Eröffnung der Ausstellung Überall Luthers Worte Martin Luther im Nationalsozialismus am 27. April Es gilt das gesprochene Wort!

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Transkript:

Eröffnung der Ausstellung Überall Luthers Worte Martin Luther im Nationalsozialismus am 27. April 2017 - - - Es gilt das gesprochene Wort! - - - Lieber Prof. Dr. Andreas Nachama, sehr geehrter Dr. Günter Krings, (Parlamentarischer Staatssekretär beim BMI - Vertretung des Bundes, Finanzierung des Projekts) sehr geehrter Dr. Christian Stäblein, (Probst der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz) sehr geehrter Dr. Ulrich Prehn, (Kurator der Ausstellung) sehr geehrter Prof. Dr. Johannes Tuchel, (Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand) seit dem vergangenen Jahr steht in Nonnenroth eine Lutherstatue, aus Holz geschnitzt und gute drei Meter hoch. Nonnenroth in Hessen, im Landkreis Gießen, liegt am Lutherweg dem Weg, der wichtige Orte der Reformation in Deutschland ebenso verbindet, wie vereint. Dabei ist es nicht sicher, ob Martin Luther im Jahr 1521 auf dem Weg zum Reichstag in Worms hier tatsächlich durchkam geschweige denn Halt gemacht hat. Heute dagegen sind dem Ort und vor allem der Lutherstatue die Aufmerksamkeit sicher: Der Luther von Nonnenroth trägt auf der linken Brust seines Talars einen Davidstern. Ganz bewusst und ja auch gegen einige kritische Stimmen hat man sich für diese Darstellung des Reformators entschieden. Auch um eine kritische Auseinandersetzung zum Thema Luther und die Juden und Luther während der NS-Zeit zu befördern, die in der Vergangenheit zu kurz kam. Nonneroth. Berlin. Überall Luthers Worte könnte man sagen. Wir feiern in diesem Jahr 500 Jahre Reformation. Das ist weit mehr und viel umfassender, als 500 Jahre Martin Luther und sein Anschlag der 95 Thesen an das Kirchenportal zu Wittenberg. Und doch werden wir immer wieder auf den Reformator stoßen an Martin Luther führt kein Weg vorbei.

Und so erleben wir ihn in diesen Tagen, in den vielen Neuerscheinungen und Biographien in seiner ganzen Widersprüchlichkeit: Als den Mann, der uns unsere moderne Sprache gab, der die Bibel übersetzte und das Erkennen wie das Erstarken des selbstbewussten ICHs. Als den Martin Luther, der 1521 den Umgang der katholischen Kirche mit Jüdinnen und Juden anprangerte, der für sie den Zugang zu allen Bereichen der Gesellschaft forderte in alle Berufe, in alle Institutionen das war revolutionär damals. Und vielleicht durchschaubar vor dem Hintergrund, dass er Jüdinnen und Juden zum christlichen, seiner Meinung nach rechtmäßigen, Glauben bekehren wollte. Und dann auch den Martin Luther, der zum Ende seines Lebens 1543 widerlich und ekelhaft Von den Juden und ihren Lügen schrieb, darin deren Ächtung, Verfolgung, Vertreibung und Ermordung forderte. Vielleicht frustriert im Alter, dass sich Jüdinnen und Juden nicht bekehren lassen wollten. Zornig darüber, dass sie sich außerhalb der homogenen und in sich geschlossenen Christengemeinschaft stellten. Weil Toleranz in unserem heutigen Sinne, im modernen Sinne, für Luther und seine Zeitgenossen nun ja, ein Fremdwort war. Luthers Worte waren aber nun in der Welt. Gesagt ist gesagt. Und Luthers Haltung gegenüber dem Judentum ist eine schwere Last auf der Reformationsbewegung. Wie schwer diese Last wog, zeigte sich wohl am gravierendsten und schärfsten in der Zeit des Nationalsozialismus. Und damit sind wir bei dieser eminent wichtigen Ausstellung: Luther, so kann man es sagen so muss man es sagen, war im NS-Staat keine historische Randfigur. Er ist in unterschiedlichsten Zusammenhängen aktualisiert worden. Das dunkelste Kapitel ist sicherlich die Berufung auf seine antijüdischen Spätschriften, die den Nationalsozialisten als Rechtfertigung ihrer rassistischen Politik gegenüber den Juden und insbesondere der Reichspogromnacht im November 1938 dienen konnte.

