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Reihe 9 S 2 Verlauf Material LEK Glossar Literatur Die Wahl des Themas In der siebten oder achten Klasse lesen die Schülerinnen und Schüler in der Regel das erste Drama. Diese Erstbegegnung mit der Gattung prägt dann ihren schulischen Weg bis hin zum Abitur, vermutlich auch ihr kulturelles und literarisches Interesse weit darüber hinaus. Es ist daher enorm wichtig, diesen ersten Eindruck so positiv wie möglich zu gestalten und die Schülerinnen und Schüler behutsam und spielerisch für diese ihnen zumeist noch unbekannte literarische Form zu öffnen. Molières Komödie Der eingebildete Kranke ist für einen solchen Einstieg ins Drama besonders geeignet: Bereits beim vorbereitenden Lesen und vor allem im Unterricht erhöhen humoristische Passagen, die häufig durch Übertreibungen gekennzeichnet sind, das Lesevergnügen und erleichtern die bildhafte Vorstellung des Geschehens. Zudem machen die einfache Struktur und die nachvollziehbare Handlung den Dreiakter leicht zugänglich. Dass es sich bei Molières Komödie um eine französische Originalvorlage handelt, muss dabei nicht problematisch sein; die Bildungspläne verschiedener Bundesländer beziehen explizit auch Übertragungen aus anderen Sprachen in den Deutschunterricht ein. Trotzdem ist es ratsam, das jeweilige Schulcurriculum heranzuziehen oder sich mit dem Fachbereich Fremdsprachen abzustimmen, ob die Lektüre möglicherweise auch für den Französischunterricht vorgesehen ist, damit es diesbezüglich keine inhaltlichen Überschneidungen gibt. Eine tragende Säule dieser Unterrichtseinheit ist die intensive Auseinandersetzung mit der Methode des szenischen Interpretierens. Diese soll vermitteln, dass Dramen vorzugsweise für die Bühne bestimmt sind und vor allem dort ihre ganze Faszination entfalten. Fachwissenschaftliche Orientierung Der Inhalt der Lektüre Die Komödie Le Malade imaginaire ( Der eingebildete Kranke ) wurde 1673 von Molière (bürgerlich: Jean-Baptiste Poquelin) geschrieben und am 10. Februar des gleichen Jahres auf der Bühne des Palais Royal in Paris uraufgeführt (vgl. von Stackelberg 2005, S. 145). Die Charakterkomödie besteht aus drei Akten und drei Zwischenspielen, die gesungen und getanzt wurden deshalb auch die Bezeichnung Ballettkomödie. Die Handlung des Stückes dreht sich um den Protagonisten Argan und sein direktes Umfeld. Der egozentrische Bürgerliche hält sich selbst für unheilbar krank und belästigt mit seinen Wehwehchen, Medikamenten und Einläufen seine Töchter Angelika und Luise, seine Frau Béline und die Haushälterin Toinette. Der Hypochonder Argan lässt sich von seinen eingebildeten Krankheiten so stark beeinflussen, dass die Furcht vor dem vermeintlich unmittelbar drohenden Tod sein ständiger Begleiter ist. Um seine medizinische Versorgung zu sichern, geht er so weit, dass er seine ältere Tochter Angelika mit dem Arzt Thomas Diafoirus verheiraten will, obwohl diese in Cléante verliebt ist. Die resolute Haushälterin Toinette will diese Zwangsheirat verhindern, indem sie selbst als Arzt verkleidet Argan sein grenzenloses Vertrauen in die Medizin zu nehmen versucht und ihm vor Augen führt, wie leichtgläubig und naiv er Medizinern begegnet. Außerdem entlarvt sie durch einen Trick Argan soll sich tot stellen die Heuchelei seiner zweiten Ehefrau Béline, die nur hinter seinem Vermögen her ist. Ein zentraler Konflikt des Dramas wird schließlich gelöst, indem Argan seiner Tochter die Verbindung mit Cléante erlaubt. Von seinen eingebildeten Krankheiten kann der Protagonist jedoch trotz aller Anstrengungen seines Umfeldes nicht geheilt werden.

