Rumänischer Kfz-Markt setzt Positivtrend fort

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Transkript:

Rumänischer Kfz-Markt setzt Positivtrend fort 06.03.2017 Inhalt Situation der Automobilbauer Ford und Dacia gemischt Zulieferindustrie weiter aktiv Rumäniens Kfz-Branche in mehreren Regionen angesiedelt Lohnniveau ist ein Standortfaktor Abwrackprogramm steigert Absatz Zulieferindustrie mit weiteren Investitionen / Arbeitskräftemangel als Herausforderung / Von Michael Marks (Januar 2017) Bukarest (GTAI) - Die positive Wirtschaftsentwicklung in Rumänien begünstigt den Kauf von Neuwagen: Die Kfz-Branche erlebte 2016 einen Boom. In den ersten elf Monaten übertraf der Absatzanstieg von 16,7% die Erwartungen. Weitere Impulse gab ein Abwrackprogramm, das aber 2017 in Frage steht. Ein abnehmendes Konsumwachstum dürfte die Kfz-Nachfrage 2017 etwas an Dynamik kosten. Die Zulieferbranche macht deutlich mehr Umsatz und wird voraussichtlich weiter wachsen. In Folge stehen Erweiterungsvorhaben an. Die Automobil- und Automobilteileindustrie bildet mit den beiden Produzenten Dacia (Renault/Frankreich) und Ford (USA) sowie mit den zahlreichen, zum Teil sehr großen deutschen Zulieferbetrieben einen bedeutenden Industriezweig. Der Gesamtumsatz der Branche in Rumänien dürfte 2016 um 9 bis 10% auf etwa 22 Mrd. Euro gestiegen sein. Dies entspricht nahe 13% des Bruttoinlandsprodukts des Landes. Die Autoproduzenten halten einen Anteil am Gesamtumsatz von rund 25%. Höherwertige Modelle trieben bei Dacia den Umsatz 2016 an. Ford will 2017 den Mini-SUV EcoSport und Dacia eventuell neue Modelle produzieren. In den ersten elf Monaten 2016 hat Dacia 4,4% weniger Pkw produziert, bei Ford waren es sogar minus 16,3%. Rumäniens Kfz-Branche beschäftigt über 200.000 Mitarbeiter. Unter den 100 größten Arbeitgebern des Landes finden sich 36 Unternehmen der Automobilindustrie. Die inländische Automobilkonjunktur hat weiterhin Potenzial. Allerdings beklagt die Branche nicht nur Fachkräftemangel, sondern hat auch Schwierigkeiten bei der Beschaffung unqualifizierter Arbeitskräfte. Die Pkw-Verkäufe legten im Zeitraum Januar bis November 2016 um 16,2% zur Vorjahresperiode zu und bestätigten den Positivtrend der letzten beiden Jahre. Private Einkommen und Verbrauch wachsen relativ dynamisch und stärken das Privatkundengeschäft. Allerdings überwiegen die Pkw-Anschaffungen durch juristische Personen mit einem Anteil von 70% im Zeitraum Januar bis November 2016 noch deutlich. Rumänien exportierte in dieser Periode 89,6% seiner Branchenproduktion. Das meist exportierte und auf dem europäischen Markt beliebte Modell von Dacia bleibt der Duster mit 169.869 Einheiten (+12,7%) beziehungsweise 57% der Gesamtproduktion des Unternehmens. 1 www.gtai.de