Luthers Worte verschränkt mit der nationalsozialistischen Rassenideologie, den Diskriminierungsmaßnahmen, der antijüdischen Gewalt den Pogromen und der massenhaften Vernichtung. Luthers Worte lieferten die Rechtfertigungen. Und - Zufall oder nicht: Am 10. November 1938, an Luthers Geburtstag, brannten in Deutschland die Synagogen. Diese Ausstellung im Jahr des 500. Reformationsjubiläums ist die erste umfassende Ausstellung zur Rezeption Martin Luthers im Nationalsozialismus. Und es gäbe keinen besseren Ort, als sie hier im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors zu zeigen. Sie zeigt und das wird ja erst durch die Zusammenschau der zahlreichen Fotografien und Dokumente hier in der Ausstellung deutlich die Bedeutung des Reformators im Dritten Reich : als Symbolfigur und als zentraler Bezugspunkt. Die Ausstellung zeigt, in welch hohem Maß der Reformator von den unterschiedlichsten Akteuren in Politik, Gesellschaft und Kunst instrumentalisiert worden ist. Das reicht von der ersten Gedenkmünze, die im sogenannten Dritten Reich geprägt wurde, und die 1933 zu Ehren Martin Luthers herausgegeben wurde. Und geht bis zur tausendfachen Gleichsetzungen von Adolf Hitler und Martin Luther sie werden es in dieser Ausstellung sehen. Der Tenor: beides Führer zur Errettung ihres Volkes. Und ja - auch Vertreter der Kirchen und Theologen beriefen sich in den Jahren 1933 bis 1945 auf Martin Luther und auch das wird hier sehr detailliert und ausgezeichnet aufgearbeitet gezeigt: Wie verhielten sich Christen in der Nazizeit? Wie gestaltetet sich das Verhältnis von Staat und Kirche? Warum wagten nicht mehr als die zumeist jungen Theologen der Bekennenden Kirche dem Irrsinn zu widersprechen? Und warum kam das Erwachen der Kirchen so spät? Das ist die Bandbreite der in der Ausstellung thematisierten Felder von Zusammenspiel, Überlagerung und Konflikt zwischen kirchlicher und staatlicher Sphäre in der NS-Zeit.

Diese kulturellen und gesellschaftspolitischen Aushandlungsprozesse waren über die Jahrhunderte nie ganz einfach, wir diskutieren ja auch heute über das Verhältnis von Staat und Kirche. Aber gerade weil sich im NS-Staat die Kirchen in weiten Teilen staatskonform verhielten zeitgenössische, zum Teil konträre Deutungen von Luthers Zwei-Reiche-Lehre spielten hier eine nicht unerhebliche Rolle, sei daran erinnert, dass sich nach dem Übergang von der Diktatur in die Demokratie die Kirchen in Deutschland staatsferner eingerichtet und positioniert haben. Beispielsweise hat die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz im Jahr 2006, vertragliche Vereinbarungen mit den zuständigen Landesbehörden im Berliner Fall mit der für Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zuständigen Senatsverwaltung getroffen, und zwar in der Überzeugung, dass das Verhältnis von Staat und Kirche gleichermaßen von Unabhängigkeit und Kooperation geprägt ist, wie es im Evangelischen Kirchenvertrag Berlin vom 20. Februar 2006 heißt. Und die Kirchen leisten Aufarbeitung, sie stellen sich der Auseinandersetzung stärker denn je vorher wie das Beispiel aus Nonnenroth zeigt. Sehr engagiert und großartig ist die Arbeit der Gesellschaft für Christlich Jüdische Zusammenarbeit, die hier schon erwähnt wurde. Und auch an Yom Hashoa, dem Holocaustgedenktag, am vergangenen Montag waren die Vertreter der christlichen Kirchen dabei, als die Namen der jüdischen Opfer verlesen wurden. Noch einmal und abschließend nach Berlin: Für das Reformationsjubiläum in diesem Jahr ist die Realisierung eines Entwurfs zur Neugestaltung der ehemaligen, zwischen Karl-Liebknecht-Straße und Spandauer Straße gelegenen Denkmalanlage vorgesehen, für die Anfang 2016 vom Evangelischen Kirchenkreis Berlin Stadtmitte in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ein Ideenwettbewerb ausgelobt wurde. Hier standen neben einem 3,50 hohen Luther auch andere Reformatoren diese anderen wurden im 2. Weltkrieg für die Rüstung eingeschmolzen.

Es ist geplant, in jenes neue Denkmal, das den Reformator in seiner Widersprüchlichkeit zeigen und eine zeitgenössische Interpretation von Luthers Schaffen vornehmen soll, die Bronzestatue der Bildhauer Paul Martin Otto und Robert Toberentz aus dem Jahr 1895 zu integrieren. Im Epilog der Ausstellung, die wir heute eröffnen, ist die Lutherstatue in zwei Abbildungen thematisiert. Zu guter Letzt sei darauf hingewiesen, dass die nun Reformationsstadt Berlin zusammen mit der Lutherstadt Wittenberg Veranstaltungsort des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentags sein wird, der in einem knappen Monat, vom 24. bis 28. Mai stattfindet. Ich wünsche der Ausstellung Überall Luthers Worte Martin Luther im Nationalsozialismus nicht nur während des Kirchentags, sondern über die gesamte Laufzeit hinweg viel Erfolg vor allem ein reges Besucherinteresse. Vielen Dank.