Manchmal muss man etwas nachhelfen Energieumsatz bei chemischen Reaktionen

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Transkript:

V 1 von 26 Manchmal muss man etwas nachhelfen Energieumsatz bei chemischen Reaktionen Ein Beitrag von Dr. Leena Bröll, Gundelingen Mit Illustrationen von Dr. Leena Bröll, Gundelingen, und Katja Rau, Berglen Im Chemie-Anfangsunterricht sind chemische Reaktionen ein großes Thema. Damit verbunden sollte man auch einen Blick auf den Energieumsatz bei chemischen Reaktionen werfen. Anhand von alltagsnahen Schülerversuchen erforschen Ihre Schüler Gesetzmäßigkeiten über den Energieumsatz bei chemischen Reaktionen und wenden sie an Beispielen an. Motivierendes Übungsmaterial sorgt dafür, dass Begriffe wie exotherm, endotherm, Aktivierungsenergie oder Katalysator nachhaltig gelernt werden. Klasse: 8/9 Dauer: 7 Stunden (Minimalplan: 3) Kompetenzen: Die Schüler beschreiben exotherme und endotherme Reaktionen und unterscheiden sie voneinander. deinieren den Begriff der Aktivierungsenergie. erläutern die Funktion und die Wirkung eines Katalysators. nennen Beispiele für Katalysatoren in unserem Alltag Das Wichtigste auf einen Blick Das Entzünden eines Streichholzes ist ein Beispiel für eine exotherme Reaktion im Alltag. Mit Übungsmaterial zur Aktivierungsenergie und zum Erstellen von Energiediagrammen! Versuche: Wir lernen eine endotherme/exotherme Reaktion kennen (SV) Wie bringt man einen Zuckerwürfel zum Brennen? (SV) Katalysatoren in unserem Körper (LV) Übungsmaterial: Die Aktivierungsenergie bist du it? Alles auf einen Blick der Energieumsatz von chemischen Reaktionen Jetzt weiß ich s! Energieumsatz bei chemischen Reaktionen Foto: Colourbox

