Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Was passiert jetzt mit Deutschland? - Die Beschlüsse der Potsdamer Konferenz 1945 Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de
Reihe 37 S 3 Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur Didaktisch-methodische Überlegungen Einbettung der Reihe und Voraussetzungen in der Lerngruppe Vor Beginn dieses Gruppenpuzzles sollten Verlauf und Ende des Zweiten Weltkrieges im Unterricht behandelt worden sein. Zudem sollten sich die Schülerinnen und Schüler mit der deutschen Niederlage bzw. Befreiung am 8. Mai 1945 beschäftigt haben. Mit der Thematisierung der deutschen Nachkriegssituation 1945 und der politischen sowie wirtschaftlichen Entwicklung im Nachkriegsdeutschland knüpft diese Reihe nahtlos an das Ende des Zweiten Weltkrieges an. Da der Schwerpunkt der Einheit auf der exemplarischen Auseinandersetzung mit Deutschland als Schauplatz des internationalen Ost-West-Konflikts liegt, bereitet die Reihe auf eine sich anschließende Unterrichtseinheit zum Thema Kalter Krieg vor. Reduktion und inhaltliche Schwerpunkte Die Entscheidung, den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz eine eigene Unterrichtsreihe zu widmen, beruht auf der besonderen Bedeutung des Potsdamer Abkommens für die nachfolgenden vier Jahre. Insbesondere die Beschlüsse, die mit den Schlagworten Demokratisierung, Entnazifizierung, Entmilitarisierung und Dezentralisierung zusammengefasst werden, bildeten die Basis für die weitere Entwicklung in den Besatzungszonen. Erst in einer nachfolgenden Unterrichtsreihe soll nach der Umsetzung der Beschlüsse gefragt werden. Dafür ist ein sicherer Umgang mit den Beschlüssen selbst sowie mit den in diesem Zusammenhang relevanten Fachbegriffen notwendig, was durch das Gruppenpuzzle gewährleistet werden soll. Der Vertragstext des Potsdamer Abkommens steht daher im Mittelpunkt der Reihe. Nur am Rande kann thematisiert werden, dass das Beschlussprotokoll in vielen Punkten diplomatisch vage Kompromiss-Formulierungen enthält, hinter deren scheinbarer Einmütigkeit sich unterschiedliche, zum Teil stark divergierende Interessen verbergen. Ebenso kann nicht ausführlich darauf eingegangen werden, dass die Realität im Europa der Nachkriegszeit zum Teil eine andere war als die, die sich in der wohlformulierten Vertragssprache abzuzeichnen scheint. (So akzeptiert etwa der Beschluss der Überführung der deutschen Bevölkerung aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn, die in ordnungsgemäßer und humaner Weise erfolgen solle, de facto eine bereits laufende, gewaltsame Vertreibung.) Auf diese Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis, zwischen Vertragstext und historischer Realität wird in dieser Reihe nur in Form eines Ausblicks eingegangen. Der Aufbau der Reihe In der ersten Stunde der Reihe wird mithilfe einer Bilderfolge (M 1) die Frage aufgeworfen, ob ein Zusammenhang zwischen der Potsdamer Konferenz 1945 und der Teilung Deutschlands durch die doppelte Staatsgründung 1949 besteht. Auf dieser Grundlage entwickeln die Schülerinnen und Schüler die Leitfrage der Reihe, beispielsweise: Wurde 1945 in Potsdam bereits die deutsche Teilung beschlossen? Anschließend erläutert die Lehrkraft den Ablauf des geplanten Gruppenpuzzles (M 2). Die Lernenden bilden Stammgruppen für das Gruppenpuzzle und erhalten einen Informationstext (M 3) sowie einen Auszug aus den einleitenden Passagen des Potsdamer Abkommens (M 4). In der zweiten und dritten Stunde bereiten sich die Schülerinnen und Schüler auf ihre Rolle als Experten vor, indem sie die zentralen Ergebnisse der Potsdamer Konferenz (in den Bereichen Grenzen, Wirtschaft und Politik ) erarbeiten: Sie analysieren zunächst in Einzelarbeit einen Auszug aus dem Potsdamer Abkommen (M 6, M 8, M 10) und treffen sich dann in Expertengruppen mit anderen Lernenden, die den gleichen Themenschwerpunkt bearbeitet haben. In diesen Expertengruppen tauschen sich die Schülerinnen und Schüler über ihre individuellen Ergebnisse aus (M 14 M 16), bündeln und strukturieren die Informationen mithilfe von Fachbegriffen (M 13) und bereiten die Präsentation der Ergebnisse für ihre Stammgruppe vor (M 17).
