Gezogene Universaldrillmaschine Kuhn ESPRO 6000 R

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Transkript:

DLG- Kuhn S.A. Gezogene Universaldrillmaschine Kuhn ESPRO 6000 R Arbeitsqualität www.dlg-test.de

Überblick Ein Prüfzeichen DLG-ANERKANNT in Einzelkriterien wird für landtechnische Produkte verliehen, die eine umfangsreduzierte Gebrauchswertprüfung der DLG nach unabhängigen und anerkannten Bewertungskriterien erfolgreich absolviert haben. Die Prüfung dient zur Herausstellung besonderer Innovationen und Schlüsselkriterien des Prüfgegenstands. Der Test kann Kriterien aus dem DLG-Prüfrahmen für Gesamtprüfungen enthalten oder sich auf andere wertbestimmende Merkmale und Eigenschaften des Prüfgegenstandes fokussieren. Die Mindestanforderungen, die Prüf bedingungen und -verfahren sowie die Bewertungsgrundlagen der Prüfungs ergebnisse werden in Abstimmung mit einer DLG-Expertengruppe festgelegt. Sie entsprechen den anerkannten Regeln der Technik sowie den wissenschaft lichen und landwirtschaftlichen Erkenntnissen und Erfordernissen. Die erfolgreiche Prüfung schließt mit der Veröffent lichung eines Prüfberichtes sowie der Vergabe des Prüfzeichens ab, das fünf Jahre ab dem Vergabedatum gültig ist. Die DLG-Prüfung Arbeitsqualität wurde mit der gezogenen Universaldrillmaschine ESPRO 6000 R von Kuhn im Jahr 2016 auf dem Prüfstand (Labortest) und auf dem Feld (Feldtest) durchgeführt. Beim Labortest wurden die Dosiergenauigkeit* und die Querverteilung mit Raps, Gerste und Weizen mit stationär positioniertem Sägerät ermittelt und bewertet. Die Rapsaussaat wurde am 25. August 2016 durchgeführt. Die Bonituren zur Ermittlung der Arbeitsqualität wurden am 28. September 2016 vorgenommen. Die Weizenaussaat erfolgte am 10. Oktober 2016. Vier Wochen später erfolgten die Bonituren zur Bestimmung der Arbeitsqualität. Das Saat bett auf beiden Schlägen wurde als feinkrümelig beschrieben. Andere Kriterien wurden nicht überprüft. * Der Begriff Dosiergenauigkeit entspricht dem Begriff Mengentreue, der in den älteren DLG-Prüfberichten verwendet wurde. Beurteilung kurz gefasst Die Universaldrillmaschine Kuhn ESPRO 6000R konnte während der Prüfung bei den im DLG-Prüfrahmen fest gesetzten Prüfkriterien überzeugen. Aufgrund der erzielten Ergebnisse wird der Drillmaschine Kuhn ESPRO 6000 R das Prüfzeichen DLG-ANERKANNT Teilprüfung Arbeitsqualität 2016 verliehen. Tabelle 1: Ergebnisse des Labortests (Dosiergenauigkeit und Querverteilung) Testkriterium Dosiergenauigkeit bei Weizen Dosiergenauigkeit bei Gerste Dosiergenauigkeit bei Raps Querverteilung bei Weizen Querverteilung bei Gerste Querverteilung bei Raps Testergebnis Abweichung von Soll-Menge und Ist-Menge: sehr gering Abweichung von Soll-Menge und Ist-Menge: sehr gering Abweichung von Soll-Menge und Ist-Menge: sehr gering gut in der Ebene/gut bis zufriedenstellend in der Neigung zufriedenstellend in der Ebene sehr gut in der Ebene Tabelle 2: Ergebnisse der Feldtests mit Raps und Weizen (Dosiergenauigkeit, Feldaufgang, Pflanzenlängsverteilung, Tiefenablage bei Weizen) Testkriterium Testergebnis Dosiergenauigkeit bei der Rapsaussaat Abweichung von Soll-Menge zu Ist-Menge: sehr gering (1,1%) Feldaufgang Raps gut (87%)* Pflanzenlängsverteilung Raps sehr gut (Variationsfaktor: 0,7) Dosiergenauigkeit bei der Weizenaussaat Abweichung von Soll-Menge zu Ist-Menge: sehr gering (2,2%) Feldaufgang Weizen sehr gut (92%) Pflanzenlängsverteilung Weizen gut (Variationsfaktor: 1,0) Tiefenablage der Weizenkörner Soll: Ablagetiefe 3-4 cm Ist: gemessene Ablagetiefe (mittels Hypokotyllänge): 1,8-4,1 cm Mittelwert: 3,1 cm Standardabweichung: 0,5 cm ** * unter eher trockenen Aussaatbedingungen (Details siehe Seiten 8 und 9) ** je kleiner die Standardabweichung, desto gleichmäßiger die Tiefenablage der Saatkörner Seite 2 von 12

