Weiterbildungskonzept für Assistenzärztinnen und Assistenzärzte. a) Psychiatrie und Psychotherapie b) Psychosomatik

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Transkript:

Weiterbildungskonzept für Assistenzärztinnen und Assistenzärzte a) Psychiatrie und Psychotherapie b) Psychosomatik Juli 2017

1. Einleitung Die Klinik SGM Langenthal ist eine anerkannte Fachklinik für Psychosomatik, Psychiatrie und Psychotherapie mit stationären und ambulanten Behandlungsangeboten. Die Patientinnen und Patienten werden auf der Basis einer wissenschaftlich orientierten, fachlich fundierten und menschlich engagierten Medizin behandelt. Rund 130 Mitarbeitende setzen sich vor und hinter den Kulissen für das Wohl unserer Patientinnen und Patienten ein. Das vorliegende Weiterbildungskonzept beschreibt Ziele und Inhalte der Weiterbildung von Assistenzärztinnen und Assistenzärzten in der Klinik SGM Langenthal sowie der Evaluationen von Weiterbildungskandidaten innerhalb der Weiterbildungsstätte. Es ist integraler Bestandteil der Stellenbeschreibung, die jedem Arbeitsvertrag für Assistenzärztinnen und -ärzte der Klinik SGM beigefügt ist. Die Ausführungen sollen den Facharztanwärtern/-innen helfen, ihre Weiterbildung zielgerecht zu planen, durchzuführen und zu erfüllen. Bei Unklarheiten stehen ihnen der Weiterbildungsverantwortliche und die direkten Weiterbildner (Leitende Ärzte, Oberärzte) zur Verfügung. Das Weiterbildungskonzept wird regelmässig überarbeitet. Psychiatrie und Psychotherapie Die Klinik SGM Langenthal ist von der FMH (Föderation der Schweizer Ärztinnen und Ärzte) als stationäre Weiterbildungsstätte der Kategorie B für Psychiatrie und Psychotherapie anerkannt. Es besteht eine Weiterbildungsanerkennung für je zwei Jahre Weiterbildung im stationären und im ambulanten Bereich zur Fachärztin / zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Psychosomatik Die Tätigkeit an der Klinik SGM Langenthal wird von der SAPPM als klinische Tätigkeit in psychosomatischer und psychosozialer Medizin mit 120 Credits pro Jahr für den Fähigkeitsausweis Psychosomatische und Psychosoziale Medizin SAPPM anerkannt. In der Klinik SGM Langenthal können insgesamt 240 Credits erworben werden. 2. Leistungsaufträge der Klinik SGM Langenthal Die Klinik SGM Langenthal behandelt Patientinnen und Patienten mit den nachfolgend aufgeführten Diagnosen aus der Region Oberaargau, dem gesamten Kanton Bern sowie aus dem übrigen Gebiet der Deutschschweiz. 2.1 Stationär Psychiatrische Haupt- und Nebendiagnosen (F-Diagnosen) F3 (Affektive Störungen) F4 (Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen) F5 (Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung mit körperlichen Störungen) F6 (Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen) F9 (Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit) Klinik SGM Langenthal / Juli 2017 2

Somatische Haupt- und Nebendiagnosen (Nicht-F-Diagnosen) Grundsätzlich können in der Klinik SGM Langenthal alle somatischen Haupt- und Nebendiagnosen in Kombination mit einer F-Diagnose behandelt werden. Die Klinik behandelt Patientinnen und Patienten, die älter als 18 Jahre sind in Ausnahmefällen 17 Jahre und die ein interdisziplinäres, multimodales und psychotherapeutisch ausgerichtetes Behandlungsangebot benötigen. 2.2 Ambulant Im ambulanten Rahmen können zusätzlich auch Patientinnen und Patienten aus den anderen Diagnosegruppen behandelt werden. F0 (Organische, einschliesslich symptomatischer psychischer Störungen) F1 (Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen) F2 (Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen) F7 (Intelligenzminderung) F8 (Entwicklungsstörungen) 3. Weiterbildungskandidatinnen und -kandidaten In der Klinik SGM Langenthal stehen bis zu fünf Stellen für Weiterbildungskandidaten/-innen zur Verfügung für Anwärter/-innen auf den Facharzttitel Psychiatrie und Psychotherapie Kandidaten/-innen im Fremdjahr für einen anderen Facharzttitel Kandidaten/-innen für den Fähigkeitsausweis für Psychosomatische und Psychosoziale Medizin 3.1 Anforderungen an die Weiterbildungskandidaten 3.1.1 Fachliche Kompetenzen Abgeschlossenes Medizinstudium Angemessene mündliche und schriftliche Deutschkenntnisse Für eine Tätigkeit im ambulanten Rahmen: zweijährige Vorerfahrung in Psychiatrie und begonnene Weiterbildung in Psychotherapie 3.1.2 Überfachliche Kompetenzen Empathie und Fähigkeit, eine vertrauensvolle und tragfähige Beziehung mit dem Patienten / der Patientin aufzubauen und aufrechtzuerhalten Fähigkeit, Nähe und Distanz angemessen zu regulieren Seelische und körperliche Belastbarkeit Fähigkeit zu kritischer Selbstreflexion eigener Gedanken, Emotionen und Reaktionen Kritik- und Teamfähigkeit, Flexibilität in der Arbeitsgestaltung 3.1.3 Religiöse Einstellung Offenheit gegenüber nicht konfessionsgebundener christlicher Spiritualität Toleranz und Respekt gegenüber den verschiedenen weltanschaulich-religiösen Hintergründen unserer Patientinnen und Patienten Klinik SGM Langenthal / Juli 2017 3

