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Transkript:

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Dietrich Bonhoeffe WER BIN ICH? Mit Aquarellen von Andreas Felger Herausgegeben von Christian Hennecke GÜTERSDIE LOHERVISION VERLAGSEINER HAUSNEUENWELT

INHALT 8 Dietrich Bonhoeffer Leben und Werk 10 Der Herausgeber: Christian Hennecke 10 Der Künstler: Andreas Felger 11 Einleitung 16 KAPITEL 1» umgetrieben vom Warten«Denkimpuls Wer bin ich? 20 KAPITEL 2» mein Herz ausschütten«denkimpuls Was trägt uns? 24 KAPITEL 3» immer wieder überwinden«denkimpuls Wofür leben wir? 28 KAPITEL 4» treu und still umgeben«denkimpuls Wer behütet uns? 32 KAPITEL 5» der sein, der man ist«denkimpuls Wie leben wir?

36 KAPITEL 6» überdrüssig der Eintönigkeit«Denkimpuls Was bedeutet uns Glück? 40 KAPITEL 7» aushalten und durchhalten«denkimpuls Wie verarbeite ich schwere Stunden? 44 KAPITEL 8» den rechten Weg für mich«denkimpuls Was tröstet mich? 48 KAPITEL 9»Das Herz ist so voll «Denkimpuls Wem schenke ich meine Liebe? 52 KAPITEL 10»Das Geheimnis Gottes «Denkimpuls Was ist der Sinn hinter allem? 56 KAPITEL 11»Eine Kraft der Hoffnung «Denkimpuls Wie wollen wir in Zukunft leben? 60 Bildnachweise und Textquellen

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»... umgetrieben vom Warten«Wer bin ich? Sie sagen mir oft, ich träte aus meiner Zelle gelassen und heiter und fest wie ein Gutsherr aus seinem Schloss. Wer bin ich? Sie sagen mir oft, ich spräche mit meinen Bewachern frei und freundlich und klar, als hätte ich zu gebieten. Wer bin ich? Sie sagen mir auch, ich trüge die Tage des Unglücks gleichmütig, lächelnd und stolz, wie einer, der Siegen gewohnt ist. Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen? Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß? Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle, hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen, dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe, zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung, umgetrieben vom Warten auf große Dinge, ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne, müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?

1 Wer bin ich? Der oder jener? Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer? Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling? Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer, das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg? Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott. Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott! Denkimpuls WER BIN ICH? Wer kann mir sagen, wer ich bin? Was sagen andere und ihre Einschätzungen über mich? Und ich selbst bin ich nicht sehr vielen Stimmungen und Impulsen ausgesetzt? Natürlich könnte ich versuchen, mich selbst zu designen. Natürlich könnte ich ein wunderbares Bild gestalten, durch Arbeit an mir selbst, Sport, Tattoos und Karriere und wüsste doch im tiefsten Inneren, es ist bestenfalls eine Karikatur. Wer ich bin, wer ich werde, wer ich sein soll, bleibt ein Geheimnis, das sich Schritt für Schritt enthüllen kann, wenn ich mich anvertraue, der Liebe anvertraue und mich führen lasse. 17

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»... mein Herz ausschütten«ich bin allein. Da ist keiner, dem ich mein Herz ausschütten kann. So tue ich es vor mir selbst und vor dem Gott, zu dem ich schreie. Es ist gut, sein Herz auszuschütten in der Einsamkeit und den Kummer nicht in sich hineinzufressen. Einen Menschen zu haben, der einen sowohl sachlich wie persönlich versteht und an dem man in beiderlei Hinsicht einen treuen Helfer und Ratgeber hat, das ist doch schon sehr viel.

2 Denkimpuls WAS TRÄGT UNS? Es ist grandios, einen Menschen zu treffen mit dem man sich versteht. Bonhoeffer hatte einen solchen Freund, und sie haben sich gegenseitig getragen, in vielen Briefen, durch Krieg und Gefangenschaft hindurch:»das ist doch schon sehr viel«. Und doch bleibt Einsamkeit. Aber diese Einsamkeit kann Zweisamkeit sein. Sie will sogar Zweisamkeit sein. Ja, sie ist Zweisamkeit. Das gilt es zu entdecken, denn das ist das Geheimnis unseres Lebens, dass es einen Liebenden gibt, der uns näher ist als wir uns selbst. Und deswegen darf ich mein Herz ausschütten, und weiß, dass es nicht zerfließ. Meine Einsamkeit, mein Kummer kann hineingeschrien werden in eine Umarmung, die alles teilt. Dieser Umarmung zu vertrauen, das trägt. 21

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» immer wieder überwinden«es ist der Vorzug und das Wesen der Starken, dass sie die großen Entscheidungsfragen stellen und zu ihnen klar Stellung nehmen können. Die Schwachen müssen sich immer zwischen Alternativen entscheiden, die nicht die ihren sind. Wünsche, an die wir uns zu sehr klammern, rauben uns leicht etwas von dem, was wir sein sollen und können. Wünsche, die wir um der gegenwärtigen Aufgabe willen immer wieder überwinden, machen uns umgekehrt reicher.

3 Denkimpuls WOFÜR LEBEN WIR? Sich abhängig zu machen von anderen, das ist schon sehr fatal. Wir werden Gefangene. Doch vielleicht ist es noch fataler, sich absolut an eigene Wünsche zu klammern abhängig zu werden von sich selbst. Dann schnappt die Falle zu. Ich werde zum Mittelpunkt meiner zu kleinen Welt zum schwarzen Loch aller Energie meines Lebens. Doch nicht die fernen Möglichkeiten und Wünsche, nicht meine eigenen Zielvorstellungen, sondern die gegenwärtige Herausforderung wird mich formen. Dann verliere ich meine Selbstfixierung und stehe auf einmal ganz in der Wirklichkeit, ganz in der Welt. Und indem ich mein Leben nicht rette, sondern mich hineinziehen lasse in das Leben selbst und mich mit allem gebe, was ich bin, finde ich mich immer mehr. Genau das ist die Logik des Lebens: Nur wer sich gibt, entdeckt sich selbst. Ist das nicht genau die Stärke der Liebe, wie sie sich in Christus zeigt? 25

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE Christian Hennecke Dietrich Bonhoeffer. Wer bin ich? Mit Aquarellen von Andreas Felger Gebundenes Buch, Pappband, 60 Seiten, 16,0 x 24,0 cm ISBN: 978-3-579-08687-3 Gütersloher Verlagshaus Erscheinungstermin: Juli 2017»Du weißt den rechten Weg für mich.«dietrich Bonhoeffer Andreas Felger ist ein renommierter Maler, der sich in seinen Werken schon früh mit biblischen Themen, Literatur und der Natur auseinandersetzte. In diesem Buch tritt er zum zweiten Mal in einen Dialog mit Dietrich Bonhoeffer. Behandelt werden das populäre Gedicht»Wer bin ich?«und andere Texte Bonhoeffers, die sich mit den Kernfragen des Menschen auseinandersetzen. Felgers Bilder harmonieren ästhetisch außergewöhnlich mit den Gedanken Bonhoeffers. Durch diesen Band führt ein Theologe, der mit einfachen Worten eine Verbindung herstellt zwischen den Identitätsfragen der Menschen heute und den Texten und Bildern des Buches.