Das Produkt Hersteller und Anmelder Anmelder und Hersteller: Kuhn S.A., BP 50060, F-67706 Saverne CEDEX, Frankreich Produkt: Gezogene Universaldrillmaschine ESPRO 6000 R (Arbeitsbreite: 6 Meter) Beschreibung und Technische Daten Die getestete Universaldrillmaschine Kuhn ESPRO 6000 R hat bei einer Arbeitsbreite von sechs Metern 40 Reihen. Der Saatgutbehälter hat ein Volumen von 3500 Litern. In der Grundausstattung besteht die Drillmaschine aus einer Kurzscheibenegge, einem Offset-Reifenpacker sowie aus einer pneumatischen Einheit zur Saatgutverteilung. Das Saatgut wird durch Scheibenschare im Boden abgelegt. Die Testmaschine verfügte zusätzlich über einen vor der Kurzscheibenegge positionierten Reifenpacker. Die Anhängung der Drillmaschine an den Traktor erfolgt über die Unterlenker (Kat. III). Die hydraulischen Komponenten werden über das Load-Sensing-System des Traktors versorgt. Für das hydraulische Gebläse zur Saatgutverteilung ist eine extra Ölleitung vorhanden. Das dem DLG-Test unterzogene Sägerät wurde über ein ISOBUS-Terminal (CCI 200) bedient. Die Drille ist mit einer Druckluftbremse ausgestattet und somit für den 40 km/h-straßentransport auch mit vollem Behälter zugelassen. Zur Bodenbearbeitung ist die Universaldrillmaschine Kuhn ESPRO 6000 R mit einer Kurzscheibenegge ausgestattet. Die 48 Scheiben sind in zwei Reihen angeordnet. Jede Scheibe hat einen Durchmesser von 460 mm. Die konischen Hohlscheiben sind jeweils mit einem wartungsfreien 2-reihigen Schrägkugellager gelagert. Der Abstand von der ersten zur zweiten Scheibenreihe beträgt 680 mm. Der Scheibenabstand liegt bei 250 mm. Jeweils zwei Scheiben sind über einen Tragarm mit dem Rahmen verbunden. Zur Überlastsicherung werden an jedem Tragarm vier Polyurethan Elastomer-Blöcke eingesetzt, die in einem speziellen Profil gelagert sind. Der Bediener verstellt die Arbeitstiefe der Scheibenegge, indem er an zwei Hydraulikzylindern so genannte Distanzclips einlegt bzw. entfernt. Die beiden Hydraulikzylinder befinden sich bei ausgeklappten Spuranzeigern 510 mm von der äußeren Maschinenbegrenzung entfernt. Die Einstellpunkte sind somit von außen zu erreichen. Der Bediener braucht zur Verstellung der Arbeitstiefe nicht in den Rahmen der Scheibenegge zu steigen. Bild 2 zeigt die Kurzscheibenegge. In der Mitte des Bildes sind die Distanzclips in gelber Farbe zu sehen (siehe weißer Pfeil). Zwischen der Kurzscheibenegge und der Säschiene befindet sich ein Reifenpacker. Dieser Reifenpacker ist ebenfalls in Bild 2 auf der rechten Seite zu sehen. Jedes der 20 Räder hat einen Durchmesser von 900 mm. Die Reifen haben eine Breite von 215 mm und sind versetzt angeordnet. Bild 2: Scheibenegge der Universaldrillmaschine Kuhn ESPRO 6000 R Jedes Rad ist einzeln gelagert. Somit kann jedes einzelne Rad bei der Kurvenfahrt die Geschwindigkeit einnehmen, die es zur Umfahrung des Kurvenradiuses braucht, Schadverdichtungen beim Wendevorgang werden reduziert und die Räder geschont. Seite 3 von 12

Zur Saatgutablage ist die Drillmaschine mit 40 Doppelscheibenscharen ausgestattet. Die Schare sind in zwei Reihen angeordnet. Scharschritt und Reihenweite betragen 15 cm. Hinter jedem Schar ist eine Andruckrolle aus Gummi verbaut. Die Einstellpunkte für Ablagetiefe und Schardruck sind zentral angeordnet und jeweils von außen, ohne in die Maschine steigen zu müssen, einzustellen. Hinten der Säschiene ist ein Striegel montiert. Die Intensität dieses Striegels wird hinter jedem Schar mit einem Exzenter eingestellt (Bild 3). Bild 3: Säschiene mit 40 Doppelscheibenscharen, Andruckrolle und Striegel Der Austrag des Saatgutes aus dem Saatguttank erfolgt über ein Zellenrad. Das Zellenrad besitzt kleine