Predigt: (Joh 8,31-36) Kanzelgruß: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus.

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Transkript:

Predigt: (Joh 8,31-36) Kanzelgruß: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Ich lese aus dem 8. Kapitel des Johannesevangeliums: 31 Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger 32 und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. 33 Da antworteten sie ihm: Wir sind Abrahams Kinder und sind niemals jemandes Knecht gewesen. Wie sprichst du dann: Ihr sollt frei werden? 34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. 35 Der Knecht bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig. 36 Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei. Liebe Gemeinde, gehören Sie zu den Sicherheitsmenschen, die alles absichern, damit ja nichts schief geht? Ich gebe ehrlich zu: Ich gehöre zu solchen Sicherheitsmenschen. Wie oft renne ich nicht noch mal zum Auto oder zur Haustür - gerade wenn es in den Urlaub geht - um zu schauen, ob ich tatsächlich alles abgeschlossen habe. Manche wissen, dass ich Online Banking bis jetzt nicht mache. Ich bin mir nicht sicher, ob sich nicht doch einer in meinen Computer einhacken kann und alle wesentlichen Informationen bekommt, um an mein Konto ranzukommen. Ein guter Freund sagte mir: Klaus, irgendwann wirst auch du mal darauf umschalten, wenn du die Zeit zum Gehen in die Bank nicht mehr findest. Ich vermute, er wird Recht behalten. Oder jetzt ganz aktuell:

Meine bisherige Hausratsversicherung läuft genau heute ab. Ab morgen wäre ich nicht versichert. So zu mindestens dachte ich noch vor ein paar Tagen. Der Vertrag mit der neuen Hausratsversicherung ließ länger auf sich warten, als geplant war. So langsam wurde ich nervös, bis ich meinem Versicherungsberater so auf die Nerven ging, dass schließlich kurz vor Toresschluß alles unter Dach und Fach war. Jetzt kann ich beruhigt meinen Tannenbaum mit den vielen echten Wachskerzen im Wohnzimmer abfackeln. Unsere Kirchbaumeisterin wird sich freuen. Endlich ein neues Pfarrhaus mit toller Wärmedämmung und die Kirche muß nicht zahlen. Naja, jetzt habe ich übertrieben. Es ging ja nur um den Hausrat. Mal im Ernst, manchmal haben wir schon ein starkes Sicherheitsbedürfnis. Da bin ich sicher nicht der einzige. Gegen was will man sich alles bloß absichern, damit man am Ende nicht dumm dasteht. Dieser Sicherheitsmensch steckt, denke ich, in vielen von uns. Das hilft uns in manchen Fällen aber leider nicht weiter, denn eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Die kann uns keiner garantieren. Und das gilt erst recht für Gott. Da können wir keine Versicherungen abschließen, so als hätte man damit alles in der Tasche. Das gilt genauso heute wie damals. Damals, als Jesus zu seinen Leuten, den Juden, sprach, gab es nämlich ein ähnliches Sicherheitsdenken. Da ging es bloß um Gott, dass ich zu ihm gehöre. Und den Juden war klar: Logisch, ich gehöre dazu. Wir sind doch Gottes Volk und stammen von Abraham ab, den doch Gott so was von gesegnet hat. Und so reagieren sie auch etwas empört, als Jesus ihnen etwas Wesentliches in Sachen Gott und Glauben mitteilen will. Da kommt schnell die Reaktion: Hey, das brauchen wir nicht. Wir sind Abrahams Kinder. Sie halten das Jesus quasi wie einen Besitz, den man hat, vor.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir das heute ähnlich machen. Wir wollen vieles als Besitz in der Tasche haben, damit wir so gegen alles abgesichert sind, auch Gott selbst. Jesus machte aber damals und auch uns heute klar: So läuft das nicht. Euer Sicherheitsdenken müsst ihr bei Gott vielmehr ablegen, denn das hat eine richtig ungute Seite. Das engt euch ein. Das macht euch unfrei. Das nimmt euch völlig gefangen. Mach dich doch davon mal völlig locker. Nein vielmehr: Wenn du es nicht kannst, dann will ich das tun. Dann will ich dich frei machen von allem, was dich gefangen nimmt und dich total lähmt, den nächsten Schritt zu gehen. Du sollst wieder Luft zum Atmen bekommen und befreit und aufrecht durchs Leben gehen. Ganz klar: Jesus will uns Freiheit schenken! Freiheit ist ja ein sehr beliebter Begriff. Nicht nur unter uns evangelischen Christen ist das so. Auch in der Gesellschaft ist das so. Man denke nur an den Freiheitssong, den Marius Müller-Westernhagen - man mag von ihm halten, was man will - in seinen Live-Konzerten laut raus grölte: Freiheit! Ja, wer will das nicht! Freiheit ist allerdings hier, nach biblischem Verständnis - so wie der Begriff im Johannesevangelium auftaucht - nicht mit Beliebigkeit zu verwechseln. Gemeint ist nicht: Ich tue, was mir gefällt. Freiheit ist vielmehr etwas, das uns Gott selbst schenkt. Freiheit bedeutet demnach: Ich lasse das los, was mich viel zu sehr einengt und mich auf Dauer kaputt macht. Ich lasse auch mal all meine Sicherheiten und falschen Abhängigkeiten hinter mir. Ich vertraue auf Ihn, meinen Herrn, neu! Ja, ich wage auch mal etwas! Ich gehe mal den einen oder anderen neuen Schritt und traue mir das im Gottvertrauen auch zu! Vielleicht auch im neuen Jahr (, ohne jetzt in die berühmte Falle der guten Vorsätze reinzutappen).

