Frank Rutschmann, 2016 ENERGIESTRATEGIE 2050 DANK BIOMASSE

Ähnliche Dokumente
CO2-GESETZ UND ENERGIESTRATEGIE: FREUND ODER FEIND?

Béatrice Devènes FÖRDERUNG HOLZENERGIE

ENERGIESTRATEGIE 2050, BIOENERGIE UND WKK EVENT IWK WINTERTHUR/SEUZACH MATTHIEU BUCHS, BFE

ENERGIESTRATEGIE 2050: STAND NACH DER ZWEITBERATUNG IM NATIONALRAT BUNDESAMT FÜR ENERGIE ABTEILUNG MEDIEN UND POLITIK

ENERGIESTRATEGIE 2050 NACH DER SCHLUSSABSTIMMUNG IM PARLAMENT BUNDESAMT FÜR ENERGIE ABTEILUNG MEDIEN UND POLITIK

NACHHALTIGKEIT UND DIE ROLLER DER ENERGIESTRATEGIE 2050

ENERGIESTRATEGIE 2050: STAND NACH DER ZWEITBERATUNG IM STÄNDERAT BUNDESAMT FÜR ENERGIE ABTEILUNG MEDIEN UND POLITIK

GEBÄUDE ZENTRALES ELEMENT KÜNFTIGER ENERGIE- UND KLIMAPOLITIK

Energiestrategie 2050 Stand der Beratungen. Stefan Müller-Altermatt Nationalrat / Präsident UREK Tagung Solarwärme,

Energiestrategie 2050 und Förderpolitiken für erneuerbare Energien und Energieeffizienz: Status Quo. Dr. Matthias Gysler, Bundesamt für Energie

Energiestrategie 2050 halbbatzig oder immer noch zu waghalsig?

Die neuen Farben der Wirtschaft aus der Sicht des BFE

Faktenblatt «Förderung der erneuerbaren Energien»

Die Energiepolitik des Bundes Chancen und Risiken für die Gebäudetechnik

Energiestrategie 2050 Stand der Dinge

ENERGIESTRATEGIE 2050 BUNDESAMT FÜR ENERGIE MATTHIAS GYSLER SCHÄNIS,

Energiewende für die Politik? Kanton Luzern konkret!

30/2030 So wird die Schweizer Gasversorgung erneuerbar

DIE ROLLE DER WASSERKRAFTWERKE IN DER ENERGIESTRATEGIE 2050

Willkommen an der. Hochschule Luzern!

BFE-Energie Frühstück Energieeffizienz und erneuerbare Energien, Aktionspläne des Bundes auf Kurs?

«KEV 2.0 wie weiter?»

Windenergie im Licht der Energiestrategie 2050 Stand nach der Debatte im Ständerat / UREK-N

Stand, Erfolge, Herausforderungen

Stromeffizienz in der Industrie Umsetzungsinstrumente (1. Massnahmenpaket ES 2050) Dr. Richard Phillips, BFE ( )

SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund, Luzern

INNOVATIONSFÖRDERUNG IM ENERGIEBEREICH HOCHSCHULE LUZERN ZIG PLANERSEMINAR PHILIPPE MÜLLER, BUNDESAMT FÜR ENERGIE 23. MÄRZ 2016

AgroCleanTech - Projekte und erste Resultate

Erneuerbare Energien und Effizienz. BFE Energie-Frühstück vom in Baden COO

FAKTENBLATT ERNEUERBARE ENERGIEN IM KANTON ZUG Beilage zur Medienmitteilung vom 26. Januar 2011

Der Beitrag der Gebäude zur Energiestrategie 2050

Aktuelle energiepolitische Herausforderungen

Energieberatung im Kontext der Energiestrategie

Energiestrategie 2050 Knackpunkte Erneuerbare Energien und Effizienz. BFE Energie-Frühstück vom in Biel

CHANCEN UND PERSPEKTIVEN IM GEBÄUDEBEREICH

FAQ: Wie geht es 2014 weiter mit der KEV?

Das Gebäudeprogramm des Kantons Basel-Landschaft. Dr. Alberto Isenburg Leiter Amt für Umweltschutz und Energie

ENERGIEPOLITIK IN ZEITEN DES UMBRUCHS

BIOGAS IM WÄRMEMARKT - EINE ERFOLGSGESCHICHTE

Energiestrategie Pascal Previdoli, stv. Direktor, Bundesamt für Energie

Energiestrategie 2050: Kurzportrait. Energiepolitik: Darum geht es. Versorgungssicherheit Technische Sicherheit. Wirtschaftlichkeit

Energiestrategie 2050:

Energiestrategie 2050 Rolle des Kantons bei der Umsetzung

Bioenergie im Gebäudebereich Biogas, Eckpfeiler im Klimaschutz?