Zellen für Feinsaaten und große Zellen für Grobsaaten. Zur Dosierung wird die Öffnungsweite des Zellenrades sowie seine Drehzahl angepasst. Die Fahrgeschwindigkeit zur Dosierung der korrekten Ausbringmenge wird durch einen Radarsensor erfasst. Der Radarsensor ist am hinteren Teil der Zugdeichsel montiert. Zu Beginn des Abdrehvorganges wählt der Bediener die auszusäende Fruchtart und die Aussaatmenge im Terminal aus. Anschließend wird ihm eine am Zellenrad einzustellende Öffnungsweite vorgeschlagen. Diese wird händisch am Dosierorgan eingestellt. Im nächsten Schritt wird mit einer Taste, die sich neben dem Dosierorgan befindet, das Zellenrad für einen kurzen Moment gedreht. Dabei füllen sich alle Kammern des Zellenrades mit Saatgut. Dann wird der Abdrehvorgang gestartet. Zum Abdrehen werden eine Federwaage und ein Sack von Kuhn mitgeliefert. Das aufgefangene Saatgut wird gewogen und der ermittelte Wert in das Terminal eingegeben. Anhand des Gewichtes der Abdrehprobe wird die Drehzahl des Zellenrades im Terminal errechnet. Damit ist die Abdrehprobe beendet. Die Drillmaschine Kuhn ESPRO 6000 R ist serienmäßig mit einem Beleuchtungspaket ausgestattet. Dazu gehören drei LED-Arbeitsscheinwerfer auf dem Verteilerkopf. Diese leuchten den Arbeitsbereich nach hinten aus. Ein weiterer LED- Strahler ist jeweils im Saatguttank sowie im Bereich der Dosiereinheit verbaut. Einstellarbeiten können somit auch bei Dunkelheit durchgeführt werden. Der Saatgutbehälter ist mit einer Plane abgedeckt. Beim Öffnen wird diese Plane mit einer Kurbel aufgerollt, hierbei unterstützt ein Expanderband. Bild 4: Saatguttank mit aufgestelltem Handlauf Im Saatgutbehälter befindet sich ein stabiles Gitter. Das Gitter ist begehbar und mit einem aufstellbaren Handlauf versehen (Bild 4). Gitter und Handlauf bieten festen Stand, wenn beispielsweise Big Bags im hinteren Bereich des Behälters zu entleeren sind. Seite 4 von 12

Die Methode Beim DLG-Test Arbeitsqualität werden Drillmaschinen im Labor (Labortest) und auf dem Feld (Feldtest) getestet. Labortest Beim Labortest werden bei statisch positionierter Maschine die Dosiergenauigkeit und die Saatgutverteilung quer zur Fahrtrichtung (s.g. Querverteilung) mit Raps, Gerste und Weizen für zwei unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten ermittelt. Beide Prüfparameter werden für Raps und Gerste bei waagrecht ausgerichteter Maschine bestimmt. Für Weizen erfolgt zusätzlich die Simulation von Hangfahrten. Labortest Dosiergenauigkeit Beim Prüfparameter Dosiergenauigkeit wird ermittelt, ob die tatsächlich vom Sägerät abgegebene Saatmenge (Ist-Menge) der voreingestellten Saatmenge (Soll-Menge) entspricht. Prozen tuale Abweichungen (zwischen Ist-Menge und Soll-Menge) werden anschließend nach dem DLG-Prüfrahmen bewertet (Tabelle 3). Der Begriff Dosiergenauigkeit entspricht dem Begriff Mengentreue, der in den älteren DLG-Prüfberichten verwendet wurde. Tabelle 3: Bewertung der Dosiergenauigkeit (prozentuale Abweichung zwischen Ist-Menge und Soll-Menge) Abweichung von der Sollmenge DLG-Bewertung [%] bis 2,5 sehr gering bis 5 gering > 5 bis 10 tragbar > 10 bis 15 hoch über 15 sehr hoch Nach dem DLG-Prüfrahmen wird für Raps der Einsatz auf einem Hektar simuliert, für Gerste und Weizen auf 1/10 Hektar. Hierbei wird eine niedrigere und eine höhere Fahrgeschwindigkeit eingestellt. Die Auswahl der Fahrgeschwindigkeiten orientiert sich an den Empfehlungen des Herstellers. Bei Weizen wird der Saatgutbehälter mit zwei unterschiedlichen Füllmengen befüllt (hoher und niedriger Füllstand). Bei Gerste und Raps werden alle Untersuchungen mit einem niedrigen Füllstand durchgeführt. Während des gesamten Labortests werden die Einstellungen der Drillmaschine dokumentiert (z.b. Drehzahl