Bin ich doch dafür offen, anstatt mich zu verschließen und dauernd abzugrenzen! Gott schenkt mir dazu die Freiheit! Diese Freiheit macht sich also an Gott fest. Freiheit hat demnach auch etwas Verbindliches. Und Freiheit hat darüber hinaus ganz wesentlich etwas Wahrhaftiges an sich. Damit wäre der nächste Begriff, der hier, im Johannesevangelium fällt, im Spiel: die Wahrheit! Die Wahrheit - wir haben es schon gestern in der Dialogpredigt in Bayenthal gehört, zu mindestens wer dabei war - die Wahrheit ist nicht so beliebt wie die Freiheit. Was ist schon wahr? Da kann man doch alles Mögliche behaupten. Und in der Tat hat das die Kirche oft genug so auch getan. Teilweise hat sie das in der Kirchengeschichte mit gutem Grund getan. Auch das Apostolische Glaubensbekenntnis ist bei allem biblischem Grund davon ein Produkt. Die Kirche hat das getan, um sich gegen alle möglichen abstrusen Lehren, die in den ersten Jahrhunderten auftauchten, abzugrenzen bzw. sich abzusichern. Damals war der christliche Glaube eben noch nicht so sattelfest. Das kann man nachvollziehen. Aber schnell wurde das Ganze auch sehr dogmatisch: Eine theoretische Glaubenslehre halt, die man als Wahrheit anerkennt, runterbetet, und mehr nicht. Genauso ist aber die Wahrheit im Johannesevangelium nicht zu verstehen. Das ist da nichts Theoretisches, über das man theologisiert oder philosophiert. Die Wahrheit ist hier etwas Persönliches, Beziehungsvolles! Ja, Wahrheit passiert hier, geschieht hier! Das Ganze ist ein Geschehen, was ganz wesentlich mit Gott, mit Jesus Christus verbunden ist! Wahrheit ist da, wo Gott selbst in Jesus Christus mir Menschen begegnet.

Wahrheit ist dort, wo ich von Gott, von Jesus selbst tief betroffen bin, tief berührt bin und spüre: Das ist echt wahr! Das stimmt! Genau das ist auch das Anliegen des Evangelisten Johannes in unserem Bibeltext: Wo Gott, ja Jesus Christus selbst einem Menschen so begegnet, da erkennt er die Wahrheit, die vor ihm steht! Das kann wirklich ein wunderbares Erlebnis sein! Ich muss aber gleich etwas enttäuschen. Das muss es nämlich nicht unbedingt sein. Wer schon etwas länger Christ ist, weiß, dass es nicht immer die wunderbaren, supertollen Erlebnisse sind, wo einem Gott begegnet. Vielleicht wird uns das so geschenkt, vielleicht aber auch nicht. Jesus macht hier aber auch klar: Das ist nicht das Entscheidende. Es wird nicht von einem Event zum anderen gehen. Erwarten Sie das bloß auch nicht vom neuen Jahr, dass der Level da permanent gesteigert wird. Das Entscheidende ist vielmehr, dass ich am Wort Gottes dran bleibe - in guten wie in schlechten Zeiten. Dort und nur dort begegnet mir Gott und spricht mich an. Durch sein Wort macht er mir Mut in meinem Zweifel und Unglauben. Durch sein Wort richtet er mich auf, wenn s mir schlecht geht und ich am Boden liege. Durch sein Wort trägt er mich durch total schwere Zeiten, wenn ich wirklich viel Schweres zu tragen habe. Wir erleben das ja gerade leider durch den tragischen Tod von Sven Thormann, der jahrzehntelang beim CVJM mitarbeitete und zur Gemeinde gehörte. Das hat viele schwer getroffen. Aber auch da gilt Gottes Wort: Ich lasse euch in dem allen nicht allein. Gottes Wort kann wirklich viel unter uns bewirken - mehr, als ich gerade gesagt habe.

Und deswegen ist es so wichtig, da dran zu bleiben und diese Quelle unseres Lebens nicht versiegen zu lassen. Ich versuche es nochmal auf den Punkt zu bringen, was uns heute, am Ende des alten Jahres durch den Bibeltext aus dem Johannesevangelium mit auf den Weg in das neue Jahr gegeben wird. Gott, Jesus selbst macht uns frei von falschem Sicherheitsdenken, falschen Abhängigkeiten und schenkt uns neue Lebensmöglichkeiten! Gott will uns dabei selbst in Jesus ganz persönlich begegnen, dass wir es neue erkennen: Ja, das stimmt! Das ist wahr! Gott spricht uns das alles fest und gewiss in seinem Wort zu. Also halten wir uns daran! Bleiben wir dabei! Das gilt auch fest und gewiss für das neue Jahr, das in ein paar Stunden anfängt. Hören wir dazu noch mal aus dem Johannesevangelium Jesus selbst: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Amen. Kanzelsegen: Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle unsere Vernunft, er bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.