Situation der Automobilbauer Ford und Dacia gemischt Mit einem neuen Beschluss zum Privatisierungsvertrag hat die Regierung die Zeitspanne der von Ford zu tätigenden Investitionen bis 2025 verlängert. Dafür investiert Ford weitere 130 Mio. Euro, davon 100 Mio. Euro in die Produktion des kleinen SUV-Modells EcoSport und 30 Mio. Euro in die Motorenproduktion. Von dem Modell sollen jährlich ungefähr 150.000 Einheiten produziert werden. Bis 2025 ist Ford verpflichtet, 810.000 Autos und 1,5 Mio. Motoren herzustellen. In Craiova produziert Ford seit 2012 sogenannte EcoBoost-Motoren. Dacia verkauft seine in Mioveni und Pitesti produzierten Niedrigpreismodelle vor allem im europäischen Ausland. Modelle mit Facelift und Duster II werden erwartet. Die Modelle Logan, Logan MCV, Sandero und Sandero Stepway werden seit kurzem auch mit Automatikgetriebe Easy R angeboten. Mittelfristig soll die Automatisierung des Werkes von 5% auf 30% gesteigert werden. Dacia will den Kreis seiner Kfz-Zulieferer in Rumänien ausweiten, um die Wettbewerbsfähigkeit des Werks zu steigern. Kfz-Produktion in Rumänien (in Einheiten; Veränderung in %) Kategorie 2015 2015/14 (in %) Januar bis November 2016 Januar bis November 2016/15 (in %) Pkw, darunter 387.177-1,1 337.454-6,0.Dacia Duster 170.443-2,1 178.574 +14,2%.Dacia Sandero 58.020 +22,2 47.997-9,8%.Dacia Logan MCV 40.595-4,7 38.437 +0,2%.Ford B-Max 47.967-9,2 37.457-16,3%.Dacia Logan 70.146-9,4 35.280-46,8% Nutzfahrzeuge 6-50,0 291 - Busse 0 - - - Quellen: APIA, GTAI-Berechnungen Zulieferindustrie weiter aktiv Laut Verband der rumänischen Automobilbauer ACAROM sind über 600 Unternehmen im Kfz-Teilesektor tätig. Etwa 158 internationale Kfz-Zulieferer haben Tochterunternehmen vor Ort, dazu zählen 13 der 20 größten weltweit. Die Zulieferbranche soll auch 2017 weiter wachsen. Sie hat wichtige Erweiterungsvorhaben angekündigt. Continental zum Beispiel ist in Rumänien mit allen seinen fünf Sparten der Geschäftsfelder Rubber-Group (Gummiprodukte) und Automotive-Group vertreten. Das Unternehmen betreibt sieben Produktionsstätten und drei Forschungszentren in sechs Städten und beschäftigt circa 17.000 Mitarbeiter. Allein für 2016 waren 1.000 Neueinstellungen geplant. Investitionen tätigt die Gruppe kontinuierlich, zum Beispiel zur Erweiterung der Produktion von elektrischen Teilen in Timisoara (12 Mio. Euro). Etwa 17.000 Mitarbeiter beschäftigt Leoni. Der Hersteller von Kabelbäumen und Bordsystemen plant weitere 300 Stellen an den bestehenden Produktionsstandorten Pitesti und Bistrita. Laut Medienberichten erwägt die Gruppe, 2017 in ein neues Werk in Suceava mit 1.000 Mitarbeitern zu investieren. 2 www.gtai.de