ENERGIEPOLITIK DES BUNDES

Diskussionsforum Ökobilanzen

Die Zukunft der Schweizer Energieversorgung. Bedeutung der Wasserkraftnutzung für die Versorgungssicherheit

Photovoltaik in der Energiestrategie 2050

DIV / Abteilung Energie. Der Kanton Thurgau steigt in die Champions League der Energiepolitik auf

Die Rolle der Photovoltaik i n in der künftigen Energieversorgung. Dr Gian. Carle, Leiter H andel Handel Erneuerbare E nergie Energie

Energiekonzept und Holzenergiestrategie des Kantons Solothurn

Energiedienstleistungen als Chance der Energiestrategie Energiepolitik: Darum geht es

Saubere Städte und. und Biogas. Christophe Darbellay, NR Parteipräsident CVP Schweiz

Revision der Energieverordnung (EnV): Erhöhung des Zuschlags nach Art. 15b des Energiegesetzes (Art. 3j Abs. 1 EnV)

Wie werden PV-Anlagen künftig gefördert? Bild:

Erwartungen des Bundes an die Wasserstrategie 2016 des Kantons Bern

Ein Blick über die Grenze: Klimaschutz in Basel und der Schweiz

Energieeffizienz = Wärmepumpen I 23. November 2013 I Bau, Holz, Energie Messe, Bern

Deshalb bekämpfen wir das Energiegesetz. alliance énergie

Die Energieversorgung der Schweiz Herausforderungen & Chancen der Energiestrategie 2050

Revision der Energieverordnung (EnV): Erhöhung des Zuschlags nach Art. 15b des Energiegesetzes (Art. 3j Abs. 1 EnV)

I. Die Fakten sprechen für sich: Der technologische Wandel und der. Wandel der Energiemärkte lösen eine

Ausarbeitung für. durch Stephan Peterhans, FWS. KGTV Plenarversammlung vom , Hotel Glockenhof, Zürich

Energiestrategie des Bundes Umsetzung im Kanton Schwyz

Energiestrategie 2050 Fortschritt der Aktivitäten

Ausgangslage und Chancen

Die Einspeisevergütung für erneuerbaren Strom ist ein Teil der Massnahmen für die Erneuerbaren

Energiedebatte im Ständerat: Effizienz im Strombereich, einfachere Verfahren, Zweckbindung der CO 2 -Abgabe

Lokal, regional, national, global Die Perspektiven der Energiestrategie Dr. Walter Steinmann, Direktor, Bundesamt für Energie

Bioenergie im deutschen Nationalen Aktionsplan für erneuerbare Energie

Raumplanerische Konsequenzen der neuen Energiestrategie 2050

DIE ROLLE VON PHOTOVOLTAIK UND SOLARTHERMIE IN KOMBINATION MIT WÄRMEPUMPEN IN DER ENERGIESTRATEGIE DER SCHWEIZ

shutterstock DIE SCHWEIZER WASSERKRAFT UND IHRE ROLLE IN DER ENERGIESTRATEGIE

Frauenpower Der Wandel der Energiewirtschaft

1. SIG in Kürze. 2. Energiewende : die grossen Veränderungen. 3. SIG : Strategie eines Multi-Energie-Verteilers. 4. Schlussfolgerungen

Energiestrategie 2050: Konzept, Stand und nächste Schritte. Dr. Walter Steinmann, Direktor Bundesamt für Energie

PV-Anlagen - Chancen und Gefahren für ausführende Unternehmer Wärmepumpen-Intensivkurs Wattwil, 18. September 2013

Der Energiekanton Aargau auf dem Weg in die Zukunft

Energiestrategie Kanton Schaffhausen: Wie weiter nach dem Nein zur Baugesetzrevision?

Biomassenutzung in Brandenburg Wohin geht die Reise?

Rotary Club Chur-Herrschaft. 2. Ethik-Forum Ethik in der Energiepolitik. Fazit

Die erneuerbaren Energien haben grosse Zukunftschancen Biogas liegt im Trend

Béatrice Devènes NEUES ENERGIEGESETZ RAHMENBEDINGUNGEN FÜR DIE PHOTOVOLTAIK

Wie treten wir der Stromlücke entgegen?