Reihe 37 Verlauf Material S 15 Klausuren Glossar Literatur Hinweise (M 5 M 12) Stunde 2: Das Potsdamer Abkommen unter der Lupe Experten arbeiten allein Einstieg Die Lehrkraft schreibt den Begriff Potsdamer Abkommen an die Tafel. Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich in einer kurzen Murmelphase mit ihrem Nachbarn über den Begriff aus, aktivieren auf diese Weise ihr Vorwissen und wiederholen die Kenntnisse der Einführungsstunde. Anschließend werden die Assoziationen im Plenum gesammelt. Im Anschluss verteilen die Schülerinnen und Schüler die Expertenaufgaben in der Stammgruppe: Wer erarbeitet die territorialen, wer die wirtschaftlichen und wer die politischen Beschlüsse? Alternativ kann die Zuteilung auch im Losverfahren erfolgen oder gezielt durch die Lehrkraft vorgenommen werden. (Auf diese Weise ist eine Differenzierung und leistungsheterogene Zusammensetzung der Expertengruppen möglich). Erarbeitungsphase Wenn jeder sein Thema gefunden hat, werden die Arbeitsblätter verteilt. Jeder Experte erhält für die zentrale Arbeitsphase der Stunde folgende Materialien: den Steckbrief zur Vorbereitung der Quellenanalyse (M 5), den jeweiligen Auszug aus dem Potsdamer Abkommen (M 6, M 8 oder M 10), das Arbeitsblatt zur Erarbeitung zentraler Inhalte durch die Erstellung eines thematischen Glossars (M 7, M 9 oder M 11). Die Tippkarten (M 12) werden für alle zugänglich ausgelegt (z. B. vorn am Lehrerpult); sie sollten auch in der Folgestunde, in der die Expertengruppen tagen, erneut ausgelegt werden. Die zentrale Arbeitsgrundlage für die Experten bilden die Auszüge aus dem Potsdamer Abkommen mit den entsprechenden Aufgaben dazu (M 6, M 8, M 10). Die übrigen Arbeitsblätter dienen zur Unterstützung und Anleitung der selbstständigen Arbeit. In starken Lerngruppen können diese ergänzenden Materialen auch weggelassen werden. Die Experten erarbeiten zunächst in Einzelarbeit die Beschlüsse, bevor die Ergebnisse in der Folgestunde in den Expertengruppen zusammengetragen werden. Ergebnissicherung Um die Stunde gemeinsam im Plenum abzuschließen, kann eine kurze Zwischensicherung erfolgen. Dafür werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, den Satz Heute habe ich gelernt, dass... schriftlich zu vervollständigen. Anschließend werden 3 5 Statements im Plenum vorgetragen. Erst in der Folgestunde tragen die Lernenden ihre Erkenntnisse in den Expertengruppen im Detail zusammen und planen die Präsentation der Ergebnisse für ihre Stammgruppe. Erläuterungen (M 5) Beschreibung der Quelle: Zeit der Entstehung Juli/August 1945 Ort der Entstehung Potsdam Verfasser der Quelle Die Großen Drei (Truman, Churchill und Stalin), Frankreich stimmte im Nachhinein zu. Anlass der Entstehung Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg und die Frage nach der Zukunft Deutschlands nach dem Krieg Art der Quelle Es handelt sich um ein Abkommen bzw. Protokoll der Vereinbarungen und dementsprechend um eine Traditionsquelle.
