mit Streuselkuchen für die Kinder. Insbesondere die Kinder erzeugten Lärm, indem sie auf Dosen oder Töpfe schlugen. Die Nachbarn brachten Porzellan mit und warfen es vor die Haus-/Hoftür. Wer vorher mit einer/einem Anderen längere Zeit liiert ( gegangen ) war, bekam in der Nacht vor der Hochzeit einen Patt gestreut. Eine Spur aus Kaff, später aus Sägemehl oder von bösen Jungen aus Kalk von der Wohnung zu dem oder der Ehemaligen. Wichtig war die Mitgift. Im Falle einer Bauernhochzeit brachte die Braut ihre Aussteuer auf einem Ackerwagen evtl. bei Klingenthal zu leihenden Brautwagen - mit in die Ehe. 32

Den Wagen schmückten bunte Bänder an einem Reiserbesen, an den Rungen hingen Töpfe. Hinter dem Wagen war das Brautpferd oder die Brautkuh, seltener bis zu drei Brautkühen, angebunden, wenn die Braut von einem Hof stammte, was früher die Regel war. Ein Bauernsohn heiratete eine Bauerntochter, ein reicher Bauernsohn eine reiche Bauerntochter. Eine Heirat eines Arbeiters fand kaum statt und war evtl. mit Komplikationen verbunden. Sterben zu Hause, Beerdigungen Wenn sich bei einem älteren Familienmitglied, das im Krankenbett lag, eine lebensbedrohliche Verschlechterung des Gesundheitszustandes abzeichnete, baten die Angehörigen den Hausarzt, nochmals zu kommen. Gleichzeitig verständigten sie den Pfarrer, ihm/ihr die letzte Ölung als Sterbesakrament zu spenden. Wenn möglich, nach Empfang des Bußsakraments und der Eucharistie. Zu diesem Versehgang machten sich der Pfarrer, bekleidet mit Chorrock, Eucharistie und Krankenöl in einer Burse auf der Brust, mit einem Meßdiener - soweit ein solcher zur Verfügung stand - der eine Handlaterne mit einem Glöckchen (Versehlampe) trug, auf den Weg. Wer dieser Versehgruppe begegnete, erwies ihr mit der Kniebeuge die Verehrung, wer dieses Glöckchen hörte, wußte, dass eine Person im Dorf todkrank ist. Diese Form des Versehgangs wurde um 1960 eingestellt. Die sogen. Letzte Ölung wandelte sich zur Spendung der Krankensalbung, verbunden mit dem Empfang der Krankenkommunion. Ein Verstorbener wurde bis zum Bau der Leichenhalle im Jahre 1963 zu Hause aufgebahrt. Abends fanden sich Verwandte und Nachbarn ein, um gemeinsam für ihn zu beten. Am Beerdigungstag holte der Pfarrer in der Früh um 7 Uhr, im Winter noch bei Dunkelheit, mit den Meßdienern den Sarg von zu Hause ab. Von dort ging der Trauerzug mit den Verwandten und der Gemeinde zum Friedhof. Der Sarg wurde von 6 Männern i. d. Regel Nachbarn (plus zwei Ersatzträger) getragen. Gelegentlich diente auch ein von Pferden gezogener Jäckelwagen, oder bei größeren Bauern - ein bei Burs in Salzkotten zu bestellender spezieller Totenwagen, gezogen von zwei oder vier Pferden. Nach der Beerdigung fand das Seelenamt, das Requiem, in der Kirche statt. Der Beerdigungskaffee fand bis Mitte der 1950er Jahre zu Hause statt. Daran nahmen die Verwandten, die Sargträger, der Pfarrer und die Meßdiener teil, die sich aber bald auf den Weg zur Schule machen mußten. In einigen Familien/Höfen wurde Verwandten ein Mittagessen gereicht. Nach der oben angegebenen Zeit lud die Familie auch schon in den Saal Rincheval zum Beerdigungskaffee ein. Die Sargträger, Vereinsvertreter und Meßdiener wurden oben in der Gaststätte bedient. Erste Ansätze zur Erforschung des Brauchtums fanden bereits 1990 statt, als in einem Arbeitskreis des Bürgervereins ältere BürgerInnen zusammen kamen, um über Sitten und Bräuche zu sprechen, die ihr Leben prägten. Diese Ergebnisse sind in dem Aufsatz von Ursula Stemberg in der Festschrift zum 775-jährigen Ortsjubiläum von 1991 zu finden. Dieses dient als Grundlage, wird jetzt vertieft und erweitert und soll ein Beitrag über 8-10 Seiten in dem Heimatbuch Upsprunge zum 800jährigen Jubiläum (1216-2016) werden. Weihnachten 2013 Norbert Schulte, Ortsheimatpfleger 33