Energie aus Biomasse Förderung, Potenziale, Rolle Gemeinden

Photovoltaik ist ein Teil der Lösung, nicht des Problems

Zürich erneuerbar - aber wann?

Wichtigste Neuerungen im Energierecht ab 2018

Szenarien der energetischen und nicht-energetischen Biomasse- Nutzung in Österreich bis zum Jahr 2050

Die Rolle der PV im Gebäudeenergiekonzept gemäss MuKEn Christian Mathys, AUE BS

STELLENWERT DER SOLARENERGIE FÜR DIE ENERGIEZUKUNFT SWISSBAU 2018 AEE/EE DANIEL BÜCHEL

Biomasseanbau in Brandenburg - Wandel der Landnutzung

Energiestrategie 2050: Lassen wir das Volk entscheiden! alliance énergie

Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.v.

Hinter den Kulissen des Energiemarktes

Energiezukunft Oberösterreich 2030 Potentiale & Szenarien

Umsetzung der MuKEn in den Kantonen. Robert Küng Regierungsrat

Umbau des Energiesystems in Basel

Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in der Schweiz

Biomassekonzept Thurgau

Transkript:

Frank Rutschmann, 2016 ENERGIESTRATEGIE 2050 DANK BIOMASSE 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016

INHALT Stand der Energiestrategie 2050 Bedeutung der Biomasse in der ES2050 Stromproduktion aus Biogas Schlussfolgerungen 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 2

ENERGIESTRATEGIE 2050 SCHRITT FÜR SCHRITT Energiestrategie 2050 Erste Phase Zweite Phase (ab 2021) Aktionsplan koordinierte Energieforschung Erstes Massnahmenpaket Energieperspektiven 2050 Übergang vom Förder- zum Lenkungssystem parlament. Initiative 12.400 Strategie Stromnetze Verhandlungen mit der EU zum Stromabkommen Zweiter Marktöffnungs-schritt Gasversorgungsgesetz Revision StromVG 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 3

ENERGIESTRATEGIE 2050 DIE NÄCHSTEN SCHRITTE 31.5.2016: Zweitberatung im Nationalrat Schlussabstimmung im Parlament: voraussichtlich Herbstsession 2016 Referendum? Inkrafttreten: voraussichtlich Anfang 2018 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 4

ENERGIESTRATEGIE 2050 BESTEHENDE DIFFERENZEN (BIOMASSE) Bestimmung Thema Nationalrat Ständerat Art. 2 Abs. 1 Ausbaurichtwert 2035 Erneuerbare (ohne WK) Art. 22 Abs. 7 Einspeiseprämiensystem: Landwirtschaftsbonus bei Hofdünger Art. 46 Abs. 3 Bst. A Gebäude: Kantone erlassen Vorschriften über den max. zulässigen Anteil nicht erneuerbarer Energien zur Wärmeproduktion 14 500 GWh (=BR) 11 400 GWh Landwirtschaftsbonus bei Hofdünger Zusatz SR streichen (=BR) streichen Zusatz: Abwärme und Biogas aus Erdgasnetz an erneuerbaren Anteil anrechenbar 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 5

BIOMASSE IN DER ES2050 BEDEUTUNG IM WÄRMEBEREICH 1.64 Millionen Gebäude verbrauchen 46% der Gesamtenergie (v.a. in Form von Wärme) Erhöhung der Quote an energetischen Sanierungen am bestehenden Gebäudepark Ersatz von fossilen Feuerungen durch erneuerbare Energien, z.b. Holz, Pellets, Hackschnitzel, Biogas oder Anschluss an thermische Netze mit verschiedensten Wärmequellen Mit den kantonalen Mitteln stehen total rund CHF 525 Millionen pro Jahr für das Gebäudeprogramm zur Verfügung. Verantwortung für die Umsetzung liegt bei den Kantonen: Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich (MuKEn) von 2014 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 6