Reihe 9 S 3 Verlauf Material LEK Glossar Literatur Die gesamte Personnage des Stückes ist um die Hauptfigur Argan gruppiert. Im Verlauf des Dramas entfernen sich die Figuren aber immer weiter von ihm. Sein Umfeld bildet Interessengemeinschaften und verbündet sich gegen ihn. Erst als er seine passive, Mitleid heischende Rolle aufgibt, erhält er Einblick in die Motive seiner Mitmenschen. Der Aufbau des Dramas Der Aufbau der Komödie orientiert sich an den drei Einheiten, die ein klassisches Drama zu erfüllen hat: die Einheit der Zeit (die Handlung spielt im Rahmen von 24 Stunden), die Einheit des Ortes (Argans Haus ist Schauplatz) und die Einheit der Handlung ( Die gesamte Handlung dreht sich um Argans Anspruch, sich exklusive medizinische Versorgung zu sichern ; Vosshage 2007, S. 58). Dabei kann die erste Szene des Dramas als Exposition bezeichnet werden: Der Protagonist und seine zentralen Motive werden eingeführt. Es folgt die Entfaltung des Konflikts mit Angelikas geplanter Heirat, ihrer Liebe zu Cléante, den Heucheleien Bélines und Toinettes erfolgreichen Intervenierungsversuchen. Zur Lösung des Konflikts kommt es im 3. Akt, letzte Szene: Als Argan klar wird, wer wirklich zu ihm steht und ihn aufrichtig liebt, erlaubt er seiner Tochter, ihre große Liebe zu heiraten. Didaktisch-methodische Überlegungen Voraussetzungen in der Lerngruppe Eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Gelingen der Unterrichtseinheit ist es, dass die Lehrkraft bereit ist, sich auf szenische Interpretationsverfahren einzulassen, und dies auch gegenüber den Schülerinnen und Schülern authentisch vertritt. Es sollte eine gewisse Vertrauensbasis innerhalb der Klasse bestehen, die auch dadurch gefördert werden kann, dass z. B. Auslachen sofort thematisiert und geahndet wird. Oft reicht es dabei schon, die Störenfriede zu fragen, wieso genau sie gerade gelacht haben. Sobald sie ihre Antwort ausführlich begründen müssen, vergeht ihnen in der Regel der Spaß am Auslachen. (Härtere Maßnahmen wären, entsprechende Schülerinnen und Schüler vom aktiven Unterricht auszuschließen oder gar ein Stundenprotokoll anfertigen zu lassen.) Die verwendete Textausgabe und die Organisation des Leseprozesses Das Drama liegt bei verschiedenen Verlagen vor. Alle Seitenangaben dieser Reihe beziehen sich auf folgende Ausgabe aus der Reihe Suhrkamp BasisBibliothek : Molière: Der eingebildete Kranke. Aus dem Französischen von Johanna Walser und Martin Walser. Mit einem Kommentar von Andrea Neuhaus. Berlin: Suhrkamp Verlag 2011. ISBN 978-3-518-18923-8. Diese Ausgabe ist mit einem Preis von 5,00 Euro nicht die günstigste Option (vgl. z. B. die Ausgabe in der Reihe Hamburger Lesehefte für 1,60 Euro). Die Ausgabe wird hier jedoch im Hinblick auf folgende Aspekte empfohlen: Zahlreiche Worterklärungen befinden sich direkt neben dem Text, was Schülerinnen und Schüler als sehr lesefreundlich empfinden. Außerdem wurden in dieser Ausgabe die Zwischenspiele ausgeklammert, die für die vorliegende Unterrichtsreihe keine Rolle spielen, da sie die Schülerinnen und Schüler zu weit von der eigentlichen Handlung entfernen. Der umfangreiche Kommentar mit Zeittafel, Entstehungs- und Wirkungsgeschichte, Deutungsansätzen und Literaturhinweisen stellt für Schüler und Lehrer zudem eine praktische Informationsquelle dar.