4. Allgemeine Ziele und Inhalte der Weiterbildung 4.1 Allgemeine Ziele Die Weiterbildung zum Facharzt / zur Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie soll die Weiterbildungskandidatin / den Weiterbildungskandidaten zum selbstständigen, eigenverantwortlichen Erkennen, Verstehen, Behandeln und Vorbeugen psychischer und psychosomatischer Störungen und Erkrankungen befähigen und dazu, während seiner/ihrer gesamten beruflichen Tätigkeit nach ethischen Grundsätzen zu handeln. Weiterbildungskandidaten/-innen für andere Facharzttitel, wie zum Beispiel Allgemeine Medizin, Gynäkologie, Chirurgie etc., sollen Kenntnisse, Fertigkeiten und Einstellungen erwerben, die sie befähigen, Aspekte der Diagnostik und Behandlung psychischer Krankheiten selbstständig und in Eigenverantwortung kompetent in ihr Fachgebiet miteinzubeziehen. Kandidaten/-innen für den Fähigkeitsausweis Psychosomatische und Psychosoziale Medizin sollen umfassende und vertiefte Kenntnisse und Fertigkeiten in Diagnostik und Behandlung psychosomatischer Krankheiten erwerben. Alle Weiterbildungskandidaten/-innen sind in der Lage, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und Patienten nach Bedarf an eine dafür zuständige Fachperson oder Institution zu verweisen. 4.2 Inhalte und Lernziele Weiterbildung Psychiatrie und Psychotherapie Für die Weiterbildung zum Facharzt / zur Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie richten sich Inhalte und Lernziele nach Kapitel 3 des Weiterbildungsprogramms der FMH zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie vom 1. Juli 2009 (letzte Revision: 31. Oktober 2013). 4.2.1 Ziele im stationären Setting, 1. und 2. Weiterbildungsjahr Kennenlernen der administrativen und medizinischen Abläufe sowie der therapeutischen Spezialbereiche mittels der klinikinternen Einführungs-Checkliste Einarbeiten in das Führen der Krankengeschichte und das elektronische Klinikinformationssystem (KIS) Kenntnisse und Sicherheit erlangen im Verstehen und Anwenden des Therapiekonzepts der Klinik SGM Langenthal Hauptaufgabe ist die psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung der Patienten im interdisziplinären Team unter Supervision des zuständigen Kaderarztes / der zuständigen Kaderärztin Beginn einer Weiterbildung in Psychotherapie und einer eigenen Selbsterfahrung in der gewählten Methode Nach drei Monaten Eintrittsgespräch mit Lernzielvereinbarungen anhand des Lernzielkatalogs (siehe 4.2) Periodische Verlaufsgespräche zur Überprüfung der Lernziele, Formulierung weiterer Ziele und spezifischer Massnahmen (mindestens 2x/Jahr) 4.2.2 Ziele im ambulanten Setting, 3. und 4. Weiterbildungsjahr Selbstständige Durchführung von länger dauernden integrierten psychiatrischpsychotherapeutischen Behandlungen (IPPB) und Psychotherapien im engeren Sinn (Psychotherapie i.e.s.) unter Supervision des zuständigen Kaderarztes / der zuständigen Kaderärztin Konsiliarische Tätigkeit durch diagnostische und therapeutische Beratung anderer medizinischer Disziplinen hinsichtlich somatisch kranker Patienten, die zusätzlich ein psychi- Klinik SGM Langenthal / Juli 2017 4