2 von 26 V Was Sie zum Thema wissen müssen Exotherme und endotherme Reaktionen Bei einer chemischen Reaktion indet immer auch ein Energieumsatz statt. Bei vielen chemischen Reaktionen wird Energie z. B. in Form von Licht oder Wärme frei. Und auch im Energiestoffwechsel unseres Körpers inden chemische Reaktionen statt, die uns die lebensnotwendige Energie liefern. Um eine chemische Reaktion zu starten, muss man oft erst Energie zufügen. Diese Energie heißt Aktivierungsenergie. Damit z. B. eine Kerze brennt, muss man sie zunächst anzünden. Danach brennt sie von alleine weiter und liefert so lange Energie, bis sie abgebrannt ist. Wird bei einer chemischen Reaktion mehr Energie frei als durch die Aktivierungsenergie hinzugefügt wurde, spricht man von einer exothermen Reaktion. Die Ausgangsstoffe (Edukte) beinden sich zunächst in einem metastabilen Zustand. Durch kurze Zufuhr der Aktivierungsenergie wird das System in einen instabilen Zustand gehoben. Die Reaktion kommt in Gang und läuft ohne weitere Energiezufuhr selbstständig ab. Die Produkte beinden sich jetzt in einem stabilen Zustand. Muss einer chemischen Reaktion mehr Energie zugefügt werden als anschließend frei wird, so spricht man von einer endothermen Reaktion. Wie auch bei exothermen Reaktionen erfolgt der Ablauf in zwei Schritten. Zunächst muss eine bestimmte Aktivierungsenergie aufgebracht werden; anschließend wird ein Teil dieser Energie wieder frei. Der Unterschied zur exothermen Reaktion liegt darin, dass die frei werdende Energie geringer als die Aktivierungsenergie ist und daher nicht ausreicht, die Reaktion weiter voranzutreiben. Daher muss während der Reaktion kontinuierlich von außen Energie zugeführt werden. Katalysatoren und chemische Reaktionen Ein Katalysator ist ein Stoff, der die Aktivierungsenergie einer chemischen Reaktion herabsetzt und dadurch die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht. Der Katalysator wird dabei selbst nicht verbraucht: Er nimmt an der Reaktion teil, wird aber bei der Entstehung des Reaktionsprodukts unverändert wieder freigesetzt. Katalysatoren sind auch für das Leben extrem wichtig: Bei chemischen Reaktionen in Lebewesen kommen Katalysatoren zum Einsatz, z. B. bei der Fotosynthese, der Atmung oder der Energiegewinnung aus der Nahrung. Die verwendeten Katalysatoren sind meist bestimmte Eiweiße (Enzyme). In der Industrie ist die Herabsetzung der Aktivierungsenergie chemischer Reaktionen durch Katalysatoren von großer kommerzieller Bedeutung. Ohne die Anwesenheit des Katalysators würde die jeweilige chemische Reaktion sehr viel langsamer oder gar nicht erfolgen. Und auch aus ökologischer Sicht sind Katalysatoren wichtig: Durch den Einsatz von Katalysatoren wird Energie eingespart und die Menge an gefährlichen Nebenprodukten reduziert (z. B. in Pkws). So reagieren im Autoabgaskatalysator das Atemgift Kohlenstoffmonooxid und unverbrannte Kohlenwasserstoffe mit Stickoxiden und Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxid, Stickstoff und Wasser. Wie funktioniert ein Taschenwärmer? Taschenwärmer werden auch als Latentwärmespeicher bezeichnet, d. h., es wird thermische Energie aufgenommen, die eine lange Zeit gespeichert werden kann. In Taschenwärmern ist die leicht lösliche Substanz Natriumacetat-Trihydrat enthalten. Das Natriumsalz der Essigsäure liegt also als sogenanntes Salzhydrat vor: In das Kristallgitter der Substanz sind neben Natrium- und Acetat-Ionen pro Formeleinheit drei Wassermoleküle eingebaut. Natriumacetat- Trihydrat wird bei einer Schmelztemperatur von 58 C verlüssigt. Auch wenn die Substanz danach unter 58 C abkühlt, bleibt das Material als unterkühlte Schmelze in einem metastabilen Zustand lüssig. Wird ein Metallplättchen im Taschenwärmer gedrückt, bilden sich an diesem Druckpunkt erste kristalline Strukturen. Die ganze Flüssigkeit kristallisiert nun schlagartig aus. Die im System gespeicherte Wärme ( latente Wärme ) wird freigesetzt. Eine chemische Reaktion im Sinne einer Stoffumwandlung indet beim Taschenwärmer aber nicht statt.