des Gebläses, Drehzahl und Öffnungsweite des Dosierorgans). Labortest Verteilung des Saatgutes quer zur Fahrtrichtung Die Ermittlung der Saatgutquerverteilung erfolgt mit Raps, Gerste und Weizen und wird bei feststehender und angehobener Maschine durchgeführt. Die Ermittlung für Raps und Gerste erfolgt in der Ebene, bei den Untersuchungen mit Weizen werden am Sägerät zusätzlich Hangfahrten simuliert. Das abgegebene Saatgut unter jedem Säschar wird mit einem Behälter aufgefangen und verwogen. Aus den aufgefangenen Saatgutmengen wird der Variationskoeffizient (VK) errechnet. Je kleiner der Varia tions koeffizient, desto gleichmäßiger ist die abgegebene Menge über die Arbeitsbreite. Der errechnete Variationskoeffizient wird nach dem DLG-Prüfrahmen bewertet (Tabelle 4). Tabelle 4: Bewertung der Saatgutquerverteilung anhand des Variationskoeffizienten Variationskoeffizient bei Variationskoeffizient DLG-Bewertung Getreide, Erbsen und Gras bei Raps < 2,0 < 2,9 sehr gut 2,0 bis 3,2 2,9 bis 4,7 gut 3,3 bis 4,5 4,8 bis 6,6 zufriedenstellend 4,6 bis 6,3 6,7 bis 9,4 ausreichend > 6,3 > 9,4 nicht ausreichend Seite 5 von 12

Feldtest Für einen DLG-Test müssen mindestens Raps und Weizen ausgesät werden. Während des Tests werden die Historie des Schlages (Vorfrucht, vorherige Bodenbearbeitung), die Aussaatbedingungen und die Fahrgeschwindigkeiten dokumentiert. Die ausgesäten Sorten werden durch Sorte, Züchter und Tausendkornmasse charakterisiert. Die Keimfähigkeit des Saatgutes wird im Labor ermittelt. Zur Beschreibung der Testbedingungen werden am Tag der Aussaat Bodenproben zur Bestimmung der Bodenfeuchte im Saathorizont gezogen. Die Bodenfeuchte wird nach DIN 18121 ermittelt. Während der Aussaat wird auf jedem Schlag die Dosiergenauigkeit überprüft und es wird stichprobenartig die Ablagetiefe des Saatgutes ermittelt (inkl. Bedeckung mit Bodenmaterial). Feldtest Feldaufgang Drei bis fünf Wochen nach der Aussaat wird der Feldaufgang ermittelt. Hierzu werden die Pflanzen an mehreren repräsentativen Stellen auf dem Schlag gezählt (jeweils auf einem Quadrat meter). Anschließend wird der Feldaufgang nach dem DLG- Prüfrahmen bewertet (Tabelle 5). Dabei wird die im Labor ermittelte Keimfähigkeit berücksichtigt. Tabelle 5: Bewertung des Feldaufganges Feldaufgang [%] DLG-Bewertung > 90 sehr gut > 80 bis 90 gut > 70 bis 80 zufriedenstellend > 60 bis 70 ausreichend < 60 nicht ausreichend Feldtest Verteilung der Pflanzen in Fahrtrichtung (Längsverteilung) Drei bis fünf Wochen nach der Aussaat wird die Verteilung der Pflanzen in Fahrtrichtung (Längsverteilung) ermittelt. Hierbei wird entlang einer für die Arbeitsweise der Maschine repräsentativen Saatreihe ein Maßband ausgelegt. Anschließend werden bei Weizen die aufgelaufenen Pflanzen auf einer Länge von 15 Metern gezählt, die in den jeweiligen 5 cm Tabelle 6: Bewertung der Längsverteilung Variationsfaktor bei DLG-Bewertung Getreide und Raps < 0,9 sehr gut 0,9 bis 1,1 gut 1,1 bis 1,3 zufriedenstellend 1,3 bis 1,5 ausreichend > 1,5 nicht ausreichend langen Abschnitten des Maßbandes wachsen (0-5 cm, 5-10 cm, 10-15 cm usw.). Bei Raps erfolgt die Bonitur auf einer Länge von 30 Metern. Hierbei werden die Pflanzen gezählt, die jeweils in 15 cm langen Abschnitten stehen (0-15 cm, 15-30 cm, 30-45 cm usw.). Aus den Werten der abschnittsweise gezählten Pflanzen wird der Variationsfaktor (Dispersionsindex) errechnet, der eine anerkannte Aussage über die Gleichmäßigkeit der Pflanzen in der Reihe erlaubt. Anschließend wird dieser Faktor bewertet (Tabelle 6). Feldtest Tiefenablage der Saatkörner Bei Weizen wird die Tiefenablage der Saatkörner stichprobenartig ermittelt. Dazu werden drei bis fünf Wochen nach der Aussaat 50 aufeinanderfolgende Pflanzen aufgedeckt und deren Abschnitt des Hypokotyls vermessen, der sich unter der Bodenoberfläche befindet (Sprossabschnitt zwischen Wurzeln und Bodenoberfläche). Aus den 50 Messwerten wird die Standardabweichung errechnet und im Prüfbericht vermerkt. Seite 6 von 12