Investitionsprojekte der Automobilindustrie in Rumänien (Auswahl; Angaben in Mio. Euro) Unternehmen/Projekt Wert Projektstand Anmerkungen Pirelli (Slatina, Kreis Olt): Produktionserweiterung Ford (Craiova, Kreis Dolj): Kapazitätsausbau Bosch-Werke in Jucu (Kreis Cluj): Produktionserweiterung Eberspächer (Esslingen): Neues Abgastechnik-Werk in Oradea Preh (Kreis Brasov): Produktionserweiterung 323 Genehmigung einer Staatshilfe von 28,6 Mio. Euro im Dezember 2016 für eine Investition von 123 Mio. Euro. Anschlussinvestitionen von 200 Mio. Euro sind bis 2021 geplant. 130 Produktion des Modells EcoSport soll 2017 anfangen. 100 Genehmigung einer Staatshilfe von 21,5 Mio. Euro im Dezember 2016 32 Eröffnung im Oktober 2016 einer Halle, inklusive Logistikbereich und Büroräumen von 27.500 qm. 13 Investitionen in Montagelinien und Spritzmaschinen für Kunststoffteile sowie Hard- und Software-Ausrüstungen werden bis 2019 fortgesetzt. Schaffung von 530 Arbeitsplätzen, Erweiterung der Baulichkeiten, Erhöhung der Produktion von 10 Mio. auf 15 Mio. Reifen. Es wird mit großer Nachfrage in Europa gerechnet. In Jucu sollen 554 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Produktion von Katalysatoren und Schalldämpfern. 150 Mitarbeiter 2016 eingestellt, weitere 500 bei Vollauslastung. Im Jahr 2016 wurden ähnliche Investitionen von 8 Mio. Euro getätigt. Autoliv (Schweden): k.a. Produktion ist im März 2017 geplant. Zuerst Produktion von Sicherheitsgurten Eröffnung einer werden 300 Mitarbeiter eingestellt, bis Ende und Lenkrädern. neuen Fabrik in 2017 noch weitere 500. Onesti (Bacau) Quelle: GTAI-Recherchen Rumäniens Kfz-Branche in mehreren Regionen angesiedelt Die internationalen Zulieferbetriebe haben sich in den vergangenen Jahren auf mehrere Regionen in Rumänien verteilt. Besonders beliebte Standorte, die für deutsche Betriebe auch aufgrund eines hohen deutschsprachigen Bevölkerungsanteils attraktiv sind, befinden sich in Westrumänien (Region Banat, mit den Kreisen Timis und Arad) und in Zentralrumänien (Region Siebenbürgen, mit den Kreisen Sibiu, Cluj, Alba und Brasov). Der Westen des Landes hat den Vorteil, dass dort der Anschluss an das westeuropäische Autobahnnetz deutlich besser ist. Große deutsche Zulieferer wie Continental und Dräxlmaier sind mit mehreren Betrieben in unterschiedlichen Regionen vertreten: Sie fabrizieren sowohl in West- und Zentralrumänien als auch in den östlichen oder südlichen und südwestlichen Landesteilen. Dabei konzentrieren sich die Zulieferer rund um die Produktion von Dacia in Pitesti und Mioveni, westlich der Hauptstadt Bukarest, und um die Fertigungsstätte von Ford im südrumänischen Craiova (Kreis Dolj). 3 www.gtai.de

Lohnniveau ist ein Standortfaktor Das niedrige Lohnniveau bleibt wichtiger Faktoren für die Investitionsentscheidungen der internationalen Kfz- Zulieferbetriebe. Der gesetzliche Mindestlohn liegt ab Februar 2017 bei brutto 1.450 Lei (rund 323 Euro; Wechselkurs 13.1.17: 1 Euro = rund 4,49 Lei/RON) beziehungsweise 8,74 Lei pro Stunde. Die Brutto-Lohn- und Lohnnebenkosten liegen in der Kfz-Industrie bei 7,7 Euro pro Stunde, schätzt ACAROM. Auch die Kosten für Industriestrom und -gas sind vergleichsweise günstig. Weitere Pluspunkte kommen in Form staatlicher Investitionshilfen (bis zu 50% der Investition) und Erleichterungen auf lokaler Ebene hinzu. Das qualitative Niveau der Arbeitskräfte gilt als hoch. Im westlichen Landesteil wird es zunehmend schwierig, (qualifizierte) Arbeitskräfte zu finden. Die Umsiedlung von Arbeitskräften aus anderen Regionen gehört schon zur Praxis und sorgt für höhere Arbeitskosten. Das Interesse geht deshalb verstärkt in Richtung Zentralregion und die Region Moldau. Als Alternativen für das westliche Hauptcluster Timisoara, Arad und Oradea bieten sich Sebes, Deva, Sibiu und Pitesti, aber auch Hunedoara an. Abwrackprogramm steigert Absatz Die gute Wirtschaftsentwicklung begünstigt den Fahrzeugkauf, weitere Impulse gibt das Abwrackprogramm. Der Inlandsabsatz der in Rumänien produzierten Pkw erhöhte sich in den ersten elf Monaten 2016 um 2,8% auf 29.612 Einheiten. Die Verkäufe von importierten Neuwagen verbuchten mit 74.326 Pkw einen Zuwachs um 22,5%. Die Exportabhängigkeit der Automobilbauer Dacia (Renault) und Ford ist weiterhin hoch. In den ersten elf Monaten haben die Modelle der Marke Dacia circa 30,6% des Inlandsabsatzes ausgemacht. Der Absatz von Bussen verzeichnete einen kräftigen Zuwachs, da der Fuhrpark weitgehend überaltert ist. Aufgrund fehlender Eigenproduktion handelt es sich durchweg um importierte Fahrzeuge. Dies soll sich ändern. Künftig wird Astra Vagoane Calatori in Arad voraussichtlich elektrische Busse und Gelenkbusse produzieren. Die Städte Bukarest, Cluj und Timisoara melden Projekte zur Einführung von Fahrzeugen mit Elektroantrieb. Absatz von neuen Kfz in Rumänien (in Einheiten; Veränderung in %) Kategor 2015 Veränderung Januar bis No Januar bis No Veränderung Januar bis No ie 2015/14 vember 2015 vember 2016 vember 2016/15 Pkw 98.325 +18.7% 89.457 103.938 +16,2% Nutzfahrzeuge.unter 3,5 t 20.656 +27,7% 18.905 21.978 +16,3% 13.251 +22,7% 12.066 13.365 +10,8%.über 3,5 t 7.405 +37,8% 6.839 8.613 +25,9% Busse 1.610 +18,4% 1.430 2.190 +53,1% Quelle: Verband der Automobilhersteller und -importeure (APIA; http://www.apia.ro ) 4 www.gtai.de