V 3 von 26 Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung Voraussetzungen der Lerngruppe Folgende Inhalte sollten bereits im Unterricht behandelt worden sein: Die chemische Reaktion: Edukte (Ausgangsstoffe) reagieren miteinander zu den Produkten (Endstoffe). Es indet eine Stoffumwandlung statt. Aufstellen der Wortgleichung einer chemischen Reaktion Energie kann in verschiedenen Energieformen vorkommen, z. B. Wärme oder Licht. Die Energieformen können beliebig ineinander umgewandelt werden. Aufbau der Reihe Zum Einstieg in die Einheit betrachten die Schülerinnen und Schüler* die Farbfolie M 1 und überlegen, welcher übergeordnete Begriff gesucht sein könnte. Schnell wird der Begriff Energie fallen. Informieren Sie die Schüler darüber, dass bei chemischen Reaktionen grundsätzlich ein Energieumsatz stattindet. Teilen Sie dann das Arbeitsblatt M 2 aus. Hier betrachten die Schüler ein Alltagsbeispiel, den Taschenwärmer, unter dem Aspekt der Energie. Dabei werden die Begriffe exotherme Reaktion, endotherme Reaktion und Aktivierungsenergie eingeführt. In der folgenden Doppelstunde lernen die Schüler nun jeweils ein Beispiel einer endothermen Reaktion (Arbeitsblatt M 3) und einer exothermen Reaktion (Arbeitsblatt M 4) kennen. Ausgehend davon wird die Schreibweise des Energiediagramms eingeführt. Üben Um die gelernten Inhalte zu festigen, dient die 4. Stunde als reine Übungsstunde: Mithilfe der Arbeitsblätter M 5 und M 6 wird der wichtige Begriff der Aktivierungsenergie und das Erstellen von Energiediagrammen wiederholt. In der nächsten Doppelstunde kommt der Aspekt des Katalysators hinzu. Zunächst lernen die Schüler mithilfe von Schülerversuch M 7 ein Beispiel für einen Katalysator kennen. Anschließend führen Sie den Lehrerversuch Katalysatoren in unserem Körper durch, der demonstriert, dass sich auch in unserem Körper Katalysatoren beinden. Die Versuchsbeobachtungen und -ergebnisse dokumentieren die Schüler auf dem Versuchsprotokoll M 8. Mithilfe von Arbeitsblatt M 9 lernen die Jugendlichen weitere wichtige Beispiele von Katalysatoren kennen, die in der Industrie eine große Rolle spielen. Der Selbst-Test M 10 dient als Lernerfolgskontrolle zum Abschluss der Unterrichtseinheit. * Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur Schüler verwendet. Angebote zur Differenzierung Üben Schüler bzw. Klassen mit viel Erfahrung beim Protokollieren können das Versuchsprotokoll M 8 zum Lehrerversuch Katalysatoren in unserem Körper frei und ohne Vorlage verfassen. Ideen für die weitere Arbeit Im Anschluss an die Einheit können Sie mit Platin einen weiteren wichtigen Katalysator einführen. Darauf aufbauend kann sich eine Einheit zu den Edelmetallen anschließen. Basierend auf den Schülerversuch M 7 wäre das Thema Reaktionen mit Sauerstoff ein weiteres mögliches Anschlussthema.

4 von 26 V Diese Kompetenzen trainieren Ihre Schüler Die Schüler beschreiben exotherme und endotherme Reaktionen und unterscheiden sie voneinander. deinieren den Begriff der Aktivierungsenergie. erläutern die Funktion und die Wirkung eines Katalysators. nennen Beispiele für Katalysatoren in unserem Alltag. lesen Versuchsanleitungen, führen Versuche selbstständig durch und protokollieren ihre Beobachtungen und Ergebnisse. Medientipps Filme und Energie, DVD, ca. 21 min, 2005, FWU-Nr. 4610521 Drei Kurzilme demonstrieren anhand von verschiedenen Versuchen, welche Rolle Energie bei chemischen Reaktionen spielt und welchen Einluss Katalysatoren haben. Daraus leiten sich die Begriffe exotherm und endotherm ab. Internetadressen www.youtube.com/watch?v=knzwace9sja Der Film zeigt schülergerecht die Funktionsweise eines Taschenwärmers. Er kann auch als Ersatz zum Info-Text von Arbeitsblatt M 2 eingesetzt werden. www.youtube.com/watch?v=1lfxyqej8_c Dieser Film der Max-Planck-Gesellschaft erklärt anhand von verschiedenen Beispielen aus dem Alltag die Funktionsweise eines Katalysators. Der Film kann als Alternative zum Info- Text auf Arbeitsblatt M 9 genutzt werden.