Die Testergebnisse im Detail Im Folgenden werden die Testergebnisse des Labortests und des Feldtests inkl. Bewertung dargestellt und erläutert: Labortest Dosiergenauigkeit und Querverteilung bei Raps, Gerste und Weizen Für die Versuche im Labor (Ermittlung von Dosiergenauigkeit und Querverteilung) wurden Geschwindigkeiten von 10 km/h und bei 14 km/h an der Drillmaschine eingestellt. Das Sägerät wurde im Labortest von einem Massey Ferguson Traktor (Xtra 3650) angetrieben. Die folgenden drei Saatgüter wurden verwendet: Raps: Sorte Prestige von Saatenunion (TKM: 5,3 g) Gerste: Sorte Lomerit von KWS (TKM: 53,2 g) Weizen: Sorte Ferrum von KWS (TKM: 46,0 g) In allen durchgeführten Versuchen mit Weizensaatgut lag die Abweichung zwischen tatsächlicher Ausbringmenge und der abgedrehten Menge höchstens bei 0,9 %. Unabhängig vom Füllstand des Saatgutbehälters, der Arbeitsgeschwindigkeit und der Maschinenneigung wird die erzielte Abweichung nach dem DLG-Bewertungsraster immer mit sehr gering bewertet (Tabelle 7). Die Abweichung zwischen tatsächlicher Ausbringmenge und der abgedrehten Menge lag in den beiden durchgeführten Versuchen mit Gerste bei 0,5 % und 1,1 %. In den durchgeführten Versuchen mit Raps lag die Abweichung bei 0 %. Die Versuche mit Gerste und Raps wurden alle in der Ebene durchgeführt und werden nach dem DLG-Bewertungsraster mit sehr gering bewertet (Tabelle 7). Tabelle 7: Dosiergenauigkeit des Sägerätes auf dem Prüfstand (in Abhängigkeit von Fahrgeschwindigkeit, Behälterfüllung und Maschinenneigung) Saatgut Geschwindigkeit [km/h] Behälterfüllung [kg] Fläche [ha] Position und Neigung der Maschine Abgedrehte (gewünschte) Saatmenge [kg/ha] Tatsächliche Ausbringmenge [kg/ha] Abweichung [ %] Bewertung der Abweichung Weizen 10 100 1/10 eben 140,0 141,3 0,9 sehr gering Weizen 14 100 1/10 eben 140,0 141,0 0,7 sehr gering Weizen 10 300 1/10 eben 140,0 141,1 0,8 sehr gering Weizen 14 300 1/10 eben 140,0 141,3 0,9 sehr gering Weizen 10 100 1/10 20 % nach rechts 140,0 141,1 0,8 sehr gering Weizen 14 100 1/10 20 % nach rechts 140,0 140,8 0,6 sehr gering Weizen 10 300 1/10 20 % nach rechts 140,0 140,9 0,6 sehr gering Weizen 14 300 1/10 20 % nach rechts 140,0 141,1 0,8 sehr gering Weizen 10 100 1/10 20 % nach links 140,0 140,1 0,1 sehr gering Weizen 14 100 1/10 20 % nach links 140,0 140,3 0,2 sehr gering Weizen 10 300 1/10 20 % nach links 140,0 140,4 0,3 sehr gering Weizen 14 300 1/10 20 % nach links 140,0 140,3 0,2 sehr gering Weizen 10 100 1/10 20 % nach vorne 140,0 141,2 0,9 sehr gering Weizen 14 100 1/10 20 % nach vorne 140,0 140,4 0,3 sehr gering Weizen 10 300 1/10 20 % nach vorne 140,0 140,9 0,6 sehr gering Weizen 14 300 1/10 20 % nach vorne 140,0 141,0 0,7 sehr gering Weizen 10 100 1/10 20 % nach hinten 140,0 140,3 0,2 sehr gering Weizen 14 100 1/10 20 % nach hinten 140,0 140,6 0,4 sehr gering Weizen 10 300 1/10 20 % nach hinten 140,0 140,7 0,5 sehr gering Weizen 14 300 1/10 20 % nach hinten 140,0 140,8 0,6 sehr gering Gerste 10 70 1/10 eben 150,0 151,6 1,1 sehr gering Gerste 14 70 1/10 eben 150,0 150,8 0,5 sehr gering Raps 10 10 1 eben 2,7 2,7 0,0 sehr gering Raps 14 10 1 eben 2,7 2,7 0,0 sehr gering Seite 7 von 12