BIOMASSE IN DER ES2050 BEDEUTUNG ALS TREIBSTOFF Die Bedeutung der Produktion von biogenen Treibstoffen hat in den vergangenen Jahren weltweit aus Überlegungen des Klimaschutzes stark zugenommen. Der Bundesrat hat kein Ausbauziel für Biotreibstoffe festgelegt: «Eine verstärke Förderung von biogenen Treibstoffen ist aufgrund der aus heutiger Sicht gegeben energetischen, klimabedingten, ökologischen und sozialen Vorbehalte kein Ziel des Bundesrates» (Antwort zum Postulat 09.3611 Bourgeois) Es gilt das Teller-Trog-Tank-Prinzip (keine Nahrungs- oder Futtermittelkonflikte) (Biomassestrategie Schweiz, 2009; Strategie für die energetische Nutzung von Biomasse in der Schweiz, 2010) Aus Umweltsicht nur Gewinnung aus Abfällen und Rückständen unproblematisch Mineralölsteuerbefreiung für biogene Treibstoffe (u.a. Bioethanol, Biodiesel und Biogas), sofern sie ökologische und soziale Mindestanforderungen erfüllen. 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 7

BIOMASSE IN DER ES2050 BEDEUTUNG IM STROMBEREICH Durchschnittliche inländische Produktion erneuerbare Energien ohne Wasserkraft 4 400 GWh im Jahr 2020 14 500 GWh (11 400 GWh) im Jahr 2035 Wasserkraft 37 400 GWh im Jahr 2035 Geltendes Energiegesetz: Durchschnittliche inländische Produktion erneuerbare Energien ohne Wasserkraft + 5 400 GWh im Jahr 2030 gegenüber Stand im Jahr 2000 Wasserkraft + 2 000 GWh im Jahr 2030 gegenüber Stand im Jahr 2000 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 8

BIOMASSE IN DER ES2050 BEDEUTUNG IM STROMBEREICH (2) 1.8 1.6 1.4 1.2 TWh/a 1 0.8 0.6 Biomasse (Holz) Biogas ARA KVA 0.4 0.2 0 2014* 2020** 2035** 2050** * Schweizerische Statistik der Erneuerbaren Energien, Ausgabe 2014 ** Energieperspektiven 2050 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 9

BIOMASSE IN DER ES2050 FORTSETZUNG DER KEV Erhöhung des KEV-Gesamtdeckels auf 2,3 Rp./kWh Bessere Marktintegration der Anlagen, die mit der KEV gefördert werden: Direktvermaktung für die steuerbaren Anlagen Die Anlagenbetreiber erhalten einen Anreiz, Strom dann zu erzeugen, wenn er benötigt wird Nur neue Anlagen kommen in die KEV. Erweiterungen oder Sanierungen sind nicht mehr zugelassen Investitionsbeiträge für Infrastrukturanlagen (KVA und ARA) sowie für Holzkraftwerke von regionaler Bedeutung Befristung der Förderung (ab dem 6. Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes) 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 10

BIOMASSE IN DER ES2050 VERWENDUNG DES NETZZUSCHLAGS Wettbewerbliche Ausschreibungen ; 0.1 Rp./kWh Geothermie-Erkundungsbeiträge und -Garantien; 0.07 Rp./kWh Rückerstattung Netzzuschlag ; 0.2 Rp./kWh Gewässersanierungen; 0.1 Rp./kWh Finanzhilfe bestehende Grosswasserkraft; 0.2 Rp./kWh Einspeisevergütungen 1.3 Rp./kWh Investitionsbeiträge neue Grosswasserkraft ; 0.1 Rp./kWh Investitionsbeiträge Kleinwasserkraft und Biomasse; < 0.1 Rp./kWh Einmalvergütungen PV; 0.2 Rp./kWh Netzzuschlag: Verwendung der 2.3 Rp./kWh 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 11

PRODUKTION VON BIOGAS SCHWEIZ, 2014 (TJ) Kläranlag en Anzahl Anlagen Prod. Biogas Wärme 287 2063 435 862 330 Industrie 25 1004 257 112 303 Landwirts chaft Industriea bwässer 98 954 319 67 26 23 278 31 180 0 Deponie 6 31 9 1 0 Total 439 4330 1051 1222 659 Elektrizität Einspeisung Quelle: Schweizerische Statistik der Erneuerbaren Energien, Ausgabe 2014 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 12

IMPORT VON BIOGAS AUS DEM AUSLAND Steuerliche Gleichstellung von importiertem mit inländisch produziertem Biogas ist von der Branche verlangt (z.b. Motion De Buman 11.4198 «Hürden beim Biogasimport abbauen») Die Verbesserung der Rahmenbedingugen für erneuerbare Energieträger ist aus energie- und klimapolitischer Sicht zu begrüssen Beim Import wird aber effektiv über die Erdgasleitungen nicht Biosondern Erdgas in der Schweiz eingeführt (virtuelles Biogas) Offene Fragen: Wie soll die nötige Kontrolle sichergestellt und ein Missbrauch ausgeschlossen werden? Welchen Einfluss hätte ein virtueller Biogashandel auf die Produktion von einheimischem Biogas? (Postulates 13.3004 des UREK-N «Internationaler Biogasmarkt im Brennstoffbereich») Einen internationalen Handel mit Biogas gibt es bisher nicht (Bericht vom Dezember 2015 des Bundesrates in Erfüllung des Postulates 13.3004 der UREK-N) 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 13