V 5 von 26 Die Einheit im Überblick V = Vorbereitung FO = Folie AB = Arbeitsblatt D = Durchführung SV = Schülerversuch LEK = Lernerfolgskontrolle LV = Lehrerversuch Stunde 1: M 1 (FO) M 2 (AB) Einstieg ins Thema Um welches Thema geht es? Wie funktioniert eigentlich ein Taschenwärmer? Stunden 2 3: Eigenschaften chemischer Reaktionen M 3 (SV) V: 5 min D: 10 min Exemplar(e) pro Gruppe M 4 (SV) V: 5 min D: 10 min Exemplar(e) pro Gruppe Stunde 4: M 5 (AB) M 6 (AB) Stunde 5 6: M 7 (SV) V: 5 min D: 10 min Exemplar(e) pro Gruppe LV V: 5 min D: 15 min Exemplar(e) pro Gruppe Wir lernen eine endotherme Reaktion kennen 1 Schutzbrille pro Schüler Kupfersulfat-Pentahydrat 1 Spatel Wir lernen eine exotherme Reaktion kennen 1 Schutzbrille pro Schüler Wiederholung Die Aktivierungsenergie bist du fit? 1 Reagenzglashalter Leitungswasser 1 Reagenzglashalter 1 Gasbrenner 1 Packung Streichhölzer 1 Einmalpipette Alles auf einen Blick der Energieumsatz von chemischen Reaktionen Katalysatoren Wie bringt man einen Zuckerwürfel zum Brennen? 1 Schutzbrille pro Schüler 2 Zuckerwürfel frische Planzenasche Katalysatoren in unserem Körper 1 Schutzbrille 1 Paar Schutzhandschuhe 1 Laborkittel Kupfersulfatpulver im Reagenzglas aus dem Vorversuch Wasserstoffperoxidlösung c 5 % 1 Porzellanschale 1 Gasbrenner 1 Dreifuß 1 rohe Kartoffel 1 gekochte Kartoffel 2 Reagenzgläser 1 Reagenzglasständer 1 Drahtnetz 1 Petrischale 1 Messzylinder (10 ml) 1 Glimmspan 1 Küchenmesser 1 Küchenbrett M 8 (VP) M 9 (AB) Versuchsprotokoll: Katalysatoren in unserem Körper Ein wahres Multitalent! Katalysatoren im Alltag

6 von 26 V Stunde 7: M 10 (LEK) Lernerfolgskontrolle Jetzt weiß ich s! Energieumsatz bei chemischen Reaktionen Die Gefährdungsbeurteilungen zu den Versuchen finden Sie auf CD 19. Minimalplan Die Zeit ist knapp? Dann reduzieren Sie die Einheit auf drei Stunden. Führen Sie in diesem Fall die 1. Stunde mithilfe von Farbfolie M 1 und Arbeitsblatt M 2 durch. Damit haben Sie die Begriffe Aktivierungsenergie, exotherme und endotherme Reaktion angesprochen. Führen Sie schließlich den Aspekt des Katalysators mithilfe von Schülerversuch M 7 und Arbeitsblatt M 9 ein. Die Lernerfolgskontrolle M 10 entfällt.

V 7 von 26 Um welches Thema geht es? 1 2 3 4 M1 U A H C S R 5 6 7 Fotos: 1, 3 7: Colourbox; 2, 8: Thinkstock/iStock O V 8

10 von 26 V M 3 Wir lernen eine endotherme Reaktion kennen sind immer mit einem Energieumsatz verbunden: Entweder wird Energie freigesetzt (exotherme Reaktion), oder es wird Energie benötigt, damit die Reaktion abläuft (endotherme Reaktion). In diesem Versuch lernt ihr eine endotherme Reaktion kennen. Schülerversuch in Vierergruppen Vorbereitung: 5 min Durchführung: 10 min Aufgabe Führt den folgenden Versuch durch. So führt ihr den Versuch durch 1. Stellt die folgenden Materialien bereit. 1 Schutzbrille pro Schüler Kupfersulfat-Pentahydrat 1 Spatel 1 Reagenzglas 1 Reagenzglashalter 1 Gasbrenner 1 Packung Streichhölzer 2. Füllt das Reagenzglas mit 3 Spatelspitzen Kupfersulfat-Pentahydrat. 3. Haltet das Reagenzglas mit dem Reagenzglashalter leicht waagerecht in die rauschende Gasbrennerflamme. Beobachten und Auswerten 1. Notiert eure Beobachtungen. 2. Vervollständigt die Lücken im Text mit den folgenden Begriffen: verdampft Kupfersulfat Umgebungswärme Wasser Kupfersulfat- Pentahydrat höheren zugeführt Wasser Kupfersulfat Erklärung: Kupfersulfat-Pentahydrat besteht aus und. und. Beim Erhitzen wird das Wasser aus den Kristallen gelöst Endotherme Reaktion: Es muss ständig Energie werden. Diese Energie ist in ihrer Form und Stärke sehr verschieden. Bei manchen Reaktionen reicht sogar die energetisch Ausgangsstoffe. Reaktionsgleichung:. Die Endstoffe befinden sich in einem Zustand, d. h., sie sind nicht so stabil wie die +