Aus dem Vereinswesen Schützenbruderschaft: Bis zum Vogelschießen konnte der Streit um den Holzvogel, der nach Willen des Bundesinnenministers zukünftig weit kleiner sein sollte als der bisher übliche, beigelegt werden. Sicherheitsbedenken des Ministeriums verärgerten die Schützenbrüder in ganz Deutschland. Wäre die Schießstandrichtlinie wie geplant umgesetzt worden, hätte der Schützenvogel auch in Upsprunge nur noch acht Zentimeter dick sein dürfen. Als Material war astfreies Weichholz wie Tanne, Fichte oder Pappel vorgesehen. Damit wäre das Vogelschießen vermutlich nach wenigen Schüssen beendet gewesen. Nach heftigem Widerstand und einer Überarbeitung der Richtlinie konnte alles so bleiben, wie es immer schon war. Beim Upsprunger Vogelschießen traf Holger Schrader die entscheidende Stelle und sicherte sich mit seiner Frau Uschi die Königswürde. Die Upsprunger Schützen holten ihr Königspaar zum Schützenfest selbstverständlich an seinem Haus in Salzkotten ab. Aufgrund des engen Zeitplanes verwies sogar der Pfarrbrief auf rechtzeitiges Erscheinen beim Antreten. Drei Busse mit dem Tross von zwei Kapellen und über 100 Schützen machten sich auf den Weg in die Franz-Cramer- Straße. Dort schloss sich noch eine Abordnung der Salzkottener Schützen an. Unzählige Upsprunger folgten bei bestem Wetter per Fahrrad oder Auto Richtung Upsprunge- Ost, wie unsere Ortsvorsteherin treffend formulierte. 34

Ein Stück der Franz-Cramer-Straße glich einer Upsprunger Enklave auf fremdem Territorium. Ein eigens gefertigtes Upsprunge -Ortsschild wies den Ankommenden bereits vorab den Weg, der hintere Teil der Straße war festlich geschmückt. Vor vielen Häusern wehte bei leichtem Wind eine Upsprunger Fahne. Nach Abholung und Rückkehr hinter die eigenen Ortsgrenzen konnte der Festzug auf Upsprunger Grund und Boden vom Feuerwehrgerätehaus aus fortgesetzt werden. Das diesjährige Schützenfestwetter war prächtig unter blauem Himmel mit Sonnenschein. Dem Hofstaat gehörten folgende Paare an: Vera Bücker mit Wolfgang Hecker, Claudia und Volker Ilse, Stefanie Altenrichter mit Ralf Bade, Birgit und Christoph Salmen, Ute und Andreas Salmen, Martina und Markus Plückebaum, Michaela und Michael Schröter, Heike und Peter Müller, Alexandra und Markus Zacharias, Petra und Thorsten Keck sowie Karina und Holger Kranke. Eine gesetzliche Neuerung beim Fest befolgten die Upsprunger bis auf einige wenige Ausnahmen. Seit Mai 2013 gilt ein absolutes Rauchverbot auch in den Festzelten. Erstmalig fehlte der typisch verqualmte Geruch im Schützenzelt. Diese Neuerung, die von nicht wenigen Mitbürgern als Bevormundung durch die Landesregierung verstanden wurde, zog im Vorfeld viele Diskussionen und Proteste auf sich. Einige sprachen sogar vom Ende einer Feierkultur im Land. Letztlich werden sich die positiven Begleiterscheinungen dieses Nichtraucherschutzes durchsetzen, so wie es die Kinos, Discotheken und auch die Bahn schon seit Jahren vorleben bzw. vorleben müssen. In wenigen Jahren werden unsere Nachfahren kaum glauben, dass es einmal möglich war, mit Zigarette am Festzelttisch zu sitzen. Silber schimmernde Aschenbecher aus Pappe oder orangefarbene Plastikascher mit Zigarettenwerbung werden zukünftig auf den Tischen fehlen. Wer rauchen möchte, geht kurz vor die Tür. Durch den fehlenden Zigarettenqualm konnten nun allerdings ganz andere Gerüche im Zelt festgestellt werden. Eher nicht angenehme aber durchaus menschliche Gerüche, die plötzlich Inhalt von Gesprächen an der Theke waren und die nur auffielen, da der übertünchende blaue Dunst nun verschwunden war In Lichtenau traten die Upsprunger Schützen Anfang September zum Kreisschützenfest an. Ambitionen auf den Kreisvogel gab es aus Upsprunger Sicht nicht, Verlar holte sich die Trophäe. Der im Oktober durch die Schützenbruderschaft angebotene Schnatgang führte in diesem Jahr an die südlichen und südwestlichen Grenzen im Bereich Geseke/Ahden. Zu den Bildern: Das Titelfoto dieses Kapitels entstand auf dem Kreisschützenfest in Lichtenau. Darunter ein Foto vom Königspaar Schrader während des Umzuges in Upsprunge. Auf dieser Seite oben ist ein Teil des Hofstaates bei der Abholung in der Franz-Cramer-Straße zu sehen: Martina und Markus Plückebaum sowie Vera Bücker mit Wolfgang Hecker. Zeitungsartikel: WV Nr. 163 vom 17. Juli 2013 35