Reihe 9 Verlauf Material S 13 LEK Glossar Literatur Erläuterung (M 10) Für die Durchführung dieser Unterrichtsstunde ist es sinnvoll, in einen großen Raum zu wechseln (Aula, Sporthalle, Schulhof) oder das Klassenzimmer komplett leer zu räumen. Stundenverlauf Standbilder bauen: Wie gelingt eine ausdrucksstarke Darstellung? Am Beginn der Stunde sollte eine Aufwärmübung stehen: Bei diesem Warm-up ist die zentrale Aufgabe, sich zu konzentrieren und den eigenen Körper bewusster wahrzunehmen. Um diesen Effekt zu erzielen, muss die Lehrkraft darauf achten, dass die Übungen gewissenhaft und mit Ernsthaftigkeit ausgeführt werden. Grundsätzlich sollte während einer Übung nicht gesprochen werden. Es gibt verschiedenste Übungen, von denen einige auf dem Arbeitsblatt M 10 vorgestellt werden. Die Lehrkraft entscheidet sich für eine Übung; die weiteren Übungen können in den folgenden Stunden durchgeführt werden. Nach dem Aufwärmen folgt als nächste Unterrichtssequenz das Freezing. Die Schülerinnen und Schüler gehen, ohne zu sprechen, einzeln im Raum umher und passen Gangart, Mimik und Gestik den Signalen der Lehrkraft an. Als Rahmen können z. B. folgende Situationen vorgegeben werden: in der Wüste im Museum auf einer Beerdigung auf Glatteis im Shoppingcenter beim Modelcasting im Fußballstadion man fühlt sich verfolgt Sobald die Lernenden das Prinzip verstanden haben, ruft die Lehrkraft Freeze! und alle verharren in ihrer aktuellen Position. Einzelne besonders gelungene Standbilder werden gelobt, eventuell fotografiert und von Klassenkameraden kommentiert. Hilfreiche Impulse für diese Reflexionsphase: Was gefällt euch genau? Woran kann man erkennen, dass sich XY im Fußballstadion befindet? Wie hätte man die Situation noch darstellen können? Um dann einen Bezug zum Drama herzustellen, können anschließend folgende Situationen vorgegeben werden: Argan fühlt sich sehr krank Toinette ärgert sich über Argans eingebildete Krankheiten Béline spekuliert auf Argans Geld Angelika freut sich über Cléantes Liebesgeständnis Luise hat nach dem Gespräch mit ihrem Vater über Angelika und Cléante ein schlechtes Gewissen Wichtig ist auch hier das Freezing, damit ein ausdrucksstarkes Standbild entsteht. Die Klasse muss darauf aufmerksam gemacht werden, wie man Gefühle und Situationen darstellen kann. In der anschließenden Sicherungsphase werden an der Tafel oder einer Flipchart Ideen der Schülerinnen und Schüler gesammelt, worauf es beim Standbildbauen ankommt. Vorschlag für ein Tafelbild Standbilder bauen worauf kommt es an? Mimik muss Emotion widerspiegeln Gestik/Körperhaltung Konzentration stabil stehen Zusammenspiel zwischen zwei Figuren Bild muss zu Situation und Figur passen Verhältnis zwischen zwei Figuren

Reihe 9 Verlauf Material S 15 LEK Glossar Literatur Erläuterung (M 11) Stundenverlauf Der Inhalt des Dramas: Sicherung des Verständnisses über Standbilder Zu Beginn der Stunde wird erneut eine Aufwärmphase durchgeführt. Dafür werden die Übungen der vorhergehenden Stunde (M 10) wieder aufgegriffen, variiert und gesteigert. (Beispielsweise können mehrere Klatsch-Impulse bei gesteigertem Tempo losgeschickt werden; bei der Softball-Übung darf jedes Kind den Ball nur einmal fangen