V 21 von 26 Ein wahres Multitalent! Katalysatoren im Alltag M 9 Katalysatoren sind wahre Multitalente, die aus unserer modernen Welt nicht mehr wegzudenken sind. Vor allem in der Industrie sind Katalysatoren unverzichtbar geworden. Erfahre hier mehr darüber. Aufgabe 1 Lies dir den folgenden Info-Text durch. 5 10 15 20 In der Landwirtschaft benötigt man eine große Menge an Dünger. Dünger werden oft aus Ammoniak hergestellt. Die großindustrielle Herstellung von Ammoniak erfolgt durch das Haber-Bosch-Verfahren. In diesem Verfahren wird aus Stickstoff und Wasserstoff Ammoniak gewonnen. Dabei spielen Katalysatoren eine große Rolle. Um die starken innermolekularen Kräfte in Stickstoffmolekülen aufzubrechen, ist nämlich sehr viel Energie nötig. Katalysatoren ermöglichen es den Reaktionspartnern, diesen enormen Energieberg zu umgehen. Mithilfe der Katalysatoren wird die benötigte Energie verringert, sodass die Reaktion beschleunigt wird. Hierbei wird der Katalysator nicht verbraucht und kann immer wieder neu verwendet werden. Katalysatoren spielen auch in der Automobilindustrie eine wichtige Rolle. Sie werden eingesetzt, um die Autoabgase zu entgiften, d. h. die giftigen Stoffe Stickoxide, Kohlenstoffmonooxide und unverbrannte Kohlenwasserstoffe in die ungiftigen Stoffe Kohlenstoffdioxid, Wasser und Stickstoff umzuwandeln. Dadurch kann der Schadstoffausstoß drastisch reduziert werden. Aufgabe 2 Beantworte die folgenden Fragen. In der Landwirtschaft spielen Dünger eine große Rolle. Dank Fahrzeugkatalysatoren konnte die Schadstoffemission von Autos stark verringert werden. a) Nenne drei Beispiele von Vorgängen, die ohne Katalysator nicht möglich wären. b) Was ist der Vorteil beim Einsatz von Katalysatoren? c) Welche ökologischen und wirtschaftlichen Faktoren spielen beim Einsatz von Katalysatoren eine Rolle? d) Fallen dir weitere Bereiche ein, in denen Katalysatoren eingesetzt werden? Fotos: Thinkstock/iStock Wusstest du schon, dass auch in der Natur Katalysatoren vorkommen? Durch Biokatalysatoren in Form von Enzymen wird das Überleben aller Organismen gesichert. In unseren Zellen laufen jederzeit katalytische Vorgänge ab, die überlebensnotwendig sind.

V 25 von 26 Jetzt weiß ich s! Energieumsatz bei chemischen Reaktionen M 10 Bist du fit, wenn es um das Thema Energieumsatz bei chemischen Reaktionen geht? Teste hier dein Wissen. Aufgabe 1 Fülle die folgende Tabelle aus. Fachbegriff zum Energieumsatz Energiediagramm Beispiel exotherme Reaktion endotherme Reaktion Aufgabe 2 a) Definiere in einem Satz die folgenden beiden Begriffe: Aktivierungsenergie: Katalysator: b) Einen Zuckerwürfel kann man mithilfe von Pflanzenasche zum Brennen bringen. Erläutere an diesem Beispiel die Begriffe Aktivierungsenergie und Katalysator. Aufgabe 3 Nenne zwei Beispiele von chemischen Vorgängen in der Industrie, die ohne Katalysatoren nicht möglich wären. 1. 2. Aufgabe 4 Vervollständige die folgenden Sätze: Kartoffeln enthalten das Enzym Katalase, welches die Zersetzung von zu Wasser und Sauerstoff. Das Enzym senkt die der Reaktion so weit, dass die für die Reaktion ausreicht.