Reihe 37 Verlauf Material Klausuren Glossar S 1 Literatur Das Potsdamer Abkommen wichtige Begriffe Alliierte: Alliierte Kommandantur: Alliierter Kontrollrat: Besatzungs - zonen: Demokratisierung: Demontage: Dezentralisierung: Ent-/Denazifizierung: Ent-/Demilitarisierung: Oder-Neiße- Grenze: Potsdamer Abkommen: Potsdamer Konferenz: Reparationen: Sektoren: Ein anderes Wort für den Begriff Alliierte ist Verbündete. Der Begriff wird vornehmlich auf das Bündnis der Siegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und Russland bezogen, welche im Zweiten Weltkrieg gemeinsam gegen das nationalsozialistische Deutschland unter Adolf Hitler kämpften. Als Alliierte Kommandantur bezeichnet man das von den Alliierten eingesetzte Berliner Verwaltungsorgan, also die gemeinsame Verwaltung für das in vier Sektoren geteilte Berlin. Der Alliierte Kontrollrat war die oberste Besatzungsbehörde der Siegermächte in Deutschland. Er bestand aus den Oberbefehlshabern der vier Besatzungszonen und übte die höchste Regierungsgewalt über Deutschland aus. Als Besatzungszonen bezeichnet man die von den Siegermächten besetzten Gebiete in Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland unter den Siegermächten (USA, Frankreich, Großbritannien, UdSSR) in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Als Demokratisierung werden alle Aktivitäten bezeichnet, deren Ziel der Abbau von totalitären oder autoritären Strukturen ist. Diese sollen ersetzt werden durch ein demokratisches Staatssystem, in welchem gesellschaftliche Mitbestimmung, freie Meinungsäußerung und Gewaltenteilung normal sind. Als Demontage wird der Abbau von Industrieanlagen bezeichnet; häufig mit dem Ziel, die Produktionsanlagen an anderer Stelle wieder aufzubauen. Der Begriff meint, dass Zuständigkeiten und Rechte von einem mächtigen Zentrum auf mehrere kleinere, nur lokal oder regional zuständige Einheiten verteilt werden. Im Nachkriegsdeutschland wurden die Aufgaben der nationalen Regierung auf die Besatzungszonen sowie auf Länder und Kommunen verteilt. Befreiung der deutschen Politik, Kultur und Gesellschaft von allen nationalsozialistischen Tendenzen. Dazu zählte nicht nur die strafrechtliche Verfolgung von Nationalsozialisten, sondern auch eine Umgestaltung von Erziehung und Bildung etc. Unter dem Begriff versteht man die Beseitigung oder Zerstörung allen militärischen Potenzials: Waffenlager werden vernichtet oder beschlagnahmt; die Armee wird aufgelöst. Die Oder-Neiße-Grenze ist die 1945 neu gezogene Grenze zwischen Deutschland und Polen. Das Potsdamer Abkommen legt diese Grenze vorbehaltlich bis zum Abschluss eines endgültigen Friedensvertrags fest. Das Beschlussprotokoll der Potsdamer Konferenz wird als Potsdamer Abkommen bezeichnet. Es enthält die Regelungen zur Zukunft Europas und insbesondere Deutschlands, auf die sich die Siegermächte im Juli und August 1945 einigten. Auf der Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 im Schloss Cecilienhof berieten die Vertreter der Siegermächte über die Zukunft Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Siegermacht Frankreich war an der Konferenz nicht beteiligt, stimmte aber im Nachhinein den Beschlüssen zu. Mit Reparationen sind Entschädigungszahlungen (auch in Form von Gütern oder Gebieten) gemeint, die siegreiche, durch einen Krieg geschädigte Länder als Wiedergutmachung erhalten. Wie Deutschland insgesamt in Besatzungszonen aufgeteilt wurde, so wurde die Hauptstadt Berlin in vier Sektoren geteilt. Die vier Sektoren standen ebenfalls jeweils unter Kontrolle einer der Siegermächte (USA, Großbritannien, Frankreich, UdSSR).
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