Produktionsschule Linz zieht erfolgreiche Bilanz



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Transkript:

Produktionsschule Linz zieht erfolgreiche Bilanz Linz, 27. April 2015 Ihre Gesprächspartner: Dr. Georg Spiegelfeld Kurator des WIFI Oberösterreich Dr. Michael Strugl, MBA Wirtschaftslandesrat Birgit Gerstorfer, PMML Geschäftsführerin des AMS Oberösterreich Medienkontakte: Wirtschaftskammer Oberösterreich Land Oberösterreich AMS Oberösterreich Hessenplatz 3, 4020 Linz Altstadt 17, 4021 Linz Europaplatz 9, 4021 Linz T 05-90909-3314 T 0732-7720-15103 Dr. Walter Kofler E medien@wkooe.at E michael.herb@ooe.gv.at T 0732-6963-20220 W wko.at/ooe W land-oberoesterreich.gv.at E walter.kofler@ams.at W www.ams.at/ooe/

WIFI-Kurator Dr. Georg Spiegelfeld Die Jugend motivieren und Orientierung geben Seit Jänner 2014 gibt es die Produktionsschule Linz im WIFI in der Wiener Straße. Nach nun einem Jahr im Vollbetrieb können wir auf sehr erfolgreiche, aber auch arbeitsintensive Monate zurückblicken, zieht WIFI-Kurator Georg Spiegelfeld ein erfreuliches Resumee. In Absprache mit dem Land OÖ und dem AMS Oberösterreich wurde ein stufenweiser Einstieg vereinbart. Von Jänner bis April 2014 wurde monatlich ein Fachbereich eröffnet, sodass schließlich Anfang Mai 2014 fünfzig Jugendliche in der Produktionsschule ihren Platz hatten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwerben Grundkenntnisse in den Bereichen Grafik, Video, Holz, Metall und Textil/Kreativität. Fachbereiche In allen Bereichen wird auf die Wahl der Arbeitsmethoden Wert gelegt. Besonders geachtet wird auf die Lernprozesse. Dazu wird auf einen bestimmten Grad der Mitbestimmung durch die Jugendlichen geachtet. Klassische Elemente der Betriebsdidaktik wie Üben oder Unterweisen werden praktiziert. Zusätzlich werden die Jugendlichen auf eine Ausbildung oder Beschäftigung im jeweiligen Fachbereich vorbereitet. Geduld und Ausdauer in Einzel- und Gruppenarbeit werden unter Beweis gestellt und die Konzentrationsfähigkeit der Jugendlichen erlernt bzw. geübt. Holz: z. B. Eigenschaften des Holzes und Holzaufbau, Unfallverhütung, Maschinen- und Werkstoffkunde, Grundfertigkeiten in Messen, Sägen, Bohren, Schleifen, Wachsen und Ölen. Anhand verschiedener Werkstücke kann das handwerkliche Geschick erprobt werden. Metall: z. B. Grundlagen und Grundkenntnissen des Werkstoffes, Fertigkeiten und der Umgang mit Handwerkzeugen, verschiedene Arten der Verbindungstechnik u.v.m. Als Werkstücke dienen einfache Metallkonstruktionen die bearbeitet oder erstellt werden. Grafik: Wiederholen und Üben der Programme von Microsoft Office, Grundlagen des Internet, Funktionsweise von Websites, Umgang mit Photoshop, InDesign, Illustrator, Erlernen von Farbsystemen und Dateiformaten, Bearbeiten von Bildern in Photoshop etc. Video: Vermittlung von Grundkenntnisse in der digitalen Videobearbeitung (z. B. Erlernen der professionellen Videobearbeitungssoftware Adobe Premiere, Umgang mit Videokameras, Mikrofonen und Licht, Grundkenntnisse in Regie und Dramaturgie, Erstellen von Drehbüchern und Storyboards, Videoaufnahme, Videoschnitt und Vertonung) 27. April 2015 Seite 2