In den Querverteilungsversuchen mit Weizen wurden in der Ebene gute Ergebnisse erzielt. Bei Hangfahrt wurden gute bzw. zufriedenstellende Ergebnisse erzielt (Tabelle 8). Die Ergebnisse der Querverteilungsversuche mit Gerste in der Ebene werden mit zufriedenstellend bewertet. Die Querverteilung von Raps in der Ebene wird nach dem DLG-Bewertungsraster mit sehr gut bewertet (Tabelle 8). Tabelle 8: Verteilgenauigkeit des Saatgutes quer zur Fahrtrichtung (Querverteilung) auf dem Prüfstand [km/h] Saatgut Geschwindigkeit Behälterfüllung [kg] Fläche [ha] Position und Neigung der Maschine Abgedrehte (gewünschte) Saatmenge [kg/ha] Variationskoeffizient (VK**) [%] Bewertung des Variationskoeffizienten Weizen 10 100 1/10 eben 140,0 2,8 gut Weizen 14 100 1/10 eben 140,0 3,1 gut Weizen 10 100 1/10 20 % nach rechts 140,0 3,3 zufriedenstellend Weizen 14 100 1/10 20 % nach rechts 140,0 2,7 gut Weizen 10 100 1/10 20 % nach links 140,0 4,2 zufriedenstellend Weizen 14 100 1/10 20 % nach links 140,0 3,9 zufriedenstellend Weizen 10 100 1/10 20 % nach vorne 140,0 2,9 gut Weizen 14 100 1/10 20 % nach vorne 140,0 3,5 zufriedenstellend Weizen 10 100 1/10 20 % nach hinten 140,0 3,5 zufriedenstellend Weizen 14 100 1/10 20 % nach hinten 140,0 3,2 gut Gerste 10 70 1/10 eben 150,0 3,5 zufriedenstellend Gerste 14 70 1/10 eben 150,0 3,3 zufriedenstellend Raps 10 10 1 eben 2,7 2,7 sehr gut Raps 14 10 1 eben 2,7 2,7 sehr gut ** Der Variationskoeffizient (VK) ist eine Maßzahl dafür, wie stark die von den einzelnen Scharen ausgebrachte Körnermenge vom Mittelwert abweicht. Je kleiner der VK ist, umso gleichmäßiger ist die Verteilung des Saatgutes quer zur Fahrtrichtung. Feldtest mit Winterraps Der Versuchsschlag ist durch die beiden Bodenarten Lehmiger Sand und Sandiger Lehm gekennzeichnet (durchschnittlich 40 Bodenpunkte) und ist leicht geneigt. Nach der Gerstenernte Anfang Juli 2016 (Stroh wurde abgefahren) wurde der Schlag am 18. Juli 2016 circa fünf Zentimeter tief mit der Fräse bearbeitet. Am 27. Juli 2016 erfolgte ein Arbeitsgang mit der Kurzscheibenegge (Arbeitstiefe: circa sieben Zentimeter). Sieben Tage später am 3. August 2016 wurde das Feld mit dem Grubber mit Spitzscharen circa 15 Zentimeter tief bearbeitet. Am 24. August 2016 folgte die letzte Bodenbearbeitung vor der Aussaat mit der Fräse (Arbeitstiefe: circa drei bis vier Zentimeter). Dieser Arbeitsgang diente zur Einarbeitung von ausgebrachtem Kalkstickstoff. Das bereitete Saatbett für die Aussaat wurde als feinkrümelig eingestuft. Die Drillmaschine Kuhn ESPRO 6000 R wurde während der Aussaat am 25. August 2016 von einem Fendt 828 (S4) gezogen. Die Aussaat wurde mit einer Fahrgeschwindigkeit von 13 km/h durchgeführt. Es wurde die Winterrapssorte Bender von DSV ausgesät (Tausendkornmasse: 5,8 g, Keimfähigkeit lt. LUFA-Laboranalyse: 89 %). Die entnommenen Mischproben zur Bestimmung der Bodenfeuchte lagen über die Fläche verteilt zwischen 17 % und 20 %. Die Erdproben wurden direkt nach der Überfahrt mit der Drillmaschine aus dem Ablage horizont der Saatkörner entnommen. Während der Aussaat wurden die abgelegten Rapskörner stichprobenartig freigelegt und die Ablagetiefe gemessen. Diese lag zwischen zwei und drei Zentimetern. Alle ausgebrachten Rapskörner wurden mit ausreichend Erde bedeckt. Seite 8 von 12

Bild 5 zeigt eine gesäte Teilfläche direkt nach der Überfahrt mit der Dillmaschine. Zwischen der Aussaat am 25. August 2016 und den Bonituren am 28. September 2016 (Ermitt - lung von Feldaufgang und Pflanzenlängsverteilung) sind die folgenden Niederschläge gefallen: 4. September 2016: 8 mm 17. September 2016: 10 mm 18. September 2016: 16 mm Bild 6 zeigt den Entwicklungszustand der Raps pflanzen zum Boniturtermin am 28. September 2016. Tabelle 9 zeigt die Ergebnisse des Feldtests mit Winterraps. Bild 5: Hinterlassene Ackeroberfläche direkt nach der Rapsaussaat am 25. August 2016 Bild 6: Entwicklungszustand der Rapspflanzen am 28. September 2016 Tabelle 9: Ergebnisse des Feldtests mit Winterraps Prüfparameter Ergebnis Dosiergenauigkeit bei der Aussaat Abweichung von abgedrehter Menge und tatsächlicher Ausbringmenge: sehr gering (1,1 %) Feldaufgang gut (87 %)* Pflanzenlängs verteilung sehr gut (Variationsfaktor: 0,7) * unter den genannten trockenen Aussaatbedingungen Seite 9 von 12