Absatz von neuen Pkw in Rumänien nach Herstellern (Neuwagen in Einheiten; Veränderung und Marktanteile in %) Herstell Absatz Januar bis Novem Veränderung Januar bis November Marktanteil Januar bis Novem er ber 2016 2016/15 ber 2016 Dacia 31.844 +3,3% 30,6% VW 11.067 +21,9% 10,6% Skoda 9.483 +16,4% 9,1% Renault 7.491 +35,9% 7,2% Ford 6.241 +12,5% 6,0% Opel 4.854 +47,9% 4,7% Hyundai 3.194 +22,1% 3,1% Toyota 3.051 +12,2% 2,9% Mercedes Benz *) 3.039 +39,0% 2,9% Fiat 2.677 +18,0% 2,6% *) Schätzung von APIA Quellen: Verband der Automobilhersteller und -importeure (APIA; http://www.apia.ro ) Ausfuhr und Einfuhr (Januar bis November 2016; Veränderung im Vergleich zur Vorjahresperiode in %) Exporte (in Einheiten) Veränderung (in %) Importe (in Einheiten) Veränderung (in %) Pkw 302.533-8,7 74.326 +22,5 Nutzfahrzeuge 0 0 21.687 +18,9.unter 3,5 t 0 0 13.074 +14,7.über 3,5 t 0 0 8.613 +25,9 Busse 0 0 2.190 +53,1 Insgesamt 302.533-8,7 98.203 +22,3 Quelle: APIA Deutlich gefragter als Neuwagen bleiben Gebrauchtfahrzeuge. Im Zuge der Abschaffung der Umweltgebühr Anfang 2017 befürchten Branchenvertreter ein starkes Wachstum der Importe von Gebrauchtautos. In den ersten elf Monaten 2016 stiegen die betreffenden Registrierungen um 23,4% und erreichten eine Rekordzahl von 280.000 Einheiten. Die Abwrackprämie sah 2016 beim Kauf eines Neufahrzeugs einen Zuschuss von 6.500 Lei vor. Zusätzlich gab es 750 Lei beim Kauf eines abgasarmen Autos, und im Rahmen des neuen Programms Rabla Plus 5.000 Lei für einen Wagen mit Hybridantrieb sowie 20.000 Lei bei für ein Elektroauto. Eine Fortsetzung des Abwrackprogramms 2017 ist noch offen. Elektrische beziehungsweise Plug-in-Hybridmodelle stoßen langsam auf Interesse. In den ersten elf Monaten 2016 wurden 145 elektrische Autos (+237,2%) und 899 Hybridautos (+113,5%) abgesetzt. 5 www.gtai.de

(M.M.) KONTAKT Christian Overhoff +49 (0)228 24 993-321 Ihre Frage an uns Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck auch teilweise nur mit vorheriger ausdrücklicher Genehmigung. Trotz größtmöglicher Sorgfalt keine Haftung für den Inhalt. 2017 Germany Trade & Invest Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. 6 www.gtai.de