Textil/Kreativität: Arbeiten mit verschiedenen Werkstoffen wie Filz, Ton, Farben und Papier, Einsatz von Naturmaterialien, Saisonale Dekorationsobjekte wie Adventkränze, Ostergestecke, Herbstdekoration sowie der Erwerb von grundlegenden Kenntnissen über textile Rohstoffe, Kennenlernen von textilen Fertigungs- und Produktionstechniken und Eigenschaften der Fasern und Pflege der Fasern. Arbeitsmarktpolitischer Stellenwert Der arbeitsmarktpolitische Stellenwert der Produktionsschule Linz bzw. der Produktionsschulen generell ist sehr hoch anzusetzen. Die Investition in die Zukunft der jungen Menschen ist kein Fass ohne Boden. Der Großteil der Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren kommt mit persönlichen, sozialen und/oder familiären Problemen. Dazu kommen Lern- und Leistungsdefizite und Motivationslosigkeit also keine optimalen Voraussetzungen für einen gelungenen Berufseinstieg. In der Produktionsschule werden die Jugendlichen genau in diesen Bereichen unterstützt. Durch produktive, sinnstiftende Tätigkeiten mit definierten Rahmenbedingungen lernen die Teilnehmer in einen geregelten Tagesrhythmus zurückzufinden. Durch regelmäßige Lerntrainings werden Wissenslücken kompensiert. Wiederkehrendes Berufsorientierungs- und Bewerbungstraining unterstützt sie zusätzlich bei der Jobsuche und im Einzelcoaching ist Platz persönliche Probleme zu identifizieren, zu besprechen und Lösungen zu erarbeiten. Somit sind positive Zukunftsperspektiven trotz der oft schwierigen Ausgangslage in vielen Fällen möglich, wie die aktuellen Zahlen (Auswertungen per 1. März 2015) beweisen: Seit Beginn des Jahres 2014 bis einschließlich Februar 2015 konnten knapp 55 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgreich vermittelt werden. Davon 20 Personen in ein Lehrverhältnis, je 16 Jugendliche in Dienstverhältnisse oder in weiterführende Maßnahmen bzw. integrative Berufsausbildungen. 27. April 2015 Seite 3

Gründe für den Erfolg Um ein Projekt in dieser Größenordnung erfolgreich umzusetzen, erfordert es u.a eine gute Planung und Einsatzbereitschaft der handelnden Personen. Dass mehr als die Hälfte der Jugendlichen nach Austritt aus der Produktionsschule Linz einen Platz im Arbeitsmarkt gefunden haben hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Im WIFI Linz können wir auf eine hervorragende Infrastruktur zurückgreifen, die einen realistischen Einblick in verwandte Berufsbilder der einzelnen Fachbereiche ermöglicht. Ein wesentlicher Bestandteil sind die Fachkompetenz und das Engagement der Trainer und natürlich auch die gute Gesprächsbasis zwischen den WIFI-Mitarbeitern und unseren Ansprechpartnern beim AMS und beim Land OÖ. Nicht zu vergessen die zahlreichen Unternehmen, die den Jugendlichen Praktika ermöglichen, um bestimmte Berufe näher kennenzulernen und die im Idealfall auch Lehrstellen oder Dienstverhältnisse anbieten, betont WIFI- Kurator Georg Spiegelfeld. Feedback Als ich in der Produktionsschule startete, war ich verunsichert und frustriert. Schnell begriff ich, dass ich hier die Gelegenheit hatte meine Stärken zu entdecken und auch bei anderen Themen Unterstützung erhielt. Mir wurde bewusst, dass ich was kann und etwas wert bin. Dies stärkte mein Selbstbewusstsein. Zudem wurde ich bei der Erstellung professioneller Bewerbungsunterlagen unterstützt und auch ermutigt weiterhin mein Ziel zu verfolgen. Es dauerte nicht lange und ich konnte voller Zuversicht meine neue Lehrstelle als Bürokauffrau antreten. Desiree Auer, 18 Jahre Fazit Wir sehen es als unsere Verantwortung einen Teil zu einer erfolgreichen Arbeitsmarktpolitik beizutragen. Es ist unsere Pflicht, ausgrenzungsgefährdete Jugendliche aufzufangen, Orientierung zu geben, zu motivieren, sie fit für ihren ersten oder erneuten Schritt in den Arbeitsmarkt zu machen. Zum Wohl unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaft, so WIFI-Kurator Georg Spiegelfeld abschließend. 27. April 2015 Seite 4

Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl, MBA Wirtschaftsstandort OÖ kann auf keinen einzigen Jugendlichen verzichten Produktionsschulen wie die Produktionsschule Linz im WIFI bieten junge Menschen, die es bisher aus den unterschiedlichsten Gründen nicht geschafft haben, auf dem Arbeitsmarkt in Oberösterreich Fuß zu fassen, eine neue Chance und Perspektive. Wir brauchen Einrichtungen wie die Produktionsschulen, um Jugendlichen zu helfen, in Ausbildung und Beschäftigung zu kommen. Seitens des Wirtschaftsressorts des Landes Oberösterreich ist es uns ein besonderes Anliegen, in junge Leute zu investieren, weil sie wertvoll sind: als Menschen in der Gesellschaft, aber auch als Fachkräfte für die Wirtschaft, unterstreicht Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl. Pakt für Arbeit & Qualifizierung: 47 Mio. Euro für Jugendbeschäftigung Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels kann der Wirtschaftsstandort Oberösterreich auf keinen einzigen Jugendlichen verzichten: Daher können wir es uns nicht leisten, auch nur einen einzigen Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt aufgrund von mangelnder Qualifikation zu verlieren. Zum einen raubt Arbeitslosigkeit jungen Menschen Lebenssinn und Lebenschancen, zum anderen benötigen Oberösterreichs Betriebe eben dringend Fachkräfte, betont Wirtschafts-Landesrat Strugl weiters. Die Arbeitsmarktstrategie Arbeitsplatz Oberösterreich 2020" zielt deshalb unter anderem darauf ab, alle verfügbaren Jugendlichen bestmöglich auszubilden. Daher investiert das Land OÖ gemeinsam mit dem AMS OÖ und dem Sozialministerium-Service OÖ heuer im Rahmen des Paktes für Arbeit und Qualifizierung 47 Mio. Euro in die Qualifizierung und Beschäftigung von Jugendlichen. Damit können rund 13.700 Jugendliche unterstützt werden, im Rahmen von verschiedensten Maßnahmen, wie zum Beispiel die Produktionsschulen. Somit kann auch 2015 wieder die Erfüllung der Ausbildungsgarantie für Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren gesichert werden: Jede/r ausbildungswillige Jugendliche hat die Sicherheit, auch eine Ausbildung absolvieren zu können, erklärt Wirtschafts-Landesrat Strugl. 27. April 2015 Seite 5

AMS-Landesgeschäftsführerin Birgit Gerstorfer, PMML Produktionsschule wird Teil der AusBildung bis 18 Das landesweite Netz an Produktionsschulen wird ab 2016 Teil der Regierungsinitiative AusBildung bis 18. Im Vorjahr nutzten 736 Jugendliche das Angebot. Die Erfolgsquote lag bei 52 %. Die österreichische Bundesregierung wird 2016 eine weitreichende Reform des Bildungs- und Ausbildungssystems umsetzen: Alle unter 18-Jährigen sollen künftig eine über den Pflichtschulabschluss hinausgehende Qualifizierung absolvieren. Mit der Einführung einer "(Aus-)Bildungspflicht" soll der Anteil der Jugendlichen mit einem weiterführenden Abschluss deutlich gesteigert werden. Teil des Puzzles Neben den überbetrieblichen Lehrausbildungen und niederschwelligen Angeboten werden auch die Produktionsschulen künftig Teil des Programms AusBildung bis 18. Was Anfang Jänner 2001 als österreichweit einzigartiges Pilotprojekt mit 35 Jugendlichen begann, ist heute ein innovatives Vorzeigeprojekt mit landesweit zehn Ausbildungseinrichtungen. Im vergangenen Jahr nutzten 736 Jugendliche die Angebote der Produktionsschulen. Drei Monate nach Abschluss waren mehr als die Hälfte in Arbeit, Ausbildung oder einer weiterführenden Qualifizierung: 27. April 2015 Seite 6

Abdriften verhindern "Mit einer weiterführenden Qualifizierung erhöhen sich die Chancen für junge Menschen zur nachhaltigen beruflichen und gesellschaftlichen Integration", betont AMS-Landesgeschäftsführerin Birgit Gerstorfer. "Dazu brauchen wir auch vorgelagerte Instrumente wie beispielsweise die Produktionsschulen. Denn durch eine gezielte Förderung wird den Jugendlichen der Übergang von der Schule in eine Ausbildung erleichtert." Gerade Angebote wie die Produktionsschulen sollen ein Abdriften von Jugendlichen in eine erwerbsferne Dauerposition verhindern. Die Hauptproblemgruppe stellen dabei jene 15 % der Jugendlichen dar, die in der Ausbildung scheitern (Drop-Outs) oder nie eine begonnen haben. 27. April 2015 Seite 7