Feldtest mit Winterweizen Der Versuchsschlag ist durch die beiden Bodenarten Lehmiger Sand und Sandiger Lehm gekennzeichnet (35 bis 50 Bodenpunkte) und ist leicht geneigt. Nach der Rapsernte Ende Juli 2016 wurde der Schlag Mitte August 2016 circa drei bis vier Zentimeter tief mit einer Kurzscheibenegge bearbeitet. Anfang September 2016 folgte ein flacher Arbeitsgang mit dem Grubber mit Flügelscharen (ca. 8 bis 10 cm tief). Fünf Tage vor der Weizenaussaat erfolgte ein Einsatz des Schwergrubbers mit Doppelherzscharen (ca. 15 bis 18 cm tief). Das bereitete Saatbett für die Aussaat wurde als feinkrümelig eingestuft. Die Drillmaschine Kuhn ESPRO 6000 R wurde während der Aussaat am 10. Oktober 2016 von einem Fendt 828 (S4) gezogen. Bei der Aussaat wurden Fahrgeschwindigkeiten zwischen 9 und 12 km/h erreicht. Es wurde die Winterweizensorte Ambello von Hauptsaaten ausgesät (Tausendkornmasse: 51 g, Keimfähigkeit lt. LUFA-Laboranalyse: 95 %). Die entnommenen Mischproben zur Bestimmung der Bodenfeuchte lagen über die Fläche verteilt zwischen 21 % und 23 %. Die Erdproben wurden aus dem Ablagehorizont der Saatkörner entnommen. Während der Aussaat wurden die abgelegten Weizenkörner stichprobenartig freigelegt und die Ablagetiefe gemessen. Diese lag zwischen drei und vier Zentimetern. Alle ausgebrachten Weizenkörner wurden mit ausreichend Erde bedeckt. Bild 7 zeigt eine gesäte Teilfläche direkt nach der Überfahrt mit der Dillmaschine. Zwischen der Aussaat am 10. Oktober 2016 und den Bonituren am 09. November 2016 (Ermittlung von Feldaufgang, Pflanzenlängsverteilung und Tiefenablage) sind die folgenden Niederschläge gefallen: 17. bis 25. Oktober 2016: 66 mm 2. November 2016: 1 mm Bild 7: Hinterlassene Ackeroberfläche direkt nach der Weizenaussaat am 10. Oktober 2016 7. bis 9. November 2016: 18 mm Bild 8 zeigt den Entwicklungszustand der Weizenpflanzen zum Boniturtermin am 09. November 2016. Tabelle 10 zeigt die Ergebnisse des Feldtests mit Winterweizen. Bild 8: Entwicklungszustand der Weizenpflanzen am 09. November 2016 Während der Weizenaussaat wurde an der Drillmaschine eine Soll-Ablagetiefe der Weizenkörner von 3 bis 4 cm eingestellt. Bei den Bonituren am 09. November 2016 wurde dann stichprobenartig die Tiefenablage von 50 aufeinanderfolgenden Saatkörnern ermittelt. Hierzu wurde bei jeder Pflanze die Länge des Hypokotylabschnitts vermessen, der sich unter der Seite 10 von 12

Bodenoberfläche befindet. Tabelle 11 zeigt die Messwerte. Diese liegen zwischen 1,8 cm und 4,1 cm. Die Standardabweichung beträgt 0,5 cm. Je kleiner die Standardabweichung ist, desto gleichmäßiger ist Ablagetiefe der Saatkörner. Während der DLG-Prüfung wurde der Prüfling vermessen. Die Messwerte sind in Tabelle 12 enthalten. Tabelle 10: Ergebnisse des Feldtests mit Winterweizen Prüfparameter Dosiergenauigkeit bei der Aussaat Ergebnis Feldaufgang sehr gut (92 %) Pflanzenlängsverteilung gut (Variationsfaktor 1,0) Tiefenablage der Körner Abweichung von abgedrehter Menge und tatsächlicher Ausbringmenge: sehr gering (2,2 %) Soll: Ablagetiefe 3-4 cm Ist: gemessene Ablagetiefe (mittels Hypokotyllänge): 1,8-4,1 cm Mittelwert: 3,1 cm Standardabweichung: 0,5 cm** ** je kleiner die Standardabweichung, desto gleichmäßiger die Tiefenablage der Saatkörner Tabelle 11: Länge des unterirdischen Hypokotylabschnittes (Sprossabschnitt zwischen Wurzel und Bodenoberfläche) Nr. der Pflanze Längenanteil [cm] Nr. der Pflanze Längenanteil [cm] Nr. der Pflanze Längenanteil [cm] Nr. der Pflanze Längenanteil [cm] 1 2,9 14 3,7 27 3,6 40 2,4 2 3,4 15 3,7 