Etwas, was sich über Jahrzehnte gehalten hat, sind die Grüße an das Königspaar und die Schützenschar, die alljährlich an vielen Stellen im Ort zu finden sind. Mittlerweile sind nicht mehr alle Transparente selbstgemalt, Ausdrucke auf Folien und Fahnen drängen vermehrt auf den Markt. Um auch dieses Stück Brauchtum für die Nachwelt festzuhalten, sind die Aushänge des diesjährigen Schützenfestes an dieser Stelle einmal komplett dokumentiert. Zu den Bildern: Links oben abwärts: Im Garten des Königspaares, Grüße der Nachbarn (der veränderte Straßenname ist eine Anspielung), Jungschützenkönig Haus Hassenjürgen in der Pfarrer-Drees-Straße, Kronprinz Kirchstraße, Frieth Ecke Hederbornstraße. Rechts oben abwärts: Vor dem Haus des Königspaares, Jubelkönigspaar in der Pfarrer-Drees-Straße, Grabenweg, Hof Vohs in der Kirchstraße. 36

Richtig los legte 2013 der Karnevals- und Theaterverein (TKV). Neben dem närrischen Treiben in der Karnevalszeit stand in diesem Jahr vor allem das Theaterspiel auf dem Programm. Mit zwei kürzeren Stücken nahm die Tradition des Laienspiels in Upsprunge einen neuen Anlauf. 1963 endete das Theaterspiel mit einer Laienspielgruppe. In den Folgejahren gab es in loser Folge Theateraufführungen über die Frauengemeinschaft, zuletzt 1984 im Saal Rincheval. Die Neuauflage glückte. An den Abenden des 23. und 24. November zeigte der Verein vor jeweils über 100 Besuchern zwei Komödien von je unter einer Stunde, die gut gewählt waren. Vor allem kamen auch diejenigen auf ihre Kosten, denen die sonst typischen Dreiakter mit zwei Pausen deutlich zu lang sind. Mit viel Begeisterung zauberten die Akteure einige unterhaltsame Stunden auf die Bühne. In Dass der auch nie die Treppe schrubbt zeigten Johanna Schlünz und Antje Dessel als engagierte Putzfrauen sowie Konrad Gröblinghoff und Vanessa Kemper als Mieter im Haus einen klassischen Treppenhausschwank. Gefallen fand das Publikum auch an den geschickt eingebauten Gastrollen. Am Samstag lief Hubert Humpert sen. durch das Treppenhaus-Bühnenbild, am Sonntag wurde diese Rolle Hilde Knaup zuteil. Eine nette Idee, zumal sich die beiden als Laienspiel-Altmeister bereits in den 1950er und 60er Jahren einen Namen gemacht hatten und oft in Upsprunge auf der Bühne standen. Einen kurzweiligen Blick in die Vergangenheit durften die Besucher in der Pause erleben. Unzählige Fotos ließen einen Blick in die Geschichte des Upsprunger Theaterspiels zu. Mancher erkannte sich auf der Bühne oder im Publikum wieder. Nach der Pause ging es mit dem Stück Eheinstitut Thea Boland weiter. Julia Zablotny, Irmtraud Gerken und Gregor Christiansmeyer glänzten hier in den Hauptrollen. Eindrucksvoll zeigten auch Oliver Eikel, Vanessa Kemper, Monika Rincheval und Annette Breische ihre schauspielerischen Qualitäten. Der lang anhaltende Applaus des Publikums war auch als Ansporn zu verstehen: Die Upsprunger möchten in Zukunft Weiteres auf der Bühne sehen. Für die kommenden Aufgaben, so war am Theaterabend zu hören, sind weitere Helfer und Akteure auf jeden Fall willkommen. Foto: Ohne Bühne hebt sich kein Vorhang. Die Mitglieder der Schützenbruderschaft beim Aufbau der Bühne im Bürgerhaus. 37

