Marion Klein Schülerinnen und Schüler am Denkmal für die ermordeten Juden Europas
VS RESEARCH
Marion Klein Schülerinnen und Schüler am Denkmal für die ermordeten Juden Europas Eine empirisch-rekonstruktive Studie VS RESEARCH
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Zugl. Dissertation der Freien Universität Berlin, 2010 1. Auflage 2012 Alle Rechte vorbehalten VS Verlag für Sozialwissenschaften Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012 Lektorat: Dorothee Koch Jens Meisenheimer VS Verlag für Sozialwissenschaften ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-18653-5
5 Danksagung Danksagung Die vorliegende Studie ist in mehrjähriger Arbeit entstanden. In dieser Zeit haben mich viele Menschen fachlich begleitet und persönlich unterstützt. Besonders gilt dies für meine Doktoreltern Birgit Rommelspacher und Ralf Bohnsack, deren unterschiedlicher wissenschaftlicher Fokus mich stets herausforderte, mein Bestes zu geben. Die erste Idee zu dieser Arbeit entstand im Gespräch mit Birgit Rommelspacher, wofür ich ihr herzlich danken möchte! Ralf Bohnsack verdanke ich nicht nur die Einsozialisation in die Dokumentarische Methode und damit einen neuen Blick auf soziale Wirklichkeit, sondern eine Vielzahl von hilfreichen Anregungen und Rückmeldungen. Beide Betreuer(innen) habe ich als engagierte, stets konstruktive Menschen erlebt, deren Lust an wissenschaftlicher Erkenntnis mich nachhaltig beeindruckt hat. Wertvolle Hinweise gaben mir zudem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der von Ralf Bohnsack geleiteten Forschungswerkstatt, allen voran Alexander Geimer und Astrid Baltruschat. Die Aufnahme in das Stipendienprogramm der Alice Salomon Hochschule schuf nicht nur die finanzielle Basis der Promotion, sondern ermöglichte mir darüber hinaus die Teilnahme an Promotionskolleg und Methodenworkshop. Sowohl durch die Leiterinnen Birgit Griese, Birgit Rommelspacher, Hedwig Griesehop, Bettina Völter und Ruth Großmaß als auch durch die Teilnehmerinnen erhielt ich wertvolle Anregungen für meinen Forschungsprozess. Insbesondere Birgit Griese verdanke ich wichtige Rückmeldungen für die empirische Rekonstruktion. In der praktischen Durchführung der Gruppendiskussionen unterstützten mich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Barbara Köster und Anne Bobzin sind hier explizit zu nennen. Eine empirische Studie wäre nicht denkbar ohne diejenigen, die hinter dem Mikrofon sitzen. Deshalb gilt mein ganz besonderer Dank den Schülerinnen und Schülern, die mir ihr Vertrauen entgegen brachten und sich in Gruppendiskussionen über ihre Erfahrungen mit dem Denkmal austauschten. Auch den Lehrerinnen und Lehrern, die die Studie unterstützten, danke ich!
6 Danksagung Meine Freundinnen und Freunde, meine Schwester, Eltern und Verwandte haben ihren Teil zum Gelingen dieser Studie beigetragen. Sie haben stets an mich geglaubt, an meinen Krisen und Erfolgen Anteil genommen und mich daran erinnert, dass es ein Leben jenseits der Promotion gibt. Für finanzielle Unterstützung danke ich darüber hinaus meinen Eltern, Ernst-Michael und Waltraud Klein und meiner Tante Else Klein. Mein Lebensgefährte Thomas Hommel erkannte den Point of no Return und blieb an meiner Seite bis zum Ziel. Widmen möchte ich diese Arbeit dem Auschwitz-Überlebenden Eugen Perl, den ich 1995 kennen gelernt habe und der meine Beschäftigung mit dem Thema sehr geprägt hat. Berlin im Juni 2011 Marion Klein
Inhaltsverzeichnis 7 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Einleitung... 11 I. Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas... 19 1 Vom Denkmal zum Gegendenkmal... 20 2 Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas: Von der Idee zur Realisierung... 25 2.1 Der Standort... 26 2.2 Die Widmung... 29 2.3 Inhalt und künstlerische Form... 34 2.4 Der Entwurf Eisenman[Serra]... 41 2.5 Der Ort der Information... 47 II. Wissen und Gedächtnis Zur Begründung eines metatheoretischen Analyserahmens... 53 1 Soziale Kurzzeitgedächtnisse und konjunktive Erfahrungsräume... 54 1.1 Konjunktiver Erfahrungsraum und kollektives (kommunikatives) Gedächtnis: Die Seinsgebundenheit des Denkens und die soziale Bedingtheit individueller Erinnerungen... 54 1.2 Generation als konjunktiver Erfahrungsraum und Generationengedächtnis... 61 2 Soziale Langzeitgedächtnisse, Geschichtsschreibung und kommunikatives Wissen... 65 2.1 Kommunikative Orientierungsschemata und kollektives Bindungsgedächtnis... 65 2.2 Kommunikativ-generalisierendes Wissen, kulturelles Bildungsgedächtnis und Geschichtsschreibung... 69