STROMPRODUKTION AUS BIOGAS PRODUKTION DER KEV-ANLAGEN 2'500'000 KEV-Anlagen (Produktion in MWh) 2'000'000 1'500'000 1'000'000 500'000-2011 2012 2013 2014 2015 Windkraft Kleinwasserkraft Photovoltaik Biomasse 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 14

STROMPRODUKTION AUS BIOGAS VERSTROMUNG VS. GASEINSPEISUNG 350 300 250 200 GWh 150 Elektrizitätsproduktion Einspeisung ins Erdgasnetz 100 50 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Was ist sinnvoller? Individuelle energetische Analyse (u.a. zur Wärmenutzung) ist wichtig. 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 15

STROMPRODUKTION AUS BIOGAS DAS KEV-SYSTEM IST ÜBERLASTET Anlagen auf der Warteliste Produktion der Anlagen auf der Warteliste (MWh) Wind; 347 Wasserkraft; 527 Biomasse; 297 Geothermie; 4 Wind; 1'496'556 Biomasse; 654'242 Geothermie; 164'688 Photovoltaik; 37152 Wasserkraft; 2'045'188 Photovoltaik; 2'072'001 Stand: 01.04.2016 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 16

STROMPRODUKTION AUS BIOGAS WIE GEHT ES BEI DER KEV WEITER? www.bfe.admin.ch/kev -> Faktenblätter Netzzuschlag 1.5 Rp./kWh (1.1.2017)? Kontingent 2016: 27 Anlagen (27 MW, 157 GWh) von 61 baureifen Anlagen? Davon Biomasse: 7 Anlagen (16 MW, 94 GWh) von 18 baureifen? Kontingent 2017: steht noch nicht fest Kontingent 2018: nur mit Inkraftsetzung der ES2050 Der Bau einer Anlage ohne positiven Bescheid erfolgt auf eigenes Risiko! 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 17

ENERGIESCHWEIZ.CH INNOVATIVE PROJEKTE GESUCHT! Wichtiger Treiber für die Neuausrichtung der Schweizer Energiepolitik Schwerpunkte: Kommunikation und Beratung, Aus- und Weiterbildung, Qualitätsmanagement Zusammenarbeit mit Partnern (Biomasse Schweiz, AgroCleanTech, Ökostrom Schweiz ) Beispiel neuer und aktueller Projekte: Panorama Biomasse (Ziel: Standortbestimmung der Biomasse-Energie in der Schweiz, künftige Perspektiven und Entwicklung konkreter Ideen, Partner: Biomasse Suisse) Benchmark Biogas (Ziel: Optimierungsinstrument für landwirtschaftliche Biogasanlagen, Partner: Ökostrom Schweiz) 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 18

SCHLUSSFOLGERUNGEN Das 1. Massnahmenpaket der ES2050 geht voraussichtlich in der Herbstsession 2016 in die Schlussabstimmung und könnte per 1.1.2018 in Kraft treten. Die Biomasse spielt auch in der Energiestrategie 2050 weiterhin eine wichtige Rolle. Dabei gilt nach wie vor das Teller-Trog-Tank-Prinzip (keine Nahrungs- und Futtermittelkonflikte). Stromproduktion aus Biomasse: Die Energiestrategie führt die erfolgreiche, aber überlastete KEV (mit Direktvermarktung und zusätzlichen Mitteln) weiter. Die Befristung der KEV (per voraussichtlich Ende 2022) wird Folgen haben für die Projektanten von Biogasanlagen in Landwirtschaft und Industrie. Für die Stromproduktion in ARA und KVA sowie für Holzkraftwerke von regionaler Bedeutung wird es bis 2030 Investitionsbeiträge geben. Der Import von zertifiziertem Biogas mit staatenübergreifendem Herkunftsnachweis ist noch nicht möglich 4. BIOENERGIE-FORUM DR. FRANK RUTSCHMANN LEITER ERNEUERBARE ENERGIEN 22.06.2016 19