atrisches Problem haben bzw. deren somatische Symptome Ausdruck einer psychischen Störung sind, unter Supervision des zuständigen Kaderarztes / der zuständigen Kaderärztin Fortsetzung und Vertiefung der eigenen psychotherapeutischen Weiterbildung und Selbsterfahrung Gutachterliche Tätigkeit Leitung psychotherapeutischer Gruppen im ambulanten Rahmen (themenzentriert) Im 3. und 4. Ausbildungsjahr Verlaufsgespräche in der Regel 2x/Jahr (nach sechs Monaten und gegen Ende Jahr) 4.3 Inhalte und Lernziele Weiterbildung Psychosomatik Die Weiterbildung für Kandidaten/-innen für den Fähigkeitsausweis Psychosomatische und Psychosoziale Medizin richtet sich nach den Vorgaben der Schweizerischen Akademie für Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (SAPPM). Ziele im Rahmen der stationären Tätigkeit: Kennenlernen der administrativen und medizinischen Abläufe sowie der therapeutischen Spezialbereiche mittels der klinikinternen Einführungs-Checkliste Einarbeiten in das Führen der Krankengeschichte und das elektronische Klinikinformationssystem (KIS) Kenntnisse und Sicherheit erlangen im Verstehen und Anwenden des Therapiekonzepts der Klinik SGM Langenthal Psychosomatische / psychotherapeutische Behandlung der Patienten im interdisziplinären Team unter Supervision des zuständigen Kaderarztes Erwerb von Kenntnissen zu Krankheitsmodellen und Krankheitsverhalten, Arzt-Patient- Beziehung, Diagnostik, psychosomatischen Krankheitsbildern und deren psychosozialen Auswirkungen Aufbau von Fertigkeiten hinsichtlich Gesprächsführung, Patientenführung und Diagnosestellung Kennenlernen spezieller Techniken der psychosomatischen Diagnostik Erwerb von Fähigkeiten in Bezug auf Entspannungsverfahren, körperbezogene sowie erfahrungs- und handlungsorientierte Therapieverfahren Supervision und Selbsterfahrung im Einzel- und Gruppensetting, Fall-Supervisionen 4.4 Weiterbildungsgefässe zur Umsetzung der Weiterbildungsziele 4.4.1 Weiterbildungsgefässe intern Theoretische und praktische Kenntnisse werden intern vermittelt durch: Täglichen Kurzrapport mit Pflege und dem/der Vorgesetzten, stationär Interdisziplinären Wochenrapport (1x/Woche), stationär Visite mit Kaderarzt/-ärztin (1x/Woche), stationär Besprechung der Neuaufnahmen mit dem/der Vorgesetzten, stationär und ambulant Gemeinsame Gespräche mit dem/der Vorgesetzten, stationär und ambulant Einzel-Supervision durch Kaderarzt/-ärztin (1x/Woche), stationär und ambulant Arbeitsplatz-basierte Assessments mit Mini-CEX mit Kaderarzt/-ärztin (4x/Jahr), stationär und ambulant Besprechung mit Therapeutinnen/Therapeuten (1x/Woche), stationär Fallbesprechung mit Kaderarzt/-ärztin und Team (1x/Woche), stationär Interne Fortbildung mit thematischem Schwerpunkt (Journal Club, AMDP- Training, Patientenbesprechungen, aktuelle psychiatrische und psychosomatische Themen), stationär und ambulant (3x/Monat) Klinik SGM Langenthal / Juli 2017 5

Interne Fortbildung, 1x/Monat mit externem Referenten, stationär und ambulant Kleingruppen-Supervision mit externem Supervisor (1x/Monat), stationär und ambulant 4.4.2. Weiterbildungsgefässe extern Von der Klinik SGM Langenthal werden angeboten und unterstützt: Teilnahme an den Veranstaltungen im Rahmen des Weiterbildungsvereins für Psychiatrie und Psychotherapie Bern plus (WeBe+), sowohl WeBe+ Psychiatrie als auch WeBe+ Psychotherapie (Kosten und ein halber Arbeitstag pro Kurs werden übernommen), stationär und ambulant Zusätzlich hat der Kandidat / die Kandidatin Anspruch auf 2 Tage Weiterbildung nach Wahl, stationär und ambulant pro Jahr 5. Weiterbildner/-in Der/die Weiterbildungsverantwortliche der Klinik SGM Langenthal koordiniert die vielfältigen Weiterbildungsaktivitäten und sorgt dafür, dass die Weiterbildungsinhalte umfassend angeboten werden. Das erfolgt durch Veranstaltungen innerhalb der Klinik sowie im Verbund mit überregionalen Weiterbildungsinstitutionen (Weiterbildungsverein für Psychiatrie und Psychotherapie Bern plus (WeBe+). Nebst den direkten Weiterbildnern (Kaderärzten/-innen) sind in die Weiterbildung auch nicht ärztliche Fachpersonen aus dem therapeutischen Team miteinbezogen Psychologen/-innen, Pflegefachpersonen, Sozialarbeitende, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten/-innen - und zwar im klinischen Alltag sowie anlässlich von Weiterbildungsveranstaltungen. 6. Dokumentation und Evaluation Dem Weiterbildungskandidaten / der Weiterbildungskandidatin steht die/der direkte Weiterbildner/-in als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Dokumentation der absolvierten Weiterbildungen erfolgt mittels persönlichem e-logbuch, in dem die Inhalte der Fort- und Weiterbildungen sowie der Supervisionen detailliert attestiert werden. 7. Quellen Weiterbildungsprogramm der FMH zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie vom 1. Juli 2009 (letzte Revision: 31. Oktober 2013) Bewertungsraster für die Aus- und Weiterbildungsangebote zur Erlangung des Fähigkeitsausweises für Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (FA PPM) der SAPPM Aktuelles Therapiekonzept der Klinik SGM Langenthal Klinik SGM Langenthal / Juli 2017 6