Fotos: Hubert Humpert sen. (oben links), Johanna Schlünz (oben rechts), Julia Zablotny (rechts), Johanna Schlünz, Konrad Gröblinghoff, Antje Dessel (Bildmitte links), Antje Dessel, Vanessa Kemper, Konrad Gröblinghoff, Johanna Schlünz (Bildmitte rechts), Irmtraud Gerken, Konrad Gröblinghoff, Johanna Schlünz, Gregor Christiansmeyer, Julia Zablotny, Monika Rincheval, Annette Breische, Antje Dessel (unten links), Johanna Schlünz, Gregor Christiansmeyer, Julia Zablotny, Monika Rincheval, Hubert Humpert sen., Oliver Eikel, Antje Dessel (unten rechts) (Quelle Bilder: TKV, untere Reihe R.Wester) 38

Sport und Musik Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga spielte das Team um Guiseppe Busacca eine traumhafte Saison. Mit 28 Punkten Vorsprung feierte der SV Upsprunge die Meisterschaft in der Kreisliga A. Bereits sieben Spieltage vor Abschluss der Spielzeit stand der Titelgewinn fest. So etwas hatte es in der Geschichte der Bürener A-Liga noch nicht gegeben. Nur 11 Punkte abgegeben, nur eine Niederlage, beste Heim- und Auswärtsmannschaft der Liga, 29 Partien ohne Niederlage und 10 Siege in Serie, Upsprunge dominierte die Liga. Eine Fair-Play-Urkunde gab es für die Mannschaft vom Liga-Staffelleiter nach der Saison noch dazu. Mit dem Saisonziel Klassenerhalt stieg der SV Hederborn nach der Sommerpause dann als optimistischer Neuling, wie die Tagespresse schrieb, wieder einmal in der Bezirksliga in den Ring. Die Upsprunger spielten stark und hielten zur Winterpause mit Platz 7 genügend Abstand zu den Abstiegsplätzen. Ebenso gut lief es bei den Damen. In der Landesliga erreichte das Team von Christian Essers im Sommer den vierten Platz und lag damit gerade einmal drei Punkte hinter dem Vizemeister. 15 Siege und ein Unentschieden festigten den guten Tabellenplatz. Im Dezember holte die Mannschaft ohne Gegentor und Punktverlust den Hallen- Kreismeistertitel. In der Landesliga überwinterten die Damen auf Platz 7. Upsprunges zweite Herrenmannschaft hielt sich bis zum Ende des Jahres unter den obersten Plätzen der Kreisliga C. Um den Nachwuchs braucht sich der SV Hederborn keine Gedanken zu machen, denn die F I und F II-Junioren holten jeweils den Stadtmeisterschaftstitel im Hallenfußball. (Quelle Tabellen: Neue Westfälische Nr. 141 vom 21. Juni 2013) Westfälisches Volksblatt Nr. 157 vom 10. Juli 2013 39