8 Inhaltsverzeichnis III. Methodischer Zugang und Forschungspraxis... 83 1 Das Gruppendiskussionsverfahren als Methode rekonstruktiver Sozialforschung... 83 2 Die Durchführung von Gruppendiskussionen als Methode der Datenerhebung... 84 3 Untersuchungsfeld, Auswahl der Gruppen und Vorgehensweise... 87 3.1 Vorüberlegungen zur Durchführung der Gruppendiskussionen... 87 3.2 Sampling und der Zugang zu den Gruppen... 90 3.3 Die Gruppendiskussionen... 96 4 Die dokumentarische Interpretation als Methode der Datenauswertung... 98 4.1 Die Analyseschritte der dokumentarischen Interpretation... 100 IV. Empirische Analysen... 105 Zwischen Habitus und Regel : Modi der (Nicht-)Authentisierung der symbolischen Repräsentation... 105 Das Verhältnis zwischen Habitus und Regel... 106 Die Suche nach Authentizität... 114 1 Authentisierung im Rahmen ästhetischer Erfahrung... 122 1.1 Freiheit : eine Gruppe männlicher Abiturienten... 131 Denkmal bzw. dem Thema zu verbinden... 133 Die Auseinandersetzung mit dem Ort der Information... 139 Die Auseinandersetzung mit dem Stelenfeld... 145 1.2 Perspektive : eine gemischtgeschlechtliche Gruppe von Abiturient(inn)en... 155 Denkmal bzw. dem Thema zu verbinden... 157 Die Auseinandersetzung mit dem Ort der Information... 165 Die Auseinandersetzung mit dem Stelenfeld... 168 Zusammenfassung... 179 2 Die Suche nach Authentizität durch die Konstruktion imaginativer konjunktiver Erfahrungsräume... 182
Inhaltsverzeichnis 9 2.1 Konstruktion eines imaginativen Familiengedächtnisses: Namen (eine Gruppe weiblicher Abiturienten)... 184 Denkmal bzw. dem Thema zu verbinden... 186 Die Auseinandersetzung mit dem Stelenfeld... 196 Die Auseinandersetzung mit dem Ort der Information... 204 Zusammenfassung... 211 2.2 Authentisierung im Kontext von (versuchter) Übernahme der Opferperspektive: Mischung (eine gemischtgeschlechtliche Gymnasialgruppe)... 214 Denkmal bzw. dem Thema zu verbinden... 215 Die Auseinandersetzung mit dem Stelenfeld... 226 Die Auseinandersetzung mit dem Ort der Information... 235 Zusammenfassung... 240 2.3 Authentisierung durch Parallelisierung: Welt (eine gemischtgeschlechtliche Hauptschulgruppe)... 242 Denkmal bzw. dem Thema zu verbinden... 243 Die Auseinandersetzung mit dem Stelenfeld... 250 Die Auseinandersetzung mit dem Ort der Information... 256 Die Suche nach Gründen für den Holocaust... 260 Zusammenfassung... 265 2.4 Nicht-Authentisierung durch das Scheitern einer Re-Inszenierung : Klötze (eine Gruppe männlicher Auszubildender)... 266 Denkmal bzw. dem Thema zu verbinden... 268 Die Auseinandersetzung mit dem Ort der Information... 279 Die Auseinandersetzung mit dem Stelenfeld... 285 Die Suche nach Gründen für den Holocaust... 294 Zusammenfassung... 298 3 Authentisierung durch Nostrifizierung... 300 3.1 Käfer : eine Gruppe weiblicher Auszubildender... 301 Denkmal bzw. dem Thema zu verbinden... 303 Die Auseinandersetzung mit dem Ort der Information... 306 Die Auseinandersetzung mit dem Stelenfeld... 310 Die Suche nach Gründen für den Holocaust... 317
10 Inhaltsverzeichnis 3.2 Labyrinth : eine gemischtgeschlechtliche Hauptschulgruppe... 320 Denkmal bzw. dem Thema zu verbinden... 322 Die Auseinandersetzung mit dem Stelenfeld... 328 Die Auseinandersetzung mit dem Ort der Information... 336 Die Suche nach Gründen für den Holocaust... 339 Zusammenfassung... 343 V. Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse... 347 1 Strategien der (Nicht-)Authentisierung der kommunikativen Repräsentation Holocaust-Denkmal... 348 2 Zur Soziogenese der rekonstruierten Orientierungen... 352 3 Ausblick... 360 Anhang... 371 Literatur... 373