und der Ball muss in der richtigen Reihenfolge wieder zurückgeworfen werden.) Am Schluss der Aufwärmphase steht wieder die Freezing-Übung mit Textbezug (siehe Erläuterung M 10). Anschließend wird die Klasse in 3er-Gruppen geteilt. Jede Gruppe erhält einen Arbeitsauftrag (M 11), auf dem zuvor die jeweils zu bearbeitende Textstelle angekreuzt wurde. Die Gruppen erarbeiten dann ein Standbild einer Szene des Dramas: Zwei Schülerinnen und Schüler stellen die beteiligten Figuren dar; die oder der dritte fungiert als Regisseur, der das Standbild formt und ggf. bei der Präsentation Fragen beantwortet und kommentiert. Je nach Klassenstärke können Textstellen auch doppelt vergeben werden. Die Gruppen präsentieren ihre Standbilder im Plenum und stellen sie zur Diskussion. Nach Bedarf kann auf den Tafelanschrieb aus der vorangegangenen Stunde ( Standbilder bauen worauf kommt es an? ) zurückgegriffen werden, um die Ergebnisse begründet zu kritisieren. Als Hausaufgabe erhalten die Lernenden den Auftrag, eine Streichversion des 3. Aktes zu erarbeiten. Dafür bekommen sie das Arbeitsblatt M 12, auf dem zuvor jeweils eine Passage des 3. Aktes angekreuzt wurde. Die Klasse sollte dabei ermuntert werden, großzügig zu streichen; es sollte nur circa ein Drittel des ursprünglichen Textes stehen bleiben. Hinweis zur Auswertung der Standbilder (M 11) Bei der Präsentation der Standbilder ist wichtig, dass Emotionen und Situationen präzise dargestellt werden. Wenn sich zwei Figuren nahe sind, sollte dies sichtbar werden. Macht kann z. B. durch eine höhere Position im Raum (auf Tisch/Stuhl) demonstriert werden. Erläuterung (M 12) Stundenverlauf Eine Streichversion erstellen: Szenen kürzen und spielen Zu Beginn der Stunde finden sich die Schülerinnen und Schüler in einer Großgruppe zusammen, die zu Hause dieselbe Textstelle bearbeitet haben. (Falls nötig, können die Großgruppen noch einmal geteilt werden; es sollten nicht mehr als acht Lernende zusammenarbeiten.) In der Gruppe vergleichen die Jugendlichen ihre Streichungen und arbeiten gegebenenfalls nach. Sobald sich die Gruppe auf eine Version geeinigt hat, werden die Rollen verteilt und die Textstelle wird einstudiert. Dabei ist wiederum wie bei den Standbildern die Rolle des Regisseurs wichtig, der den Überblick behält und den Ablauf koordiniert. Die Aufführung der gekürzten Szenen erfolgt im Plenum. Nun müssen die Schülerinnen und Schüler also sowohl darstellerisch tätig werden als auch szenisch sprechen. Diese zwei Bereiche der Unterrichtseinheit werden hier zusammengeführt. Nach so kurzer Zeit kann nicht erwartet werden, dass die Lernenden ihren Text auswendig können. Sie dürfen also ein Textblatt mit auf die Bühne nehmen. Es ist jedoch nicht Sinn der Übung, dass der Text Wort für Wort abgelesen wird vielmehr sollten die Lernenden ermutigt werden, Texte zu improvisieren und besondere Aufmerksamkeit auf die Gestik, Mimik und Körperhaltung zu richten. Direkt im Anschluss an jede Präsentation kritisiert das Plenum das Vorspiel.

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Molière: "Der eingebildete Kranke" - Hinführung zum darstellenden Spiel (Klasse 7/8) Das komplette Material finden Sie hier: Download bei School-Scout.de