28 3,2 41 2,9 3 3,5 16 3,7 29 3,1 42 3,0 4 3,5 17 3,4 30 3,0 43 3,3 5 3,5 18 3,7 31 3,0 44 3,3 6 1,8 19 3,4 32 2,9 45 3,5 7 3,5 20 3,0 33 2,5 46 3,1 8 4,1 21 3,2 34 2,5 47 2,8 9 2,9 22 3,2 35 2,5 48 2,5 10 4,0 23 2,5 36 2,5 49 3,3 11 3,6 24 2,8 37 2,9 50 2,2 12 3,9 25 2,2 38 3,5 Mittelwert: 3,1 cm 13 3,9 26 2,4 39 2,4 Standardabweichung: 0,5 cm Tabelle 12: Abmessungen des Prüflings Maß Messwert [m] Länge der Drillmaschine 8,90 Höhe der Drillmaschine 3,09 Breite der Drillmaschine in Transportstellung 2,98 Fazit Die Universaldrillmaschine Kuhn ESPRO 6000R konnte beim Labortest (Überprüfung von Dosiergenauigkeit und Verteilung des Saatgutes quer zur Fahrtrichtung) zufriedenstellende bis sehr gute Ergebnisse erreichen. Bei den Feldtests mit Winterraps und Winterweizen wurden sehr gute und gute Ergebnisse erzielt. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse wird der Universaldrillmaschine Kuhn ESPRO 6000R das Prüfzeichen DLG-ANERKANNT-Teilprüfung Arbeitsqualität 2016 verliehen. Seite 11 von 12

ZwiTi-01 Weitere Informationen Im Bereich der DLG-Facharbeit beschäftigt sich der DLG-Ausschuss für Technik in der Pflanzenproduktion mit den Themen Bodenbearbeitung und Sätechnik. Merkblätter und Schriften dieser ehrenamtlichen Facharbeit sind unter http:// www.dlg.org/technik_pflanzenproduktion.html kostenlos im PDF-Format erhältlich. DLG-Prüfrahmen Drilltechnik (Stand 05/2016) Fachgebiet Technik in der Außenwirtschaft Fachgebietsleiter Dr. Ulrich Rubenschuh Prüfungsdurchführung Prüfingenieur DLG e.v., Testzentrum Dipl. Ing. agr. Georg Horst Schuchmann * Technik und Betriebsmittel, Max-Eyth-Weg 1, 64823 Groß-Umstadt * Berichterstatter Die DLG Die DLG ist neben den bekannten Prüfungen landwirtschaftlicher Technik, Betriebs- und Lebensmitteln ein neutrales, offenes Forum des Wissensaustausches und der Meinungsbildung in der Agrarund Ernährungsbranche. Rund 180 hauptamtliche Mitar beiter und mehr als 3.000 ehren amt liche Experten erarbeiten Lösungen für aktuelle Probleme. Die über 80 Ausschüsse, Arbeitskreise und Kommissionen bilden dabei das Fundament für Sach verstand und Kontinuität in der Facharbeit. In der DLG werden viele Fachinformationen für die Landwirtschaft in Form von Merkblättern und Arbeitsunterlagen sowie Beiträgen in Fachzeitschriften und -büchern erarbeitet. Die DLG organisiert die weltweit führenden Fachausstellungen für die Land- und Ernährungswirtschaft. Sie hilft so moderne Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu finden und der Öffentlichkeit trans parent zu machen. Sichern Sie sich den Wissensvorsprung sowie weitere Vorteile und arbeiten Sie am Expertenwissen der Agrarbranche mit! Weitere Infor ma tionen unter www.dlg.org/mitgliedschaft. Das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel Das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel Groß-Umstadt ist der Maßstab für geprüfte Agrartechnik und Betriebsmittel und führender Prüf- und Zertifi - zierungsdienstleister für unabhängige Technik-Tests. Mit modernster Messtechnik und praxisnahen Prüfmethoden stellen die DLG-Prüfingenieure Produktentwicklungen und Innovationen auf den Prüfstand. Als mehrfach akkreditiertes und EU-notifiziertes Prüflabor bietet das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel Landwirten und Praktikern mit den anerkannten Technik-Tests und DLG-Prüfungen wichtige Informationen und Entscheidungshilfen bei der Investi tionsplanung für Agrartechnik und Betriebsmittel. Interne Prüfnummer DLG: 2016-632 Copyright DLG: 2016 DLG DLG e.v. Testzentrum Technik & Betriebsmittel Max-Eyth-Weg 1 64823 Groß-Umstadt Telefon: +49 69 24788-600 Fax: +49 69 24788-690 Tech@DLG.org www.dlg.org Download aller DLG-Prüfberichte kostenlos unter: www.dlg-test.de Seite 12 von 12